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Verlust eines großen Theiles der besten Truppen seiner kleinen
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e Maßregeln sind, sobald die Gelegenheit sich bietet, von den die beiden einzigen Britischen Offiziere in Dom Pedro's Dienst,
äederlaͤndischen und Belgischen Bevollmächtigten oder Kommissa— re Für, ihre resp. Gebletztheile augenblicklich zu ergreifen und aiiz= zuführen. 6) Man ist uͤbereingekommen, daß die Schifffahrt auf den die Schelde und den Rhein? verbindenden Gewaͤssern, um von Autwerpen nach dem Rhein zu kommen und umgekehrt, fuͤr den welgischen Handel frei bleiben und nur solchen Zoͤllen unterworfen en soll, welche niemals die fuͤr die Nheinschrffahrt bestehenden
bersteigen sollen, mit Rücksicht auf das Verhaͤltniß der Entfernün⸗
9geü. Außerdem ist festgesetzt, daß den Belgiern die Schifffahrt Auf den besagten hc fern stets auf dem Fuß der begänstigtsten Nationen gestattet werden soll. Zu gleicher Zeit, und bis die be⸗ sagte Regulirung abgemacht ist, bicib die Schifffahrt auf der Maas und ihren. Neben- Armen fuͤr den Handel beider Lander frel und werd den Vestimmungen des am 317 Maͤrz 1831 zu Mainz unte- zYschneten Rheinschifffahrts⸗Vertrages untrrworfen werden, insofern die genannten Bestimmungen auf den besagten Fluß anzewandt werden koͤnnen.!
„Art. 10. Der Gebrauch. der Kanaͤle, welche durch beide Laͤn— der gehen, wird fortfahren, frei und den Bewohnern gemeinschaft * zu seyn; worunter zu verstehen ist, aud zu denselben Bedingungen bemnistzen, and daß von beiden Se ten nur maͤßige Abgaben für die Kanal⸗-Schifffahrt erhoben werden.“
„Act. I J. Die Handels⸗Straßen zwischen Belgien und Deutsch— nd über Limburg bleiben durchaus frei und konnen unter keistein Borwande gehemmt werden. Der Gebrauch der Straßen, welche, rch die Städte Mastricht, Sittard und Venloo gehend, nach den aneh Deutschlands fuͤhren, darf nur maͤßtgen Zöllen, zur Un⸗ halts ng der Wege, unterworfen werden, so daß dem Transito udel keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, und daß / ver⸗ tte st der ebtn erwaͤhnten Zölle, diese Straßen in einem guten Sande erhalten werden und dadurch geignet seyen, den Handel zu erleichtern.““
„Der Artikel 12 des Traktats vom 15ten November 1831 faͤllt weg, und der 13e Artikel desselben wird jetzt Art. 12, mit der einzigen Abänderung, daß statt: „„Vom 1. Januar““ im An⸗ fange des isten Paragraphen jetzt die Worte 7, Vom 1. Juli“ zu stehen kommen.“ ;
rt. 13. Dem Art. 14 des ersten Traktats entsprechend) Da Holland seit dem 1. November 1830 ausschließlich alle Vorschuͤsse zur Bezahlung der ganzen offentlichen Schuld des Kbͤnigreichs der Niederlande ganacht hat, so ist man uͤbereingekommen, daß besagte
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daß sie solche gegenseitig /
welche in der Schlacht vom 29. September unverwundet davon gekommen sind; doch sollen die Wunden der meisten uͤbrigen nicht gefährlich seyn. Von den Portugiesischen Offizieren der constitu— tionnellen Armee sind angeblich 17 geblieben.
Am Zten d. M lief der „Ebenezer“ mit 50 fuͤr den Ka— vallerie⸗Dienst Dom Pedro's bestimmten Freiwilligen an Bord in den Hafen von Falmouth ein. Es befanden sich deren schon eben so viel an Bord des Kutters „Qsprey“ daselbst. Bis setzt sind sie durch widrigen Wind am Auslaufen verhindert worden.
Am 5. d. M. war in der City eine Zusammenkunft von Kaufleuten, die mit der Stadt Porto in Handels-Verbindung stehen
und man beschloß, die Britische Regierung zu ersuchen, daß sie John Forbes, Und sagte, daz er von der
die große Gefahr uns Bedraängniß, worin sich die dasetbst woh— nenden Britischen Kaufleute befinden, und den unermeßlichen Verlust, der fuͤr dieselben aus den gegenwaͤrtigen feindlichen Un— ternehmungen hervorgehen muͤsse, in Betracht ziehen und. auf
trgend eine Weise interveniren inoͤge.
Herr O Connell hat ein zweites Schreiben an die Reformer
von Großbritanien erlassen, worin er in den heftigsten Ausdrük—
Vorschüsse vom 1. November 1830 ois zum 1. Juli 1833 auf 2h Mo⸗ nate berechnet, beo rata der Niederlaͤndischen 00,900 Fl. jährlicher Nentée, womit Belgien belastet bleibt, dem Hollaͤndischen Schatze vol dem Belgischen Schatze gezahlt werden sollen, und daß diese Zählung stattfinden soll, sobald die Erledigung des Syndikats des Tilgungsfonds vollstandig beendigt ist, und zu gleicher Zeit, daß Bel⸗ n gh Erlspigung der Berechnungen seinen Antheil an dem Fonds erhalten so ll.“ 8 3 z
gi Artikel 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 und 23 aͤndern bloß ihre Stellung und bilden die Artikel 14, 16, 16, N, 18, 19, 20, 21 und 22 des neuen Traktat⸗Entwurfs.“
„Art. 25 entspricht ganz dem Art. A in dem Traktat vom 15. November, nur daß statt: „„des zwischen den beiden Parteien abzu⸗ schließenden Traktats““ zu lesen ist: „„des gegenwaͤrtigen Trak— tats.““ 46 .
HY Der Axtikel 25 des Traktats vom 15. Nodb. faͤllt ganz weg.“
„Art. 24. In Folge der Stipulgtionen des gegenwaͤrtigen Traktats ist Friede und Freundschaft zwischen Sr. Maj. dem Könige der Niederlande einersetts und Sr. Maj. dem Könige der Belgier Rädcterseits, ihren gegenseitigen Erben und Nachfolgern, Staaten und Unterthanen auf ewige Zeiten.“ = .
