1832 / 280 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1. Oktober. Nied. wirkl. Schuld 429. S8 neue do. St. Kanz -Bill. 153. 63 Anl. 96w. Russ. (v. 1833) 97., do. (. 1831) 8i4. 58 Span. 295. 52 do. 483. Hamburgs, 4. Oktober. Oeet. 5 3 Net. S7. 48 do. 64. Bank-Actien 1136. Russ. Engl. 97. Preuss. Präm. Scheine 1015. Poln. 1117. . ———— Königliche Schau spiele.

Sonntag, 7. Okt. Im Opernhause: Die Zerstreuten, Posse

* in 1 Alt. Hierauf: Der Maurer, Oper in 3 Abtheilungen, mit 144 Tanz; Musik von Auber.

Im Schauspielhause: Ouverture du théätre frangais. 1)

La reprise de: Théohald, ou: Le retour de Russie, vaudeville

en 1 aste, par Scrihe. 2) La premiere reprèêsentation de:

Le Chaperon, vaudeville nouveau en 1 acte, par Scribe. 3)

Lo, ou: L'amant prétè, vaudeville comique en 1 acte. Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Plaͤtze zu den Franzoͤsischen Vorstellungen sind moͤglichst beruͤcksichtigt worden, und koͤrinen die Billets im Billet-Verkaufs-Bureau bis Sonntag, den Jten d. M., Mittags 2 Uhr, in Empfang genommen werden. In Charlottenburg: Zum erstenmale:; Der Knopf am Flaus— rock, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von C. Schall. Hierauf: Der Unschuldige muß viel leiden, Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Neu einstudirt.) . ö Köͤnigstädtisches Theater. Sonntag, 7. Okt. Zum erstenmale: Graf Benjowsky, oder:

1120

Montag, 8. Okt. Des Pastetenbaͤcker Zweckerl's Leben,

Thaten und Hoͤllen fahrt, Fastnachts-Posse mit Gesang, in 3 Ak- angekommen.

ten, von W. B. v. Wimpffen; Musik vom Musik-Direktor Kugler. Kommission, ö 9 üer / fort.

Neueste Nachrichten. zur Unterstutß Paris, 30. Sept. Die heutigen Blaͤtter sind noch immer mit Vermuthungen uͤber die Zusammensetzung des Kabinets an— gefüllt, ohne etwas Bestünmtes über dieselbe melden zu können. Einem Artikel des Journal des Débats zufolge, scheint Herr Dupin wirklich den Eintritt in das Ministérium abgelehnt zu haben. Daraus, daß Herr Thiers gestern und vorgestern Privat-Audienzen beim Koͤnige gehabt hat, folgern einige Blaͤtter, daß seine Ernennung zum Minister gewiß sey. Wie verlautet, ist dem Grafen Sebastiani der verlangte Ab— schied bereits bewilligt worden, so daß derselbe sich schon seit mehreren Tagen mit den Angelegenheiten seines Ministeriums nicht mehr. beschaͤftigt. Noch weiß man nicht mit Bestimmtheit, wer ihm zum Nachfolger gegeben werden wird. Man behauptet, daß der Graf Sebastiani die Pairs-Wuͤrde erhalten werde, da der Mar— schallsstab ihm in diesem Augenblicke, wo die gesetzliche Zahl der Marschaͤlle (12) durch die Ernennung des Grafen Grouchi be— reits uͤberstiegen worden, noch nicht zu Theil werden kann. Wohlunterrichtete wollen wissen, daß der Baron Mounier das

Der Con Station in de gewußt.

s n.

Actien 1366.

Ueber den Krankheits,Zustand Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Spanien seit dem 20. September ist noch immer nichts

Der Fuͤrst Ypsilanti, Mitglied der Grie

Der Bischof von Nanch, Herr von Forbin-

me von 10,900 Fr. hergegeben.

Herr Odilon-Barxot wird in einigen Tagen von Boll hier zuruückerwartet. Laffitte eine Versammlung saͤmmtlicher hier anwesenden tions-Mitglieder stattfinden.

1795. G. Holl. proc. Obl. v. 1832 81

ist am 16. August Abends in Nauplia mit

abgegangen. Der anarchische Zustand in diesem Lande du

ung der Cholera⸗Kranken seiner Dioͤce Gleich nach seiner Ankunft soll bei

tre⸗Admiral Hugon, Befehlshaber der F r Levante, hat der Regierung in einem

Frankfurt a. M., 3. Okt. Hesterr. hproc. Metal! 4proc. 762. T6 .

2 proc. 45

1365. Part. Obl. 1

Br. 1proc. 19). ig 261. 12657. Lops ⸗. zr. Loose zu Iss

Redacteur Cottel.

*

8

Zan san se eine 6

Hu * ran öss ; . ; h , , . er vom 22. August angezeigt, daß er zwei Griechische Pirn der Kuͤste von Maina weggenommen habe. Die Tischler- und Drechsler-Gesellen haben eine Erh ihres Tagelohns um 10 Sous von ihren M

Teistern zu erjnj

B. Poln. Loose 55.

Der Fuͤrst Talleyrand ist gestern aus der Touraine

chischen Regiern

Preußische

Allg nnr

tagts- Zeitung.

280.

e ,,, . n

i

Berl n, mn t eber

eee der, m, mr ne, , , .

m0 r r

e re, , , .

