1832 / 285 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Tagen abgehalten.

17) die jetzigen Graͤnzen bleiben und geachtet werden. 18) Die gegenseitigen Staatsforderungen sollen ebenfalls durch Kommis⸗ sarien, und wo diese sich nicht einigen koͤnnen, durch einen Schiedsrichter bestimmt werden, wozu schon vorlaͤufig die Re— gierung der V. St. von Nordamerika, deren Einwilligung ein— geholt werden soll, ernannt wird. 19) Im Fall eines Friedens— oder Freundschaftsbruches zwischen beiden Republiken, sollen die Bürger einer jeden auf dem Gebiete der andern zum Be— triebe ihrer Geschaͤfte bleiben durfen; im Fall sie sich aber verdächtig machten, doch sechs Monate Frist erhalten, um mit ihren Familien und Guͤtern abzuziehen. 20) Ueber Verletzungen

ven Artikeln dieses Traktats durch eine von beiden Rexubliken,

und Ersatz deshalb, soll die solche garantirende Macht ent⸗ scheiden; es wollen nämlich 21) die contrahirenden' Theile von der Regierung Chili's, oder im Verweigerungsfalle von der der V. St. von Nordamerika, oder in deren Ermangelung voy der

irgend einer Europaäischen Nation die Garantie der Erfüllung 22) Sie wollen residirende

aller und jeder Artikel verlangen. Minister die eine bei der andern unterhalten-« 23) Bis zur er—

folgten constitutionnellen Ratification verpflichtet dieser Traktat beide Regierungen, deren Genehmigungen desselben 24) in min-

destens 40 Tagen erfelgen sollen, so wie die constitutionnellen Ratificatiznen in 20 Tagen nach dem Zusammentritte eines jeden

der beiden Kongresse. 44 ö . 3 n lia nh Berlin, 14. October. Lord Durham ist mit Familie

und Gefolße am 5ten . M. Nachmittags in Achen eingetroffen und hat nach einigen Stunden Aufenthalt die Reise uͤber Bruͤs—

Das Pfetde-Rennen bei Anklam. Durch die im verflvssenen Jahre in der Provinz Pommern herr— schende Cholera verhindert, hatte in demselben das veabsichtigte Pferde Renken bei Anklam nicht stattgefunden. Fur diefes Fahr warrn von dem Verein fuͤr⸗das Pferde-Rennen zwei Rennen auf den 24. und 25. September anberaumt und wurden an diesen ͤ Die ausgezeichnet schöne Witternug trug we— sentlich dan bei, daß an beiden, Tagen die fuͤr die Zuͤschauer er⸗ baun, 60! Personen fassende, Tribune gedraͤngt voll war, und daß sich außerdem in einer kangen Wagenreihe, so wie zu Pferde und zu Fuß, eine große Menge Schaulustiger einfand. Nnthdem von dem Direktorium Alles geordnet, die Reiter gewogen und die eine Viertel⸗Meile lange, ein lägliches Viereck bildende, Rennbahn von der herandrangenden Menschenmasse verlassen und den Reitern fn räumt worden war, auch der Herr General-Lieutenant von Zepelin aus Stettin und dek Herr Buͤrgermeister Kirstein aus Anklam das Richter⸗Amt uͤbernommen hatten, begann am 21sten Wörmittags:

Das Rennen Nr. J. von im Lande gezogenen Pferden, welche sich noch in den Handen der Zuͤchter befinden Melle, doppelter Sieg), um den von dem Berliner Vereine. fuͤr Pferdezucht und P'ferdedressur fuͤr den Ankauf des sicgenden Pferdes ausgesetzten Preis von 139 Friedrichsd'or. Zu diesem Ren— nen waren 6 Pferde gestellt, naͤmlich ein Pferd des Bomainen Paͤch= ters Wilken in Gr. zastrom ommer, hellbrauner Hengst vom FPoliphont (Brand. Land- Gestuͤt) und einer Englischen Stute, 4 Jahr alt; ein Pferd des Paͤchters Neumann in Petershagen: Pauline, braune Stute, 4 Jahr alt, vom Jazar und einer Engli⸗ schen Stute; ein Pferd des AWntmanns Heldberg in Stretensee: Polly, rothbraune Stute, «s Jahr alt, vom Tankred (Brand. Land—⸗ Gestikt) und einer Güllenschen Gestuͤt⸗Stute; ein Pferd vom Herrn von Owstin auf Quilow: Attila, Schimmel⸗Wallach, 4 Jahr alt, vom Figaro (Brand. Land Gestuͤt) und der Clarissa, vom AÄntinous, Ivenacker Gestuͤt; ein Pferd vom Baron von Rieben auf Mitten walde: Cenderboy, dunkelbrauner Hengst, 6 Jahr, vom Phsbus (Brand. Land⸗Gestuͤt) und Swallow, und' ein Pferd vom Kreis⸗ Deputirten v. Schwerin auf Dargebell: Amalia, schwarze Stute, 6 Jaht alt, vom Aegist (Brand. Land-Gestuͤt) und der Adulta. Die Amalia wurde vor dem Rennen zuruͤckgezogen. Das Abrei— ten der uͤbrigen fuͤnf Pferde war regelmäßig. Die Polly des Amt— manns Heldberg fuͤhrte, die Pauline und der P⸗sꝗ(mmer folgten, der Cen der boy blieb nach und der Attika brach aus der Bahn; so ging das Rennen die erste Viertel Meile ar dann gewann die Pauline die Spitze und behielt sie auch, nahe von dem Pommer und der Polly gefolgt, bis zum Siegespfahl. Das Rennen waͤhrte 4 Minuten 32 Sekunden. Nachdem den Reiterh und Pferden eine halbe Stunde Ruhe vergönnt war, kamen die Pauline, der Pom— mer und die Polly aufs neue in die Bahn. Das Abreiten er⸗ folgte wieder regelmäßig; die Polly hatte die Spitze abermals zuerst, aber, obgleich sie bei einer Last von 158 Pfund vor— trefflich lief, vermochte sie doch nicht, gegen die beiden jün⸗ geren, leichter tragenden Pferde sich zu behalten; die Pauline und der Pommer bestanden noch von der letzten Biegung 6 sebr scharfes Rennen, am Ziel gewann jedoch die Pauline einen Vorsprung von etwa zwei Pferdéäͤngen und siegte; nach— dem sie die halbe Meile in 4 Minuten 37 Sekunden durchlau⸗ fen war. Der Eigchthümer, Paͤchter Neumann, welcher mit dem—

