eine andere Muhe gehabt hätte, als ihn sich in schlecht kombinir— ten Anstrengungen erschöͤpfen zu lassen. Dies hat den de— finitiven Rückzug der Armee und folglich auch jener vortrefflichen Avant⸗Garde herbeigefuͤhrt, welche von Mehemed Pascha kom— mandirt wurde, einem uͤberaus tapferen und einsichtsvollen Offi— zier, der vielbeicht dazu bestinmt ist, Ibrahim eines Tages eine andere Sprache zu lehren und der dann in seinem Soldaten— Herzen etwas Anderes finden warde, als grobe Schmaͤhungen gegen einen ungluͤcklichen Feind.“ .
Griechenland.
Nauplia, 23. Aug. (Allgemeine Zeitung). Die Angelegenheiten werden hier immer verworrener und verzweifel— ter, und nachdem wieder vier Wochen vergangen, wo weder die
Regentschaft noch der Courier aus Bayern, gemäß der diploma⸗
tischen Ankuͤndigung, eingetroffen, fallt auch den Vertrauungs— vollsten der Muth. Im Peloponnes ist Alles in feindlicher
90
Bewegung: Kolokotroni kaͤmßpft seit zwei Tagen mit Grivas in
Trlpolizza, der im Nachtheile und in Gefahr seyn soll, von sei—
nem alten und erbitterten Feinde ganz vernichtet zu werden. Die
Nationalversammlung, nachdem sie die Wahl des Königs Otto ein— stimmig anerkannt hat, ist nun auch der Gegenstand des Angriffes der drei Residenten, welche sich des Senats annehmen, der nach einem Be⸗ schlusse der Versammlung seine Arbeiten einstellen und aufhoͤren soll. Kaum eine halbe Stunde von seinem Sitzungsorte entfernt, ha— ben sich die Soldaten vom Corps des Chrysiotis einquartiert,
welche seit drei Wochen von der Regierung ihren Sold fordern, und schon einmal fuͤnf Tage lang der Stadt das Wasser abge— schnitten haben. Man hatte ihnen einen Termin von funfzehn Tagen gestellt, his wo man auf die Pachtgelder von Korinth
hoffte. Die funfzehn Tage sind vergangen, die Pathtgelder aus— geblieben und die Soldaten fortdauernd ohne ihren Sold. Sie
haben sich deshalb vorgestern erlaubt, den Sitzungssaal der Ver—
sammlung zu umringen, und aus ihm neun Abgeordnete von
den Wohlhabendern als Unterpfand fuͤr ihre Forderung mit sich
in ihre Quartier? nach Arne abgeführt. Dies wird nun wohl
damit endigen, daß man das Geld (6 bis 7600 Rthlr.) auf—
bringt, und sie befriedigt; aber wie sie, sind 12,000 Mank Ru—
melioten unbezahlt, und nehmen dafur nicht nur, was sie brau—
chen, sondern zerstoͤren noch mehr, so daß jeder Tag, wo das
noch dauert, neuen Schaden bringt, bis am Ende nichts mehr zu zerstoͤren seyn wird. 4 kommt mit dem naͤchsten Mo—
nate die Regenzeit, und die Bauern, großentheils in die Berge
gefluͤchtet, werden nicht herabkommen, um „ihre Felder zu be—
stellen, wenn nicht Huͤlfe und Sicherheit geschafft wird. Ein
großer Theil der Ernte ist durch ihre Flucht schon verdorben
worden, die ganze Weinlese ist in Gefahr, und welchem Jahre
geht Griechenland entgegen, wenn auch die Vorbereitungen zur
naäͤchsten Ernte gehemmt werden? Unmoͤglich kann man diesen
Zustand in Muͤnchen kennen. Man wuͤrde sonst uns nicht. so
lange ohne Huͤlfe, ja ohne Nachrichten lassen.
— Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Triest vom 21. Sept.: „Mam erfaͤhrt jetzt die Namen der Mitglieder der am Bord einer Englischen Fregatte angekomme— nen Griechischen Deputation: Es sind der Admiral Miaulis, Mitglied der National-Vöersammlung fuͤr die Inseln, General Koliopulos, Mitglied der National-Verzammlung und der Re— gierung fuͤr den Peloponnes, und General K. Bozaris, eben— falls Mitglied von beiden, fuͤr RBumelien. Die Nachrichten, welche sie aus Griechenland bringen, lauten nun beruhigender. Die Ankunft des Couriers aus Bayern, mit Depeschen fuͤr die Regierung und die Residenten, chatte die Gemuͤther augenblicklich beruhigt, unde im Peloponnes hörten die Feindseligkeiten sogleich auf. Die National⸗Veérsammllung hat sich nach der Wahl der Deputation bis zur Ankunft der Regentschaft vertagt, und abgerechnet die gaͤnzliche Ekschöͤpfung des offentlichen
Schatzes, die es unmoglich macht, den Truppen ihren Sold und dadurch den Einwohnern Ruhe vor ihnen zu
verschaffen, haben wir keinen“ Grund wesentlichtr Besorgnisfe; doch ndert das nichts an dem allgemeinen und heißen Wunsche, die Regentschaft baldmoͤglichst ankommen zu sehen, die allein die Regierüng befestigen und dem armen Lande den Frieden bringen kann, nach dem es seusjt. Die Deputation wird ihre Quaran— taine am Bord der Fregatte abhalten. Noch wissen wir nicht, wann dieselbe endigen, und sie nach Muͤnchen wird abreisen kon nen; doch. hren wir, daß schon fruͤher durch den Bayerschen Konsul dahier die nöͤthigen Schritte zur Abkuͤrzung derselben bei der Kaiserl. Königl. Regierung, aber ohne 9 g geschthen sind. In Gesellschaft Der Deputation befinden sich noch sechs der an— gesehensten Griechen, die Adjutanten und Secretaire der Mit— glieder. Unter den Griechen hier hat ihre Erscheinung die leb— hafteste Freude erregt, und alle sehen nun die gluͤckliche Beendi— gung der Angelegenheiten ihres Vaterlandes als gewiß und nahe bevorstehend an.“ 3.
n d.
