; , Aus dem Haag, 17. Sept. Heute wird in Staats— Flandern und in den uͤbrigen Theilen von Seeland die Verthei— lung der metallenen Kreuze an die dort befindlichen Vertheidiger des Vaterlandes stattfinden. Der General⸗-Lieutenant de Kock hat sich als Ober-Befehlshaber der Truppen in Seeland nach Staats— Flandern begeben, um diese Vertheilung selbst vorzunehmen, die sich außer den Truppen und Schuttereien auch auf die Einwoh— ner verschiedener Gemeinden von Staats⸗-Flandern erstrecken wird, die zur Vertheidigung des eigenen Heerdes gegen den raubsuͤch— tigen Feind freiwillig die Waffen ergriffen und gekämpft haben. Diese Auszeichnung ist den tapfern Seelaͤndern durch ein beson deres Kontgl. Reskript zu Theil geworden. Bei dueser Gelegen heit hat der General-Direktor des Kriegs-Departements, Genera! Licutenant de Eerens, folgenden Tagesbefehl an die Truppen des Aten und 5ten Distrikts der Provinz Seeland, so wie an die Garnisonen von Vließingen und Bath, erlassen:
„Tapfere Kriegsleute! Mit Wohlgefallen entledige ich mich des Auftrages, das von dem Könige den Vertheidigern der ge
rechten Niederlaͤndischen Sache gewidmete Ehrenzeichen auch Euch
ertheiten. Eure Tapferkeit, Eure unermuͤdete Thaͤtigkeit hat die— Girundgebiet, das eine der schoͤnsten Fruͤchte des achtzinjaäͤhri— n Kampfes unserer Vaͤter war, dem Vaterlande erhalten. Diese Erinnerung allein wuͤrde genuͤgen, Euch anzufeuern, die ses Erb-⸗Gebiet stets mit Unerschrockenheit zu vertheidigen, wenn Dasselbe auch nicht von der Schelde bespuͤlt wuͤrde, auf welcher Niederlands Flagge mit unbeflecktem Glanze wehet. Bereits habt Ihr, unter der Anfuͤhrung kriegskundiger Befehlshaber, einen Abermachtigen Feind ruhmvoll verjagt und in seine Landes-Gräͤn— zen zurnckgetrieben; maͤnnlich hat dabei ein Theil der Bevoͤlkerung an Eurer Seite gestritten und sich des Ehrennamens von Nie— derlandern wuͤrdig gezeigt. Auftrage des Koͤnigs hiermit ebenfalls das Ehrenzeichen der Treue. Mit diesem Beweise von des Königs besonderer Zufriedenheit Pziert, werdet Ihr verharren in den Krieger⸗-Tugenden, mit denen Ihr auf eine über meinem Lobe erhabene Weise so viele Be— schwerden und Muͤhen ertragen habt, und zuverlaͤssig wurdet Ihr, wenn die Stunde des Kampfes wieder anbrechen sollte, unter einem Befehlshaber, der in so hehem Grade Euer Vertrauen Ferdient, die theuersten Rechte und Interessen Niederlands mit Ehren aufrecht erhalten. Es lebe der König! — Im Haag, den 11. Septbr. 1832. De ECerensg.“
Gestern Mittag ist die Herzogin von Angoulüme mit Made— moiselle, der Tochter der Herzogin von Berry, in Rotterdam angekommen. Die Prinzessin ward von den Civil, und Mili— tair-Behsorden mit den ihrem Range gebuͤhrenden Ehrenbezeu⸗ gungen empfangen. Ein Offizier des Koͤnigl. Hauses begrüßte Ihre Koͤnigl. Hoheit im Namen des Königs. Ein großer Theil der Einwohner von Rotterdam war herbeigeeilt, um die Prinzessin zu sehen, die ihre Ruͤhrung uͤber die. Weise, wie sie auf Hollands gastfreundlichem Boden empfangen wurde, nicht verbergen konnte. Die Herzogin reist unter dem Namen ciner Gräfin von Marne und die Prinzessin Louise Marie Therese, als Mademoiselle de Rosny. Das Gefolge besteht aus der Herzogin von Gontaut, der Vicomtesse von Agoult, dem Grafen von Damas, dem Grafen Ogeherty und einigen andern Personen. Gleich nach 44 Ankunft begab die Tochter Lud— wigs XXI. sich nach der Kirche in der Loͤvenstraße, um Gott fuͤr ihre glückliche Ueberfahrt zu danken.
Aus Utrecht schreibt man vom 15. d. M.: „Die Berichte von der Armee stimmen darin uͤberein, daß man auf unserer Seite gegen einen Angriff der Belgier auf der Hut ist und daß alle Maßregeln getroffen sind, um dieselben gut zu empfangen. Unsere Corps sind verstaͤrkt und die Artillerie um einige Batte⸗ rieen vermehrt worden. In den Festungen hat man Marsch— Bataillone formirt, aus denen eine fuͤnfte Division unter dem Befehle des General-Lieutenants George gebildet werden soll. Das Hauptquartier bleibt bei diesem Stand der Dinge in Tilburg.“
An der Amsterdamer Börse waren heute die Fonds anfangs preishaltend, wurden aber zuletzt sehr flau. Hollaͤndi— sche Fonds waren fuͤr einheimische Rechnung in ansehnlichen Massen zum Verkauf angeboten und die Preise derstlben sehr gedruͤckt. Als die wahrscheinlichste Ursache dieser Flauheit kann das umlaufende Geruͤcht von minder gunstigen Aussichten auf eine baldige Abmachung der Belgischen Angelegenheit, so wie das einer zu eroͤffnenden neuen Anleihe, angegeben werden. Nach Einigen soll davon die Rede seyn, die letzte Negociation von 133 Millionen, auf welche 85 Millionen eingeschrieben wurden, . zu machen; doch ist noch nichts gewisses daruͤber
ekannt. .
