1832 / 299 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

09 . 1 900

Leben und Tod gegen mich zu begruͤnden! Dieselbe Schaͤnd⸗ ichkeit ist mit der Notè wegen einer Anleihe, die ich angeblich fur Holytood negociirt haben sollte, vorgegangen. Sie betrifft die Anleihe der Roͤmischen Regierung, auwesenden Marquis von Torlonia in Bezug auf die Abfassung des Kontrakts Rath ertheilt hatte; ich machte in einigen Klau— sein des Kontrakts Aenderungen mit Bleistift und fteckte densel— ben hinter die Uhr in meinem Kabinette; es ist darin ausdruͤck⸗ lich gesagt, daß die Anleihe fuͤr die Paͤpstliche Regierung ge— nacht werde, und dennoch hat man einen Anklagepunkt gegen. mich darin finden wollen.“ Der Aufforderung des Herrn Ber— tber gemaͤß las hibraufß der Ptaͤsident ein Schreiben des Koͤnigl. ProküratCrs von Nantes, Herrn Demangegt, vor, worin es heiht: „Ich bin es der Gerechtigkett schuldig, zu erklären, daß

ich am 3. Juni von Herrn v. Granville und einigen andern Freun⸗

der des Herrn Berrher einen Besuch erhielt, und daß ich uͤber

denselben dem Minister Bericht erstattete, als haͤtte ich Herrn Ber⸗

her selbst gesprochen.“ So weit im Wesentlichen dieses Verhoͤr.

*

Nach Beendigung desselben erfolgte die Vernehmung der Zeu—

gen. Der erste, der vorgefuͤhrt wurde, war der oben erwahnte Haß verdiene ich und weise ihn nicht ab.

Tournier, ein Mann von 47 Jahren, der sich Ex⸗Oberst-Lieutenant

r Freiwilligen der Charte im Jahre 1830 nannte, auch die

niform dieses Corps und das Juli-Kreuz im Knopfloche trug. Das Erscheinen dieses Mannes erregte im Saale eine Bewe— zung, woraus man schließen konnte, daß das Auditorium eben nicht guͤnstig fuͤr ihn gestimmt sey. Seine anfaͤngliche Aussage beschraͤnkte sich im Wesentlichen auf Folgendes: Als er sich einst den Tuilerieen befunden, hätten mehrere ehemalige Garde⸗ Affiziere und ein kleiner Mann, der sich ihm als Advokat zu rtennen gegeben, ihn angesprochen, in der Voraussetzung, baß, da er von der Regierung nicht nach Verdienst' be— sohnt worden, er zu der Zahl der Gegner derselben ge⸗ ore, Man habe ihm das Anerbieten gemacht, das Militair zur Desertion zu verleiten, und ihn aufgefordert, sich zu diesem Behuse an Herrn Berryer zu wenden, der der Premüer-Mini— ster der fuͤr den erzeg von Bordeaux errichteten Regentschaft h. Nachdem er (Tournier) solches gethan und Herrn Berryer in seiner Wohnung aufgesucht, habe dieser ihm im Na⸗ men der Herzogin von Berry das Patent eines Obersten mit dem Versprechen zweier Decorationen und des General⸗Majors⸗ Ranges nach vollbrachter That eingehaͤndigt. Gleichzeitig haße er auch zwei Banknoten, eine jede zu 500 Fr., erhalten. Er habe diese Summe nicht ausschlagen zu durfen geglaubt und sie Unter mehrere huͤlfsbeduͤrftige Familien vertheilt. So lau— tete etwa die erste Aussage Tourniers. Durch verschiedene Fragen des Praͤsidenten aber in die Enge getrieben, verwickelte er sich bald in die groͤßsten Widerspruͤche, oder gab sich das Ansehen, als ob er Anstand nehme, die ganze Wahrheit zu sagen, so daß der Unwille in der Versammlung mit jeder Minute stieg. Zuletzt entschuldigte er seine Gedanken-Verwirrung mit einer schweren Trankheit, an der er seit einigen Tagen leide. Der zweite Zeuge, der verhoͤrt wurde, war der Pariser Polizei⸗Commissair Vassal, der uͤber eine bei Herrn Berrher angestellte Haussuchung berichtete; und der dritte und letzte, Herr von Granville, Eigen— thuͤmer zu Nantes, und ein genauer Freund des Angeklagten. Seine Aussage siel ganz zu Gunsten dieses Letztern aus. Die Sitzung wurde hierauf bis zum folgenden Tage Iten) suspendirt. Was sich an diesem Tage zugetragen, ist bereits gestern (unter der Rubrik der Neuesten Nach— richten) gemeldet worden. Zur Vervollstandigung dieses

uͤr die ich den in Paris;

Berichts folgt hier nur noch die kurze Rede, mittelst welcher

der General-Advokat Vilnot auf die Anklage verzichtete, und die von den Zuhörern mit großem Beifalle aufgenommen wurde: „Meine Herren Geschwornen, als wir es uͤbernahmen, vor Ih— nen einen Deputirten Frankreichs, einen ausgezeichneten Advoka, ten, einen mit ungewoͤhnlichen Talenten begabten Mann anzu— klagen, da folgten wir dem Eifer, der uns fuͤr das Beste des Landes beseelt. So lange wir glaubten, daß wir in Herrn Ber— rer das Haupt einer Verschwoͤrung, einen Aufreizer zum Buͤr— gerkriege zu verfolgen hatten, waren wir auch geneigt, das strenge, aber nuͤtzliche Amt, das unsere Pflichten uns auflegen, mit Nach— druck zu versehen. Indessen, meine Herren, darf ein Justizmann nur sein Gewissen, seine Redlichkeit und jene hohe Gerechtigkeit, die das Ehrgefuͤhl eingiebt, zur Richtschnur seiner Handlungen nehmen. Die Verhandlungen, die unter Ihren Augen gepflogen worden sind, scheinen Ihnen Allen eine Ueberzeugung aufgedrungen zu haben, die uns zu der Erklarung veranlaßt, daß wir auf die sernere Behauptung der Anklage verzichten.“ Als bei diesen Worten lauter Beifall erscholl, fuhr der Redner also fort: „Kein Bei— sall, m. He, ich erfuͤlle eine Pflicht und verlange Niemandes Zu⸗ stimmung. Schon gestern, meine Herren Geschworenen, wollten wir die Anklage aufgeben. Indessen hielten wir es für besser, duser Gewissen noch einmal zu Rathe zu ziehen. In der Stille der Racht haben wir uͤber die Sache reiflich nachgedacht und nichts gefunden, was ein ferneres Beharren bei einer unbegruͤn⸗ eten Anklage rechtfertigen koͤnnte. Wir uͤberlassen daher diese Angelegenheit Ihrer Weisheit und Rechtlichkeit. Was uns be— trifft, so genugt es uns, den Beweis gefuͤhrt zu haben, daß die vornehmste Pflicht eines Justizmannes darin bestehe, daß er al— lein seinem Gewissen Folge leiste.“