D / äää// ! . z r, n. * 2. ——

Amtliche Nachrichten. enk dee dag *

Seine Majestäͤt der Koͤnig haben dem katholischen Schul— her Reimann zu Rose, im Kreise Deutsch-Krone, das All— meine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirk— she Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte nd bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeau—

serre, von Wittenberg. . Der Kammerherr und Legations-Rath, Graf von Doöͤn—

Die Verschwoͤrung auf Kamtschatka, Schauspiel A. v. Kotzehue. ;

Authentisches bekannt.

in 5 Akten, von

*

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

vorigen Jahres der Plantagen-In

Pztedam, entweder im Ganjen oder resp. in 4 Par⸗

ö zellen, im Wege der Lieitalion oͤffentlich meistbietend . verkauft werden. 3

Dasselbe besteht aus einem massiven Wohnhause und

* ; 16 Norgen 75 IRuthen, theils zu Haferland Ir Klasse,

: theils zu Haferiam 2r Klasse veranschlagten, mit Maul—

K beer baͤumen bepflanzten Landes. Das geringste Kauf—

* geld, welches jur Haͤlfte gleich beim Zuschlage, jur

i . binnen Jahresfrist gejahlt werden muß, betragt

ö für den Fall des Verkaufs im Ganzen 1789 Thlr. 25

. sar, und der Kaͤufer ist außerdem zur Entrichtung einer

jahrlichen, den Gesetzen gemaͤß zu bestimmenden Grund⸗

steuer, welche fuͤr jetzt auf 14 Thlr. 5 sar. 4 pf. fest⸗

gesetzt wird, verbunden; im Fall des Verkaufs in Par⸗

8 „die Grundsteuer für jetzt 2 Thlr. 27 sar 11 pf, fur die zweite Parjelle vn 4 Morgen 23 Ruthen ö das Minimum an Kaufgeld 364 Thlr. 21gr. 6 pf. n . und die Grundsteuer 3 Thlr. 13 sgr. 2 pf.

fuͤr die dritte Parzelle von 5 Morgen gs (iRuthen = inel. der Baustelle und des Wohnhaufes das Mi— nimum des Kaufgeldes 830 Thlr. 26 sgr. 4 pf. und die Grandsteuer 5 Thlr. 3 sgr. T pf, fuͤr die vierte , von 3 Morgen 41 MIRuthen . das Minimum des Kaufgeldes 284 Thlr. 21 sgr. * ** af, . die Grundsteuer 2 Thlr. 20 sar. 8 pf ö. . etraͤgt. Die naͤhern Licitations- und Veraͤußerunge⸗-Bedin⸗ gungen und der Situationsplan des Grundsuͤcks kön⸗ nen in der Registratur der unterzeichneten Regierungs⸗ Abtheilung eingesehen werden. Der Licitations⸗ Termin ist auf den 27. Oetober d. J, Vormittags 11 uhr, 6 vor dem Regierungs- Referendarins von Dewitz im Amtssocale der unterzeichneten Königl. Regierung an— be raumt worden. Kauflußige haben sich im Termine vor Abgabe ihre— Bebots über ihr Vermoͤgen und sonstige Erwerbsfaͤhig— keit auszuweisen.

Potsdam, den 21. September 1832. . n . Abtheil. für die Verwaltung der directen Steuern, Domainen und Forsten.

Subhastations⸗Patent hen ] h die beiden Allodial-Rittergüter Schwes— sow a und b nebst Zubehsr.

Die beiden im Greiffenbergschen Kreise belegenen Allodial⸗Riterguͤter Schwessow a und b nebst Zubehoͤr, von welchen ersteres auf 25294 Thlr. 14 sgr. 1 pf., letzteres auf 20920 Thlr. 18 sar. 11 pf. landschaftlich abgeschaͤtzt worden ist, sollen im Wege der nothwendi⸗ gen Subhastatign jusammen als ein Ganzes verkauft werden, und sind dalu die Bietungtz⸗Termine in un—

serm Geschaͤfts⸗ Lokale auf den 114 December d. J, den 15. Maͤrz k. J.,

Vormittags 10 Uhr, den 17. Juni k. J. ; .

vor dem Deputirten, Ober⸗Landesgerichtsrath Lobedan,

anberaumt worden.

. werden darauf aufmerksam macht, daß nach Ablauf des letzten Termins neue Gebote jetzt nut mit Einwilligung saͤmmtlicher Interessenten/ den Meist⸗ bietenden mit eingeschlossen, zuldig sind, und wird demnach, insosern nicht gesetzliche Hindernisse eintre— ten, im letzten Termine dem Meistbietenden der Zu⸗ schlag ertheilt werden.

Die Taxe und die Kaufbedingungen können in un— serer Registratur eingesehen werden.

e aer ,===· =

Allgemeiner

Smler, wird derselbe oder die von ihm etwa zuruͤck—

—— 8

Anzeige

gelassenen unbekannten Erben und Erhnehmer hier— durch vorgeladen, spaͤtestens in termino

Das dem Köoͤnigl. Fiskus eigenthůmlich gehörige, zu lden 24. Febr. 1833, Vormittags um 10 uhr,

; Nowawez bei Petödam an der Straße belegene Maul auf unserer Gerichtsstube hierselbst sich entweder schrift⸗

4 bterplantagen⸗ Etablissement, 7 bis a . lich oder persoͤnlich zu melden, oder es wird bei dessen, : peetor Schnacken⸗

erg als Dienstwohnnng inne gehabt hat, soll von der unterzeichneten Abtheilung der Koͤnigl. Reglerung zu

Auibleiben derselbe fuͤr todt erklart werden. Creuzburg, den 22. April 1852. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Ed. iet al⸗ Citation.

