1832 / 280 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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forderte sie auf

Mauern; er ist bei dem Maire abgestiegen, worüber die Pa—⸗ trioten sich sehr gewundert haben, denn einerseits kompromittirt er durch diesen Schritt den Maire in den Augen der Regie⸗ rung, andererseits setzt er dabei seine eigene Popularitaͤt aufs Spiel. Gestern Abend sollte ihm eine Serenade gebracht wer⸗ den; sie mußte aber unterbleiben, da gleichzeitig auch dem Maire eine Spottmusik zugedacht war; indessen fand sich doch vor den Fenstern der Wohnung des Deputirten eine zahlreiche

Volksmenge ein, die den Ruf: „Es lebe Portalis, der Unterzeichner des Compte-rendu! Nieder mit der richtigen

Mitte!“ vernehmen ließ. Herr Portalis erschien auf dem Balkon, und dankte dem Volke in einer kurzen Anrede für seine wohlwollenden Gesinnungen, indem er äußerte, daß, wenn nur alle Patrioten einig blieben, das System des 13ten Marz bald nicht mehr auf Frankreich lasten wuͤrde. „Es giebt keine patriotischere Stadt“, fügte er hinzu, „als Toulon, und ich rechne es mir zur Ehre, deren Repraͤsentant zu seyn.“ Lauter Beifall erscholl, als der Deputirte seinen Vortrag beendigt hatte. Die Menge verfuͤgte sich darauf nach der Wohnung des Proku— rators Herrn Chassan, und rief: „Nieder mit dem Renegaten, der die rothen Halsbinden (das Zeichen der Republikaner) nicht mag!“ Von hier ging es nach dem Freiheitsbaume und dem—

chst nach dem Hause des Maire zuruck, wo Herrn Portalis ein abermaliges Lebehoch gebracht wurde. Unfug wurde sonst nicht veruͤbt; Patrouillen folgten den Volkshaufen in einiger Entfernung; ein Einschreiten derselben war indeß nicht noͤthig. Heute empfing unser Deputirter zahlreiche Besuche; Abends soll ihm ein Staͤndchen gebracht und morgen ein patriotisches Ban— quet gegeben werden.“

Der Temps, der National, der Courrier francais und die Tribune nehmen die Gnade des Koͤnigs fuͤr den, wegen Theil— nahme an dem Aufstande des 5. und 6. Junt, zum Tode ver— urtheilten Cuny in Anspruch, der, nachdem sein Cassations-Ge— such verworfen worden, morgen hingerichtet werden soll. Dem ersteren der genannten Blaͤtter zufolge, hat sich gestern Nachmit— tag eine Anzahl von National-Gardisten nach Neuilly begeben, un das Begnadigungs-Gesuch des Verurtheilten bei Sr. Mas. zu unterstuͤtzen.

In den seit der Juli-Revolution verhandelten Prozessen ist nkehrmals von einem „Gallischen Verein“ die 366 gewesen, der

den Zweck habe, Arbeiter fuͤr einen Aufstand anzuwerben und

sie in Centurien und Dekutien zu theilen. Gestern erschien vor dem hiesigen Assisenhofe ein gewisser Lepine, der als einer der Agenten dieses revolutionnairen Vereins angeklagt war; er ist 4 Jahr alt, Beamter bei der Accise und Mitglied der entomo— logischen Gesellschaft. Aus der Anklage erhellt, daß er am Zten und 4. Juni d. J. zweien Arbeitern, Namens Rache und Poi—

ret, denen er Patente als Dekurio und Eenturio ertheilte, ver⸗

traulich eroͤffnete, naͤchstens werde ein Komplott ausbrechen, das unfehlbar die Regierung stuͤrzen werde, weil die Unzufriedenen aller Parteien Theil daran nehmen wuͤrden; er gab ihnen litho— graphirte, mit rothem Stempel versehene Karten, auf denen die Worte: „Vaterland; Gallischer Verein“ standen, und dieselben zu vertheilen; eben so gab er ihnen bleierne Kugeln Und lud sie ein, sich beim Leichen-Begaͤngniß des Generals Lamarque einzufinden, weil der Augenblick dringend sey und nicht unbenutzt voruͤber gelassen werden duͤrfe. Nach seineh. Reden sollten die widerspenstigen Truppen entwaffnet, auf dem Baͤstille⸗Platze die Republik proklamirt: und dabei der Name, keinesweges aber die Person des Generals Lafayette vorgeschoben werden, denn ihn (den General) moge man nicht; Lepine erklaͤrte dabei, er selbst werde Mitglied der provi— sorischen Regierung werden; die Armee sey bereits, mit Aus— nahme der Dragoner und der Municipal⸗Garde, gewonnen; man« hoffe aber auch mit diesen in einigen Stunden fertig zu werden; die Marcelinische Legion, so nannte er den Gallischen Verein, werde eine Fahne mit der Inschrift fuͤhren: „Durch Arbeit le— ben oder im Kampfe sterben! Freiheit oder Tod!“ Am 5. Juni wurde Lepine bei einer Zusammenkunft, die er mit einem der genannten Arbeiter verabredet, verhaftet, man fand Pulver bei ihm und in seiner Wohnung aufruͤhrerische Schriften, so wie die Liste der von ihm fuͤr seine Legton angeworbenen Arbeiter, auf welcher er Tribun genannt war. Lepine war demgemaͤß angeklagt, im Juni d. J. mehreren Personen den Antrag gemacht' zu haben, ein Komplott zu bilden, dessen Zweck! der Sturz oder die Veraͤnderung der Regierung und die Auf— reizung der Buͤrger zum Aufstande gegen die Königl. Autorität gewesen sey; er erklärte, er sey nur darum in den Gallischen Verein getteten, weil dessen Zwecke nichts Feindseliges gehabt hätten. Der Praͤsident des Assisenhofes las hierauf die bei dem Angeklagten gefundenen Statuten des Vereins vor, worin es heißt, die Mitglieder muͤssen schwoͤren, mit Gefahr ihres Lebens dis In- tegritaͤt des Französischen Gebiets und die dreifarbige Fahne zu vertheidigen; die, Tribunen oder Anfuͤhrer der Kohorten sollten monatlich 59 Centimen, die Centurionen 25 Centimen, die De—⸗ kurionen 10 und alle uͤbrige Mitglieder 5 Cent. an Gelde bei— tragen. Nachdem die Zeugen-Aussagen die in der Anklage ent— jastenen Thatsachen bestaͤtigt und der General-Advokat die An— klage behauptet hatte, ward Lepine, der Bemuͤhungen seines Ver— theidigers ungeachtet, fuͤr schuldig erklart und zu fuͤnfsaͤhrigem Gefaͤngniß verurtheilt.

