1832 / 276 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Aus Toulon wird vom 20sten d. M. gemeldet: „Der Marine-Praͤfekt hat durch den Telegraphen Befehl erhalten, die. Korvette „Favorite“ sofort ausruͤsten zu lassen. Das Linien⸗ schiff Marengo“ wird, mit 600 Mann am Bord, nach Afrika segeln, die Fregatte „Dido“ wird mit einer gleichen Anzahl fol— gen. Der Englische Schiffs-Capitain Daniel Roberts ist, auf seiner Ruͤckkehr von einer Forschungs-Reise an den Kuͤsten des Mittellaͤndischen Meeres, hier angekommen.“

Graßbritanien und Irland.

London, 28. Aug. Der Köoͤnig kam vorgestern in Beglei— tung des Sir Herbert Taylor von Windsor zur Stadt, ertheilte den Viscounts Melbourne und Palmerston, dem Sir James Graham, dem Lord Hill, dem Grafen von Albemarle und dem Sir T. Hardy Audienzen, und kehrte um 5 Uhr Nachmittags nach Windsor zuruͤck. :

Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria be— wohnen noche ᷣmmer Plas-Newydd und gedenken sich auch nach einigen Wochen daselbst aufhalten, da die dortige Lüft der Ge—

Bei der letzten Messe in Benagher (Irland) kam es zu ernst— haften Thaͤtlichkeiten zwischen den verschiedenen Parteien, denen die Polizei nur mit großer Muͤhe und nicht ohne Blutvergießen ein Ende machte, welches indessen bedeutender gewesen seyn wuͤrde, wenn nicht die Polizei mit der groͤßten Maͤßigung zu Werke ge— gangen waͤre; so daß sie sogar den auf sie eindringenden Stein— Hagel nicht durch Gewehr Feuer erwiederte, sondern dem Un— fug durch Verhaftungen ein Ende machte.

In der Gegend von Doneraile in Irland sind vergangene Woche zwei Zehnten-AUbschaͤtzer ermordet worden.

Englische Blätter berechnen die Gesammt-Quantitaͤt des Kaffee, der jahrlich in Europa und Amerika verbraucht wird,

Tonnen“ Pfund

22,400,060 S9, 600, 000 71, 680,000

folgendermaßen:

Großbritanien und Irland Holland und Belgien Deutschland und die Ostsee⸗Staaten .. Frankreich, Spanien, Italien und die Eu—

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632,000 63, 810,000

sundheit der jungen Prinzessin ausnehmend zutraͤglich zu seyn scheint.

In dem gestrigen Blatte des Couriers heißt es: „Die Tonferenz, welche gestern uͤber die Niederlaͤndischen Angelegen— heiten gehalten wurde, dauerte vier Stunden, und wir freuen uns, melden zu koͤnnen, daß der Ton der Exroͤrterungen eher friedlich als kriegerisch lautete. Die Note des Hollaͤndischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten war sehr entschei— dend, obgleich in den ruͤcksichtsvollsten Ausdruͤcken abgefaßt. Wir

haben Grund zu glauben, daß die Hollaͤndische Regierung daͤs nicht aufgeben wird, was sie das Ultimatum der Konferenz) vom 306. Juni nennt. Mit dem festen Entschlusse, keine fernere Kon— zessionen zu machen, besteht der Konig Wilhelm auf jenes-Ubltima— tum, und ist bereit, sich durch alle ihm zu Gebote stehende Mittel seder Zwangs-Maßregel zu widersetzen; aber auch entschlossen, durch keinen feindsellgen Akt der Konferenz Anlaß zur Anwendung solcher Maßregeln zu geben.“ Der heutige Courier aͤußert sich uͤber denfetben Gegenstand folgendermaßen: Heute soll, wie

ausdruͤcklichen Zweck stattfinden, von den Hollaͤndischen Bevoll— maͤchtigten eine definitive Antwort des Koͤnigs von Holland ent— gegenzunehmen. Es sind viele widersprechende Geruͤchte uͤber« die wahrscheinlichen Maßregeln im Umlauf, welche Frankreich

„„Und England ergreifen wurden, falls der Koͤnig von Holland bei seiner Weigerung beharren sollte, sich in keine fertsere Unterhandlun— geh uͤber Belgie neinzulassen. Der Konig von Holland, so wird behaup⸗ tet, bleibt fest bei seinem Beschlusse, die Vorschlaͤge vom 30. Juni als schließlich zu betrachten, und der König von Belgien, sagt man,

betrachtet die Weigerung der Hollaͤndischen Regierung, sich in

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Hindeutung auf den Wunsch, zu den Waffen zu greifen. Wir unsererseits sind geneigt, zu glauben, daß bis jetzt noch nichts definitiv entschieden ist. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß sedes mogliche Mittel aufgeboten werden wird, um den Feind seligkeiten zwischen Holland und Belgien vorzubeugen, und daß der Hollaͤndischen Regierung die moͤglichst langste Zeit zu einem Ultimgtum gegeben werden wird. Bis jetzt ist noch Alles Un- gewißheit und Vermuthung. Morgen wird aber wahrschein— lich die Antwort der Holländischen Bevollmächtigten und die Entscheidung der Konferenz bekannt werden. In der City heißt es, daß die Sitzung der vorgestrigen Kon— ferenz zu einer persönlichen Mittheilung von Seiten des Hol—

laͤndischen Gesandten bestimmt war, und daß die Mitglieder der gegeben habe,

Konferenz eine vierstuͤndige Unterhaltung mit demselben gehabt hatten. .

Gestern Vormittags sah man den Telegraphen der Admira litat in großer Thaͤtigkeit. Dem Albion zufolge, meldete er c die Ankunft einer Franzoͤsischen Fregatte aus Cherbourg in Ports— mouth, und daß der Rest des Franzoͤsischen Geschwaders stuͤnd— lich erwartet werde. Auf den Bureau's der Admiralität ist man gestern und heute ungemein beschäftigt gewesen.«“

Admiral Sir Pulteney Malcolm Befehl ertheilt worden sey, das Kommando uber die vereinigte Englisch-Franzoͤsischs Flotte zu ubernehmen und sich segelfertig zu halten, um von Spithead nach der Schelde abzugehen. Der Courier erklaͤrt sich fuͤr au⸗ torisirt, dieser Meldung auf das bestimmteste zu widersprechen.