Der Temps bemerkt uͤber den Prozeß des Herrn Berryer: „Dieser Prozeß ist ein in den Gerichts-Annalen unerhoͤrter Skandal. Ein Deputirter wird verhaftet, eines Haupt⸗Verbre⸗ hens angeklagt und auf den Bericht einiger Polizei-Agenten vor den Assisenhof geschleppt. Ein Polizei⸗Spion spielt, nachdem er in die Falle zu locken versucht hat, die Rolle eines falschen Feugen in dem Prozesse; ein Koͤnigl. Prokurator schiebt ein Verhör unter, das er nicht vorgenommen hat und die Regie— rung ist, wie ein Thor im Lustspiele, dem oͤffentlichen Spotte preisgegeben.“

Die Proclamation, die der neue Praͤfekt des Departe— ments der Niedern Loire, Herr Moritz Duval, nach seiner Ankunft in Nantes erlassen hat, lautet im Wesentlichen folgen⸗ dermaßen: „Bürger! Das Vertrauen des Königs beruft mich ü der Ehre, Eüch zu administriren; ich will mich Euch so dar— siellen, wie ich bin. Meine Treue unter dem Kaiserreiche ist kannt, As der große Mann, der dasselbe gruͤndete, auf dem National-⸗Schilde getragen, nach Frankreich zurückkehrte, vertraute er gleich am ersten Tage nach seiner Ankunft dem, der ihn bis zum letzten Augenblicke vertheidigt hatte, ein Departement an. Unter -der Restauration blieb ich rein. Fuͤnfmal setzten mich die Stimmen der patriotischen Wähler des ersten Pariser Bezirkes, den mein bertihmter Freund Foy das Westminster gien er . nannte, in den Stand, thaͤtig fuͤr die Wahl der Manner mit— zuwirken, die der unsterblichen Minoritaͤt, von der die Freiheit von 1839 vorbereitet worden ist, so viel Glanz verliehen haben. Durch Acclamation zum Praͤsidenten der muthigen Waͤh⸗ ler ernannt, welche am 27sten Juli den Angriff auf die freiheittoͤdtenden Verordnungen begannen, war ich der erste, der den Vorschlag that und mich eidlich anheischig machte, die Steuern

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bis zum Sturze der Regierung zu verweigern. Bald erhielt ich den Auftrag, den Frieden in dem von Parteiwuth heimgesuch— ten Departement der- Ost-Pyprenaͤen wiederherzustellen und er— fuͤllte denselben. Später hatte ich in Grenoble die Gesetze zu vertheidigen. Die vollstaͤndigste Untersuchung, und noch mehr die feierlichen Debattͤn in Bourg haben bewiesen, daß ich mit Festigkeit, aber zugleich mit Maͤßigung verfahren bin und nur in den Gesetzen Beistand suchte. In beiden Departements herrscht Ruhe; man verdankt dieselbe dem dort herrschenden guten Geiste und man laͤßt mir dort jetzt Gerechtigkeit widerfahren. Ihr koͤnnt die Vergangenheit beurtheilen und werdet so billig seyn, die. Zukunft abzuwarten. Buͤrger von Nantes, wenn die gestern stattgefun denen Manifestationen nur der Ausdruck des gerechten Be— dauerns uber den Verlust des ehrenwerthen Mannes sind, der Euere Liebe in so vollem Mae verdiente, so wit, daß die Gerechtigkeit des Koöͤnigs mich beauftragt hat, ihm die hohe und verdiente Belohnung, die ihm benimmt ist, anzukündigen. Gelten hingegen diese Mani— festationen nur mit, so zeigt Euch bülligek; ich wuͤrde dieselben

nur verdienen, wenn sie von der Kärlistischen Partei allein aus— gingen, die den Mannern der Revolution nie vergiebt. Ihren I Doch werde icho sie nicht nachahmen, und nie sollen sie in mir diese niedrige Leiden schaft, sondern das tiefe Gefuͤhl der Pflicht und den' festen Wil— len finden, mein Vaterland vor den Uebeln zu retten, zie sie ihm bereiten. Es ist der Wille der Regierung, Euch schnell die Ruhe wiederztlgeben, dem Bürgerkriege Einhalt zu thun und Euren Boden von den letzten Sproͤßlingen der Familie zu be— sreien, die, wie die Parther, noch im Fliehen Pfeile abschießt. Um dieses Ziel zu erreichen, nehme ich Euren Beistand in An— spruch, so wie den der bewundernswerthen National-Garde- die⸗ ses Departements, die alles verlassen hat, um gegen diejenigen auszuruͤcken, die aufs neue Eure Freiheit umstoßen und unsere Institutionen vernichten mochten. Vereinigt Euch zu diesem pa— triotischen Unternehmen mit mir; wenn es mir gelingt, so wird der Ruhm dafuͤr Euch zufallen und Ihr werdet mit dann mit der Großmuth Franzoͤsischer Herzen den Tadel oder die Achtung, die ich verdient habe, zuerkennen!“

Der Handels-Minister hat eine Summe von 12,200 Fr. zur Vertheilung unter verschiedene von Feuersbruͤnsten betrof— fene Gemeinden der Departements des Nieder-Rheins, der Mosel und der Isöre angewiesem

Der General-Lieutenant Campi, der in Lyon eine Division kommandirte, ist daselbst am 12ten d. M. mit Tode abgegangen.