Berlin, 4. Okt. Se. Koͤnigl Hoheit der Prinz Adalbert
ist am 26sten v. M. zu Schloß Fifchbach in Schlesien einge— troffen. sen. Man meldet aus Neuwied vom 24. Sept.: „So wie die Städte Arensberg und Mettmann, hat auch die hiesige un— vergeßliche Beweise der Huld und Gnade Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen empfangen, indem Hoͤchstdieselbe zum Beweise der Dankbarkeit wegen des ihr im Jahre 1831 hier gewordenen Empfangs, der Maͤdchen— Anstalt der evangelischen Bruͤder-Gemeinde ein, und den Jung— frauen der Stadt . goldene Kreuze mit schmeichelhaften Hand schreiben zu uberschicken geruht hat.“
— In Bezug auf die in Nr. 266 dieser Zeitung enthaltene Meldung aus Achen uͤber das dortige Erscheinen der Cholera, wird uns unterm 28sten v. M. aus zuverlaͤfsiger Quelle von dort berichtet: „Das in der StaatsZeitung vom 74. September mit— getheilte, vom 17ten desselben Monats datirte, Schreiben aus Achen uber den Verlauf der Cholera daselbst, bedarf im Inter— esse des hiesigen ärztlichen Personals einer Berichtigung, da es eine unrichtige Meldung ist, wenn in demselben gesagt wird, daß die Mehrzahl der hiesigen Aerzte, besonders die alteren, noch der Meinung seyen, daß die eingetretene Krankheit nichts, als die nicht ansteckende Brechruhr sey. Zur Zeit, wo die Orts-Sani— täts-Kommission auf den Ausspruch ihres Arztes und mehrerer anderer zur Untersuchung zugezogenen Aerzte, unter Anderen des Pr. Hartung, welcher im . unserer Regierung die Cho— lera in den Hotpitäͤlern zu Berlin, Breslau, Wien und Prag beobachtet hat, das Daseyn der Asiatischen Cholera bekannt ge— macht, — welches schon am 13. September geschah, — hat kei— nesweges in der Mehrzahl der hiesigen Aerzte jene Ansicht noch bestanden; nur ein . welcher die Cholera in Paris gesehen haben soll, beharrte fes bei derselben, und zwei oder drei andere schienen seiner Meinung beizupflichten. Alle uͤuͤbrigen Aerzte,
1112
ungesaͤhr Zwanzig an der Zahl, uͤberzeugten sich sogleich nach den er— sten Beobachtungen der Kranken Und Leichen, so wie nach den vorgenommenen Obductionen, von dem Vorhandenseyn der leidi— gen Krankheit. Spaͤterhin hier eingetroffene ausgezeichnete Deut— sche, Englische und Franzoͤsische Aerzte haben keinen Augenblick angestanden, die hier herrschende Krankheit fuͤr die Asiatische Cholera zu erklaren. Allerdings hat sich beim Publikum langere Zeit Meinungs-Verschiedenheit erhalten, allein es ist auch nicht zu verkennen, daß dabei in dem sehr begreiflichen Wunsche des Nichtvorhandenseyns der Krankheit, der. Zweifel seine groͤßte Stuͤtze gefunden hat. Die traurigen Ergebnisse der naͤchsten Tage, — es sind naͤmlich bis jetzt an der Cholera 50 erkrankt und 24 gestorben — haben jedoch alle fruͤhere Meinungs-Verschie—⸗ denheit, wie solche nach der Erfahrung an sich nicht befremdend seyn kann, vollig verschwinden lassen, und es ist damit das Nach— theilige derselben gehoben.“ Ansere Regierung hat zur Zeit stch bemuͤht, den unguͤnstig einwirkenden Zweifel durch eine unterm 19. September erlassene Bekanntmachung (s. den Art. Berlin in Nr. 2hs der Staats-Zeitung) zu heben.“ —
Man meldet Folgendes aus Stettin vem 2Aten d. M.: „Gestern Nachmittag zwischen z und 5 Uhr gerieth das einem hiesigen Kaufmanne gehörende Schiff „Wilhelmine“, Capitain Gruͤnberg, welches zum Loͤschen am Bollwerk der Stadt lag, auf eine ganz eigene Weise in Brand. Auf dem Bollwerk, etwa 15 bis 0 Schritt von jenem Schiffe entfernt, lagen n4m— lich drei Faͤsser mit Terpentin-Oel, jedes etwa 12 Ctnr. enthal— tend, welche dem Eigenthuͤmer so eben von der Steuer-Behoͤrde uͤbergeben werden sollten. Bekanntlich wird das Terpentin-Oel in der Regel in doppelte Faͤsser und zwar so verpackt, daß das aͤußere Faß, in welchem sich das erste befindet, bedeutend großer und mit Wasser gefuͤllt ist, so daß das Oel-Faß in demselben schwimmt, und um das Netto-Gewicht des Oel-Fasses und da— nach die Steuer bestimmen zu konnen, wird dann bei der Ueber— gabe an den Empfaänger das Wasser abgelassen. Der Absender hatte diese Verpackungsweise im vorliegenden Falle nicht gewahlt, sondern die Oel-Fässer nur in Stroh und Matten verpackt. Dies war dem die Waare uͤbernehmenden Handlungs-Gehuͤlfen entgangen, und in der festen Meinung, daß die gewoͤhnliche Art der Verpackung stattgefunden, hatte man die Spunde der Faͤsser geöffnet, um das vermeintliche Wasser ablaufen zu lassen, und so war es denn gekommen, daß man das reine Terpentin— Oel aus fast allen drei Fassern in den Rinnstein laufen ließ.