Art. 25. Der gegenwartige Traktat wird ratifizirt, und die atificgtionen werden in London binnen cinem Monat oder fruͤher, wenn es moglich ist, ratifizirt werden; demzufolge haben die resp. Bevollmächtigten ihn unterzeichnet und mit Dem Siegel ihres Wap⸗ prns untersiegelt. Geschehen zu London, im Jahre des Heils 183 — “
Der Courier sagt mit Bezug auf obigen Traktats-Ent— wurf: „Da diese neuen Vorschlaͤge Lord Palmerstons an die Hollaͤndische Regierung von diesem nicht in seiner amtlichen Eigenschaft als Mitglied der Konferenz uͤberreicht wurden, so glaubte die Hollaͤndische Regierung gar keine Ruͤcksicht darauf nehmen zu muͤssen. Wie die Sachen jetzt liegen, wartet dem— nach, wahrscheinlich der Konig von Holland die Mitwort der Konferenz auf seine in der Note des Herrn van Zuylen van Nyevelt enthaltene Remonstration ab, und die en, , wartet auf ander Dinge, die wir gewiß in kurzem werden bffentlich bekunnt machen koͤnnen.“
Eben dieses Blatt stellt folgende Betrachtungen uͤber die Schlacht vom 29. Sept. an: „Der lang erwartete Angriff auf Porto hat endlich stattgefunden, wiewohl ohne Erfolg. Dom Pedro hat die Belagerer auf allen Punkten zuruͤckgedraͤngt, aber mit
Armee. Der Haupt-Angriss der Miguelisten war gegen die von dem Britischen ünd dem Franzoͤsischen Regiment besetzte ae, gerichtet; hoͤchstwahrscheinlich aus zweierlei Gruͤnden; einerstits, weil die Portugiesischen Soldaten gegen diese Huͤlfstruppen von Dom Pedro's Armee großere Erbitterung hegen, indem sie dieselben als fremde Eindringlinge ansehen; andererseits, um diesen Theil von Dom Pedro's Truppen zu vernichten, der, obgleich gering an Zahl, seiner Armee ein großes Gewicht giebt. In dem verzweifelten Kampf, der zwischen einer Handvoll Britischer und Franzoͤstscher Soldaten und den Massen der Miguelistischen Truppen stattfand, ist die National⸗Ehre beider Laͤnder, Englands und Frankreichs, rühmlich behauptet worden. Aber das Blutbad war verhaͤltniß— mäßig hoͤchst furchtbar, und dieses kleine Corps von Freiwilligen wurde sast gänzlich aufgerieben. Man kann diesen Angriff von Seiten des Befehlshabers der Armee Dom Miguels als eine Entfaltung aller in seiner Gewalt stehenden Mit— tel betrachten, um Dom Pedro durch Sturm aus der Stadt Porto zu verdrängen. Es war ein vorher uͤberlegter, geordneter und durchdachter Angriff. Die Soldaten Dom Mi— guels fochten mit einer Kaltbluͤtigkeit, einem Muth und einer Erbitterung, die den Truppen jedes Landes zur Ehre gereicht hätten. Sie kaͤmpften tuͤchtig und mit 6 Sie boten das Aeußerste auf, aber ihr Zweck gelang ihnen nicht. Es ist also erwiesen, daß mit den Mitteln, welche hier den Belagerern zu Gebot standen, sie das von Britischen und Franzoͤsischen Huͤlfstruppen vertheidigte Porto nicht zu nehmen vermochten. Aber man darf die Thatsache nicht verhehlen, daß ein zweiter sol— cher Sieg von Seiten Dom Pedro's einer Niederlage gleich— kommen wuͤrde. Er ist nur durch die Tapferkeit der Bri— tischen und Franzoͤsischen Soldaten gerettet worden, und diese tapferen Vertheidiger sind fast ganzlich aufgerieben oder schwer verwundet. Wenn also Dom Miguel hinreichende Mittel be— sitzt und mit frischen Truppen einen neuen Angriff unternehmen kann, so könnte eine solche Unternehmung bei der Abwesenheit einer Britischen und Franzoͤsischen Legion fuͤr ihn gluͤcklichen Er— folg haben. Uebrigens bemuͤhen sich Dom Pedros Freunde in England und Frankreich aus allen Kräften, ihm neue Verstaͤr— kungen an Leuten, Geld, und Kriegsvorräthen zu verschaffen; in wenigen Tagen sollen 5h90 Mann von der Themse aus nach Porto abgehen, und eine beträchtliche Anzahl von Soldaten der aufgelöͤsten Fremden⸗-Legion von Belgien ist nach den Einschif— fungsplaͤtzen unterwegs.“
ken die jetzige Verwaltung angreift. Hauptsaͤchlich wirft er dein Lord Althorp und dem Herrn Stanley vor, daß sie vor dem versammelten Parlamente Irland eine Jurh-Bill versprochen, und nicht Wort gehalten hatten. Er sagt unter Andecem: „Ich bin so gewiß uͤberzeugt, wie ich weiß, daß Mittags die Sonne am Himmel steht, daß, wenn Sir Robert Peel und Lord Leveson Gower im Amte geblieben wären, sie ihr Versprechen, Irland eine Jury⸗Bill zu geben, erfuͤllt haben würden. Ich kenne keinen Mann,
der unfähiger gewesen ware, sein Wort zu brechen, als Lord Leveson
Gower. Er ist allerdings ein Tory, und Tories haben viele und große politische Fehler; aber selten findet man unter ihnen Maͤnner, die ein feierlich gegebenes Versprechen verletzen moͤch— ten. Nur der aͤchte Whig beluͤgt Euch, wie ein schlecht gelegter Muͤhlstein, und denkt so wenig daran, sich seiner Falschheit zu schaͤmen, als der todte Stein. Tritt hervor, Lord Althorp, und lass uns wissen, ob Du nicht ein Whig dieser Gattung bist?“ — Nachdem Herr O'Connell erzählt hat, wie Lord Althorp. sich
Dem Courter zufolge, sind die Herren Vanzela und Walsh
im versammelten Parlamente zur Durchfuͤhrung der erwaͤhnten Bill verpflichtet habe, und wie dieselbe trotz dem auf den Antrag des Lord Melbourne verworfen worden sey, sagt er: „Auf diese Weise halten die Whigs ihr Wort. Entweder ermächtigte Lord Melbourne den Lord Althorp, das Versprechen einzugehen oder nicht. That er es, dann sind die beiden Minister' nicht allein gegen das Publikum und mich, sondern auch gegen einander wortbruͤchig geworden, und sie erniedrigen sich dadurch, daß sie usammen im Amte bleiben. That er es nicht, dann ist Lord Althorp gar nicht zu entschuldigen, daß er ohne Zustimmung sei⸗ ner Kollegen. eine Verpflichtung fuͤr die Regierung uͤbernahm, und er durfte keine Stunde laͤnger Minister bleiben.“ — Zu ei— nem anderen Gegenstand uͤbergehend, bemerkt Herr O'Connell: „Wenn die Whigs in England mit dem hundertsten Theil der Leiden— schaftlichkeit verfolgten, wie in Irland, so koͤnnten sie nicht eine Woche im Amte bleiben; aber wir sind eine erbaͤrmliche Provinz, und selbst unsere Seufzer werden durch die Haupt-Journalé Eng— lands erstickt. — Reformer von England, es wird und kann nicht immer so bleiben! Die Zeit nahet sich, wo die Aufloͤsung der Union Eure Fabrik- Arbeiter von der Konkurrenz unserer vor Hunger sterbenden Handwerker befreien, wo Eure Landbauer nicht mehr von unsern bettelnden Arbeitern durch niedrigeres Tagelohn um das Brot gebracht werden, wo Eure Armen? Ta— ren nicht mehr durch die Armen werden gesteigert werden, welche Irland in so reichem Maße den Englischen Kirch—