Der Redacteur des kleinen Journals „les Cancans“, Herr Berard, und der Drucker desselben, Dentu, wurden gestern we— gen Beleidigung der Person des Koͤnigs und Ausreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, von dem hiesigen Assifen— hofe in eontumaciam, der Erstere zu dreijaͤhriger Haft und 3000 Fr. Geldstrafe, der Letztere zu einjähriger Haft und 1600 Fr. Geldbuße verurtheilt.

G rwFbßbrctgnten nnd JöoYlgnd.

London, 19. Oktbr. Der Marquis von Montmorench hatte neulich Audienzen bei JJ. MM. zu Windsor und hat sich seitdem nach dem Continente eingeschifft.

Fuͤrst Talleyrand soll sich seit seiner Ruͤckkehr aus Frank— reich weit besser befinden, als fruͤher.

Die Morning-Post enthält nachstehende Artikel: „Wir haben eine Mittheilung in Bezug auf unsere Verhaͤltnisse zu Holland von Jemandem erhalten, dessen Stellung keinen Zwei— fel in die Richtigkeit derselben aufkommen lassen darf. Wit köͤn— nen ganz bestimmt versichern, nicht allein, daß die Rede des Koͤ— nigs Wilhelm an die Generalstaaten dieselben zu einem energi— schen Beistand fuͤr den Fallseines gerechten Krieges auffordert, sondern auch, daß die Antwort der Generalstaaten eine so herz⸗ liche Versichtrung des Beistandes enthalten wird, wie getreue Unterthanen sie jemals einem verehrten und geliebten Herrscher gegeben he den. Der Konig der Niederlande und das Hollaͤndische Volk bewaffnen sich. Sie werden nicht durch eine wilde Leidenschaft fur mili⸗ tairischen Ruhm zu diefem furchtbaren Kampf getrieben, denn sie haben auf dem Wege der Unterhandlung, der Mäßigung, der Nachgiebigkeit Alles gethan, was sie konnten, um die ge⸗ fährliche Krisis zu vermeiden. Auch sind sie nicht blind suͤr die Chancen, denen sie sich aussetzen; denn sie haben die Starke ihrer Feinde und die anscheinende Unzulaͤnglichkeit ihrer Ver—⸗ theidigungs- Mittel vor Augeh. Aber sie stuͤtzen sich mit Zuversicht auf die Gerechtigkeit ihrer Sache, und auf die voll— kommene Uebereinstimmung, mit der Fuͤrst wie Bauer zu den Waffen greifen werden, und vor Allem, auf die Vor⸗ sehung, deren Schutz England in noch weit schwierige⸗ ren Zeiten, als denen Holland jetzt entgegengeht, seine Ret— tung verdankte. Und doch, wenn der Koͤnig von Holland irgend Mittel hat, die Gesinnungen zu erforschen, welche man in St. James hegt, wenn der Buͤrger von Rotterdam erraäth, wie der Buͤrger in der Threadneedle-Street denkt, so können sie auch eine solche Kenntniß als einen reichen Quell der Hoffnung betrachten., Unser gnaͤdiger Monarch ist ganz besonders empfind⸗ lich fur Alles, was die Ehren der Flagge betrifft, unter der ge⸗ dient zu haben sein Stutz ist. Wie lange wird er es ertragen, jenes beruͤhmte Zeichen neben der Franzoͤsischen revolutionnalren Fahne flattern und einer Kuͤste mit Zerstoͤrung drohen zu sehen, die unserm rechtlichsten Verbuͤndeten gehort. Unsere Kaufleute wissen, daß die Quellen des Landes schon genugsam erschoͤpft sind; mit welchem Ton werden sie die Verkuͤndigung eines Krieges begrüßen, der unternommen wird, um den Neichthum der Hollander, unserer Kunden, zu schmaͤlern, und den Fabriken der Belgier, unserer Nebenbuhler, aufzuhelfen? Die Politiker aller Parteien, Whigs und Tories, Peel und Palinerston, er— kennen die Nothwendigkeit an, aus Belgien, vereinigt mit oder getrennt von Holland, eine Barrihre gegen das Umsichgreifen Frankreichs zu machen. Giebt es Aber Jemanden, der, wenn es unserer Flotte nicht gelingt, den beabsichtigten Eindruck zu machen, und die Mitwirkung einer Land- Armee nothwendig er— scheint, es dulden wird, daß eine solche Mitwirkungs⸗Armee, un⸗ tor der dreifarbigen Fahne und von dem Marschall Soult. ge⸗ führt, vorruͤckt?“ ‚⸗

Im Sun liest man: „Die letzten Berichte aus Bruͤssel sauten dahin, daß Leopold entschlossen ist, die Feindseligkeiten zu beginnen, wenn die Konferenz ihre Drohungen gegen Holland nicht vor Ende November in Ausführung gebracht haben wurde.“

Als Sir John Milley Doyle am IJ. d. zu Falmouth ein— traf, war dort das Geraͤcht im Umlauf, daß der Duers von der Miguelistischen Flotte blotirt werde. Dies machte den General anfangs etwas stutzig: er schien seine Abfahrt aufschieben zu wollen, besann sich jedoch eines Anderen, und ist setzt unterweges. Auffallend bleibt es immer, daß nun schon so lange nichts Zu— verlaͤssiges aus Porto eingegangen ist.