Zufällig war man in einiger Entfernung davon beschaͤftigt, Wein— Fosser auf die gewöhnliche Weise mit einem brennenden Pechspahn zu versiege'n; ein Tron fen des brennenden Peches fällt auf das vor— uͤberfteßende Terpentin-Oel, dies steht augenblicklich in Flammen, rinnt durch einen der verdeckten Kanäle, welche das Wasser der Ninnsteine aufnehmen und in die Oder fuͤhren, in diese, und zuͤndet nicht allein das auf Pfihlen ruhende Bollwerk, sondern auch das hart an demselben und dicht vor demselben liegende. Schiff „Wilhelmine“ am Spiegel an. Die Loͤschmittel waren bald zur Stelle und arbeißeten mit solcher Kraft, daß es endlich gelang, des Feuers Herr zu werden. Der Schade ist indeß nicht unbedeutend, da der große Mast gekappt werden inußte, auch alles Tauwerk und ein großer Theil der aäͤußeren Planken verbrannte. Man schiätzt den Schaden, denjenigen am Bollwerk ungerechnet, auf 40 0 Rthlr. Ein zweites mit dem Bug neben der, Wilhelmine“ liegendes Schiff, „Laura“, wurde gleich falls vom Feuer erfaßt und hat bedeutend gelittkn. Ein Gluͤck war es, daß kein Wind wehte, und diesem Umstande, so wie den kräfti— gen Anstrengungen der Löoͤschenden und namentlich auch der Schiffs-Capitain und deren Mannschaften, besonders“ derjenigen, welche auf dem Schiffe „Laüka“ verblieben, ist es allein zu ver— danken, daß das Feuer nicht bis ins Inner der Schiffe und deren Ladußg drang und daß größeres Ungluͤck verhuͤtet wurde. Welcher Schade moͤglicherweise haͤtte entstehen koͤnnen, mag dar- aus abgenommen wetden, daß das Schiff „Wilhessfline“ mit Wein und Syrup, das Schiff „Laura“ mit Stiöckguͤtern, und wei andere, dicht neben ersterem liegende Schkffe mit Zucker nd mit, selbst auf dem Wasser fortbrennendem, Baumoͤl beladen: waren, welche, wenn sie in Brand gerathen waren, due Feuer bei dem geringsten Winde fehr leicht uͤber alle uͤbrigen Schiffe und vielleicht gar uber die am diessei igen Bollwerke belegenen Spei— cher hatten verbreiten koͤnnen.“ * — *.
9 . *.
969 9 . . In Muhlhausen waren erkr. gen. gest. Best Bis zum 25. September Abends 8 Uhr 333 i 170 22 Hinzu bis 28. September Abends 8 Uhr 16 11 6. — Heß erhnn e, 84h 152 176
Darunter vom Militair 43 28 11 7 *
— — — — ——
Meteorologische Beobachtung.
1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 3. Oktbr. 6 Uhr. 2 109 Khr. Beobachtung.
· ——
Luftdruck 336,9 1 Par. 336, 5 7 Par. 33h. o Poi. Quellwäsme 8, 1 9 R.
Luftwaͤrme 1 2 , . 0 . R. 3 9 ö 0 o R. 11,20 J. 15, o gi. Btutmwärme 9,“ R. Qunstsaͤttg! 3 pCt. 65 pCt. S4 pCt. Bodenwärme 10,9 9 R. Wetter.. halbheiter. , g . . , Finns ot WSW. ] SSW. Miederschlag 0.
Wolkenzug WNW.
Königliche Schau spiele.
Freitag, 5. Okt. Im Schauspielhause: Die Fuͤrsten Cha— wansky, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. (Dlle. Sicard, aus Wien: Zaarewna Sophia, als Gastrolle.)
Sonnabend, tz. Okt. Im Schauspielhause: Der Gefangene, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Zeitgeist.
Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus-Billets, mit Mittwoch bezeichnet, verkauft.
Königstädtisches Theater.
Freitag, 5. Okt. Die diebische Elster, Oper in 2 Akten, von Rossini. (Neu einstudirt. . Mad. Kraus-Wranizky, Kai— serl. Koͤnigl., Hofsaͤngerin zu Wien: Ninetta, als drltte Gast— rolle. Hr. Franz Jäger, Koͤnigl. Wuͤrttembergischer Hof- und Kammersaͤnger, aus Stuttgart: Gianetto, als sechste Gastrolle.)
Sonnabend, 6. Okt. Das diamantene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Der Bethlehe— mitische Kindermord, dramatisch-komische Situationen aus dem Kuͤnstlerleben, in ? Akten, von L. Geyer.
Sonntag, 7. Ott. Zum erstenmale: Graf Benjowsky, oder: Die Verschwoͤrung auf Kamtschatka, Schauspiel in 5 Akten, von
38 Span. 294. 53 0. 483.
A. v. Kotzebue.
j
Börse.
Den 4. Oktober 1832. Amtl. Fonds- und Geld -ours- Zettel. (Prersss. (vy
VI. bre Geld
, rte7 F
. St. Schuld- Sch 4 94 93 I Ystpr. Pfandhr. 4 1006 U.-— be. Engl. Anl. 18 5.5 — i03 homin. Pfandbr. 4 i665. Pr. Engl. Anl. 225 — i035 urg u. Neum. do. 4 105 Pr. Engl Obl. 30 4 88 S87z Scéhlesische da. 4 108 Kurm. Obl. m 1 C. 4 92 — Kkst C. d. .- u. N — 569]. Jeum. Int. Sch do 4 923 — EL. Sch. d. K. u. N. — 5 Berl. Stadt- Oblig. 4 695 — . Königsh. do. 4 ͤ 931 — ; Elbinger do 44 — 941 IIHallI. vollw. Duk. — 183 Hanz. do in Ih — 34 — Vene. . do. — Wes l pr. Pfandhr., 4 977 — IFriedrichsd'or . — Crolsliz. Pos. do, 4 99 ͤ — IDiscont. . ... ö
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k J 2 Mt. . 1 .. 9. 3090 Mk. Kura 153
JJ i 300 Mk. 2 Mt. — . 4. LSt. 3 Mt. 6 299 JJ . d I, d 150 FEI 2 Mt 110, ö , tos l J i 190 hl. 2 Mt. 9997. JJ 149 Ihk. 8 Tage — slh , 153 Fi. 2 Mt. . n. JJ 100 kbl. 3 Woch. 30 d . 600) FI. nr 23 .