Am 23sten d. hat man in Toulon eine Madame Bohuée veühaftet, die fuͤr eine Agentin der Karlistischen Partei gilt und von Lyon aus der Polizei signalisirt worden war; wahrscheinlich bird sie nach letzterer Stadt zuruͤckgebracht werden.

UVber Marseille eingegangenen Briefen aus Alexandrien vom 28. August zufolge, war es bis dahin noch zu keinem Tref— sen zwischen der Tuͤrkischen und der Aegyptischen Flotte gekom— men. Beide befanden sich in den Gewaͤssern von Alexandrette und die Mannschaften litten viel an der Cholera, die auch in Aleppo und in anderen Städten Syriens stark wuͤthete.

Großbritanien und Irland.

London, 2. Okt. Se. Majestaͤt haben dem Capitain Char— les Marsh Schomberg die Ritter-Wuͤrde zu verleihen und ihn zum Commandeur des Guelphen-Ordens zu ernennen geruht.

Lord Althorp ist gestern Abend wieder in London eingetrof— fen. Graf Grey wird am kuͤnftigen Donnerstag erwartet, und alle uͤbrige noch abwesende Mitglieder des Kabinettes werden, wie es heißt, vor Ende dieser Woche hier eintreffen. Am Hten b. M. wird ein Kabinets-Rath im auswaͤrtigen Amte gehalten, und in demselben die Zeit zur Einberufung des Parlamentes sestgesetzt werden. Die Hof⸗Zeitung desselben Abends wird wahr— scheinlich die Entscheidung enthalten.

Der Herzog von Wellington befindet sich fortwährend auf Schloß Walmer, einem Landsitze, der ihm als Lord⸗Oberaufseher der funf Häfen gehort, Es ist zu bemerken, daß gegenwärtig zum erstenmale der Fall eintritt, daß jener Posten von dem des Hremiers-Ministers getrennt ist, indem der Herzog von Welling—

bleibt demnach genau auf demselben Punkt, wo sie war. Hollaͤndische Regierung bleibt dabei, das Refultat der Unterhand—

Plattform, die den Hafen beherrscht, mit dem Fernrohr nach

1122 ton bei seinem Austritt aus dem Ministerium das Lorb-Ober— aufseher⸗Amt behalten hat.

Bei der am Michaelis-Tage (29. Sept.) stattgefundenen ö ist diese auf den Alderman Sir Peter Lanrie gefallen.

Herr van de Weyer hatte gestern Abend eine Unterredung mit Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amte.

Im Courier liest man: „Die gestrige Sitzung der Kon— ferenz hatte, wie wir vernehmen, kein anderes Resultat, als daß man beschloß, sich heute wieder zu versammeln. Um 6 Uhr trennten sich die Mitglieder, um zu Mittag zu speisen, und am Abend wurden die Berathungen fortgesetzt, aber bis heute fruͤh um 1 Uhr noch nicht zum Schluß gebracht. Heute findet nun eine Sitzung statt, um die Berathungen wieder aufzunehmen. Wir haben Grund zu glauben, daß die Mitglieder der Konferenz noch nicht uͤber einen einzigen Punkt ihrer gegenwaͤrtigen Bera— thung einig geworden sind. Es handelt sich jetzt, wie wir glau— ben, hauptsäͤchlich darum, ob uͤberhaupt Zwangs-Maßregeln gegen den Konig von Holland ergriffen werden duͤrfen, und wenn sso, welche Maßregeln und wann dieselben angewendet werden sollen? Nun ist aber, wie gesagt, die Konferenz noch uͤber . keinen dieser Punkte zu einem Beschluß gekommen. Was die Blokade der Schelde durch die vereinigten Franzoͤsischen und . Englischen Flotten betrifft, so darf man behaupten, daß diese Frage kaum noch von der Konferenz beruͤcksichtigt wird. Die vorlaͤufige Zwangs-Maßregel wenn man uͤberhaupt einig daruͤber wer— den sollte, eine zu ergreifen duͤrfte, wie es heißt, eine peku⸗n. niaire seyn; indem die Konferenz Belgien etmaͤchtigen wurde, die Holland schuldigen Summen zuruͤck zu behalten. Die Höl— laͤnder haben bisher, d. h. seit der Trennung, den. Gesammt-Be— trag det Zinsen der Niederlaͤndischen National-Schuld bezahlt. Die Konferenz hat es daher in ihrer Gewalt, Holland zu bestrafen, indem sie Belgien ermaͤchtigt, sich fuͤr die durch Holland veran— laßten Kriegs Kosten durch die Zinsen zu enischädigen, welche die Belgische Regierung noch in Händen hat. Diese Zinsen be⸗ tragen jahrlich ungefaͤhr 700,900 Pfd. Sterl. Diese Art des Zwanges scheint die einfachste und die leichteste; ob man solche aber annehmen wird oder nicht, das ist, wie wir bestimmt zu wissen glauben, noch nicht entschieden. Die Angelegenheit sebst. Die

lungen vom 30. Juni und 25. Juli als schließlich fuͤr sie zir be—⸗ trachten. Durch die damals angenommenen Vorschlaͤge willigte der Koͤnig der Niederlande darein, die Unabhaͤngigkeit Belgiens und Leopolds als König anzuerkennen, die Schifffahrt auf der Schelde gegem die Zoͤlle des Mainzer Tarifes freizugeben, und die von der Konferenz vorgeschlagenen Arrangements hinsichtlich des Gebietes und der Schuld anzunehmen. Was ist denn nun jetzt eigentlich der streitige Punkt? Nichts als die Reguli— rung der Schelde-Schifffahrt; und diese, welche jetzt eine bloße Tomtoir-Angelegenheit ist, denn beide Parteien sind-geneigt, deln— Grundsatze einer Zoll-Erhebung beizutreten, sollte Europa in ei— nen allgemeinen Krieg verwickeln? Wenn die Europaͤischen Machte zu Feindseligkeiten geneigt waͤren, so koͤnnte leicht ein Vorwand gefunden werden, und dieser moͤchte so gut seyn, als ein anderer. Aber wenn die Vortheile der Aufrechthaltuhg des Friedens von allen Mächten gefuͤhlt und anerkannt werden, so ist die Voraus—

setzung, daß der unbedeutende, noch el gen Belgien und Hol- manden, der mit dem letzten Schiffe von' Porto gekommen sz

