1
8 9 28 . 0 ! . 6 — * 6 1 j * ö . 1 90 2 J . 8 9 9 1
Farnhams ist, und der bet manchen Gelegenheiten, wo nicht immer, als der vertraute Rathgeber von Lord Farnham ö hat, ist er der Advokat der Orangisten in Cavan und der Verfolger der dor⸗ tigen Katholiken? Ist es der Herr, der dem Capitain Graham und den Schuͤtzen von Newtownbarry als Anwalt diente? Ist es der Herr Robinson, der mit den Magistrats⸗Personen von Cavan im vorigen Jahce thaͤtigen Antheil an der Anklage der gegenwaͤrtigen Verwaltüng nahm? Kurz, ist es der Qrangist, der Brunswicker ünd der Konservativ⸗ Mann, der offene, erklaͤrte, aufrichtige und unver⸗ aͤnderliche Feind der Reform und des Ministeriums, zu dem Sie, Groffry, gehͤren? Nun, Groffry, was sagen Sie? Ich habe die Ehre, mit der tiefsten Anerkennung Ihres politischen Scharfsinns, Ihres guten Humors und Ihrer milden Leutseligkeit, mich, Groffry, zu unterzeichnen als der demuͤthigste Ihrer Knechte. 14 Daniel O Connell.“
„Nachschrift in Eil. Diese Frage koͤnnte vielleicht bei dem stets wechselnden Lauf aller Dinge unter dem Monde anderswo an Sie gerichtet werden. Halten Sie daher Ihre geistreichen Antwor— ten in Bereitschaft.“
Es hatte sich hier das Geruͤcht verbreitet, dag der Regie-
rung gehörige Dampfschiff „Echo“ sey deshalb nach Porto heor—
dert worden, um fuͤr den Fall, daß diese Stadt von der Mi⸗—
guelistischen Armee erobert wuͤrde, Dom Pedro an Bord zu nehmen und hinwegzufuͤhren. Der Courier widerspricht jetzt dieser Voraussetzung, und fuͤgt Folgendes hinzu: „Wahr aber ist es, daß das Dampfschiff „Echo“ innerhalb der Barre des Hafens von Porto stationirt ist, um denjenigen Britischen Un— terthanen zur Abreise behuͤlflich zu seyn, die sich vielleicht geno— thigt sehen mochten, den Schutz der Regierung gegen die Erbit— erüng der Miguelistischen Armee nachzusuchen. Und sollte diese Nothwendigkeit eintreten, wie es im Verfolg der Kriegs-Ereignisse wohl moͤglich ist, so wuͤrde gewiß Dom Pedro nicht behindert werden, sich des „Echo“ zu bedienen, um auf eine leichte Weise von Porto zu entkommen. Eine direkte Bestimmung dieses Dampfbootes zum unmittelbaren Gebrauch Dom Pedro's waͤre eine Einmischung, die zu vermeiden das ausdruͤckliche Bestreben der Britischen Regierung gewesen ist; und wie sehr auch diese Politik von den Freunden und Anhängern der Donna Maria beklagt wird, so muß doch Konsequenz darin beobachtet werden. Man muß indeß nicht glauben, daß diese Vorsicht von Seiten der Behoͤrden fuͤr die Sicherheit Britischer Unterthanen die Furcht vor einer baldigen Nothwendigkeit derselben andeutet; es ist nur eine Vorkehr fuͤr mogliche Falle.“
Aus Neu-Suͤd-Wales ist der Sydney Herald bis vom 24. Mai hier eingegangen. Es wird darin der dortigen Regierung sehr ans Herz gelegt, unverzuͤglich mit der Begrün⸗ dung von Kolonieen fuͤr Verbrecher einzuhalten; namentlich sind hiermit die Niederlassungen zu Moreton Bay und auf der Insel Norfolk gemeint, wo, mehr als 1600 Personen mit großen, Ko— sten und auf eine solche Weise unterhalten werden, daß ihre Ar— beit der Kolonie nicht den geringsten Nutzen bringt. Es ist die Meinung, daß diese Verbrecher fuͤglich dazu gebraucht werden konnten, neue Straßen und Bruͤcken zu bauen und die Communi— cationen der Kolonie zu verbessern, was ihr sehr Noth thut. Vermoͤge einer Berechnung der Ausgaben wird nachgewiesen, daß dieser Plan nicht viel mehr kosten wuͤrde, als jetzt fuͤr den sicheren Gewahrsam der Gefangenen verwendet wird, nicht zu gedenken, daß ein großer Theil dieser Kosten durch die Kolonisten, die sich der neu eroͤff— neten Communicationswege bedienen muͤrden, wuͤrde wiedererstat⸗ tet werden. „Diese Andentungen“, sagt die Tim es, „verdie— nen wohl die Aufmerksamkeit der Regierung, namentlich da es scheint, daß eine solche Reform, wie die eben empfohlene, in Van Diemens Land bereits stattgefunden hat, indem von der Regie⸗ rung dieser Schwester⸗Kolonie Befehle erlasseik worden sind, daß die Vorräthe in den dortigen Straf-Kolonieen mit Hinsicht auf deren baldiges Aufhoͤren verkauft werden sollen.“ —
Den letzten Nachrichten aus Mexiko zufolge, befand sich
1158
Das Journal de la Haye enthaͤlt nachstehenden Artikel in Bezug auf die Bildung des neuen Franzoͤsischen Ministe— riums: „Der ernste Moniteur, der, trotz seiner langen Kolum— nen, sehr sparsam mit seinen Worten ist, hat dieser Tage von oben herab einige Worte fallen lassen, um zu verkuͤnden, daß der Köoͤnig den Marschall Soult mit der Bildung eines neuen. Ministeriums beauftragt hat. er dem Journal des Debats hat erzeigen wollen, das am. Tage vorher etwas ungeduldig darüber geworden war, daß man sich so wenig beeile, seine Schuͤtzlinge ans Ru— der kommen zu lassen. J nal zufriedengestellt? Wir glauben nicht; denn wenn den neuesten Gerüchten glauben darf, so wuͤrde der Herzog von
Broglie, der der Vater Enfantin der -Doctrinaire ist, von der neuen ministrriellen Combination ausgeschlossen senn. — Min bilde morgen ein Ministerium, wo neben einander die ehren— werthen Namen des Herrn. Laffitte, des Herrn Cabet, des Herrn Bricqueville und des Herrn Guisquet figuriren, und wir zwei— seln nicht, daß der Marschall Soult doch die Praͤsizentschaft annehmen wuͤrde; aber der Herzog von Broglie ist etwas be— denklicher, er besitzt die ganze Delikatesse und Empfindlichkeit ei—
