1832 / 297 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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scheinen zuversichtlich zu glauben, daß Bestechung und Verraͤ⸗ therei der Rebellion bald ein Ende machen, und die Haͤup— ter derselben in die Gewalt der Kaiserlichen Truppen bringen werden.“

Am 18. Maͤrz sandte der Admiral Li Tajin, der seit der Ankunft des Britischen Schiffes „Challenger“ mit seinem Ge— schwader am Eingang der Bogue gelegen hat, einen Kreuzer zu den Schiffen, welche vor dem inneren Hafen von Macgo egen, und ließ ihnen sagen, daß sie nicht laͤnger in der Defensive zu bleiben brauchten, da keine Englische Flotte kommen würde.

Die Chinesen sagen, daß die Portugiesische Regierung in Macao die Chinesen zum Beistand gegen die Engländer aufge— fordert haͤtte, weil diese, wie sie glaubten, Absichten auf Macao haͤtten. Die Chinesischen Blaͤtter selbst halten dies indessen fuͤr eine Verleumdung.

Das Canton⸗Register bestaͤtigt die (schon fruuͤher mitge— theilte) Nachricht, daß der reiche. Howqua seine Stelle als Hong-Kaufmann aufegeben hat. „Viele wichtige Gruͤnde,“ heißt es in jenem Blatte, „moͤgen zu diesem Schritt Anlaß gege— ben haben. Wir wissen aber, daß Howqua schon seit laͤngerer

Zeit mit diesem Plane umging, und daß er schon seinen fam̃mt

lichen Winter« Thee verkauft hat, wodurch er sehr schwere Ab— gaben vermeidet, die er, als nicht zum Hong gehoͤrig, wuͤrde haben bezahlen muͤssen, wenn er nur eine einzige Kiste ver— schifft hatte.“ z * „Waͤhrend des Ren Monats dieses Jahrs sind an den Stra— ßen⸗-Ecken von Canton nicht weniger als 60 bis 70 Bekanntma— chungen angeschlagen gewesen, worin den Wiederbringern gestoh— lener Kinder Belohnungen angeboten wurden. Diese ungkuͤckli— „chen. Geschoͤpfe werden von ihren Dieben entweder als Sklaven

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theuer erkauften und von unseren Vorfahren uns uͤberlieferten Frei⸗ heiten und Privilegien im Widerspruch und völlig unvereinbar ist. Wir halten die jetzige Krisis fuͤr den Augenblick, der alle Recht= schaffenen mahnen muß, sich zu vereinigen und alle ehrlichen Mittel anzuwenden, um die Wahl von Maͤnnern zu befoͤrdern, von denen wir glauben, daß sie den Grundsaäͤtzen un serer Verfassung anhäͤn⸗ . den Staaten-⸗Bund aufrecht zu erhalten bemuͤht seyn werden.

Brasilien.

Rio Janeiro, 6. August. Nachdem Sennor Bente Banoso Pereira Sas Dekret der Regentschaft erhalten hatte, wo⸗ durch er zum Kriegs-Minister und interimistisch zum See— Mrnister ernannt wurde, schrieb er unterm 4. August an den Minister des Innern, daß, obgleich die Umstaͤnde, welche ihn scho0n fruͤher an der Annahme eines Amtes verhindert haͤtten, noch fortbestaͤnden, er sich doch nicht dem Vorwurfe aussetzen wolle, unempfindlich gegen das Elend des Landes zu seyn, und deshalb die ihm uͤbertrggenen Aemter annaͤhme, ohne indessen verbuͤrgen zu konnen, daß seine geschwaäͤchte Gesundheit lange mit seinem guten Willen in Einklang bleiben wurde. Der zum Finanz. Minister ernannte Senhor Hallanda Canalcanta hat tinen Brief gleichen Inhalts geschrieben.

Folgendes Eirkular ist aus dem Ministerium des in die Provinzen gesandt worden:

„Senhor! Es haben sich in dieser Hauptstadt auserordentliche Umstände ereignet, welche vielleicht die Ruhe der Provinz gefährden duͤrften; ich halte es deshalb fuͤr meine Pflicht, Ewr. Excellen; anzu⸗ zeigen, daß die Regierung Sr. Kaiserl. Majestaͤt mit aller Macht bekleidet ist, um die Verfassung, die Gesetze und die Regentschaft im Namen Sr. Majestaͤt Dom Pedro's Ii. zu unterstuͤtzen, Und daß