Von Seiten des unterzeichneten Gerichts werden der Christoph Romeike, der als Schneider in Mitgu gewohnt haben soll, dort nicht zu ermitteln gewesen und langer als 30 Jahre keine Nachricht von sich ge— geben hat, und dessen unbekannte Erben und Erbneyh— mer auf den Antrag einer Erbin und des Curatort des Christoph Romeike hierdurch aufgefordert, sich in, nerhalb 9 Monate und spaͤtestens in dem auf den 8 Juli æ. fr. vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗-Refe— rendarins Leyden anstehenden Termine persoͤnlich oder schristlich vor uns oder in unserer Registratur zu mel

jellen ist das gedachte Kaufgeider⸗Minimum, so wie den und weiterer Anweisung gewaͤrtig zu sein, widri=

die ju entrichtende Grundsteuer auf die einseinen Par aenfallt der Christoph Romeike fuͤr todt erklaͤrt und

zellen verhaͤltnißmaäͤßig und zwar dergestalt repartirt, daß dessen Vermoͤgen, das in 66 Thlr. 3 sgr. 11 pf. besteht,

fuͤr die erste Parjelle von 3 Morgen 93 IRuthen den hier bekannten Erben nach erfolgter Legitimation das Minimum an Kaufgeld 310 Thlr. 5 sar. und sausq'antwortet werden wird. ;

Rössel, den 6. September 1832. . Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

n g ufs nie ide Die Eigenthümerin der hier unter den Nummern 324, 323 und 322 auf der Leipziger Straße belegenen vormals Großeschen Haͤuser, in welchen und zwar sub Nr 324, in dem Haupt- Seiten- und Hintergebaͤude, 23 Stuben, 16 Kammern, 1 großer Saal, 1 Garten— Saal, 6 Alkoven, 7 Kuchen, 3 Speise-Kammern, 1

einander belegene Keller, 1 Garten von 66 Schritte Laͤnge und 60 Schritte Breite und 5 Boden-Raͤume in dem sub Nr. 323 belegenen Hause 4 Stuben, 2 Kammern, ein großer zum Handel kingerichteter La— cen nebst Regalen, Kasten und 2Ladentischen, 1 Kuͤche, 1 Keller, 1 Bodenraum nebt 2 Boden⸗Kammern, 1 Hof⸗ raum nebst Pferdestaͤlle und ein Gelaß zum Feuerungs— Macerial —; endlich in dem sub Nr. 322 belegene Hause 6 Stuben, 6 Kammern, 2 Kuchen nebst Speise— Kammer, 2 Boden, 1 Keller und 1 Hofraum nebst Ge— laß zum Feuerungs-Material sich befinden, beabsichtigt diese beschriebenen Grundstuͤcke im Wege der Lieita— tion, zu welcher ich, im Auftrage derselben, einen Termin auf den 235. Oetober d. J., Nachmittags 2uhr, auf meinem Geschaͤfiszimmer angesetzt habe, einzeln oder jusammen zu verkausen, daher ich Kauflustige zum Licitiren einlade und ihnen die Verkaufs-Bedingun— gen bekannt machen werde. Halle, den 15. Seotember 1832 ge B iedrich Gögeselt, Justiz-⸗Commissar und Notar.

Oeffentliche Bekanntmachung.

Die Russische Kaiserliche General-Direction der Land- und Wasser-Communication hatte unterm 16 Juni 1831 durch die St. Petersburgische Zeitung Nr. 139 zur offentlichen Kenntzniß gebracht, wie auf Aller— hstem Befehl eine Pmmie von 10009 Rubel Beo. Assig. aus dem Reichs-Schatze für denjenigen ausge— setzt worden, welcher das beste Mittel den Gang der Fluß⸗-Fahrzeuge mittelst eines besondern Mechanismus su beschleunigen, angeben und die desfalsigen Projeete der General-Direetion zustellen werce.

In Folge dessen sind' bei der General-Direetion verschiedene Projecte eingegangen, es hat indeß noch keins dem gewünschten Zwecke entsprochen, denn die meisten der bisher vorgeschlagenen Erfindungen beste— hen in allgemeinen, undeutlichen und zum Theil un— richtigen Theorieen, die ohne Local-Aumwendung sind und nicht von pofstiven Grundsaͤtzen ausgehen. Die Genecral-Direction sieht sich deshalb veranlaßt um die Aufmerksamkeit der Gelehrten und Mechaniker

Handels-Ministerium erhalten werde.

1

glos Waschhaus, nebst Kessel und Blase, 6 Holj— * Staͤlle, 3 Niederlagen, 4 großer Hofraum nebst Ein— fahrt, 1 kleiner Hof nebst« Brunnen-Wasser, 2 neben 81 i

2

/// / Ü // / , ö

6 pff, und . . Gedruckt bei A. W. Ham Der Köoͤnigl. Großbritanische Kabinets-Bote, Fenessy, als Leuriere von London. ö

r für die Preußischen Staaten.

die mittlere Geschwindigkeit des Stromes, gegen wel— chen man die Fahrt beschleunigen will, auf zwei Faͤlte zu berechnen. Der fragliche Mechanismus muß nehmlich; a) Fahrzeuge von 224 Fuß engl. Lange, die 40 Fuß Breite haben, 5 Fuß tief gehen und 62,500 Pud oder too) Tonnen Fracht einnehmen, gegen eine mittlere Geschwindigkeir des Stromes von 23 Fuß in einer Se— eunde bewegen, und b) Fahrzeuge von 119 Fuß engl. Laͤnge und 28 Fuß Breite, die mit einer Fracht von 7000 Pud oder 112 Tonnen 15 Fuß tief gehen, gegen eine mittlere Ge— schwindigkeit des Stromes von 4 Fuß in einer Se⸗ eunde. In beiden Faͤllen haben diese Fahrzeuge ei⸗ nen flachen Boden. Die Geschwindigkeit der deusel— ben durch den Mechanismus mitzutheilenden Bewegung muß wenigstens 3 Fuß in einer Secunde betragen. 2) Da die unter Littr. b. erwahnten Fahrzeuge im⸗ mer karavanenweise ziehen, so kann der zur Beschlen— nigung der Fahrt erfundene Mechanismus zugleich auf ein oder mehrere Fahrzeuge berech-iet sein. 3) Es ist erforderlich, daß die Plaͤne des vorzustel— lenden Mechanismus sich bis in's kleinste Detail er— strecken, und von einer Beschreibung uͤber dessen An— wendung begleitet seien. Es bleibt den Erfindern in— dessen freigestellt, falls sie es wuͤnschen, in einem be— sondern Memoire die Berechnungen hinzuzufuͤgen, velche a. den Effect der erfundenen Maschinen und h , vor den schon bekannten Mechanismen beweisen. 4) Ohne die im vorhergehenden Punkte bezeichneten Plaͤne und Beschreibungen wird keine der vorgestellten Erfindungen in Beprüfung gezogen. = 5) Die Memoiren, Vergleichungen und Untersu— hungen konnen in russischer, deutscher, franzoͤsischer, englischer oder irgend einer andern europäͤischen Sprache verfaßt sein. Fuͤr die Richtigkeit der Abschrift: der stellvertretende Sections-Chef Kostows ky.

