1832 / 284 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zung versichern, daß die Hollaͤndische Natton in dem uner— wütterlichen Vertrauen, welches sie in die Regierung gesetzt hat, beharren darf und sich darin nicht getäuscht sehen wird. Die Ehre und die Wohlfahrt von dem getreuen Nord⸗Nieder⸗ land wird nicht geopfert werden; dieses klaͤssische Land der Bur— gertugend und Burgertreue wird und vielleicht fruͤher, als Manche erwarten die Fruͤchte seiner Standhaftigkeit ernten, und sollten wir was sich indessen noch immer duͤrfte brzwei⸗ seln lassen von der Uebermacht angegriffen werden, dann vielleicht wurde der Augenblick gekommen seyn, die schöͤnen und rähmvollen Seiten, welche unsere neueste Geschichte darhietet,

mit einer sehr wichtigen noch zu vermehren; dann wuͤrden wir, nachdruͤcklicher als zuvor, dem erstaun len

und wahrscheinlich Eittopa zum zweitenmal zeigen koͤnnen, was eine Nallogz van drittehalb Millionen Seelen vermag, deren Wahlsprurh ist: Einigkeit erzeugt Staͤrke!“

An der heutigen Amsterdamer Boͤrse waren die Coöurse

Därch die an Konsistenz gewinnenden Gerüchte von einer sench—

stehenden neuen Anleihe gedruͤckt. Am st er da m, S wen. Woche noch in steter e n London, uͤber die Minister⸗Peraͤndermmeg zu Partz und über

Da man in der ab genichenen

den wd dez Königs van Spanien blieb, so hat' glich in Ten Preisen

der Stagts-Papiert keine erhebliche Veraͤnderung stactgefult en; doch or die, Tendenz cher zum Steigen als zum Fallen Yorherrschen d z pischen tamen die Notirungen von Paris gestern niedriger, vb Hleich hein Abgehen der Post noch nicht bekannt Par, „daß der Mar aal Soult zum Prasidenten des Minisser-⸗Rathes ernannt fry— Wan behauptet, daß unsere Regierung die fruͤher nichk ganz kom pblelt gewordene Anleihe von 133 Millionen Gulden werder ofen leg ioird, ohne daß den früher ausgegebenen Renversalen irgend ne Verdunstitung dabet bestimmt ist, wohl aber“ den primitiven Sb stribenten. Schöner schwerer Polnischer Weizen kam auch am gestrigen Getreidemgrkt wieder selten vor und fand unter den Be orguchern starke Käufer; Mittelsorten konnte man dagegen so Fut nicht anbringen. In rothem war, außer dem Verkauf einer be— deuten? en Partie schoͤnẽn jaͤhrigen Stettiner, wenig Umsatäz. Rog⸗ ger ging bei Kleinigkeiten zu den vorigen Preifen ab. Hafer wensg

vegehrt, doch preishaltend. 123 12565fuͤnd. bunter Polnischer Wer⸗ zen galt 25). 210 Fl, 123pfuͤnd. geringerer dito 255. 270 Fl.,

zupfünd. schoͤner rother Stettiner 2563 Fl., *öpfuͤnd. Nosiocker 242 Fl, 125pfuͤnd. Memelscher 220 Fl., 123pfüůnh Mecklenburgscher 26m Fl., H5äpfuͤnd. Kubanka 218 Fl., 116. 13pfuͤnd. Preuß. Rog⸗ gen 1s. 186 Fl., 119pfuͤnd. Rigascher 162 Fl., 121pfünd. schoͤner getrockneter 167 Fl., 117. 118pfuͤnd. Archangelscher 153. 160 Fl. 2 3pfuͤnd. feiner Hafer 982 Fl., 80pfuͤnd. schwarzer dito ss Fl.

Belg len.“

Beussel, 6. Okt. Der gestrige und heutige Montteur sind mit Verordnungen uͤber die neue Organisation der Gerichts— hoͤfe angefuͤllt. Die ersten Stellen bei den oberen Gerichtshoͤfen sind auf folgende Weise besetzt worden: Cassationshof in Bruͤsse . Erster Präͤsident: Herr von Gerlache. Praͤsiden— ten der Kammer: die Herren von Sauvage und van Mee— nen. General-Advokatem die Herren A. Gendehien, F. Tielemans und J. Plaisant. Appellationshof in Brüssel. Erster Präsident: Herr van Hoogten. Praͤsiden⸗ ten der Kammer: die Herrer Mareg und Espital. General— Advokaten: die Herren Crutz, de Page und Fernelmont. Appellgtionshof in Gent. Erster. Präsident: Herr Massez. Praͤsidenten. der Kammer: die Herren Helias d Huddeghem und Roels. General-A Advokaten: die Herren Ganser und Decuyper. Die Installation wird am 151en Oktober stattfinden. Durch eine besondere Verordnung wird das Kostuͤm saͤmmtlicher Mitglieder feügesetzt. Es stimmt ziem⸗ lich mit dem bei den Franzoͤsischen Gexichtshöfen uberein.

Durch eine pom Kriegs-Minister gegengezeichnete Verord— nung vom 5. Ott. wird festaesetzt: 1) Die attive Armee wird kuͤnftig aus 5 Divisionen pestehen: 4 Infanterie und 1 Kaval— lerie⸗Dipiston. 2 Die 1sie Und te Tivisien behalten ihre setzigen Benennungen bei. “) Die sogen annte Reserve Divi— siön ruckt in die Linie ein, und heißt fortan Zte Division. ) Die bisherige Zte Division wird die 4e Division. 5) Die 5te Division wird aus drei Kavallerie-Brigaden, reitender Ar— Killerie und Reserve gebildet. 6) Die Flandrische Division heißt von jetzt an die 6te Duvision, ohne jedoch, bis auf weitern Befehl, zur Haupt-Armee zu gehoren. 7) Es werden im In— nern des Königreiches 2 Infanterie-Reserve-Brigaden gebildet.

Der grsßte Theil der hie sigen Blatter spricht seine Un— zufriedenheit mit den mn nn ung der richterlichen Beamten aus und schreibt dieselben dem Einfluß der katholischen Partei zu. Daß Hr. Gendebien die Stelle eines General-⸗Prokurators beim Cassations⸗Hofe, die ihn von der Kammer ausschließen wuͤrde, annimmt, wird allgemein bezweifelt. Unter den Mitgliedern, die durch sene Ernennungen aus der Repraͤsentanten-Kammer aus— scheiden, und sich zum Theil einer neuen Wahl unterwerfen muͤs— sen, befinden sich die Herren von Gerlache, van Meenen, von Sauvage, Bourgeois, Dettouvelles, Rare, Lefebvre, Serruys, Taintennier, Gendebien, A. von Robaulr, Helias d' Huddeghem, de Witte, Lebegue, Dubus, Delehaye, Ernst, Berger, Fleussu, J. Lebeau u. s. w.

