1832 / 293 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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man anfaͤnglich vermuthete. Die Ladung besteht aus 356 Saͤcken Reis, 795 Buͤndel Indischen Rohrs, 1079 Gewinden Tau, 356 Säcken Salpeter, 175 Kisten Droguerie-Waaren, 7000 Pfund Wachs und aus 25, 00 Dollars. Man will, dem Vernehmen nach, die Ladung in Brest zur oͤffentlichen Versteigerung bringen, bei welcher Gelegenheit dieselbe dann von Dom Pedro im Na— men seiner Tochter in Anspruch genommen werden soll, und man Nlaubt, daß die Franzoͤsische Regierung sich in diesem Falle der Uebergabe nicht widersetzen werde. ;

In Bezug auf die Angrisse, welche jetzt von allen Seiten

her gegen Herrn Hume gerichtet werden, heißt es im Mor; ning-Herald: „Es hat sich in diesem Augenblick eine Art

von verabredetem Plan gegen Herrn Hume gebildet, und zwar unter Parteien, die einander in jeder anderen Hinsicht so entge— gengesetzt stlld, daß es seltsam ist, sie in dieser Beziehung einig zu sehen. Diese Parteien sind die Tories und die Whigs. Die Tories hassen Herrn Hume, weil er überhaupt ein Reformfreund in, die Whigs, weil er fuͤr ihren Geschmack zu konsequent und unerschuͤtterlich itt. Nun haben wir zwar Herrn Hume, eben ? wenig, wie irgend einen anderen Staatsmann oder irgend eine Partei, jemals unbedingt gelobt oder vertheidigt. Wir ge⸗ ben zu, daß Herr Hume, so gut wie die meisten anderen Men⸗— schen, Irrthuͤmer begeht, und zwar gemeiniglich auf eine so un— behutsame Weise, daß er seinen Gegnern Blößen giebt. Als einen Beweis davon brauchen wir nur an die Ruͤcksichtslosigkelt zu erinnern, womit er bei dem Antrage auf Anordnung eines Buß und Bettages in der Schottischen Cholerg— Vill das Haus in Zwiespalt brachte, was jetzt auf hinterli⸗ stige und ungerechte Weise als ein Zeichen von Gottlosigkeit und Unglauben gegen ihn geltend gemacht wird; eine Folgerung, die, wir wollen es frei heraussagen, so weit hergeholt, uͤberspannt und verkehrt ist, wie sie selbst Partei⸗Feindschaft noch nicht erfun— den hat. Zu gleicher Zeit war Herr Hume gewiß sehr zu tadeln, daß er seinen Gegnern auch nur den leisesten Anlaß zu einer sol⸗ chen Beschuldigung gab. Aber, abgesehen von Hekrn Hume's Fehlern und dem rücksichtslosen Gift seinet Gegner werden wohl Whigs und Tories in ihren Reihen noch irgend einen Mann aufweisen koͤnnen, der als Mitglied der Gesetzgebung ànen sol— chen Anspruch auf die Dankbarkeit und das Vertrauen des Lan— des haäͤtte, wie Herr Hume? Köoͤnnen sie einen einzigen Mann in ihren Reihen aufweisen, dessen geleistete Dienste ein Zehn⸗ theil so viel werth sind, als die seinigen, oder der dem oͤffentli⸗ chen Besten nur halb so viel Zeit gewidmet hat, als Herr Hume? Wir wollen nicht glauben, daß die Wähler van Middlesex oder irgend eine andere große Waͤhlerschaft so schwachsinnig oder be— hört seyn koͤnnen, um durch solche Werk uge, wie sie jetzt in Thaͤtigkeit sind, um Herrn Hume's nh Dienste in Verruf zu bringen, auf sich einwirken zu lassen. Ader die Nach⸗ zuͤgler auf dem Felde der Reform mahnen wir, daß sie sich nicht von seinen und ihren Gegnern ein Schnippchen schlagen lassen. Herr Hume, wie wir oben andeuteten, ist nicht frei von Fehlern und Maͤngeln; aber wer kann sich dessen ruͤhmen? Als ein

Mitglied des Unterhauses ist er jedoch dem Lande von größerem

Nutzen gewesen und wird es wahrscheinlich auch ferner? noch seyn, als alle diejenigen, welche, um ihn zu verleumden, ein un— natuͤrliches Bündniß eingehen.“

Die heutige Times wiederholt die schon mehrere Mal von ihr gegebene Nachricht, daß die vereinigte Englische und Fran— zoͤsische Flotte sich anschicke, die Hollaͤndischen Häfen zu blokiren, und bemerkt dabei, daß nunmehr der Beschluß dazu definitiv ge— faßt worden sey.

Nach dem Bombay-Courier vom 24. Juni wuͤthet in Bushire die Pest. Dieselbe ist im Februar dort ausgebrochen, worauf sogleich die Mehrzahl der Europäer sich nach der Insel Corgo im Persischen Meerbusen fluͤchtete, und aller Verkehr mit dem angesteckten Distrikt aufgehoben wurde. Gegen Ende Aprils sandts man zwei Personen nach Bushire, um den Zustand des Platzes zu erforschen. Diese fanden denselben fast ganz ausge⸗ storben; die Leichen lagen unbeerdigt in Haufen umher uͤnd ver— pesteten die Luft. Was nur hatte fliehen koͤnnen, war in dat Innere gegangen, hatte aber auch dorthin die Pest verbreitet, worauf die Sterblichkeit in der Umgegend und bis fernhin eben so groß geworden war, als in der Stadt selbst. Die Regie— rung von Bombay hat die geeigneten Maßregeln ergriffen, um die Verbreitung der Seuche dorthin zu verhuͤten.

Unter den Eingebornen von Bombay sind in den ersten Tagen des Juni Unruhen ausgebrochen, veranlaßt durch die be— fohlene Toͤdtung der herrenlos umherlaufenden a welche von den Parsen fuͤr heilig gehalten werden. it Huͤlfe des Militairs ward jedoch der Aufstand bald unterdruͤckt.

Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Okt. Der Minister der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten wird, dem Vernehmen nach, noch im Laufe dieser ee. den Generalstaaten eine Mittheilung im Namen des Koͤnigs machen und bald darauf sollen das ordentliche und das außerordentliche Budget fuͤr 1833 vorgelegt werden.

Gestern ist der General-Lieutenant Marquis v. Montmo- rency⸗Laval mit einem Secretair und Gefolge von London hier angekommen, um sich mit Depeschen nach Neapel zu begeben.

Heute wird das erste diesjährige Aufgebot der hiesigen Schut— terei von dem General⸗Major Snouckaert van Schauburg, Kom— mandanten der Provinz, gemustert werden und dann die Resi⸗ denz verlassen.