spielen liefert. — Lord Althorp kann noch Vieles wieder gut, machen und seinen Charakter reinigen, wenn er alle Verfolgungen gegen die Presse so lange einstellt, bis eine
Bill zur Verbesserung unserer Geschworenen-Gerichte durchge— gangen ist. Dies ist der einzige Ausweg, der ihm uüͤbrig bleibt; aber ich glaube nicht, daß er ihn einschlagen wird. Ich fordere daher jeden rechtlichen Reformer auf, dessen Stimme er verlangt, ihn zu fragen, ob er meinen Worten widersprechen kann; und sollte er es wagen, so werde ich uͤberzeugende Beweise fuͤr die
Wahrheit derselben beibringen. — Engländer! Maͤnner! Ich
frage Euch, ist dieser Lord geeignet, Euch zu repraͤsentiren? Diese Frage moͤget Ihr Euch selbst beantworten.“
Am ten d. M. fand in Edinburg eine so zahlreiche und glaͤnzende Versammlung statt, wie man sich bei keiner fruͤheren Gelegenheit erinnern kann, und zwar, um uͤber die Errichtung eines Monumentes zum Andenken Sir Walter Scotts zu be— rathschlagen. Die Versammlung bestand aus Personen von den verschiedensten politischen Parteien; unter ihnen bemerkte man den Herzog von Buccleuch, den Marquis von Lothian, den Grafen v. Roseberry, den Grafen v. Dalhousie, den Lord Dalmeny, den Lord Meadowbank, den Lord⸗Advokaten von Schottland (Francis Jeffrey), den Lord-Oberrichter, u. s. w. Letzterer nahm auf den Antrag des Herzogs von Buccleuch den Vorsitz ein. Der erste Beschluß, der von dem zuletzt genannten Herzog vorgeschlagen wurde, lau— tete folgendermaßen: „Daß diese Versammlung von den Gesinnun— gen der hoͤchsten Bewunderung fuͤr das Genie und die Talente des verstorbenen Sir Walter Scott durchdrungen ist, dessen un— vergleichliche Werke seinen Ruhm bis in die entferntesten Regio⸗ nen der civilisirten Welt getragen, und auf die Literatur seines Vaterlandes einen Glanz geworfen haben, der so lange dauern wird, als die Sprache, in der sie geschrieben sind.“ — Naͤchst⸗ dem erhob sich der Lord-Advokat von Schottland, der, nachdem er seine Freude uͤber eine so zahlreiche Versammlung aus— gesprochen hatte, sich unter Anderm folgendermaßen aͤußerte:
„Der Beschluß, den ich die Ehre haben werde, Fhnen vorzu— schlagen, bezweckt, die Meinung der Versammlung auszudruͤcken, daß in dieser Stadt irgend ein Denkmal errichtet werden möge, um der spaͤten Nachwelt als Zeugniß zu dienen, wie hoch seine Zeit⸗ genossen den großen Mann ehrten, den wir verloren haben. Es könnte eitel und thoͤricht erscheinen, daß wir durch Errichtung eines Denkmals den Ruhm eines Mannes zu vermehren trachten, der sich selbst in seinen Werken ein weit unvergaͤnglicheres Monument er? richtet hat, und dessen geehrter Name alle außere Zeichen der Erin? nerung uͤberleben wird. Aber es ist so natuͤrlich, daß wir unseren Gefuͤhlen einen Ausdruck zu geben suchen, und genau erwogen, ist es weder thöricht noch unnuͤtz. Es ist natuͤrlich und gerecht, daß wir uns der Dankbarkeit zu erinnern suchen, die 33. gro⸗ ßen Maͤnnern schuldig sind. Es ist nicht unnütz, daß irgend ein sichtbares Denknial zur Erinnerung an große Tugenden und Talente besteht, deren Vorbild nicht oft genüg in's Gedacht niß zurückgerufen werden kann. Ich bin daher der Meinung, daß die Ehre, die man dem Andenken großer Maͤnner erwesst, dazu dient, ihre Verdienste ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen und daß ein solche— dem wahren Werthe dargebrachter Zoll das wirksamste Mittel ist, Andere zur Nacheiferung zu ermuntern. Wenn es nun aber je ei?‘ nen Mann gegeben hat, der ein Ehren⸗Denkmal von Seiten der Stadt oder dein Lande verdient hat, in denen er lebte, und deren Glanz und Zierde er so lange Zeit gewesen ist, so muß durch ein— stimmigen Jübelruf zugegeben werden, daß Walter Scott dieser Mann is? Allgemeiner ünd slürmischer Beifall. Rachdem Herr Jeffreh noch mit kurzen Worten der litergrischen Verdienste Walter Seott s im
Allgemeinen gedacht hatte, trug er auf folgenden Beschluß „Daß diese Versammlung, in Uebereinstimmung mit dem, fuͤr den allgemeinen Wunsch des Landes haͤlt, der Meinung if
in der Hauptstadt Schottlands zur Erinnerung an Sir Scott ein oͤffentliches Denkmal errichtet werden soll, wurd großen Namens, und so beschaffen, daß es spaͤteren Zeiten g niß der, Verehrung dienen moͤge, welche seine Zeitgenossen meten.
in Ausfuhrung zu bringen. — Es bedarf wohl kaum wähnung, daß alle diese Beschluͤsse einstimmig angenomn den. Spitze sich der Herzog von Buccleuch befindet, erhob Bank von
Nachdem der Ausschuß ernannt worden war, an
sulbung der Kirchengewalt in derselben mit Zustimmung der a Tlhemeinen Staͤnde⸗Versanmlung das Noͤthige verordnet wer— a“ — Hr. Freudentheil fand in dem Paragraph um so Wg uh eine hinlaͤngliche Sicherung fuͤr die Protestanten, als in ö 1 lerer Zeit beide Haupt-Konfessionen sich einander immer mehr hm n saähert hatten und die Stände schon gegen Beeinträchtigungen wa— hen wurden. — Hr. Christiani war ebenfalls dieser Ansicht,
Der Professor Wilson machte demnaäͤchst den Vorschlag, er die freundliche Stellung beider Konfessionen in unserer ein Ausschuß ernannt werden inge, um den zweiten Bess it:
aber ein katholischer Furt koͤnne die Kirchen -Ho— der nl nicht üben, wenn auch fwaktisch dies geschehen und nen a Bisetze dafuͤr seyn sollten. Es sey daher nothwendig, der evangelischen Kirche auf jenen Fall ihre? Rechte sich PHeichert blieben. Er wuͤnschte deshalb, daß im Staats- Grund— Sch iseze haͤtte bestimmt werden mogen, den Fürst mässe immer
2 —
land, und vön anderen Banken Edinburgs, welche zu den GM öangelischen Glaubens seyn. Allein die Schwierigkeit einer sol—
bigern des Sir Walter Scott gehoͤrten, beauftragt worden hen Bestimmung einsehend, wolle er, ohne jedoch etnen Antrag als Zeichen der Bewunderung fuͤr die ehrenwerthen Gesinnun frauf zu stellen, das Haus- um die Erwaͤgung baruͤber bitten,
welche Sir Walter Scott ihnen stets bewiesen habe, zu dem -hicht etwa im Begleitungs / Schreiben er Wunsch
absichtigten Zweck in ihren Namen Fünf Hundert
auszU⸗
Pfu hechen waͤre, es moge in dem demnaͤchstigen Hausgesetze eine
Sterling zu unterzeichnen. Nachdem noch besondere Con Fallsige Beftimmung gemacht werden. Er muͤsse auch bemerken,
fuͤr London und Glasgow ernannt worden waren, tre die Versammlung. Durch zeichneten, wurde die Summe von 1109 Pfd. Sterl. zi gebracht.