Die Union meldet, daß seit einigen Tagen an 20,000 Ein— Juartirungs-Billets fuͤr die Franzoͤsische Armee in Brüssel gear— beitet werde.

Der General⸗Intendant der Franzoͤsischen Nord⸗Armee, Hr. de la Neuville, ist gestern Abend von hier nach Valenciennes abgereist.

Der hiesige Monäiteur nimmt nachstehenden Artikel des Memorial in sein Blatt auf, und giebt demselben dadurch ei⸗ nige Bedeutung: „Als Herr Goblet das Portefeuille der aus— wärtigen Angelegenheiten in der Absicht uͤbernahm, einen Ver— such zu einer direkten Unterhandlung mit Holland zu machen, gaben wir gleich unsere Zweifel an dem Erfolg eines solchen Schrittes zu erkennen, und verbargen unsere Besorgnisse uͤber den Weg nicht, den das Franzoͤsische Kabinet einschlagen möchte, wenn die Unterhandlung sich bis zu dem Augenblick verzögerte, wo es vor den Kammern erscheinen mußte. Unsere Vermuthungen uber die Unwahr— scheinlichkeit einer billigen Unterhandlung mit dem Könige von Hol— land scheinen bis jetzt durch die Form und den Inhalt seiner Ant— worten und durch die, welche seine Bevollmaͤchtigten sowohl dem Lord Palmerston als der Konferenz ertheilt haben, vollkommen gerechtfertigt. Wenn der Koöͤnig von Holland und seine Bevoll— maͤchtigten auf ihrer Weigerung beharren, zu einem billigen Ar— rangement mit Belgien nicht die Hand bieten zu wollen, so ist es moͤglich, daß wir, weit davon entfernt, unsere moralische Stel— lung zu verschlimmern, dieselbe vielmehr verbessert haben; denn zwei Sachen sind alsdann klar festgestellt; erstens namlich, daß Belgien alle versöhnende Maßregeln, die man von ihm im Interesse des Europaäischen Friedens verlangen konnte, erschoͤpft hat; und zweitens, daß jede Hoffnung auf eine guͤtliche Ausgleichung mit Holland eine Taͤuschung ist. Andererseits ist es wahr, daß wit die Wieder⸗Aufnahme der Feindseligkeiten, die allgemein als das

rinzige wirksame Mittel, um zu einer Löosung zu gelangen, be,

3 se⸗ 7

Ungewißheit uͤber die Entschluͤsse ber Konfen

3 11358 trachtet wird, verschoben haben. Aber in dieser Hinsicht ist noch Alles wieder gut zu machen. Wenn es nach dem Versuch,

den Yelgien gemacht hat, eine direkte, aber kurze Unterhandlung mit Holland zu ersffnen, erwiesen ist, daß der Streit auf diplo⸗ matischem Wege nicht geschlichtet werden kann, so werden Eng—

zur Ausfuhrung ihrer Verpflichtungen zu schreiten. Wenn sie ernstlich die Lösung der Belgischen Frage wollen, und eine jener Mächte hat das größte Interesse dabei, dieselbe zu beeilen, so ist die Jihreszeit noch nicht so weit vorgeruͤckt, um der Anwen— dung von, Zwangs- Maßregeln Hindernisse in den Weg zu legen. Wenn sie sich weigern, ihre Versprechungen zu er— füllen, so koͤnnen wir fast zu jeder Zeit die Feindseligkeiten

aufnehmen, und besonders die CTLitadelle von Antwerpen belagern. Der großere Theil der Journale hat gemeldet, und das Ministerium hat der Behauptung nicht midersprochen, daß die unserem Gesandten ertheilten Vollmachten sowohl ihrem We— als ihrer Dauer nach sehr heschränkt sind. Sie sollen, wie heißt, mit dem zehnten Oktober ablaufen. Am 10. Okt.

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kbunen wir also, wenn kein guͤtlicher Vergleich mit Holland zu

Sande gekommen ist, die Stellung wieder einnehmen, welche wir vor dem Eintritt des Herrn Goblet ins Ministerium inne hatten; nur mit dem Unterschiede, daß wir den Wuͤnschen der Kabinette Englands und Frankreschs entsprochen und ganz Eu— ropa bewiesen haben, daß eine friedliche Lasung der Belgisch— Hollandischen Frage unmoͤglich ist. Um den Vortheit einer

solchen Stellung zu verlieren, mußte das Belgische Ministerium eder die Vollmachten seines Gefandten erneuern, oder es muͤßte versaͤumt hahen, sich vorher von England und Frankreich die Versicherung geben zu lassen, daß die Unterhandlung nicht in das Unbestimaste umherschweifen, soldern sich auf die vo Lord Palmerston nach dem Haag gesandten Vorschlaäͤge beschran⸗ ken solle. Ohne diese Vorsichts-Maßregel konnten die Kabinette Englands und Frankreichs uns vielleicht vorwerfen, daß wir nicht wirklich dem von ihnen ausgesprochenen Wunsch Genuͤge gelei— stet hatten, eine direkte Unterhandlung mit Holland eroͤffnet zu sehen, eine Unterhandlung, durch die, wie es fcheint, die später erwa zu ergreifenden Zwangs-Maßregeln als vollkommen gerechtfertigt er— scheinen sollten. Wir hoffen, daß in dieser Hinsicht das Ministerium seine Buͤrgschaften hat. Der entgegengesetzte Fall wurde eine große Unvorsichtigkeit seyn. Was die Ernenerung der Voll— machten des Belgischen Gesandten betrifft, so koͤnnen wir nicht glauben, daß Herr Goblet auch nur einen Augenblick daran