Der seit dem Jahre 1808 von hier abwesende vor— nalige Mitpachter des hiesigen Ritterguts Christian Lebrecht Becker, welcher sich im Jahre 1813 oder 1814 in Reeda aufgehalten haben soll, seit dieser Zeit aber keine Nachricht von seinem Leben oder Aufent-falte anher gegebän hat, wird sammt seinen etwa zuruͤckge— lassenen Erben auf den Antrag des ihm bestaͤtigten Ab— vesenheits-Vormundes, so wie seines Sohnes, des Baͤckergesellen Lebrecht Becker, hierdurch vorgeladen, sich vor, oder spaͤtestens in dem auf

den sechszehnten Juni 1833, vor hiesigem Gerichte anberaumten Termine persoͤn— lich, oder durch einen zulaͤssiigen Bevollmaͤchtigten zu melden, und weiterer Verhandlungen, im Ausblei— bungsfalle aber gewaͤrtig zu sein, daß er, der Abwe— sende, fuͤr todt erklaͤrt, sein etwaniges Vermögen aber seinen Verwandten oder seinen, ein naͤheres Recht ha— benden Gläubigern, werde verabfolgt werden. Haus Pöplitz, am 5. Juni 18532.

Das Patrimonialgericht allda. Streubel, Justitiar.

Literarische Anzeigen. 8 3 n für die Literatur des Auslandes.

Mit dem 1. Oktober hat ein neues Quartal dieser von der Redaction der Allgem Preuß. Staats-Zeitung herausgegebenen Zeitschrift begonnen, von der nur noch, wenige vgllstaͤndige Exemplare der beiden verflossenen Vierteljahre vorraͤthig sind. Die im Monat Sep- tem ber ausgegebenen Nummern enthielten die nach— stehenden Artikel:

J Spanien. Literarische und wissenschaftliche Institute in Spa— nien. Die Spanischen Raͤuber. Bibliographische Mittheilungen in zwei Nummern. . Frankreich. „Casimir Delavigne. (Schluß) Denkwurdigkeiten Lußwig's XIII Vierter Theil. Pater Lamiot's Nach— lichten von Ching. Die Osterwoche in Quito. Bibliographische Mittheilungen in 4 Nummern.

*

auf diejenigen Prineipien zu leiten, welche diesen Un— ersuchungen zu Grunde zu legen sind nach folgende

soecielle Erfordernisse der gewünschten Vervollkomnung Der literarische Charakter, Perey Bysshe Shel= der bis jetzt zur Beschleunigung der Flußschifffahrt be ley. Eine biographische Skizze. ö! n. Schot⸗

1) Die Loͤsung dieser Frage ist, mit Ruͤcksicht auf

2

Stettin, den 9. August 1832 Königl. Ober-Landesgericht von Pommern. Boetticher. ar e g n, , Auf den Antrag der Mutter des seit dem Jahre kannten Mittel aufzustellen: 1807 aus dem hiesigen Armenhause sich be nn i ernten, fruͤher hier gewesenen Kaufmann Gottfried! di

e Fracht der Fahrzeuge, ihre Tiefe im Wasser und! wuͤrdigkeiten des

U England. Schiff'⸗Scenen und Seebilder, von Cap. Basil Hall.

ten und Irlaͤnder. Cap. Basil Hall's Unterredung mit Napoleon auf St. Heleng. Militairische Denk

e ——

Zeitungs⸗Nachrichten.

A u s lan d.