Innern

verkauft, oder auf irgend eine Weise verstuͤmmelt, um als Bett— ler. gebraucht werden zu koͤnnen.« ; ; Wahrend des ersten Monates dieses Jahres starben in Folge der Kaͤlte und Naͤsse gegen 120 Bettler in den Straßen von Canton.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 19. Sept. Nachrichten aus St. Louis vom 28. August zufolge, hat zwischen den Sioux-Indianern und den beiden mit den Vereinigten Staaten im Kriege begriffenen Volksstaͤmmen der Fuchs, und Sack-Indianer ein moͤrderisches Gefecht stattgefunden. Die Letzteren wurden gaͤnzlich geschlagen, verloren 200 Krieger und ließen a0 Gefangene in den Haͤnden ihrer Gegner 9 Nur ungefahr 70 Sioux entgingen dieser ,., . den Gefangenen befindet sich der als Pro⸗— phet beruͤhmte Na- o⸗-Pope; der Schwarze Falke, der beim Uebergang uͤber den Mississippi durch einen Lanonenschuß von einem Dampfboot aus Lerwundet wurde, soll drei Tage darauf an der Wunde gestorben seyn. So viel wan weiß, waren die Sioux⸗Indianer. in diesem Treffen nicht allein; die Meno⸗ minihs und Winnebagohs hatten sich ihnen angeschlossen⸗ Die— ler letzter Stamm soll die Sack-Indianer zum Widerstand auf⸗ gereizt haben; kaum hatte jedoch der-Kampf begonnen, so ließ er sie im Stich und nahm fuͤr die Sioux Partei. Dagegen wird aus Detroit gemeldet, der dort sich aufhaltende Kriegs⸗ Secretair Herr Caß habe ein Schreiben vom General Scott er— halten, worin dieser ihm anzeige, daß der Schwarze Falke und der Prophet beide gefangen genommen und dem zu Rock Is—

einreichten.

in der Hauptstadt des Reiches Ruhe herrscht. Palast von Rio Janeiro, 4. Aug. 1832. - (gez.) H. Calvacan ti.“

Aus dem JustizMinisterium ist naͤchstehendes Cirkular an die Praͤsidenten aller Provinzen des Reichs gesandt worden

„Senhor! Die Schwierigkeiten, denen die Regentschaft begeg—⸗ nete, als sie an die Stelle des am 25sten v. M. abgetretenen Mini⸗ steriums ein neues organisiren wollte, haben dieselbe veranlaßt, am Z0sten v. M. eine Botschaft an die Deputirten- Kaminer zu senden, worin sie ihre Entlassung als Mitglieder der Regentschaft einre Dieser Schritt setzte die kammer und dann den Senat in die Nothwendigkeit, ihre Sitzungen fuͤr permanent zu erklaren, und erregte natuͤrlich einige Stunden lang die Besorgniß, daß die oͤffentliche Ruhe gestoͤrt werden koͤnnte. Aber der Geist der Ordnung und der Achtung fuͤr unsere freien Institutionen und fuͤr den Thron Dom Pedro's II., welcher unverzuͤglich von den Büuͤr— gern aller Klassen an den Tag gelegt wurde, und der feste Entschluß, der am folgenden Tage von der Deputirten Kammer gefaßt wurde, die Regentschaft aufzufordern, auf ihrem ehrenvollen Posten zu bleiben, . endlich die schleunige Einwilligung der Re— gentschaft, der einstimmigen Aufforderung der Kammer nachzugeben, machten der Besorgniß, welche die Gemüther bewegte, gaͤnzlich ein Ende, und zerstreure alle Befuͤrchtungen wegen Störung der oͤffent— lichen Ruhe. Obgleich es fuͤr die Regierung schmerzlich ist, in einer Lage, wie die , von widerstreitenden Gesinnungen sprechen zu muͤssen, so kann ich doch nicht umhin, Ew. Excellenz anzuempfeh— len, daß Sie bei Bekanntmachung der kurzen Erzählung der Ereiz nisse, wie ich sie Ihnen so eben mitgetheilt habe, Alles . ind,

mögen, um Diejenigen, welche abweichender Meinung zu versßhnen und dahin zu lenken, was der gemeinschaftliche Zweck seyn sollte, namlich. Aufrechterhaltung der Constitution

des Reiches, und dabei Freiheit und öffentliche Ordnung, die

land kommandirenden Oberst Taylor zum Verwahrsam überant— wortet worden seyen.

ö In der Stadt Brooklyn fand vorgestern unter zem Borsttz von Herrn Alden Spoßner eine Versammlung von Gegnern der Central⸗Verwallung und der Staaten-Regierungemn statt, in wel— cher folgende Beschlüsse angenemmen wurden: =.