nes Doctrinairs, er geht nicht mit allen Arten von Leuten, er hat wunderliche Ideen; nachdem er die Restauration zu den Juli⸗ Tagen getrieben hat, will er die Juli-Tage zur Restauration zuruͤckfuͤhren; ein Anhaͤnger der Schule des Herrn Roher Cal—
lard, traͤumt er eine Monarchie mit monarchischen Institutionen, und weicht in diesem Punkt sehr von Herrn von Lafayette ab, der behauptet, die Monarchie und die Republik so untereinander mischen zu koͤnnen, daß man weder die eine noch die andere wie— dererkennen solle. — Der Herzog von Broglie forderte etwas viel. Er wollte die Versicherung haben, der Deputirten-Kam— mer gewisse Gesetze vorlegen zu koͤnnen; eine Modification des Gerichts-Systems schien ihm nach dem Urtheils-Spruch des Cas— sationshofes unvermeidlich, ein Gesetz zur Einschraͤnkung der Preß⸗Freiheit, eine Pairs-Creirung, um der Majoritaͤt in der Pairs Kammer sicherer zu seyn. Alles das wurde fuͤr sehr gut, fuͤr sehr zweckmaͤßig erachtet, aber Ludwig Philipp hat Gedaͤcht— niß, er dachte daran, daß es in der Kammer einige jener intimen Freunde geben koͤnnte, die, wenn ihnen Vernunft-Gruͤnde fehlen, nur von Straßenpflaster, von ausgelöschten Laternen und von Barrikaden sprechen. — Was war zu thun? Der Marschall ist unerschoͤpflich an Huͤlfsmitteln; er sendet einen Courier an Herrn Dupin ab; aber Herr Dupin hat sich gegen den Belage— rungs-Zustand ausgesprochen, und außerdem will Herr Dupin keine Ausnahme-Gesetze. — Dieses letztere Hinderniß wuͤrde in— dessen fuͤr den Conseils-Praͤsidenten keines seyn; denn er wurde er— klaͤren, daß er deren nicht beduͤrfe, vorausgesetzt, daß er sie im Nothfall improvisiren koͤnne. Kurz, man ist in der Erwartung und in einer solchen Noth, daß man beinahe versucht ist, den General Sebastiani zuruͤckzurufen, der sich in der Nachbarschaft . hat, um auf das erste Zeichen wieder zuruͤckkehren zu nnen, ü
Belgien.
Bruͤssel, 11. Okt. Der Groß-Referendar der Franzoͤsi⸗ schen Pairs-Kammer hat der Belgischen Regierung eine praͤcht— volle Ausfertigung der Civil-Akte der Vermählung des Koͤnigs zugesandt.
Herr Lehon wird heute nach Paris abreisen.
Auch vorgestern Abend haben unruhige Auftritte in den Straßen von Bruͤssel stattgefunden. Die Union meldet daruͤber
Folgendes: „Die Versammlungen am gten Abends waren weit zahlreicher, als an den vorhergehenden Tagen. In den Grup— pen bemerkte man große Aufregung. Man hoͤrte haͤusig den Ruf: „Krieg!“ — „Nieder mit den Orangisten!“ —
General Santana mit 3000 Mann zu Orizaba, und General Um halb 12 Uhr begab sich der Haufen durch die Rue de la
Facie, der bisherige Kriegs-Minister, mit etwa 2009 Mann Re— gierungs- Truppen zu St. Augustin del Palmar. Man glaubte, Facio wuͤrde aus arc: vor dem Ausgange keine Schlacht wa—
gen; wogegen Santana sich scheue, das Leben seiner Truppen,
welche groͤßtentheils aus Miliz bestehen, auf das Spiel zu setzen, da in wenigen Tagen vielleicht jeder Kampf unnoͤthig seyn duͤrfte, indem Städte und Provinzen sich fast allgemein fur ihn erklaͤr—
ten, und die Ruͤckberufung des Generals Pedraza, um die Praͤ⸗
sidentschaft zu ubernehmen, verlangten. — General Montezuma hatte nach einem Gefecht, in welchem die Truppen Santana's einen vollständigen Sieg erfochten, San Luis de Potosi, die Hauptstadt der Provinz gleichen Namens, besetzt. Der Anfuͤhrer der Regierungs⸗ Truppen und der Oberst Otero, derselbe, welcher das Todes⸗Urtheil des Generals Guerrero unterschrieben nn waren verwundet in die Hände der Sieger gefallen. Montezuma schlug den Weg nach Mexiko ein, mit etwa 5 — 6000 Mann Truppen, von de— nen der Staat Zacatecas 2000 gestellt hatte. — Oberst Santos, der mit 2509 Mann nur 5 Legua's von der Hauptstadt entfernt seht, hatte sich zu Gunsten Santana's erklaͤrt, und unter dessen Befehle gestellt. Bustamente selbst hatte resignirt, und Mur— guir, den Gouverneur der Provinz Mexiko, zum Interims— Hraͤsidenten ernannt. Es hieß, wie,, wuͤrde sich an die Spitze der noch treu gebliebenen Truppen stellen und auf San Luis de Potosi marschiren, doch ist das nicht wahrscheinlich, um so mehr, da die Provinzen nach einander von ihm abfallen. . Campeche, Jalisco und Durango hatten sich gegen ihn erklart.
Den neuesten Berichten aus Buenos-Ayres zufolge, will die dortige Regierung ihre Anspruͤche auf die Falklandös— Inseln nicht aufgeben, und besteht auf Genugthuung fuͤr das seindselige Verfahren der Nord-Amerikanischen Kriegs- Sloop „Lexington“ auf jenen Inseln. Am S. Juli traf daselbst die Franzoͤsische Brigg „Nysus“ ein, welche den zum Franzoͤsischen General⸗Konsul füͤr Buenos⸗Ayres ernannten 3 La Feret an Bord hatte. Die Regierung hat sich geweigert, ihn zu empfan— gen, und er ist demzufolge wieder abgereist.
Niederlande.
Aus dem Haag, 11. Okt. Ihre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin von Oranien ist vorgestern von Soestdyck in hiesiger Residenz eingetroffen.
Bald nach der Eroͤffnung der Session der Generalstaaten erwartet man eine Mittheilung der Regierung uͤber den Stand unserer politischen Angelegenheiten.