Das Journal de la Haye enthaͤlt einen Artikel uͤber das neue Franzoͤsische Ministerium, worin es unter Anderem heißt: „Der Moniteur hat endlich gesprochen; er hat dem gespannten und besorgten Frankreich die Namen der Minister uͤberlie fert, welche von dem Koͤnige berufen worden sind, die junge Monar— chie zu unterstuͤtzen, welche nach zweijähriger Existenz schon an Altersschwaͤche leidet, sich muͤhsam hinschleppt, und vielleicht in den Chancen eines ungewissen Krieges das Mittel suchen wird, ihr Daseyn zu verlaͤngern. Dieses zerbrechliche Gebäude, wel— ches ohne Grundlage auf den Sand der Revolutionen errich— tet worden ist, d'r zur Zerstoͤrung des Werkes keine geschickteren Arbeiter, als diejenigen, welche es in den gluͤhenden Juli-Tagen in aller Eileé“ aus den Truͤmmern einer durch die Verblendung des Volkes umgestuͤrzten Monar— chie zusammenfuͤgten. In dem Augenblicke, wo 60, 000 Mann an der Nord⸗Graänze gedraͤngt stehen, inmitten der Zuruͤstungen zum Kriege, der Bewegungen der Truppen und der Drohungen des Franzoͤsischen Kabinettes, erscheint die kriegerische Verord— nung, welche dem Marschall Soult die Praͤsidentschaft des Con— seils uͤbertragt; sie haͤtte auf einer Trommel gegengezeichnet wer— den sollen; denn sie ist an und fuͤr sich fast schon eine Kriegs⸗ Erklaͤrung. Man besolge fortan das System des 13. Maͤrz oder nicht, immer wird der Unterschied bestehen, daß damals ein Ban⸗ quier und jetzt ein Marschall Praäͤsident des Conseils ist. Der kuͤhne und unternehmende Charakter des Napoleenischen Gene⸗ vols ist eine sichere Burgschaft fuͤr das, was dersenige unterneh—

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men wird, der, in Portugal ein Köoͤnigthum traͤumend und vielleicht. in dem Augenblick, wo wir dies schreiben, an die Diktatur den— ein und konnen unmöglich im Amte bleiben. Die Priester

kend, beschuldigt wurde, im Jahre 1814 nach Beendigung des Krieges 15,066 Mann in der Ebene von Toulouse geopfert zu haben, der Paris, trotz der bestehenden Gesetze, in Belagerungs—

Zustand versetzte, und im tiefen Frieden den Befehl gab, die

Thore von Ankona zu erbrechen. Wir wissen wohl, daß die Namen, welche den des Marschalls begleiten, so friedlich als moͤglich sind; aber wir glauben, daß man sie nur gewahlt hat, um den fremden ⸗Maͤchten als Buͤrgschaft zu dienen, daß der Krieg, womit man Holland zur Ausfuhrung des Traktats vom 15. Nov. bedroht, nur ein ganz lokaler Krieg seyn und die Ruhe der anderen Staaten auf keine Weise gefaͤhrden werde. Es kommt indessen nur darauf an, zu wissen, ob die Franzoͤsische Regierung, im Interesse ihrer eigenen Erhaltung und einer Gp— position gegenuber, die von Allem, was sie der National⸗Wuͤrde

als zuwiderlaufend betrachtet, strenge Rechenschaft verlangen wird, nach so vielen Drohungen und kräegerischen Demonstrationen im Stande seyn wird, dem Prinzen von Sachsen Koburg den Bei—

stand zu verweigern, den derselbe kuͤrzlich wieder in Anspruch ge⸗

nommen hat? Wir glauben es nicht.“ Mit Bezug auf das 1 .

Rundschrejben des Marschall Soult heißt es im weiteren Ver— lauf dieses Artikels: „Holland versteht diese Worte. Um uns dem revolutionngiren Geist zum Opfer zu bringen, ohne jedoch Europa uͤber die Folgen des Kampfes besorgt zu machen, ist das neue Kabinet aus einm sehr kriegerischen Präsidentt n Und aus sehr friedli⸗

chen Mitgliedern zusammengesetzt. Moͤgen sich indessen die Mächte

nicht tauschen; so klein auch der Kreis seyn mag, den man fuͤr das Zusammentreffen der Armeen bestimmt, er wird sich noth— wendig erweitern durch die kräftige Vertheidigung, zu der Hol— land entschlossen ist, und in der wir mit einer Energie verharren werden, die nicht verfehlen kann, fruͤher oder später ganz Eu⸗ rspa zu erschuͤttern. Der Schluß der letzten Note des Herrn van Zuylen laßt in dieser Beziehung keinen Zweifel uͤbrig, und die energische Sprache, welche der König der Niederlande durch

die Organe seiner Bevollmächtigten bei der Konferenz gefuͤhrt

hat, kuͤndigt den festen Entschluß an, den ungerechten Angriff, welchen Frankreich gegen uns vorbereltet, theuer bezahlen zu lassen.“ ; Belgien. Bruͤssel, 15. Okt. In Folge der neuen Gerichts-Organi—

sation sind 3 Senatoren und 8 Mitglieder der Repraäͤsentan ten,

Kammer gensͤthigt, sich einer neuen Wahl zu unterwerfen. Durch eine Königl. Verordnung vom gestrigen Tage sind die vesp. Wahl— Kollegien auf die ersten Tage des kuͤnftigen Monats zusammen⸗ berufen. . Bei der hiesigen Wahl zur Besetzung der durch das Aus— scheiden des Herrn Chs. von Brouckere erledigten Stelle in der Neptaͤsentanten-Kammer erhielt Herr F. Meeus 120, Herr de Facgz 119 Stimmen. Ersterer ist daher zum Mitglied der Re— praͤsentanten⸗Kammmer ernannt worden. Das Memorial, und nach ihm der hiesige Montteur, enthalt nachstehenden Artikel: „Die Franzoͤsischen Oppositions⸗ Journale erheben sich mit der groͤßten Heftigkeit gegen das neue Ministerium. Wir verschonen unsere Leser mit ihren Declama— tionen. Ludwig Philipp hat nür das System des 13ten Maͤrʒ fortgesetzt, ein System, welches durch den Tod des Herrn East' mir Périer seine maͤchtigste Stuͤtze verloren hatte, das aber die— sen Staatsmann uͤberlebte. Wir werden mit wenigen Wor— ten die Bedingung der Existenz des Ministeriums angeben, dessen anscheinendes Oberhaupt der Marschall Soult geworden ist. Die Regierung Ludwig Philipp's befindet sich ziemlich in derselben