„Mit Schrecken sehen wir das unserer Verfassung verderbliche Amsichgreifen de; . , . Verwaltung aufgesteltten Lehren sie stuͤrzen die sittlichen Grundsaäͤtze unser r Nation; fie braun dmarken die Stuͤtze unserer Freiheiten, eine aufgeklärte und einsichtsvolle richterliche Gewalt, und gehen darauf au, alle heil, losen Uckl der Angrchie und des Buͤrgerkrieges uber uns zu brin— geęn. Wir sind nicht die Unterthanen einer irdischen Macht, und alle Beamten unserer Regierung, vom hoͤthsten bis zum niedrigsten, sind die Diener der Reyublik; wir betrachten den Regierungs Ehcf als den Gesetzen der Vereinigten Staaten eben so unterworfen, wie jeden Privatmann, und . der Meinung, daß die von dem Praä⸗. sidenten in seinem Veto aufgestellte entgegengesetz te Lchre mit allen

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„cherweise fehlschlagen und in der Provinz Versuche gemacht werden

Ruhe und Ordnung, deren wir so sehr beduͤrfen, aufrecht zu erhal—

wahrhaften Grundlagen des Thrones unseres jungen Monarchen; und daß andererseits, wenn die Mittel zur Versohnung ungluͤckli⸗

sollten, die Gesetze und die Constitution zu verletzen, oder den Re ten Sr. Kaiser!l Majestaͤt Dom Pebro's II. Eintrag zu thun, Ew. Exerllenz allt Ihnen gesetzlich zu Gebote stehenden Nittel anwen— den mögen, um solche Versuche t unterdruͤcken, und die oͤffentliche

1832.

ten. Palnst von Rio Janeiro, 6. Aug. gez. Pedro d' Aranjo Lima.“ Die Englischen Blätter enthalten Nachrichten aus Rio Janeiro bis zum 21. Aug., wonach ein neues Ministerium zu Stande gekommen ware. Tavalcante haͤtte die Finanzen, Barroso die auswärtigen Angelegenheiten und Aranjo Lima das See Ministerium erhalten. In der Hauptstadt herrschte voll— kommene Ruhe. = t

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ö. . Preise der vier Haupt⸗Getreide⸗ Arten in den fuͤr die Preußische ö, ., bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat September —— urchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

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1832, nach einem monatlichen

Namen der Städte. Weizen Roggen Gerste Hafer r,, rl, , m m , a e ee mee, eme, nnen, . 57 36, 26, 191 . . 65 369, 30 241. . , , . 60r gan, 30, 19). n erburg .. hd , , 16 831 20 173. Me denhur g... ..... 1604 3387, 25 * 1 574 537 36 19. Win . 57 * ***. 304 19 . 70 35 25 22. 9 , . . ' ] * . 3. . 3 ö K 4052 12 3742 25 2 , , , 5 s I , 3 ; . 3 ; 15 ñ Fraust art,, 54 3414, 725m, IG nn,, ,,,, 590 35 . 26 * 22 * , , si 33 34, 336 1 5 5 5 . S3 57 3040 36 1 , 18a, . ö 48] 321 24. 19 andsberg a. d. W.. Az *, 351 25 * 21 / 5tte 381, Nr, 20 n Stralfund . 540. 35 33 18 ** 1 7. 63 385, 292, 21*. J 59 *, 381, 26 * 222 . Gn s 76 a. 2 1 . 2 3 . . 37 ö 3. 1 16 r, g6n, 35st 177 Liegnitz ö 2442 415 36 2 . 1512 11 6am, 39m, 39, of k 779 431. 33, 20 n, J 95 38 29 *, 1941. ien ,,, 47 34 * 26 . 18, 1 44 36, Lin, 16th, Leobschuͤt JJ , 43 * 32* 2143 18 *

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der 11 Preußischen Staͤdte 60 37 2 n, 20

5 Posenschen Staͤdte 49, 34 26, 2211)

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merschen Staͤdte. . 54t7 38, 26 21.

10 Schlesischen Staͤdte 491, 367, 2 1817,

S Saͤchsischen Staͤdte bon A456, 32, 25 n,

4 Westfaͤl. Staͤdte G4 *, bn, 0, 28 n,

13 Rheinischen Staͤdte 73H 562 43, 28.

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Nachsoger erhalten. ö Eilf Ohersten, worunter 7 Regiments Commandenn

ö 22 Meteorologische Beobachtung. = Nach einma .

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Den 23. Oktober 1832. . (Preusc. Q

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1832 Morgens Nachmitt. Abends . 22. Oktbr. 6 uhr. 2 Uhr. 109 uhr. Beobachtu ; .

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Anl. gt. Kuss. 53 973. 68 do. S5. Oest 58 do. 483.

e Börsen. ; Amsterdam., 18. Oktoher. Moederk. wirk. Schnld 4056 58 nene do. 78 Kanz - Bill.

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Mittwoch, 24. Okt. Der Degen, dramatisirte Anekdote in Donnerstag, 25. Okt. Portici, große Oper in 5 Abtheilunger Auber. (Dlle. Fanny Elsler:

Paris, 17. Okt. Der Koͤnial. Großherzogl. Toskanische Gesandte ha Audienzen beim Koͤnige.