land zu erledigende Punkt die Wuͤnsche der Haupt-Staaten Eu— ropa's uͤberwaͤltigen sollte, wirklich zu abgeschmackt, als daß man sich auf eine ernsthafte Widerlegung einlassen konnte.“ Der vorgestrige Courier enthaͤlt nachstehendes Schreiben. aus Portsmauth vom 27. Sept: „Heute in“ aller Fruͤhe war ganz Portsmouth auf den Beinen. Die allgemeine Neugierde war durch zwei angekuͤndigte Ereignisse auf das Hoͤchste gespannt. Erstlich sah man jedẽn Augenblick der Ankunft des Franzoͤsischen Geschwaders von Cherbourg entgegen, und dann war heute der Tag, wo das groͤßte Schiff, was jemals in England erbaut wor— den ist, vom Stapel gelassen werden sollte. Kaum zertheilte sich der Morgen-Nebel, so sah man Sir Pulteney Malcolm auf der

der Gegend von Spithead blickend, aber die Franzoͤsische Flagge war nochs nicht zu sehen. Um halb 1 Uhr sollte das neue Schiff vom Stapel gelassen werden, wozu sich eine ungeheure Menschen-Menge, die wohl auf 120,006 Personen zu schaͤtzen war, versammelt hatte. Zu eben dieser Zeit salutirte ploͤtzlich das Hafen-Schiff „Vietseh“ mit einer Salve von- 45 Schüssen, und die zu gleicher Zeit aufgezogene dreifarbige Flagge verkün⸗ = digte, daß sich ein Franzoͤsisches Schiff von. Spithead her nahe. Kaum hatte man die Salve vernommen, so wurde das neue Schiff losgelassen und glitt ruhig und majestaͤtisch unter donnern? dem Beifall der Menge h's Wasser. Lady Graham taufte dasselbe mit dem Namen „Neptun“. Der „Neptun“ traͤgt 120 Kano⸗ nen vom grsßten Kaliber, und sein Gehalt ist nicht weniger als 2716

schiff. Soeben erfahre ich, daß das hier angekommene Franzoͤsische Schiff eine Korvette von 30 Kanonen ist. Sie bringt Depeschen mit, worin es heißt, daß der naͤchste Zweck ihres Besuches fey, hier zu warten, bis Sir Pulteney Malcolm seine Anordnungen beendigt habe, um dann diese Nachricht nach Cherbourg zu brin— gen, und mit dem uͤbrigen Theil der Flotte hierher zuruͤckzukeh⸗ ren.“ In einem Schreiben aus Portsmouth vom 28. v. M. heißt es weiter: „So eben komine ich von einem hoͤchst ange— nehmen Besuch auf der gestern hier angekommenen Franzoͤsischen Korvette „Ariane“, die ich in einem vortrefflichen Zustande fand. Ich erfahre aus sehr guter Quelle, daß der Eapitain der „Ariane“ darauf wartet, durch Sir Pulteney Malcolm Instructionen aus London zu erhalten, wovon es abhaͤngen wird, ob er laͤnger hier bleibt, oder vielleicht schon morgen nach Cherbourg zurückkehrt. Die Franzoͤsischen Offiziere werden hier mit der hoöͤchsten Auf— merksamkeit behandelt. Fuͤnf Uhr Nachmittag s. In die— sem Augenblick ist die „Ariane“ nach Cherbourg unter Segel gegangen.“

Mit Bezug auf verschiedene Geruͤchte uͤber den Inhalt der Depeschen, welche die „Ariane“ nach Cherbourg zuruͤckgen om⸗ men habe, sagt der Courier: „Wir haben Grund zu glauben, daß das Geruͤcht, die „Ariane“ bringe dem Franzoͤsischen Ge— schwader unter dem Befehl des Admiral Villencuve die Instruc⸗ tion, sich mit der Englischen Flotte zu vereinigen, ganz unge— gruͤndet ist.“ g

Eben die ses Blatt theilt aus einer ihm aus Holland zugegan— genen Broschuͤre, betitelt: , . und Blo⸗ kade der Holländischen Kaͤsten“, nachstehenden Auszug mit: „Es geht aus den kuͤrzlich publizirten Dokumenten hervor, daß Holland darein gewilligt hat, sein unbezweifeltes Recht zur alleinigen Beschiffung der Schelde durch sein Gebiet unter zwei Bedingungen aufzugeben; erstens, daß ein billiges Lootsengeld zur Unterhaltung der Baken bezahlt werde, und zweitens, daß ihm provisorisch gestattet werde, einen Zoll zu erheben, bei dem der Mainzer Tarif zu Grunde gelegt werden solle. Dies muß

Pedro angeworbene Kavalleristen nach Porto ein.

einer Musterung ter den bei dieser Gelegenheit in Eastwell erwarteten Gaͤsten kr finden sich der Herzog von Wellington, Lord Hill, Lord Harris und Lord Guilforb.

Walter Scott's statt. ; und einer unzaͤhligen Menschen-Menge bestehend, die aus z ganzen Umgegend herbeigestroͤmt war, ging von Abbotsford dug

der Dryburgh-Abtei. Auf dem ganzen Wege, in Doͤr fern und Fl ken, standen die Einwohner in Trauer-Kleidern und mit entblößtn Tonnen, also um 300 Tonnen groͤßer als das größte Englische Linien- Haͤuptern. In den Staͤdten waren die Laden geschlossen und die melsn Haͤuser mit schwarzem Flor verziert. wurde Walter Scott beigesetzt;

ganz vernuͤnftig erscheinen, indem badurch Zeit zu einem desn tiven Traktat gewonnen wird; es heißt aber, daß Belgien I weigert, diesem Vorschlag beizutreten, weil die Antwerpen Kaufleute versichern, daß jener Tarif ihrem Handel nachtheij seyn wuͤrde, besonders bei der Einfuhr von Kolonial⸗ Wan anze Geschwader sich ergeben habe.

zur Versorgung Deutschlands. Es enisteht nun die Frage, , ist eine Brasilianische Post mit Briefen aus Rio Ja— Holland bereit ist, sein Recht auf die Schifffahrt gegen tit vom 16. Juli angekommen. Zu der Zeit war daselbst Al— Zoll. Erhebung zu theilen, und sein Anerbieten urs muhig. .

gewiesen wird, wer den‘ Betrag des Zolles festzusetzen ein Net .