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Bruüssel, 17. Sept. Mehrere hiesige Journale hat— ten ihre Glossen daruber gemacht, daß die Feier der September— Tage auf den 28sten d. M. festgesetzt worden sey, da an diesem Tage die Revolution schon vollig beendet gewesen ware. Heute enthalt der hiesige Moniteur Folgendes: „Es hat sich in die Verordnung vom 13ten d. M. ein Fehler eingeschlichen. Die Feier der September-Tage wird am 27sten d. M. und nicht, wie angezeigt worden war, am 28sten d. M. stattfinden.“
Der Konig hat dem Luͤtticher Magistrat auf seine Adresse folgende Antwort ertheilen lassen:
„Meine Herren! In Antwort auf das Schreiben, welches der Magistrat der Stadt Luͤttich kuͤrzlich an Se. Masjestät ge⸗ richtet hat, tragt mir der Koͤnig auf, Ihnen zu sagen, daß er von den Gefühlen, welche jenes Schreiben diktirt haben, voll— kommen durchdrungen ist, und daß die verschiedenen Punkte, de— ren darin Erwaͤhnung geschieht, bestaͤndig Gegenstände seiner besonderen Sorgfalt gewesen sind. Was insbesondere die freie Schifffahrt auf der Maas betrifft, wenn diese Frage auch nicht von Europäischem Interesse ist, wie die der Schelde, und wenn selbige auch weniger oft Gegenstand der Berathungen der Maͤchte gewesen ist, so ist sie Sr. Majestät nichtsdestoweniger immer von äußerster Wichtigkeit fuͤr die industrielle Existenz des Landes erschienen. Der Koͤnig hat in dieser Hinsicht die dringendsten Vorstellungen gemacht, und mir bei dieser ietzten Gelegenheit befohlen, Ihnen zu sagen, daß Er Seinen Bevollmaͤchtigten bei der Lendoner Konferenz unverzuͤglich die Bemerkungen habe zu— senden lassen, welche in Ihrem Schreiben enthalten sind. — Ich habe die Ehre u. f. w.
Der Kabinets-Secretair (gez) J. van Praet.“
Der General Goblet ist nicht, wie gestern gemeldet wurde, nach London abgereist. Er hatte den Englischen Kabinets-⸗Cou- rier, Herrn Crotch, um einen Platz in feinem Wagen ersuckt, und dies gab zu der Anzeige von seiner Abreise Anlaß. In dem Augenblicke, als Herr Erotch in den Wagen steigen wosste, ließ der General ihm sagen, daß er genoͤthigt sey, seine Abreise zu verschieben. Er wird Bruͤssel erst am Montag oder Dien stag verlassen.
Diese wackeren Buͤrger erhalten im
Groß sind die von Euch dieser Sache geleisteten
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Der Lynx sagt: „Die Vorschlaͤge, welche uns der General Goblet kuͤrzlich von London gebracht hat, muͤssen sehr wichtig seyn, da er es fuͤr noͤthig gehalten hat, sie in Person mitzuthei⸗ len, und sie muͤssen eben nicht von guͤnstiger Beschaffenheit seyn, da der Moniteur nichts daruͤber sagt.“
„Wir rathen unseren Mitbuͤrgern“, bemerkt der hiesige Courrier, „von Allem, was das Ministerium uͤber den Zu— stand der Unterhandlungen in London verbreiten laͤßt, nichts zu glauben; wir sind der Meinung, daß die Erinnerung an die auf einander gefolgten Taͤuschungen, welche die Nation erfahren hat, indem sie den Worten des Herrn von Meulenaere traute, unse⸗ rem Rathe einige Autorität geben wird.“
Das .
Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. Sept. Nachdem Se. Majestaͤt am ten und tzten d. die dortigen Marine- und sonstigen oͤffentlichen An⸗ stalten von Gothenburg in Augenschein genommen, verließen Hoöͤchstdieselben unter den Segenswuͤnschen der Einwohner am en d. diese Stadt und setzten ihre Reise uͤber Warberg und
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Sperlingsholm fort.
Diese Woche werden die Nevisoren der Reichs-Staäͤnde zu—
sammentckten, um den Finanz-Etat, die Bank und das Reichs—
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schuld Comtoir zu revidiren.
Der Hofkanzler hat den Grafen Adlersparre wegen des von ihm herausgegebenen ten Theils feiner „Atten aus der neueren und neusten Schwedischen Geschichte“ gerichtlich belangt.
Der Major, Freiherr von Vegesack, wird ein neues Sonn— tagsblatt „Frihetswaͤnnen“ (der Freund der Freiheit) heraus— geben.
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Hannover, 18. Sept. In der Sitzung der zweiten Kammer vom 13. Sept. wurde der 5. 4 des Staats- Grund— gesetzes Kap. 3 erörtert, welcher laute: „Die Gerichte erster Instanz sind fuͤr alle Landes-Einwohner diefelben. Die hiervon bestehenden Ausnahmen sollen durch ein zu erlassendes Gesetz festgestellt und hensichtlich des persoͤnlich befreiten Gerichtsstandes auf die Besitzer landtagsfähiger Närterauͤrer, den landsassigen Adel, die hoheren Staatsdiener und die hohere Geistlichkeit, hin⸗ sichtlich der gerichtlichen Kompetenz uͤben Grundstuͤcke aber auf landtagsfähige Ritterguͤter und zwar in Ansehung dieser lediglich auf Real⸗Rechte, beschränkt werden. Bel entsprechender Veraͤn— derung der gesammten Gerichts-Versassung bleibt die AusJebung dieser Ausnahmen vorbehalten.“ Deser S. gab zu einer ausgedehnten Debatte Anlaß, bei der dir Gegner desselben von der Behauptung ausgingen, daß die bestehrnden Miß— braͤuche hierdurch nur sanctionnirt würden, indem damit die Staats- üngleichheit auf das deutlichste ausgesprochen werde. Die Hanndͤversche Gerichts-Verfassung bedürfe nothwendig der Vereinfachung; diese koͤnne aber bei einer so privilegirten Gerichtsbarkeit unmoͤglich herbeigeführt werden. Der Syndikus Dr. Lüntzel trug darauf an, daß die Justiz von der Admini— stracion ganz getrennt werde, und Hr. Freudentheil gab die— sem Amendement die nachstehende Fassung: „Der privilegirlte Gerichtsstand soll aufgehoben werden; die Justiz soll von der Administration getrennt werden; die näheren Bestimmungen blei— ben einem Gesetze vorbehalten.