elben Pferde und ebenfalls in diesem Jahre auf der Berliner Renn— ien bei dem Rennen um die vpn Sr. Majestct dem Koͤnige Aller⸗ git digst als Preis ausgeseßte Vollblutstute Sieger geblieben war, erklart? sich zur Ucherlassung der Pauline fur den ausgesetzten

reis von 150 Friedrichsd'or bereit ünd diese ward sonach Eigenthum Fes Bankier Bruͤstlein in Berlin, welchem der Sieger in dem Ren⸗ nen bei Anklam zurch die im Juni d. J. in Berlin stattgefundene Verloosung auf Nr. 1019 zugefallen war. Zu dem Rennen Nr. IL. von Pferden jeden Landes, um den von der Stadt Anklam als Preis ausgesetz⸗ ten silbernen Po kal Ca Meile, doppelter Sieg) waren drei Pferde gestellt. Mambrino, Sckimmelhengst des Grafen von Pleß auf Ivenack, 4 Jahr alt, vom Rubello aus der Alecto, gerit⸗ ten Son dem Baron von Maltzahn auf Sonmersdorf; Rubens, Fuchshengst des Herrn Lichtwald zu Neu-Brandenburg, 14 Jahr alt, vom Rubens und der Freedom, geritten von Karl Lichtwald, und die Pßol'ly des Amtmanns Heldberg. Die durch zweimalige Anstrengung schon ermuͤdete Polly wurde zuruͤckgezogen und so kamen nur die beiden andern Pferde auf die Bahn.

Nach regelmäßigem Abreiten nahm der Mambrino gleich die Spitze, und indem er von dem Rubens hart gefolgt wurde, hatte er nach einem Laufe von 2 Minuten und 11 Sekunden zuerst das Ziel der Bahn, welche fuͤr dieses Rennen nur einmal durchlaufen wurde, erreicht. Es war aber, um unhestritten den Preis zu errin⸗ gen, doppelter Sieg nothwendig, und so begann nach halbstuͤndiger Ruhe der Wettkanipf zwischen den beiden ausgezeichneten Pferden von neuem. Vergebens bemuͤhtg sich der Rubens, dem Mam⸗ brino den schon halb errungen Sieg zu entreißen; je laͤnger das Rennen währte, je mehr Tertäin gewann der letztere, und nach Verlauf von 2 Minuten 13 Sekunden war er am Ziel, den Ru⸗— bens um drei Pferdelaͤngen zuruͤcklassend. Der Baron von Maltzahn empfing aus den Händen eines Magistrats-Mitgliedes den Siegespreis.

Hiermit war fuͤr diesen Tag die Bahn geschlossen; die freudig angeregte Menge wogte der Stadt zu und fand sich am Nachmit= tage auf dem Parade Platze ein, um die daselbst zur Schau ausge⸗ stellten Thiere zu mustern. Pferde- und Rindvieh-Zuͤchter hatten Thiere der edelsten Art gusgestellt, welche die allgemeine Bewunde⸗ rung und vollkommene Befriedigung, die sich uͤberall laut aussprach, erregten, was den Unternehmern dieses ersten Versuches, ob eine solche Thierschau Theilnahme finden werde, zur großen Genug⸗ thuung gereichte. Da die Schafe in der jetzigen Jahres- Zeit noch

gen, welche die Grauschimmel- Stute des Bauer Nitz machte, war dieser abgeworfen, wahrend die anderen drei den Lauf fortsetzten.

war nach 2 Minuten 29 Sekunden, die schwarze Stute weit zurück—

. In der hiesigen Finckeschen Buchhandlung ist jetzt der schon

110 zu kurzwollig sind, um gehörtg gewürdigt werden zu konnen, so waren keine Exemplare zur Schau gestellt worden.

Am 25sten waren bei schbͤnein Wetter die Tribunen und der ganze Platz an der Rennbahn schon gegen 10 uhr Morgens mit Schaulustigen besetzt. .

Zu dem Rennen Nr. 1II1 von Pferden jeden Landes, um den von dem Anklamer Vereine fuͤr Plferde⸗Rennen ausgesetzten Subseriptions-Preis von 60 Friedrichs d'or (einfacher Sieg), waren Pferde angemeldet, naͤmlich 2 Pferde des Grafen von Pleß auf Ivenack Principessa, braune Stute, 5 Jahr alt, vom Herodes aus der Houng Dearling, und der oben bezeichnete Sieger des vorigen Tages: Mam brindo, ein Pferd des Herrn Lichtwald zu Neu⸗Brandenburg, namlich der in England ge— kaufte, dort schon als Sieger beruͤhmte Zany, brauner Hengst, 4 Tahr alt, vom Morisko aus der Bupta vom Partisan, und die obengedachte Polly des Amtmann Heldberg.