Von der gl bete auf der Schelde wird geschrieben: „Am ten d. M. gab die Seiltaͤnzer⸗Gesellschaft, welche seit einiger Zeit auf der Flandrischen Spitze in der Citadelle von Antwerpen und auf dem Fort Lillo gespielt hat, eine Vorstellung auf dem Linienschiff „de Zeeuw.“ Die 700 Personen starke Schiffsmann⸗ schaft bildete nebst den an Bord gekommenen fremden Personen keine unbeträchtliche Zuschauermasse und die fröhliche Stimmung un— ter unserm Seevolk zeigte deutlich, daß die furchtbare Flotte, die ans in unsern eigenen Gewässern und zwischen unsern Dünen
oingen will, noch keine große Besorgniß erregt.“
Madeleine nach dem Justiz-Palaste, die Marseillaise singend. Es mochten ungesah 12 — 1500 Personen aus allen Klassen seyn. Vor dem Justiz-Palaste wurde die Marseillaise im Chor wiederholt, und es ließ sich auch dort besonders das Geschrei nach Krieg vernehmen. Zuletzt verlangte ein junger Mann mit einer sehr kraͤftigen Stimme das Wort, und forderte die Menge auf, nun ruhig auseinander zu gehen, was auch augen—
blicklich geschah.“ — Der hiesige Courrier sagt: „Aus Al—
lem, was wir erfahren haben, geht hervor, daß die Spott-Mu— sikanten der vorgestrigen. Nacht keinen andern Zweck hatten, als ihre Gesinnungen hinsichtlich des Benehmens des Ministeriums an den Tag zu legen. Wir sehen sehr wohl ein, daß dergleichen Demonstrationen, so unschuldig sie auch sehn moͤgen, den sfurcht— samen Theil der Bruͤsseler Einwohnerschaft ziemlich besorgt ma— chen, und deshalb stimmen wir den Maßregeln bei, welche viele wohldenkende Manner ergriffen haben, um die jungen Leute von der Fortsetzung solcher naͤchtlichen Storungen abzubringen. Meh— rere Personen sind der Meinung, daß es vielleicht passender sey, wenn das Publikum die Achtung, welche es dem politischen Be— nehmen des Herrn Gendebien zollt, dadurch an den Tag legte, daß es ihm bei seiner Ruͤckkehr vom Lande am hellen lichten Tage einen nationalen Empfang bereite. Man glaubt, daß Herr Gendebien am 12ten d. M. in Bruͤssel eintreffen wird.“ — Im Hotel des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten hat das Volk einige Fensterscheiben eingeworfen. ö
Der Lynx enthält nachstehenben Artikel: „Die Gemuͤther sind aufgeregt. Die oͤffentliche Ruhe ist bedroht. Man beklagt sich, man murrt, man bewegt sich. Ein geheimes Feuer glimmt unter der Asche, das beim leisesten Hauch in Flammen ausbre— chen kann. Das Ministerium ist daran Schuld, ein ohnmaͤchti— ges Ministerium, das sich alle Tage zuruͤckzieht und niemals geht, das weder reden noch handeln kann; ohne Wuͤrde nach Außen, ohne Energie im Innern; sich Allem fuͤgend und Nichts erlan— gend; ohne Geschick, uns den Frieden zu verschaffen, und unfaͤ⸗ hig, den Krieg zu versuchen; unwissend in der Verwaltung, und noch unwissender in der Diplomatie; ein Ministerium, das ver— antwortlich heißt, und sich in dem Augenblick aufloͤst, wo es Rechenschaft ablegen soll. Wo wird es am 13. November seyn, wenn sich die Kammern versammeln? Wird es wagen, vor den— selben zu erscheinen? Wird Herr von Meulenaere seine Politik, Herr Raikem seine Gerichts- Organisation, Herr Coghen seine Anleihen, Herr Evain seine Ruͤstungen oder Herr Goblet sein Stillschweigen zu rechtfertigen versuchen? Nein. Herr von Meulengere wird in seinem Gouvernement blei— ben; Herr Raikem wird sich in seinen Talar einhuͤllen, Herr Toghen sich auf seine Guͤter zuruͤckziehen, Herr Evain sich in seine Specialitaͤt einschließen und Herr Goblet wird fortfahren, sein Stillschweigen zu beobachten. Das ist es, was man vor,
aussieht, was Unzufrtedenheit erregt, und was jene laͤrmenden
Demonstrationen, ich will nicht sagen, rechtfertigt, aber erklart, jene Serenaden fuͤr die Einen, jene Spott-Musiken fuͤr die An— deren, woruͤber die Polizei bestürzt ist, was die guten Buͤrger beklagen, denen man aber sogleich Einhalt thun konnte, wenn man eine unfaͤhige, unpopulaire, abgenutzte Verwaltung entließe, die
Es ist dies eine Hoͤflichkeit, die
Hat er dadurch das furchlbare Jour- min
1
/
wachen befinden.
sich ohnehln nur so lange Zelt durch den Einfluß des Auel zu dessen Plaͤnen es sich gebrauchen ließ, behaupten konnte; . nicht in unserem Interesse regiert man uns, sondern im Int ᷣ Frankreichs, Englands und Roms. Das Land fangt an, kia sehen, und will diesem Zustande ein Ende machen; es will Kri⸗
us dug würde es toͤdten, und an der Auszehrung sterhen, schlimmer, als kaͤmpfend fallen!“
Der In dependant meldet, daß in Mastricht die Ch ausgebrochen sey, und an bem ersten Tage g Personen ben
he
— Muͤnchen, 19. Okt.« Heute hat der Koͤnig Otto n Griechenland das diplomatische Corps empfangen. Der Yin
liche Nuntius hielt eine Anrede, welche von Sr. Majestsn
Zugleich wnrden Nachmittags die Mitglieder der Gti schen Negentschaft im Beiseyn beider Majestaͤten, des Koͤnigs Bayern und des Koͤnigs von Griechenland, verpflichtet. Griechische Regentschaft har nun ihr eigenes Lokal (im Gꝛris v. Preisingischen Palais) bezogen, vor welcher sich zwei Eq
Der Fluͤgel-Adjutant Sr. Majestat des Koͤnigs, h Graf von Baumgarten, wird die Griechische Deputation an Graͤnze empfangen.