k 7 ; St. Petersburg, 29. Sept. Se. Majestät der Kaiser nd am 15ten d. fruͤh Morgens in Smolensk angelangt. Die hordische Biene enthält einen ausfuͤhrlichen Bericht uͤber ttses, für die alte von der Kaiserlichen Huld schon seit langer zeit durch vielfache Gnadenbeweise begluͤckte Stadt besonders freudige Ereigniß. Es heißt darin unter Anderem: „Es war m 2. (14.) September, wo alle Straßen unserer Stadt von nzaͤhltgen Menschen wimmelten, vor Allem aber die oͤffentliche romengde, der gegenuͤber in dem neuen schoͤnen Adelshause ie Wohnung fuͤr Se. Majestaͤt bereitet war. Von 5 Uhr Nachmittags an spielte dort die FeldMusik; der Abend kam: lichter wurden angezündet, das Hotel war erfuͤllt von Kerzen— shimmer und dig erleuchteten Wartthuͤrme von Smolensk strahl— in in die ferne Gegend hinaus, wie riesige Herolde der freude, die unserer harrte. Mitternacht war voruͤber, die sruͤh⸗ Trommel wirbelte, die Lichter erbleichten vor der Morgen— simmerung, das Metten-Gelaäute klang vom Dom, dann von andern Thuͤrmen, und die stillen Seufzer der Andacht, die sich die Mahnung der Kirchenglocken knuͤpften, gingen ploͤtzlich in nw frohes Gefluͤster uͤber: „der Kaiser ist da!“ „Der Kaiser! Un— E Kaiser! da ist Er! Sieh! Er kommt zu uns!“ riefen die sreise; Thraͤnen sah man glaͤnzen; der junge Tag begruͤßte nur kudtge Gesichter, und Ausrufungen des lauten Jubels stiegen 16 Morgen-Opfer zum Himmel empor. Um 11 Uhr Vormit— gs begab Sich der Monarch in einem offenen Wagen nach der Kathedrale, umringt von dem Gedraͤnge des jauchzenden Volkes, so daß die Pferde nur langsam vorwaͤrts schreiten konnten. In der Tempelhalle empfing den Hohen Gast der Bischof Joseph mit dem Kreuze, umgeben von seinem Klerus. Nach dem Gebet er— hoben Sich Se. Majestät in den Theil der Kirche, der eben jetzt der Ausbesserung untekliegt, und betrachteten die Arbeiten. Ein verabschiedeter Ingenieur-General, ein Greis von neunzig Jah— ren, in seiner Altvaäͤtenischen Uniform,‘ ging nicht von der Geite des Kaisers und stieg sogar, gleichsam in verjuͤngter Kraft, line steile und hohe Treppe mit hinauf, ruͤstig, wie er wohl einst die Sturmleiter hinangeklettert⸗seyn mochte. Von dort verfuͤg— tn Sich Se. Majestaͤt in die Smolenskische Marien⸗-Kirche, welche sch uͤber dem Dnepr-Thore in der Stadtmauer selbst befindet, nd verrichteten Ihre Andacht vor dem Gnadenbilde des Heili— hen, das im Jahre 1812 die siegreichen Russischen Truppen in blutige Schlachten mit dem Feinde begleitete, bis er uͤber die Graͤnzen hinausgejagt war. Alsdann besah der Kaiser die Stadt, die durch Seine Mildthaͤtigkeit wieder aus ihren Truͤmmern em— porsteigt, und die alte noch vom Czaar Boris Godunow erbaute Mauer, dieses Denkmal des Ruhmes des braven Schein, der keuen Smolensker und der Thaten von 1812; ferner: das Nilitair-Hospital, ein neues weitlaͤuftiges steinernes Gebaͤude, das gleichfalls zu diesem Zwecke erbaut ist; die Kasernen der Mili— hlir-Kantonisten; die Schule fuͤr Kinder der Kanzleidiener; das Gtadt · Krankenhaus und das Stadt⸗-Gefaͤngniß. Alle diese Einrich— lungen nahm der Monarch, wie ein sorgsamer Hauswirth, mit der größten Aufmerksamkeit in Augenschein, kostete die Speisen, Unterhielt Sich mit den Kranken, ließ Sich ihre Kleidung und Waͤsche zeigen, ging in alle Details ein und erwog und bemerkte uch das, was den Orts-Autoritäten selbst entgangen war. s nach 2 Uhr Se. Maj. in Ihr Quartier zurückkehren, hat— ken die sämmtlichen Corps und Beamten, der Adel und die Buͤr— krschast die Ehre, Allerhoͤchstdenselben vorgestellt zu werden. Se. Naj. geruhten, mit Vielen vom Adel sowohl als von der Buͤr— kerschast, die dem Monarchen den Tribut des Danks fuͤr alle der Stadt ewiesene Wohlthaten darbrachten, Sich huldreich zu besprechen nd, daruͤber zu berathen, wie die ihnen gnaͤdigst verliehenen Mittel (ihrem eigenen Nutzen durch Zunahme des Gewerbfleißes und Ver⸗ n der Fabriken am n, , . anzuwenden , Berlin, Ober⸗ 6 eint sei Tafel Sr. Masestät waren der Civil⸗-Gouverneur, der Adels- J. Janar 18532 Wallkraße Nr. s, erschein ., der , ö der , e ; a / bnte indessen die Musik, und das Volk wich einen Augenbli fur . ur ie es n,, er Kaiserlichen Wohnung. Um 11 Uhr Abends fuhr der welche ununterbtöchen fortaksetzt bird. Oer illsewzagen vor, und, der Monarch verließ die Statt, deren Ein preis des Jahrganges von 78 Bogen Quart, 1 hehner Ihn im, jubelnden Gedraͤnge bis vor die Thore begleite— allen resp. Post⸗Aemtern jaͤhrlich 4 Thlr, in den M ln und mit den innigsten Segenswünschen und Gebeten für die handlungen aber vierteljaͤhrlich 1 Thlr. Die Verlangerung Seiner kostbaren Lebenstage Ihm nachblickten. tung enthalt woͤchentlich die vorgefallenen Jen Mum Gedaächtniß dieses Besuches, mit dem Se. Majestaͤt die Veraͤnderungen und Todesfalle bei den Jusij ] Smolensker begluͤckt hat, wuͤnschen sie an dem Orte, wo sonst Derwaltungs Behörden, die neuen Geschennn das verfallene sogenannte Molochowsche Thor stand, einen Tem— ordnungen und interessante jurjst. Abhand unt n] bel zu erbauen und ihm den Namen der Rikolai-Kirche zu ge— Beilage der Zeitung enthaͤlt alle, das Verwan ben. Der Höchste verleihe seinen Segen zu diesem fr en . e ,,,, Ea n i, Verke . ; gen ö ungen u. s. w. rist. ; . . , . lieben ehr n, , und o Man schreibt aus Moskau, daß der Alexander-Tag auch ort, wie in St. Petersburg von dem schoͤnsten Wetter beguͤn—⸗

Theil, z Benjamin West. Eine biographische Bibliographische Mittheilungen in 11 Num

Dänemark 3 Thorwaldsen und seine Werke. Bibliogfn

Ntttheilungen. . Schweden.

Runenlehre, von J. G. Liljegren. Bibliggh sche Mittheilungen. ; ö Rn ß. 1 a n d. Zur Kenntniß der Russischen Literatur. graphische Mittheilungen. , Adamantios Korais. Eine biographische Sti Ueber die christlichen icht-Griechischen, Vollen ten in der Europaͤitsthen Tuͤrkei.