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als die letzte noch zu erfuͤllende Formalitat angesehen werden. Etwas Anderes darin sehen, die Unterhandlung ernsthaft neh— men wollen, wurde heißen, sich in einer groben Falle haben fan— gen lassen. Die Stellung des Ministers vor den Kammern würde unerträglich seyn, wenn die Unterhandlung sich bis zu ih⸗ rem Zusammentritt verlangerte. Wir zweifeln, daß sich ein ein— ziger Mann in Belgien finden wuͤrde, der seine Verantwortlich— keit mit ihm theilen moͤchte. Die Unterhandlung verlaͤngern, hieße die Bildung eines Kabinettes unmoglich machen, die Re—

gierung suspendiren!“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 5. Oktober. Die Gouverneure der Provinzen Norrbotten, Westerbotten und Jemtland haben Sr. Majestät angezeigt, daß der Getreidewuchs in diesen Pro— vinzen im Monat August durch den Froöst bedeutend gelitten hat, und daß die Einwohner in Folge dieses Ungluͤcks von einer un— vermeidlichen Hungersnoth bedroht sind. Hierauf hat der Koͤ— nig befohlen, daß auf Kosten des Staats eine hinreichende Quan— titat Getreide angekauft und in die besagten Provinzen geschickt werden soll, und zwar die eine Halfte noch in diesem Herbst vor dem 24. Oktober, die andere aber im naͤchsten Fruͤhjahr, um unter diejenigen unter den Einwohnern, welche dessen bedürfen,

vertheilt zu werden. Außerdem haben Se. Majestät zur Unter— stuͤung der Duͤrftigsten in der Provinz Norrbotten 10900 Reichs bankothaler anweisen lassen.

we u g fen nn nen.

München, 5. Okt. Ihre Koͤniglichen Majestaͤten werden heute hier erwartet. Ein Geruͤcht, daß Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Otto am heutigen Tage als Koͤnig von Griechenland pro— lamirt werden solle, hat sich nicht bestaͤtigt.

Herr Hofrath Thiersch ist gestern aus Triest uͤber Venedig Verona hier angekommen.

Die hiesige Zeitschrift Flora enthaͤlt folgenden Artikel: „Seit dem Tode des Herzogs von Reichstadt erscheinen schnell nach einander eine Menge Flugschriften uͤber seine Erziehung und uͤber sein Leben, besonders in Paris. Jeder, der auch nur oberflächlich mit der Geschichte vertraut ist, weiß, was man von der Mehrzahl Franzoͤsischer Denkwuͤrdigkeiten zu halten hat, de— ren historische Zuverlaͤssigkeit oft mehr als zweifelhaft ist. Es war begreiflich, daß die Memoiren-Verleger eine solche Gelegen— heit, wie den Tod des Herzogs von Reichstadt, nicht unbenutzt lassen konnten. So ist eben in Paris erschienen: Souvenirs de Paris et de Vienne. Ilistoire populaire et compläte de Na— poleon II. duc de Reichsstadt. Publiée d'après des documens au hentiques, et préssdeée dune introguction sur le svstéme holltique, de M. de Metternich. Schon der Titel zeigt ziemfich, was man zu erwarten hat, denn wir finden darauf Reischtadt tatt Reichstadt, wenn man nicht schon stutzig geworden waͤre durch die populaire Geschichte eines jungen Mannes, dessen Er— ziebung kaum vollendet war und den der Tod hinraffte, ehe er irgend eine Gelegenheit benutzen konnte, um Thaten auszu— fuhren, die im Munde des Volkes leben konnten. Was nun die authentischen Dokumente betrifft, aus denen diese Mi- stoire compléte geschoͤpft zu haben versichert, so werden wir einigermaßen in den Stand gesetzt, ihren Werth beurtheilen zu koͤnnen durch einen Auszug, uberschrieben: „Erste Erziehung des Herzogs von Reichstadt“, der in dem Pariser Journal Le Volenn enthalten ist. Als unbedeutendere Fehler wollen wir einige Namens-Verunstaltungen anfuͤhren, die man aber Franzoͤ— sischen Geschichtsschreibern zu Gute halten muß, die nun ein— mal darin unverbesserlich scheinen! So finden wir einen Inge— nieur-Offizier Forti, der nicht in den Kadern der Oesterreichischen Armee anzutreffen ist. Der Verfasser hat den Herrn v. Foresti gemeint. In dem Herrn Callnis wird man Mühe haben, den in der Literatur-Geschichte ruͤhmlichst bekannten Herrn v. Collin wieder zu erkennen. Mit Jahreszahlen nimmt es der Verfasser nicht so genau. So sagt er, der Kaiser habe 1818 seinein Enkel den Titel eines Herzogs von Reichstadt verliehen, was aber burch Patent vom 22. Juli 1817 geschah. Ferner im Jahre 6zls habe Graf Dietrichstein die Leitung der Erziehung des sungen Prinzen übernommen, die dem Grafen schon 1815 an— vertraut wurde. Was nun diese Flugschrift zum Lobe des Gra— fen Dietrjchstein sagt, der mit so edler Geibissenhaftigkeit dem väterlichen Vertrauen des Kaisers entsprach, was auch sein

und

land und Frankreich wahrscheinlich von uns aufgefordert werden,

denkt. Die direkte Unterhandlung konnte von ihm immer nur

Durchlauchtiger Zoͤgling mit ruͤhrender Dankbarkeit anerln ist beinahe das einzige Wahre in dem angefuͤhrten Aug Sonst wimmelt er von falschen Behauptungen. So wir sagt, „daß der Herzog regelmäßig bei den allgemeinen Au zen des Kaisers zugegen gewesen sey.“ Bei den Audien en der Kaiser ertheilt, ist nie ein Prinz vom Kaiserlichen 9.

zugegen, und wir glauben, versichern zu konnen, daß der Ha

von Reichstadt auch nie dazu gezogen wurde. Wir möchten) wissen, wer der „junge Deutsche Herr“ seyn kann, „der in