Das „Okrioberfest“E, von Dr. W. Lindner, eine Broch komischen Inhalts, wurde am Montag von der Polizei⸗ In tion konfiszirt, und die Confiscation auch von der Neglen bestätigt. Herr Dr. Lindner hat nun jene Stellen, welchen Confiscation veranlaßten, geandert, und daher von der Kl Polizei-⸗Direction die Erlaubniß zum Druck und Verkauf fin
J (
/
Schrift erhalten. Frankfurt a. M., 7. Okt. (Allgem. Zeit.) Die j Bundes-Versammlung ist dem Vernehmen nach, fortdauern
den Angelegenheiten der Bundes⸗-Militair-Verfassung beschis i
Man berichtet uns aus Mainz, daß das Festungs⸗Reglin dieser Bundesfrstung nunmehr desinitiv entworfen und h Stabe des Festungs⸗Gouverneurs mitgetheilt sey. Wir then die vornehmsten Punkte aus demselben, so weit sie nicht heümm Bestimmungen beruͤhren, mit. Die Friedens⸗-Besatzung der Festh Mainz ist auf mindestens 60900 Mann festgestellt und muß Halfte aus Oesterreichischen, zur Halfte aus Preußischen R pen bestehen. Für den Kriegsstand sind das Minimum derz satzung 12,000 Mann, und die vollstäͤndige Besatzung Alben Mann mit wenigstens 600 Mann Kavallerie, wozu stellen:
w 7000 M, worunter 306 M. Kavaln . 7I0h0⸗ , Sachsen⸗Weiniar ..... 2010
Sachsen⸗Altenburg .. .. 932
Sachsen⸗Koburg⸗Gotha . . 1366 rt
Sachsen⸗Meiningen⸗Hild⸗
gn, . 1150 * ' , 529 ⸗ Anhalt Rüöthen⸗.. . 35 * Hessen⸗Homburg .... . 200
Großherzogthum Hessen ist befugt, zu der Friedens? Besthh von Mainz ein Bataillon zu stellen. Die Artillerie der Fe steht unter der speziellen Direction eines von Oesterreich zu ern nenden Offiziers. Alle. Besatzungs-Kontingente werden imm von dem aͤltesten ihrer eigenen Offiziere kommandirt. Zur h haltung der groͤßten Einigkeit unter den verschiedenen Thel der BVesatzung, und damit der Geist der Truppen, ihre Ordim und Disziplin fuͤr die Sicherheit der Bundesfestuͤng volhh mene Gewaͤhr leiste, soll von dem ersten militairischen Gun satze, der Einheit im Kommando, nicht abgegangen und i Dienst so gefuͤhrt werden, als bestände die esatzung nicht a ni verschiedenen Kontingenten, sondern aus Theilen eines und i selben Heeres, weshalb auch saͤmmtliche Besatzungstruppen gehn Rechte genießen und kein Vorzug stattfinden soll. Jede in w
emst
es will ihn, seinen Ministern und seinen Gesandten, seinen Frn L nsche derjenigen gemaͤß, welche in einem Kampfe um den und seinen Feinden zum Trotz. Und es hat Recht; der zrieen und geistige Interessen zunaͤchst alles Heil er-
ken.
Zwei Soldaten des Sten Linien-Regimentes sind von n ohlen wurden, wahrend gegen viele andere Männer, denen Feld⸗Kriegsgerichte wegen Thaͤtlichkeiten gegen ihre Vorgesej nicht an den Eigenschaften und Kenntnissen eines guten zum Tode verurtheilt worden. zvertreters fehlte, namentlich nicht an Kenntniß des Landes,
gestorben waͤren. eigen, dem das wahre Wohl des Volkes am Herzen liegt. es da ffe d ungescheut daruͤber aufzuklären
er sollte es dann ossen und ungescheu aufzut k 4 Viele scheuen aber diese Oeffentlichkeit und oft scheuen
rade diejenigen, welche am meisten zu dieser wichtigen Buͤr— zicht berufen waren. Auch Hrn. E. E. Hoffmann, der durch offenes Auftreten gegen den Preßverein, gegen Wirth, Sieben—
eine sehr wuͤrbige Weise beantwortet wurde. Der Herr ffer und Anhaͤnger, sich mit der Partei der Ultraliberalen tius stellte hierauf die Gesandten der uͤbrigen Hofe dem dete, soll eine kleine Demuͤthigung bei den Wahlen zuge— nige vor, der sich mit jedem, einzeln, auf das freundlichsi ö gewesen seyn, wiewohl man ihn nicht uͤberall ganz davon terhielt. hheschlossen wissen wollte. Daher das Schwanken der Volks—
lumph, sich ploͤtzlich von s Bezirken fast zu aleicher Zeit ge⸗ st zu sehen: von 3 in Starkenburg (Langen, Un stadt, Rhein⸗ m) und 3 in Hber-Hessen (Lauterbach, Hanberg, Gladenbach . se Vaterlandsfreunde hoffen, daß diese seltene, glänzende 2Aus—
tdige und fachkundige Repraͤsentanten in den noch fehlender Abgeordneten zu geben, so duͤrfen wir recht guͤnstige Resul⸗ von diesem Landtage erwarten, uber den man jetzt die ver— sedenartigsten und oft entgegengesetztesten Ansichten hort, je den Meinungen und Hoffnungen der Parteien, die leider,
In die große J ner, . 4 des, aus Männern besteht, die, wie Krug sagt, das erste Er— derniß eines tuͤchtigen Volksvertreters besitzen, Muth, je—
Turin, . ö. der Geburt . snigs durch eine große Gala bei Hofe, eine Parade der Gar— oon und durch eine Festvorstellung im Theater Carignan ge—
Florenz, 6. Am Zten d. hier der tstag Sr. Kaiserl. Hoheit des Großherzogs ditrch einen Got— nenst begangen. ⸗ ; ;
Rom, 4. Okt. Se. Heiligkeit hat sich am 1sten d. M. von
zum Mitgliede der Arkadia ernannt worden.