Auswärtige Börsen. A im si .d 421m. 29. Septem her. 61 t mird
58 nene do. 801t. Kanz-Bill. iz 6 ö. OG a ie D schi hr ;
. Während der Jahres-Zeit, welche die Dampfschifffahrt ge—
Niederl. wirkl Sch. 42.
Anl. S6. Russ. (v. 18233) 983., do (v. 1831) 8 3. Ocat. g Ie;
Ilamburgs, 3 Okioher.
Cess. 5 3 Met, 8. 48 do. J,. Bzank-Aetien 4135. Russ. Engi is Hamburg ab, und wird
Preuss. Pränm., Sclieine 1115. Poln. 1
1
Warschau. 30. September
Pfundbriel S0 89 Part. -COhlI.
345 544.
Wien. 29. Septemher.
58 Met 8735. 48.do.7 3 Luuss
Neue ste Na
Paris, 28. Sept. Vorgest Bassano, der Baron Pasqiier, 8
Harcourt und Herr Bertin de Vaux dem Könige ihre Aufn g. Gestern kamen Se. Majestat nach den Tuilerieen ! praͤsidirten in einem Minister⸗Rathe.
Der Herzog Decazes hat sich bald nach seiner Ankunt
tung.
der Hauptstadt nach Etioles begeb
Dem Temps zufolge, wurden im Hotel des Minister
auswärtigen Angelegenheiten vom zum Ausziehen getroffen.
Der General-⸗Secretair des Blanc, ist von seiner Reise nach Vienne hierher zuruͤckgekehrt.
Herr Berryer ist von Nantes nach Blois gebracht wont wo sein Prozeß vor dem dortigen Asssenhose im naͤchsten M
nat verhandelt werden wird. He vokaten, ist gestern von hier nach
Flayol, sein zweiter Rechts Anwalt, hat sich von Nantes ausn Madame Berryer eben dahin begeben.
Herr Kätl von Broucküre, Direktor der Bruͤsseler Min befindet sich gegenwartig hier, um sich mit dem Französse— Mun gysten naher bekannt zu machen.
Die Gazette de France zeigt in einer Nachschrift an, ihre gestrige Nummer so eben von der Polizei auf der Postt im Redactions⸗Bureau in Beschlag genommen worden sey l die gestrige Nummer des Brid Oifon, eines kleinen rohalists Journals, 4 in Beschlag genommen worden.
em Titel „la Gazette des Gazettes“ wird in chentlichen Lieferungen eine Sammlung rohalistischer Zei
Unter
Artikel und Aufsaͤtze nach der Art de Lecture erscheinen. Der Redacteur des Echo fra
gestern von dem hiesigen Assisenhofe wegen Aufreizung zu! und Verachtung gegen die Regierung durch Aufnahme der R welche der Student Vidau bei dem Leichen-Begaͤngnisse der
n 111FII. 17 z. Part. Ohl ih
Sonntag Abends Mittwoch lbends, K gegen die auf diesem Wege aus London kommende Korrespon— mn Sonntag ) ruͤl Mittwoch fruͤh ö
cher 1 cht e n.
ern machten der Herzog m ie Grafen v. Flahault und
en. Grafen Sebastiani Anstah
Handels-Ministeriums, & dem Departement der Oh
rr Fontaine, einer seiner h Blois abgegangen, und Hi
des Voleur und des Cih
neait, Herr Goumy, wi
nerals Lamarque gehalten, zu einmonatlicher Haft und uu Geldbuße von 506 Fr. verurtheilt. Der Praͤfekt des Departements des Nordens, Staatsrath d
ron Méchin, hat unterm Ißsten d.
M. aus Lille das nachsehcn
Rundschreiben an die Maires seines Departements erltsun
„M. H.! In Folge der Bewegur
igen, die bei der Nord Am
stattsinden sollen, werden viele feste Plaͤtze der 16ten Milli
Division fuͤr den Augenblick ihre Garnison verlieren.
Die M
regeln, die der Koͤnig in seiner Weisheit beschlossen hat, Unt bei es sich um die Aufrechthaltung der Wuͤrde und die Hümös Interessen Frankreichs handelt, werden von allen Buͤrgern n
Gebuͤhr gewuͤrdigt werden, und si
e werden daher diese Gig
heit ergreifen, um ihre Hingebung und ihren Eifer zu chi len. Der unerläßliche Garnisondienst in den festen Pläͤta n Sicherheit des Landes, die Ruhe der Städte und des suhg
Landes machen es nothwendig, da wesenden Linien-Truppen unmitte
ß die National⸗Garde die lbar nach ihrem Aufbruch
asetze. Ich ersuche Sie demnach, m. H., eintretenden Fall
den Herren Festungs-Kommandanten und den Commandeuté!
National- Garde die Organisikung
des temporairen Dienstet,
die Umstaͤnde erforderlich machen moͤchten, naͤher zu verabtt⸗
Empfangen Sie u. s. w.“ — Heute schloß 5proc. Rente
Span. 553. 5proc. Belg. Ant. 773.
Frankfurt a. M., 1. Okt. 7 n. 4proc. 76. 761.