hat? Wenn Holland es sich gefallen lassen will, diese Entsch N e rag d 3 3 dung einer oder mehreren nicht dabei interessirten Maͤchtenꝰ Aus dem Haag, 2. Oktober. Das Amsterdamer uͤberlassen, so koͤnnte diese Schwierigkeit beseitigt werden. . 1delsblatt sagt: „Von einem angeblichen Termin von 45 Wæwistirt noch eine andere; Holland, verlangt nämlich, daß sa aden, den die Bevollmächtigten der fünf Mächte dem die, Schiff, welches in die Scheide einlaͤuft, sich eine hinreichen 3 Botschafter in London gestellt haben follen, um sich über Zeit . eine Stunde wuͤrde hinreichen in Vliessingen ai ; neue Abfassung des Artikels 9. des Vertrages vom 15ten hielte, um die zollbaren Waaren zu deklariren, wie es in hi nber zu erklaͤren, ist hier noch nichts bekannt. Auch läßt singbr mit den den Sund passiren den Schiffen der Fall ist. uicht annehmen, daß der Baron van Zuylen van Nyeveldt Die Hollander halten es außerdem fur nothwendig, daß ein z Vollmachten versehen seyn sollte, um auf diesem Fuße zu Beamter so lange am Bord bleibt, bis das Schiff den Theil der Sch schandeln. Der Konferenz kann dies nicht unbekannt seyn,

passirt hat, der durch Hollaͤndisches Gebiet geht, um das Schmugzh nes ist daher wahrscheinlich, daß sie ihm keine Vorschlage

ner mehr von der Unzweckmaͤßigkeit der Geheimeraths-Befehle creugen muͤsse. . K Aus Tampico wird gemeldet, daß der Angriff des Mexi— sschen Geschwaders auf Tobasco fehlgeschlagen sey, und daß

. 3.2 3 8 . 79 3. ä . ; 9 ö. zu verhindern. Eine Blokade der Schelde werde uͤbrijn then wird, auf die er sich, was die Form betrifft, in keinem leine andere Wirkung hervorbringen, als den Handel von he einlassen kann. Die Berichte, welche die Franzoͤsischen werpen gaͤnzlich zu Grunde richten; denn die Hollaͤnder haln stter von ihren Londoner Korrespondenten erhalten haben

keinen andern Hafen in jenem Flusse als Vliessingen, ein M rine⸗Depot. Soll die Blokade fuͤr die ganze Hollaͤndische Ki gemeint seyn, so muͤßte sich dieselbe von der Schelde bis hi

voetsluis, der Maas und dem Texel ausdehnen, eine Sal J

slen und denen zufolge die Konferenz ihr ferneres Verfahren In Holland festgestellt und bestimmt haben sollen, daß inan

ü bere immune ande wolle, sind eber falls ungegruün“ die nicht allen schwiertg, sondern wahren d, des Winters inm nt , ah De n' . . , 3. ist. Und wenn eine solche Blokade. ihrem Zwecke entsprechen sshh engßhhe Regierung noch fern davon ist, sich . . so muͤßte sie von dem Texel aus auf die Weser, Ems und l h zuschließen. Alles, was von Franzoͤsischen Blättern dar— ausgedehnt werden; denn sonst wuͤrden die Hollaͤnder, wie sun kr gefagt wird, scheint ein Werk der Partei der Bewegung waͤhrend des Krieges gethan haben, die Waaren landen Und s . und wenn man hier auch wie überall überzeugt ist, daß nach Amsterdam schaffen lassen. England ist eine zu erfahn Gireit endlich geschlichtet werden muß, so ist man eben s See⸗Macht, um einen solchen Plan ausfuͤhren zu wollen, n der Ansicht, daß der gegenwartige Stand der . wenn Frantreich es unternehmen sollte, glaubt es, daß din n Hin bendon Sie von den Jranzbstf hen Journalen angegebene kändische Marine müßiger Zuschauer einer ssolchen Beleidigh zer Schlichtung ausschließt, ja sogar Terbletrr. Ein feindli⸗ bleiben wuͤrde? Um die Unmoͤglichkeit einer wirksamen 6 Einfall vön unserer Seite in Belgien würde natuͤrlicher kade der Hollaͤndischen Kuͤste darzuthun, brauchen wir unn i die. Sache voͤllig andern, ha gen an . Aeußerungen Leser nur auf den Versuch im Jahre 1799 zu verweisen; j Munterrichteter Personen beider Niederlandischen Regierung

F . *. d ) 6 9 3 . ö . * nicht allein das Wetter ale so viele Hĩindernisse en n eine solche Invasion gar nicht gedacht wird, so laͤßt sich vor⸗ 2 8 . . z = * 1 2 85. 854 . . 1 k . . 2 Weg; sondern, es erlaubt auch der Zustaud der Kssn ehen, daß Frankreich bei dem gegenwärtigen Stande der kleineren Schiffen, die nicht viel Wasser ziehen, den Kun nge weder mit noch ohne Bewlllizuüüg der uͤbrigen Mächte

zern mit Leichtigkeit zu entgehen. Im Jahre 1799 kj ein Daͤnischer Ostindienfahrer, „Gruf Christian Bern storff⸗ ditt von Canton mit einer Ladung Thee und Nanking in Hespoz suis an, und segelte im November wieder nach Kopenhagen ch. Waͤhrend dieser ganzen Zeit versuchten zwei Englische Fregatin die Blokade des Hafens von Helvoetfluis. Unzählige Amerihg nische Schiffe liefen in den Texel ein, und Kolountal⸗Waaren asl es im Uberfluß und zu billigen Pxeisen. Eisen, Holz Und Gen Truppen in Limburg zunimmt und obgleich man einen treide erhielt man von Deutschland aufdem Rhein und sMzriff weder fuͤrchtet noch erwartet, wird unserer Seits dennoch wuͤrde es wieder werden. Wenn daher nicht England und Fron ti e Wachsamkeit geübt.“

reich die unter Napoleon so bitter getadelte Maßregel der Hu rote Wach ö

dels Sperre fuͤr die Fluͤsse Schelde, Maas, Texel, Emt, Weser und Elbe ergreifen wollen, so würde eine thels⸗ weise Blokade Hollands, von gar keinem Nutzen

x seyn Die Morning-Chroniele sagt: „Wir haben von Ie

Heer nach Belgien senden wird. Jedenfalls muß der neue schuß der Konferenz abgewartet werden, um uͤber den fernern lauf der Sache ein bestimmtes Urtheil sällen zu koͤnnen.“

Aus Herzogenbusch schreibt man vom Ihsten v. M.: ie Truppen befinden sich noch immer in ihren vorigen Stellun— und sind bereit, auf das erste Zeichen aufzubrechen und sich bereinigen. Man glaubt zu wissen, daß die Anzahl der Bel—

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Bruͤssel, 2. Okt. Die Couriere aus London draͤngen sich foͤrmlich. Gestern kamen in einem Zwischenraum von we— n Stunden zwei an, deren Depeschen sogleich dem Koͤnige heschickt wurden. . ö.