Das Abreiten erfolgte regelmaßig; Mamhrtno fuhrte, von Zany gefolgt, dem die Prineipessa nahe blieb, Poàlly brach auf der Hälfte der Bahn aus; Mambrino behauptete bis fast am Ziele die Spitze, aber mit großer Antrengung gewann sie der 3Zany am Siegespfahl um die Laͤnge eines halben Pferdekopfes; Prinei⸗ pessa blieb um einige Pferdelaͤngen zurück. Der hoͤchst interessante, bis fast am Ziele schwankende, Wettkampf hatte zur Durchlaufung der Meile langen Bahn * Minuten 12 Sekunden Zeit erfordert, und der Eigenthuͤmer des Zany, Herr Lichtwald, den Preis er— rungen. ö

Zum Rennen Nr. JI. mit Bauernpferden, geritten darch die ⸗Besitzer oder deren Sohne, Pferde im In⸗ lande gezogen, Preise von 30, 20 und 10 Rthlr., waren vier von den Besitzern selbst gezogene Pferde angemeldet, naͤmlich: die schwarze, 9 Jahr alte Stute des Bauern Meisterknecht aus Ja— penzin, welche in dem Rennen von 1839 den ersten Preis errungen hatte; eine braune, 9 Jahr alte Stute des Bauern Bannatz aus Japenzin; ein Hräuschimmel-Wallach des Bauern Lierkamp aus

Auswärtige Börsen.

Amsterdantr, t. Oktober.

Nied. virks Schuld 4243. 58 neue do. 80

Anl. 37. Oest. 55 Met. 853. 6 8 Zpan. 293. 58 do. 482'.

Sk. Petersburg, 3. Oktober.

Hlanirh. r. Silber-kubel 65; Ko. 58 Inseript. 3te Sens Wars ch xu, J. Oktoher. ;

do. Kanz - Bill. 1 Runs. (v. 1855) 983., do. C. 1031 9

Part. -OhI. 345 Wien, 6. Oktober. . 5g Met. Si. Dart. ObI. as.

. * 12 94 Pfandhriefs Soz.

. Königtiche Schausptele. Freitag, 12. Okt. Im Ypernhause: Don Juan, Opern 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Hr. Ra

Goͤrke, 5 Jahr alt, und eine 4 Jahr alte Grauschimmel-Stute des

Bauern Nitz aus Brenken hoff. ; . Das Abreiten erfolgte regelmaͤßig, bei den ersten heftigen Spruͤn—

Aber auch jene Stute verließ die Bahn nicht, sondern folgte den Reitern bis nahe der Tribune, nahm dort, von dem lebhaften Ju bel, der fie empfing, angeregt, rasch die Spitze und erreichte so, je— doch ohne Reiter, das Ziel der eine Viertelmeile langen Rennbahn zuerst. Sie ward von dem Bauer Meisterknecht gefolgt, der aber

bei der zweiten Biegung nach dem Innern der Bahn ausgebrochen

dann der Bauer Bannatz in geringer Entfernung und endlich der Bauer Lierkamp, welchen beiden nach den Renn⸗Gesetzen die beiden ersten Preise zuerkannt werden mußten. Nach dem allgemeinen Wunsche wutdt den Bauern Nitz und Meisterknecht vergönnt, um den dritten Preis zu ringen. Das Abreiten erfolgte regelmäßig, die Grauschimmel⸗ Stute nahm gleich die Spitze, lief sehr brav und

wars und also als Sieger nicht anerkannt werden konnte, es folgte

lassend, am Ziele. ; Nachdem dem Publikum noch das interessante Schauspiel eines Privat-Rennens mehrere, vorher nicht angemeldeter Pferde vergoͤnnt war, eilte Alles der Stadt und der Heimath zu. So endete dieses zweite Rennen hei Anklam zur allgemeinen Befriedigung, und uͤberall sprach sich der Wunsch lebhaft aus, daß auch in den folgenden Jah— ren wiederum Pferde⸗Rennen und Thierschau bei Anklam veranstal tet werden moöͤchten.

e * ö * , h e n ern, ma.

In Muhlhausen waren erkr. gen. gest. Best. Bis zum 2. Oktober Abends 8 Uhr .. 377 165 195 17 Hinzugek. bis 5. Ott. Abends 8 Uhr . .

Ha berha nn,, . 3 6 10h

Darunter vom Militair 47 31 12 4

Auch in Langensalza ist die Cholera aus gebrochen.

In Achen erkrankten vom 5. auf den 6. Oktober 8 Per— sonen, und es starben 2, so daß der Bestand 15 betrug. Die dortige Sanitaͤts-Kommission bemerkt, indem sie dieses unguͤn— stige Resultat zur Kenntniß des Publikums bringt, daß Sorglo— sigkeit und Unmaͤßigkeit die Hauptursachen der meisten dieser neuen Erkrankungsfalle waren. Auch in dem nahe bei Achen belegenen Burtscheid, so wie in Haaren (Landkreis Achen) hat sich jetzt die Cholera gezeigt; an jedem dieser Orte kamen bis zum 6. Oktober 3 Erkrankungen und 4 Sterbefall vor.

In Kassel sind am 5. Okt. erkrankt 6, genesen 3, gestor— ben 5, Bestand 26. Davon wurden im Hospital behandelt 4.

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Literarische Nachrichten.

durch viele von literarischen? Blaͤttern mitgetheilte Proben vor— theilhaft bekannte und laäͤngst erwartete Roman „Cabanis“ von W. Alexis erschienen, welcher, vermittelst einer Erziehungs-Ge— schichte aus Koͤnig Friedrich Wilhelm des Ersten Zeiten einge— leitet, die Sitten-Geschichte, den Ideen-Kreis und zum Theil die Thaten des siebenjährigen Krieges zum Vorwurf hat. Es ist gewissermaßen ein erster Preußischer historischer Roman, welcher zin geistreiches und vollstaͤndiges Bild jener großen Zeit liefert, und schon um deshalb, abgesehen von seinem Werthe und dem hohen Interesse, das er gewahrt, auf die Theilnahme aller Preußischen Leser Anspruch hat. k

Meteotologische Beobachtung. 1832 Morgens Nachinitt. Abends Rach einmaliger 10. Otsbr. H uhr. 2 Uhr. io Uhr.