. , Das Klima von Kalkutta. Bibliographische! theilungen. 20

Morgenlaͤndische Literatur. Ueber die Arabischen, Persischen und Tuͤrkischtn, Konstantinopel gedruckten Werke. Biblsogruj Mittheilungen. 3

Mor d Am er i a.

Tekumsih, der Indianer-Haͤuptlisig. Bihst phische Mittheilungen in zwei Nummern. .

Deutsche Literatur im Auslande. Deutsche Briefe im und uber das Auslgnd. Verstorbene. Fr. von Raumer. Goethe)

. M an pig flti zes. Geistesabwesenheit. Schwierigkeit des Zusimnn arbeitens einer großen Anzahl Menschen. Groͤnh Gefahren. Der Stich der Ta tantel. Ein Th sches Bad. Sklavenhandel. Mechanische gr stuͤcke. Sir Walter Seott. Theorie des R Rauchende Parlaments Mitglieder. Byron, Lord. Eigenschaften des Diamants. Vemm in der Handelswelt. Gluͤckliches Mißverstaͤndn Byron's Ansicht von weiblicher Schönheit. Statistik der Verbrechen. Die Chol's oder K ein Volk in Hindostan. Zaͤrtliche Bewerbun Amerikanische Expedition. Holman, der blim sende. Geistige Aufregung. Ein Bischof in) Amerika. Walter Scott, ein Wilddieb. Bonaparte. Das Tabackrauchen bei den Orient Gasbeleuchtung. . Der Praͤnumerations⸗Preis fuͤr dieses drei M chentlich erscheinende Blatt ist 22 sor. viertelst G6 Thlr. fuͤr das Jaht), wofuͤr es ohife Erhöhumn alle Koͤnigl. Preuß. Post-Aemter bezogen worden In Berlin praͤnumeriert man in der Expeditit! Allgem. Preuß. Staats⸗Zeitung, Mohrenstraße

Bei C. A. Ey raud in Neuhaldeneleben in nen und in der Stuhrschen Buchhandlung jh lin, Schloßplatz Nr. 2, so wie in allen andem M Buchhandlungen zu haben: 6 Organismus - der Staats- Forst⸗ Bin

schaft, nach dem Standtpunkte der Forß

senschaft und den Anforderungen der zZeit, R

stellt von J. W. Weicke, Königl. Preuß. j

Rendanten. gr. Svo. 20 sar. Liebe zur Sache veranlaßten den Verfassen, auf langjuͤhrige Erfahrungen begruͤndete und duch faches Studium erzeugte Werk dem Publikum geben, und durfen wir wohl um so mehr auf g Anerkennung seines Werthes hoffen, als et n zemaͤßez Bedurfniß erscheint, da Hinsichts den nismus der ForstWirthschaft schon so mancher Kn ur Vervollkommnung bisher gusgesprochen min

In Eduard Brandenburgs Buchhanhhun

Herzogs von Wellington. Zweiter

wissenschaftlichen Literatur Europa'z.

stigt, mehr einem Tage des Fruͤhlings als des Herbstes gleich war. Die Illuminatlon der Kreml-Gaͤrten: ein mächtiger leuch⸗ tender Adler uͤber dem Haupt-Eingange des ersten Gartens, eine kolossale Urne mit dem Opferfeuer der Liebe vor dem Namens— zuge des Thronfolgers im, Tempel des Ruhmes und viele sinn— reiche Decorationen, die in bunten Flammen brannten, gaben den Gaͤrten des Kreml einen eigenthuͤmlichen feenartigen Reiz und den zahlreichen Spaziergafngern Stoff zur Bewunderung. Um 10 Uhr ertoͤnte plotzlich ein lautes Hurrah und wälzte sich im— mer weiter durch die gedraͤngten Schaarén des Volkes, als Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Heleng Pawlotong mit den jun— gen Großfuͤrstinnen in einem offenen Wagen gefahren kam. Un— geachtet der Menge der Equipagen, welche die Straßen fuͤllten, schloß sich der Haufe dem Wagen der Prinzessinnen an, um sich des Anblickes der geliebten Hahen Gaͤste so lange als moglich in der Naͤhe zu erfreuen. ö

Das hiesige Zoll Amt auf dem Boͤrsenplatze ist , nunmehr beendigt und die Zoll-⸗Behoͤrde am Sten d. M. in demselben in— stallirt worden. . ö.

Die Ausfuhr der meisten Russischen Handels-Artikel uͤber unseren Hafen hat in diesem Jahre bis zum 1sten de M. im

Vergleiche zum vorigen Jahre bedeutend zugenommen, nahent⸗

lich die Ausfuhr von Flachs (231,555 Puds), Leinsaamen (93, 856 Tschetwerts), Eisen (4,141, 907?9 Puds), Kupfer (138,576 Puds), Seife (2,5 8, 341 Puds), Hanf (1,399,650 Puds), Lein— und Hanfoͤl, Wachs, Holz, Seile und Ankertaue. In der Ein— fuhr hat sich kein großer Unterschied gezeigt; es sind etwas mehr Kaffee, Getränke und Faͤrbestoffe, dagegen weniger gespennene Baumwolle und verschiedene andere Manufgktur-⸗-Erzeugnisse ein— gefuͤhrt worden. * .

Der seit den' Aufstande Mehemet Alis unterbrochene Han⸗— del unserer suͤdlichen Häfen mit Aegypten bot im vorigen Jahre folgende Resultate dar: In Allxandrien waren 35 Russische Schiffe und inDamiette eingelaufen, wovon 5 mit Ballast und 30 mit Waaren im Werthe von 694,190 Rubeln; aus den Aegyptischen Häfen gingen 20 Russische Schiffe ab, wovon 19 aus Alexandrien und 1 aus Damiette, deren Ladungen, 567,429 Rubel werth, in die Levante und die mittellandischen Hafen ge— bracht wurden; ferner 14 Fahrzeuge mit Ballast. Der Werth der Russischen Einfuhr in Aegypten belief sich auf 160,110 Rubel. Der Hauptgewinn, den unser Handelsstand aus der Verbindung mit Aegypten zieht, besteht in der Vermiethung Russischer Fahr— zeuge, die im vorigen Jahre 765,135 Rubel eintrug. Diese Schiffe wurden vorzugsweise nach Konstantinopel, Salonichi, Syra und mehrern anderen Pun'ten des Archipels, so wie nach Triest und Livorno gemiethet.