Der Belge erzaͤhlt, daß, als ein Mitglied einer der sionen zur Entgegennahme der Ehrenfahnen dem Koͤnige ge— habe, das Volk sey des ungewissen politischen Zustans Majestät geantwortet haͤtte; „Ich bin dessen mehr als müde

lus Valenciennes schreibt man unterm 29. Sept.: „Der

.

einen sehr traurigen Bericht uͤber die Aussichten Dom Penn erhalten. Er betrachtet die Sache der Constitutionnellen als durch aus hoffnungslos.“ Dagegen sagt der Courier? a. Transportschiff „Borodino“ ist von Porto in Portsmouih qm gekommen. Die Berichte, welche daffelbe mitbringt, gehen hit zum 22. Sept. und lauten guͤnstig für Dom Pedro. Obgleis

J . ö H schall Gérard ist mit seinem Gefolge in dem großen Haupt— bis zu jenem Tage kein bedeutendes Gefecht vorgefallen war, s ine

müde,

6.

' e h . stier St. Vaast-la-Haut, in der Vorstadt von Valenciennes, hatten doch viele Scharmuͤtzel stattge funden, ohne daß die Beln⸗ getroffen, Eben daselbst. sind da Gjenerale Haxo und Négre gerer irgend Fortschritte gemacht haben. Doin Miguels Trin hekommen. Der General von Rigny, welcher eine Kavallerie pen sollen viel gelitten haben.“ Der Albion will von Rach Figade kommandirt, traf bereits vorgestern in Valenciennes ein“ richten aus Porto bis zum 21. Sept. gehsrt haben, bis zu we Antwerpen, 1. Okt. Gestern Morgen um 10 Uhr ließ chem Tage auch noch nichts Entscheidendes vorgefallen seyn sol . Konig alle Truppen der hiesigen Garnison die Revue passi— Am vergangenen Sonnabend schifften sich 50) fuͤr Don und empfing darauf saͤmmtliche Eivil-Behorden. Gegen

] J 4 I ttag besichtigten Ihre Majestaͤten und der Herzog von Or—

Der Graf ven Winchilsea trifft große Vorbereitungen i Ls das J,. . die lr. Unseter lieben Flauen. Nach

r Yeomanry-Kavallerie in Eastwell⸗Park. Un Diner begaben sich die hohen Herrschaften inß Theater, wo j on dem zahlzeich versammelten Publstinm mit lebhafte En— Lord Romne, sachlus empfangen wurden. Abends gab die Stadt einen l, den Ihre Majestaͤten mit Ihrer Gegenwart beehrten, von hem sie sich aber schon um t6 Uhr. zuruͤckzogen, da die Koͤ— sn sich nicht ganz wohl befand. Heute früh um d uhr

Am 25. v. M. fand das feierliche Leichen-Begaͤngniß E

Der Zug, aus mehreren hundert Wag

die Divisi es Generals Duvivier mustern wirt. die Staͤdte Darnick und Melrose uͤber die fliegende Bruͤcke mt 1 , n , wn ; w ; J Hannover, 3. Oktober. In Sitzung der zweiten immer am 25sten v. M. veranlaßte §. 16 8ðetz Kap. IV., der der Verfassung ünd Verwaltung in den Städten handelt, tsehr lebhafte Debatte, indem mehrere Redner auf die Noth ndigkeit der Erlassung einer Städte-Ordnung hinwiefen. uit erhob sich Synd. Dr. Luntzel, und sagte; Er fühle sich pichtet, zu diesem S., dessen Inhalt von unverkennbarer ihtigkeit sey, mehrere Bemerkungen und Anträge zu n anerkennend, daß ein bedeutender Fortschritt zum Bessern den Bestimmungen liege, welche dieser den Staͤdten und ken des Koͤnigreichs gewidmete Abschnitt enthalte, genuͤgten er wiewohl er dieselben im Allgemeinen gern annehme, heiner Ansicht nicht. t Kommission, welche

der

In der Dryburgh-Ablt seine Diener teugen den Sch in die Gruft, sie hatten es sich als eine Gunst ausbedungen, di keine fremde Hand ihren geliebten Herrn zu Grabe tragen soll— Er ruht neben seiner ihm in die Ewigkeit vorangegangenen Gattin. Sein aͤltester Sohn, der jetzige Sir Walter Scoh, ist 3? Jahr alt, und Major beim 15ten Husaren⸗Regimeni Er heirgthete im Jahre ltz'5 die Tochter und einzige Erbin zn Herrn John Jobson, welche ihm ein Vermögen von t, ph Sterl. zugebracht haben soll. In Edinburg hat bereits eine vorbereitende Versammlung stattgefunden, um zu berathschlagen welches Zeichen der National-Dankbarkeit dein Andenken de großen Dichters am zweckmaͤßigsten dar ubringen sey.

Auch bei dem Markt in re neh ß (Irland) ist es zu tigen Auftritten gekommen, indem das Militalr, Um die Ry herzustellön, mehreremale Feuer geben mußte, welches mehren Personen das Leben kostete. Mit den Truppen der Irlaͤnd schen Armee werden verschiedene Veränderungen vorgenommen Das ganze 5Heste Linien-Regiment von Waterford befindet s jetzt in SBublin. Das 6s8ste Regiment, welches in Clare Km tonnirungen bezogen hatte, kommt ebenfalls nach Dublin, wog gen das 50ste in Dublin in Garnison liegende Regiment eilt anderweitige Bestimmung erhaͤlt. .

Die Einwohner der Insel Mauritius haben sich deu Geheimeraths⸗Befehlen ernsthaft widersetzt. Herr Jeremte, det

ichen.