In Dover horte man gestern eine Kanonäde in der Rich— tung von Holland her, vpe große Besorgnisse erregte und zu mancherlei. Vermlsthungen Anlaß gab. Heute erfaͤhrt man, daß es die bei Gelegenheit der September-Feierlichkeiten in Antwer— pön abgefenerten Artillerie Salpen waren, welche bei dem ru— higen Wetter in Dover gehoͤrt wurden.

«. Mit dem Dampfboot der „Batavier“ ist der Fuͤrst Solti— koff nit Deßkschen an den Russischen Botschafter, Fuͤrsten Lieven, hier eingetroffen.

Der Courier meldet, daß es gelungen sey, den Schooner „Terckira“, der durch die Batterieen Dom Miguels in Grund gebohrt worden war (S. Portugal), wieder flott zu machen. Demselben Blatte zufolge, haͤtte Dom Miguel durch ein vom Ihsten . datirtes Dekret die Jesuiten in Portugal wieder hergestellt. ö.

3 Albion zufolge, haben sich unter den Gefangenen, die am 20sten d. in Porto eingebracht wurden, auch 26 Moͤnche befunden, die an der Spitze der Miguelistischen Truppen mit vielem Eiser gekämpft haben sollen.

Gestern wurde der „Lord Wellington“, vormals ein Ostin— dienfahrer, der fuͤr Rechnung von Dom Pedro gekauft und von den Herrn Cox und Curlings reparirt worden ist, in Gegen⸗ wart einer zahlreichen Gesellschaft aus dem Dock gelassen. Das Schiff ist mit neuen Masten versehen, fuͤr 60 Kanonen gebohrt, neu mit Kupfer beschlagen und vergroͤßert worden, so daß es jetzt in jeder Beziehung einem neuen Schisse gleich zu achten ist. Es wird in der naͤchsten Woche nach Portugal absegeln. Die Brigg „YVarrow“ wird morgen mit Vorraͤthen und Muni— tion nach Porto abgehen. Der Schooner „Herbal“ segelte am

Gravesend nach Porto ab. Ueberhaupt bemerkt man jetzt auf Seiten der Agenten Dom Pedro's die groͤßte Thaͤtigkeit.

Der Courier haͤlt den Widerruf des Todes des Köoͤnigs von Spanien fuͤr ein Ungluͤck fuͤr die Franzoͤsischen Zeitungs— schreiber, da ihnen dadurch ein schoͤner Stoff zum Anfullen ih— rer Kolumnen genommen sey.

Der Herzog von Guiche und der Graf de Bouille, Anhaͤn—

ger Karls X., sind von Edinburg hier eingetroffen. Letzterer begiebt sich sogleich nach Paris, Ersterer aber wird erst in eini— gen Monaten nach dem Festlande abgehen. ö Sobald in Glasgow der Tod Walter Scotts bekannt wurde, zogen alle auf dem Flusse im Hafen liegende Schiffe ihre Trauer⸗ Flaggen auf, und selbst die niedrigsten Klassen schienen zu em⸗ finden, daß das Land einen größen Verlust erlitten habe

44,800, 000 92, 50,0600

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Zusammen 130,500

Von Porto hoͤren wir fuͤr Die Miguelisten ha—

London, 28. . Sept. Dom Pedro's Sache nichts Troͤstliches. ben offenbar eine bedeutende Macht vor Porto versammelt, und lassen Muth genug blicken, dieselbe durch die Einnahme der Stadt geltend zu machen, deren Besatzung bei der Theilnahmlo— sigkeit der Bewohner zu schwach scheint, um einem Haupt-An— Es sollen jedoch von vielen Sei— ten her Verstärkungen fuͤr dieselbe auf dem Wege seyn, welche vielleicht noch zeitig genug ankommen, um sie zu retten. Mit dem Einbruch des Regenwetters erwartet man alsdann, daß die Miguelisten sich zerstreuen wurden. Frage: und wenn der Himmel dort so heiter ist, als eben jetzt bei uns, so duͤrfte es wohl noch lange erträglich bletben, denn hier sind wir wie mitten im Sommer, und seit meh naten haben wir so wenig Regen gehabt, daß viele Muͤhlen (be⸗ wir vernehmen, eine besondere Sitzung der Könferenz zu dem J sonders Papiermuͤhlen) aus Mangel an Wasser stillstehen. Uebri⸗ iden Inseln fortwährend mit den Wahlen, und zwar an vielen Orten mit einem Eifer, welcher, wenn die Zeit dazu wirklich herankommt, nehmen Ausbruͤchen fuͤhren muß. Es ist a Kampf unter der Aristokratie selbst, zwischen Tories und Whigs, zwischen dönen im Amte und denen, welche hinein moͤchten, und

griffe widerstehen zu können.

Das ist aber doch noch die reren Men. gens beschäftigt man sich auf be

u manchen unange— er nach wie vor ein

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it stattfindenden Mittheilung des Inhalts der ständischen thandlungen sich hervorgegeben haben? Se. Koͤnigl. Majestaͤt mit zuversichtlichem Vertrauen voraussetzen, daß nicht allein ammilichen Mitglieder beider Kammern, in der Genehmi— der vorgeschlagenen Einrichtung eine dringende Veranlassung ge finden werden, bei den Verhandlungen Alles zu vermeiden,

folgendermaßen an: „Sire, dieser fur die Nation so glort⸗ Tag ist auch sehr erfreulich fuͤr das Herz Ewr— Majestaͤt, iwens nach 15 Monaten einer muͤhseligen Regierung in dem Jubel des kes eine troͤstende Entschaͤdigung finden. Sire, umgeben von Auswahl der Nation und von so vielen Tapferen, können Sz das Schicksal Belgiens ruhig seyn. Die Nation hat hr trauen in Sie gesetzt, Sire! sie ist des Ihrigen Werth. 8 durch dieses gegenseitige Vertrauen brauchen Sie keinen Af zu nehmen, das Zeichen zur Schlacht zu geben, und ich n es, Ewr. Majestaͤt einen Jahrestag zu verbürgen, noch ruhm ler, als derjenige, den wir heute mit so vieler Ruͤhrung fem Der Koͤnig antwortete: „Es gewahrt Mir ein lebhaftes ö gnuͤgen, persoͤnlich an einem Feste. Theil nehmen zu können ; sen Feier von der Gesetzgebung dekretirt worden ist. Die En nisse, deren Jahrestag heute begangen wird, haben die . haͤngigkeit Belgiens begruͤndet. Aus diesein Grunde habe Anspruch auf die glaͤnzendste Erinnerung. Eure Tapferkej langte den vollkommensten Erfolg. Eine an Zahl uͤberlegene fein Armee, die aus regelmäßigen Streitkraͤften bestand, und 9 ganisirt war, mußte Euch das Schlachtfeld über lassen. wußtet sie bis auf das eigene Gebiet zuruͤckzutreiben; auf ten wurdet Ihr nur durch Eure Mäßigung. Ihr hans das Vaterland das glorreiche Zeichen verdient, welches die 1 liche Dankbarkeit seder der Gemeinden zuerkannt hat, die Hauptstadt zu Huͤlfe geeilt sind. Es wird das Gedöaͤchthh QWtre Anstrengungen und an Eure Siege verewigen; Ihr) det Euch um daffelbe sammeln, wenn unser Gebiet auff⸗ 9 bedroht werden sollte. Diese schoͤnen Provinzen, zum erste⸗ zu einer unabhangigen Monarchie vereinigt, wenden woeden Blut noch ihré Reichthuͤmer in der Folge fuͤr Sachen versch