Actien 1363. 1361. Part.“ Obl.
21 proc. 49.
95. 80. Zproc. 68. 306. dt
Oesterr. proc. Metall. 1proc. 193. Br. V
126. 1755. Loose zu 10]
1791. G. Holl. 5proc. Obl. v 1832 81. B. Poln. Loose hö
Redacteur Cottel.
— m eim ner =. —
Gedruckt bei A. W. Hanh
Hes Dienstags sowohl aus Hamburg, als aus London abgefer—
1rg-Gothaische dirigirende Wirkliche Geheime Rath, Freiherr n Carlowitz, von Koburg.
gische Zeitung enthalt folgende, in mineralogischer Hinsicht sehr snteressante Mittheilungen, über die kuͤrzlich hier errichtete Ale— rander-⸗Säule: ö
bindimgs⸗Kanaͤle, das Gestell des Monuments Peters des Großen, die Saͤulen der Isgakskirche und in letzter Zeit die riesige Aleran⸗ der⸗Saͤule, Gegenstände allgemeiner Aufmerksamkeit. Unter allen st es die Letztere, welche gegenwartig Geschiehtschreiber, Poeten und Maler auffordert, dieses in seiner Art einzige große Kunstwerk der
derfelben sind bekannt; wohl moͤchten aber noch einige Beniertun gen uͤber die Verbreitung und die wesentlichen Merkmale dez Ge⸗e
preunßi
Allgemeine
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eitung.
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ö en e des Tagen.
e n nn t m am ch un tn n Mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 20. d. M., 18d hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, daß vom (sten NMab, mit welchem Tage der Berlin-Stralsunder Post-Cours n Weg uber Zehdenick und Templin verläßt und der Chaussee— straße folgt, die in ,, Templin und Prenzlau, standene Post-Expedition und Station aufgehoben wird. Berlin, den 29. September 1832. General⸗Post⸗Amt.
Bekanntmachung, 6 Vom 2ten k. M. ab besteht zwischen Hamburg Uuͤd London
ine zweite direkte Post-Verbindung mittelst Dampfbootes, wel—
sͤttet, geht mithin künftig das Dampfboot nach London Dienstag Abenza * Freitag an denselben Tagen
ich aus London abgesandt. ; . Zur Befoͤrderung mit dem Dampfboote nach London muß
se Korrespondenz aus Berlin abgehen:
60
Berlin eintrifft. Berlin, den 30. September 1832. General⸗Post⸗Amt.
Angekommen: Se. Excellenz der Herzogl. Sachsen-Ko—
Abgereist: Der diesseitige außerordentliche Gesandte und zollmäͤchtigte Minister an den Koͤnigl. Hannoͤverschen, Kur— stlich Hessischen und verschiedenen anderen Hofen, Oberst herr von Eanitz und Dallwitz, nach Kassel.
Zeitung s-⸗Nachrich't en. 9
n g n St. Peters burg, 26. Sept. Die St. Petersbur—
„Seit langer Zeit sind die Einfassungen der Newa, deren Ver—
setzt und Nachwelt zu schildern. Die Große, so wie das Gewicht
seins, welches ein so erhabenes und jedem treuen Sohne Rußlands heiliges Denkmal bildet, hier nicht ohne Interesse seyn . — Groß und wichtig ist die Rolle, welche der Granit im Felsgebaͤude der Erde spielt; er ist die Grundsaͤule, auf welcher viele der naͤchtigsten Gebirgsmassen ruhen, — der Urfels, welcher zu den vor⸗ jüglich ausgedehntesten Gebirgsarten gehdrt. Das Gebirge Finn lands und überhaupt des noͤddlichen Europas besteht gröͤßtentheils zus Granit. In England, Irland, besonders aber in Schottland, tritt er haͤufig hervor, und in Ungarn behauptet er unter Anderem Le hoͤchsten Gipfel des Tatra. Gebirges. Im suͤdlichen. Theile Frankreichs findet man meist Granit, im westlichen Theile sieht mar ihn an der Ostgrenze der Vogesen. In den Pyrenäen, zu⸗ mal auf dem noͤrdlichen Abhang, ist er reichlich vorhanden, und in der oͤstlichen Halfte derselben dehnt er sich in bedeutende Ket⸗ ten aus. In den Alpen sind fast alle Berggipfel uͤber den Gott hard sich erhebend, und fast alle uͤber die Schneegrenze hervorragende (hitzen, aus Granit. Im suͤdwestlichen Erzgebirge ruhen die mach— tigten Berggruppen auf ziemlich ausgebreiteten gleichen Gebilden; uch in den uͤbrigen Gegenden dieses Gebirges mangelt er nicht, dem er mit andern ur-Fels⸗Arten wechselt. Das Riesen⸗Gebirge ü groͤßtentheils eine Gebirgskette aus Granit; die Hauptmasse des schtel⸗Gebirges, die höchsten Ruͤcken des Thuͤringer-⸗Wald-Gebir⸗ Fam suͤdlichen Abhange, der Brocken und andere Erhabenheiten f Tem Harze und im Schwarzwalde bestehen ebenfalls daraus. — der größte Theil, der Uralischen und Altaischen Gebirge Asiens, we auch die Westseite der Berings-Straße auf eine bedeutende Strecke nach Suden laͤngs der Kuͤste, enthalten Granit in viel— sichen Abänderungen. Er setzt das Himalaya-Gebirge, die Nord— bt-Graͤnze Bengalens und einen Theil China's, Japan's und Mon⸗ dliens zusammen. — In Afrika aufwaͤrts des Rils zeigt er sich in trbzindung mit anderen Urgebil den; von da verzweigt er sich nach Nubien und Abissinien; auch das Atlas-Gebirge scheint meist dar⸗ us zu bestehen. Am Vorgebirge der guten Hoffnung macht er den Fuß des Tafelberges aus. — In Amerika trifft man ihn am südlichtten Vorgebirgé Grönlands, in den Vereinigten Stagten, Mexiko und den suͤdlichen Andes-Ketten; um Venezuela, Pa— ima und einigen anderen Orten ist er im Verhaͤltniß noch ausge⸗ hreiteter; er senkt sich bis an die Mecreskuͤste von Peru und Chili herab und begleitet die Ufer des Oronoko-Stroms, Auch bildet er den Kern Brasiliens. An der Suͤdspitze des Feuerlandes ragt er in Hharfen Klippen hervor. Man behauptet auch das Vorkommen des⸗ Alben in den blguen Hergen Neu-Hollends und auf Vandiemens⸗ nd. — Der Granit ist aus drei verschiedenen einfachen Mineralien
* 3
Amttiche Rachtrichten.