Schon in der Eroͤrterung des Staats-Grundgesetzes niedergesetzt wor— und deren Mitglied er zu seyn die Ehre gehabt habe, nen ihm auf Erlassung einer allgemeinen Staͤdte? Ordnung fungen worden. Er halte eine solche für unumgaͤnglich noͤ— Wolle er auch nickt verkennen, daß große Ereignisse ver nner Art ein Sinken des fruͤheren Wohlstandes und der der Staͤdte des Königreichs veranlaßt und Handel und terben geschadet haͤtten, so sey doch nicht außer Acht zu lassen, mie Verfassung und Verwaltung der Städte eine der aller— nlichsten Erfordernisse zur Begruͤndung von deren Wohl— ö sey. Ihm scheine ganz außerordentlich viel daran zu liegen, ö eide, so viel als irgend thunlich nach allgemeinen Ge⸗ punkten und moͤglichst übereinstimmend geregelt wurden. len die und Landgemeinden in einem entspre—

Stadt⸗

den Befehl hatte, dieselben mit Gewalt in Ausführüng zu binn Hun Zusammenhange mit dem ganzen Staats, Orgahfs— gen hat sich gensͤthigt gesehen, die Insel zu verlaffen. Die ( ehen und ein wohlgeordnetes, leicht zu uͤbersehendes, wohner haben sich darauf versammelt, und oͤffentlich erklaͤrt, dez hzes bilden, so muͤsse eine allgemeine Anordnung der

sie der Britischen Regierung den Gehorsam auffagten, und hiltnisse derselben durch ein Gesetz stattfinden. Der Redner ihre Unabhaͤngigkeit noͤthigen falls mit gewaffneter Hand zu vch munmehr auf mehrere Verbesserungen im 5. an, namen ich, theidigen wissen wuͤrden. Der Courier sindet eine sosche der Schlußsatz also lauten sollte: „Auf den Grund dieser Erklaͤrung laͤcherlich, da, wenn es England Ernst sey, die Ein, simmungen sollen die Rechtsverhaͤltnisse der staͤdtischen Ge⸗ wohner der Insel Mauritius wohl nicht lange wurden Wider, nden und deren Beamten durch die allzemeine Städte⸗Ord— stand leisten koͤnnen. Auf der andern Seite aber ist er der ö festgesetzt werden.“ Auch Dr. Meyer hegte den Wunsch Meinung, daß dieses neue ungluͤckliche Ereigniß die Regierung Etadte . Hronung, um uͤberfluͤssigen Arbeiten und Verzoͤge—

heiner letzten Mittheilung an den Niederlaͤnbischen Gesand⸗

Ihre Majestäten von hier nach Lier abgereist, wo der Kö:

vorzulegen.“ 5061 11.

vereinbart werde.““

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rungen in der Bearbeitung der einzelnen Staͤdte-Verfassungen vorzubeugen, und weil ein solches Gesetz groͤßere Sicherheit ge⸗ währe. Allein er sehe ein, daß dies nicht sehr bald werde ge⸗ schehen koͤnnen; also freue er sich, wenn das Staats⸗Grundge⸗ setz die hauptsaͤchlichsten Grundsaͤtze enthalte, und finde nothwen⸗ dig, diese vorlaͤufig festzustellen. Advokat Weinhagen sprach sich ebenfalls fuͤr eine Städte- Ordnung aus; daß sie moͤglich sey, zeigten andere Laͤnder. Auch in unserm Lande sey sie moglich, denn das Alte habe auch bei den Buͤrgern ganzlich seinen Werth verloren. Also sey z. B. auch wegen der Abtheilung der Buͤrgerschaften kein Widerstand zu befuͤrchten. Synd. Dr. Lantze! erklaͤrte hierauf: Er habe seinen Antrag gemacht aus Gesichtspunkten des allgemeinen Staatswohls. Meh— rere hätten sich dagegen erklärt, nicht wegen Unzweckmaͤßigkeit, son⸗ dern wegen der Schwierigkeiten. Er koͤnne diese Bedenken nicht gel— ten lassen, weil, seines Antrags ungegchtet, die Grundsaͤtze des vorlie⸗ genden § sofort ins Leben treten sollen Einen langeren Aufschub werde er bedauern. Allein hoͤchst wesentlich sey bei Erlassung eines Staats-Grundgesetzes eine angenehme weitere Aussicht auf Erlangung einer Städte- Ordnung. Der Zeitpunkt sey dazu be— sonders guͤnstig. Der Geist des Publikums neige sich dazu hin, und er halte es fuͤr seine Pflicht, jederzeit den Geist der Ber—

zzelung und der Sonderthuͤmlichkeit zu bekaͤmpfen, der in

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Deürschland so einheimisch sey, und der einem kräftigen Natio— nalgeiste weichen müsse, wenn Gutes entstehen solle. Geheime

zwei Zwecke, die Aufstellung einer allgemeinen Staͤbte— Ordnung und die Abaͤnderung der von der Regierung gegebenen Grundsaͤtze. Mit dem fuͤr den ersteren An- trag Gesagten, stimme er in vielem uͤberein. Es sey gesagt, daß

der Antrag im Interesse der Regierung und der Städte sey. Pruͤfe er dieses Argument, so sey allerdings eine Staͤdte-Ord— nung bequemer. Der Beamte halte sich nur an seine Staͤdte— Ordnung; das habe seine Vortheile und der Beamte komme leichter zu Stande. Trenne er aber das Interesse des Beamten von dem der Regierung, so sey dieser Vortheil nur untergeordne⸗ ter Art. Wer einmal sein Leben oͤffentlichen Geschaͤften widme, der moͤge

Fenn auch einige Staͤdte,Verfassungen studiren. Das Interesse der

Regierung finde er zumal darin, daß ein zweckmäßiges Kommunalwe— sen entstehe, und da halte er es fuͤr besser, daß man sich die Muͤhe

nicht verdrießen lasse, fuͤr die einzelnen Städte besonders zu ar⸗ beiten. Bei einer Staͤdte-Ordnung muͤsse man mit allgemeinen

Pränzipien nach Majoritäͤten durchschneiden. Da entstehe denn, bei der Verschiedenheit der Ansichten, ein Mittelding, das Nie— mandem zusage. Am Ende komme es auf die Centralisation heraus, die fuͤr die Regierung Vortheil habe, aber auch Nachtheile. Er halte deshalb den Gang, den das Staats-Grundgesetz ge—

nommen, fuͤr besser. Daß das bisherige Verfahren Mängel

er nicht. Da indeß das Grundgesetz Bedin—

gehabt, verkenne gungen aufstelle, und in soweit generalisire, so liege es nur an en Staͤdten, sich in den Besitz dieser Rechte zu setzen. Man une sagen, das Staats-Grundgesetz enthalte eine Stäaͤdte-Ord— ng im Kleinen, die zugelassene eigene Berathung der Buͤrger— asten aber sey ein bedeutender Schritt vorwärts. Nachdem Redner -die einzelnen Ausstellungen gegen den 5. zu widerlegen gesucht und mehrere desfallsige Anträge bekämpft hatte, kam der Amts-Assessor Bening schließlich noch einmal anf die Vortheile einer allgemeinen Staͤdte-⸗Ordnung zuruͤck, und fand sich hiernach zu dem Antrage veranlaßt, den ersten Satz dahin zu fassen: „Die Berfässung und Verwaltung in den Staͤd— ten des Koöͤnigreielss soll durch eine allgemeine Staͤdte, Ordnung,

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Ell und auf den Grund derselben durch Lokal-Stätute fuͤr die ein⸗ zeilen Städte göerdnet werden; im Begleitungs- Schreiben aber das Ministerium zu ersuchen, einen Entwurf in nächster Diät

Nachdem SchatzRath hr. Stuͤve, Kaufmann rea sing und Geheime Kabinetsrath Rose gegen diesen Vor— schlag und besonders gegen die Zék-Bestimmung, da. die Bear— beitung der Sache in dieser Frist voͤllig unmoͤglich sey, mehrere Bedenken erhoben hatten, wurde zur Abstimmung geschritten, und dabei, unter Ablehnung dieser Antraͤge, mehrere Modifi— calipnen des vorliegenden F- genehmägt. ; Braunschweig, 4. Ott. In der. Sitzung unseres Land— tags vom 27. Sept fanden die Berathungen über den Gesetz⸗ Entwurf, Modificationen des Kanton Reglement betreffend, statt.