Das Athenaeum meldet: „Wir fuͤhrten an, daß die (
den des Sir Walter Spolt sich auf 60,90 Pfo. belie Korrespondent aber berichtet uns, daß sie jetzt auf 53,0
irt seyen, und daß Re Administratoren hiergegen bis 16, . ; 22,(00 M hirken konne. — Synd. Dr. Luͤntzel:
in Handen haͤtten, so wie seine Lebens-Police fuͤr So bliebe zin Schuld⸗Rest von 21, 100. Pfd. und wir (durch Unterzei
nicht, daß diese im Laufe einer Woche
zusammenkommen, die Glaͤubiger befriedigt und Abbökh
ner Familie erhalten werden wird.“ Den letzten Nachrichten aus Buenos Ayres
4 Personen, welche sogleich hen Glaubens sey.
mi z der S. nur den Fall voraussetze, daß der Furst wirklich katho— Es scheine ihm indeß hoͤchst bedenklich, die isam efällsige Regulirung bis zu dem wirklichen Eintritte jenes falles hinaus zuschieben, und er halte deshalb fuͤr hoͤchst shwendig, die Rechte der evangelischen Kirche gleich im fen Boraus durch ein besonderes Gesetz mit gleicher Kraft -wie das
DIMitholischen Fuͤrsten auf solche Bestimmungen
Der onft nYο.
s. h r el, , gehnge zu eh; der Wunsch, daß der König immer evangellschet Konfesston chu Rr, wäre allgemein; die Fassung des § sey un vertraglich mit for ch Verhaͤltnissen beider Konfessionen, und die Alusutung der
svͤnfzelischen Kirchengewalt von einem katholischen Landesherrn
zuflefährde die Sicherheit der Kirche und die Ruhe des Staats.
herrschte in diesem Staat jetzt vollkommene Ruhe. Mon Er wünsche in dieser Beziehung etwas Durchgreifendes, Schla—
Video war durch eine dem Praͤsidenten Rivera feindlich Partei beunruhigt worden, doch glaubte man, er wehde im seyn, sich in seiner Gewalt zu behaupten. befand sich in einem sehr aufgeregten Zustande. schaft hatte resignirt. *
Niederlande. Aus dem Haag, 10. Okt. Die Gesetz⸗Entwuͤrfe
Auch R o Jann Firchengewalt . schen K ü. Die Rien Lachdem Professor Saalfeld, Pastor Meyer, br. Meyer
Len hendes, unde er trage daher darauf an, dem Schlußsatze des 8. Em] so soll ꝛc.“ zu substituiren „so soll derselbe die Ausuͤbung der der evangelischen Kirche verlieren.“ —
id Herr Thedinga sich im Wesentlichen dem vorigen Red— ser angeschlossen, trug r. Sermes noch auf die Verbesserung ses F. dahin an: „Die Rechte der Kirchen-Hoheit sollen nur von „tz ßehoͤrden dieser Konfession exercirt werden.“ Dieser Antrag
in der vorigen Session der Generalstaaten nicht zur Bewtshurde abgelehnt, jedoch der Luntzelsche mit dem §5. angenommen.
gekommen sind und also wahrscheinlich in der abermals werden vorgelegt werden, sind: für die Personal-Steuer; 2) ein Entwurf zu einem allg
bevorstehen in Gleiches war der Fall mit J wescher letztere [) ein neuer Engnssetimmt, daß alle allgemeinen Anordnungen der Roͤmischkatho—
emchschen Kirchen-Behörden der Einsicht des Ministeriums bedärfen
Gesetze wegen Erhebungsweise der Ein, Aus- und Durch id ohne dessen Genehmigung nicht verkuͤndigt oder vollzogen
Zölle; 3) der Tarif der Ein“, Aus, und Durchfuhr allen Guͤtern und Waaren; 4) der Gesetz⸗Entwurf über
lung des Tonnengeldes von Seeschisfen; 5) das Gesetz vn Außerdem werden in vorge der Schuld Jahre 1833; 2) wegen Bestimmung der Art der Einziehung n Aus gz
Besteuerung auslaͤndischer Artikel. bevorstehenden Sitzung folgende
Gesetz / Entwürfe werden: 1) wegen Einkauf und
Tilgung
Tilgung der Schatzbilbets; 3) das Einnahme- und Budget fuͤr 1833; 4) Bestinimung des Beteages der steuer fuͤr kuͤnftiges Jahr;
ölle erden sollen. geh raunschweig, 13. Okt. Gestern wurde der Landtag s Herzogthums Braunschweig, nachdem derselbe seit dem 27.
ugust d. J. wieder versaimmelt gewesen war, feierlich geschlos—
uuschlos, einig unter sich und einverstanden mit der Regierung, ben mitten unter den Wirren, die den Osten und den Westen hn Europa bewegten, und die auch einen großen Theil unsers
9n eutschen Vaterlandes in ihren verderblichen Kreis zu ziehen
5 ein Gesetz wegen Aufrhh Vat rhblichen ; h) 3 ein Heseßz wegen Auftls; ohten, die Staͤnde des Herzogthums Braunschweig‘ ungestört
ĩ Mili? Iuspe 833 onbtensthal J eig National⸗Miliz (Aushebung von 1833) und Indiensthaltun Verhesserungen heraufgefüͤhrVt, die ein weisel ürst als!noth'
vorjahrigen; 6) Erneuerung der Gefetze vom Zten R
und 1sten Dezember 1830 wegen Unterdruͤckung demagogs 7) Feststellung des außerordentlichen Budgets 1833 bei dem noch fortdauernden Kriegszustande. Endlich
rere Vorschlaͤge zur Veraͤnderung einiger Kapitel des Ciofz
Umtriebe;
setzbuches.
on ndig erkannte, wenn die uralten Staats-Einrichtungen seines des den veraͤnderten Beduͤrfnissen und Anforderungen der Zeit sprechen sollten. Bedeutende Opfer sind gebracht worden, ohne gen, ohne Ruͤhmen; aber der Dank der Mitwelt und der sachwelt wird die Maͤnner lohnen, die in edler Uneigemnuͤtzigkeit n Beispiel gegeben haben, welches — wenn auch von beschränk⸗
Däie graeße prächtige Kirche in Fieritzee ist in der n m Kreise ausgehend — gewiß nicht ohne segensreiche Nachfolge
vom 6ten auf den 7Ften d. M. beinahe vollkommen ab gebrtjs Das ganze Innere dieses merkwürdigen alten Gebäudes! also auch der kunstvoll gearbeitete Predigtstuhl und die her Die letztere ip
Orgel sind ein Raub der Flammen geworden. 3198 Pfeifen und hatte uͤber 51, 000 Fl. gekostet.