Hiesige Blätter berichten. „Im Amfange dieses Jah—

so viel zu sammeln, daß vier schoͤne Becher, als den Grafen Grey, und die Lords Brougham, A

Beweis der Erkenntlichkeit zu geben. nahm es, sich an die Spitze des Vereins zu stellen,

Werk zu setzen. Die Becher selbst sind sehr schoͤn den Fuß bildet die Wurzel einer Eiche; aus. -dem zwischen sproßt Lauch hervor, das Emblem der

Seiten Zweige hervorsprossen, die Stelle der Henkel Der Kelch ist mit Rose, Distel und Kleeblatt passenden Inschrift auf der einen Seite und bein Empfaͤngers auf der andern: Den. Deckel, auf dem und eine Krone, haͤlt eine Taube, das Wahrzeichen de Jeder Becher, von vergoldetem Silber, wiegt acht und haͤlt pier und eine halbe Bouteillen. Die Uebe vermi hlich bei dem Lord-Mayor's⸗-Feste stattfinden.“

entschieden Huͤnstiges Urtheil datuͤber ausgesprochen. worauf es ankam, war, seine Tiefe im Wasser,

schrieben, genau 22 Zoll vorn und hinten, war. Versuch ging auf die Wendungen, welche mit solcher

Lange in 50 Sekunden drehte.

ein kleines Boot, welches und fast schon unter das Rad gekommen war, mit den Menschen an Bord vernichtet worden waͤre,

worden. Schiff, gegen den Strom, eine Meile in 8 Minuten den, mit dem Strom in 5 Minuten 47 Sekunden

bauten Schiffe auseinander zu nehmen und so nach hinüber zu senden, um sie dort wieder zusammen

er darauf angetragen hat, sie selbst die Fahrt machen Die Direktoren haben sich jedoch noch

Chroniele folgende Betrachtungen an: „Es thut sehen zu muͤssen, welche Wendung die Dinge in Irlan

Stanley ist ein sehr geschickter Redner, aber er hat

ungeeignet macht. Gewiß wuͤrde ein wenig von der ist, sehr viel dazu beigetragen haben, die der im Zaum i halten. Die Irlaͤnder Beleidigungen aͤußerst empfindlich, und

terzug der Englischen Aristokratie geworden ist. len Mißverstaͤndnissen vorgebeugt. mit der man ihnen begegnete, als

sehr unuͤberlegt.

gemacht werden kann. brauche sich um die Dieser Meinung sind wir nicht.

melsstrich. Seine Talente sind uͤber jeden Zweifel erh haf er nicht das Talent, den Irlaͤndern zu gefallen. He Zrant aber, der bei ihnen so beliebt war, daß er fast ihnen aufstellen konnte, wuͤrde ihn belehren, daß man

sen worden. Da aber die Landleute eben so wenig als Fer Geistlichkeit zu zahlen Lust haben, so fiest in

Nie devlamn de. Amsterdam, 21. 9kt.

schlaͤge gemacht worden sind. Vergleiche kommen werde.“

Geschafte gemacht worden; die Fonds -Course fest.

Man geht damit um, die bereits bestehende Te Linie über Bergen op Zoom, die Schelde entlang, b Tete de Flandre zu verlaͤngein.

.

selbs— von Paris zuruͤckerwartet wird. ; Die ministeriellen Arrangements schreiten nicht Die Reise des Koͤnigs nach Diest unterbseibt.

rig, aber wahr.“ Ueber das am 19ten in Antwerpen gehörte Ge (s. das gestrige Blatt der Staats-Zeitung) giebt ein

Strom hinunter nach Vliessingen geschwommen. Als

res, als die Resormbill noch der Berathung unterlag, hatte sich hier ein Verein gebildet, um durch Beitrage von einem Penny

Belgische Kanonierbote, und feuerten so lange auf dies

sie ihren Irrthum gewahr wurden.“

Der Belge sagt: „Unser Kriegs⸗-Minister traͤgt die sche Kokarde und behalt die Franzoͤsische Uniform bei; d 9 die Personificirung der Politik unserer Regierung. Es ist tr.

von dorther nachstehende Aufklärung: „Ein Theil des D 26 bei dem Fort du Nord hatte sich durch die Gewalt . . mung abgeloͤst, und war in der Nacht vom I8ten zum tanen

Erdschollen der Flotte näherten, hielten die H ine, i e / :

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Russel angeschafft werden koͤnnten, um diesen Mannern 1 Der Lord⸗Mayor i

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es den Bemuhungen der Stifter gelungen, ihre Absicht

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Mit dem fuͤr die Ostindische Compagnie hie gefertigten / sernen Dampfschiffe, dem „Lard William Bentinck“, sinz, vorigen Sonnabend (den 13ten) viele Versuche angestellt z den, welche allen Erwartungen vollkommen enssprochen hul Sir Pulteney Malcolm,ꝓeder es zuerst besichtigt, hatte schon,

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von Statten gingen, daß das Schiff sich um seine ganze eisn Ein dritter wesentlicher Venn e bezog sich auf die Fähigkeit, die Maschinerie anzuhalten, unh . Obgleich ein naturalisirter Belgier und Chef des Kriegs— bewies ein Zufall die Vollkommenheit der Einrichtung, inn ye

sich zu nahe hinangelegt ien Durch das Einschieben einer großen Anzahl seiner Lands—

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der Befehl zum Anhalten eben so schnell vollzogen als gegch Was die Schnelligkeit der Fahrt betrifft, so legte n

53 Gli zurst.

Anfangs war es die Absicht gewesen, diese solchergestalt hit z

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. zu seßen. M besitzt wenig oder gar kein Talent, und begnuͤgt sich damit, erwähnten Versuche haben aber dem Baumeister derselben, pitain Johnston, solches Zutrauen zu seinem Werke gegeben, Wchreiben.

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nicht dazu enischlsn en. Als Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten wuͤrde er da sich entgegenstehende Ansichten mehrfach ausgesprochen hahn Ueber die Irlaäͤndischen Angelegenheiten stellt die Morning

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weil uns nicht entgehen kann, daß diese Angelegenheit die nister in bedeutende Schwierigkeiten verwickeln wird. hi

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sich, was ihn namentlich zum Verkehr mit den Irlaͤndern high

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gen Offenheit, die ein so hervorragender Zug des Lord Alhzg Irlaͤndischen Ml hlag waren die famosen 18 Artikel, welche er und sein Mit— sind besonders nhiter, Hert Nothomb, fabrizirten. Ein großer Theil der da— nichts kraͤnkt sie nh igen Oppositions-Mitglieder bezweifelten die Moglichkeit, jenen als kaltes und stolzes Benehmen, welches leider fast ein Gn Etat in Ausfuhrung zu bringen, und beklagte sich uͤber die ; Etwas n Hherstaͤndlichkeit mehrerer Artikel. Hoͤflichkeit gegen die Irlaͤndischen Mitglieder hatte sicherlih .