abt, sogar erst seit wenigen Tagen. Die Wahlen waren ind von Seiten der Regierung ganz frei, auch will man
auffallende Ueberzahl. von Staatsdienern, namentlich Juristen, nichts weniger als in besonderem Interesse sondern mehr als dem
Regierung gewaͤhlt ansehen,
So viel ist gewiß, daß wenigstens die meisten dersel⸗ in Rede und Schrift dringend und eifrigst als Kandidaten
Volkes und seiner Beduͤrfnisse, starke Umtriebe stattfan— So wie der Parteigeist sich regt, sollte eigentlich Niemand
und seine spaͤte Wahl. Um so groͤßer ist aber nun sein
683
fentlichen Orten und selbst in Privat-Kretsen gehalten werden. Manch unvorsichtiges Wort ist schon bitter bereut worden; erst in voriger Woche ward in einem Kaffeehause, das als Ver— sammlungs-Ort von Unzufriedenen gilt, reiner Tisch gemacht und ohne Unterschied Gäste und Wirth zur Haft gebracht. Man kennt das Schicksal dieser Leute nicht, weiß aber wenigstens, daß drei Tage nach ihrer Verhastung Keiner auf freien Fuß gesetzt war. Es herrscht deshalb im Publikum große Aufregung, das in den Verhafteten keine Schuldigen erkennen will. Ein solches Ver— fahren nimmt die Gemuͤther gegen die Regierung ein, und muß den oͤffentlichen Geist, der hier, wie uͤberall, eine Stimme hat, nur verschlimmern. Ueberall hoͤrt man Glossen uͤber die Aengst— lichkeit und das schnelle Verfahren der Behoͤrden. Der Sultan, sägt man, hätte noch nichts von den Aegyptiern zu befuͤrchten, wenn er auf die Nation rechnen und sie fuͤr sich elektrisiren konnte. Allein durch das jetzige Verfahren wuͤrde ihm dies nie gelingen, und er warde es zu spaͤt bereuen muͤssen, daß er den
Charakter seines Volks verkannt und ohne Ruͤcksicht bloß nach
seinem Willen gehandelt habe. Alle fremde Huͤlse, wovon so viel gesprochen werde, die aber nirgends zu sehen sey, werde ihn nicht vom gewissen Untergange retten, wenn er nicht schnell ein⸗ lenke und im Geiste der Nation handle. — Der Divan hat mehrere Berathungen gehalten, allein ohne sichtbares Resultat; der Reis-Efendi konserirt haͤufig mit den fremden Ministern, soll aber auch noch nicht so gluͤcklich gewesen seyn, ein Mittel aus— sindig zu machen, um den drohenden Sturm zu beschwoͤren.
— Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt unter der Rubrik: Von der Turkischen Granze, 24. Sept. in Bezug auf ei—
ditto“
chnung Hrn. Hoffmann auf der Bahn der „richtigen Mitte siirken werde, auf der allein, fern von allen Extremen, fuͤr des tterlandes wahres Beste zu wirken seyn moͤchte, zumal der jetzigen — . 14 e n T, , e en, . peits so ausgezeichnete Talente zur Vertretung der geistigen , stehenden Vorschrift mit Herzlichkeit feierten, nur erfreuen
telligenz u. J. w. 26 ; m a 1 ͤ ͤ sch nicht gehoͤrig vertretenen Standen und Interessen des Vol-K in der gedachten Rhede zu jener Zeit vor Anker gelegenen Engli—
kritischen Zeit. Suchen unsere Wähler, die
der neuen Kammer gaben, um auch den
namentlich noch fuͤr seine materiellen Interessen, wettere
3ss
jetzt uͤberall, auch bei uns nicht fehlen. Wir hoffen daß Va
Majorität der Kammer, zum Heilen des Vater—
ungerechten oder unwürdigen Ansinnen zu widerstehen, wo—
es auch komme; also auch Muth, der Popularität zu entsa— ß, die stets etwas Launenhasftes und darum hoͤchst Verander— es ist. ĩ . . :
ste, wornach er streben soll — salus, non gralia populi, su—
Das Wohl des Volkes, nicht dessen Gunst, ist das
a lex esto!“
d e n.
4. Okt. Vorgestern würde der Geburtstag des
Okt. Am Zten d. M. wurde hier der Ge—⸗
nach Castel Gandolfg zur Villeggiatur begeben. Der bekannte jetzt hier anwesende Lustspiel-Dichter Nota Gestern
Ankona, 3. Okt. (Allgemeine Zeitung.“)
achmittag kam von Napoli di Romania ein Griechisches Dampf— siff hier an, mit einem zuruͤckkehrenden Abgenrdneten des Koͤ— g6 von Bayern an Bord; .
und steigen, um seine Kontumaz zu halten, und dann seine eise nach Bayern fortsetzen. agen nach Griechenland zuruͤckkehren. it erfahren, daß die Parteien in Griechenland sich endlich ver—
Er wird heute oder morgen ans
Das Dampsschiff wird in drei Man hat mit Gewiß—
gt haben, uͤbereinstimmend den zweitgebornen Sohn des Koͤ—
igs von Bayern als ihren Koͤnig anerkennen, und wunschen
Zu dem Ende wurde die schon
bald unter sich zu sehen. : In Morea herrscht Ruhe. —
aͤhnte Deputation abgesendet.
Festung bestehende bewaffnete Macht, National⸗Garde, Landung ischeint, daß die Franzosen hier abermals ihre Politik wech—
Gendarmerie, Schuͤtzengilde, steht in Bezug auf alle mihn schen - Angelegenheiten unter den Befehlen des Festungs⸗Gouae k ments, das, wenn es mit ihrem Geiste nicht zufrieden inn n Kriegsstande zu jeder Zeit deren Auflösung verfügen, in ße densztiten sie aber von den Territorial-⸗Behörden, die Unvehsh lich Folge zu leisten haben, verlangen kann. In Blokade mn Belagerungs-Faͤllen ist die Buͤrger-Bewaffnung nar innetht der Festungswerke zu verwenden. — Fuͤr die Wahrnehmung Interessen der Festung ist ein fuͤnffacher Zustand der Feitpeist nisse zu unterscheiden: 1) Der Friedensstand, wenn der Duh che Bund sich in sicherem Frieden befindet; 2) wenn Kohn turen eintreten, welche die Veraͤnderung des Füͤedensstand vermuthen lassen, und wodurch die Festung bedroht wenn konnte; 3) der Zustand nach erfolgtem Ausspruche des Bum uͤber die Gefahr eines feindlichen Angriffs fuͤr denselben; h erklaͤrte Kriegsstand des Bundes; 5) der erklaͤrte Belagerünn stand der Festung. Der Fall der Bedrohung der Festung km auch in Folge insurrectioneller Bewegungen in der Festung n kannt werden, und fuͤr diesen Zustand ist das Festungs⸗-Gonnn nement besonders darauf hingewiesen, sich Raths bei der hon Bundes-Versammlung zu erholen, um durch Armirung un nn provisionirung der Festung, Verstaͤrkung der Besatzung n deren Vertheidigung vorbereitet zu seyn. Bei erklaͤrtem din deskriege muͤssen alle Vorbereitungen zur Vertheidigung det stung stets in dem Maße vollendet seyn, daß, unabhangig hit von, die ganze Aufmerksamkeit des Festungs⸗-Gouvernements schließlich auf den Augenblick der Nothwendigkeit gerichtet si kann, die Festung in Belagerungsstand zu erklaͤren. Die stung wird in Belagerungsstand erklärt durch einen Besehl n Ober⸗-Feldherrn, oder durch einen Beschluß der Bundes⸗Versami lung, oder endlich in dringenden Faͤllen durch eine Entschließih ' des Festungs⸗Gouvernements ic. Frankfurt a. M., 12. Okt. Die O ber⸗Post / Ant i Zeitung enthilt nachstehenden Artikel aus dem Großhe zogthum Hessen vom 10. Okt. „Es sind nunmehr, die Doppelt · Wahlen zu rechnen, 28 Abgeordnete zur zweite mer unserer Landstaͤnde gewaͤhlt. Man den Staͤdten und Bezirken Gewaͤhlten Etz sind 1 Grundeigenthum gehörig begüterten Adel des Landes gewähssn