“ — Der Hr. Geheime Kabinets— rath Rose erwiederte darauf: Er wunsche nicht, daß man Grund- satze als nothwendig feststelle, von welchen man doch vielleicht bei der Ausführung zuruͤckzutreten wuͤnschen werde. Er wolle zwar nicht behaupten, daß unsere Justiz und Administration Über alles Lob erhaben sey, auch koöͤnnien vielleicht mit oder ohne Absicht Parteilichkeiten eines Einzelrichters eintreten, das aber sey eben so gut in Kollegien moͤglich; auch in diesen wirke in manchen Landern Nachtheil oder Freundschaft ein. Die Tren— nung der Justiz von der Verwaltung moge zweckmaͤßig seyn, sey aber wohl zu überlegen, und dazu sey, bevor ein umfassender Plan vorliege, die Sache nicht reif. Namentlich komme der Kostenpunkt in Betracht. Theilung der Arbeit sey zwar in me— chanischen Dingen ersprießlich; in Staats-A Angelegenheiten aber oft vertheuernd. Justiz-Kollegien uͤber das ganze Land würden weit kostspieliger seyn. Der Finanzpunkt sey zwar nicht der einzige, aber in unserer Lage doch nicht außer Acht zu lassen. Daneben sey es vortheilhaft, wenn auch die Verwaltung in den Haͤnden solcher Maͤnner liege, welche juristisch ausgebildet, und schon deshalb der Willtuͤr nicht zu sehr geneigt seyen. Endlich seyen auch die Gränz⸗Bestimmungen solcher Kollegien sehr schwie— rig durch die Ungleichheit der Bevölkerung in den verschiedenen Provinzen, und besondere Lokal-Verhaͤltnisse, namentlich ' in den Marschen, Mooren u. s. w., welche keine willkuͤrliche Umgestal⸗ tung zulassen mochten. Man koͤnne also daruͤber einen all— gemeinen Grundsatz nicht feststellen. Theoretisch sey er gegen die Aufhebung der Exemtionen nicht. Eine voͤllige Befreiung werde aber daran scheitern, daß es jetzt noch an Garantie fuͤr eine bessere Einrichtung fehle. Nament⸗ lich werde es unthunlich seyn, die Gerichtsherren unter ihre eigenen Patrimonial-Gerichte zu stellen, und bei manchen lan— desherrlichen Aemtern moge das eben so unzuträglich seyn. Die Regierung habe urspruͤnglich alle Real-Exemtionen aufheben wol— len, aber bedenklich koͤnne das seyn, namentlich fuͤr die großen Gutsbesitzer, deren Guͤter in mehreren Provinzen lägen, und groͤ⸗ ßere Schwierigkeiten noch durch den Lehns⸗ Nexus entstehen. Des halb habe man sich in der Kommission darauf beschraͤnkt, den Paragraphen so zu stellen, daß derselbe kuͤnftigen Verbesserungen kein Hinderniß in den Weg lege, und zugleich manche Nachtheile, namentlich der Ge— richtsstand derjenigen Personén, welche auf exemten Gruͤnden woh⸗ nen, abgestellt wurden, ohne einer kuͤnftigen gruͤndlicheren Ersr— terung vorzugreifen. Einzelner Verbesserungen sey derselbe in— dessen wohl fähig. Der Vorschlag gehe indessen zu weit. — Bei der demnaͤchst stattgehabten Abstimmung wurde inzwischen der §. nach seiner urspruͤnglichen Abfassung verworfen und nach dem Vorschlage bes Dr. Luͤntzel, dem sich mehrere andere Verbesse⸗ rungs⸗Vorschlaͤge angereiht hatten, abgeaͤndert.
Weimar, 19. Sept. Des Großherzogs Koͤnigl. Hoheit ist von Baden abgereist und wird den 2sten d. M. wieder in der Residenz eintreffen.
Aus Eisenach haben wir einen Privatbericht uͤber den Be— such empsangen, mit welchem Ihre Kaiserl. Hoheit, die Frau Großherzogin, in dem Zeütraume vom 4ten bis 13ten d. M., sene Stadt, zum Theil auch in der Absicht begluͤckt hat, um die Sorge, welche unser Fuͤrstenhaus dem Gedeihen der Schulen und anderer gemeinnuͤtziger Anstalten widmet, durch persoͤnliche Beweise Ihres Antheils an der Bluͤthe derseiben zu bethaͤtigen. Dieselben Beweggruͤnde hatten diese verehrte drin auf einem fruͤhern Besuche in Butistaͤdt begleitet, und hier
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führung aus den Haͤnden ruhiger Staatsmänner in die wild aufgeregten Meinung uͤbergegangen und ihrem Strudel lt waͤre, Die Schlacht bei Navarin bewies dies fast augen— ich; dieser Tag, der, wie man sagte, unter« Freunden vorfiel, tsachte ein schwereres, tieferes und dauernderes Unheil, als es 5 die erbittertsten Feinde einander zufuͤgen konnten. — Eine „Wirkungen war, daß ein Verbesserungs-System, welches für Orient eine neue Aera erdffnete, in seinem Fortgange aufgehal⸗ wurde. Denn man muß nicht vergessen, daß der Sultan seit Jahre 1826, che er noch durch eine gegen ihn auftretende furcht⸗ Toalition dazu genöthigt wurde, dee, Regeneration des Nejiches nnen hatte, indem er eine factidse Miliz vernichtete, die sich al⸗
die Freude Ihrer Erscheinung, als durch die Zeichen der] merksamkeit fuͤr die Unterrichts- und Wohlthaͤtigkeits-Anstah einen eben so tiefen Eindruck hinterlassen, wie in dem 9 Tonndorf am 26sten v. M., wo der Großherzog und Frau Großherzogin, K. K. Hoheiten, die, groͤßten h durch edle Bemuͤhung einer Frau Dreisig gegruͤndete Mads Schule in Augenschein nahmen und die Stifterin selbst einem Besuche beehrten. Nach dem Bericht eines Augenzeu uͤberzeugte sich das verehrte Fuͤrstenpaar persöoͤnlich von den ö schritten der Schuͤlerinnen und ,. . diese Theilnqh einen Einfluß auf die jugendlichen Gemuͤther, der, wie n 83. 6 a , . , , . ö, , ,, ö g,, e Stad . . „ Wwdens und der Eunropgischen Eipilisation hatte man es seit seinem heit empfingen, und die Huld, mit welcher diese Beweise siehen zu einem Kampfe verurtheilt, der seitdem nicht wieder auf Anhaͤnglichteit und Treue aufgenommen wurden, uberzei „und den es bald im Innern, bald nach außen hin zu bestehen jeden Beobachter, daß die neue Zeit das alte Band zwis. Es war ihm kein Ruhetag vergoͤnnt, und die Bevdlkerung Fuͤrstenhaus und Unterthanen unangetastet gelassen hat.