Aber die Geringschaͤhn gien Luxemburg erhalten und mit keinem Theil der Hollaͤndischen man ihnen die Zehnten z Huld beschwert werden sollte; und auf die Bemerkung eines stimmung aufzwang, und die Maßregeln, welche einen soh üigliedes fuͤr Luxemburg erwiederte er, daß Leopold ohne den Schritt allein annehmlich machen konnten, unentwickelt ließ, nh esitz der ganzen Provinz Luxemburg sich unmoglich Wir wollen nicht weiter hierbei verweilen, ch nur sechs Monate auf dem Belgischen Thron halten konne. unserer Ansicht nach der Schaden noch einigermaßen wieder C Während seiner Verwaltung wurde Leopold zum Koͤnige erwaͤhlt, Viele moͤgen der Meinung seyn, na mhd eine Deputation nach Claremont gesandt, um zu erfahren, Irlaͤndischen Mitglieder nicht zu kuͤmmm h leopould die Krone annehmen wurde oder nicht. Wir halten Herrn Stahh viel geeigneter fuͤr den Englischen, als fuͤr den Irlandischen Hi

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Hoͤflichkeit bei diesem reizbaren Volk sehr viel ausrichten kam

Ueber 1200 Executions-Mandate sind von Setten des bliner Lauzleihofes wegen ruͤckstaͤndiger Zehnten, die nach neuen Zehntenbill als Kron-Eigenthum betrachtet werden,“

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Dubliner Zeitungen nichts als von Bewegungen von Infann Hf jedem Kavallerie und Artillerie zur Aufrechthaltung der Gesetze.

„Wir vernehmen von guter Hin lbetgehen, und dieser überlassen werden follte, zu thun, was sie heißt es im hiesigen Handelsblad, „daß die neueren gr b gut hielte. Die Kammer verlor alles Zutrauen in den Herrn schlaͤge der Konferenz in einer Modifizirung des Palmerstonsta beau, und er mußte sich noch vor der Ankunft des neuen Souve⸗ raktat-Entwurfes bestehen, so wie, daß in Bezug auf die Hal Hint zuruͤckziehen. Hr. Lebeau ist weder ein Mann von Bildung, srage der Scheldefahrt abfeiten unserer Regierung neuere Uh (ch von feinen Sitten, da er sein Leben nur hinter dem Schreib Man hat daher wiederum mhh ?

Grund, die Hoffnung zu naͤhren, daß es zu einem guͤtlch! Hählter Gesellschaft befand.

In Folge obiger Nachricht waren heute, wiewohl nur wenin

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Brüͤssel, 21. Okt. Der Kriegs⸗Minister, General Con ist gestern Morgen in Begleitung seines Adjutanten, des Hm Igcques, noch Valenciennes abgereist, wa er, wie es heit, 9 Könferenz mit dem Marschall Gérard haben wird, der heute Mn

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err Gendebien hat neuerdings ein Schreiben an den h ie⸗ Moniteur gerichtet, worin er, in gemaͤßigterer Form, Behauptung wiederholt, daß ihm foͤrmliche und bestimmte cietungen gemacht worden waren. Das genannte Blatt hat chr. dieses Schreiben aufgenommen und bemerkt dazu: „Es niemals unsere Abficht gewesen, Herrn Gendebien in dem e anes Bittstellers erscheinen zu lassen, obgleich es einen her nicht entehren kann, dem Lande seine Dienste anzubie⸗ Wir haben gesagt, daß kein Versprechen ertheilt wor⸗ und diese Thatsache ist wahr. Wenn gegen Herrn Gende⸗ individuelle Ansichten ausgesprochen worden sind, so ging uus keine Verpflichtung fuͤr die Regierung hervor.“ . Man schreibt aus Namur: „Bei Erzählung der Raͤube— welche jetzt in der Umgegend dieser Stadt begangen wer— straͤuben sich die Haare zu Berge. Es ist nicht mehr von ichen Holz-Diebstählen, sondern von offener und owattsa⸗ luͤnderung die Rede, denen sich die Eigenthuͤmer nicht setzen durfen, wenn ihnen ihr Leben lieb ist. Banden von“ z6 20 angehlicher Kcrtoffelgraͤber. verbreiten sich auf. dem ze, und richten nach allen Seiten hin Verwuͤstungen an, so mancher Familie ihre ganzs Aussicht zum Unterhalt waͤh— des Winters vernichtet ist.“

Der Morning-Herald enthaͤlt neuerdings ein Schrei⸗ aus Bruͤssel, in dem sich nachstehende Charaktaristik der⸗ gen Personen befindet, welche als muthmaßliche Mitglieder kuͤnftigen Belgischen Ministeriums bezeichnet werden; „Ge⸗ ( Evdin ist ein Franzoͤsischer n ein guter Admini— tor, der aber fuͤr ein Geschoͤpf des Marschalls Soult gehalten

artements, stolzirt er in Franzoͤsischer Uniform in den Stra—

te hat er Unzufriedenheit in der Armee hervorgebracht. Er eben so unbeliebt, als der General Desprez, Chef des Ge— altabes, beliebt ist. General Goblet hat kuͤrzlich einige ickigkeit durch seine Stellung als Belgischer Bevollmächtigter ber Londoner Konferenz erlangt. Er war unter der provi— sscen Regierung Kriegs-Minister, wurde aber, da er im. dacht Orangistischer Gesinnungen stand, genoͤthigt, sich zu— zuziehen. Im Kongreß stimmte er immer mit der Regierung.

oder Nein zu sagen, wie seine Instructionen es ihm eben Er ist bei keiner Partei populair; die Liberalen nen ihm nicht, und die Orangisten nennen ihn einen Rene—