Ruhe des hiesigen Landes oder des gesammten Deutschlands shrdende Weise uͤberschritten werden konnten, sondern auch, die Praͤsidenten beider Kammern nöthigenfalls auf die Beach⸗ h dieser Vorschrift mit Nachdruch halten, und pflichtmaͤsnig auf achten werden, daß so wenig hierdurch als durch die in ae jenes Antrages zuzulassenden Personen die reglementsmaͤ— k Ordnung in den Kainmern auf keine Weise gestoͤrt werde, mnaͤchst aber von Sr. Koͤnigl. Maj. als sich von selbst ver— nd erachtet ist, daß der Redaction der hiesigen Zeitung vor— siten bleiben muͤsse, zu ermäßigen, in wie weit und in wel— Maße die vorgekommenen Verhandlungen zur Mittheilung t die hiesige Zeitung sich eignen und daß dje sonstigen ge— ichen Vorschriften gebuͤhrend beobachtet werden; so haben Line Königliche Majestaͤt dem vorgetragenen Wunsche der loͤb— hen Staͤnde sich nicht allein gern willfahrig bewiesen, sondern s auch autorisirt, den loͤblichen Stauden zu eroͤffnen, daß sahoͤchstdieselben unter den erwahnten Varxaussetzungen den gangs gedachten Antrag in allen seinen Punkten zu geneh⸗ gen geruht haben. Indem Wir die loͤblichen Staͤnde von ser Allerhoͤchsten Entschließung hierdurch in Kenntniß setzen, hrlassen Wir denselben und den Praͤsidenten beider Kammern, 'sen solchergestalt genehmigten Beschluß in Ausfuhrung zu brin⸗ n, und haben Wir die Redaction der Hannoverschen Zeitung den, die ihren Interessen fremd sind. Das Vaterland win B dem Ende hiervon in Kenntniß gesetzt, um danach die wei— den Tagen der Pruͤfung nicht vergebens den Beistand en Antraͤge an die betreffenden Praͤsidenten beider Kammern res Arfies in Anspruch nehmen. Ihr werdet noch mit Langen zu lassen. Wir bezeugen ꝛc.

selben Muthe fuͤr eine Nationalitaͤt, die Euch so theuer 67 Hannover, 28. Sept. 1832.

kämpfen und Europa zu beweisen wissen, daß ein Volk, wur Fegierung des Königreiches Hannover verord— die Unabhaͤngigteit liebt und entschlossen dasteht, sie um 9 ete Vice-Köͤnig, Staats- und Kabinets-Minister Preis zu vertheidigen, nicht so leicht zu besiegen ist.“ «) und Geheime-Rath.“

auf fand die Vertheilung der Ehren-Fahnen an die verschie⸗ Braunschweig, 27. Sept. In der Sitzung unserer Deputationen statt, Um 4 Uhr wurden die Verwundeng ände am ügten d. ward uber das Resultat der Berathungen September im Justiz-Palaste gespeist, und Jeder erhielt !] hsjenigen Kommission, welche zur Ausgleichung der Differenz Franken- und 1 Zehn-Centimen-Stuͤck des neuen Gepräge kr den bei den Staͤnde-Verhandlungen zu gestattenden Grad Uhr versammelten sich die Deputationen der Gemeinden Me Oeffentlichkeit niedergesetzt worden war, nachfolgender Be⸗ Tivil-- und Militair-Behoͤrden, die Mitglieder der beiden ö ht erstattet-: Saͤmmtliche Mitglieder dieser Kommission waren sffern und die Minister zu, einem Diner in den Galeriemn rAnsicht gewesen, daß die Oeffentlichkeit der Verhandlungen

um seine Zwecke zu erreichen, scheint man auf keiner Seite et— ziemlich wieder dieselbe Art. von Unterhaus werden, wie zuvor. Die Frage ist dann nur, welche Wirkung die Zeit auf die Personen selbst. hervorgebracht haben eine direkte Unterhandlung mit Belgien einzulassen, als eine s wird. Ob die Minister stch werden erhalten koͤnnen oder nicht, bleibt, so unentschieden, wie immer. Im Ganzen weiß man frei— lich ziemlich genau, wer die Kandidaten sind, und an Ort und Stelle wohl auch, welcher am wahrscheinlichsten gewahlt werden Hier aber erhalten wir von jeder Seite uͤůbertriebene Nachrichten und Berechnungen, welche zu auffallend falsch sind, um auch nur zu einer gegründeten Vermuthung uͤber den Aus— gang der' Wahlen zu berechtigen. Der Zastand Irlands ist der Greyschen Verwaltung eher guͤnstig, als nicht; denn nur eine kraftige Verwaltung vermag das Land vor offenbarer Rebellion Fascheint uͤbrigens, als wenn Irlands boͤser recht ordentlich durch seinen Brief an die Englischen Reformer eine welthe die Regierung nicht wird, um ihm pwenigstens eine Zeit lang den Mund zu stopfen. Fuͤrs erste hat sie nur den Redacteur der Zeitung angeklagt, welcher den Brief zuͤerst bekannt gemacht, weil es noch an den rechtlichen Beweisen töhlt, um den Verfasser selbst zu uͤberfuͤh—⸗ ren, da ja ein jeder ines Mannes Namen drucken kann, ohne daß derselbe es zu hindern vermagen Es fragt sich nur, ob OE. das Ehrgefuͤhl hat, sich selbst anzugeben, oder ob der Redacteur n geneigt seyn wird, sich fuͤr ihn einkerkern zu lassen. Es scheint, Ein Morgenblatt vom 26sten d. M. meldete, daß dem. daß die Bittschrift gewisser Geistlichen, deren ich neulich erwahnte, nicht die erste ist, welche von der Englischen Geistlichkeit an den Köoͤntg ergangen. ist, uin in der Verwaltung. des Kirchenguts, ja selbst in der Agende einige Aenderungen nachzusuchen. bruar 1831 erhielt der Konig eine solchs, und bald darauf eine zweite Bittschrift, was hinlänglich andeutet, daß irges ein Schritt in der Sache nicht lange mehr verzoͤgert werden wird.