Die — „7 —
sichtigkeit einiger Arbeiter schrint dieses Unglück veranlaßt zu hilt
Belgien.
Bruͤssel, 10. Okt. gen „Wir sind ermaͤchtigt, anzuzeigen, daß Herr Coghen am
genen Freitag das Gesuch um seine Entlassung erneuert Die Verordnung, durch welche Se. Majestaͤt dieselbe anna
wird unverzuͤglich erscheinen.“ Der Brigade⸗General. Nypels ist an die Spitze der nal-Angelegenheiten im Kriegs⸗Departement gestellt word Die hiesigen Kammern werden sich, den Bestimmun Verfassung gemaͤß, am zweiten Dienstag im Monat No
. 1
Im hiesigen Montteur liest nu
eiben wird.“ — Das Gelaͤute aller Glocken »verkuͤndete die eier, welche nach altem Brauche von dem Abt und Hofprediger zestßohal in der Domkirche zu St. Blasii durch eine Predigt roͤffnet wurde, die auf alle Anwesende durch einfache, erhebende Buͤrde den tiefsten Eindruck machte. Nach Beendigung des hottesdienstes wurden die Stande von dem Hosmarschall durch n Spalier, welches Abtheilungen der Buͤrger-Garde aus allen bataillonen bildeten, nach dem Bevernschen Schlosse und in den ludienz⸗Saal gefuͤhrt, wo sie dem Throne gegenüber sich auf Nachdem Se. Durchlaucht der Herzog sich auf dem hronsessel niedergelassen, wurde zuvoͤrderst der Landtags-A b— hied vorgelesen und den Standen zugestellt; darauf hielt der raͤsdent der ersten Section der Landschaft, Schatzrath von Hlessen, solgende Anrede an Se. Durchlaucht: „Durchlauchtigster Herzog, Gnaͤdigster Herzog ünd Herr! Die Arbeiten, welche Ew. Hekzogl. Burchlaucht uns,
Unt
bel Helen.
ip en. gen n
Hemi Ihren
also am IIten, versammeln, wenn sie nicht fruher einherns treuen Ständen, waͤhrend dieses, nun dem Schlusse übergebenen
werden.
Die Aufregung in den Journalen wegen der neu richts Organisation scheint ins gestern Abend nach dem Theater versammelten sich ein Menge junger Leute um den Freiheits-Baum, der a Maͤrthrer-Platze steht, und sangen patriotische Lieder. V begaben sie sich nach dem Hause des Herrn Gendebien, patriotisches Lied angestimmt, und alle Augenblicke du Ruf: Es lebe Gendebien! Es lebe unser guter Repra unterbrochen wurde.
himdiges aufzutragen geruht haben, sind beendigt. Aus einer ge
en 6 huschlsen Stille, wie solche wahrend der Unterhandlungen in ru
Volk uͤbergehen zu wollen. M ger Leberlegung und gegenseitig anerkanntem Vertrauen sich von
gn schuf, tritt unsere nene Landschafts- Ordnung mit ihren sich uf im leit bedingenden Begleitern hervor. Wir uͤberliefern sie dem on Ml hen Urtheil“e der Mit- und Nachwelt, wohl wissend und es nie⸗
z gal berkennend, daß Alles an der Hand der Erfahrung reift, und wo mn e besernde Zeit überall nachhelfen und ergänzen muß. Wir hin ch M rlasen sie aber auch, erfuͤllt von einem hegluͤckenden Bewußtseyn, sentn t treuen Vorsorge unseres hochgeliebten Fürsten, dessen wohlwol
Hierauf begab sich die Menge nach o nde landesvaͤterliche Gesinnungen wir waͤhrend dieses Landtages
Hotels der Minister des Innern, der Justiz und der auchn sist erfahren haben und innig bankend verehren, welchen als den
tigen Angelegenheiten, wo Spott-Mußtken angestimmt! Vor dem Hotel des Justiz-Ministers vernahm man de Nieder mit Raikem!
ausgeschrieen hatte, das Einschreiten der Polizei noͤthig geworden ware.
vun igen zu nennen wir in dieser oft bewegten Zeit als ein fur das n Il sterland hochwichtiges (Geschenk der Vorsehung betrachten. Es gewiß begruͤndet, und wir konnen es allen Zeitgenossen, unter
Nieder mit der Gerichts-Organisuni hen ahen vorzuͤglie influßceichen sagen: . . ; ö. * ich den Einflußreichen sagen: Nieder mit den Jesuiten! — Nachdem die Menge sich geh , . Ein rr chen ag begab sie sich ruhig auseinander, ohn h
„„Hier ist gut Braunschweig allewege, hier versteht man sich.““ Der Augenblick ist gekommen, in welchem wir von einer lieben, Theil Jahrhunderke hindurch gedauert habenden Gewohnheit
—2
„Wie sich die Zeiten aͤndern!“ sagt der Politique; 1 und in dieser Form erscheinen Hoͤchstihre getreuen Stande
her war man unzufrieden damit, daß unsere Richter absthbi
waren; seit der neuen Organisation ist man trostlos, daß absetzbar sind.“
Deutsch land. Hannover, 11. Okt.
t meder. Aeußserlich nicht mehr bezeichnet, kehren wir in die *. unserer Mitbuͤrger zunnck, um mit ihnen im stillen P rivat⸗ * im Gehorsam gegen die Gesetze zu Hetteifern, und damit die it Landschafts⸗Ordnung. der vollen Wirksamkeit zu uͤberliefern.
k Fo sind wir auch gewiß von unserem guten Landesvater nicht zesen, koͤnnen froͤhlich seyn, und haben Frieden und Freude mit
sie
* 2 2 9 . . In der Sitzung der zweiten K̃ 6 Mögen unsere Nachkommen das beste Vermaͤchtniß, was wir
mer am 2. d. wurden die §§. 2 und 3 von Kap. V. des Stad n überlassen, treu bewahren! Dann geht Braunschweigs Sonne
Grundgesetzes nach kurzen Debatten angenommen; F§. 4
welcher von den Rechten der Kirchengewalt in der evangelist⸗ Kirche handelt, veranlaßte einige umständlichere Debatten, in!