Lage, wie im Monat August 1831; der ploͤtzliche Einmarsch der

Franzoͤsischen Truppen in Belgien erhielt zu jener Zeit Périer und seine Kollegen im Amte; heute bedarf es eines gleichen Er— eignisses, um den Marschall Soult und seine Kollegen zu erhal⸗ ten. Im Auagust 1831 hatte Frankreich nichts versprochen und seine Verbindlichkeit war zweifelhaft; heute hat Frankreich feier⸗ liche Versprechungen von 1 gegeben und. seine Verbindlichkeiten sind unbestreitbar. Das Anerbieten des Königs von Holland, sich in direkte Unterhandlungen mit uns einzulassen, legte vor zwei Monaten ver Anwendung von Gewalts-Maßregeln Hin— dernisse in den Weg; dlese Hindernisse sind jetzt verschwunden. Nach der neuen Weigerung des Königs von Holland konnen unsere Angelegenheiten nur durch die Anwendung der Gewalt geloͤst werden; der letzte friedliche Versuch ist gescheitert, und ist dadurch auf das Ueberzeugendste dargethan, was alle Welt schon wußte. Vor 14 Tagen kündigten uns die halb offiz iel⸗ len Pariser Journale, in dem Zustande der Aufloͤsung, in dem sich das Kabinet befand, militairische Vorbereitungen an, und die Nord-Armee, ploͤtzlich in Bewegung gesetzt, ruͤckte an

unsere Graͤnzen. „„Belgten hat durch einen letzten Akt

der Nachgiebigkeit““, sagte das Journal des Debats, „yseine Liebe zum Frieden dargethan. Belgien hat nicht gegen seine Verbuͤndeten gefehlt, seine Verbuͤndeten werden nicht gegen Belgien fehlen.“ Was ist aus diesen pomphaften Ankuͤndigun⸗ gen geworden? Der neue Akt der Nachgiebigkeit hat nichts als eine neue Weigerung zur Folge gehabt. Die Pariser Jour⸗ nale, nachdem sie durch ihre Worte Frankreich und Europa auf⸗ geregt hatten, hielten ploͤtzlich inne. Das ministerielle Interreg⸗ num konnte dieses Stillschweigen erklären, welches, wenn es jetzt fortdauerte, nicht zu entschuldigen seyn wuͤrde. Wenn man nach all diesem Wort-Gepolter zu der Einsicht gelangte, daß Frank⸗ reich vor dem Konig von Holland verstumint ist, so muͤßte man wahrlich an Frankreich verzweifeln.“

Der Moniteur enthalt folgende Nachrichten von der Graͤnze: „Der General-Lieutenant Fabre ist bei der Nord-Ar— mee angekommen; er uͤbernimmt das Kommando der 4ten Divi— sion; sein Hauptquartier ist bis auf weitern Befehl in Cambrai aufgeschlagen. Das 61 ste Linien⸗Regiment, welches fruͤher nach Valenciennes bestimmt war, hat auf seinem Marsch in Cambrai Halt machen muͤssen, da dieser Ort ganz von Truppen entblößt war. Das (1ste und 2te Bataillon sind daselbst ange— kommen und erleichtern den Dienst der National-Garde. Der Marschall Gerard hat auch dem Maire von Cambrai die Ver— sicherung ertheilk, daß die Stadt nicht ganz ohne Truppen blei⸗ ben solle, wenn er dieselben nicht dringend beduͤrfe. Die Pferde, Equipggen und die Kuͤche des Herzogs von Orleans sind seit einer Woche in Saint⸗Amand. Die Wohnung des Herzogs ist im Hause der Madame Latour eingerichtet, wo sich auch das Hauptquartier der Brigade Orleans befindet. In Abwesenheit des Herzogs kommandirt der Oberst Bro die Brigade. Die Ankunft des Herzogs von Orleans wird in Saint, Amand mit Ungeduld erwartet, weil man dieselbe als das Zeichen zur Eroͤff— nung des Feldzuges betrachtet.“

Der Morning Herald enthaͤlt folgendes Schreiben aus Brüssel vom 9. Okt. „Die neue Gerichts, Organisation mird wahrscheinlich fur die Regierung eine Quelle sehr ernster Unannehmlichkeiten werden und hat der Orangistischen Partei

verdankt diese ploͤtzliche Veraͤnderung in den Gesinnungen

'sich denn das ungluͤckliche Belgien in diesem Augenblick unk!

eine Staͤrke verliehen, die ihre sanguinischsten Erwartungen i trifft. Die Minister sehen das Unuͤberlegte ihrer Wahl zu

gotten jesuitischen Partei regiert werden. Die Sache des. nigs von Holland gewinnt täglich mehr Proselyten, und Leon Unterthanen nur jener Koͤrperschast. Der großere Theil 1 nennungen wurde abgelehnt, und die Antworten, welche der Ju Minister Raikem erhielt, werden ihm beweisen, weichen Vn willen ihm sein schwankendes Benehmen zugezogen hat, . von Seiten derer, die ihn bis zu diesem Augenblick fuͤr einen ten lichen Mann hielten. Dieser Herr hat jetzt den Spottnamen g tuͤffe bekommen und man erwartet, daß ihm eine Spotemusik bevor ss sobald er von seinem Landsitz zuruͤcktehrt, wohin er sich go nach Unterzeichnung der. Gerichts-Verordnungen zuruͤckzog. Erste, der seine Weigerung einsandte, war Herr RNobaus var selbst der Ueberbringer seines Schreibens und beschu den Minister des Hochverraths, indem er danach strebe, dil zigen Vertheidiger der Volksrechte aus der Kammer zu ö. nen und die gesammte gesetzliche Gewalt der katholischen . in die Haͤnde zu spielen. Auch Herr Bendebien hat seineg, gerung eingereicht. und klagt den Minister in nicht sehr gem ten Ausdruͤcken der Heuchelei und absichtlichen Falsch heit an. fuhrt an, daß ihm die Praͤsidentur des Appellations⸗ Gerichtz sprochen gewesen sey, indem er jede Ernennung abgelehnt 0 die ihn des Sitzes in der Repraͤsentanten? Kammer bin ben wuͤrde, und daß er auf jene Stelle ganz sicher rechnet, bis ploͤtzlich sein Name als Koͤniglicher Mn rator im Moniteur erschienen sey. Dies ist eine Inti die einem Minister schlecht ansteht, indem sein eins⸗ Zweck war, sich dieses Depittirten gaͤnzlich zu entledigen. Regierung meinte es anfangs wohl vedlich; aber die Kathiss setzten ihte Intriguen durch, und der großere Theil der Em nungen geschah nach einer von jener Körperschaft angeferjn Liste. Ich weiß nicht, ob sie mit der Hollaͤndischen Regin in Verbindung stehen; wenn dies der Fall ist, so haben ssß gute Dienste geleistet; wo nicht, so streben sie nach Gewal n auch in diesem Fall spielen sie ihre Rolle trefflich; so hid