Bon Seiten eines Mitgliedes der zur Begutachtung des ge— nannten Gesetz- Entwurfes erwählten Kommifston ward zuvsr— derst. folgender Bericht erstattet: „Es sey nicht zu verkennen, daß die, Verlegung der Militairpslichtigkeit in ein reiferes Alter Vortheile gewähre, welche die daraus entstehenden Nachtheile sehr überwogen. Die Saldgten wurden im Allgemeinen ktafti⸗ ger seyn, es wurden nicht so viele junge Leute den Strapazen Unterliegen, welche bet den jetzigen Waffenuͤbungen, z. B. beim

zajonnetfechten nicht vermfeden werden koͤnnten; es wurden die Juͤnglinge in ihrer Vorbildung zu einem selbst— ständigen Leben weniger gestoͤrt werden, indem sie bis zum Ein— trätte in das Militair ihre Studien auf den Hochschuͤlen, ihre Lehr- und Wanderjahre vollendet haben koͤnnten. Daneben sey es kaum fuͤr einen Nachtheil zu halten, wenn die jungen Leute demnaͤchst ein oder zwei Jahre spaͤter zur Selbstständigkeit ge— langten. Die der landesherrlichen Proposition beigefügten Motive wiesen auch die Nothbendigkeit nach, daß auf die Stel— lung einer ausgebildeten Reserve Bedacht zu nehmen fey. Auch dieser Punkt sey von der Kommission umstaͤndlich erwogen wor⸗— den; aber dennoch halte dieselbe es bedenklich, der gegenwartigen Stände⸗Versammlung die Annahme der Proposition zu empfeh⸗

J

len, weil 1) zu besorgen stehe, daß dadurch die dienst⸗ thuende Mannschaft nicht unbedeutend vermehrt werde, 99 weil die Annahme der fraglichen Bestimmungen, ohne gleich⸗ zeitige lirung mancher anderer Verhältnisse, viele In—

Regu nz

convenienzen zur Folge haben werde. Da es nun ohnehin mehr in der Absicht der Regierung zu liegen scheine, das seit zwei Jahken beobachtete Verfahren bei Herstellung einer geübten

Reserve beizubehalten, als die Proposition schon setzt ins Leben zu rufen, so schlage die Kommission der Staͤnde⸗Versammlung vor, daß sie die Landes-Regierung ersuche: „„Die Proposition zuruͤck⸗ zunehmen und sich mit der Erklärung der Staͤnde⸗Versammlung zu begnuͤgen, daß das bisherige Verfahren zur Formirung einer ausgeübten Reserve durchaus zweckmaͤßig erscheine, und daß es ge⸗ wuͤnscht werde, hierin zu beharren, aiso den status quo beizu⸗ behalten, bis mit der naͤchsten Staͤnde⸗Versammlung ein Anderes Die Kommission sey auch bereits benach— richtigt worden, daß die Regierung nicht abgeneigt seyn werde, nach einer solchen Erklarung die Proposition zurückzunehmen.

ment sich als nothwenbig darstellten, und lasse stch fo aueh dem Zusammenhange nicht in allen ihren Folgen uͤbersehen. Von einem Mitgliede der Versammlung ward insonder— heit der Unterschied zwischen den früher von der Regie— rung und den Staͤnden festgesetzten Normen uͤber die Bil— dung der Reserven und den seit den letzten Jahren hierbei be— folgten Grundsaͤtzen entwickelt. Die letzteren gruͤndeten sich auf die neueren Bundes-Beschluͤsse uͤber die Militair⸗Verfassung des Deutschen Bundes, und empfehlen sich durch größere Zweckmä— igkeit in vielfacher Hinsicht. Dieselben grundgesetzlich festzu⸗ stellen, liege daher eben so sehr im Interesse der Stande, als der Landes-Regierung. Nach einigen ferneren Erörterungen uͤber diesen Gegenstand eininte sich die Versammlung zu dem Antrage: „Daß die Landes-Regierung fuͤr jetzt jene Proposition zuruͤcknehmen, jedoch die von den Bestimmerngen dez Kanton—Q Reglements abweichende, unter der fuͤhrte Art der Aufstellung Reserve, bis zu einer mit -den demnaͤchstigen Ständen vereinbarten Modificatlon des Kanton— Reglements, fortsetzen, und diese Verabredung in den Landtags⸗ Abschied aufnehmen moͤge.“

Kassel, I. Okt. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent haben den Direktor des Museums, Pre, von Rolnmel, von dieser Stelle gnaͤdigst entbunden und den Maler Ludwig Sigismund Ruhl zum wirklichen Hofrath, Direktor des Museums und der Bilder-Galkerie, so wie der Bibliothek zu Wilhelmshoͤhe zu er— nennen geruht. Zuhfolge einer von dem Koͤniglich Großbritanisch-Hannoͤver—⸗ schen Amte Muͤnden hierher gelangten Benachrichtigung soll Nie— mandem, der von Kassel kommt, der Eingang uͤber die Hannoͤ— versche Graͤnze gestattet werden, wenn er nicht auf eine glaub— hafte Weise darzuthun vermag, „daß er in den letzten fuͤnf Ta— gen in einem cholerafreien Hause gewohnt und wahrend der Zeit mit keinem Cholera-Kranken in unmittelbarem Verkehr ge— standen hat.“

Ueber die Zahl der hier sich ereignenden Cholerafaͤlle finden oͤffentliche Bekanntmachungen nicht statt.