Unläͤngst hat man in Georgien (Grusien) angefangen, mit der dortigen Cochenille Versuche anzustellen. Der Ober-Befehls— haber in Georgien, General- Adsutant Baron Rosen, verwendete eine besondere Beachtung auf diesen fur die einheimische Industrie so nͤthigen Gegenstand, und uͤbertrug dem Ober-Berg-Haupt— mann Ossipow, Befehlshaber des dasigen Bergwesens, Versuche daruͤber anzustellen, von welcher Beschaffenheit und durch welche Mittel Farbestoffe qus der Georgischen Cochenille gewonnen wer— den koͤnnen. Dieser Beamte hat unterm 21. April d. J. der Behoͤrde den Bericht abgestattet, die aus der Cochenille in Transkaukasien gewonnege rothe Farbe in dem Zustande erhalten werden kann, in welchem sie zum Zeugfärben angewendet wird, und in einem solchen Grade von Vortrefflichkeit und Werth, die dem Karmin und den Lack-(sschjen eigenthuͤmlich sind,

Odessa, 18. Sept. Dis hiesige städtische Behörde laͤßt in der heutigen Zeitung aszeigen, daß das in der Stadt ver— breitete Geruͤcht von der großen Sterblichkeit unter den Kin— dern, die uͤber dreißig täglich betragen sollte, vollig grundlos sey; aus den Todtenlisten ergebe sich vielmehr, daß die Sterblichkeit im Allgemeinen, alle Geschlechter und Alter eingerechnet, im laufenden Jahre nie uͤber zehn sndividuen gestiegen sey. Ue— brigens sey die Sterblichkeit unter den Kindern im Juli und August immer am staͤrksten.

P ollen

Warschau, 3. Okt. Die Regierungs-Kommission des In— nern, der geistlichen- und Unterrichts-Angelegenheiten benachrich— tigt die Betheiligten, daß durch eine Verordnung des Administra— tions-Rathes vom 14. August da J., um den Aerzten ünd Phar— maceuten die Erfuͤllung der in den Landesgesetzen vorgeschriebe— nen Qualisications-Formen und die Berechtigung zur Praxis zu erleichtern, in Warschau eine aͤrztliche Pruͤfungs-Kommission niedergesetzt ist, von welcher die Aerzte jedes Grades, und Phar— maceuten, welche im Königreich Polen zur Praxis gelangen wol— len, gepruft werden koͤnnen. Demnach haben sich die fremden Aerzte jedes Grades, so wie auch die einheimischen Kandidaten der Medizin und Pharmacie, welche den ganzen Kursus auf der Universität beendigt, aber bisher das Examen noch nicht gemacht und keine akademische Wuͤrde erhalten haben, bei der erwahnten Pruͤfungs Kommission zu melden. Die besondere Exlaubniß aber zur Praxis kann erst auf Grund des von dieser Behoͤrde ausgestellten Zeugnisses nach anerkannter Qualification ertheilt werden.

In diesen Tagen ist hier der Fuͤrst Oginski angelangt.

Am 9. September wurden in der Umgegend von Warschau zwei Frauen vom Blitz getroffen. Die eine blieb auf der Steile lodt, die andere hatte auf laͤngere Zeit die Besinnung warloren. Sie erhielt eine bedeutende Kontusion am linken Arme, hat aber, was bemerkt zu werden verdient, am Gehoöͤr keinen Schaden ge— litten.

Auf den letzten Warschauer Markten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 16 18 Fl.; Weizen 22 39 Fl.; Gerste 8 11 Fl. und Hafer H 77 Fl.

F 8nle⸗,

Paris, 30. Sept. Der heutige Moniteur promulgirt die vom 20sten d. M. datirte Koͤnigl. Verordnung wegen Reor— ganisirung der Kriegsschule von Saint-Cyr.

Der Koͤnig hat auf seine Privat-Schatoulle die Summe von 60,006 Fr. angewiesen, mit denen in dem Bezirke von Savenay

im Departement der Nieder Loire Arbeiten zur Beschaͤftigung der nothleidenden Klasse für den Winter unternommen werden sollen.

Der Marschall Gérard mit seinem Gefolge, und die Gene rale Haxo, Neègre und von Rigny sind am 29. in Valenciennes

angekommen.

Im Echo du Nord liest man: „Die militairischen Bewe— gungen um uns dauern fort; gestern sind mehrere Batterieen und Traiißferde hier angekommen. Dieser zan Kriegs Appa— rat erregt nur wenig Aufnmerksamkeit, da man uͤberzeugt ist, daß er keine weiteren Folgen haben wird.“

Der Temps stellt folgende Betrachtungen uber die aus, waͤrtigen Angelegenheiten an: „Unsere Bataillone sind noch auf dem Marsche nach der Belgischen Gränze begriffen, die Flotte ist üoch nicht abgetakelt, unsere Batterieen ziehen langsam auf den Heerstraßen hin, äber das Alles ist nur blinder Laͤrm und Drohung. Weder Holland, noch Belgien, noch England haben die schoͤnklingenden Worte des ministeriellen Manifestes ernsthaft genommen, und die Amsterdamer Kapitalisten glauben, wie die Londoner und Pariser, an den Frieden. Hatte das Mlinisterium wirklich einen Krieg wagen und, wie es sich dessen ruͤhiite, Zwangs-Maßregeln anwenden wollen, so wuͤrde es sich nicht an die Konferenz gewandt haben. Sobald die Kenferenz berath⸗ schlagt, ist der Krieg nicht mehr moglich, sondern nur ein propi— sorischer Zustand; so geht der Herbst voruͤbei, der Winter kommt heran und die Frage wird bis zum Fruͤhjahr aufgeschoben.