Werkzeug des schlauen Herrn Lebeau seyn. Herr Lebeau, n Justiz-Minister bestimmt, wuͤrde aber in der That das upt des Kabinets seyn. Er wird fuͤr den groͤßten Intriguan— in Belgien gehalten. Er war fruͤher⸗ Advokat und Buch⸗ dler in Huy, und unter der Regierung des Koͤnigs Wilhelm er der Haupt-Redaktoren des Politique, eines Luͤtticher Op⸗ stiöns-Blattes. Waͤhrend der Regentschaft war er Minister auswärtigen Angelegenheiten und gab bei dem Antritt seines

tes die beruͤhmte Erklaͤrung ab, daß der fernere Gang der 52 1g P in mischen Senate zu Marburg die Erklarung zugeschickt, daß er

plomatie kurz, sehr kurz seyn muͤsse. Sein erster großer

Herr Lebeau verpflichtete sich en die Kammer, daß, wenn die 18 Artikel angenommen wuͤrden,

In ˖ det it der Abwesenheit dieser Deputation wurde die Tharakter⸗ chwaͤche des Herrn Lebeau augenscheinlich. Leopold zoͤgerte mit Fer bestimmten Entscheidung einige Tage, und der Minister trte in der größten Aufregung auf das Eintreffen der Depe— en. Jeden Morgen saß er in seinem Kabinette mit bleichen pen, zexstoͤrten Blicken, und heftete die Augen ängstlich if die Ehr seines Zimmers. Er war zu nichts tauglich, wenn Herr Nothomb nicht gewesen ware, so hatte sehlbar eine Stoͤrung in dem Geschaͤftsgang eintreten muͤssen. dlich wurde feine Angst so groß, daß er es nicht mehr aus— sten konnte. Er sandte einen Courier nach London, um der onferenz zu drohen, daß die Franzoͤsische dreifarbige Fahne

Kikchthurm im Königreiche aufgesteckt werden würde; ber, erschrocken uͤber diesen kuͤhnen Schritt, ging ein zweiter Courier ab, um den ersten zuruͤckzuholen, und dann ein dritter hit den Auftrag, daß die Original-Depeschen der Deputation

schzugebracht hat, und sich, bis er Minister wurde, niemals in Er besitzt sehr viel natuͤrlichen ettand, und wenn er Gelegenheit gehabt hätte, seine Talente scjubilden, so wuͤrde er eine Zierde der Gesellschaft geworden n. Er ist einer der Haupt-Redaktoren des Memorial helge, und hat kuͤrzlich einige starke Artikel zu Gunsten ener— shher Maßregeln geschrieben. In der Kammer wuͤrde er eine n entschiedene Opposition finden. Herr von Meulenaere, Minister des Innern werden soll, war noch kurzlich Minister auswärtigen Angelegenheiten, und zog sich in Folge der ge— die Kammer eingegangenen Verpflichtung zurück, daß er in n neue Unterhandlungen willigen wuͤrde, bevor nicht die nndelle von Antwerpen geräumt seyn wuͤrde. Er ist ein recht— 9 Mann, aber ohne moralischen Muth; er wurde ein guter mnster des Innern seyn, obgleich er fuͤr einen schlechten Mi— ter der auswärtigen Angelegenheiten gehalten wurde. Unter Regierung des Königs Wilhelin war Herr von Meulenaere sokperneur von Bruͤgge, und sollte eben zum Gouverneur von sdien ernannt werden, als die Revolutièn ausbrach. Herr ufman war Secretair des Herrn Eharles von Brouckẽre, „dieses politische Kamaͤleon dem Finanz-Ministerium vorstand. trat mit demselben aus, und bei der nkunft Leopold's wurde jum Intendanten der Civilliste ernannt. Durch die Intri⸗ ken einiger eifersuͤchtigen Höoͤflinge wurde er vor ungefaͤhr eini⸗ Monaten aus dieser Stellung entfernt, und zum Repraͤsen— hen dieses Landes am Madrider Hofe bestimmt Herr Kauf— un ist ein Mann von Talent und ein guter Finanzier; aber uhdiesen kitzlichen Zeiten wirt von einem 2StaÜtsmanne, besonders von einem Finanz⸗-Minister, etwas mehr verlangt.

stellung eines andern Deputirten anberaumt

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Cockerle (Cockerill) in Luͤttich. Er hat nicht den geringsten Ein— fluß im Lande, ist kein Mitglied der Kammer, und obgleich er ein vortrefflicher Finanz-Secretair gewesen seyn mag, so scheint er mir der Letzte zu seyn, den man zum verantwortlichen Mini— ster machen sollte. Ein aus diesen Maͤnnern zusammengesetz⸗ tes Ministerium wuͤrde ein entschieden doctrinaires seyn, und durch das Franzoͤsische Kabinet geleitet werden. Die Vorbe— reitungen zum Kriege werden mit großer Thaͤtigkeit fortgesetzt, und die Konzentrirung der Armee an der Graͤnze ist beinahe vollendet. Das Komntands uͤber die Kavallerie ist dem Gene— ral Ghigny gegeben worden. Dieser Offizier kommandirte wahrend der Revolution in Gent, wurde von dem Volke aus der Stadt getrie⸗ ben, und zog sich nach Antwerpen, dem damaligen Hauptquartier des Prinzest von Oranisn, zuruͤck. Sein erstes Zusammentressen mit dem Prinzen ist eine historische Thatsache, und stimmt seltsam mit den jetzigen Ereignissen uberein. Nachdem er bei dem Prinzen eingefuͤhrt worden war, erzaͤhlte er mit erstoͤrter Miene und in einem klagenden Ton den ungluͤcklichen . seines

Scharmuͤtzels mit dem Volke. Er beschwor den Prinzen, ihn nicht als einen Verraͤther zu betrachten, sondern sein Mißgeschick dem Mangel an Festigkeit in der Stunde der Gefahr zuzuschrei⸗ ben. Er betheuerte seine Redlichkeit und fuͤgte hinzu: „„Die Zeit wird kommen, wo ich im Stande seyn werde, Ew. Koͤnigl. Hoh. zu beweisen, daß ich bereit bin, mein Leben fuͤr die Ver⸗ theidigung meines Koͤnigs und Vaterlandes zu opfern.““ Die Zeit istenun gekommen, und derselbe General Ghigny fuͤhrt die Belgische Kavallerle gegen seine Wohlthaͤter. Ich mochte nicht an seiner Stelle seyn, wenn er denjenigen in die Haͤnde faͤllt, die er so schmachvoll verlassen hat.“

D änem ark.