tung dieser Gemengtheile.
Nach ihrem gegenseitigen Mengen-Verhaͤltnisse, ihrer relativen Große, ihrer mehr oder minder vollkommenen Regelmaͤßigkeit und nach ihrem Farbenwechsel ertheilen sie dem Gestein einen sehr verschiedenartigen
unmittelbar und innig mit einander verbunden sind.
Charakter. Er ist daher klein oder fein-, groß- oder grobkoͤrnig, bald sieht man die Bestandtheile in deutlichen Krystallen hervortre— ten, bald ihrer Kleinheit wegen dem bloßen Auge verschwinden, und so eine scheinbar homogene Masse bilden, und alle mogliche Farben ⸗Uebergaͤnge darvieten. Im Granit der Alexander⸗ Saule ist der Feldspath vorherrschend; er ist lebhaft fleisch⸗ roth, hin und wieder gruͤnlich grau von Farbe; sondert sich in prismatischͤn, ost abgerundeten Kroöstallen aus, welche im Durchmesser bis 17 Zoll und in der Laͤnge nicht uͤůber drei Zoll betragen; uͤußerst selten nur scheint der gruͤnlich graue Feldspath ein adularartiges Ansehn anzunehmen. Hierauf folgt der Quarz, von Fauchgralier, bisweilen von weislicher Farbe, in sechsseitigen zugpitzten Säulen hoͤchstens von einem drittel Zoll im Durchmes ser bei verhaltnißmäßiger Lange; häufig sind indeß die Quarzkrystalle so in einander verwachsen, daß sie eine zusammenhaͤngende unregel— maͤßige Masse darstellen. — Der (Glimmer, von schwarzer und dunkel⸗ gruͤner Farbe, kommt in sechsseitigen, nicht uͤber Linien langen Tafeln vor, welche nesterweise gruppirt, gemeinschaftlich mit dem Quarze, die ein jelnen Fęldspath-Krystalle kreisfbrmig einschließen, was sich besonders gut an einer poürten Flaͤche wahrnehmen laßt. Oft sieht man auch ein— zelne kleine Glimmerblaͤttchen mitten im Feldspath eingesprengt. Im All⸗ gemeinen herrscht nicht die mindeste Regelmaͤßigkeit in der Verbrei Aus der Ferne gesehen, zeigt sich das Gestein von roͤthlichgrauer Farbe. — Alle Welttheile liefern Gra— nit im Ueberflusse, und doch sieht man in keinem Lande die Anwen— dung desselben in großem Maßstabe, wie bei uns.. Die guͤnstige Lage der Granitfelsen Finnlands, indem diese unmittelbar die Ufer des Meerbusens begraͤnzen,«Hefördert unstreitig den Transport der ungeheuren Stejnmassen, welcher zu Lande schwerlich hatte unter— nommen werdeß können; die Natur selbst bietet hier Rußlands un— vergleichlichem Unternehmungsgeiste freundschaftlich die Hand.“
89 21
Frahrktte i ch 1
Paris, 278. Sept. Der Koͤniglich Hannöversche Gesandte hatte gestern in Neuilly eine Audienz beim Könige.
Der Contre⸗Admiral Ducrest de Villeneuve ist am 2ästen in Cherbourg angekommen, um das Kommando uͤber die dortige Flottille zu ubernehmen. Er -wird dien Admirals-Flagge auf dem Linienschiffe „Suffren“ aufpflanzen.
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„Man wird sich erinnern“, sagt die Quotidienne, „daß der diesseitige Botschafter in Madrid, Graf von Raͤyneval, die Nach— richt von der Versetzung von Paris in den Belagerungs-Zustand in 48 Stunden erhielt, woraus folgt, daß er wichtige Nachrich⸗ ten in derselben Zeit nach Pari melden kann. Da nun bis gestern Abend keine neuere telegraphische Depesche nus Bayonne bekannt gemacht war, obgleich das gute Wetter eine Mitthei— lung auf diesem Wege beguͤnsgate, so laßt sich aͤnnehmen, daß Ferdinand Vll. am I5sten d. noch am Leben war, indem sich keine Gruͤnde finden lassen, warum die Regierung diese Nach— richt geheim halten sollte.“ —
Die Gazette de France giebt heute nächträglich noch Auszuͤge aus einer der Reden, die Herr Vdilon-Barrot in den.