Folgendes ist der , unter den Neuesten Nachrichten erwähnte) Artikel des Journal des Däbats uͤber den Mi— nister⸗Wechsel: „In der ministeriellen Frage, welche gegenwaͤr⸗ tig die oͤffentliche Aufmerksamkeit beschäftigt, haben wir uns bis⸗ her nur an das Prinzip gehalten, das, nach unserer Ansicht, bei der Bildung des neuen Kabinets vorwalten muß, und die Ei— gennamen bei Seite gelassen. Freies Aussprechen unserer Ge⸗ danken uͤber die Bedingungen der Kraft und Dauer fuͤr das neue Ministerium, Discretion und Zuruͤckhaltung in Betreff der Namen dersenigen Maͤnner, die der ille des Koͤnigs in sein Conseil berufen koͤnnte, dies war unsere Polemik, und von dieser Art muß jede aufrichtige Polemjk inmitten der ministe— riellen Krisen feyn, welche das Repraͤsentativ-⸗System mit sich bringt. Wir haben in dieser verstaͤndigen Zuruͤckhaltung keine Nachahmer gefunden; alle oͤffentliche Blatter sind seit drei Ta— gen voll von wahren oder erdichteten Anekdoten uͤber bereits fer— tige oder erst im Werden begriffene Minister-Combinationen, uber Ernennungen und Ausschließungen, Entzweiungen und Ver— sohnungen. Ohne das Wahre in allen diesen Geruͤchten bestaͤti—⸗ gen, oder das Falsche widerlegen zu wollen, konnen wir doch eine Thatsache unseren Lesern nicht verschweigen, naͤmlich daß bei der anerkannten Nothwendigkeit, das Kabinet durch neue parlamentarische Namen zu verstäͤrken, die vollstaͤndige Reorgani— sation desselben nicht lange mehr ausbleiben wird. Fast alle Journale melden, Herr Dupin habe sich geweigert, in das Mi— nisterium einzutreten; wir kennen die Gruͤnde dieser Weigerunz nicht, koͤnnen aber dieselbe, wenn sie wahr ist, nur aufrichtig be— dauern. Unsere Wuͤnsche riefen die Fuͤhrer der Masoritaͤt der Kammer in das Kabinet, und in dieser Hinsicht stand Herr Du— pin in der ersten Reihe. In Folge dieser Weigerung wurde alsg jetzt nur noch von den Mannern die Rede seyn, die mit Herrn Dupin die Last der vorigen Session getragen und durch ihre Talente und Kenntnisse mit ihm dazu beigetragen haben, eine Majoritaͤt zu bilden und sie beisammen zu halten. Diese Na⸗ men werden von aller Welt genannt: von ihren Freunden, weil diese deren Ernennung zu Ministern wuͤnschen, ven ihren Geg-— nern, weil diese sie fuͤrchten. Es ist Zeit, daß die Weis— heit des Koͤnigs sich ins Mittel lege und Schwankungen,

die bei langerer Dauer den Gang der Regierungs, Ge— schaͤft in Gefahr bringen konnten, ein Ende mache.“

Im Widerspruche mit dieser Erklaͤrung des Journal des Dé— bats, die man als das Ultimatum der doctrinairen Partei be— trachten kann, melden saͤmmtliche Morgen-Blaͤtter, daß Herr Dupin wieder Aussicht habe, Chef des kuͤnftigen Ministeriums zu werden, da man die Unmoͤglichkeit einsehe, ohne ihn die Ma— joritaͤt in der Kammer zu erlangen. Der National, der vor wei Tagen noch erklaäͤrte, die Ernennung der Doctrinairs zu Ministern sey der einzig mogliche und konsequente Schritt, giebt heute zu, daß ihre Zeit noch nicht gekommen sey. Eben so be— hauptet der Courrier, Hr. Dupin habe mehr und die doctri— naire Partei weniger Aussicht, ans Ruder zu kommen, als zu irgend einer anderen Zeit, und mittlerweile sey das Ministerium als aufgeloͤst zu betrachten. Der Temps glaubt, Hr. Dupin werde eine große Majorität in der Kammer haben, wenn er eine gemaͤßigte Bewegung in das Regierungs-System bringe und Hrn. Barrot, wenn nicht zum Kollegen, doch zum Bundesge— nossen erhalte.

Der gestrige Geburtstag des Herzogs von Bordeaux wurde hier von mehreren angesehenen Anhaͤngern der vorigen Dynastie durch ein Festmahl begangen.

Herr Mauguin befindet sich gegenwärtig in Chalons.

Unter dem Titel: Considérations politiques, ist in Freiburg in der Schweiz eine vom Grafen O Mahoni verfaßte Broschure erschienen, worin dieser Anhänger der vorigen Dynastie die Co— terie der doctringiren Legitimisten, worunter er die Herren Ge— noude, Berryer und Chateaubriand rechnet, heftig angreift.

Die Abbes von La Mennais, Gerbet und Lacordaire sind nach der Bretagne abgereist, wo sie den Winter uͤber mit schrift— stellerischen Arbeiten zubringen wollen.

Die von mehreren legitimistischen Blättern eroͤffnete Sub— scription, aus deren Ertrage, Herrn Berryer zu Ehren, eine goldene Medaille geprägt werden soll, hat guten Fortgang. Bei der Redaction des Courrier de (Europe sind bereits S' Fr. und bei der der ö de l Ouest 116 Fr. eingegangen.

Aus Toulon schreibt man unterm 2ästen d. M.: „Seit gestern befindet sich unser Deputirter, Herr Portalis, in unseren