17 Staatsdiener und zwar 13 Rechtsgelehrte, 3 Prégessoren! .
Schulmaͤnner, 1 Forstmann, außerdem 4 Landwirthe und !
re Quartiere zuruͤck. iht aus welchem Grunde, ein Detaschement Franzosen vor dem oten der Gefängnisse, und nöͤthigte die Tarabiniers, die ihn ewachten, zum augenblicklichen Ruͤckzuge. Gestern aber kehrten die Carabiniers zuruͤck, um von neuem den Dienst auf diesem daten zu versehen. Ankona ist ruhig, und der Herr Delegat Jsermalen voͤllig unbeschaͤftigt. heintes, daß die Oesterreicher von Rimini nach Cattolica gegangen nd, und sich daselbst vermehren. Maßregel nicht; die Sache bedarf indeß der Bestätigung. Vor— stern ist hier der neue Oesterreichische General-Konsul ange— vnmen.
sn; zwischen ihnen und den“ Carabiniers herrscht nicht mehr
frühere gute Einverstaͤndniß. Letztere fahren fort, bei Tage Dienst in der Stadt zu thun, und zlehen sich bei Nacht in Am 29. September erschien, man weiß
Nach Briefen aus der Romagna
Man kennt den Grund dieser
8 nete i. Konstantinopel, 10. Sept. (Allgemeine Zeitung.)
özleich unser offizielles Blatt mit großer Vorsicht die Nachrich—⸗
vom Kriegstheater giebt, und uͤber die erlittenen Verluste der kischen Armee leicht hingleitet, so weiß hier doch Jedermann,
ee schlecht es dort aussieht, und welche Besorgnisse die Regie— g fuͤhlt. P die einzelnen, den Aegyptern noch entgegenstehenden Truppen⸗ hhheilungen so desorganisirt seyn, daß sie bei der ersten Gelegen— „t auseinander zu laufen drohen, wenn man nicht unterhandeln ihnen einen ruhigen Rückzug ausbedingen wuͤrde— nmählich ein solcher Schritt auch ist, der nach Tuͤrkischem sege⸗Gebrauche als das hoöͤchste militairische Verbrechen ange- tragen und von den zahlreich vedammelten Publikum mit freu— hen wird, so duͤrften die Befehlshaber ihn doch zu machen diger Begeisterung aufgenommen wurde. — Die Direction des
Es soll eigentlich keine Tuͤrkische Armee mehr geben
So
wvungen seyn; es fragt sich nur, ob Ibrahim Pascha Nach— haben und den Truppen freien Abzug zugestehen wird. ter solchen Umstaͤnden ist es wohl nicht zu verwundern, daß
* Uleberreste und Anhänger der alten Janttscharen sich wieder ohn biwegen, und alles Ungluͤck, welches das Land seit einer Reihe n Kall sbon ) zaͤhlt unter den R 1 bnders der Vernichtung ihres Corps zuschreiben. von dem ! zem wurde jede Anfeindung der neuen Einrichtungen belaͤchelt,
ahren betroffen hat, den eingefuͤhrten Neuerungen und Noch vor
d der Großherr soll daruͤber nur geäußert haben: Man muß die Freude zu reden nicht rauhen. Jetzt sieht man aber t„so verächtlich auf diese Meinungs-Aeußerungen herab, und
werbsmann, Letzteren, Herr E. E. Hoffmann, Gemeinderath Mie Polizei wacht mit Strenge uͤber alle Gespraͤche, die an oͤf— 22
J Is ono hlenden
nen van derselben Zeitung unterm 11. Sept. nach dem Franzoͤsi— schen Moniteur gegebenen Artikel, worin aus Nauplia gemel— det wurde, „daß diese Rhede am 29. Juli einen Anblick darge⸗ boten habe, der die Herzen der Franzoͤsischen Matrosen und Be— satzungs-Truppen, die das Jahresfest der drei Tage nach der be⸗
konnte.“ Bei dieser Gelegenheit wurde weiter erzaͤhlt, „daß die
schen, Russischen und Oesterreichischen Kriegsschiffe an die Spitzen ihrer großen Maste die Fahne Frankreichs aufgepflanzt haͤtten, und daß bei den Salven am Mittage alle diese Schiffe 21 Ka— nonenschuͤsse abseuerten, wodurch die Einwohner von Nauplia, die sich zum Genusse dieses Schauspiels auf den Waͤllen drängten, Zeugen der Huldigung gewesen waren, welche von den angesehensten Maͤchten von Europa den Franzoͤsischen drei Jui Tagen erwiesen wurde.“ — „Es gehoöͤrt wahrlich“, heißt es nun in der Berichtigung, „eine Fraͤnzoͤsische Einbildungskraft dazu, die Erwiederung der Grüße, welche bei festlichen Vorkomm⸗ nissen zwischen unabhangigen Nationen gebraͤuchlich sind, fuͤr nichts Ge den Juli-Tagen dargebrachte Huldigung auszulegen. Wenn sich die Nepublik San-⸗Marino im Besitze von Kriegsschiffen be⸗ fände, die in einem ahnlichen Falle ihr Nationalfest gefeiert haͤt⸗ ten, so wurden die Schiffe der obengenannten Maͤchte, falls sie dabei gegenwartig wären, denselben sonder Zweifel eine gleiche Huldigung — wie den Franzoͤsischen erwiesen haben, obwohl San-Marino — so weit bis setzt bekannt — sich keiner Juli— Tage ruͤhmen darf. Es mag seyn, daß der Moniteur durch seine auf die erwähnte Art aufgetischten schoͤnen Phrasen den Franzoͤ— sischen Herzen einen Genuß bereitet hat, so viel aber ist gewiß, daß im Auslande ein solcher emphatischer Nonsens nur mitleidi—⸗ ges Laͤcheln erregen kann.“
Griechenland.