Kontrolle eines despotischen Jesuiten-Konklave. Herr Genc wird in den Kammern heftiger als jemals auftreten; und de,! ner Ansicht nach, die Unabhängigkeit, der Handel und die jj heit des Landes gaͤnzlich komproömittirt sind, so wird er sichn der mißvergnuͤgten Partei verbinden und auf den Enn der jetzigen Regierung hinarbeiten. Herr Robausx ist i selben Meinung: aber er geht noch weiter als sein lege. Er erklart, daß dem jetzigen Zustande eine Resn

ration bei weitem vorzuziehen sey, und daß er eher zur Ilg

kehr der Familie Nassau beitragen, als unter der Herrschaf katholischen Partei leben wolle. Der schlagendste Beweis c von Heuchelei und Treulosigkeit ist die Ernennung des Hen Tielemans zum General-Advokaten. Dieser war Gõpesnß

von Luͤttich, und die Regierung arbeitete lange Zeit darauf sin

ihn zu entfernen. Die neue Gerichts-Organisation bot eine l Gelegenheit dar, und der Ex-Gouverneur erhielt eine einn liche Stelle. Herr Tielemans staunte, als er es im Mynh

las; keine vorläufige Anzeige, keine Zustimmung; aus du J.

9 9 9 ü t em Falle von jenem Prinzipe abweichen wuͤrde. So war lage der Dinge vor der Vermittelung. Da letztere nun zu

tung erfuhr er zuerst seine neue Wurde. Er schrieb sog an den Minister und zeigte ihm an, daß er noch nicht das ein solches Amt gesetzlich erforderliche Alter von 35 5 ren besitze, auch eine zweite noͤthige Qualification, su lich 10 Jahre Advokat gewesen zu seyn, entbehre. A Minister antwortete nicht erst auf diese Mittheilung, si dern schickte sogleich einen andern Gouverneur nach (kün Dergestalt ist Herr Tielemans seines Postens als Gouvemp

beraubt und fuͤr einen General-Advokaten nicht qualifizitt. A [. Konstantinopel, 22. Sept. Folgendes ist die Fort jung des im Moniteur Ottoman befindüichen Artikels Über

konnte denken, dies sey eine Unvorsichtigkeit von Seiten n Minister gewesen; keinesweges; es war vorher uͤberlegt und unwuͤrdiges Manöver, um eines laͤstigen Gegners los zu bu den. Dergleichen Handlungen verschlagener Heuchelei' nh noch mehrere anzufuͤhren; aber ich denke, ich hebe genug gel um Sie von der Festigkeit der jetzigen Regierung und von g Wohlthaten zu überzeugen, die das Land gewonnen hat, lia es den entschlossenen Charakter Konig Wilhelm's und die ss gaͤnzliche Ausrottung der katholischen Partei mit der chin furchtsamen und schwankenden Regierung und dem Uebehqh nehmen der Jesuiten vertauschte. Die Orangistische Pan es, welche von diesem chaotischen Zustande der Dinge Ma zieht; ihre Fuͤhrer sind sehr thätig und in diesem Augen mehr als jemals von ihrem Erfolge uͤberzeugt. Um Ihnchh Bemuͤhungen der Katholiten zu beweisen, brauchs ich Ihnen nur so— gen, daß seit der Revolution von 1830 schon 11606 neue Km len gestiftet sind, nachdem diese im Jahre 1793 faͤmmtlich lim aufgehoben worden. Die Armee befindet sich in einem schreth chen Zustande der Aufloͤsung, welches namentlich daher komm daß die Soldaten nicht unter den Franzoͤsischen Offizieren dien wollen. Ich erwähnte in meinem letzten Briefe, daß eine Du schrift gegen die Aufnahme jener Fremdlinge zur Unterzeichmin cirkulire, und daß General Desprez allen denen, die ihre n men unter dieses Aktenstuͤck setzen wuͤrden, gedroht habe, sie an dem Dienst zu entlassen. Diese Drohung hat fuͤr den Augah blick die erwuͤnschte Wirkung gethan, und die Denkschrist ist in nichtet worden. Aber der Saame des Mißvergnuͤgens ist ch mal ausgestreut, und man kann auf die Arinee nicht bauen, h vor die Franzoͤsischen Offiziere entfernt sind. Der Einzige, Widerstand leistete, ist General Goethals. Er weigerte s standhaft, seine Division an den General Hurel zu uͤbergs und saͤmmtliche Offiziere unter seinem Kommando erklaͤrten sie keinem anderen Commandeur gehorchen wuͤrden. Diest m angenehme Sache ist noch nicht erledigt, obgleich der Fra lfte General droht, er werde jeden Offizier, der Aie geringste ssu, ordination zeige, sogleich verabschieden. Fränkreichs Absshti

klar; es wuͤnscht, Belgien zu einer Franzoͤsischen Provinz ju m

chen, und beginnt damit, die Armee der Kontrolle seiner eigene

Offiziere z unterwerfen. Ein sehr treffender Artikel über di

sen Gegenstand erschien in dem heutigen „Courrier Belge.“

, n amli 5 die Ciwil⸗ und ist ein seltsames Geruͤcht im Umlauf, naͤmlich daß die E 9 In urgierinnen bezahlt worden seyen. Wie! Es hat Mehemed Ali

Zeugnis n is auf seing eigene Hand Flotten zu erbauen, eine ke—

Militair-Polizei emsig beschaͤftigt sey, zwei Generale, die a haͤnger der. Hollaͤndischen Sache verdaͤchtig sind, durch dessen zu uͤberfuͤhren.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 10. Okt. Se. Majestät der Koͤnig hab⸗ R ihm nicht frei, den geringsten Theil der Schmerzen des Äegvyp— Se. Königl. Hoheit den Prinzen Otto von Bayern als Kön ö. Landmanhes zu lindern. Was i denn aus ber vielbe⸗ von Griechenland anerkannt. Eine ahnliche Anerkennung i Knen faktischen Unabhängigkeit geworden, sobald ek sieh' lum von Seiten Sr. Majestaͤt in Betreff Sr. Majestaͤt des Kön der Belgier stattgefunden. mn

Unter den Papieren der Freiherren von. Vegesack und )

Düben hat man mehrere Schriften gefunden, woödunrch dle M

1

. (r sehr schlecht stylisirte) Brief des Frecherrn von Vegesack ben jetzt die Oberhand erhalten, und Belgien wird von der hn, von Lien in Wien 6 Berlin vom? zten

Li d. J. datirt. Uebrigens, hat es sich ergeben, daß der herr von. Vegesack um die Zeit, wo obiger Brief von Berlin zt wurde, sich wirklich daselbst aufhielt, daß der Freiherr von sßen sich im Juli d. J. in Wien befunden, wie auch, daß lerer in den letztverflossenen Jahren mehrmals nach Deutsch, und Wien gereist war. Die Untersuchung wird fortgesetzt.

sogliche Hofrath und Direktor des freici; Kunst-Instituts, Hann Heinrich Meyer, in Jena, wohin er sich zur Herstellung r Gesundheit begeben hatte, seine irdische Laufbahn. Fast letzte Zeuge einer bedeutungsvollen literarischen Zeit Wei⸗

sschen Kunst und Befoͤrderer jugendlicher Talente.