Intünität des Herzogs gelebt hat“, und von dem der Verjn

die documens précieux erhalten haben will, die er bein macht. So viel wir wissen, har kein junger Deutscher Hen vertraulichem Umgange mit dem Herzoge gelebt, und vin Herren, die zu der Ümgebung des Prinzen gehörten, kann Verfasser keine Mittheilungen bekommen haben, sonst win sich nicht so viele Unrichtigkeiten in seinem Werke vorfinden wird gesagt, der Herzog von Montebello sey vom Prinzen herzlich empfangen worden. Wir glauben, behaupten zu kim daß der Herzog von Montebello nie vom Herzoge von I stadt empfangen wurde, und sich auch nie darum bewarb. gewisser Charles Doudeuil soll sich eine heimliche Unter mit dem Prinzen verschafft, und nachher lange in einem ha reichischen Staatsgefaͤngnisse diese Dreistigkeit gebüßt Personen, die den Hesterreichischen Hof und⸗Wien genau kn wird diese Afekdote vollig neu seyn, und sie werden keinen! stand nehmen, sie fuͤr eine vollstaͤndige Lnge zuhalten. 6 ohne Zweifel niemals ein Franzose einen soschen Bersug macht, usßd ein Herr, Doudenil“ wird nie, wenigstens nich, diesem Grunde, in ein Hesterreichisches Gefaängniß gebracht den seyn. Der einzige Franzose, der einen Versuch machte, Herzoge vorgestellt zu werden, war der bekannte Dichter thülein, dem diese Ehre nicht zu Theil wurde. Aus Angesuͤhrten erheilt, daß man diese histoige egmmplète zan die Kategorie der bis jetzt erschienenen Machwerke ßer din; zog von Reichstadt setzen muß, die alle von Unrichtigkeiten meln. Zwei in Deuischland erschienene sins um niithtz n lässiger. Es ist uns aber bekannt, daß in Wien Denkhjz keiten uͤber das Leben des Herzogs von Reichstadt vorha werden, deren. Verfasse; ohne Zweifel aus wirklichen ahm scchen Quellen schoͤpfen kann, and deren Bekanntmachung bald entgegensieht. Bis diese erscheinen, kann man wusln anderen Bekanntmachungen fur unzuverlaͤssig halten.“ Stuttgart, 6. Oktober. Nachrichten aus allen M des Landes sprechen sich uͤbereinstimmend über die wuͤrdige j bes Geburtsfestes' Sr. Majestät unsers Königs in allen i schen und Landes-Gemeinden, von der Residenz his zum ki sten Dorfe, aus. * Karlsruhe, tz. Okt. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der 6 herzog und die Großherzogin sind am 25sten v M. Abende Konstanz eingetroffen. In Ihrem Gefolge befanden sich ü Anderen der Praͤsibent des Staats-Ministeriums, Freiherr Reizenstein und der Chef des Ministeriums des Innern, Stn rath Winter. Wiewohl Sich Ihre Koöͤnigl. Hoheiten alle pfangs-Feierlichkeiten verbeten hatten, ließen sich doch die wohner nicht zuruͤckhalten, ihre Gefuͤhle der Treue und Anh lichkeit durch mannigfache oͤffentliche Beweise an den Ta legen. Am 26sten Mittags bestiegen die hohen Herrschaftend Dampfschiff „Leopold“, um sich nach einer Lustfahrt gif Bodensee nach Meersbueg zu begeben. 3 Frankfurt a. M., J. Okt. Ueber den Gang des kf ten⸗Handels während der letzten Woche laßt sich nur wellig mi Auf die fruͤhere Lebhaftigkeit im Geschaft folgte ein merklicher tand, wobei denn auch die Course faß statibngir blieben. D Paris gekommenen weichenden Notirungen drückten die hiesigen in um n pCt. Der fuͤhlbare Mangel an effektiven Stuͤckenl hm die Operationen der Baissiers. Bei Prolongationen von Metal und Integralen mußte der halbe Zinsgenuß noch besonders veng werden. Auf ultims Oktober stehen genannte Papiere n pCt.) ger, als pr. Cassa. Bei Aetien ist der Report bis auf 1 FI. yr. El heruntergegangen. DYie couranten Fondsgattungen fanden uͤbeg die ganze Woche uͤber zu jeder Boͤrsestunde bereitwillige Neha so daß man wohl annehmen darf, daß, wenn das Minisierün Frankeeich im friedlichen Sinne formirt wird und die Behn Frage keine drohendere Wendung nimmt, ein namhaftes Sin der Notirungen nicht ausbleiben könne. Auf-ultimo dieses nats wurden Praͤmien⸗-Geschaͤfte von ziemlicher Bedeutung! schlossen. Fuͤr pCt. Metall. zu S7! zahlte man pCt.; für Ku Aktien zu 13635 Fl. wurden 10 Fl., und fuͤr In egtrale zu a2 Fe pCt. Praͤmie bewilligt. Der Umsatz in Preußtschen, Bahe6h— und Darmstadtschen Obligationen war nur gering. Nene Mn sche. Pramienscheine waren gesucht und es wurden darin i Preisen von 31 bis 5tt Rthlr. fuͤr hiesige und auswaͤrtige en lanten starke Posten pr. medio und ultims Dezember angck'st pen Polnischen Partial-Obligationen war wenig Umsatz. Nin tanische und Spanische Fonds folgten den Wwegungen ange riser Boͤrse. Im Wechselhandel war einige Regsamkeit zu her ten. Haniburg, London und Amsterdam fanden Kaufer; die raͤthe dieser Devisen sind ziemlich aufgeraͤumt. Wien und lange Sicht zu haben und zu lassen. Visconto-Papter auf hinß Platz ist zu 4 bis 41 pt gesucht. . Nach schrift. In Folge der guͤnstigen Boͤrse-Nachrichten! London, Amsterdam und Paris waren heüte (Sonntag) in Ptöf Geschaͤften die couranten Effekten steigend im Cours und ien gesucht. Metall. waren zu 85, und 7J6z, Integrale zu 125 bzth Die niedrigeren Wiener Courfe vom 1. Okt. blieben unbeaächtü,

Ftalien.

Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt nachstehende Mith⸗ lungen: ö,. 21. Sept. Se. Majestaͤt der Koͤnig ist (wie reits erwaͤhnt) schon am Sten d. von seiner Reise zurckls Am ersten Tage war er bis Campo Basso gegangen, kö! nahe die ganze Vevoͤlkerung dieser Fabrikstadt ihm entgegh stroͤmt war, und er den folgenden Tag verweilte. Dll haftete Möoͤnch Angelo Peluso, welcher Anfangs eine großth starrigkeit bewiesen, fangt jetzt an, dieses Betragen zu hin und soll seit einigen Tagen schon Vieles eingestanden höh Das Kloster, zu welchem er gehoͤkte, la Sanith genannt, h auf Capo di monte gelegen, ist noch immer von Gendilh besetzt, welche indeß die Moͤnche ruhig ihre Obliegenhtl verrichten lassen. Der Prior dieser Minori conven allein ist noch in Verhaft. Hoͤchst wahrscheinlich aber auch er ganz unschuldig, und nur der Kirchendiener grestano) der einzige Mitschuldige des Peluso im lt Er hatte ihn in der Kirche versteckt, wohin er ihm von gin Zeit Essen brachte. Dies wurde zuletzt bemerkt, und au Art der Schlupfwinkel des Verbrechers entdeckt. Der weigerte sich hartnäckig, die Kirchenschluͤssel herzugeben und lee daher uͤbel i, . ins Gefangniß gebracht. Es sin x zwei Amerikanische Korvetten angekommen, so daß sich jekt Kriegsschiffe der Vereinigten Staaten (zwei Fregatten und Korvetten) hier befinden, die größte Zahl, die nach einem! Gesetze, von Einer Macht im Golfe zugelassen wird. Eine Korvetten wird in Kurzem nach Amerika zurücksegeln, dem