Nied? rande.

Aus dem Haag, 28. Sept. Der Gran oͤsische Gesandte, Marquis von Dalmatien, der in eini lassen will, stattete gestern dem M heiten seinen Abschieds-Besuch ab. diese Reise,

was zu schonen. Es wird also

zu bewahren. O Connell,

unbenutzt

Schon im Fe⸗

gen Tagen diese Residenz ver⸗ gen Angelegen⸗ . Doch vernimmt man, daß die von dem genannten Diplomaten laͤngst beabsichtigt wurde, mit den gegenwartigen politischen Verhaͤltnissen nicht im mindesten in Verbindung steht. mistisch während der Abwesenheit des Herrn Durand von Ma— reuil zum hiesigen Gesandten ernannt. der Letztere, der noch immer die Stelle des Fuͤrsten Talley— rand in London vertritt, hierher zuruͤcktehren oder durch einen andern Gesandten ersetzt werden wird. Geschäͤfte von zwei Secretairen der Gesandtschaft versehen werden.

Noch immer tressen in Breda fast taͤglich Belgische Ueber⸗ laͤufer ein; so ist erst gestern wieder ͤ seinem Pferde und vollständiger Waffe angekommen. In den Kantonnirungen der in der dortigen Um⸗ gegend liegenden Truppen sollen wiederum einige Veraͤnderun— gen eintreten.

Heute war der Fondshandel an der Amsterdamer Boͤrse außerordentlich lebhaft. Die vom Pariser Moniteur mitgetheilte telegraphische Depesche, wonach, der Konig von Spanien nicht gestorben ist, brachte den Cours der den Rente ansehnlich in die Hoͤhe. Geruͤchte uͤber unsere Angelege . unter Ander vergangenen Montag mit 200 Rekruten fuͤr Dom Pedro von von Frankre

inister der auswaͤrti

Der Marquis war nur interi—

Es ist nicht bekannt, ob Einstweilen werden die

ein Belgischer Uhlan mit nruͤstung in dieser Festung

Spanischen immerwaͤhren— Dagegen waren unguͤnstige nheiten im Ümlauf. Man sprach em von der bevorstehenden Abreise der Gesandten r ich und England aus dem Haag, wodurch die inlaͤn— dischen Fonds etwas gedruckt wurden.

Belgien.

Das heutige Blatt des Moniteur gestrigen Festlichkeiten gewidmet, ttes zufolge, höchst glaͤnzend aus— Auf der Place Royale war eine Fahnen errichtet. rscheinen des Koͤnigs gin und der Herzog von Orleans kamen zu Wa— von einem zahlreichen Gefolge begleitet, erschien Lauter Jubel begrüßte Ihre Majestaͤten. Herr A. Gendebien, in seiner Eigenschaft als Praͤsi zur Vertheilung der National,

Bruͤssel, 28. Sept. ist ganz der Beschreibung der die, der Versicherung jenes Bla gefallen seyn sollen. Estrade zur Vertheilung der Ehren kündigte eine Artillerie ⸗Salve das E Die Koͤni gen; der Koͤnig, zu Pferde. dent der Kommission Belohnungen, redete den König

National⸗Palastes. * Abends war die Stadt erleuchtet. Allgemeinen festzuhalten sey. Die Entscheidung uͤber den Werr Surlet de Chokier hatte schon vorgestern Brissel ed. der Oeffentlichkeit möge dagegen der kuͤnftigen Stände— lassen und wohnte daher den Sxptember-Feierlichkeiten nich Frsammlung überlassen bleiben. Denn da man uber den Aus— Mehrere hiesige Blätter enthalten Folgendes: „Ml der kuͤnftigen Wahlen und somit uͤber die Zusammensetzung versichert, daß ein vorgestern von London hier angekomma nächsten Staͤnde-Versammlung keine vollstandige Gewißheit Courier unserm Kabinette eins Note des Lord Palnierston ihlite, so koͤnne man etzt auch kein bestimmtes Urtheil darüber bringt, worin derselbe erklart, daß die Britische Regierung len, welcher Grad der Oeffentlichkeit demnachst der geeignetste Wiederaufnahme der Feindseligkeiten zwischen Belgien und Sn. Außerdem lasse sich erwarten, daß die kuͤnftigen Staͤnde, land nicht zugeben, und eben so wenig einer Franz oͤsischen Ann sie die Zulassung von Zuhoͤrern fuͤr angemessen erachteten, erlauben koͤnne, das Belgische Gebiet zu betreten, weil das Cu die Einwilligung der Regierung eben sowohl erlangen lische Ministerium sich nicht wurde vör dem Parlamente hinten, wie die gegenwärtige Versammlung. Sollten die Mit— koͤnnen, wenn es eine Besetzung Belgiens duch Frantreih der der beiden Sectionen dieser Ansicht beitreten, so werde gäbe, ohne dasselbe zu gleicher Zeit durch eine Englische In eventuelle Frage: „ob einstweilen der Abdruck der Protokolle besetzen zu lassen.“ ö ; oder ohne Namennennung erfolgen solle“, auf einen desfall— Aus Antwerpen meldet man unter dem gestrigen MW mn Antrag zur Sprache kommen koͤnnen. Es ward hierauf „Es kommt hier taͤglich mehr Artillerie an; gesterz trafen wilt die erste Frage: „ob der kuͤnftigen Stande -Versammlung 8 neue Moͤrser ein, die von einer Eompagnie Artilleristen be Bruͤcklich vorzubehalten sey, uͤber die Zulassung von Zuhoͤrern tet wurden. Auf seiner. Reise hierher wird der König in zu bestimmen, ünd im Falle des Dafuͤrhaltens diese Maß— Gegend von Lier die Division unter den Befehlen des Gena kel bei der Regierung zum Antrage zu bringen?“ zur Ab— Duvivier mustern.“ r