großen Reiche litt dadurch unendlichen Verlust; denn man landesmuͤtterliche Sorge fuͤr unsere Stadt und den Landes wohl ö JJ , 9 z 7 3. . f . DVsme ütner Regier boragenom-⸗ uberhaupt ossenbarte sich ganz besonders durch die Auffmerl 9 , . . 369 J keit, welche J. Kaiserl. Hoh. arif das Erziehungs- und Untern 343 die gefellschaftliche Stark des Janzen Jterchez sich din ch een so, wie auf, alle. Anstolten der, Wehlthäͤtigteit richtete, u ere ghengcl von Hälfehucten zen nh, n n nllh wle! uͤberall durch Beweise von Sachkenntniß sich kund gab. ch die langen Vorbereitungen zu der Vertheidigung gegen die s empfingen mehrere Fabriken, welche inen entschiedenen nden Bewegungen Enropä s, durch die Verirrungen der Perun fluß auf den gewerblichen Zustand des Landes äußern, auff zu Navarin, durch das darauf folgende Kriegsunheil und end ternde Zeichen hoher Theilnahme,. Unsere Festtage, denn zurch die noch fortdauernden Unternehmungen verloren gingen, waren sie, wurden durch angenehme Herbstwitterung begun pon Ehrgeizigen zusgehen, welche zis Hoffnung antreibt, diese vielen und der Sinn fuͤr Genuͤsse der freien Natur und fuͤr Lan schäͤtterungen zu benutzen, um durch Aufruhr der Verantwortlichleit ,, , gend, in dem Garten der Karthaͤuse, auf der Wartburg um ie Gewaltthaäͤtigkeitän, zu denen sie gegen ein Vblk' zußmuhn?“ Wilhelmsthal, wo sich jedoch, wie wir wissen, auch wehmi „welches sie genauer kennen zu lernen verschmähte, den Srient Erinnerungen an theure Abgeschiedene aufdraͤngten, Linen ] ver Bahn der Fortschritte aufgehalten und die neh! wech; weichen unsere ansehnsliche „Klemdegesellschaft' zur Huldigun) jcht hämfuchen, angestiftet. Etwas Anderes war auch nicht zu er—⸗ Landesfuͤrstin angestellt hatte, , Hoͤchstdieselbe mit Iten von den ausschließlichen Doktrinen, wetche damals die Ober⸗ Gegenwart. Es werden uns diese Tage noch lange in dankin bd hatten üͤber die Evidenz der Thatsachen, über die Macht der Gedaͤchtniß bleiben!“ . stten und über das gute Recht einer unabhangigen Nation, Dok 8 . . which einer wuͤthenden Vertilgungssucht, uͤber welche die Verbret Frankfurt a. M., 18. Sept. Ihre Majestaͤten der KM zerselber späͤterhin sich lustig machten, die Angefuͤhrten aber und die Koͤnigin von Bayern haben gestern mit Allerhoͤchijj ten, vnd die leider schwer zu verwischende Spüren hinterlas⸗ Durchlauchtigsten Familie unserd Stadt mit einem Besuche bi haben. — Meben diesen harten und unverdienten Schlaͤgen Dise Mainzer Zeitung fordert zur Bildung eines 1 Mißgeschtckes betracht; man nun, wie die Pforte sich eins zur wechsesseitigen Versicherung gegen die Folgen der (ihm Scit zem Jahres lsa, Als die , des Sul. lera in der Hessischen Rhein-Provinz auf. . äch (reit bewegen konnte waren. alle Handlung ett, der⸗ ö. , . J igen, welche die Civilisation Barbaren nennt, von Ruhe und Weis— In einem Artikel mit der Ueberschrift: „Beitrage zu! bezeichnet. Auf jene große Katastrophe bei Nabarmn, di- n n“ ichti⸗ „aͤußert die Karlsruher Zeitung: „Die nl ⸗-bezeichhtet; lun jene groß Mäan a,, . e , ,. richti gungen, äußert die Kar n, , anderen Lande das Volk in Allarm gebracht uͤnd blutige Repref sche Tages-Literatur in Deutschland kann niemals meder die n hervorgerufen haͤtte, folgte die bewundernswuͤrdigste Ordnung; diegenheit noch Wichtigkeit jener in Frankreich und Englan w Europäern und ihren geringsten Interessen wurde Schutz zu reichen, dort könen Unternehmungen gegruͤndet perden, nil. Die Tausende von Flanken, welche unter den Tuͤrken leben, die fahigsten und gebildetsten Kopfe an sich Ziehen; in den Nen staunend diese kalte Wurde, diese großartige Maͤßigung, auf len kleinen Staaten Deutschlands wuͤrden sich immer Quersssche ie nicht zu rechnen gewagt hatten; n , keinen i , und Unqusgebildete in diesem Fache versuchen und es in n , main den n, achtung bringen sodann nd umsere Staats gt amten noch I onen n lun zu vermischen sind. Damals konnte die wie die Minister jener Lander daran gewohnt, die Verf r ; ;
grober. Autfaͤlls und Zerrbelbet zu. verachten ber zu ve h ze ihnen mit gerechtem Stolz den wohlwollenden Namen ihrer 9 9 alle d Ze er ach ;
-. ste beilegen; sie hatte gegen sie die Pflichten der Gastfreundschaft endlich kann die, freie Presse gegenuͤber dem Auslande nur di srengsten und edelsten Sinne des Wortes erfüllt.