Der kuͤrzlich zum gravinre ist von seinem abberufen worden und

zu General-⸗Majors befoͤrdert worden.

soll die Pairswuͤrde erhalten haben.

dern, wovon jedoch 263, und Stimme haben. Der Marschall Gérard wird

ihrer Jugen heute

neue Minister des öffentlichen

auffordert.

gen uͤber das Budget beim Kriegs?

war nur unbedeutend.“

pr. compt. —. —. sin cour. 5proc. Belg. Anl. 78.

S861. 4proc. 753. 753. 21 proc. 443. Actien 1338. 1337. 179. Holl. 5proc. Obl. v. 183278.

Redacteur Cott

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Königliche Scha . 8 Im, Schauspielhause: Das Mön im Traum, dramatisches Gedicht in 3 Abtheilungen. Hitz

Im Opernhause: Die Stumme

Neue st e Nach

Pair ernannte Vice⸗Admiral Jutjn Posten als See-Praͤfekt von Ri hat den Contre-Admiral Grin

Der Nessag er des-Chambres meldet die Cn des Herrn Toudras zum Staatsrath im außerordentlichen dn Derr von Saint-Aignan, bisheriger Präfeft der Nieder h

Die Pairs Kammer besteht gegenwartig aus 288 Mh

Der heutige Moniteur enthaͤlt ein Rundschreiben, du Unterrichtes, saͤmmtliche Rektoren der Hochschulen erlassen dieselben zu einem detaillirten Berichte uͤber den Zustand de ihrem Ressort gehörenden Unterrichts⸗-Anstalten jeglichen Gu

Man spricht davon, daß sich im Laufe der naͤchsten Beth

Ausgabe von 20 bis 30 Mill, um die der Etat dieses Min riums uͤberstiegen worden, ergeben werde. . Der Assisenhof des Departements der Vendée hat n! Chouanerie angeklagten Louis Bouchet fuͤr schuldig biin worauf derselbe zum Tode verurtheilt worden ist.

Aus Algier meldet man unterm Zten d. M.: . erhalten wir aus dem Hauptquartier die Nachricht, daß ö ter den Befehlen des Generals Faudoas gegen die geruͤckte Kolonne (vergl. das gestrige Bl. der St. Zeit) zel Bei Buffaͤrick den Feind angetroffen und ihm eine vollkonm Niederlage beigebracht hat, worauf selbige wieder in ihre tonnirungen zuruͤckgekehrt ist. Der Verlust auf unserer

Part. Obl. 175. Poln. Loose 5. B.

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Neues Anl. 96. 85. —— Frankfurt a. M., 20. Ott. Oesterr. proc. Metal 1proc. 19. Br. 2

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Zeitungs ⸗Nachrichten. a nd.

Frankre lch. Paris, 17. Oktober. Der Belgische Gesandte, Herr Le— hatte gestern eine lange Konferenz mit dem Englischen ötschafter. . Der Niederlaͤndische Gesandte, Baron Fagel, gab einige ge vor seiner Abreise von hier ein diplomatisches Diner. Der

if Sebastiani, damals noch Minister der auswärtigen Ange—

enheiten, der wegen Unpaͤßlichkeit demselben nicht beiwohnen snte, stattete dem Baron noch an demselben Abende einen such ab.