Nach einem dem Kongresse in Nauplia von dem Griechischen Ministerium erstatteten Berichte betrug die Zahl der im vorigen Jahre gewohnlich in See befindlichen Griechischen Kauffahrtei⸗ Schiffe 2941. Diese bedeutende Handels-Thätigkeit verdankte man den Bemuͤhungen der drei Maͤchte, welche zu Ende des Jahres 1830 die Pforte vermochten, die Griechischen Schiffe wie⸗ der in den Tuͤrkischen Häfen zuzulassen, unter der Bedingung, daß ihre Expeditionen von den glgenten einer der Machte visirt würden. Seitdem sind die Verbindungen Griechenlands mit dem Ottomanischen Reiche lebhafter geworden, als je zuvor. Auch mit Frankreich unterhalt eg nicht unbedeutende Handels— Verbindungen. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1831 an Werth 6,741, 1400 Fr., die Einfuhr dagegen 27,781,600 Fr., da Syra ein Stapelplatz fuͤr die Inseln Morea, Rumelien, ja selbst zum Theil fuͤr die Europaäͤische und Asiatische Tuͤrkei ist. Die vor— nehmsten Einfuhr-Artikel waren Getreide, gedruckte Leinwand, baumwollene Stoffe, Zucker, Seidenwaaren, Kaffee, Fische, Woll⸗ tuͤcher. Welche Fortschritte ubrigens die Landwirthschaft in Griechenland macht, zeigt der Umstand, daß noch im Jahre 1830 fuͤr mehr als 14,000,000 Fr. Getreide eingefuͤhrt wurde, wäh⸗ rend 1831 diese Summe auf die Halfte herabgesunken war; und man darf mit Grund annehmen, daß das Land in Zukunft sei—⸗ nen Bedarf in dieser Hinsicht selbst erzeugen wird. Die Aus— fuhr-Artikel bestanden in roher Seide, Korinthen, Oel, roher Wolle, altem Kupfer, Wein und Branntwein. In Syra haben Deutsche Spekulanten eine Niederlage von Hausgeraͤthen errich— tet; ja, sie haben Arbeiter hingeschickt, welche jetzt verschiedene Arten von Meubles an Ort und Stelle verfertigen. Außerdem wird Griechenland auch von Malta aus mit dergleichen Gegen⸗ staͤnden versorgt. Glaswaaren erhielt es bisher fast ausschließ—
Geringeres als fuͤr eine Huldigung, und sogar fuͤr eine —
lich von Deutschland her; Mode-Artikel bezieht es nur von Frankreich. Von fremden Weinen findet bloß der Champagner bei den Griechen Absatz, da ihr Land im Uebrigen selbst die vor—
tresslichsten Weine hervorbringt.
nn Berlin, 16. Okt. Zur Feier des Geburtstages Seiner Königl. Hoheit des Kronprinzen wurde gestern im Koͤnigl. Opern— hause eine neue große Oper: „Irene“, Musik von dem als Cla— vierspieler ruͤhmlichst bekannten Herrn Arnold, aufgefuͤhrt. Ihr voran ging eine auf den festlichen Tag bezuͤgliche, von A. Cos— mar gedichtete Rede, welche von Mad. Crelinger treffltch vorge⸗
Königstäͤdter Theaters hatte zur Feier dieses Tages Meyerbeers Crociato in Egitto einstudiren lassen. (S. unten)
— Ueber das am 10ten dieses Monats Nachmittags in der hiesigen Dreifaltigkeits-Kirche begangene 18te Stif— tungsfest der Preußischen Haupt-Bibel-Gesellschaft haben wir nachträglich noch Folgendes zu melden: Der vorgelesene Be— richt uͤber die letztjahrige Wirksamkeit der Gesellschaft ergab, daß von derselben im abgelaufenen Geschaͤftsjahre 8247 Bibeln und 550 Neue Testamente, wahrend ihres ganzen 18jaͤhrigen Beste⸗ hens aber uberhaupt 120,803 Bibeln, 87, 796 Neue Testamente und von ihren Tochter-Gesellschaften uͤber eine Halbe Million Exemplare der heiligen Schrift vertheilt worden sind. Am
e r
Schlusse der Feier wurden, wie bereits erwähnt, 100 arme Schulkinder mit Bibeln beschenkt. Wir bemerken schließlich, daß diejenigen Personen, welche durch einen jahrlichen Beitrag von min—⸗ destens 1 Thlr. die Mitgliedschaft des Vereins zu erwerben wuͤnschen sollten, sich dieserhalb an den Schatzmeister der Gesellschaft, Kauf— mann Strehmann, Mohren-Straße Nr. 13, oder an die Secre⸗ taire derselben, Stadtrath Dieterich, Linden⸗Straße Nr. 54, Kauf⸗ mann S. Elsner, Spandauer-Straße Nr. 40, Hof-Prediger Sack, neue Gruͤn-Straße Nr. 24, Hofrath Weymann, Lands— berger-⸗Straße Nr. 0, zu wenden haben; auch sind alle uͤbrige . der Direction zur Entgegennahme ven Beitragen ereit.