eine imponirende Macht erhalten werden, niemals werden Wenn der Divan, unter fo ernsten Berhaͤltnissen, sich die Dank— maͤchtigen Herrscher und ihre Regierungen sich von den Ta 9. der . , . . itter! einer S schar te Kriti tung versagen wollen. Waͤhre der Dauer d — r⸗ blaͤttern kleiner Staaten Eine scharf And, harte Kritil gefil [ung . uhren der an Griechenland zu machenden Abtte lassen. Die Deutschen Freunde der Preßfreiheit werden nt 9 , , ,, ,, , , . ö 1ssen, über inländische Men, konnte vielleicht den damit beauftre gten Diplomaten biswej⸗ sich mit der Vefugnih begnügen, muͤssen, über che ie Zeit lang werden, und diese hin und wieder gegen einen damais kzenheiten gffen und wahr, aber anstgndig sich mitthellg ihnen sogenanntri. übel angebrachten rafft? Wrsch'ente durfen. Auch in anderen Dingen scheinen die Hochlicnl en Abcr Vie diplomatische ühgeduld' bei Scite gescht, welche aller Lander ihr Terrain nicht umfassend und gruͤndlich Jenn den Tagen der Verhandlungen und nach den abgefertigten kennen. Unbeschränkte Oeffentlichkeit aller Verhandlungen, W hyschen rechnet, so pruͤfe man, ob man in anderen Landern bei schwornen⸗Gerichte, stabile BVürger⸗Vewaffnungen u. dgl. stth e ö in, , n. 9 . in ger Wi spr ĩ Ver e arger AMMlischen Ko e Nard⸗Amerika reiß ch Fähr 176 9 , . i oel ee che i 6 , , fi. n Mutterlande los und werden ein unabhängiger Staat un werbe und buͤrgerlichen Wohlstand zu heben; wer bei der * G drängten Bevoͤlkerung« Mittel-Europa's ünd der dadurch erst n. Jaht fata, in Folgem des Krieges n n n Jahre) wird ten großen Konkurrenz in allen Erwerbsfaͤchern redlich sortzg; Unabhängig keit von England definitiv anerkannt.“ eber 7 Jahre, men, und als Familienvater seine Pflichten erfůllen will, ren mehrere durch unglückliche Bemthungen um Wikedererldkgung vom Morgen bis Abend bei seinem Berufe aushaxren, und her verlonnzn Herrschaft bezeichnet sind, verfließen zwischen der alle seine Zeit und seine besten Kraͤfté widmen; die Anreizung kischen Freiwerdung St. Domingo's und der Fndemnitäts-Hill, Gerichtshoöͤfe. zu besuchen und MilitairUebungen zu volhitsseiche Frankreich demselben Unter der Rest auration verlieh; Spa⸗ sitd eben so virle. Hindernisse der Gewerbsthätigkeit; unde en beharg noch iet dabei, . Ilten unermeßlichen tz ungen an d ildeten Gewerbstin-Suͤd⸗Anerika, als im Zustande der Empokung befindlich, zu be
hangt viel , maeohlhabenden, gebil 6 ächten, obgleich sie sich schon im Jahre 1809 gegen dasselbe be n Jedem constitutionnellen Staate ab; oder wähnen. die Uh sfncten und schon vor 10 Jahren däreh die denkwürdige Schlacht das Wohl. des Staates, durch, die Klasse der Praletarier i ngen oltisch frei würenl Chen iiwö'nusnn if nl undefoͤrdem zu können? Mißachten sie die Gefahr, welche Augenblicke den Koͤnig von Holland schon seit zwei Jahren sich Cwilisation durch die wachsende Menge der Ungebildeten eigern? die Unäbhaͤngigkeit vo Belgien anzuerkemen, und die Vermoögenslosen droht?“ [. und Drohungen der fuͤnf Maͤchtt, die mehr Soldaten mo— machen konnen, als gan geHolland Einwohner hat, mit einer hier getg
8 24 llten und dort bewunderten Beharrlichkeit zurüͤckweisen — Diese Bei
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gelegenheiten folgende Betrachtungen an; . n nn und die Ereignisse nach dem Punkte, wohin sie ge Fü, wichtige Sch der. KWiederherstelung srlechenlandi igt fd üenlphhhn deln“ Ken, auf Seiten derjenigen befand, unabhängigen Staats, ist insoweit abgemacht, als die Pforte nen man die schmaͤhlichsten Kanten beikegte. Die gesetzliche Unab betheiligt ist« die letztere hat die aͤußersten Opfer gebracht, und ingigkeit Griechenlands ist anerkannt, die Granzen sind besprochen b nmonatliche Unterhandlungen haben hingereicht, um sie dahn dfestgestellt, alle untergeordnete Fragen, wie zum Beispiel die bringen, se daß Herr Stratford Canning bei seiner Abreise den?! nigen Kber die Raͤumungz, über den Verkauf des Eigcsthüms und tat, zu dessen Albschließsung er hergekommen war, münchmen tn zen die Schadloshaltung, sind erledigt, und dies Allez durch zwei Neßtz we Alles beendigt at. wir es nicht sacloss seyn nnn ihre Unterhandlungen. Hier also kann unseren Verleum— Puüf, die, Vergangenheit zu werfen, ohne Leidenschaft, ohne Rc lin? noch diefe schnelle und muthige Entsagung enchegenge digungen und mit der Nuhe, welche die Auscinanderseßzung ht werden, welch? selbst Feinde uicht Schwache oder unf issen vollendeten Thatsache begleiten muß. Vielleicht ist es möglich, Wen nennen! werden, weil? ez zu gut bekannt ist, daß nue Jwiliszten Eurgpa, dadurch ing nüßbliche Lehre in Bezug uf Hören und Schwach, stürrkzpä ind? und dnn nian ih esign a! Berhaltnisse zu demjenigen, Theile zes Drient; an . 11 stets loben muß, wenn sie die Stelle jener verzweifelten Ent— par dehen, , der von demselben, Geduld, und, Serzchtig t, ie einn imm! ble wianchlre Zärst. ber mit dei Unglücke! schnzr dert, damit auch er seinerseits die Früchte dzr Civilisatih, ir spiltg,ncts' ein hlück Für ent Krön? berrukhtrt chlt kt fn sönne, d. Die Kiriechisthe Aevolntign entsprang ans h e unc ind'rfetzꝛ g *esschti noch ein? hte err etun !, die Din ochzin dickem saugenblich weder genau, belannt sind, nu zer, so lange Zelt der Pforte feindlich genünten, Meinung an Dihligkeit beurtheilt erden. Es ist hier nicht zer Ort, jun Piehlen. Cecden ich die Gre hh n ern en, Hol ihrn fogzr— suchen, welches dieselben gewefen, aber so viel darf gesagt . ien haben, sind fie nicht glücklich, gewesen. Ünsere Sache ist es daß, wenn die freisinnige Meinung dieselben richtiger gen iht, den! Glu nd hiervbn dufsüfuchses, sondern nur die Thatfache haͤtte, sie mit weniger Heftigkeit und ungestuͤmer Leidenschaft be ibeen, daß dieses Land- uliter einer, von den Griechen felbst ge fer, Frage zn Werke gegangen wäre. „Man war so wenig ann ten Regierung, nicht das Glück genossen hat, welches die Regierung uͤber, was man davon denken solle, selbst noch lange Zeit nach, Sultans ihm angeblich verweigert haben soll. Und wenn man den ersten Ausbruch, daß die Publizisten sie den Einen als einen Wem mil Bewohnern in ihr Herz sch'n könnte, so wurde man schwerlich zer, Frciheit, den Anderen als nn, een Kämpf des Christz nl iudercz Gif gha rhef 'el böennlifncldblklee el ede land einc Ag iber als zigengrosen. Sig der, iullisgtion iter den hart ic chnenz int ener f en und wahs ne Munkeinnl Freihelt, wo darstellen zu muͤssen glaubten. Niemand wollte die Vergaͤngigkeitch utch sie so reich wurden! und ihr Vaterland so lieb gewannen.