Folgender Auszug aus dem Rundschreiben des Ministers offentlichen Unterrichts an die Rektoren der Hochschulen zeigt, die von Herrn Cousin in seinem Berichte uͤber das Unter— sts⸗Wesen in Preußen gemachten Vorschlaͤge“) bei der Re— kung Eingang gefunden haben: „Bereits seit zwei Tagen ha— die Schulen wichtige Verbesserungen erhalten; der Univer— sts-Unterricht ist durch neue Lehrstuͤhle bereichert, der Gymna— Unterricht auf neue Gegenstaͤnde ausgedehnt worden, und der lementar-Unterricht hat außerordentliche Fortschritte gemacht. hiese Resultate auszudehnen, zu verbessern, ohne zu zerstoͤren, n Unterricht zu vermannigfaltigen und fest zu begruͤnden, dies ß unser Ziel seyn und zu diesem Behufe erwarte ich von hnen die genauesten Angaben. Es ist fuͤr die Gesetzgebung ie fuͤr die Verwaltung gleich wichtig, einerseits abstrakte, auf ne Erfahrung begründete Plane, und andererseits theil— eis und gewagte Versuche zu vermeiden, die mit gro— m Verlust an Zeit und Kraͤften verbunden sind. naue Kenntniß der Thatsachen, Mittel und Huͤlfsquellen ist sthwendig, um zu einer Organisation des Unterrichts zu ge— ngen, die nach Vervollkommnung der hoheren Studien und ich unbeschraͤnkter Ausdehnung der nuͤtzlichen Kenntnisse strebt. len Gesetzes-Vorschlagen muß eine gruͤndliche Pruͤfung der Mcchverhaäͤltnisse vorangehen, und zu diesem Behufe erwarte ich s jedem akademischen Bezirke eine vollstaͤndige Liste der in ihm findlichen Unterrichts-Anstalten und die Angabe ihres gegen— barügen Zustandes. Diesen Bericht muͤssen Sie mit Ihren igenen Ansichten uͤber die Verbesserungen begleiten, deren Sie ie Unterrichts-Anstalten fuͤr fähig halten. Vor allen Dingen egt mir daran, den gegenwartigen Zustand des Elementar— nterrichts zu kennen, dieses ersten Beduͤrfnisses des Landes, dieser brnehmsten Pflicht der Regierung. Die wahren Mittelpunkte 5Volks-Unterrichts sind die Schullehrer-Seminarien, auf deren r Ber besserun wir unsere ganze Sorgfalt verwenden muͤssen. Hie knge wuͤrde in Ihrem Bezirke der Lehr-Kursus der Seminaristen ern muͤssen? Ist ein Jahr hinreichend oder sind deren zwei noͤ— ih, um befriedigende Resultate zu erlangen? Welches Programm hagen Sie fuͤr die Pruͤfungen vor, die der Seminarist bei nem Eintritt in das Seminar und, nachdem er dasselbe ver“ sen, bei seiner Anstellung als Schullehrer zu bestehen hat? Jie viele junge Leute muͤssen jaͤhrlich in die Normalschule Ih— Bezirks eintreten, um die entstehenden Luͤcen im Lehrer— srsonal auszufuͤllen? Ich habe den Plan, zwischen unseren mnasien und den Elementarschulen Mittel-Anstalten zu gruͤn⸗

in Gelehrtenstande widmet und also des Gymnasial-Unterrichts iht bedarf, einen seinen Beduͤrfnissen entsprechenden Unterricht men kann, der, in den klassischen Studien auf einer niedrigeren

Elfe bleibend, in den nützlichen Kenntnissen, in der Geschichte,

prographie, den neueren Sprachen und der vaterlaͤndischen Lite⸗ unt um so ausgedehnter und wannigfaltiger seyn muß. So wie ine Gemeinde ohne eine Elementarschule und kein Departement ohne mn Schullehrer-Seminar seyn darf, so muß auch keine Stadt n 7 bis 8000 Seelen ohne eine solche Mittelschule bleiben. lichen Sie mich ferner mit Ihren Ansichten uͤber' alle uͤbrigen n, des Elementar-Unterrichts bekannt. Die erlangten sesustate sind bereits groß, zeigen Sie mir Alles an, wodurch cselben noch ausgedehnt werden koͤnnen. Die Juli-Revolution jn in Frankreich funf bis sechs Schullehrer⸗Seminarien vor, ' haben jetzt deren über dreißig in volier Thätigkeit, welche rtall wichtige Dienste leisten. Auch in Bezug auf den hoͤhe—

Y Vergleich? Nummer 291 der Staats-zeitung.

Eine

n, in denen ein ansehnlicher Theil der Jugend, der sich nicht

ren Unterricht wuͤnsche ich von Ihnen zu erfahren, welche Aus⸗ dehnung derselbe nach Ihrer Ansicht in Ihrem Bezirke erhalten kann. Ich erwarte von Ihnen eine so schleunige Antwort, als die Natur und der Umfang des Berichts, den ich von Ihnen verlange, es irgend gastatten. Empfangen Sie ꝛc. ꝛc. (gez.) Der

im Departement des offentlichen Un—

Minister Staats- Secretair terrichts, Guizot.“

Die politischen Raisonnements der heutigen Blaͤtter bieten kein Interesse dar. Das Journal des Débats schweigt gam, und die Oppositions-Blaͤtter wiederholen in ihrer Po⸗ lemik gegen das neue Kabinet mit geringen Modifikationen die— selben Argumente und Prophezeiungen, mit denen sie nun eine Woche lang ihre Spalten fuͤllen; sie zweifeln, daß das Ministe— rium die Majorität erhalten werde, nennen es ein zweites Mi— nisterium Polignae und was dergleichen mehr ist.

An der gestrigen Boͤrse sprach man von einer Darlegung der Prinzipien, die das Ministerium vor der Eroͤffnung der Kam— mern im Moniteur bekannt machen und worin jeder der Mini— ster seine politischen Ansichten entwickeln wuͤrde.