Preß-⸗-Prozessen, des Herrn Petetin, Redacteurs des Précurseur, vor dem Assisenhofe zu Lyon gehalten hat. Da sich aus densel— ben das poölitische Glaubensbekenntniß des beruͤhmten Advokaten ergiebt, so moͤchte es nicht. uninteressant seyn, einige Stellen daraus herauszuheben. Nach einer Vertheidigung der Preßfrei— heit im. Allgemeinen sagte Herr Barrot: „Diese Freiheit hat indessen ihre Gränzenz sie darf nicht bis zur Verleumdung und zur unmittelbaren Aufforderung einer Verletzung der Sesetze gehen. Diese beiden Vergehen 'sind aber, meiner. Meinung nach, die einzigen, die geahndet werden muͤssen. Im Uebrigen verlange ich unbedingte Preßfreiheit; auch schüint im dieser Beziehung in ganz Frankreich nur eine Stimme zu herrschen; von- jeher ver= langten pir die Freiheit der Presse; sie war. unser politischer Glaube sowohl unter der Restauration, als nach der Juli— Revolutkon, die ihr allein den Sieg verdankte. Damals kennte man nicht des Lobes genug fuͤr sie finden, und die Mi— nister selbst erdruͤckten fast mit Orden, Stellen und Gunstbezeu— gungen Jeden, der nur im Entferntesten an der Redaction einer Zeitung Theil hatte. Wie geht es nun zu, daß die neue Re— gierung sich seitdem in offene Feindschaft gegen dieselbe Preß⸗ freiheit versetzt hat, die sie damals so sehr zu lieben schien, und der sie ihr Daseyn verdankt? Wie geht es zu, daß sie sich den— selben Beschuldigungen ausgesetzt sieht, die man fruͤher gegen die Restauration vorbrachte, daß ein einziges Blatt beinahe eben so viel Prozesse, als Belgien Protokolle zaͤhlt? Die Anklage gegen den Précurseur spricht von den republikanischen Meinungen die— ses Blattes. Ich habe dergleichen nicht darin gefunden; auch kann dies nicht der Grund seyn, weshalb man den Précurseur verfolgt, denn Tendenz-Prozesse sind gesetzlich nicht mehr erlaubt. Der wahre Grund ist folgender: Im Juni brach in Paris eine Empoͤrung aus. Die Armee und die National⸗-Garde thaten ihre Schuldigkeit; der Koͤnig zeigte Muth und Vertrauen, und es blieb von dem ganzen Aufstande bald nichts weiter uͤbrig, als die Neu⸗ gier der Muͤßiggaͤnger.
hren Lauf lassen sollen; statt dessen aber läßt man sich zu einem Staatsstreiche verleiten; es werden Kriegsgerichte eingesetzt, Druckerpressen zertruͤmmert, andere versiegelt, kurz, die Presse hoͤrte auf frei zu seyn, wenigstens in Paris. In der Provinz bestand sie noch, weshalb der Précurseur sich auch unverholen uͤber jene Gewaltstreiche äußerte, dafür aber auch gerichtlich be— langt wurde.“ Der Redner rekapitulirte hier die einzelnen, ge— gen den Précurseur vorgebrachten Anklagepunkte, und widerlegte sie, nachdem er die Stellen, die dazu Anlaß gegeben, gruͤndlich beleuchtet hatte. „Nicht bloß als Advokat“, fuhr er dann fort, „fuͤhre ich hier das Wort, auch als Staatsmann, und als solcher erklaͤre ich, daß der Journalist, der, von der Schlechtheit des von der Regierung bafolgten Systems in— nig durchdrungen, nichtsdestoweniger seinen Mitbuͤrgern Ruhe und Achtung vor dem Gesetze anempfiehlt, ein der Erkennt— lichkeit des Landes wuͤrdiger Patriot ist; und gewiß hatte Herr Petetin damals das Recht, sich mit so vielen Anderen zu
m meng efetz. aus Feldspath, Quarz und Glimmer, welche unbe⸗ mt durch einander wechselnd, in koöͤrnig-krystallinischem Gefuͤge
schmeicheln, daß ein fuͤr Frankreich so verderbliches System sei—
Hiernach hätte man der Gerechtigkeit
nem Ende nahe sey. Herr Petetin erklaͤrte noch im Dezember v. J., daß er jeden Versuch der Republikaner mit eigener Ge— fahr zuruͤckweisen wurde, indem er der verfassungsmaßigen Mo— narchle mit Leib und Leben jugethan sey. Warum hat er sich seitdem von dieser losgesagt? Weil er muthlos geworden ist, weil er an der Möglichkeit einer Verschmelzung des monarchischen Prinzips mit den Volks-Freiheiten verzweifelt, und hierin liegt der einzige Unterschied zwischen ihm und mir: er verzweifelt, ich dagegen halte aus inniger Uebekzeugung jene Verschmelzung auch jetzt noch fuͤr moglich, Warum will man Maͤnner, wie Herrn Petetin, gleich des Republikanismus beschuldigen? Hat die Regierung nicht schon Feinde genug? Ist es nicht verdienstlich, wenn ein Zeitungsschreiber seine Stimme erhebt, sobald er die Verfassung verletzt sieht? Wozu der gewaltige Zorn gegen einen Schriftsteller, der bei der Nachricht, daß die Hauptstadt in Belagerungs-;Zustand erklaͤrt. worden, seinem gerechten Unwillen Luft macht? Nicht genug Burger hatten sich gegen diese Maßregel erhoben; — ein Be— weis, daß das Gefuͤhl des Rechts in üns noch lange nicht lebe haft genug ist. Die Regierung verletzt die Gesetze, sie entreißt den Aufruͤhrern die rothe Fahne, um sie mit eigenen Haͤnden aufzupflanzen, — und wir sollten nicht auf das nachdruͤcklichste gegen solche Willkuͤr protestiren? Weit entfernt, Herrn Petetin wegen seines Verhaltens zu tadeln, lobe ich ihn deshalb, Und behaupte, daß, wenn es recht viele Buͤrger wie ihn gaͤbe, der Aufstaͤnde des