8 z timmen gegen eine, in erster Section mit 24 Stimmen gegen Schweden und Norwegen. bejaht. Sodann ward der fernere Antrag gestellt: „daß Stvckholm, 25. Sept. Der Kronprinz gab am (ßis auf ein anderweites Uebereinkommen der Abdruck der Pro—

d. M. auf dem Koͤnigl. Schlosse den Ofsiziers-Corps der Snlokolle ohne Nennung der Namen der Antragsteller oder der holmer Buͤrgerschaft ein großes Mittagsmahl. Redner festgesetzt werde“, fuͤr welche Bestimmung in ersteer Amtlichen Berichten aus Karlskrona vom 17ten d. Bertion 33 Stimmen gegen 8, und in zweiter 22 gegen 12 sich zufolge, war der Konig am selbigen Tage Abends in himuschieden. Endlich ward der Antrag eines Mitgliedes der zwei⸗ Wohlseyn dort eingetroffen. Se. Masestaͤt hatten bei Jin Section, daß der Paragraph 91 der Geschaͤfts-Ordnung ge⸗ im iihen werde, weil schon nach Paragraph 52 daselbst die Ge—

Ankunft mit Zufriedenheit erfahren, daß der Gesundheits / ʒu nm i . 1 ö eimhaltung der Verhandlungen in den ersorderlichen Fällen eben

in der Stadt vollkommen gut sey. e ; Nach der Eisffnung des Goͤta-Kanals wird die Kin wohl von der Regierung, als auch von den Staͤnden veran— ißt werden koͤnne, einstimmig angenommen.

Familie, wie man vernimmt, 2 bis 3 Tage in Finspäng bein i. a, . Stuttgart, 27. Sept. Ihre Koͤnigliche Hoheit dte ver⸗ ttwete Frau Herzogin Stephanie von Baden ist mit ihren

Grafen von Wetterstedt zubringen. Die Anzahl der zu den Festen in Soͤderkoͤping bei 6 t nung des Kanals eingeladenen Personen, diejenigen ungerch Hinzessinnen Toͤchtern gestern Nachmittag wieder von hier ab— die von Amtswegen hinkommen, beläuft sich auf mehr 4 Peiset. ; ; Die Zimmermiethe ist schon ungeheuer hoch, und man hegt Leipzig, 28. Sept. Unsere Messe hat begonnen und mit nicht, wo alles sein Unterkommen finden will. bfnungen, deren Exfuͤllung wir von den nächsten Tagen und Der Englische Gesandte, Lord Bloomfield, hat seine L Bächen erwarten muͤssen. Die Masse der aufgestapelten Waag— rufung und die Nachricht von der Ernennung des Lord Hon Hin und das rege Treiben der Verkäufer und Kauflustigen be— an seine Stelle erhalten. beit wenn auch die Geschafte selbst nur erst im Beginnen Die von Staatswegen im vorigen Jahre den nothleiden ind daß Leipzig noch das alte, in der letzten Ostermesse neuer— nördlichen Landschaften gemachten Geld-Darlehne betrügen lings bewährte Vertrauen der Handelswelt besitzt. Die hiesige Zeitung meldet aus Weimar: „Die aus hem Nuͤrnberger Korrespondenten in viele andere Deutsche Zei—

201,000 Rthlr. Beo., die sie nicht allein jetzt nicht werden ungen uͤbergegangenen, den angeblich in die Angelegenheiten des

setzen können, sondern sie werden auch zur allgemeinen M ihre Zuͤflucht nehmen müssen, da der teichsständtsche His in angeb iten worin Herzogs von Braunschweig verwickelten, vermeintlichen

Kredit laͤngst erschoͤpft ist. j In der Karlskrona'schen Zeitung werden die, we anzdsischen oder Polnischen Major Dumarc oder Dumarski Fähigkeit und Lust haben, sich zu Beamten und Krankennsnnneffnden Notizen, konnen von uns im Allgemeinen als richtig im Cholerg Krankenhause der Stadt annehmen zu lassen, M sitigt werden. Nikolaus Dumarc mag jetzt ungefähr 52 bis sogleich muͤßte geschehen konnen, aufgefordert, sich zu min „ü Jahre alt seyn. Als Schornsteinfeger-Lehrjunge kam er in Auch werden Verhaltungs-Regeln wider die Cholera mitgelss⸗ den letzteren der 1790er Jahren als Offizier⸗Bedienter unter das ; unzöͤsische Militair. Mit Napoleons Armeen hat er von 1799

n t s g no, n alle Feldzuͤge mitgemacht, ist sogar mit auf Elba gewesen. Hannover, 29. Sept. Auf den an das Koͤnigl. Kalhst ich Napolcons Verweisung auf Helena will er in Schweden Ministerium gerichteten Antrag der Staͤnde-Verfammlung,i Polen gewesen seyn. Im Jahre 1826 kam er mit einem gen Zulafsung von Schnellschreibern zu den Sitzungen der l inzosischen Patente als Hauptmann Dumarc und mit einem teren, ist von Seiten der Regierung die nachstehende Anm ertheilt worden: „An die allgemeine Staͤnde-Versammlung des Königreich Wir haben den Vortrag vom ten d. erhalten, worin! löͤblichen Staͤnde zu Erreichung einer angemessenen Mitthesn der staͤndischen Verhandlungen auf Zuziehung von Schnelscht bern angetragen haben. Bei der Wichtigkeit des Antraget, h den der allgemeinen Stände-Versammlung eroͤffneten sehr besimn⸗ ten Entschließnngen Sr. Masjestät des Königs hinsichtlihh Oeffentlichkeit der staͤndischen Verhandlungen, haben Wir l veranlaßt sehen muͤssen, zur Vermeidung jedes hieraus moͤglit weise hervorgehenden Bedenkens, die Befehle Sr. Königl. sestat uns zu erbitten. Nachdem nun Allerhoͤchstdieselben⸗ dem obgedachten von Uns vorgelegten Vortrage erfehen, daß bl denselben in den Allerhöchsten Bestimmungen uͤ·ber die Oeffenhh— keit der ständischen Verhandlungen eine den Intentionen St. niglichen Masestaͤt entgegenstehende Aenderung nicht ben werde, jener Antrag vielmehr lediglich zum Zwecke habe. Schwierigkeiten zu beseitigen, welche bei ber Art und Wein