ren Folge derselbe mit mehreren Modificationen und , Die bi
mit dem Zusatz⸗Antrage des Synd. Dr, Ln ntz el:
14.
von den Consistorien des Landes ausgeübte Get ichte bar er ö. len.
auf die ordentlichen Gerichte uͤber,“ angenommen war der Sitzung am Zten d. kam tet: „Sollte der Fall eintretess, daß der Koͤnig sich zur katholischen Kirche bekenne, so soll zur Sicherstellung des zustandes der evangelischen Kirche über die Art und
9 2
„5 zur Berathung, der also n C) g ; Noͤmis leit. welche Meine getreuen Staͤnde in diefem feierlichen Au-
Weise d
ndesses iht unter.“ it allgemeiner Ruͤhrung wurden diese Worte des wuͤrdi— ö reises aufgenommen, der vierzig Jahre in guten und schlim— n Zeiten die Nechte des Landes wahrgenommen und heut zum nmale als Wortführer der alten? Stande vor lbem Throne h Se. Durchlaucht geruhten hierauf die Stande mit gender Rede zu entlassen: Ich vernehme mit Wohlgefallen die Worte der Anhäng⸗ Recht blicke an Mich richten. Das wichtige Werk,
tung 3h zu dessen Be—
Sie zusammenberief, liegt heendet vor uns; aus der
n. Mit Bezug hierguf aͤußert die hiesige Zeitung: „Ge⸗,
*
uralten Grundlage unserer angeerbten Landes-Verfassung ist eine neue Landschafts-Ordnung hervorgegangen, — alt in ihren Ele⸗ menten, neu, lichtvoller, bestimmter in ihrer Zusammensetzung. Ich freue Mich, sagen zu konnen, daß Maͤßigung, Besonnenheit und Vertrauen das schwierige Werk bis an sein Ziel begleitet haben; moöͤgen dieselben Tugenden, wenn die getroffenen Anord— nungen in das wirkliche Leben hinuͤbertreten, ihnen Dauer und
Fraft verleihen, und möge das Gluͤck Meiner Unterthanen in
i Fmats-Grundgesetz festzustellen, weil demilaͤchst der Einfluß eines hoöͤchst nachtheiligs ihm
ihnen eine feste und sichere Stuͤtze finden. — Sie kehren nun in Ihre Heimath zurück, und die alte Form schwindet, wenn Ihre Versammlung sich auftoͤset, — aber in welcher Gestalt auch kuͤnstig die Abgeordneten dieses Landes sich um Mich vereinigen mogen, Ich weiß, daß Ich die alte Gesinnung, die alte Treue wiederfinden werde.“ 36
Muͤnchen, 9. Okt. Am 6. Oktober war großes Diner bei Hofe, am 7Jten Aufwartung der hoͤheren Stabs-Ehefs, der Gesandten und der Regentschaft von Griechenland bei Sr. Ma⸗ jestat dem Koͤnig Otto und Sr. Koͤnigl Hoheit dem Kronprinzen. An demselben Abend erschienen JJ. KR. MM. zum Erstenmal wieder im Koͤnigl. Hoftheater, und wurden mit wiederholtem Vivat⸗Ruf begruͤßt.
Das Lete Linien-Infanterie-Regiment (bisher Prinz Otto) erhielt die Benennung: Koͤnig Otto von Griechenland.
Das Bayerische Volksblatt erscheint jetzt unter der Verant— wortlichkeit des Buchdruckers Thein, nachdem Dr. Weiland, welcher die Redaction wahrend der Haft des Dr, Eisenmann uͤbernommen hatte, plotzlich wieder von diesem Posten abgegan— gen ist. Es heißt, er habe Bayern verlassen. ; Karlsruhe, 9. Okt. Die hiesige Zeitung enthaͤlt den nachstehenden Bericht: ᷣ
„St. Königl. Hoheit der Großherzog sind von der Reise durch den oberen Theil des Landes, von deren Antritt wir unlängst Nach richt gegeben haben, gestern zuruͤckgekehrt. Hoͤchstdieselben hatten den Behörden aller der Bezirke und Orte, durch welche der Weg führte, den bestimmten Befehl im Voraus zugehen lasfen, jede jf sentliche Feier Höchstihrer Anwesenheit moͤglichst zu verhindern und sich selbst auf denjenigen einfachen Empfang zu beschraͤnken, welchen ihre amtliche Stellung und die Absichten und Zwecke, die der Reife unmittelbar und ausschließend zum Grunde lagen, unbedingt ihnen vorschrieben. Nichtsdestoweniger haben die Einwohner aller jener Gegenden, welche Se. K. Hoh. besuchten, nicht davon abgehalten wer— den konnen, die warme Liehe und Ergebenheit gegen den verehrten Fuͤr⸗ sten, von welcher jeder redliche Badener durchdrungen ist, laut an den Tag zu legen in dieser oder in jener Gestalt, je nachdem die Ver— haͤltnisse des Augenblickes dazu erwuͤnschte Gelegenheit boten. Un— verkennbar druͤckte sich uberall in ungesuchter, un vorbereiteter Weise das eifrige Bestreben aus, dem . lebhaft zu erkennen zu geben, wie unerschütterlich tren sein Volk an ihm hänge, und wie in dieser einen, allgemeinen Gesinnung jede befondere*Ansicht des oͤffentlichen Lebens hier zusammentreffe, sobald das hervortrétende Bedürfniß der Zeit es erheische, und der immer mit gleichem Ver⸗ trauen vernommene Ruf des vaͤterlichen Freundes seines Volkes es als wuͤnschenswerth fuͤr das Wohl des Vaterlandes in Anspruch
ä ehme. JJ. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin haben
Un 24. Sept, dem Tage Ihrer Abreise von Karlzruhe, in Achern, Offenburg und Biberach verweilt, und darauf in Villingen Ihr Nacht⸗ quartier genommen; das herrlichste Wetter beguͤnstigte die Reise hier bei ihrem Anfange, wie bis zu den letzten Tagen derselben. Am 2östen versammelten Höchstdieselben zuvoͤrderst in Donaueschingen in größerem Kreise um sich, außer den Mitgliedern der landesherr— lichen Behdrden, die hoͤheren Beamten des Fuͤrsten von Fuͤrstenberg und die Mithlieder der Gemeinde-Verwaltungen, dann wieder em‘ pfingen Sie in Geisingen, Engen und Radolphzell die verschiedenen Autoritäten und diejenigen Einwohner, welche denfelben sich an⸗ schlossen. In Konstanz war, zur spaͤten Abendzeit, der Empfang der Höͤchsten Herrschaften geraͤuschvoller, nach Verhaͤltniß der großeren Bevölkerung dieser Stadt, und mannichfaltiger waren hier aus dem naͤmlichen Grunde die Acußerungen der Huldigung. In unuͤber⸗ sehbarer Menge und unter dem lautesten Jubel begleiteten die Einwohner von Konstanz des folgenden Morgens Ihre Koͤnigl. Ho⸗ heiten zu dem im Hafen fuͤr Sie bereit liegenden schoͤnen Dampf⸗ schiff „der Leopold“, auf welchem Sie mit Ihrem Gefolge und mit mehreren zur Theilnahme eingeladenen ausgezeichneten Personen