— In Luͤdinghausen (Reg.-Bez. Muͤnster) brach am 190ten d. M. eine verheerende Feuersbrunst aus, woruͤber der Westphälische Merkur vom 13ten folgende nähere Umstaͤnde enthaͤlt: „Das Feuer entstand um 11 Uhr Vormittags in einem Hause, woselbst in einem Backofen Flachs zeroͤstet wurde, der zufaͤllig in Brand gerieth, unvorsichtiger Weise herausgeris— sen und dadurch eine in der Nahe liegende Menge brennbarer Stoffe angezuͤndere wurde. Von einem heftigen Winde ange facht, theilte sich die Flamme dem ganzen Gebäude in einem Nu mit, und ergriff die nächstgelegenen mit solcher Wuth, daß in Zeit von einer Stunde 60 Häuser an verschiedenen Stellen der Stadt von den hin- und heruͤberschlagenden Flammen in Brand ge— steckt waren und Haß, trotz aller angewandten Loͤschungs-Ver— suche, dem Feuer erst dann Einhalt gethan werden konnte, als 135 Haͤuser, die Staͤlle und die mit zer reichlichen Ernte erst eben gefuͤllten Scheunen ungerechnet (die ganze Stadt zahlt etwa 250 H.), nebst dem Rathhause, worin sich das Lokal des Land- und Stadtgerichts befand, in Asche lagen. Zwei Spritzen, die man bei der Heftigkeit des Brandes verlassen mußte und durch die durch brennende Truͤmmer gesperrte Straße nicht fortschaffen konnte, verbrannten mit. Die Erhaltung eines stehen gebliebe— nen Distrikts der Stadt verdankt man einzig den ungewoͤhn— lichen Anstrengungen und der umsichtigen Leitung eines hoch— herzigen Menschenfreundes, des Freiherrn von Romberg, der von seinem Gute Buldern mit seinen Leuten und 2 Spriz— en auf die erste Nachricht von dem Brande herbeigeeilt war. Gluͤcklicherweise ging kein Menschenleben verloren, obschon bei der graͤnzenlosen Verwirrung manche mehr oder weniger gefähr— liche Verwundungen vorkamen. Auf dem Rathhause konnten bloß die Deposital- und Hypotheken-Akten mit der groͤßten An— strengung den Flammen entrissen werden, deren Raub alles Uebrige, besonders auch das wichtige Plettenbergsche Archiv ward. Gerettet konnte uͤberhaupt fast nichts werden. So grenzenlos die Verwirrung waͤhrend des Brandes war, so groß ist jetzt das Elend der ungluͤcklichen Einwohner: 141, nach andern 159, Fa— milien sind ohne Obdach und ohne alle Subsistenzmittel bei dem herannahenden Winter.“
Zur Höͤchsten Geburtstags-Feier Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen wurde in dem Köoͤnigstaädtischen Theater am 15ten zum erstenmale „der Kreuzritter in Aegypten“ Lil Cro— giato in Egitto) von dem Koͤnigl. Hof-Kapellmeister Meyer— beer gegeben. Es war allerdings keine geringe Aufgabe, eine Oper, welche urspruͤnglich fuͤr die beruͤhmtesten Talente der Ita lianischen Oper und fuͤr den Glanz des Karnevals zu Venedig und Mailand berechnet war, in dem Theater der Köͤnigstadt in Scene zu setzen; denn daß dieses Werk große Ansorderungen macht, geht schon daraus hervor, daß Berlin, die Vaterstadt des Komponisten, diese Oper jetzt zum erstenmale sieht, nachdem sie bereits seit zehn Jahren auf fast allen großeren Theatern der alten und neuen Welt (uns haben die Theaterzettel aus Calcutta und New⸗JYork vorgelegen) gegeben wurde. Was den Styl der Oper betrifft, so gehort sie noch der Zeit an, in welcher Rossini's unwiderstehliches Talent einen großen Einfluß auf den Deut— schen Komponisten ausuͤbte, der seitdem durch seihen „Robert
die eigenen Fuͤße gestellt hat. Konnte nun auch die Ausführung nicht mit jenen glaͤnzenden Darstellungen, die wir in Italien sahen, den Vergleich aushalten, so erwarben sich doch die schoöͤ— nen Talente der Mlle. Haͤhnel, Mad. Kraus-Wranizky, der Herren Fischer und Holzmiller den lebhaftesten Beifall. Auch dem vortrefflich geleiteten Orchester, welches hier die groͤßten Schwierigkeiten darbietet, duͤrfen wir die vollkommenste Aner— kennung nicht versagen; die Decorationen und Kostuͤme ließen nichts zu wunschen übrig und das Publikum verließ das Thea⸗ ter zwar späͤt, aber doch in jeder Hinsicht sehr befriedigt. — T.
— —
Vermischte Nachrichten.
Porto, in militairischer Hinsicht.
Das Monthly Magazine enthält folgende topographi— sche Beschreibung von Porto: „Die Stadt Porto, auf die in diesem Augenblick die Augen von ganz Europa gerichtet sind, liegt unweit der Muͤndung des Duero⸗-Flusses und hat ungefähr 70, 00 Einwohner. Sie ist auf dem Abhange eines Gebirges erbaut, dessen Hoͤhe 385 bis 40 Toisen erreicht, und sie liegt auf der schraͤgen Ebene, die sich von dem Berggipfel bis an den Saum des Wassers erstreckt. Der Duero ist tief und reißend und etwa 300 Ellen breit. Eine Schiffbruͤcke verbindet die Stadt mit der Vorstadt Villa⸗Nova. Porto ist seiner Lage we— gen sehr eng. Auf einem Berge, der dem, worauf Porto gebaut ist, an Hohe gleich kommt, liegt das Kloster de Serra, welches die Vorstadt und Stadt beherrscht. Drei Straßen gehen von ber Stadt aus; die eine noͤrdlich nach Brojg; eine zweite oͤstlich nach Ama— rante, und die dritte südlich durch Coimbra nach der Hauptstadt. Sie sind saͤmmtlich sehr schlecht, uneben und steinigt und fuͤr Evo⸗ lutionen der Kavallerie und Artillerie hoͤchst unbequem. Porto ist gegen Norden und Osten unvertheidigt. Im Suden wird es durch den Duero gedeckt und im Westen durch den Ocean und durch die an der Muͤndung des Flusses errichteten Forts. Die jetzige Vertheidigungslinie ist weit enger, als die, welche die Por⸗ tugiesen im Jahre 1809 besetzt hielten. Sie erstreckt sich von dem Seminario bis zu dem Torree de Maria auf der linken Seite. Auf diese Weise sind eine Position von 50 Stuͤcken Ge— schuͤtz und einige Möoͤrserbatteriein, so wie ein Train von 15 Feldstuͤcken, auf jeden Wink augenblicklich bereit. Am Eingang. eder Straße sind Barrikaden errichtet, die von außen durch ei⸗ nen Graben vertheidigt werden, nach innen zu aber mit einer Platfotm fuͤr ein Geschütz und mit einer Bruͤstung fuͤr die Infanterie versehen sind. Auf der Seite von Villa— Nova sind Befestigungswerke errichtet worden, und das Kloster de Serra befindet sich im Vertheidigungs Zustande. Bis nach St. Ovidio hin sind auf dieser Seite Vedetten vorgeschoben— Andererseits ist Alles, was das Vordringen des Feindes auf der
Vorderseite von Porto beguͤnstigen koͤnnte, niedergerissen und dee
ö 262
.
der Teufel“ sich aus jenen schoͤnen Banden befreit und ganz auf
]