zmörderi S* spiels ke g n 9 zes fu 58 9 t elt ih. ( ] ; . 3 li, , G, d ge, g e en und aus dieser Verwirrung der Hedanken, Empfindungen und, rige nignd von der P r, , 36. saͤße, aus diesem geistigen Mischmasch, der auch das trefflich. ener hirn irrefuͤhren konnte, entstanz eine erbitterte Aufregung. n ganz Europa einnahm und einen allgemeinen Kampf gegen die si kei forderte. — Der Traktat vom 6. Juli 1827 wurde unterzein ich d mitten unter dem Ungestuͤm dieser ungeregelten Leidenschaften n, der Grund dazu gelegt, aber der Traktat trug dessenungenchtzt Spur von diesen Bewegungen. Sas Aktenstuück an sich selbs, ches weit mehr aus dem Drange der Zeit, als aus dem . Willen der Kabinette hervorging, veraͤnderte die Eingebung! Allgemeinen Wahnsinns in einen Gedanken, der Srdnnng Harmonie und der Versoͤhnung, der sich den vorgesteckten
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oßen Reiches beruht, von dem es sich losgerissen hat. Außer⸗ er Wahrheit giebt es fuͤr Griechenland jetzt nur Aufldösung rende Unruhen, und fuͤr seine Zukunft nur drohende Ge gegen die Stuͤrme, welche beide Laͤnder bedrohen koͤnnen,
und zers ohne . fahren, Graͤnzen gehalten hatte, wenn m
. ö . ) h z ö z . 3 . 5 J I ö J aer. ö a er n . 6 n 2 m, M 8 ͤ nn,. * 836 i e . 3 .
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1 8 tz fuͤr den gebrechlichen Schößling,
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ist der alte Baum der beste Schu der neben ihm aufgesproßt ist.“
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Berlin, 22. Sept. Aus Stettin schreibt man unterm 21. d.: „Am 12ten beging der Prediger Pistorius zu Groß⸗Tetzleben, Synode Treptow a. d. T., sein 50jaͤhriges Amts⸗Jubiläaum. Um der Feier eine noch hoͤhere Weihe zu geben, war damit die Ein— fuͤhrung des Pfarr-Adjunkts Piper verbunden worden. Nachdem der Jubel-Greis mit seinem Adjunktus und mehreren Gemeinde— Gliedern der Beichte und Vorbereitung zum Genusse des heiligen Abendmahrts beigewohnt, wurde er von dem Superintendenten Milarch und zwei Geistlichen, und der Adsunktus von seinem Vater und ebenfalis zwei Geistlichen der Synode in feierlicher Prozession, unter Glocken⸗Geläute und Chor-Gesang, zur Kirche gefuͤhrt. Hier hielt der Superintendent die Jubel und Ein fuͤhrungs- Rede, wobei er dem Jubilar das Gluͤckwuͤnschungs— Schreiben des Koͤnigl. Konsistoriums und Provinzial ⸗Schul⸗ Kollegiums und der Koͤnigl. Regierung, nach oͤffentlicher Vorlesung desselben, uͤberreichte. Die fromme Ruͤhrung des Greises ward in
frohe Dankgefuͤhle verwandelt, als ihm darauf die Insignien des ihm durch die Gnade Sr. Majestaͤt des Koͤnigs verliehenen Ro— then Adler-Ordens äter Klasse uͤbergeben wurden. Hierauf ent⸗ huͤllte der Superintendent ein eisernes auf dem Altare stehendes Kruzifix, welches die Synode dem Jubel-Greise, als ein Anden— ken an diesen festlichen Tag, verehrte. Nach vollbrachter Ein— fuͤhrungs-Handlung empfingen der Emeritus und Adsunktus das hellige Abendmahl aus den Händen des Superintendenten. Der Jubel-Greis war durch die vorhergegangene Feier in seinem In⸗ nersten so tief bewegt, daß er aus seinem uͤbervollen Herzen nur einige wenige, aber desto herzlichere Worte an die versammelte Gemeinde zu richten und seinen Dank auszusprechen vermochte. Er forderte die Versammlung auf, mit ihm in das Loblied: „Nun danket Alle Gott“, einzustimmen, mit dessen Absingung die kirch liche Feier schloß.“
Ausstellung auf der Königlichen Akademte der
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nore dem Zuschauer das Antlitz zukehren, die Reiter aher, unter denen sie den Geliebten sucht, entgegen haben muß, so konnte der Beschauer diest nur in noch groͤßerer Naͤhe und von hinten sehen. Eine solche Stellung des Zuges war aber nur vor theilhaft fuͤr das Ganze, indem sie dem Bilde Tiefe giebt und die Perspektive wirksam erhöht; andererseits wurde auch für den Aus druck der einzelnen Reiter eher gewonnen als verloren . Doch erst die Hauptgruppe. Leonore steht nicht an jenem Ge⸗ laͤnde dein Reiterzuge zunachst; sie hat die Hofnung schon aufgege ben; ihr ist es innerlich schon gewiß, so wie es denn auch ihr grauer Anzug und der schwarze Schleier ausspricht. Nur die Mutter, für die Tochter in deren Seele mitfuͤhlend, schaut allein mit einem schwa chen Strahl von Hoffnung noch suchend unter die letzten Reiter hin aus. Leonore steht abgewandt von der Mutter; neben ihr ihre Schwester. Diese hat Geliebten wieder; sie leynt sich auf seine Achsel, nach der anderen Scite sillltheilneh mend an die schimer— t ben den Kriegsmann nach ihrem Nachricht erhalten itlie zu lesen ist Schon
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khandlung und ere Schwester, welche der Kuͤnstler so schoͤn zwischen eigenes
id Theilnahme am ungluͤck der ier in die Mitte gestell erscheint in ihrer Korperhaltung h auslicher, bürgerlicher Leonore dagegen in jenem ganzen Lidel und in jener Freiheit, wei ein großes Geschick und ein tiefes Seelenleiden giebt sie e sche ganz durchbebt und doch gehoben vom S chmerz. Aber man sieht aue es ist dies kein neuer uͤberraschender Schmerz, Fondern nur die außere Gewißheit aller ihrer bangen Ahnungen. Und der Bote es ist schbn, wunderschoͤn daß der Maler dazu keinen anderen, als den Geliebten der Schwester nahm — „staͤnde er nur nicht so ganz theilnahmlos da, erzaͤhlte er nur nicht so ohne Wärme und ohne Schmerz.“ So urtheilen gewiß Viele, aber mit Unrecht; denn nur noch um eine Stufe höher steigt die dramatische Durchbildung des Ganzen. Leonore fragt nach ihrem Geliebten— „Ja, der kommt nicht mehr“, sagt der junge Kriegsmann, und er sagt es mit einer Ruhe und Fassung, mit Ernst aber mit einer Gelassenheit, in der sich recht sein rauhes Handwerk spiegelt. Daß er von Leonorens Geliebtem berichtet, daz weiß er nicht; nur die vertraute Schweser weiß es. Hiernach wird man das Bild verstehen, man lasse den Ein— jenes kalten Berichtes im Gegensatze zu Leonorens durch⸗ zuckendem Schmerz und dem bedauernden Blicke der Schwester auf sich wirken. Aber auch das ist noch nicht Alles; wir
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Kuͤnste.