Einigen Blaͤttern zufolge, wuͤrde Herr Dumont, Deputirter

des Departements des Lot und der Garonne, zum Unter-Staats— Secretair im Justiz⸗-Ministerium ernannt werden. Am 10ten d. M. hat in Foix (Arriège-Departement) die Wahl eines neuen Deputirten, statt des mit Tode abgegangenen Generals Laffitte, begonnen. Die Zahl der anwesenden Waͤhler betrug 96; davon gaben 48 dem Oppositions-Kandidaten, Herrn Anglade, und 45 dem ministeriellen, Herrn Ruffet, ihre Stim— men; da keiner von ihnen die gesetzliche Stimmen-Zahl erhalten hatte, so sollte am naͤchsten Tage zu einer abermaligen Abstim— mung geschritten werden.

Der Oberst Bory de Saint-Vincent, welcher der Akademie der Wissenschaften in ihrer Sitzung vom 1sten d. M. die ersten neun Lieferungen der Beschreibung seiner wissenschaftlichen Reise ; durch Morea uͤberreicht hatte, legte derselben in ihrer vorgestri—

gen Sitzung die zehnte vor, welche topographische Plaͤne des al— ten Mantinea, von Pylos und Messene enthaͤlt.

Am 1tzten d. M. hat vor dem Assisenhofe zu Blois der Prozeß des Herrn Berryer begonnen. Die Gazette de France verspricht ihren Lesern, sie von den betreffenden Verhandlungen täglich umstaͤndlich in Kenniniß zu setzen und beginnt heute damit, daß sie 1) das Requisitorium des Königl. Prokurators zu Nantes, 2) die Verordnung der Raths⸗Kammer des Tribunals erster In⸗ stanz dieser Stadt, wegen der Verhaftung des Herrn Berryer, und 3) die Anklage⸗Akte mittheilt.“ *Die Aufmerksamkeit des gesammten Landes“, bemerkt das gedachte Blatt, „ist auf diesen Prozeß gerichtet. Das lebhafte Interesse, das sich an einen so hochheruͤhmten und in so allgemeiner Achtung stehenden parla— mentarischen Namen, wie der des Herrn Berryer, knuͤpft, wird den bevorstehenden Debatten einen Ernst und eine Wichtigkeit leihen, wie sie die Sitzungen eines Assisenhofes nur selten dar— bieten. Jedermann weiß, daß Herr Berrver in der Kammer fuͤr sich allein die ganze Opposition der rechten Seite repraͤsen— tirt und daß seit langen Jahren sein Talent eine hohe Zierde des Franzoͤsischen Advokatenstandes ist. Um so thoͤrichter erscheint der Prozeß, den man gegen einen solchen Mann an— haͤngig gemacht hat.“ In der Anklage-Akte werden der legiti— mistischen Partei im Allgemeinen folgende drei Plaäaͤne mit dem Bemerken beigemessen, daß Herr Berryer sich selbst als Befoöͤr⸗ derer des erstern, gemeinschaftlich mit den Herren Chateaubriand, Fitz-James und Hyde de Neuville bekannt habe, wenn gleich er vorgegeben, daß er seinen Zweck nur auf gesetzlichem Wege zu verfolgen gesonnen sey: 1) Benutzung der Freiheit der Presse und der Tribune, um die oͤffentliche Meinung irre zu leiten, die Regierung Ludwig Philipps zu verleumden, die Beipfttchtung der Franzoͤsischen Nation zu seiner Thronbesteigung in Zweifel zu stellen, der Regierung bloß den Charakter einer faktischen beizulegen, die gesetzlich wieder gestuͤrzt werden koͤnne, end— lich die Theilnahme fuͤr den Herzog von Bordeaux zu wek—

ken und ihn dem Lande als seinen einzigen rechtmaͤßigen Souverain und als die einzige Quelle des Friedens und

der materiellen Wohlfahrt Frankreichs darzustellen; 2) Organi— sirung des Buͤrgerkrieges im Suͤden und Westen des Landes durch Fanatismus, Luͤge, Bestechung, Erweckung der alten Ge— fuͤhle ritterlicher Treue, Einschuͤchterung der Klasse der Pächter durch diejenige der Gutsbesitzer, endlich durch Drohungen mit dem Tode und Brandstiftungen; 3) Organisirung einer Bande von Meuchelmoͤrdern in Paris selbst; Geld- und sonstige Ver— sprechungen, um die Proletarier und Unzufriedenen jeder Partei zum Eintritt in diese Bande zu bewegen, sie mit Brandfackeln zu versehen, um die Tuilerieen einzuaͤschern, oder mit Dolchen, um dem Koͤnige und den Mitgliedern seiner Familie nach dem Leben zu trachten. Ein sehr interessantes Akttenstuͤck, welches die Gazette de France bei dieser Gelegenheit und mit Be— zug auf obige drei Anklagepunkte mittheilt, ist ein Schreiben, das der Polizei-Präfekt, Herr Gisquet, unterm 8. Nai 1 um Mitternacht an den damaligen Minister des Innern gerichtet hat. Dasselbe lautet im Wesentlichen also:

„Mein Herr Graf! Eben jetzt, wo ich zu Hause komme, finde ich mehrere Berichte vor, wodurch die Ihnen bereits bekannten That⸗ sachen bestaͤtigt werden. Ich eile, Ihnen den Inhalt sowohl dieser Berichte, als einiger anderen, die mir in der letzteren Zeit zugekom— men, hier mitzutheilen? es ergiebt sich daraus eine Haupt-Uebersicht der strafbaren Intriguen der Karlistischen Partei in Paris. Der schimpfliche Ausgang des Marseiller Versuchs scheint den Fanatis⸗ mus jener legitimistischen Aufruͤhrer noch verdoppelt zu haben; sie schmeicheln sich vielleicht, ihre Niederlage durch einen mit Huͤlfe der Republikaner zu bewirkenden Aufstand in der Hauptstadt selbst wie—⸗ der gut machen zu konnen. Dem sey, wie ihm wolle, genug, die Haͤupter der Karlisten hatten sich am Sonnabend Abend (5. Mai) zur Verabre⸗ dung eines Insurrections-Planes in der Rue des Marais Nr. 15 versammelt. Eine zweite, dritte und vierte Zusammenkunft fand am 6ten, Jten und heute fruͤh an anderen Orten statt; die letztere bei Herrn Bertier de Sauvigny (demselben, der, wie man sich erinnern wird, den Versuch machte, den Koöͤnig uͤberzufahren). Dieser revo⸗ lutionnaire Ausschuß besteht aus acht Personen, wovon sieben mir bereits namentlich bekannt sind. Heute Abend ist man daruͤber einig

geworden, daß der Angriff morgen fangs hestimmt war. Man will ihn Herzogin von Berry gebe kaufe von Waffen und Pulver au von 34,000 Fr. hat man unter die Radelsfuͤhrer vertheilt; ein gewisser Tournier hat davon allein 19009 Fr. erhalten. Auch hat man sich in der heutigen Sitzung uͤber die Zusammenstellung der provisori— schen Regierung geeinigt; an der Spitze derselben stehen die Namen des Herzogs von Belluno, so wie der Herren Hyde de Neupille,

nicht stattsinden soll, wie es an⸗ s bis id Tage aussetzen, bis daß die

ttlerweile sind 32, 000 Fr. zum An⸗ zegeben worden eine andere Summe

gen ist.

Chgtegubriand und Berryer. Zum Secretair ist Herr Charbonnier de la Guernerie gewaͤhlt worden. Einige der Haupt⸗-Agenten rech⸗ nen darauf, daß es ihnen gelingen werde, zwei Personen von der

Dienerschaft des Königs fuͤr sich zu gewinnen. Es ist sehr ernstlich

davon die Rede, in den Tuilericen, und zwar im Schauspiel⸗Saale, an dem Tage, wo das Komplott zum Ausbruche kommen soll, Feuer anzulegen. Dreihundert Petarden, eine jede mit 12 Kugeln, sind, wie mir versichert wird, bestellt worden. Drei der Verschwor⸗ nen, Namens Sibut, Magnan und Monjéres, tragen vergiftete Dolche bei sich. Die Wüth dieser Banditen, sobald nur von dem Koͤnige und seiner Familie die Rede ist, laͤßt sich nicht beschreiben; vorzuͤglich hassen sie den Herzog von Orleans. Ge⸗ statten Sie mir, mein Herr Graf, daß ich Ihre ganze Sorgfalt auf diesen Gegenstand hinlenke, damit das Heil des Vaterlandes nicht gefaͤhrdet werde. Ich zittere, wenn ich an die Gefahren denke, denen ein allzu großes Vertrauen das, jedem Franzosen theure, Leben des Monarchen aussetzen koͤnnte. Die Karlistische Partei ist nicht die einzige, die sich regt; auch die wuͤthenden und veraͤchtlichen Republikaner möchten ihre strafbaren Plaͤne gern gewaltsam in Aus⸗ fuͤhrung bringen; einige von ihnen haben den Auftrag, Waffen zu kaufen; doch haben diese blutdürstigen Banditen noch nicht einmal eine kleine Summe von 200 Fr. aufbringen konnen, die ihnen fuͤr einige auf den Quais zum Verkauf ausgestellte alte Gewehre abgefordert worden sind. Empfangen Sie u. s. w. . (gez. Gisquet.“ Herr von Puysieux, ein bei den Unruhen in den westlichen Departements stark kompromittirter Edelmann der Vendée, ist aus dem Kranken-Hause des Gefaͤngnisses von Nantes, wohin er auf das Gutachten der Aerzte gebracht worden war, entflohen. Die Gerichte haben dieserhalb eine Untersuchung eingeleitet. Alle Nachforschungen zur Ermittelung seines Aufenthaltes sind« bis jetzt fruchtlos gewesen. Die Oppositionsblaͤtter enthalten mehrere karlistische Pro—⸗ clamationen, welche unter dem Landvolke der westlichen Depar⸗ tements cirkuliren und in denen die Ruͤckkehr des alteren Zwei— ges der Bourbonen als unsehlbar dargestellt wird. Herr Dutheil, ehemaliger Redacteur des Karlistischen Bor⸗ deauxer Blattes „la Lyre sidéle“, der wegen Beleidigung der Person des Koͤnigs, wegen Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung und Aushaͤngung einer weißen Fahne zu J achtmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 10,009 Fr. verur— theilt worden war und sich der Voll e n, des Erkenntnisses durch die Flucht entzogen hatte, ist . em der Spaziergaͤnge von Bordeaux verhaftet und nach dem Fort Ha gebracht worden. . Der hiesige Assisenhof kondemnirte gestern einen der In— ; surgenten vom 5. und 6. Juni, Namens Delion, zu lebenslaͤng— licher Eisenstrafe und zu einstuͤndiger Ausstellung am Pranger. Der Herzog Karl von Braunschweig ist nach einem Schrei— ben aus Orbe in der Schweiz vom 12. d. M. am vorhergehen— den Sonntage plotzlich von dort verschwunden. Der Mesfsager will wissen, daß derselbe nach Nizza gegangen sey. *