Kiel, 2. Okt. Dem Vernehmen nach, wird dem in der Einleitung des allgemeinen Gesetzes vom 28. Mai 1831 verhei⸗ ßenen Ober,Appellations-Gerichte fuͤr die Herzogthuͤmer Schles— wig, Holstein und Lauenburg fein Sitz in unserer Stadt ange— wiesen, dagegen das durch die Trennung der Administration von der Justiz entstehende neue Regierungs-Kollegium fuͤr die beiden ersteren Herzogthuͤmer nach der Stadt Schleswig gelegt werden. Die Versammlungen der Holsteinischen Provinzial⸗ Staͤnde sollen in Itzehoe statthaben.

Munchen, J. Okt. Das Bayerische Regierungs- blatt meldet: „Se. Majestaäͤt der Koͤnig haben vermöge unterm 16. Sept. d. J. erlassener Allerhoͤchsten Entschließung, da der Hofrath und Professor Dr. Bayer um Dispensation vom An= tritte der abermals auf ihn gefallenen Wahl als Rektor aus Gruͤnden gebeten hat, welche Beruͤcksichtigung verdienen, dem— selben die nachgesuchte Dispensation zu ertheilen, und hiernach den ordentlichen Professor der Kameral-Wissenschaften, Di; Oberndorfer, welcher nach dem Hofrathe Bayer die“ mei— sten Stimmen erhalten hat, zum Universitäts,-Nektor fuͤr das Jahr 1833 zu ernennen, und in gleicher Weise die Allerhoͤchste Zustimmung dem Wahl-Ergebnisse, wodurch Pro⸗ fessor Dr. Buchner aus der theologischen, Professor Dr. von Dresch aus der juridischen, Professor Dr. Medicus aus der staatswirthschastlichen, Professor Dr. Ringseis aus der me— dizinischen und Professor Ir. Schorn aus der philosophischen 66 zu Senatoren berufen worden sind, zu ertheilen ge— ruht.“

Hier verstarb am 27. September plotzlich am Schlagflusse der bekannte Gottinger Philosoph Krause. Er hatte sich hier— her begeben, um seine während seines Aufenthalts zu Gottingen sehr geschwaͤchte Gesundheit herzustellen. Die Philosophie hat in ihm einen schwer zu ersetzenden Verlust erlitten. Er war ein tiefer Denker und unermuͤdlicher Forscher, dessen philosophisches System bleibenden Werth hat. Er starb in seinem 52sten Le⸗— bensjahre.

Freiburg, 30. Sept. Wir haben Hoffnung, daß Se. Königl. Hoheit, unser Durchlauchtigster Großherzog, auf Hoͤchst, ihrer Reise in die obern Lande auch hiesige Stadt besuchen wer— den. Sicherem Vernehmen nach aber haben Se. Koͤnigl. Hoheit sich alle Empfangs-Feierlichkeiten, mithin alle Begleiung der Buͤrger-Kavallerie, alles Ausruͤcken derselben oder der Infan— terie u. dergl. verbeten; insbesondere wuͤnschen Hoͤchstdieselben, daß alle Kosten auf die Gemeinde-Kasse vermieden werden, in⸗ dem Sie als Freund Ihres Volkes zwanglos unter demselben verweilen wollen.

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Wien, 2. Okt. Am Dienstag den 25. September wurde den hier versammelten Naturforschern und Aerzten die Auszeich⸗ nung zu Theil, zu einer auf Befehl Sr. Masestaͤt des Kaisers in Laxenburg gegebenen Tafel geladen zu werden. Schon um S Uhr fruͤh begab sich der Zug, aus mehr als 70 Eil- und Post— wagen bestehend, und von dem K. K. obersten Hof ⸗Post⸗Direk⸗ tor, Herrn Hofrath von Ottenfeld, selbst begleitet, nach diesem Kaiserlichen Lustschlosse, wo Kaiserliche Hofwagen in Bereitschaft standen und die Gesellschaft bis zur Stunde der Mittagstafel in dem großen und herrlichen Parte herumführten. Das Rit— terschloß und die saͤmmtlichen Lustgebaͤude waren geöffnet, und eine Abiheilung Pontoniere stand mit den Kaiserkt. Booten auf den Kanälen und Teichen in Bereitschaft. Um 3 Uhr versammelte sich die Gesellschaft unter einem eigens zu diesem Zwecke errichteten Zelte, wo an drei geschmackvoll verzierten Tafeln uͤber 400 Per sonen Platz fanden. Se. Erlaucht der Herr Graf v. Wurmbrand, Oberst⸗-Hofmeister Ihrer Majestaͤt der Kaiserin, fuhrte im Aller— hoͤchsten Auftrage Sr. Majestaͤt des Kaisers den Vorsitz. Se. Durchlaucht der Herr Haus, Hof- und Staats-Kanzler und meh— rere Minister und hohe Staats-Beamte wohnten dem Mahle bei. Sr. Kaiserl. Majestaͤt und den Mitgliedern der Kaiserl. Familie wurden die rauschendsten Toaste ausgebracht und mit ruͤhrender Wärme zu mehreren Malen wiederholt. Eben so wurde auf das Gedeihen der Wissenschasten uͤberhaupt und insbesondere der Be⸗ strebungen der Gesellschaft, die hier ein schoͤnes Band des Ver⸗ trauens und der Heiterkeit umschlungen hielt, getrunken. Nach Einbruch der Nacht kehrte der Zug wieder ngch der Stadt zuruck

Mittwoch den 26. September fand die letzte allg?meine Sitzung statt. Der zweite Geschaͤftsführer, Herr Profe ssor Lit⸗ trow, ersͤffnete dieselbe mit Bekanntmachung mehrerer an die

Mehrere Mitglieder der Versammlung unterstuͤtzten diesen An⸗ rag der Kommission. Die proponirten Bestimmungen seyen an sich gewiß sehr zweckmaͤßig. Dieselben griffen indeß in mannig⸗ fache und wichtige Verhaͤltnisse, namentlich der Landbewohner, ein, die vorher auch eine genaue Beruͤcksichtigung verdienten. Die vorgelegte Proposition enthalte uberhaupt nur einen Theil

Gesellschaft eingelaufenen Nachrichten; sodann erstatteten die fuͤnf Secretaire der fuͤnf Abtheilungen Bericht über die in ihrer Mitte gehaltenen Vortrage und gelieferten Arbeiten, und zwar Herr Professor Hermann fuͤr die medizinische, Herr Fitz'nger fuͤr die zoologische, Herr Endlicher fuͤr die botanische, Herr Partsch fuͤr die mineralogische und Herr Ritter von Holger fuͤr

der Abänderungen, welche in unserem bisherigen Kanton⸗Regle⸗

die physische Section. Nach dieser interessanten Darlegung des

zorigen Regierung einge⸗—