Seit dem 16ten dieses Monats haben wir Ausstellung, und in allen Kreisen ist zu merken, was dies bedeutet, denn die waͤrmste Theilnahme des Publikums wird von Jahr zu Jahr unseren Kuͤnft— lern in demselben Maße mehr zu Theil, als sic es verdienen. Aber auch neben der Erwartung bleibt noch die Ueberraschung.
Aus dem Auslande ist diesmal allerdings weniger eingegangen, dennoch steht die Ausstellung keiner fruheren nach; mehrere un serer trefflichsten Kuͤnstler wurden uns einen Theil der verwichenen zwei Jahre durch Krankheit entzogen; aber Andere sind herangewach sen, so daß kaum eine Luͤcke bemerkt wird. Auch ließ sich ja nicht einmal Alles, was der vaterlaͤndischen Kunst dieser Zeit angehört, hierher versammeln; namentlich haben einige Mitglieder jener Ma— ler-Schule, auf die jetzt vornehmlich die Augen gerichtet sind, in Fresko gemalt, — und doch kein Ausfall. Endlich ist auch noch gar nicht einmal alles beisimmen; Nachträge des Katalogs, der schon jetzt 1235 sparsam ertheilte Nummern enthaͤlt, werden erscheinen, neue Saͤle werden geoͤffnet werden, ja von einigen der bedeutende— ren Werke ist bis jetzt noch nichts mehr angelangt, als der Ruf.
die
hoͤjrend,
müssen noch einmal zuruͤck zur Mutter. Sie steht, vaͤhren d die Gruppe jener Drei so fest und beziehungsvoll verknuͤpft ist, für sich da, untheilnehmend an Allem, was dort geschieht, nicht mit was dort schon als gewiß berichtet wird — und eben da
durch hat sie jene Hoffnung noch uͤbrig, wenn auch vergeblich; sie kann doch uͤberhaupt noch suchen wollen unter den Reihen der Reiter. Voch haben wir die Kriegsmaͤnner uͤbrig. Wie ihr Zug nach dem Thore im Hintergrunde geht, sind sie Alle abgewandt? nur Ei ner wendet sich und schaut aus dem Bilde heraus. „Hier ist der Künstler ein bloßer Naturalist, er hat diesem Kopfe einen Ausdruck gegeben, wie er gar nicht in die Sphaͤre dieses Gemaͤldes paßt, es ist eine schlimme Stoͤrung, die man um vieles wegwuͤnschen muß.“ Solches und Aehnliches hoͤrten wir. Allerdings' streicht hier ein verbrannter Kriegsknecht, froh der Heimkehr, seinen rothen Zwickel bart, mit seinen grellen Augen nach schoͤnen Madchen umherschauend. So faͤllt denn sein luͤsterner Blick zunaͤchst auf Leonoren es ist dies ein Mißklang, aber wie wesentlich und wirksam in der Harmonie. Wie nach jeder anderen Dirne, wirft dieser indiskrete Bursche auch auf Leonoren seinen Blick ihm ist sie nichts als ein hübsches Mad.
Dabei scheint es ein gluͤcklicher Zufall gefügt zu haben, das gerade das mehr Imvosante noch juruͤckblieb, als ware dargüf gerechnet, uns erst diejenigen Werke recht genießen zu lassen, welche eine stille Tiefe der Kunst bei groͤßerer Unscheinbarkeit des unmittelbarsten Ein— drucks in sich schließen.
So , ist uns denn hierdurch der Weg angedeutet, den wir neh— men muͤssen, wenn wir uns den Auswaͤrtigen zum Berichterstatter, den Hiesigen aber, die selbst schauen «und urtheilen knnen, zum Fuͤhrer anzubieten wagen.
gessings Bild nach der Leonore. (Nr. 407.)
Lessings trauerndes Königspaar gab, man darf es sagen, den Maßstab der vorigen Ausstellüng; so zeigte sich denn das Publikum geneigt, die jetzige nach seinem diesmaligen Werke messen zu wollen. Allein dies zum Maßstad genommen, schien auch fogleich ein Zuruͤckbleiben gegenwaͤrtiger Ausstellung hinter der von 1836 augenscheinlich und erwiesen. Wir nun sind gar nicht solcher Mei nung, und da gleich Lessings Bild nach Buͤrgers« Leonore sich in der laß derer befindet, welche bei minder gebieterischem Effekt doch den Werth und die Seele tiefer in sich tragen, so muͤssen wir damit billig beginnen. * ⸗
Noch eins muß bevorwortet werden. Der Maler waͤtte besser gethan, in seiner Benennung Bildes lieber gar nicht Buͤrgers zu erwaͤhnen, sondern sich nur auf die Volks Sage zu beziehen, welche Buͤrger phnedies aus ihrer wah⸗ ren portischen Bedentung verrückte. Kun fordert man erst lich ein Kostuͤm aus der ZJüt des siebenjaͤhrigen Krieges, Husamn Uniformen und Zoͤpfe, was doch bei der ernsten Sphäre der Dar⸗ stellung besser aus dem Spiele blieb; ferner erwartet man eine Leo nore, die, wie es bei Buͤrger heißt „ihr Rabenhaar zerrauft mit wuͤthiger Geberde.“ Naͤmlich der Maler waͤhlte gerade den Mo— ment, wie die Kriegsschaaren in die Stadt heimkehren, Leonore aber vergeblich darunter ihren Geliebten sucht. Bei Buͤrger ist nun der wilde Schmerz nur ein Vorspiel noch graͤßlicherer Dinge, von de nen die Volkssage nichts weiß; so muͤssen wir es also dem Maler danken, wenn er, von richtigem Gefuͤhl geleitet, hier ganz vom Dichter abwich, und bei einem sanftern und innerlicheren Schmerz Leonorens stehen blieb. —