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hmen nach, um Depeschen des Geschaäͤftstraͤgers der Vereinig— „Staaten, Herrn Nelson, dorthin zu bringen. Die ande— n Schiffe werden vielleicht hier uͤberwintern, falls sie nicht diesen Ende nach Genua gehen sollten. Kommodore Peter- m befehligt diese Escadre, Hr. Muck ist an die Stelle des gstorbenen Kaufmanns Fellinger Agent der freien Stadt Frank— n geworden. Ein erst jetzt erschienene“ Dekret vom vori— n Monat verordnet, daß das unbebaute Land der Insel S. hiefans, in der Mitte zwischen Ponza und Jechig gelegen, if welcher sich ein Bagno befindet, lum Vontheil des Ma— se⸗Waisenhauses angebaut werden soll. Mean versichert, ß die Vorsichts-Maßregeln- gegen Fremde an der Graͤnze von . Sanitäͤts-Kommission noch mehr geschärft werden sollen. mne der interessantesten Entdeckungen fuͤr Bildhauerei und hukunst ist kuͤrzlich von dem General-Lieutenant Marchese Nun— snte gemacht worden, nämlich ein großen Steinbruch von dem sisten weißen Marmor man bre, ziituaine), welcher sich im urge Alpi in der Prooinz Sasilicata befindet, zwischen dem sriheinischen und Jonischen Meere, 20 Miglien (5 Deutsche silen) vom Golfe von Policastro. Der Marmor ist von der lkonmensten Crystallisation und uͤbertrifft bei weitem den sarrarischen. Durch diesen Marmor wird endlich der Griechische szt werden, dessen Steinbruͤche seit langer Zeit verschwunden zer unbekannt sind.“

„Rom, 22. Sept. Die tiefe politische Stille, welche nun hon Wochen lang in den Roͤmischen Staaten herrscht, unter— ich nothwendiger Weise meine Mittheilungen; jetzt deuten E Symptome auf einige Ruͤckkehr politischen Lebens, und ich chme den Faden wieder auf. Sir Hamilton Seymsar, der melische Repraͤsentant, kehrte am 19ten nach Florenz auf seinen hosten als Britischer Minister in Toskana zuruͤck. Die seltsame ischeinung einer Englischen Repraͤsentation in Rom hat also ufgehoͤrt, obgleich, um genau zu seyn, Hr. Aubin, seit langer zeü der Britischen Mission in Toskana attachirt, und welcher ir Hamilton hierher gefolgt war, die Stadt noch nicht ver(as— m. Schon fruher hatte ich erwahnt, daß Depeschen aus Lon— oh angekommen waren, in welchen das dortige Kabinet sich ber die zu große Langsamkeit bei Ausfuhrung der Verbesserun— n heschwerte, und auf größere Energie drang. Nicht zufrie— n mit dem Erfolge, erließ das Kabinet von St. James eine sote an die Repraͤsentanten der vier großen Maͤchte in Rom Ich Sir Hamilton Seymour, und gleich darauf verließ der—

be das Land. Die Mission Sir Hamiltons war zweifacher.

atur. Bei der kritischen Stellung, worin Frankreich und Oester— ich nach der Einnahme von Ankona gegen einander standen,

zr Vermittlung eine seiner Aufgaben und diese loͤste er Seine andere Aufgabe war auf den

If das vollkommenste. Fteat selbst gerichtet, um im Vereine mit den uͤbrigen Repraͤ— ntanten die angelobten Verbesserungen verwirklicht zu sehen. sgland nimmt ohnehin durch seine eigenthuͤmliche moralische nd physische Lage nur ein entfernteres Interesse an Rom und hist die Abreise des Ministers erklart. bur hinterläßt den vortheilhafte ien un⸗ muͤdete Thaͤtigkeit, seine männliche Freimuͤthigkeit, seine Mä— hung und sein Vermittlungs-Talent sicherten ihm die allge— cinste Hochachtung. Am Tage vor seiner Abreise hatte er eine 1dienz beim heiligen Vater, wescher ihn auf das huldreichste pfing und entließ. Der Roͤmische Hof druͤckt sein Bedauern uͤber die Abreise des von ihm hochgeschätzten Mannes, und ft ihn in dringenden Fällen wieder zu sehen. Gegruͤndet wie e solche Hoffnung auch seyn moͤchte, dennoch laͤßt es sich nicht bergen, daß die liberale Partei über die so herbeigeführte Ab— se erfreut ist, Konsequenzen zieht, und gleichsam mechanisch pffnungen auf England richtet. Die Entfernung Sir Ha— ittons muß naturlich die Bande noch fester ziehen, welche den lil. Stuhl an die anderen großen Maͤchte knüpfen.“ „Ankona, 25. Sept. Nachdem letzten Sonnabend (21.) je Post Depeschen gebracht hatte, ging am Montag (23.5 um Nittag eine Franzoͤsische Brigg ab, die einen Theil der hiesigen scadre ausmachte. Sie hat Lebensmittel fuͤr 25 Tage einge— ommen; es heißt, sie gehe nach Navarin, und von da nach bulon. Man schreibt aus der Romagna, daß die Oester—

ichischen Occupations- Truppen ihre Lieferungs-Kontrakte ir weitere drei Monate erneuert haben. Die Franzosen

ben in Ankona dasselbe gethan. Gestern ruͤckte die Franzoͤ— sche Garnison aus und mansvrirte vier Miglien von der btadt auf der weiten Wiese della Barackola mit großer Ge— zuigkeit und Fertigkeit. Aus Ankona und Osimo waren viele mnwohner, auch viele Paͤpstliche Offiziere, aber ohne Uniform, c Zuschauer anwesend. Gestern entstand ein Streit zwischen migen Franzoͤsischen Voltigeurs und einigen Karabiniers. Die stern forderten die letzten, die, statt sich des Saͤbels zu beoie— nn nach den Pistolen griffen. om 28sten. Gestern Abend keiste General Cubieres unver— uthet mit einer Eskorte von Papstlichen Dragonern ab, nach— um er das Kommando des Platzes dem Obersten des 66ster nien⸗Regimentes uͤbergeben hatte. Er sagte vor seiner Abreise, . nach Neapel, um den Koͤnig zu bekomplimentiren. Man all aber wissen, daß seine Mission Gegenstaͤnde von Wichtigkeit hefe. Seine Abwesenheit wird ungefaͤhr zehn Tage dauern.“ Tarkett.