, welche an den damaligen Aufseher der bei Ober-Weimar findlichen Spinnmuͤhle, einem ehemaligen Saͤchsischen Husaren, ahtirathet ist, ward ser erkannt, machte dann Bekanntschaft mit w verwitweten Wirthin des herrschaftlichen Gasthofes zu Ober— timar, und heirathete sie; doch mußte sie sich, da er sie sehr kel behandelte, bald wieder von ihm scheiden lassen. Er ging serauf nach Hamburg und soll dort Destillateur, Geschäfte' ge— mcben haben, von da mag er bei der Poinischen Revolution nieder nach Polen und nach deren Beendigung nach Braun— hweig gekommen seyn. Er ist ein ziemlich kuͤhner Abenteurer, n imposanter Figur und einnehmendem Benehmen, was ihm . sehr viele Bekanntschaften erwarb. Ob er jemals wirk— nasöranzösischer oder Polnischer Offizier war, ist freilich, we— gstens hier, von Niemanden ausgemittelt worden.“ F eangfurt a. M., 320. Sept. Seitdem die Deyutationen hlhidersitat und der Stadt Freiburg von Karlsruhe zurück, at, sind, vernimmt man, daß die Vorlesungen aller Fakul— in bei der dasigen Hochschule zur gewöhnlichen Zeit (am hien

härch die gesetzlichen Granzen der freien Acußerüng auf eine

mmung geschritten, und dieselbe in zweiter Section mit 33

wet als Ritter der Ehrenlegion hierher; von seiner Schwe

3 . 2 *

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Novbr.) wieder eroͤffnet werden sollen, indem das Statut uͤber die unter dem Titel einer Reorganisation angekuͤndigten neuen Einrichtungen bereits so weit vorbereitet sey, daß die hoͤchste Sanction und Verkuͤndung desselben in der naͤchsten Zukunft gehofft werden duͤrfte. ö

In Aschaffenburg ist am 25sten d. M. das fruͤher dort

in Garnison gelegene erste Bataillon des 14ten Linien-Infante— rie-Regimentes, das vor drei Monaten nach dem Rhein-Kreise beordert wurde, wieder eingeruͤckt. Des Koͤnigs Majestaͤt und die hier anwesende Koͤnigl. Familie nahmen die Truppen bei deren Ankunft in Augenschein, worauf dieselben in einem nahen Gehölze von dem Waniten- und Buͤrger-Stande der Stadt Aschaffenburg auf das festlichste bewirthet wurden.

69 , . Wien, 28. Sept. Se. Majestaͤt der Kaiser haben den

Kaͤmmerer und Feld-Zeugmeister, Freiherrn von Mariassi, den deug

Praͤsidenten des Landes? Guberniums von Gallizien und Lodo— merien, Freiherrn Krieg von Hochfelden, und den Kämmerer, Feldmarschall-Lieutenant und Oberst-Hofmeister des Erzherzogs Ferdinand Karl von Este, Grafen von Desfours, zu Geheimen Raͤthen ernannt.

Die Wiener Zeitung enthalt ein langes Verzeichniß von Veränderungen und Befoͤrderungen, die kuͤrzlich in der Armee stattgefunden haben. Es befindet sich darunter: dis Ernennung des Feldmarschall-Lieutenant und Bevollmächtigten bei der Mili— tair-Central-Kommission des Deutschen Bundestages, Grafen

Baillet de Latour, zum Stellvertreter Sr. Kaiserl. Hoheit des

General-Genie-Direktors, Erzherzogs Johann, und die des Ge— neral⸗Majors Manndl zum Arlillerie⸗Kommandanten in der Bun— desfestung Mainz. Zu Feldmarschall-Lieutenants wurden befoͤr— dert: die General-Majors: Joseph Chevalier Mesemacre, Franz Freiherr Chorich de Monte Creto, Franz Adolph Freiherr Pro— haska v. Guelfenburg, Johann Nepomuk Freiherr Berger von der Pleiße, Militair-Kommandant in Tyrol, und Paul Frei—

herr von Wernhardt.

Sonnabend am 22sten d. M. wurde die zweite allgemeine,

aus mehr als achthundert Mitgliedern und Gaͤsten bestehende,

Sitzung der hier versammelten Naturforscher und Aerzte gehal— ten. Sie wurde eröffnet durch die Mittheilungen des zweiten Geschaͤftsfüͤhrers, die sich auf die Einsendungen und Zuschriften fremder Gelehrten und Akademieen an die Versammlung und auf die in den nächsten Tagen zu treffenden Einrichtungen in der Gesellschaft selbst bezogen. Hierauf wurde die Wahl des naͤchstkuͤnftigen Versammlungs-Ortes und der neuen Geschaͤfts— fuͤhrer vorgenommen. Nach mehreren Debatten, wobei die Wahl zwischen Pyrmont, Bonn und Breslau schwankte, wurde endlich fuͤr die letzte Stadt entschieden, und die in derselben wohnenden Naturforscher, Herr Geheime Medicinalrath Wendt zum ersten und Herr Doktor und Professor Otto zum zweiten Geschaͤfts— fuͤhrer fuͤr das Jahr 1833 ernannt. Nach diesen Wahlen betra— ten die vier Redner dieses Tages die Buͤhne. Herr Hofrath Swartendyk Stierling aus Hamburg sprach uͤber die Verbin— dung der Mathematik mit den Naturwissenschaften. Hr. Prof. Willbrand aus Gießen uͤber die schon fruher von ihm aufgestellte Theorie des Blnt-Umlaufes im thierischen Korper; Hr. Geheime Medizinal-Rath Ritgen aus Gießen uber die Entstehung der Bewegung der Planeten und anderer Himmelskoͤrper, und Hr. Prof. Glocker aus Breslau uͤber das Vorkommen der Kohle in den Schlesisch-Maͤhrischen Kalkgebirgen. Am Abend desselben Tages empfing Se. Durchl. der Fuͤrst von Metternich die ganze Versammlung in dem Gebäude der Kaiserl. Koͤnigl. Haus-, Hof— und Staats-Kanzlei, wo sich auch die Minister nebst den Mit— gliedern des diplomatischen Corps vereinigten. Sonntags den 23sten fuhr die Gesellschaft nach der Stadt Baden, wohin sie ven dem dortigen Magistrate geladen war. Vor Tische verfuͤgte sich dieselbe nach der Weilburg, wo sie von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Karl, so wie von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erz— herzog Anton in dessen Palais zu Baden, auf das Zuvor— kommendste aufgenommen wurde. Nach dem gemeinschaftlichen Besuche der Bade-Anstalten dieser Stadt, unter Begleitung des Herrn Buͤrgermeisters und Synditus und des Bade-Arztes, Herrn Sanitaͤtsrath Beck, vereinigten sich die Gaste an der Mittagstafel, wo Alles aufgeboten wurde, die Gastfreundschaft der Badener Buͤrger im schoͤnsten Lichte zu zeigen. Ein eigens bei dieser Gelegenheit eroͤffnetes, mit typographischer Schoͤnheit ausgestattetes Gedenkhuch, in welches -die Gaͤste ihre Namen eintrugen, wird ein auch fuͤr die Zukunft bleibendes Denkmal der Liebe und Achtung seyn, welche den Magistrat und die Buͤrger Badens fuͤr die Wissenschaften und ihre Verehrer be— seelt. Die Hinfahrt nach Baden, so wie die Ruͤckkehr nach

Wien am späͤten Abend, wurde, der aͤußerst zahlreichen Gesell⸗ schaft ungeachtet, ganz durch die K. K. Eilwagen besorgt.