Seit einiger Zeit sind auf der mittaͤgigen Seite der Stadt, fer der Leitung sachverstaͤndiger Manner, artesische Brunnen— ihrversuche gemacht worden, welche noch fortgesetzt werden.

mmer versammelt, uin die Mitglieder der diessährigen gesetzge— sden Versammlung nach Vorschrift des Art. 12 der Eonstilu— ss-Ergaͤnzungs-Akte zu erwählen Zum Direkkor des Wahl hlegiuüms war Herr. Geheime Rath von Lepel, zum Vice, Di— for Herr Joh. Justus Finger und zu Sekretarien die Her— gr. jur. Hertzog und Korner durch Stimmen. Mehrheit e er⸗ shst worden. Bei der nun vorgenommenen Wahl wurden ; tech absolute Stimmen-Mehrheit a5 hlesige Buͤrger za Mit⸗ dern des diesjährigen gesetzgebenden Körpers, welcher fich nach

m ertenmale versammelt, erwählt.

Journal de Francfort Folgendes: „In Franzoͤsischen litten wird versichert, daß die Maͤchte den Beschluß gefaßt haben scheinen, in der Holläͤndisch-Belgischen Angelegenheit unbedingtes Nicht-Einmischungs-System zu befolgen. Ob swirklich so sey, wissen wir nicht; ware aber die Nachricht r

nz eingesetzt wurde, legte sie sich selbst die Rolle einer Ver— ttlerin bei, und ein Minister Ludwig Philipps schrieb im men dieses Monarchen, wie dieser wuͤnsche, daß die Konfe— diesen Charakter niemals verleugne. Was thut nun m der Vermittler zwischen zwei Parteien, wenn ihm keine ssicht mehr zu- einem guͤtlichen Vergleiche bleibt? er verzichtet

er sich bzumachen. Sich zum Vermittler aufwerfen und, n der Vergleich nicht zu Stande kommt, sich mit der einen ttei verbuͤnden, um die andere zu erdrücken, eines solchen eiches halten wir Niemanden fuͤr fähig. Holland und Bel—

doner Konferenz gesetzt; von Anfang an hatte diese das Prin

der Nicht-Einmischung als die Grundlage ihrer Unterhand— hen aufgestellt. Alle fuͤnf Mächte waren in dieser Beziehung

geln des Rechts, die Angelegenheit in die Lage zuruͤckversetzt, der sie sich befand, bevor der Vermutler sein Amt uͤbernahm.

lbelhiebe, welche Ibrahim Pascha austheilte, um Feine Soldaten

eunterstuͤtzt wird. Bisher indessen scheint, außer den bei— enannten Individuen, Niemand kompromittirt zu seyn.

me n n f ch l a. h d. Weimar, 17. Okt. Am 111en d. M. vollendete der Groß—

s, war er auch bis zu den letzten⸗Tagen warmer Freund der

rankfurt a. M., 15. Okt, Heute waren die 75 Wahl—

t. 16 der Constitutions-Ergänzungs-Akte am 5. Nove d. J.

Unter der Rubrik: „Ueber die Belgische Frage“, enthaͤlt

sndet, so wuͤrden wir einen solchen Entschluß als einen Akt strengsten Gerechtigkeit betrachten. Als die Londoner Kon—

sein Amt uͤnd uͤberlaͤßt es den beiden Parteien, die Sache

hatten von Anfang an beide ihre ganze Hoffnung in die

Es wurde verabredet und feierlich erklaͤrt, daß man in

m Resultate gefuͤhrt hat, söndern an unuͤberstelglichen Hih—

kann von keiner Einmischung die Rede seyn.“

.

ehemed Ali's Empoͤrung: .

Man behauptet freilich, Mehemed Ali sey der Repraͤsentant Arabischen Volkes; aber wo ist der Bewer- hiervon?“ Liefern die Köpfe, die man zu Kairo abschlaͤgt, weil sie einen Wunsch Gunsten des Sultans haben laut werden lassen? Liefern ihn die

Erstüͤrmung von St. Jean d'Aere anzutreiben? Oder will man ͤ etwa in den Bataillonen finden, die bei Homs gesiegt. haben“ mn weiß, in welchem rade die mit Pgtrontasche und Muskete ackten Regimenter, wenn man sie einer Armee entgegenführt, die n öfuͤr ihren Feind ausgiebt, man weiß, in welchen Grabe diese bafneten und zum Schießen gedungenen Massen die Bedurfnisse den Geist der Bevölkerung, von der sie losgerissen sind, repra. kiten Noch einmal, man fondere die Aegyptische Ration von Chef, der sie in den Kampf treibt, wann man fein anderes

ogni är deren Anhaͤnglichkeit hat, als die Flintenschüsse in Sy⸗ Man giebt ferner daß die Arabische Bevdlkerung sich in er sochen Dummheit befinde, daß sie nichts Anderes thun konne,

z .

sch in ihr Unglück zu finden. Hierin siünmen wir üͤberein; abe söotgeht? Wer hat Rechenschaft abzulegen von der Noth des Fel⸗ „und gegen welchen Bedruͤcker glaubt man, daß dieser in sei⸗

icht von seinen Unterjochern, aber das ist etwas sehr Unbestimm—

bei dem, was unter unseren Augen vorgeht, was in unseren an sich ereignet, und wir werden uns Mehemed Ali gegenüber In. Der Araber war nicht immer das, was er heute ist; vor / get als 30 Jahren, namentlich, um genauer zu seyn, unter stew Paschafd Verwaltung, konnte der Araber besitzen, verkau⸗ ind leben, ohne daß er auszuwanzern brauchte. Heutiges Tages ihm nicht mehr erlaubt, zu besitzen und zu verkaufen; es fehlt oft an so viel Geld, um sich die zu seinem unterhalt erforder ahrung anzuschaffen, und er verläßt seinen Heerd. Die hritte, welche alle Welt in den lehten z) Jahren gemacht hat,, nefuͤr ihn nur dazu, besser zu lernen, wie man ihn sicher un⸗ hüken und dumm machen konne. Wer ist an dieser Unthat tuld ußer dem Manne, den man vertheidigt, und den man mit t Ironie den Befreier dieses Volkes nennt? Der Korrespon⸗« dez Journal du Commerce erwiedert darauf, daß mit einem