Konstantinopel, 8. Sept. (Allgemeijre Zeitung.) Die Niederlage der Tuͤrkischen Armee ist nun endlich durch die den letzten Blatter der hiesigen Zeitung offiziell geworden, und enn auch in dem Berichte des Seraskiers die ganze Schuld auf susein Pascha geworfen wird, und man nun hofft, durch Räuf uscha, und späͤter durch den Groß⸗Wesir selbst, den Rebellen den⸗ gendlich' zuͤchtigen zu koͤnnen, so duͤrfen Sie doch glauben, die Haupt-Ursachen des mißlungenen Feldzuges in dem lan— h zögern des Divans, in dem Mangel an Lebensmitteln, die

hier aus besorgt werden sollten, und endlich in vielen ande— ñ Nebendingen, die ich in meinem letzten Briefe vom 20. Aug. „beinandersetzte, liegen. Man darf fol lich mit Wahrscheinlich— it vorgussagen, daß eine zweite Armee, die nur mit Muͤhe und alten theils aus irregulairen Truppen zusammengebraͤcht werden un, das Schicksal der ersten theilen wird, besonders, da sie unmßög⸗ z in so kurzer Zeit hinlaͤnglich verproviantirt feyn kann, und ; hmed Alüs Armee sowohl durch Tuͤrkische Ueberlaͤufer, als durch Einwohner der verschiedenen Länder, die er zeither erobernd hagen, um das Doppelte angeschwollen, und durch immer⸗ dihrende Siege von neuem Muthe beseelt ist. Der Groß-Wesir ltd hon seir vierzehn Tagen mit Truppen aus Albanien und dotnien hier erwartet; wer weiß aber, ob am Ende nicht Ibra⸗ mäbascha vor ihm hier eintrifft! Und was werden des Groß— vtsirs 26, 909 Mann gegen die zahlreichen Aegyptier vermö— n, der ganzen Stadt unterhält man sich schon von Me— [. Alts triumphirendem Einzuge in Konstantinopel; letzten

lag wurde daher in allen Moscheen ein Ferman des Sul—

n Ein Offizier bemerkte. Dies, ent— hishete die Karabiniers und lies gie arretiren. Nachschrift

1139 tans vorgelesen, welcher streng verbietet, oͤffentliche politische Angelegenheiten zum Gegenstande eines Gespraͤchs i machen. Sie erinnern sich vielleicht, daß in Aegypten ein ähnliches Ver— bot, und zwar bei Todesstrafe, existirte, so lange die , n. vor Acre lagen, und es vergebens einzunehmen sich bemühten. So verzweifelt war indessen damals Mehemed Ali's Lage nicht, wie gegenwartig jene des Großherrn, der von seinen Untertha— nen nicht geliebt, mit einer sehr klein gewordenen und an Allem Mangel leidenden Armee nun dem kuͤhnen Sohne Mehemed Ali's die Spitze bieten soll, dessen Heuchelei die Zuneigung der fanatischen Muselmaͤnner, dessen Raubsucht das Gold der Aegyp⸗— ter, und dessen Tyrannei (weil er sie nämlich fruͤhzeitig an stiavischen Gehorsam gewohnt) ihre Soͤhne zu gewinnen wußte. Er scheint indessen, auf Gott und sein Recht vertrauend, es aufs Aeußerste kommen lassen zu wollen, und lieber ven Thron Und vlelleicht selbst das Leben zu opfern, als einen so gehaßten Verraͤther nicht zu bestrafen. Uebrigens wäre auch einem Frie— densschlusse mit. Mehemed Ali, so vortheilhaft er auch fuͤr ihn seyn möchte, bei seiner bekannten Treulosigkeit und seinem nicht zu säͤttigenden Ehrgeize, nicht zu trauen; und dies wuͤrde bald andern Paschas, die mit Mehemed Ali in heimlicher Verbin— dung stehen, zur Verrätherei Muth machen. In Baecnien ist ein neuer Ausbruch der Unruhen nach dem Abmarsche der Trup— pen vorauszusehen; auch Albanien ist immer noch in großer Gährung, und auch dort ist zuů befürchten, daß die Nachricht von der Niederlage der Armee des Großherrn eine zweite Re— volution hervorbringe. In Bagdad Fehen auch die zwei Par— teien, das heißt die Anhänger des alten Systems, und die des reformirenden Paschas mit seinen Truppen, sich feindlich gegen⸗ uͤber, ünd es ist schon einigemal zu Thaͤtlichkeiten gekommen. Wenn Mehenisd Ali nicht bald und gonz gestuͤrzt wirs, was ich zwar nunmehr fär sehr schwer halte, so wird an allen Ecken des Turkischen' Reichs die Fackel der Empoͤrung gegen den Sul— tan mit seinen Reformen wuͤthend auflodern. Im Ottomani⸗ schen Reiche steht der ungebildete⸗ Araber und Tuͤrke weit hin⸗ ter dem' Sisstan, ver sie init Gewalt zu scch emporztehen will, nun aber alle seine Kräfte gegen den, der ihm am meisten zur Ausführung seiner Reform-⸗Pläne hätte beistehen können und sollen, verschwenden muß. Die Cholera, die in Brussa und in anderem Ortschaften unserer Nachbarschaft viele Menschen weggerafft hat, ist nun auch hier, aber bis jetzt nicht sthr mor; derisch ausgebrochen. Die Pest hingegen macht fuͤrchterliche Fortschritte. Es sind seit den letzten 8 Tagen mehr als 360 Pesttranke ins GTiechische Spital und mehr als 1590 in's Fraͤn— kische gebracht worden. Bedenkt man, daß nur die Armen und Haͤlflosen ihr Haus verlassen, und daß Griechen und Franken nur den 6ten Theil der Bevoͤtkerung Konstantinopels ausmachen, so kann die Zahl der taglich in der ganzen Stadt an der Pest Sterbenden wohl uber 590 sich belaufen. Nachschrift vom 10. Sept. In den 2 letzten Tagen hat die Pest. s sehr zuge⸗ nonmnen, daß sie selbst unter den hiesigen Einwohnern den größ— ten Schrecken verbreitet. ö Die Agramer Zeitung meldet aus Serajevo, vom

in, was in unserer Macht stand, um Delne Vefehle aus zu fuhren, und wenn wir nicht eher erschienen sind, Umm Dir Per— sonlich die schuldige Ehrfurcht zu bezeugen, so sind bloß unsere Tyrannen daran schuld, die uns davon bisher zurückhielten. ö Alle die obengenannten Personen sin? vor Er. Hoheit Ibra him Pascha wirklich erschienen und von ihm gnädig aufgenem— men worden. .