Beobachtung.

Luftdruck. 3569, war. zh 9 par. 38, Par. Quellwãrme 8,9 R.

Luftwaͤrme . 1 R. g, o? R. Flußwarme 10,6 9 R. Thaupunkt . 4,5 0 R. 4,5 9 R. S Bodenwärme 10, 9 R. Dunstsaͤttg. 83 pCt. 55 pCt. 68 pCt. . fi Wetter. heiter. halbheiter. truͤbe. Niederschlag 0.

Wind .... SW. SW. SW. Abends bewölkt, nach Wolkenzug ͤ SW. Mitternacht Regen.

, len 10. Okioer 1832. Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zeltel. (Pre ss. Cour.)

. r,, Ges f. Hνσε. Geld. er,

err m d a , mm, St. Schuld - Sci.

4 94 955 IJGrolsliz. Vos. do. 4 995 1 99 Er. Engl. Anl. 18 5 i053 Ostpr. Psandhr. 4 i007! Pr. Engl. Anl. 25 io Pomm. Pfandhr. 4 1054 Pr. Engl Ohl. 30 4 88 S7 Kur- u. eum. do. 4 1055 Prüm. Schl.d Seh. 527 52 Schlesische de. 4 Ii06 Kurm. 9hl. m. C. 4 93 Rkst. C. d. .- u. N 56 Jrum; Int. Sch do 4 925 .-Sch. d. K- u. N. 575 Berl. Stadt. Obliz. 4 895 Königsb. do. 4 931 933 Holl. vollw. Duk. 185 Elbinger do. 4 94 Neue do. 19 Danz. do. in Th 34 Friedrichsd' or. 131 131 Westpr. Pfandbr. 4 95 Diseouto. . . .. 4 5

vom Grozherzogl. Badenschen Hof-Theater zu Karlsruhe: h rello, als Gastrolle.) j

Eingetretener Hindernisse wegen kann die Oper: Die Hit zeit des Figaro, heute nicht gegeben werden. 1

Im Schauspielhause: 1) Les premières. amours, vnn

ville en 1 acte, pan, Seribo,. 2) 1n bromiere ceprsenlsss de: Le Serrnrier, drame- vaude vie nouvenu dh! Mr. Bayard. Z) Le Mari de 1a Cantalrice, piece en lw acte.

Montag, 15. Okt. Zur Hoͤchsten Geburtsfeier Sr. Shi Hoheit des Kronprinzen: Rede, gedichtet von A. Com. getragen von Mad. Crelinger. Hierauf, zum erstenmale: gin große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets von Hoguet; Mu von Arnold. (Dlle. Therese und Fanny Elsler werden hien tanzen.)

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

ole. n

. Königstädtisches Theater.

Freitag, 12. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Graf Ju jowsky, oder: Die Verschwoͤrung auf Kamischatka, Schausn in 5 Akten, von Kotzebue. ]

Neueste Nachrichten.“

Parts, 5. Okt. Herr Thiers hatte vorgestern in Nell eine Audienz beim Könige. Gestern Vormittag kamen Se Mn jestaͤt zur Stadt und empfingen sofort den Herzog van Bug und Herrn Thiers. Kurz darauf fanden sich auch sammts

e , nnr, , .

Minister, mit Ausnahme der Herren Louis und von Argon

den Tuilerieen ein. zuruͤck.

Auch heute enthaͤlt der Moniteur noch nicht das mike uͤber die Ministerial-Veraͤnderung. In der Stadt geht i Geruͤcht, daß der Herzog von Broglie sich weigere, in das M nisterium einzutreten, insofern Marschall Soult Conseils / Mn sident wuͤrde. Als Grund soll derselbe angeben, daß es i sem Letztern an dem wesentlichsten Erforderniß eines Proͤsson ten des Minister-Rathes, naͤmlich an allem oratorischen Talen fehle. Herr von Broglie, sagte man, würde es sehr gern sch⸗ wenn Herr Dupin der Aeltere mit dem Portefeuille des Juß Ministeriums das Praͤsidium uͤbernaͤhme. Auch zweifelt mu daß ohne diesen Herr Humann ins Ministerium eintreten wen Das Journal des Débats sagt heute: „Mit dem tiesn Bedauern zeigen wir an, daß das Ministerial⸗Arrangement in immer nicht zu Stande gekommen ist. Wir begreifen sehr m welche Schwierigkeiten, bei der definitiven Zusammenstln eines Kabinets, vier Wochen vor der Eroͤffnung der Kann, die vielen Combinationen bieten muͤssen, die erst gefaßt, aufgegeben und späterhin wieder aufgenommen worden? Wir wollen nicht nach den geheimen Absichten dieses oder Staatsmannes forschen; wir wollen Niemanden Vorwllrse n chen, Niemanden wählen oder ausschließen. Aber fuͤr unt, n fuͤr Frankreich und fuͤr ganz Europa kann es kein Geheim mehr seyn, daß das Ministerium in diesem Augenblicke kan noch dem Namen nach besteht. Es ist Zeit, daß diese Ungehh heit aufhore; die offentlichen Angelegenheiten gestatten es nit daß eine solche Unschluͤssigkeit noch langer dauere. Möge! Koͤnig in seiner Weisheit endlich entscheiden! Wir beschmizr ihn darum im Namen des Landes.“

Der Messager des Chambres schließt aus dem Mn dieses Artikels, daß die doctrinaire Partei eine Niederlage k sorge. Eben die ses Blatt meldet in einer Nachschrift in heute Morgen, daß Herr Humann so eben in der Hauptsu eingetroffen sey. .