am 2tsten und 27sien den Bodensee in seiner ganzen Ausdehnung be⸗ fuhren. Die Nacht zwischen den genannten beiden Tagen brachten Sie in Meersburg zu; wahrend der Fahrt landeten Sie in Ueber lingen, wo Sie mehrere Stunden verweilten, namentlich auch in der von dem verdienstvollen Dekan Wocheler gegruͤndeten und ge⸗ leiteten Leopold- und Sophien⸗Stiftung“, und dann in Ludwigs⸗ hafen. Von Maurach aus, wo die Wasserfahrt endigte, reisten Ihre Koͤnigliche Hoheiten noch am Abend des 27sten nach Heiligenberg, dem schoͤnen Sommer⸗Aufenthalte Ihres Durchlauchtigsten Herrn Schwagers, des Fuͤrsten von Fuͤrstenberg. Tausende' hatten in diesen Tagen der freundlichen Gute des Großherzogs und der Groß— herzogin sich erfreut, als besondere Zeichen der hoͤchsten Huld fuͤr vaterlaͤndisches Verdienst aber erhielten das Commandeur⸗Kreuz des Ardenz vom Zaͤhringer Loͤwen der Hofgerichts-Direktor Wolf in Meersburg, sodann das Ritter⸗Kreuz des naͤmlichen Ordens der Re— gierungs-Direktor Rettig in Konstanz und der wuͤrdige Pfarrer der katholischen Gemeinde zu Ueberlingen, der vorhin genannte Dekan VWocheler. Am 2. September besuchten Se. Königl. Hohest der Großherzog von Heiligenberg aus die an der aͤußersten Graͤnze des Lan⸗ des gelegenen Aemter Pfullendorf und Möskirch, deren Einwohner fuͤr diesen Beweis des landesvaͤterlichen Wohlwollensihren Dank in dem lau= testen Jubel ausdruͤckten. Ihre Königl Hoh. die Großherzogin blieben in Heiligenberg zuruͤck, und werden von dort erst in diesen Tagen wie⸗ der hier erwartet; Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog aber setzte Seine Reise am 1. Okt. fort, wie bisher an jedem einigermaßen be⸗ deutenden Orte sorgsam verweilend, und jedem, der sich Ihnen naͤ— herte, Zutritt und Ansprache auf das Huldreichste gewaͤhrend. In Billafingen, Stockach, Singen, Hilsingen, Rietheim, Binningen, Blumenfeld, Koningen und dem Nachtquartier Stuͤhlingen war die— ses namentlich am 1. Okt der Fall dann am 2. Skt. in Thiengen, Waldshut, Albbruck, wo Hoͤchstdieselben das dortige Eisenwerk und den in der Ausfuͤhrung begriffenen sehr sehenswerthen Wasser⸗
bau in Augenschein nahmen, in Saͤckingen und Wehr. Dai guf diese Tagercise folgende Nachtqugrtier war die Amts— stadt Schopfheim, deren Bewohner bei Musik, Taͤnzen und
festlicher Belenchtung weit in die Nacht hinein die Freude verlän= gerten Am 3. Oktbr. ging die Fahrt durch das schoͤne Thal der Wiese nach Lörrach; sodann links von der Straße ab über E ringen nach dem zu Istein auf sehenswerther Stelle am Rhein⸗Ufer . enen Gute des Generals von Freystedt, endlich Abends über Müllheim nach Badenweiler. An diesem ungemein lieblichen Bade-Srte ra— steten Se. Koͤnigl. Hoheit am 4ten. Zahlreich war hier der huldi⸗ gende Zuspruch aus der Naͤhe und Ferne, namentlich auch fand sich eine Veputation der Baseler Reglerung ein, den im Auslande
wie im Inlande mit Recht gefeierten Fuͤrsten ehrerbietig zu begruüͤ⸗ fen.. Den 5. Oktober empfingen der Großherzog auf der Fahrt
seitwaͤrts der Straße nach dem Gebirge hin zuerss die Hichstkhnen entgegengekommenen Bewohner des wohlberüͤhmten Wein-Srtes Laufen, dann besuchten Sie das betriebsame Städtchen Sulzburg, wo Sie uͤber eine Stunde liebreich verweilten, dicht umgeben von den freudig sich herandraͤngenden Buͤrgern; späͤter fezten Sie Ihre Reise über Krotzingen ünd Alt-Breisach, wo die Srts⸗Be⸗ hörden des Kaiserstuhles versammelt waren, ferner Ober-Rim⸗ singen, Munzingen u. s. w. ngch Freiburg fort. dem großeren Verhaͤltniß festlicher und großartiger war in die⸗ ser Hauptstadt der Empfang des Regenten, laͤnger demnach auch dessen Aufenthalt am folgenden Tage, an welchem? das Offizier⸗ Corpz der Garnison, der Herr Erzbischof und die Mitglscder' des
Buonaparte, ehemaliger König von d. M., von Florenz kommend, in . großen Rheinberg ab und
nicht so ungewoͤhnlich und wie in dem laufenden Jahre. hindurch stand das Wasser an dem Kölner des Kasselberges) auf 3 Fuß 3 Zoll gefallen, ein Standpunkt, den es fei dem Jahre 1811 nicht mehr erreichte, ꝛ Wasser Wasserstand am Pegel 3 Fuß 8 Zoll, und am 2gsten Oktober 1826, wo er 8 Fuß 11 Zoll zeigte. der leichtesten Stelle des Fahrwassers zwischen Köln und Mainz, war am gten l. M. 3 Fuß 2 Zoll. e Schifffahrt so unguͤnstige anhaltend niedrige Wasser dem aͤußerst weniger Schnee zu, Schweiz bedeckte; sodann der trockenen Witterung waͤhrend des ganzen Sommers am Ober⸗-Rhein und in der e e fahren zwar noch zwischen Köln und Mainz, jedoch ohne alle
Wieder nach
Demkapitels, das Hofgericht, die Regierung und die von derselben ressortirenden Behörden, endlich der neu gebildete Universitats-Se⸗ nat, einzeln Sr. Königlichen Hoheit vorgestellt zu werden, die Ehre atten, Die Stadt war am Abend des Empfangs beleuchtet, und uberall in den Straßen weheten festlich e g Fahnen mit den Farben des Lendes Noch am Lbende des 6ten begaben sich Se. Koͤnigl. Hoheit von Freiburg nach Emmendingen; hierauf am Iten über die Amts⸗Orte Kenzingen, Ettenheim und Lahr, wo Sie in dem von Lotzbeckischen Haise das Mittagsmahl einnahmen, und . dann nach Offenburg begäben. Den 3. Okt, bestiegen Se. Kböͤnigl Hoheit auf dem Wege von Offenburg nach Karlsruhe Morgen frühe den Staufenberg bei Durbach, speisten hierauf bei dem Ober- Forstmeister v. Neveu auf seinem Gute im Hespengrund, und trafen Abends ir Freude der Bewohner der . hier wieder ein. In den letzten Tagen der Reise haben Se. Kbnigl. Hoheit der Groß⸗ herzog den Geheimen Rath und Regierungs-Direktor Beeck in Frei⸗ vurg und die Fabrik-Hrrren Hugo und Trampfer in Lahr durch Ver⸗ keihung des Ordens vom 34hringer Löwen, so dann den hoch betggten Vogt Baumann zu Hurgheim durch die goldene Verdienst-Medbaille aus gezeich net —ͤ ] ö.