Vereinigte Staaten von Nord-Amerike.

NewYork, 1. September. Der Courrier des Etats Unit sagt: „In diesem Augenblick spricht man zu New York kaum noch von der Cholera. Die Erkrankungen haben sehr. ab genommen. Ueberdies ist die Behandlung dieser Krankheit, wenn nur zu rechter Zeit Huͤlfe geleistet wird, so einfach und die Hei lung so sicher, daß sich Niemand mehr deshalb angstigt. Na— tuͤrlich muß man sich mit der Diät mehr in Acht nehmen, als zu anderer Zeit, aber eine einfache Lebensweise wird auch als das beste Schutzmittel gegen diese Krankheit beträchtet. OSbst und starké geistige Getranke werden fur gefährlich gehalten. Die Stadt New-Hork ist jetzt wieder, wie senst, voller Leben und Thatigkeit.“ . Gegenwärtig hält sich der Prasivent, General Jack son, wicker auf seinem Landsitze, der fogenannten Eremisage an Staat Ter nessee, auf. Herr Henry Clay gehraucht mit seiner Familie dis. weißen Schwefe lquessen im Staat Virginien. ö Der Praͤsident hat Herrn Aaron Vail, bisherigen Gesandt— schafts⸗Secretair der Vereinigten Staaten am Londoner Hofe, zum. Geschäͤftstraͤger eben daselbst ernannt.! ö ö Der Globe behauptet, daß der Präsident in seinem Ent schluß, die Erneutrung des Bank-Privilegiums zu verwerfen, von einem ganz einstimmigen Kabinet unterstützt worden sey. Am 9. August war in dem Staate Pennsylvanien ven dem

der Cholera angeordnet. ĩ . In verschiedenen Staͤdten des von den Cherokesen bewohn— ten Distrikts Aquohee wurden vor kurzem Versammlungen die ser Indianer gehalten und darin folgende, von mehreren Häupt— lingen und mehr alt tausend Individuen unterzeichnete Resolur tionen angenommen:; „Wir haben es fuͤr angemessen erachtet, diesen Weg einzuschlagen, um gewisse Verleumdungen zu weder— legen, die von einigen Verräthern ihres Vaterlandes erfunden worden sind. Wir vernehmen, daß zwei Individuen sich erkuͤhnt

erscheinen und vorzugeben, daß die Mehrheit der Cherokesen in— nerhalb der privilegirten Gränzen von Nord⸗Karolina und Tennesser nach dem westlichen Ufer des Mississippi auszuwandern wuͤnschen und zu diesem Zweck bereit seyen, mit der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten einen besonderen Vertrag abzuschließen. Nun erklänen wir aher diese Angaben fuͤr ganzlich erdichtet und wei— sen dergleichen Schmähungen gegen unsere Rechtlichkeit und Ka— terlandsliebe mit Entruͤstung zurück. Wir sind durchaus gegen

bereits in Kraft stehenden Traktéten enthaltenen Punkte treulich er—

11. Sept.: „Bis jetzt ist noch kein einziger von denen aufs Bosnien und Türkisch-Croatien durch unfere Stadt in das La⸗ ger des Wesirs abgefuͤhrten Hauptleute zuruͤckgekehrt, und wie es heißt, werden selbe auch schwerlich mehr zuruͤckkehren, obgleich sich ihre Guͤter noch immer in den Haͤnden ihrer Familien be⸗ finden. Die regülairen Truppen marschiren gegen Thrazien, wohin auch die eben ausgehobenen Rekruten geschickt werden. Man sagt, daß sich bei Philippopolis ein großes Lager bil— den, und daß sodann die gesammten daselbst eintreffenden

Kriegstruppen nach Konstantinopel marschiren werden. In diesem Paschalik verblieben bis jetzt nur mehr die irre—

gulairen Albanesischen Truppen, deren Anzahl sich auf 8900 Mann beläuft. Dieses kriegerische Volk kann große Strapazen und vielen Mangel ertragen. Wir sind jetzt sehr schnell von einer militairischen Regierung zur Civil-Verwaltung uͤbergegan— gen, indem, anstatt den vorigen Hauptleuten, die Musselims (Tivil-Verwalter) aufgestellt wurden, von welchen man Besseres hofft, da sie die Verhaäͤltnisse, Sitten und Sprache des Landes mehr inne haben. Die Auflagen und Abgaben sind gegen— wärtig sehr groß, und wie durch die Revolution der Feldbau und der Handel gänzlich vernachlaͤssigt wurde, so ist man auch gar nicht im Stande, selbe entrichten zu koͤnnen.“

e 6 t;

Breslauer Blätter melden aus Alexandrien vom

2isten August: Sie werden bereits von einem zwischen der Aegyptischen und Großherrlichen Flotte um Mitte Augusts in der Nähe von Cypern vorgefallenen Seetreffen gehort haben, in welchem die Aegyptische Flotte einen nicht unbedeutenden Sieg errungen hat. Ich hoffe, Ihnen mit Naͤchstem das Bulletin hiernber mittheilen zu koͤnnen: unterdeß nur das, was man hiervon vor— laufig ent her Die Tuͤrkische Flotte soll namlich 1 Linienschiff, welches zu Grunde gerichtet, und 1 Fregatte, 3 Korvetten und 2 Briggs, welche von den Aegyptiern erobert wurden, eingebůßt haben. Diese sechs eroberten Schiffe sind auch schon in unse— rem Hafen angekommen. Den Verlust von unserer Seite kennt man noch nicht genau, er soll aber äaͤußerst unbedeutend seyn.“ 3. scheint auch diese Nachricht noch der Bestaͤtigung zu be⸗ duͤrfen.)