Nachrichten aus Cherbourg vom 2ten d. M. zufolge / die Korvette „Ariane“ Tages zuvor aus Spithead' wieder if dortiger Rhede angekommen, nachdem am 30. September d Vice Admiral Duckest-de-Villeneuve daselbst eingetroffen wͤrm seine Flagge auf dem Linienschiffe „Suffren“ von 90 Kunn aufgepslanzt y,

Die Franzoͤsische Akademie hat in ihrer gestrigen Sihm Herrn Dupin zum Praͤsidenten gewaͤhlt. ;

Das Cassations-Gesuch des, wegen seiner Theilnahmne t den Vorgaͤngen des 5. und 6. Juni, von den hiesigen Asssu zum Tode verurtheilten Lepage ist gestern von dem Obersn Gerichtshofe ebenfalls verworfen worden.

Heute schloß proc. Rente pr. compt. 96. 5. sin cou. s 10. Zproc. pr. compt. 63. 25. sin eéour 68. 35. proc. Nein br. compt. 81. 45. fin Cour. 8. 60. 5proc. Span. perp. 6j 5proc. Roͤm. Anl. S1. Neues Anlehn v. 1832 97. 5.

Frankfurt a. M., 8. Okt. Desterr. proc. Metall. lh 877. 4proc. 7616. 763. 21 proc. i563. Br. 1proc. 19. 19]. Bart Actien 1368. 1366. Part.“ Obl. 126. 126. Loose zu 100] 1791. G. Holl. 5proc. Obl. v 1832 814. B. Poln. Loost 55. 6h

Um 5 Uhr kehrte der König nach Nen

Redacteur Cottel.

Gedruckt bel A. W. Hayn.

Wechsel- Cours. Teng

66 n,, ,, 250 EF. Kurz 14531

dito J . 60 2 Mt. 145 ig Ilanhurg w, 300 Ne. Kurz 152] ! . J 300 Me 2 Mt 456 1 1 1L8t 3 Mt 6 294 H 4 K on 9 k ö nl, n. 1063 J 100 Thl. 2 Mi. 989 JI 109 hl. 8 Lage 0s! ann n, , n,, 550 l. n (. ssp l,, 100 RbIl. 3 Woch. 30 n ,,,, 690 II. Knrz

comnsun

Allgemrtine ö . rellß Le Staats⸗Zeitun ; ran ; ; 8 ) ; . D 2 285. , n 11 t bn 1832. . ; 1 , r K ; i e, e , , g , , d, e,, , 2 6 1 ; . 6 , 5 ö d 2 A mt . ch e Na cher ĩ ch t en. folge, einem Straf-Bataillon an und sind von der Belgischen tei unter dem Namen der Girondist'n gab, die aus den gemaͤ

ten de Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kommandanten der stung Kosel, Obersten Liebe, die Schleife zum Rothen Adler— sden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Kreis-DJustizrath d Land⸗ und Stadtrichter von Paczensky zu Strehlen zum shheimen Justiz Rath zu ernennen.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Ober-Landes— richts⸗Assessor Land- und Seadtrichter Orthmann zu Tuchel m Justiz-Rath bei dem Stadtgerichte zu Elbing zu ernennen

Uht. . . 7 Koͤnigs Majestaͤt haben den Theater-Friseur War—⸗ ce zum Hof—⸗ Friseur zu ernennen Allergnaͤdigst geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich ist nach Ballen— dt abgereist.

Der Justiz-Kommissarius Christian August Eisenhardt zugleich zum Notarits im Departement des Ober-Landesge— his zu Naumburg bestellt worden.

——

B el gn n t mach un g.

Die regelmäßige Post-Verbindung zwischen Greifswald und stadt durch die Dampfschiffe wird fuͤr dieses Jahr am 21 sten M. geschlossen, an welchem Tage das letzte Dampfschiff von reifswald nach Istadt zuruͤckkehren wird. .

Hiervon wird das Publikum in Kenntniß gesetzt.

Berlin, den 19. Oktober 1832. General ⸗Post⸗Amt.

Angekommen: Der Kammerherr und Legationsrath, Graf on Dönhoff, als Courier von Teplitz.

Abgereist: Der General-Major' und interimistische In— ecteur der 1sten Artillerie⸗Inspection, von Diest, nach Stettin.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

gr an re i ch

Paris, 5. Okt. Der heutige Monäteur enthaͤlt eine igl. Verordnung in Betreff der Pensions Zahlungen an die Auslande befindlichen ehemaligen Marine-Offiziere.

Es heißt, daß Herr von Rigny gestern Abend dem Koͤnige ine Entlassung eingereicht habe, da ck nicht mit dem Herzoge gn Broglie zusammen dienen wolle. Letzterer hat bereits heute on dem Hotel des Ministeriums der auswärtigen Angelegen— eiten Besitz genommen. Man spricht von der Errichtung eines sondern Geheimen-Rathz, der uͤber alle wichtige Angelegen— eiten vor der Entscheidung besragt werden soll.

Der Nouvelliste sagt: „Es unterliegt keinem Zweifel, aß, welche Ministerigl⸗ Combination auch im Moniteur erschei— n moge, die Kammern am 45. Nov. zusammentreten werden.“

Das Journal du Commerce bemerkt: „Es ware sehr wuͤnschen, daß die Ruͤckkehr des Herzogs von Orleans als bZeichen betrachtet werden könnte, daß der Friede nicht werde stͤrt und dem zweideutigen Zustande, der unsere Finanzen er⸗ söpft, endlich ein Ende gemacht werden. Dennoch wird aus lalenciennes gemeldet, daß die Concentration der Nord-Armee endigt ist. Wenn also, wie es allen Anschein hat, bei der von

ngland verweigerten Mitwirkung, unsere Truppen nicht vom

Ecke gehen und die Hollaͤnder in Antwerpen bleiben, so werden hi die Kosten fuͤr die Zusammenziehung der Truppen nutzlos l tragen haben. Und gerade diesen Zeitpunkt wählt das Jour— l des Debats, um dem Grafen Sebastiani eine Lobrede zu lten, unter dessen Ministerium, nach der Versicherung jenes [nr. sich die Allianz mit England gebildet und befestigt ha— in soll!“

Der ehemalige Staatsrath und royalistische Deputirte, Herr dudon, ist auf demselben Dampfboote, auf welchem der Mar— . von Dalmatien die Ueberfahrt gemacht, in Duͤnkirchen an— flommen.