Die Gazetta di Zara meldet: „In den ersten Tagen des naͤchsten Monats Oktober wird die Straße uͤber die Ge— birgshoͤhen des Wellebit, welcher die Graͤnze zwischen Dalma— tien und Croatien bildet, ganzlich hergestellt seyn. Dieses Ge— birge trennte bisher die beiden Provinzen dergestalt, daß dessen Gipfel nur mit großer Lebensgefahr passirt werden konnte. Da die Straße nur vier Zoll Neigung hat, so kann sie mit schwe— rem Fuhrwerk jeder Art befahren werden. Diese Straße ist ein neues Denkmal der nicht genug zu preisenden Großmuth und Munifizenz Sr. Maj. unseres huldvollen Monarchen; sie wurde mit großem Geldaufwande und außerordentlicher Kraftanstren— gung von Seite der Baufuͤhrer geleitet, indem im Laufe des gegenwaͤrtigen Jahres allein uͤber dreißigtausend Minen ge— sprengt wurden. Dieses großartige Werk der Straßenbaukunst kann den Roͤmerwerken dieser Art fuͤglich an die Seite gestellt werden. Die feierliche Eroͤffnung dieser Straße, die fuͤr Dal— matien von unermeßlichem Nutzen seyn wird, soll mit oͤffentli⸗ chem Gottesdienste unter freiem Himmel an jener Stelle statt— finden, wo die groͤßten Schwierigkeiten zu uͤberwinden waren. Der vierte Oktober d. J., das Namensfest unseres allgeliebten Monarchen, ist fuͤr diese Feierlichkeit bestimmt.“

Schweiz.

Luzern, 24. Sept. Nachfolgendes ist der Beschluß der Tagsatzung vom 17. Sept., der die Art und Weise der Vollzie— hung der Trennung des Kantons Basel festsetzt:

„I) Die Buͤrger der Gemeinden Neinach, Bottmingen, Bin— ningen, Langenbruck, Oberdorf, Lampenberg, Zeglingen, Tecknau, Zunzgen, Diepflingen, Ittingen und Wenslingen sollen unter Auf— sicht der drei eidgendssischen Kommissarien innerhalb zehn Tagen, nachdem gegenwärtiger Beschluß in die Haͤnde der Kommissarien gelangt seyn wird, uͤber die Frage abstimmen ob sie zum Stadt⸗ theil oder zum Landtheil des Kantons Basel treten wollen? 2) Zu diesem Ende haben die Herren Kommissarien die Buͤr⸗ ger-Register der saͤmmtlichen obigen Gemeinden einzufordern, zu verifiziren und uͤber allfaͤllige Reeclamationen zu entscheiden. 3) Stimmfaͤhig ist der auf dem Buͤrger⸗Register eingetragene Burger, welcher das 20ste Altersiahr zurückgelegt bat, mit Ausnahme der

Abgeordnete von der. Landschaft zu berufen. 8) Dieser ! wird den Herren Kommissarien mit dem Antrag zu schleuniger und puͤnktlicher Vollziehung zugestellt, und dieselben eingeladen, wenn von irgend einer Seite, in welcher Gemeinde es seyn mochte, die Abstimmung gestoͤrt oder gar gehindert wurde, von den bereits be sitzenden Vollmachten Gebrauch zu machen.“

alliten u. s. w. 4) Alle stimmfaͤhigen Buͤrger werden von den

Kommissarien eingeladen, an einem von den Letzteren zu bestimmen.

1

den Tag und Stunde an dem in ihrer Gemeinde hierzu bezeichneten Orte . erschclnen und uͤber bie im Art. 1 festgesetzte Frage . stimmen. 5) Zu der naͤmlichen Zeit verfuͤgen sich die Herren Kom missarien in die einzelnen Gemeinden und leiten die Abstimmung e in denselben auf nachfolgende Weise: Nach erfolgter Verlesung des Bürger Registers erhalt jeder anwesende stimmfaähige (Genen Burger eine gestempelte Karte, welche er auf die von den Konih sarien an Ort und Stelle zu bestimmende Weise in eines r e, . hinter einem Vorhang befindlichen Kistchen legt, von denen das eine

e Gemeinde der beiden

weiß angestrichen und mit den Worten Stadt Basel, unh das andere blau angestrichen und mit den Worten Landschaft w bezeichnet ist. Nach der auf solche Weise frei und geheim erfolg; en Abstimmung, zu welchem Theile der einzelne Buͤrger zu gehören wuͤnsch werden die Kistchen in Gegenwart derganzen Gemeinde von den Kommi sarien versiegelt zu Händen genommen und mit dem Namen der Gemeinde:

bezeichnet. 6, Nach vollendeter Abstimmung in allen 412 Gemeinden, schreiten die Herren Kommissarien zu der Pruͤfung des Ergebnisses der selben und bffnen eines diefer Kistchen nach dem andern, verfertigen

ein sorgfaͤltiges Protokoll über den Inhalt derselben und übersenden diesen Verbal-Preteß mit Möglicher Beförderung an die Tagsatzung. 7) Den Herren Kömmissarien bleibt es uͤberlassen, zu der Erdffünung der Kistchen Abgeordnete von der Regierung der Stadt Basel und