Im Hintergrunde sieht man eine alte Stadt mit hohen Mauern und einem thurmartigen Thor, Leonore ist mit Mutter und Schwe— ster vor die Stadt hinausgegangen, um die Heimkehrenden zu erwar ten. An einer hoͤlzernen Lehne auf einem wenig erhöheten Erdreich stehen die drei, hart an der Straße, auf welcher die von hinten ge sehene Reiterschar in die Stadt einruͤckt; einige dieser Reiter, die letzten des Zuges, erscheinen seitwaͤrts im aͤußersten Vorgrunde des Bildes, wo ein mit frappanter Auffassung gemalter Schimmel die Augen derer fesseln koͤnnte, welche nicht vielmehr von der Empfindung auf den wahren Mittelpunkt hingezogen werden. An dere wuͤnschten wenigstens, damit die Hauptgruppe noch besser hervortrete, eine umgekehrte Raumvertheilung. Nicht die Reiter sollten zum Theih den Vorgrund haben und nicht die Haupt— gruppe sollte zuruͤcktreten. Und namentlich, was die Hauptfigur betreffe, so sey eine alte Regel verletzt: Leonore hebe sich nicht ge— nug durch ihre Stellung im Bilde heraus, sondern stehe ganz gleich neben dreien Anderen, auch nicht einmal durch die Beleuchtung un⸗ terschieden; hingegen muͤßten die Krieger hinten fortziehrn, als zu untergeordnet fuͤr den Vorgrund. Diesen Autoritäten, Regeln und Gruͤnden setze ich entgegen; Liegt ein Bild in der Sphaͤre, wo an energischer, eindringlicher Illusion viel gelegen ist, so kann diese hauptsaͤchlich nur dadurch erreicht werden, daß sich der Maler die benbthigten Gegenstande nicht erst in irgend eins begurme, oder gar vorgeschriebene Ordnung ruͤcke, sondern sein Bild mitten aus der Natur heraus greife, wie diese dergleichen gerade ergiebt. Jedes Ab⸗ sichtliche der Disposition ist hier vom Uebel, und der Unschein eines mehr freien und zufaͤlligen Standpunktes, auf dem sich die Darstel⸗ lung nicht gerade bildartig praͤsentirt, ist im wahren Interesse der Kunst. Und doch ist auch in unserm Bilde wieder nichts Gesuch—
des
chen; etwas ganz Anderes freilich ist sie uns, die wir ihren Schmerz kennen und mitfühlen und gerade durch solchen Kontrast gemahnt, noch tiefer fuͤhlen. Und ist es nicht so im Leben, daß roheres Be hagen dicht vorbet zieht an innerlichem vertieften Schmerz. Desto nachdenklicher, in sich gekehrter, als ob der schwere Inhalt des Bil des auf ihm lastete, zieht ein Anderer mehr im Vorgrunde, aber der ganz zuvorderst Gesehene laßt nichts von feinem Antlitze erken nen und zeigt nur einen schwarzen wilden Bart auf Wange und Hals; die Art, wie er nachlaͤssig zu Pferde sitzt, deutet recht die be hagliche Gleichguͤltigkeit in seinem Handwerke an auch dies ist nicht ohne wirksame Folie fuͤr das Ganze. „Alse haben wir hier ein Bild, dem wir, selbst auf die Gefahr eines sehr abweichenden Urtheils, nach unserem besten Wissen und Denken, die Meisterschaft wohl zuerkennen müssen. Es sst der poe—⸗ tische Gehalt des Moments reich und rein ausgesponnen in mehrere Faden, von denen jeder in der wesentlichen Bedeutung des Ganzen bleibt und, statt abzuziehen, nur bereichert und zusammenhaͤlt. Es il. cin Reichthum gefuͤhlter, seelenvoller Beziehungen und eine Sicherheit in der Zutheilung und Aussprache jeder' Empfindung, nit cinem Worte, eine Soliditaͤt innerlich zusammenhangsvoller Composition, bei einer Leichtigkeit und Fertigkeit des Ergreifens und Machens, bei voöͤlliger Einfachheit, Gesundheit, Anforuchtlo' sigkeit.
Lessings trauerndes Koͤnigspaar war ohne Zweifel conzentrirter, Impofanter, imperativer; seinenm Eindrücke könnte ' srch selbst der minder Empfaͤnglichem nicht entziehen; allein mit seiner diesmaligen Leistung hat der Kuͤnstler ohne Frage eine hoͤhere Staffel erreicht; er zeigt sich reicher, durchbildeter; das Kunstwerk ist unscheinbarer, aber noch . und nachhaltiger. Dort konnten die Bedenklichen noch sagen, es sey die gluͤckliche Wahl des Stoffes, das Große des un mittelbaren Gegenstandes, das Lyrische des vorliegenden Gedichts ober auch diebeschraͤnkte Zahl und bewegungslose Ruhe der Figuren sehr huͤlf reich gewesen das alles trifft jetzt nicht mehr; denn hier ist der Ma ler sogar mit dem Gedichte in Widerstreit. Daß aber der Künffler nachdem er doch so großen Erfolg von jener eindringlichern Dar stellung; weise sah, dennoch diesen Weg nicht fortsetzte, noch wentger in derselben Art sich zu uͤberbieten suchte, sondern daß er sich vielmehr nach einer ganz andern Kunstart hin wendete, die, weit entfernt den Erwartungen des Publikums in der ihnen gegebenen Richtung zu entsprechen, mehr gesucht sein will, als sie sich aufdraͤngt dies legen wir uns als beste Buͤrgschaft aus. Lessing und seine Mit- und Nachstrebenden werden, ihrem Genius getreu, nun den Weg nicht mehr verfehlen, welcher von energischer, vielseitiger Naturauf'— ssung durch innere Ertiefung und Durchbildung des ergriffenen Gedan kens zu vollendeter Compositton fuͤhrt, weit vorbei an den schielenden Regeln dieser oder jener Schulweisheit.
Das Bild ist nach ungefaͤhrer Schaͤtzung * Fuß hoch, 5 Fuß breit; die Hauptfiguren gegen 2 Fuß hoch. In der, halb von hinten gesehenen Figur des berichtenden Geliebten der Schwester hat der Maler sich selbst dargestellt Gr
KJ.
In Dreetz bei Neustadt a. d. Dosse ö Regierungs Bezirk Potsdam) sind seit dem 6ten d. M. mehrere Personen a! Cholera erkrankt und gestorben.
Im Regierungs-Bezirk Magdeburg ist gegenwärtig nur der Kreiß Kalbe a. d. S. von der Cholera heimgesucht. dem Wieder Ausbruche der Krankheit, am 25. August d. J, sind in der Stadt Kalbe nebst den Vorstädten 58, und in NMeu— zattersleben und Hohendorf seit dem 17. Juli v. J. 37 Perso— nen daran gestorben.
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tes, sondern nur Natuͤrliches und Unvermeidliches; wenn Lew—
In Achen war seit dem 15. Sept. Mittags bis zum 17ten