Das Echo de la Fronti ere meldet aus Valepciennes Im äten d. M.: „Das Leben, welches gegenwaͤrtig in unserer stndt und in der Umgegend herrscht, ist schwer zu beschreiben; der ist es fuͤr den Landbewohner wie fuͤr den Staͤdter in glei— im Maße laͤstig. Unsere Gegend tragt nun seit 2 Jahren die fhlosen Einquartierungen, die durch das fortwährende Gehen d Kommen der Truppen veranlaßt werden. Sieht man jetzt

Treiben zu, so drängt sich jedem Steuerpflichtigen die Frage 1 wozu dies Heer von Beamten nuͤtzen soll, die der Nord— fine folgen und sich in unseren Kaffeehaͤusern und auf den oͤf— stichen Plätzen umhertreiben? Hat es nicht das Aussehen, 6 wollte man eine Expedition in die Afrikanische Wuͤste unter— hhmen, wo keine Spur von Civilisation vorhanden ist. Im Ge— tze des Hauptquartiers befinden sich, ohne die Packwagen und bferde der Offiziere zu rechnen, 18 Gesundheits- und 20 Ver— kultungs-Beamte, 13 Arbeiter und Krankenwärter, 310 Train— daten, 450 Pferde und 88 Wagen. Die Division Achard fi außerdem 10 Gesundheits-, 17 Verwaltungs-Beamte, 68 arbeiter und Krankenwaͤrter, 110 Train-Soldaten, 181 Pserde nd 35 Wagen. Die Diviston Sebastiani hat eben so viel Per— en und Pferde in ihrem Gefolge. Verhaͤltnißmaͤßig ist das— 4 bei den Kavallerie-Brigaden des Herzogs v. Orleans und ö General Lawoestine der Fall. Man spricht von der Bildung ier neuen Infanterie⸗Divisionen, deen Befehlshaber aber noch licht bekannt find.“

Die aus Bethune (im Dep. des Pas⸗-de⸗-Calais) nach Bel—

lien ubergetretenen Soldaten gehoͤrten, dem Nouvelliste zu—

tionnel wollte nichts von unserm Anonymus und hatte ihm nichts

Gendarmerie nach Lille zuruͤckgebracht worden.

Der hiesige Nord-⸗Amerikanische Gesandte, Hr. Rives, ist vor— gestern auf dem Amerikanischen Paketboote „Sully“ von Havre nach New-Hork unter Segel gegangen. /

Herr Billing, Secretair bei der diesseitigen Gesandtschaft in Madrid, ist gestern als Courier hier angekommen.

Der Minister des offentlichen Unterrichts hat abermals 13,877 Fr. unter die Hochschulen voh Cahors und Metz zur Be— foͤrderung des Elementar-Unterrichts vertheilt.

Der Dekan der hiesigen Fakultaͤt der Wissenschaften, Herr Lemaire, ist vorgestern hierselbst mit Tode abgegangen.

Die Gemeinde von Vincennes hat das Terrain, auf welchem der General Daumesnil, ehemaliger Kommandant dieser Festung, begraben liegt, unentgeltlich und fuͤr ewige Zeiten abgetreten.

Die Kosten der Bauten und anderen Arbeiten, welche die Stadt Paris in dem laufenden Jahre ausfuͤhren (ßt, werden auf sechs Millionen veranschlagt. ö

Das Journal des Débats enthaͤlt folgendes Schreiben des Vicomte von Chateaubriand an den Redacteur, Herrn Ber— tin den Aelteren, das sich auf ein untergeschobenes (in Nummer 272 der Staats-Zeitung mitgetheiltes) Schreiben bezieht, worin der Vicomte Herrn Bertin wegen seines Abfalls von dem aͤlte— ren Zweige der Bourbonen heftige Vorwuͤrfe machte: „Genf, 27. Sept. Ich lese so eben, werther Freund, in verschiedenen Blaͤttern einen aus der Gazette du Midi entlehnten Brief, den ich Ihnen von hier aus unterm 5. September, als Antwort auf einen von Ihnen am 25. August an mich gerichteten, gefchrieben haben soll. Ich habe aber, seitdem ich aus Frankreich bin, kein einziges Wort von Ihnen erhalten (und das ist Unrecht von Ihnen) und bin erst am 14. September in Genf angekommen; man hat also die Gazette du Midi hintergangen, indem man ihr ein vom Datum bis zur Unterschrift durchweg apokryphisches Schreiben mittheilte. Zwar beklage ich dit aus den Tages-Ereig— nissen hervorgegangene Meinungs-Verschiedenheit, werde aber nie daruͤber die heiligen Rechte einer dreißigjaͤhrigen Freund— schaft vergessen. Ich sehe in Ihnen nichts als einen meiner werthesten, treuesten Und aältesten Verbannungs- und Ungluͤcks— gefaͤhrten. Ganz der Ihrige. Chateaubriand.“.