Volkes gegen die Regierung, und der Regierung gegen das Gesetz weniger seyn wuͤrden. Ich schließe mit der Hoffnung, daß diese Debatten ihre Fruͤchte tragen werden. Das Eigenthuͤmliche des Geschwornen-Gerichts besteht darin, daß dasselbe nicht bloß durch seine Verurtheilungen, sondern auch durch das Feierliche des ganzen Verfahrens heilsame Lehren ertheilt; und so schmeichle ich mir denn, daß aus den gegenwaͤr— tigen Verhandlungen in der Folge etwas mehr Wohlwollen fuͤr die Departemental⸗-Presse als bisher hervorgehen werde. Sehr gut ist es, wenn die Emancipation der Provinz mit der Presse beginnt; und schon hat man sich in der Hauptstadt uͤberzeugt, daß die Einwohner in den Departements ganz fuͤglich ihre eige—⸗ nen Ansichten haben koͤnnen, ohne sich solche erst von Paris auf— dringen zu lassen.“
Die Tribune nimmt Herrn Barrot wegen seiner Aeuße— rung uͤber die Verträglichkeit der verfassungsmaͤßigen Monarchie mit den Volks-Freiheiten hart mit. „Wir schaͤtzen“, sagt sie unter Anderem, „die Offenheit noch hoher, als das Talent; wenn Herr Odilon-Barrot uns sagt, daß er noch jetzt die Au— sichten hege, die der Redaetenre des = 9 w demerm * hegt habe, und daß der einzige Unterschied zwischen diesem und ihm darin bestehe, daß Hert Petetin alle Hoffnung aufgegeben habe, waͤh⸗ rend er (Barrot) noch an die Moͤglichkeiz einer Versoͤhnung des monarchischen Prinzips mit den Volks⸗Freiheiten glaube, so thei⸗ len wir die Taͤuschung Herrn Barrots nicht, achten dieselbe aber als eine Ueberzeugung. Warum aber laͤßt Herr Barrot beim Aussprechen dieses Gedankens einen Ausdruck einfließen, der von kluger Voraussicht zeugt. Warum sagt er nicht schlechtweg: „„ich halte die Vert j lich““„“,‚ sondern: „„ich halte sie noch fuͤr moͤglich.““ Dutch dieses noch haͤlt er sich fuͤr die Zukunft die Thuͤre offen. Herr Barrot ist also, nachdem er rein ministeriell war, und unter dem Ministerium, zu richtigen Mitte gehoͤrte, jetzt ein Mittelding zwischen der richti— gen Mitte und der Republik geworden, und kann in der Folge noch zum Republikaner werden. Die Versoͤhnung, die *r heute noch fuͤr moͤglich haͤlt, ist es vielleicht męrgen nicht mehr, und seine Ansicht folgt dem Strome der Umstände und Zeiten. Aber nein! man muß sich heute entschieden und ohne Ruͤckgedanken aussprechen, wenn man nicht zur richtigen Mitte zwischen Ge⸗— wissenhaftigkeit und Ehrgeiz ö will. Ist ihm die Unver— traͤglichkeit beider Prinzipien schon jetzt klar, warum spricht er es nicht offen aus; haͤlt er sie fuͤr vertraglich, wozu, dann dieser Vorbehalt? Seine Gedanken verbergen, ist Falschheit, und nicht schon jetzt sehen, was spaͤter doch eintreten muß, verraäͤth Kurz— sichtigkeit. Herr Barrot mag zwischen beiden waͤhlen.“
Die Quotidienne haͤlt nur zwei Ministerien fuͤr moͤg— lich, das Dupin'sche oder das Odilon-Barrot'sche, von denen das erstere nur den Uebergang zum zweiten bilden werde; die durch das Journal des Dabats repraͤsentirte Partei sey von der Ge— Revolution habe sich
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walt fuͤr immer ausgeschlossen, die mit ihr verbuͤndet, weil sie alleine -den Staat nicht habe umstuͤrzen koͤnnen, jetzt aber haͤtten dien Doctrinairs von
Partei nur Mißtrauen und Hintansez— zung zu erwarten. Von Herrn Dupin giebt das genann— te Blatt folgende Charakteristik. „Der beredte Deputirte des Departements der Nievre scheint uns ein, zu dem Ueber— gange, der im Werke ist, geeignetes Mittelding zu seyn, er hat das Compfe rendu der Opposition nicht unterzeichnet, er ist noch loyaler und getreuer Unterthan; so viel fuͤr die Quasilegitimitaͤt; er hat vor zwei Jahren auf der Rednerbuͤhne gesagt: wir haben das Prinzip geheiligt, das, man uns nicht mehr rauben wird, daß naͤmlich die Souverainetaäͤt vom Volke kommt; so viel fuͤr die Revolution. Am 30. Juli 1828 hat er erklart: daß, von dem Augenblicke an, wo im Staate eine Macht vorhanden ist, die sich der Autoritaͤt des Koͤnigs entziehen kann, keine Sou— verainetät mehr vorhanden ist. Diese Erklarung beweist, daß er in dem Tone spricht, den man ihm angiebt, und daß er sich aus Achtung fuͤr die Volks⸗Souverainetaͤt der Autorität der Kammern unterwerfen wird. Wenn er den Belagerungs-Zustand nicht als General Prokurator bekaͤmpft hat, so hat er ihn wenigstens auch nicht vertheidigt, denn er war abwesend, die Revolution wird ihn da— her annehmen, um ihn spaͤter zu stuͤrzen. Wenn uns indessen unser Gedaͤchtniß nicht taͤuscht, so hatte er, einige Tage nachdem er der Volks-Souverainetaͤt jene glaͤnzende Huldigung dargebracht, sich uͤber einige Unhoͤflichkeiten von Seiten dieser neuen Macht zu beklagen; einige Mitglieder der Souverainetaͤt verhoͤhnten ihn, und andere, die noch undankbarer waren, verlangten seinen Kopf.
der revolutionnairen
der Bewegung hemmen.“
oͤhnung zwischen beiden Prinzipien fuͤr mog- ..
dessen Präfekt er war, zur
Diese Erinnerung wird vielleicht seinen Schritt auf der Bahn