*

der Schmerzen des Aegyptischen Landmannes das vergoldete

erk im Serail des Sultans und die Edelsteine seiner 3000

6 Armer herzustellen, Kairo und Alexandrien mit Fabriken über üällen, in Paris den unverschaͤmten Luxus eines gewissen ili, den man nennen konnte, zu bestreiten, seine Schätze zu nn berschiedenen Einfaͤilen und Launen zu verwenden unde!

a handelt? Was das vergoldete Tafelwerk und die Edel— der 3009 Georgserinnen anbetrifft, so ist es eine Schmach, 3 in einer ernsten Erbrterung von dergleichen Dingen spre— 4 aüe gehbren unter die Feenmaͤhrchen, gus denen sie ent⸗

n sind, mitfammt den Stusnmen bon Alcrandrttn, von vbenän

Jahren der Akademiker Herr Dupin Frankreichs Tribune wie— Der Luxus des Sultans gleicht dem der Mutter sein Volk ist seine Familie, und wenn er von den den Ehrgeizigen die Muße erobert haben wird, es ju ovinzen und seine gluͤck⸗ dann wird er mit Stolz zu en leidenschaftlichen Menschen sa⸗ ine.““ Die Pforte war die erste, er einigen von den seit zehn en schwierigen Umstaͤnden dem Reich zu machen; sie hat den e dieser Pascha in Aegypten lich, selbst in dem Augenblick, Thaͤtigkeit und seinen Talenten Seine Verthei⸗ Wenn man sie hort, so schten gegen die Pforte in frrier Wille, er ist ie Wohlthaten von ihr und seines

derhallen ließ. der Gracchen ihn angreifen praäenisiren; wenn er seine bluͤhende Pr lichen ernterthanen wird zeigen können, d den seinen Charakter verkennend gen: „„Hier sind meine Edelste . die Mehemed Ali unter

Anhoͤhe, wo das Dorf liegt) milder, als in der Ebene . den alten Gebaͤuden, deren Schoͤnheit und Menge Liesen . verherrlichten, ist nur der Tempel des Zeus mit. Bestimmtheit nachzuweisen, nachdem die Franzosen feinen ganzen durch eine umfassende Nachgrabung aufgedeckt und da durch die Wahrnehmung bezründet haben, daß sich an die—

die Dienste, Jahren auf sie einstuͤrmend geleistet hat, anzuerkennen und offen bekannt Nutzen von mehreren Neuerungen, die dies einführte, nicht gelaͤugnet; sie hat end wo exesich gegen sie erklaͤrte, seiner die vollstaͤndigste Gerechtigkeit widerfahren lassen. diger ahmen diese Redlichkeit nicht nach. hatte der Statthalter von Aegypten. keine Pf zu erfuͤllen, sondern, was er that, war se nicht undankbar gegen sie, denn er hat kein empfangen; Alles war die fes. Wenn man die Verpflichtungen laͤugnet, so muß man doch auch zugeben, daß das Ünterdruͤcken und Dummmachen der Aegvptischen Bevölkerung eine freie That Mehemed Ali's, das ei

, Aber nein, er war, sagt man uns, Pforte gegen⸗ seinem Verhalten gegen er war gezwungen, sie zu berauben ünd Der gesunde Sinn des Publikums wird den sagen, re⸗ Pforte anerkannte Unterthanz gegen seine Re⸗ Mandatar verbunden; 3 seiner Lage schoͤpfte, Weise, dieses arme Volk

Frucht seines Muthes

Werk feinez Geistes war. e stlich seiner Theilnahme an den Staatslasten der uͤber un abhaͤngig; er war es jedoch nicht in seinem die Arabische Bevoͤlkerung; ins Elend stuͤrzen. entgegengesetzten Satz aufstellen. Mehemed Ali, wird er gierte eine von ganz Europg als Besitzthum der Provinz; er war zu den Pflichten eines eines Beygllmaͤchtigten gegen aber wenn er irgend eine Unabhaͤngigkeit aus so war es gewiß in Betreff der Art und zu regieren; ja, hierin hatte er einen völlig freien Spielraum, cinen Spielraum, hinsichtlich dessen gewiß Niemand die Pforte es sich jemals wurde haben einfallen solche Weise zur Rechenschaft zu ziehen, daß Aegypter zum Verbrechen angerechnet haͤtte.“ (Schluß folgt.)

Gra echenland.

Vom Hofrath Thiersch sind mehrere interessante Briefe über seine Ruͤckreise aus Griechenland der Oe August verließ der gelehrte Rei— acht vom 14ten ging die Goelette, bei Katakolo, dem Hafen und der Hier hatte Thiersch Gelegen— g einen Streit zwischen Hadschi Ersterer war naͤm—

lauben wird, daß en lassen, ihn auf eine sie ihm das Gluͤck der

ffentlichkeit uͤbergeben worden. Am 10ten Au sende Nauplia, und in der N auf welcher er sich befand, Scala von Pyrgos, vor Anker. heit, durch seine Vermittelun Christos und Sessini in Guͤ lich in die kleine Eparchie Payrgos gezogen, um von ihr 360,00 Piaster zur Bezahlung seiner Truppen zu erheben. Leute hatten sich viele Unordnun

te beizulegen.

gen und selbst Gewaltthaͤtig⸗ Die Summe sollte von den Zehntengeldern da aber Hadschi Petros darauf keine Regierung hatte, si die Zahlung, und suchte Huͤlfe bei Sessini. ruͤckte also gieich nach Pyrgos, um Hadschi Petros zu bestimmen, von seiner Forderung und Bei Thiersch's Ankunft war es n keiten gekommen, aber die E ten unregelmaͤßigen Truppen. Thiersch nach Pyrgos, vor welch Einwohner mit der Geistlichkeit, stos mit seinen Offizier gefuͤhrt, in welchem C geschlagen hatte,

keiten erlaubt.