Das genannte Blatt enthaͤlt auch dir nachstehenden beiden Schreiben:

Brief des Seid Mohammed-Effendi, Muftt von Beilan, Ahmed Effendi, und El-Hadschi-⸗-Ismall— Aga. Bruder des Mohammed-Pascha Beilanti an Se. Hoh. Ibrahim Pascha:

„Deiner Hoheit legen wir den Ausdruck unserer Huldigung n Fuͤßen. Die Freude uͤber Dein Erscheinen ist so allgemein, daß wir fast die Leiden vergessen, welche unsere Stadt während des Aufenthalts der feindlichen Truppen erduldet hat. Diese Truppen haben nichts verschont; sie haben unsere Haäͤuser, unsere Aecker, kurz, alle unsere Habe gepluͤndert. Um unsere Person in Sicherheit zu bringen, fluͤchteten wir hierher ins Gebirge, von wo aus wir nun fuͤr das Gluͤck Deiner Waffen und fur die von Dir bezweckte Befreiung unseres armen Vaterlandes zum Himmel flehen. Moͤchte Deine Hoheit uns erlauben, vor Dir persoͤnlich zu erscheinen und Dir unsere Lirbe und Dankbarkeit auszudrucken.“

Brief des Statthalters von Beilan Chalil⸗Bey und seines Bruders Mustafa-Pascha an Se. Hoheit Ibrahim Pascha:

„Schon seit 29 Jahren wäanschten wir in die Dienste Sr. Hoheit des Vice⸗Königs von Aegypten zu treten und wir hoöͤr⸗ ten nicht auf, fuͤr das Wohl Deiner erhabenen Familie zum Him, mel zu flehen. Unsere Freude ward vollkommen, als wir Deine

fuͤllt sind. Moͤge die Regierung der Vereinigten Staaten die Eindrin linge vertreiben, die Anmaßung Georgiens in unserem Gebiet vernich— ten und die Männer bestrafen, welche unser Land in Stücke zertheilt haden, um es durch eine Lotterie auszuspielen. Möge sie dem Schatz meister der Nation Jahres⸗Renten auszahlen. Möge sie uns die Wohlthat erweisen, daß wir unser Land zur Beförderung der Kuttur behalten durfen. Möge ste unsere Bürger fur die Ent— wendungen an Eigenthum entschaͤdigen, welche sich Buͤrger der Vereinigten Staaten gegen uns haben zu Schulden kommen lassen. Möge sie, wie wir es gethan haben, dem Buchstaben und Gelst nach, bei den Bedingungen der Verträge beharren.“

Sud Amerika.

La Paz (Bolivien), 21. Febr. Eine gestern ausgegebene Beilage zu der hier erscheinenden Iris liefert einen Abdruck UL des Friedens- und 2) des Handels- Traktates, welche am 8. November v. J. in Arequipa jwischen den Republiken Bolivien e. Hrn. von Aguirre, Praͤfekten des Departements Cocha⸗ amba und Obersten der Nationalgarde) und Peru (durch Hrn. von la Torre, Chef der ersten und zweiten Section des Finanz⸗ Ministeriums, ernannt durch den, mit der vollziehenden Gewalt beauftragten Präsidenten des Senats D. Andles Reyes), unter Vermittlung des bevollmächtigten Ministers der Nepublit Chili und Gesandten derselben bei der Regierung Peru's, D. Mig. Zanartu, ab⸗ geschlossen worden. Was zuvörderst den Friedens- und Freundschafts⸗ Traktat betrifft, so bestimmt der Art. 2 desselben, daß die voͤllige und absolute numerische Stärke des Heeres der Bolivischen Republik 1600 Mann und die des Peruanischen 3000 Mann, beides von allen Waffenarten betragen soll. Allein durch einen späͤteren Zusatz vom 4. Januar 1632 zu beiden Traktaten ist diefer Ar. tikel (gleichwie die Art. und 10 des Handels-Traktates) gean⸗/ dert worden und zwar dahin, daß das Bolivische Heer aus 06 Mann bestehen soll. 3) Soll von keiner der beiden Republi⸗ ken die obige Zahl vermehrt werden koͤnnen, ohne daß fis der andern ausreichende Gruͤnde dazu angezeigt hat. 3) In sechs Monaten nach Genehmigung dieses Traktates sollest⸗ Bolivien 1600 und Peru 1060 Mann von den Truppen, di sie bis dahin nach dem Praͤliminar⸗Traktat von Tiquina heibchalten hatten, abschaffen. 5) Zwei Monate nach der erlangten eonstitution— nellen Ratification soll die, durch den Arti Truppen-Verbindung bewirkt seyn. 06) Bis dahin sollen sie in 6 bisherigen Kantonnirungen bleiben. 7) Bolivien wird fuͤr Peru, und Peru fuͤr Bolivien als vermittelnde Macht aus⸗ treten, wo jenes oder dieses mit einer andern Macht des Kon tinents in Zwist geriethe. 8) Die Burger der beiden Staaten sollen in jedem derselben so in ihren bürgerlichen Rechten ge⸗ schuͤtzt werden, wie die eigenen Bürger es durch ihre Verfassun— gen sind. 9) Die Bolivler sollen in Peru, die Peruaner in Bolivien von Waffendienst und außerordentlichen Steuern frei seyn, welche den eigenen Buͤrgern obliegen. 10) Keine von bei— den Republiken soll sich in die inneren Angelegenheiten der an— deren einmischen. 11) Keine von beiden soll Dieben, Moͤrdern, Brandstiftern oder Falschmunzern aus der andern Zuflucht ge⸗ währen, vielmehr sie auf gehörig begründete Reclamatton aus,; liefern. 12) Keine von beiden soll von Seiten solcher Perso⸗ nen, die von der andern her Zuflucht wegen politischer Meinun— gen oder Handlungen bei ihr gefunden, aufruͤhrerische Umtriebe wider die andere gestatten, vielmehr auf gehsrig begründete Ä eige deshalb dit Betreffenden auf wenigstens 8 Stunden weit von der zraͤnze entfernen, 13) Autreißern wird Zuflucht gewährt, doch müssen ihre end rr Pferde und Equipirungsstuͤcke ausgeliefert und es soll 14) kein solcher Ausreißer unter die Fahnen des andern Staates aufgenommen werden. 15) Die Peruaner, welche im Bolivischen und die Bolivier, welche im Peruanischen Heere dienen, sollen, wenn sie wollen, nach ihrem Vaterlande zurück, kehren durfen. 16) Es soll eine gemeinschaftliche Graͤnz⸗Be⸗

Ankünft in diesem unglücklichen Lande erfuhren, das nun von seinen grausamen Unteidrückern befreit ist. Dar haßen Alles ge⸗

stimmungs / Kommission ernannt werden, einstweisen aßer sossen

dortigen Gouverneur ein Buß- und Bettag wegen Abwendung

haben, an dem Sitz der Regierung der Vereinigten Staaten zu

die Abschließung irgend eines Vertrages, bevor nicht die in denn

el 2. bestimmte

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