Das Journal de l Ain vom 144 9kt. enthalt einige De—

Law's System

tails uͤber das dem Oppositions-Deputirten Garnier-Pages in Lyon gegebene Festmahl.! Eine Menge Volks zirkulirte um das Haus, in welchem die Gäste, »250h nm der Zahl, versammelt wa— ren. Weder Polizei noch Truppen waren zugegen. Whrend des Banquets ward eine Sammlung fuͤr die Abbezahlung. der Geldstrafen, zu denen die Tribune neuerdings verurtheilt worden ist, veranstaltet, die 3000 Fr. einbrachte. Die Zahl der ausge— brachten Toaste belief sich auf z vei und dreißig; am meisten wur— den diejenigen darunter beklatscht, welche Angriffe auf das Pé— riersche System enthielten. Dem Dichter Barthelemy ward we— gen seines Abfalls von der republikanischen Partei ein Pereat gebracht. In der Mitte des Saales waß eine Tribune errich— tet, von welcher herab mehrere Redyer spraͤchen. Herr. Garnier— Pages hielt einen Vortrag, der eind halbe Stunde dauerte. Die Rede des Commissairs des Banquets schkoß mit der Resensaer, daß die Anwendung der Gewalt eine Tugend sey, wenn sie den Memeid hekaͤmpfe! Anspielung dieser Phrase auf die

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offentlichen Unterrichtes.

Gegenwart wurde von den Anwesenden, die saͤmmtlich Erz-⸗Repu— blikaner waren, sogleich aufgefaßt und mit großem Beifall auf— genonmen.

Der National enthielt vorgestern einen Artikel, worin der hiesige Buͤrgerstand zwar als sehrs ehrlich, gutmuͤthig und gedul— dig, aber eben nicht als sonderlich unterrichtet geschildert wurde. Der Constitütionnel, der von der Gazette de France fruͤher ein⸗ mal das Blatt der Gewuͤrzkraͤmer genannt wurde, uͤbernahm ge— stern die Vertheidigung des Pariser Bürgers und fand es son— derbar, daz dieser Angriff in einem Blatte enthalten sey, das sich ausschließlich dést Repräsentanten der Rechte und Interessen des Volkes nenne. „In zen Augen des National“, hieß es weiter, „gehoren, wie es scheint, die Gewuͤrzkraͤmer nicht zum Volke, sondern stehen in dem Verdachte der Aristokratie. Die Pariser Kramer wollen im Jahre 1832 die Ordnung und hegen wenig Enthusiasmus für gewisse transatlantische Theorieen. Dies ist fseilich ein Vergehen, das sich nicht vergeben laͤßt. Doch glauben wir, die Gutmuͤthigkeit der Pariser Buͤrger werde nicht so weit gehen, den ehrgeizigen Planen gewisser Leute zum Werk— zeuge zu dienen.“ Am Schlusse seines Artikels fand es der Constitutionnel sonderbar, daß der Verfasser jenes Aufsatzes des National sich nicht genannt, sondern nur als einen Buͤrger be—

Der Natio⸗

zeichnet habe, dem die Augen aufgegangen seyen. N

nal bemerkt heute mit Bezug auf diese letztere Aeußerung des Constitutionnel: „Wir mußten glauben, der Constitutionnel sey sehr neugierig, den Anonymus zu kennen, und beeilten uns da— her, ihn mit demselben bekannt zu machen. Aber der Constitu— Unhoͤfliches zu sagen. Wir freuen uns daruͤber, erwarteten aber etwas ganz Anderes.“

Der Koͤnigl. Gerichtshof von Aix chat den Antrag des dor— tigen General-Prokurators, die Herzogin von Berry in den Pro— zeß wegen des „Carlo Alberto“ einzuschließen, weil man eine blonde Haarlocke und vor kurzem auch ein Ludwigs-Kreuz am Bord dieses Dampfbootes gefünden hat, einstimmig verworfen.

Der Redaeteur der Gazette de France ist gestern wegen der

77 in Beschlag genommenen Nummern vom 26sten und 27sten v. M. vom Instructions-Richter verhoͤrt worden.

In dem Journal de Francfort vom 8. Okt. liest man Folgendes: „Zwei Begebenheiten beschäftigen die Franzoͤ— sischen Zeitungen: die Ministerial-Veränderung und das uͤber den Lepage und den Cuny verhängte Todes-Urtheil. In ersterer Be— ziehung ist es wahrscheinlich, daß die sogenannten Doctrinairs ans Ruder kommen werden, und wir leugnen nicht, daß uns der Charakter dieser Maͤnner Buͤrgschaften fuͤr die Ruhe und Ord—

nung in Frankreich und fuͤr den Frieden von Europa zu bieten scheint. Man wird sich erinnern, das es im Konvente eine Par⸗

und die sich

eine ver

allenf⸗ 1s

hätte gefallen lassen, weshalb sie

ßigtesten Republikanern best fassungsmaͤßige Monarchie alles Moͤgliche that, um auch, wie alle gemaͤßigte

auch udwig XVI. zu retten, dafuͤr. aber arteien, sich den Angriffen sämmt

cher extremen Meinungen ausgesetzt sah. Die heuti

Doctrinairs sind nun, was die Girondisten damals waren. Der Charte zugethan, aber sie von dem Koͤnigthume nicht trennend, haben sie, indem sie der letzten Revolution beit und dem Herzoge von Orleans in die Haͤnde arbeiteten, Frank?“ reich vor der Republik und wahrscheinlich auch vor der Anarchie