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Großbritanien und Irland.

London, 19. Okt. Gestern stattete der Herzog von Cum— berland, gleich nach seiner Ankunft in London, Sr. Majestaͤt im St. James-Palast einen Besuch ab. Dann war Cour beim Könige, der unter Anderen der Lord-⸗Kanzler, der Großsiegelbewah⸗ rer und die Staats-Secretaire fuͤr das Innere, fuͤr die auswaͤr— tigen Angelegenheiten und fuͤr die Kolonieen beiwohnten. Spaͤ— ter hatte der Fuͤrst Talleyrand, auf Anlaß seiner Ruͤckkehr aus Paris, bei Sr. Majestaͤt Audienz, zu welcher er von Lord Pal“ merston eingefuͤhrt wurde. Sodann stellte der Letztere dem Koͤ— nige den Baron von Durand von Mareuil vor, der wahrend der Abwesenheit des Fuͤrsten Talleyrand dessen Stelle vertreten hat, und der nunmehr von Sr. Majestäͤt Abschied nahm. Fer— ner bewilligte der Koͤnig dem Grafen Grey, den Lords Palmer— ston, Goderich und Hill, dem Sir James Graham und dem Marquis von Wellesley Audienzen. Am Schluß des von Sr. Majestaͤt gehaltenen Rathes wurde der Recorder von London eingefuͤhrt, der dem Koͤnige uͤber zwei in den Mai-Sitzungen des Gerichtshofes zu Old-Bailey gefällte Todesurtheile, so wie uͤber die in den letzten Sitzungen gefaͤllten, Bericht erstattete, der bis nach 7 Uhr dauerte. Hierauf verließen Se. Majestaͤt die Stadt und begaben sich nach Windsor zuruͤck.

Die Herzogin von Gloucester hat sich von ihrer letzten be— deutenden Krankheit ganz wieder erholt.

Am 16ten d. M. um 2 Uhr Mittags erschienen der Lord— Kanzler, der Marquis von Lansdowne und der Marquis von Wellesley im Oberhause und nahmen als Lord-Kommissarien zur fernern Prorogation des Parlamentes ihre Sitze auf dem Wollsack ein. Nachbem auf die an sie erlassene Aufforderung

die Beamten des Umterhauses vor der Barre erschienen waren, verlas der Lord-Kanzler den Königl. Befehl, und sagte: „Kraft des uns von Sr. Majestaͤt gegebenen Auftrages im Namen Sr. Majestaͤt, und in Gemaͤßheit der Befehle Sr. Ma— jestàt, wird das gegenwartige Parlament von heute, Dienstag den 16. Okt. auf Dienstag den 11. Dez. d. J. prorogirt, um dann hier eroͤffnet zu werden.“ Die Kommissarien . verließen darauf das Haus. . .

Gestern Nachmittag wurde im auswärtigen Amte ein Ka— binets⸗Rath gehalten, dem alle Minister, mit Ausnahme des Lord Holland, beiwohnten. Der Baron von Wessenberg, Herr Du— rand von Mareuil und Herr van de Weyer besuchten gestern den Lord Palmerston im auswärtigen Amte.

Der groͤßte Theil der fremden Gesandten mit ihren Gemah— linnen statteten gestern der Herzogin von Dino Besuche ab, um ihr zu ihrer Ruͤckkehr Gluͤck zu wuͤnschen.

Der gestrige Courier sagt;: „Heute wird, dem Vernehmen

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