Anweisung von verweigerte ; 3

Zehnten-⸗Paͤchter

von der Eparchie abzu— och nicht zu Feindselig— parchie litt sehr durch die angehaäͤuf— Am folgenden Morgen begab sich hem Orte ihn die angesehenen und bald darauf Hadschi Chri— Er ward in das Haus hrysanthos Sessini sein Hauptquartier auf⸗ und von diesem ausgezeichneten und wohlden— kenden jungen Manne mit aller Aufmerksamkeit und Auszeich— Thiersch hatte sich mit Sessini bald uͤber die was zu thun

en empfingen.

nung empfangen. Lage der Sachen und uͤber dasjenige verstaͤndigt, sey; mit den ubrigen Häuptlingen wurde zunaͤchst verkehrt, und noch vor Mittag die Sache zum Vergleich vorbereitet. Schreiben des Herrn Hofrath Thiersch he

„Nach Tische brachen wir auf, um nach Olympla zu reiten, das man von Pyrgos aus in drei Stunden erreichen kann. den kamen wir dͤstlich auf den V chem aus sich eine herrliche Aussicht uber die dffnet. In der groͤßten Ferne gegen Suͤden zieh nig⸗Gebirge hin, dstlich zeigen sich die arkadischen in den erheben sich die steilen Gipfel des slenoz, wo die Eparchicen von Patras, Kalabrita und Gastunt zusammenstoßen. Unterhalb dieses großen Amphitheaters ist der Raum mit zweiter Ordnung erfuͤllt, die, aus gebildet und bis zu ihren Gipfein begruͤnt und bewaldet, in ihren errlichsten Gruͤn und einer großen Uep— in einem jener Thaͤler liegt nun gen durch den Regen her⸗ o sind alle die Thaler unge⸗

ißt es nun weiter:

Nach 11 Stun⸗ Vorsprung eines Berges, von wel- veite Landschaft er— en sich die Notobu⸗ gleicher Weite, und im Nor

Thon, Lehm und Damm-Erde

schonen Thaͤlern mit dem h pigkeit von Farben prangen. Da Alles, was von jenen Ber abgeschwemmt wird, dem Anbau gunstig ii ; mein fruchtbar und wetteifern an Fuͤlle der Erzeugnisse mit den in welchen die vordere Landschaft sich ausbreitet. Fortsetzung von Alpheos heißt jetzt Guba ( 1 Ortschaften liegen umher an den Anhöhen, und reichen noch nicht Dies ist die hohle Elis Elis, die Eparchie Gastuni, zieht Ihr Haupttheil ist eine, mehr als 9 Stunden sange⸗ und gegen 4 3 3 . ö. ö von ; ; , , n, w r 2 gleicher Fruchtbarkeit und von ahnlichen Hohen begräͤnzt, aus denen herzen die geheimnißvolle Hülfe der Vorfehung 'anffeht? Man . . v , m, , n , ,,. pen rh Hen nien 18M. 28 1 2296 27 * und wir mußten uns dabei auf einen Zeitraum von 3907 Jah- fu bel a sern. Kaum 1. . , . und de ünlgssen. Laßt uns indeß bei dem Bestimmten stehen Pics. dez Angebauten könnte durch Herstellung der Gewgsserung pelt werden. Sie enthalt jetzt 80,90 Einwohner, wuͤrde aber 1 Mil⸗ Kommt uͤberhaupt das Grund—

Die Ebene mitg ibrer

e e Tm odds): 3 83 .

hin, ein Achtthesl derselben anzubauen. 44. in . ö der Alten: die uͤbrige pist an d ) chuld, d é aus de chsten Elend w 8 Emm dieser Dummheit Schuld, die nur aus dem höͤchsten Elend sich von hier aus gegen Norden.

ung verdop⸗

lion im Wohlstande ernähren konnen. Eigenthum (in Griechenland) nur zur Halfte seines inneren Wer— thes, so besitzt die Regierung dann fuͤr Eben so besitzt sie 2,9000 Mill. Oelbaäͤume, die 350 Mill. Thaler werth sind, alle Gebirge und Waldungen ohne Ausnahme, und ein genuͤgsames, arbeitsames, folgsames Volk, aller Dinge faͤhig, wenn es mit Wohlwollen, Einsicht und Gerechtigkeit regiert wirde“

Nachdem Thiersch und seine Begleiter in einer Stunde die Ebene vor sich durchritten hatten, folgten sie dem Aspheus, dem groͤßten und schoͤnsten Flusse, dessen Gewässer hier 175 Schritte breit ist, der 2 bis 5 Fuß Tiese hat, und kamen an dem Abhange der Berge an seinem rechten Ufer nach einer halben Stunde in eine Gegend, wo zwei breite, fruchtbare, gut bewaͤsserte Thaler vor usammentreffen. Hier lag Olympia, und indaros besungene Hügel des Kronos. Da der Abend einbrach, so eilten die Reisenden, das arme, auf der linken Anhoͤhe liegende Dorf Misaka zu erreichen, wo sie, um in den Hutten dem Ungeziefer zu entgehen, auf der Area eines Tempels ihr Nachtquartier aufsschlugen. gen waren sie bet guter Zeit in der großen Ebene, wo tausend Jahre lang die Bevoͤlkerung der bluͤhenden, dann gesunkenen Hellas sich zu den schoͤnsten Spielen und Festlichkeiten vereinigte. Jetzt liegt ein fruchtbarer Ackergrund uͤber. den Resten des Alterthums, und hat den alten Boden um 5, 10, an mehreren Stellen gar um 15 Fuß erhoͤht. Thierschs Begleiter, der hier in seiner eigenen Eparchie war, hatte eine ganze Schaar von Arbeitern zu dessen Verfügung ge— stellt' in einem Tage war indeß nicht viel zu thun. setzt mit din üppigsten Masg,Pflanzin überzogen; auch sind in

Y Millio nen Spanische

einem konischen Huͤgel der Hügel ist der von

Am andern Mor⸗

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den Thaͤlern Gruppen von Feigenbaͤumen und von machtigen Platanen sehr malerisch vertheilt. Bei der Anhoͤhe zei Chrten das Gebuͤsch der Waldungen und die Tannen reichlichen , ten, und die Luft ist seibst in der Sonnenhitze hier (an de

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Grund da⸗

sem schon fruher sichtbaren Gebaͤude, so weit es übria⸗ alles der Beschreibung des Pausantas gemäß befindet. Auch das schwarze Pflaster im Innern, nahe der kosossalen Status des Gottes, und die Rinne, in welcher das Oel abgeleitet wurde,

welches von der Statue abfloß, sind noch zu sehen. Alles Uebrige uͤber dem Grunde ist-Röomischer Zeit angehsrig und besteht aus Resten von Mauern aus Bacsteinen, deten Bestimmung nicht zu entraͤthseln. Nachdem die Reisenden unter den Baumgrup

pen am Kronien gegessen, brachen sie nach Phyrgos auf und la men dort mit Sonnen Untergang an, wo indeß zwischen den Par—

2

teien der Vergleich auf der angenommenen Grundlage zu Stande gekommen war. Thiersch verließ um 4 Uhr Nachts Pyrgos und zwei Stunden darauf den Boden Griechenlands.

n n Berlin, 20. Ott. Das heute ausgegebene 20ste Stück

der Gesetz- Sammlung enthaͤlt unter Nr. 1392 das Allerhöͤchste

Patent, wodurch die Beschluͤsse der Hohen Deutschen Bundes. Versammlung vom sten Juli d. J. publizirt werden. Im Ein⸗ gange desselben heißt es:

„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, Konig von Preußen c. Durch die strafbaren Attentate, die in einigen Staaten des Deutschen Bundes die innere Ruhe und oͤffentliche Ordnung gefaͤhrdet haben, ist die Bundes-Ver— sammlung veranlaßt worden, in ernstlicher Erwägung der Ge⸗ fahr, uͤber gemeinsame Maßregeln zur Aufrechthaltung eines gesetzmaßigen Zustandes in Deutschland sich zu vereinigen, und in ihrer Zästen diessährigen Sitzung, am 5. Juli 4832, nach⸗ stehende Beschluͤsse zu fassen.“ (Hier folgen diese Beschluͤsse; sie betreffen unter Anderem das Verbot 1) der Einfuͤhrung aller außerhalb der Deutschen Bundesstaaten in Deutscher Sprache erscheinenden Zeit“, so wie aller Druckschriften poli— tischen Inhalts von weniger als 20 Bogen in irgend einem Deutschen Bundesstaat ohne vorgaͤngige Genehmigung der be— treffenden Regierung; 2) aller politischen Vereine; 3) aller außerordentlichen Volks-Versammiungen und Volks⸗Feste ohne die Genehmigung der kompetenten Behörde, so wie aller öf— fentlichen Reden politischen Inhalts bei erlaubten Volks-Ver— sammlungen und Volks-Festen; ) des offentlichen Tragens von Abzeichen in Baͤndern, Kokarden ꝛc. in andern als denen des Landes, dem der Traͤger als Unterthan angehoͤrt; des Auf— steckens von Fahnen und Flaggen, so wie des Errichtens von sogenannten Freiheits-⸗Bäumen und anderen Aufruhr⸗Zeichen. ) Wiewohl Wir“, so lautet der Schluß des Publications Patents, „in dem Vertrauen und in der erprobten Zu⸗ neigung Unserer treuen Unterthanen die zuverlaͤssigste Buͤrg⸗ schaft fuͤr die Erhaltung der innern Ruhe des Landes besitzen, und die beklagenswerthen Erscheinungen, wider welche die Bundesgewalt gesetzgebend einzuschreiten sich genoͤthigt ge— sehen hat, Unseren Staaten uüberaͤll fremd geblieben sind, so haben Wir doch, in Unserer Eigenschaft als Bundes ⸗Fuͤrst, keinen Anstand genommen, die vorstehenden Beschluͤsse der Bundes⸗Versammlung als gesetzliche, Unsere faͤmmtliche Unter— thanen in den Bundes-Staalen verpflichtende Verfuͤgungen hierdurch öffentlich bekannt zu machen, und Unser Staats, Ni—⸗ nisterium anzuweisen, die AÜufnahme dieses Publications Pa⸗ tents in die Gesetz⸗ Sammlung zu veranlassen. Urkundlich unter Unserer Allerhoschsteigenhaͤndigen Unterschrift und beige drucktem Koͤniglichen Insiegel. So geschehen und gegeben Berlin, den 25. September 1832.

(L. S) Friedrich Wilhelm. ; Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Freiherr v. Alten stein. v. Schuckmann. Graf v. Lott un v. Hake. Maassen. Freiherr v. Brenn. v. Kamp Muüͤhler. Ancillon.“

Durch ein zweites, vom 15ten d. M. daͤtirtes, Publ tions Patent werden, auf den Allerhoͤchsten Befehl Sz. Majestẽ des Königs, von dem Hohen Koͤnigl. Staats-Ministerium die in der 22sten diesjährigen Sitzung der Deutschen Bundes Ver— (ammlung zur Aufrechthaltung der gesetzlichen Ordnung und Ruhe in Deutschland mittelst einhelligen Beschlusses erlassenen (in Nr. 196 der St. Z. mitgetheilten) Bestimmungen, als eine weitere Entwickelung allgemeiner, in der Wiener Schluß Akte bereits enthaltenen, Grundsaͤtze und Anordnungen zur Kenntniß saͤmmtlicher Landes-Behsrden und Unterthanen in den zum Deutschen Bunde gehoͤrenden Provinzen der Monarchie gekracht.

Aus Stolberg meldet man die am 14ten d. M. Abends, zur Freude des ganzen Graͤflichen Hauses, daselbst erfolgte gluͤck⸗ liche Entbindung der regierenden Frau Gräfin Louise zu Stol⸗ berg⸗Stolberg Erlaucht von einer gesunden Tochter.

Literarische Nachrichten.

Handbuch der Geognosie von H. T. De La Beche. Nach der ö Auflage des Engl. Originals bearbeitet von H. von Dechen, Königl. Preuß. Ober-Bergrathe, auswartigem Mitgliede der geologischen Gesellschaft zu London. 23 eingedruckten Holzschnitten. Berlin 1832, bei Duncker und Humblot. 40 Bogen. 8.

Zu den Wisstnschaften, jn denen jetzt die groͤßte Thaͤtigkeit herrscht, gehbrt unsteeitig die horn. Die reißende Schnelligkeit, womit sie in einigen Jahren an Ausdehnung und Popularität ge⸗ wonnen, hat ihren Grund in der heurigen Richtung des Geistes, der sich eben so eifrig mit den hohen Spꝑeeulationen der Philosophie, wie mit der strengen Beobachtung beschaͤftigt. Wenn nun aber diese Wissenschaft auf der einen Seite ein hohes Interesse durch sich selbst hat, so ist sie auch auf der andern Seite nicht allein wichtig für jeden Gebildeten, dem vor Allem daran liegen muß, die St.! flaͤche des von ihm bewohnten Planeten kennen zu lernen, sondern sie ist auch eine eben so wichtige Huülfswissenschaft für den Berg⸗ und Huͤttenmann, den Forstmann, den Detonomen, den General- stabs- und Ingenieur⸗Offizier ic. = Bei einer so schnell vorwärts schreitenden Wissenschaft sind natuͤrlich von Zeit zu Zeit Lehr- oder Handbücher nöthig, die in gedraͤngter Uebersichtlich keit und bis zu den neuesten Entdeckungen aus lr Vollstaͤndigkeit das ganze System darstellen. Unsere Deut Literatur besitzt in neuester Zelt lein solches Werl, allein das im August v. J. zu London jn der er sten und im April d. J. in der zweiten Auflage erschienene „geolo= scal Manual“ von Hrn. De La Bech e, entspricht ganz den obigen

nforderungen und 6 war daher ein glücklicher Gedanke des Hrn,

DOhtr⸗Bergrathg v,. Dechen zu Berlin, diesen vortreffliche Wer .

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