bewahrt. Die ultra-liberale Partei ist ihnen sehr abhold; die royalistische Partei dagegen behandelt sre mit mehr Achtung, hält sie jedoch fuͤr unvermögend, Frankreich der Krise, worin es sich befindet, zu entreißen. Die Zukunft wird lehren, durch welche Thaten sie sowohl denen, die ihre Redlichkeit in Zweifel ziehen, als denen, die ihnen ihre Fahigkeiten bestreiten, antworten wer— den. Eine Bemerkung, die wir nicht fuͤr uͤberfluͤssig halten, ist, daß es den Minister-Kandidaten in Frankreich inmer vöoͤllig gleichguͤltig ist, zu welchem Verwaltungs-Zweige sie berufene wer— den. Jeder dieser Herren glaubt sich zu Allem gut, und meint, daß es nur einer Koͤnigl. Verordnung beduͤrfe, um ihn eben so geeignet fuͤr die Marine als fuͤr das Kriegswesem, fuͤr' den Han— del als suͤr die Diplomatie, fuͤr die Finanzen als fuͤr die Justiz zu machen. Wir hatten vor einigen Jahren Gelegenheit, den Herzog von Broglie kennen zu lernen; er ist ein eben fo gelehrter als bescheidener' Mann, ein zruͤndlicher Kenner der Englischen und Franzoͤsischen Gesetzgebung, der Verfasser meh— rerer Gesetz-Entwürfe uͤber die Presse, die Jüry und einige andere Institutionen. Was aber Herrn von Broglie ganz vorzüglich auszeichnet, sind seine Studien über das Kriminal-Recht und namentlich uͤber das Straf-System, des— sen offener Anhänger er, wie alle aufgeklaͤrte Philantro— pen unserer Zeit, ist. Diesen gruͤndlichen Rechtskundigen, die— sen gelehrten Kriminalisten will man. nun zum Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten machen. Herr Thiers verdankt seinen Eintritt in die Welt Herrn Laffitte, der in ihm einen ausgezeichneten Finanzmann erkannte. Herr Thiers hat uͤber . eine Breschuͤre herausgegeben, die von tiefen Kenntnissen in Finanz-Angelegenheiten, im Kredit-, Boͤrsen— und Bankwesen zeugt. Ihn ernennt man zum Minister des ͤ Es werden also lauter faͤhige Maͤnner gewählt, aber fuͤr Verwaltungs-Zweige, worin sie noch memals Beweise ihrer Fahigkeiten abgelegt haben. Mahnt dies nicht ohne ubrigens dem Verdienste ener Herren im Mindesten zu nahe ireten zu wollehi) an die Worte Figaro's⸗ „„Man hatte wegen eines Amtes an mich gedacht; ungluͤcklicherweise aber war ich dazu geeignet; es galt einen Rechnungsmann, und die Stelle erhielt ein Taͤnzer?“““ Das andere Ereigniß, von dem wir sprechen wollen, i Cassations-Gesuch Cuny's und Lepage's. Alle liberale erklären dem Koͤnige, daß eine einzige Hinrichtung fuͤr politische Vergehen auf seine Reglerung einen ungusloͤschlichen Fleck wer— fen wuͤrde. Wie jeder Freund der Dr het zollen uch wir dieser hochherzigen Ansicht unseren Beifall; mit Bedauern sehen wir aber, daß dieselben Zeitungen die Hinrichtung anderer poli— tischer Verurtheilter, die nicht von ihrer Färbe sind, billigen. Kür lesen in ihnen Folgendes: „„Secondi's eines rohalistischen Kondemnirten) Todęes⸗Urtheil wird in Parthenay vollzogen wer— den. Möhe diese isifamirende Strafe jenen ungluͤcklichen Land— leuten zur Warnung dienen, die sich durch die treulosen und strafbaren Einfluͤsterungen der Adeligen und der Priester zum Verbrechen verleiten lasfsen!““ Cuny und Lepage sollen also nicht hingerichtet werden, wohl aber Secondi. In Paris ist der Aufruhr zu entschuldigen, aber in der Vendée nicht. Das in der Hauptstadt vergossene Blut wuͤrde die Regierung entehren, denn es ist liberales Blut; aber das im Westen vergossene ist bloßes Royalisten⸗Blut; da hat die Sache nichts auf sich. Dies ist die Gerechtigkeit, dies die Menschlichkeit der Parteien!“ Me en B g n da.

Aus dem Haag, 7. 0kt. Nachrichten as Nymweger vom 5ten d. zufolge, war der Kardinal von Latil mit mehreren Anderen zum Hofe Sr. Maj. Karls X. gehoͤrenden vornehmen Personen zur Abhaltung einer fuͤnftägigen Quarantain: dort angekommen.

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Belgien.

Bruͤssel, 7. Okt. Die neue Gerichts-Organisation gieb dem Lynx zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Endlich haber wir also unabsetzbare Richter! Dies ist eine Wohlthat im All gemeinen; ist es aber eine unter den jetzigen Umständen? zweifeln daran. Uebrigens hat die Unabsetzbarkeit nichts, was uns erschreckt. In der Zeit, in der wir leben, ist sie nicht von langer Dauer, und bei uns, wie bei unseren Nachbarn, giebt es in den Institutionen und in den Aemtern nichts Dauerndes, als die Bewegung. Wie viel Fuͤrsten, von Karl II. an bis zu Ludwig XVIII. und dem Kaiser Napoleon, auf ewige Zeiten ausgeschlossen, sind in ihre Staaten zuruͤckgekehrt! iel constitutionnelle unverantwortliche Könige, von Ludwig XI. an bis zu Dom Pedro und Karl X., sind von ihren erblichen Thronen gestuͤrzt worden! Wie viel auf ewig verbannte But ger, wie z. B. die Koͤnigsmoͤrder vom Jahre 1793, he d Ende ihrer Verbannung erlebt! Wie viel auf Lebens nannte Beamte, Konsuln, Senatoren, Pairs u., s.

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Wir

w. haben nur eine kürze Rolle auf der politischen Buͤhne gespielt. iele Dinge also, mit denen man uns fuͤr immer droht, werden uns nicht ewig betruͤben; unsere Schmerzen, wenn wir deren emosn den, werden ein Ende haben, und, um wieder auf die un baren Richter zu kommen, mit denen Herr Raikem Belgi in Geschenk gemacht hat, wenn es wahrscheinlich ist, daß sie in zehn Tagen installirt werden, so ist es noch hundertmal wahrschein! cher, daß sie nicht auf ihren Sitzen sterben werden.“ Ueber denselben Gegenstand aͤußert sich das Journal d' Anvers folgendermaßen: „Die neue Gerichts-Srganisalion wird ganz