Kopenhagen, 18. Okt. Unter dem Titel: Heinrich Wer geland's Dichtkunst und Polemik, durch Aktenstuͤcke erlautert von Johann S. Welhaven, ist kuͤrzlich in Christiania eine Schrift erschienen, welche großes Aufsehen macht. Wergeland ist als der Wortfuͤhrer der ultra-⸗norwegischen und anti⸗-daͤnischen Schu— len und der Stifter einer neuen ächt-norwegischen Dichterschule bekannt, welche sich durch Excentricität und die heftigsten Angriffe auf Daͤnische Sprache, Literatur und Nation einen Namen zu machen sucht; es ist ihm wegluͤtkt, eine kleine Kohorte junger Ultra-Normaͤnner um sich zu sammeln, welche in ihm ein Genie ersten Ranges, den Schoͤpfer einer Norwegischen National⸗-Poe— sie und Norwegeüs Freiheits-Apostel bewundern. Nicht bloß die Daͤnischen Blaͤtter, sondern auch die Stockholmer literarische Zeitschrift Heimdall, unterwerfen diese Tendenz einer scharfen Kritik. Wergeland's großes episches Gedicht Schoͤpfung und Menschen-Messias“ heißt auch „der Katechismus des Republi— kanismus.“ Er strebt dahin, eine Literatur und Sprache zu bil⸗ den, welche von Daͤnemart und Schweden gleich unabhaͤngig seyn sollen.

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Kassel, 23. Okt. In der hiesigen Zeitung liest man: „Dem Vernehmen nach hat Hr. Professor Jordan dem akade—

auf die auf ihn gefallene Wahl zum Vertreter der Landes-Uni— versität beim bevorstehenden Landtage Verzicht leiste; in der Sij— zung des akademischen Senats vom 19. d. M., welche zur Be— war, wäre Herr Jordan sedoch durch die Vorstellungen seiner

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Die beiden Inspektoren des Schullehrer⸗Seminars in Wuͤrz⸗ ( burg sind ihrer Stellen entsetzt worden. Unverbuͤrgten Geruͤch⸗ ten zufolge, sollen auch die Universitaͤts-⸗Professoren Dry. Seuf— sert zweiter Praͤsident der letzten Staͤnde⸗Versammlung) und Dr. Cucumus von ihrem Lehr-Amte entfernt, und als Assessoren mit Rathstitel zu Appellations-Gerichten versetzt werden. ; Die juridischen öffentlichen Präafungen haben hier bereits angefangen, und werden zahlreich besucht. Im Ganzen ist das Ergebniß, so viel man bis jetzt sagen kann, e, w. als im vorigen Jahr.

Pforzheim, 16. Okt. Se. Königl. Hoheit der Großher— zog beehrten heute unsere Stadt mit einem Besuche. Nachdem Höchstdieselben die Romischen Alterthuͤmer im Hagenschießwalde

besucht hatten, betrachteten Sie die nun wieder hergestellte schöͤne Schloßkirche, die neüerdinas durch Glasmalereien am hintersten Fenster des Chores, das Wappen des Hauses Baden aus fuͤnf verschiedenen Zeiträumen, naäinlich den Jahren 1250, 1460,

darstetlend, eine neue Zierde erhalten hat. Hoͤchstdieselben geruhten eine Deputation der Buͤrgerschaft huld, reich zu empfangen und zur Tafel zu ziehen, und verließen erst gegen Abend unsere Stadt. Luxemburg, 20. Okt. Im hiesigen Journal liest man: „Als Herr Anton Pescatore, Mitglied der Kommission des General-⸗Gounernements, sich gestern Morgen in feinen Ge— schaͤften nach Grevenmacher begab, wurde er von den Gendar⸗ men aufgefordert, umzukehren, da er keinen Paß vorzuweisen habe. Herr Pescatore befand sich bereits auf dem Ruͤckwege nach Luxemburg, als der Brigadier der Gendarmen sich an— ders besann, Herrn Pescatore arretiren und ihn nach Greven— macher fuͤhren ließ, von wo er durch den Distrikt-Kommissarius nach Arlon gebracht wurde. Es ist dies ein neues Attentat, welches nicht ohne Folgen bleiben wird. Wissen die Belgischen Behoͤrden nicht, daß das Dorf, wo Herr Pescatore verhaftet worden ist, im Rayon der Festung liegt? Kennen sie die kraͤf— tigen Vorstellungen nicht, welche der Bundestag der Londoner Konferenz gemacht hat? Welcher Lehren bedarf es denn noch, um diesen Agenten der Unordnung Achtung fuͤr die persoͤnliche Freiheit einzuflöͤßen? Glauben sie dadurch die Lage des Herrn Thorn zu verbessern, dem man bisher so viel Ruͤcksichten und Gefaͤlligkeiten erwiesen hat?“ .

Dasselbe Blatt enthaͤlt Folgendes: „Der Koͤnig der Niederlande hat am 15. d. M. die Session der Generalstaaten fuͤr 1832 durch eine Rede voll Kraft, Adel und Anstand eroͤffnet; ein wahrhaftes Muster der Sprache, die ein Konig in Gegen— wart der Nation fuͤhren muß. Die Freimuͤthigkeit thut der Wuͤrde in dieser lurzgefaßten Auseinandersetzung der politischen und administrativen Lage Nord⸗Niederlands keinen Eintrag. Der Handel, die Kuͤnste und Wissenschaften, der oͤffentliche Unterricht, die Schifffahrt, die Industrie, kurz alle Elemente des oͤffentlichen Wohlstandes werden darin beruͤhrt. Die Kraͤfte, welche die Na— tion im Stande ist, gegen jeden Angriff zu entwickeln, werden darin als das Resultat der Anstrengungen, der Hingebung