Beschluß

Dem großen Rathe des Kantons Basel wurde am 21. Sept

vom Buͤrgermeister Frey, erstem Gesandten des Standes Basel an der Tagsatzung, ein umstaͤndlicher Bericht uͤber die Verhand— lungen der Bundesbehörde, in Betreff der Baseler-Angelegen; heiten, erstattet. Hierauf wurde ein von dem kleinen Rathe aus— gehender Entwurf einer Erklaͤrung uͤber den Beschluß der Tag— satzung vom 2. August verlesen und beschlossen, denselben bis am folgenden Tage auf den Kanzleitisch zu legen. Am 22. J. M. wurde nach fuͤnfstuͤndiger Berathung« der Entwurf nach einigen Redactiongveräͤnderungen mit großer Mehrheit ange— nommen. Die Erklaͤrung ist eine Rechtsverwahrung gegen

den Tagsatzungs-Beschluß, den sie als eine willkuͤrliche Verfuͤ⸗ gung bezeichnet; sie gruͤndet sich auf folgende spezielle Punkte; 1) daß 41. Gemeinden als von der Stadt getrennt erklart wer⸗ den, wo sich doch ngch niemals bei freier Abstimmung eine Mehr—⸗ heit fuͤr Trennung ausgesprochen habe; 2) daß, entgegen den Grundsaͤtzen der Baslerischen Verfassung, auch unverheirathete Juͤnglinge unter 25 Jahren zur Abstimnmung in den zweiselhaf ten Gemeinden zugelgssen werden; 3) daß die Befugniß zur Er— nennung des Obmanns (d. h. im Wesentlichen der Entscheid) dem Vorort (nicht der Tagsatzung) uͤberlassen und ebenso der Ent— scheid uͤber die Kontingente an Geld und Mannschaft einer blo— ßen Kommission anheim gestellt sey. =

5 ö .

Der Englische Courier enthaͤlt nachstehendes Schreiben aus Falmouth vom 25. Sept.: „Wir erhalten heute durch das Dampf schiff „London Merchant“ Nachrichten aus Porto vom 2lsten d. M., die ekwas unguͤnstiger fuͤr Dom Pedro lauten. Man erwartete an dem folgenden Tage einen ernsthaften Sturm, in— dem Dom Miguels General alle Truppen von der Suͤd- nach der Nord-Seite des Duero gezogen hatte, und unermuͤdlich in der Errichtung von⸗Batterien gewesen ist. Dom Pedro's Ver— such, diese Bewegung zu verhindern, ist ohne Erfolg gewesen, und die Einwohner sind durch das anhaltende Bombardement so in Schrecken versetzt worden, daß sie Alles aufbieten, um sich in Sicherheit zus bringen Unsere Landslaute mit ihren Frauen, Kin— dern u. s. w. haben sich am Bord der „Talavera“, des „Briton“, des „Orestes“ und des „Childers“ begeben, welche außerhalb der Barre liegen. In der Stadt herrscht großer» Mangel an Lebensmitteln, und eine große Besorgniß ist nicht zu verkennen. Die Truppen Dom Pedro's sollen inzwischen von dem besten Geiste beseelt seyn, und einem Angriffe der Belagerer mit Freu den entgegen sehen. Sollte der Angriff der Miguelistischen Trup— pen abgeschlagen werden, so kann die Sache Dom Pedro's fuͤr eine Zeit lang als gesichert angesehen werden, denn die regnigte Jahreszeit, welche dem diesjährigen Feldzuge ein Ende machen wuͤrde, ist nahe bevorstehend. Wenn sie aber siegen sollten, was in der That zu befuͤrchten steht, so muß die Aussicht auf eine Restaurhtion der Dohha Maria ganz aufgegeben werden; denn es ist dusgemacht, daß das Portugiesische Volk nicht geneigt ist, sich weder fuͤr ihre Person noch fuͤr ein consti— tutionnelles Regierungs,Spystem zu erheben. Seit dem Abse— geln des „Afrikan“ bis zu dem des „London Merchant“ hat sich außer dem eben Gemeldeten nichts von Bedeutung zugetragen, außer daß der Schooner „Terceira“ durch die Kanonen einer Miguelistischen Batterie in den Grund gebohrt wor— den ist. Unter den Todten in dem Gefecht vom 16ten befand sich der Major Staunton. Der Verlust der Miguelisten an Todten, Verwundeten und Gefangenen soll sich bis jetzt im Ganzen auf 800 Mann belaufen, waͤhrend die Belagerten nur einen Verlust von 100 Mann angeben. Admiral Sartorius soll suͤdlich vom Kap St. Vincent im Angesichte von Dom Mi guel's Geschwader gewesen seyn. Seine Abwesenheit von Porto wird sehr bedauert, da im Falle einer Niederlage die Land-Armee doch eine Zuflucht auf den Schiffen hätte finden koͤnnen. Die naͤchsten Nachrichten von Porto werden wahrscheinlich entschei dend und im hoͤchsten Grade interessant seyn.

Die Chronica constitucional von Porto vom 18temd. enthaͤlt Folgendes: „Nach Mitternacht begann ein lebhaftes Feuer fast auf der ganzen feindlichen Linie. Dies stand, wie wir erfuhren, mit einem Plan in Verbindung, demzufolge der Feind unsere Vorposten zu uͤberrumpeln gedachte. Da aber die letzteren wachsam und der erstere eben nicht sehr disziplinirt ist, so hatte dieser Versuch kein anderes Resultat, als daß der Feind nicht allein durch das Feuer unserer Vorposten, sondern auch durch sein eigenes litt. Durch einen Deserteur erfahren wir, daß das Feuer unserer Artillerie sehr wirksam gewefen ist, und daß dem Feinde durch dasselbe und durch die Congrevischen Ra keten viel Schaden zugefuͤgt worden ist. Das Hospital von Formige soll zur Aufnahme ihrer Verwundeten nicht mehr hin— reichen. Der Feind ist seit dem 15ten alle Nacht unter den Waffen gewesen, und die Truppen sollen im höch sten Grade erschoͤpft seyn. Die Truppen, die auf der Suͤd-Seite des Duero stehen, haben in der vergangenen Nacht fortwaͤhrend Raketen und Bomben geworfen. Letztere scheinen nicht häufig vorhanden zu seyn, und richten wenig Schadäén an

Gestern erachteten es Gaspar Teixeira und andere Generale

fuͤr zweckmaͤßig, die Feld⸗Artillerie, welche in der Naͤhe der Stadt steht, nach Vallongo zuruͤckzuziehen; dieses Vorhaben soll aber

ein solches Mißvergnuͤgen unter den Truppen erregt haben, daß man den Plan aufgegeben hat. Vom 19. Sept. Durch das heute hier angekommene Dampfschiff „City of Edinburg“ erfuh /

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