Frankfurt a. M., 11. Okt. Am Sten und gten d. M. hatten hier die Urwahlen für die naͤchste gesetzgebende Versamm⸗ lung statt. Die Theilnahme an diesem Akte hatte gegen das verwichene Jahr sehr zugenommen, Es stimmten im Ganzen 1676 stimmberechtigte Burger, während im letzten Jahre, wie wir vernehmen, die Zahl der Abstimmenden sich noch nicht auf 900 belief. .
Schwerin, 11. Okt. Die Stadt Rostock wird uͤbermor⸗ gen fuͤr voͤllig cholerafrei erklaͤrt werden; in Dobberan ist diese Erklaͤrung bereits am 5ten d. M. erfolgt. =
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Wien, 5. Oktober. Heute tritt der fruͤher am Hofe von Rio Janeiro beglaubigte K. K. Minister, Frhr. v. Stuͤrmer, seine Reise uͤber Triest nach Konstantinopel an, um den zuruͤckkehren— den K. K. Internuncius daselbst, Frhrn. v. Ottenfels, interimi— stisch zu ersetzen.
Ces gestrige Namensfest Sr. Maj. des Kaisers wurde dies“ mal wieder auf die gewoͤhnliche feierliche Weise von den Ein— wohnern der Hauptstadt begangen. Se. Durchl. der Staats— kanzler Fuͤrst von Metternich gab den Ministern und dem diplo— matischen Corps ein glaͤnzendes Mittagsmahl.
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It a. l⸗Ken. . - Triest, 1. Oktober. Unser Handelsstand hat von der Re⸗ gierung die Anzeige erhalten, daß die von Seite der Pforte auͤs— gesprochene Blokade der Arghptischen trnd Syrischen Kuͤsten waͤh—
rend der Empoͤrung Mehemed Ali's de fa anerkannt, und ö
sich danach zu achten sey. — Uebermorgen verlaͤßt die Griechi— sche Depltation die Kontumaz; es ist noch nicht bestimmt, an welchem Tage sie ihre Reise von hier nach Muͤnchen fortsetzen wird. — Briefe aus Syra vom 6. Sept. bestaͤtigen die Nach— richt von dem durch die Aepyptische Flotte in der Nahe von Cy— pern uͤber die Großherrliche errungenen Siege.
Chin a.
Die Unruhen an der noͤrdlichen Graͤnze der Provinz Can⸗ ton sind, den neuesten Nachrichten zufolge, noch immer nicht ganz gedämpft. Die Rebellen werden von den Chinesischen Be— wohnern der nahe liegenden Gegenden auf verächtliche Weise Yaou-jin, Halbmenschen, genannt. In dem. Gefecht, in welches die Nebellen sich mit den Regierungs- Truppen eingelassen haben, soll sehr viel Blut geflossen seyn, und am 11. Febr. traf ein Bote beim Gouverneur Li ein, derum Verstaͤrkung bat. Es wurde sogleich dem General im Distrikt San⸗keang Befehl er⸗ theilt, mit 509 Mann vorzuruͤcken.
Zwei zu New⸗York aus Canton angekommene Schiffe ha⸗ ben Ehe sffh Zeitungen bis zum 21. April mitgebracht. Sie melden, daß eine sehr ernstliche Empßrung in dem Gebirgs— lande der Provinzen Kwangtung, Kwang-se und Hoo⸗kwang ausgebrochen war und große Aufregung in Canton verursacht hatte, von wo vornehme Offiziere und viele Truppen gegen die Rebellen aufgebrochen waren. Das Haupt der letzteren, Le- te— ming, nannte man Kaiser, und man meinte, er wurde auf Pe⸗ king marschiren, wo Tau-kwang, der regierende Kaiser, sich durch uͤble Verwaltung sehr unbeliebt gemacht hatte. Der Praͤtendent, welcher sich aufgeworfen, war ein sehr junger Mann, hatte aber mehrere große Truppen Corps, die wider ihn ausgesandt waren, geschlagen, und in dem einen Fall ein ganzes Corps von 3000 Mann bis auf sieben erschlagen und gefangen genom— men. Die Rebellen sollen aͤußerst wäste zu Werke gehen und der allgemeine Schrecken wurde durch den mannigfaltigen Aber⸗ glauben im Volke sehr vergroͤßert. Die jangste Zeitung meldet, daß ein Kaiserliches Corps, welches 20, 000 Taels an Gelde escor' tirte, umringt und niedergehauen, und der Befehlshaber, ein Mandarin mit dem blauen Knopfe, gefangen genommen und sogleich hingerichtet worden. Die einsichtsvollsten Chinesen hiel— ten dafuͤr, daß Bestechung und Verrath bald, wie gewohnlich, dieser Empoͤrung ein Ende machen und deren Haupt dem Kaiser in die Haͤnde liefern wurde. Es war eine Chinesische Situa⸗ tions ⸗Charte uͤber die Gegenden des Aufruhrs und die Truppen— stellungen angefertigt worden.
In lan d.
Berlin, 15. Okt. Der Prinz von Montfort (Jerome Westphalen) traf am 19ten Köln ein, stieg im Gasthofe
setzte noch in der folgenden Nacht eine Reise nach London fort. fol ö
Jahren ist der Wasserstand des Rheins so anhaltend niedrig gewesen, Beinahe den ganzen Sommer Pegel (Fahrwasser nicht hoher als 5 bis 6 Fuß. Jetzt ist es bis
— Seit vielen
und nur im Jahre 1802 war das Nach 1811 war der niedrigste 181g, wo der Kölner
noch
niedriger. I9gten October
Die Rheinhoͤhe am Kauber Werth, Man schreibt dieses der der im verflossenen Winter die Berge der Schweiz. Die aaren / Ladung, und sollte das Wasser nur noch = 3
m,, mee 9 2 . 11 . K . . i , . .