1515, 1803 und 1830

und des Patriotismus der Nation geschildert. Die Ansicht der Freunde der Ordnung und der Gerechtigkeit wird

neu gestaͤrkt durch die laut verkuͤndeten Versicherungen des Mo⸗ narchen, daß er nur fuͤr die Unabhaͤngigkeit, fuͤr die Freiheit und fuͤr das Gluͤck seines Volkes handelt, und daß er in Ueber— einstimmung mit einer Nation zu handeln entschlossen ist, der jedes Opfer leicht duͤnkt, wenn es der Vertheidigung und der Ehre des Vaterlandes gebracht wird. Man vergleiche diese edle

worden, jene Verzichtleistung zuruͤckfunehmen.“

Leipzig, 15. Okt. Deutsche Blaͤtter berichten Nachstehen⸗ des uͤber den Ausfall der beendigten Michaelis-Messe: „Wenn wir auch mit denselben Erwartungen, die unsere vergangene Ostermesse durch ihr reges Leben und Weben schuf, und uns wirklich an alte bluͤhende Zeiten erinnerte, auf die letzte Michae— lismesse sehen und gehen wollten, so wuͤrden wir uns nur sehr getaäͤuscht finden: denn diese, zu der man wohl ungeheure Massen von Waaren wieder fuͤhrte, schritt in das alte Geleise der stillen wohlbekannten Messen zurück. Was ist die Ursache davon, hoͤrt man fragen? Wir antworten: . Eben die letzte gute Ostermesse mit ihrer Zeit. Es schwankten schon alle gute Hoffnungen vor und bei dem Eroͤffnen der Messe, denn wir sahen ja nicht die Heere von Menschen, die in vergangener Ostermesse aus allen Theilen der Welt zu unseren Mauern eilten. Noch weit we— niger aber fanden sich unsere Erwartungen bestaätigt, als man sich zum Handel wendete. Wolle, Tuch und Sächsische Merinos fanden allein zu erhoͤhten Preisen Abnahme, Seide gewann noch durch spaͤt angekommene Einkäufer Gunst, Leder war wenig am Platz, und darunter zeichnete sich lohgares Schaf⸗ leder mit 20 pCt. Aufschlag als gesucht aus, in Pelz war eini⸗ ger Bedarf, Manufaktur⸗Waaren wenig begehrt, Bijouterie, feine Eisen- und sonstige kurze Waaren schienen wenig beguͤn⸗ stigt zu seyn, und auf dem Hauptmarkt sah man unter allen Verkäufern mehr Stille, als Leben.“

Muͤnchen, 20. Okt. Der Kunst des trefflichen Geheimen Nathes von Walter gelang es, das Augen-Uebel Ihrer Masestaäͤt der Königin, welches sruͤher einen bedenklichen Zustand erreicht hatte, dermaßen zu lindern, daß zur Besorgniß kein Grund mehr . und man der radikalen Heilung mit Zuversicht entge— gensieht.

Se, Excellenz der Minister der Justiz, Freiherr von Zu— rhein, liegt seit ungefaͤhr 3 Wochen an einem Schleim- uͤnd Nervenfieber toͤdtlich krank danieder. Nur der unermüdlichen Sorgfalt des ausgezeichneten Arztes Dr. Wilhelm verdankt man es, daß der Patient noch am Leben ist. Se. Masestaͤt der Koͤ— nig nimmt den lebhaftesten Antheil an dem Befinden des Mi— nisters.

In der Koͤnigl. Muͤnze zu Muͤnchen sind neue Conventions— Thaler geprägt worden. Der Schutzgeist Griechenlands reicht dem Prinzen Otto die Krone von Hellas. Die Umschrift lau— tet: „Otto, Prinz von Bayern, Griechenlands erster Koͤnig. 1832.“ Auf der Kehrseite ist das Bildniß Sr. Majestaͤt des Koͤnigs mit der Umschrift: „Ludwig J., Koͤnig von Bayern.“

Die Griechische Gesandtschaft wird in der nach Hause zuruͤckkehren.

Der Grundstein zum neuen Residenzfluͤgel wurde vorge— stern, ohne Zulassung des Publikums, mit hergebrachter Feier vorgenommen. Heute Abend ist auf der Theresien-Wiese Feuer— werk. Morgen wird das Oktoberfest mit dem sogenannten Nachrennen, wobei der Konig, wie alle Jahre, ohne besondern Empfang erscheinen wird, beschlossen.

Die Graͤnzberichtigungen zwischen Bayern und Oesterreich haben durch den Zusammentritt der von beiden Kronen abgeord⸗ neten Kommissarien begonnen. Dem Vernehmen nach sind die— selben bereits uͤber die Punkte uͤbereingekommen, welche mit naͤchstem Fruͤhjahre der allerdings schwierigen Untersuchung und Ausgleichung unterworfen werden sollen. Fur dieses Jahr kann wegen zu weit vorgeruͤckter Zeit nichts mehr hierin gethan

kuͤrzesten Zeit

Einfachheit mit den Prahlereien, die von einer anderen Red— nerbuͤhne erschallen; und man wird fuͤhlen, auf welcher Seits die Gerechtigkeit, das Gefuͤhl des guten Rechtes und der Schicklichkeit ist, welche ein Konig der Krone auf seinem Haupte schuldig ist.“ .

Frankfurt a. M., 21. Okt. Ueber den Gang der Ge⸗— schaͤfte in Sfaats-Papieren waͤhrend der letzten Woche ist nur Un—

uͤnstiges zu melden. Der lange befuͤrchtete Sturm hat sich genaͤ—

an. und darf man von der Wirkung eben dieser Annaherung auf diejenige schließen, welche sein Ausbruch hervorbringen wird, so drohen unserer Boͤrse schlimme Tage. Die couranten Fonds⸗-Gat⸗ tungen erfuhren in wenigen Stunden einen starken Rückfall, und namentlich traf dies die Hoöllaͤndischen Effekten. Die Ursache dieser Erscheinung ist kein Geheimniß; mit jeder Post kamen von Amster— dam niedrigere Notirungen, von Bruͤssel und Amtwerven Kriegs= Botschaften. Die Belgische Frage uͤbt in ihrer aͤußersten Krisis einen laͤhmenden Einfluß auf die Operationen unserer Spekulanten. Eine fast panische Furcht hat sich der Haussiers und vieler Privat— Personen, die Papiere haben, bemaͤchtigt, wobei denn die gewoͤhnli— chen Folgen eines solchen Standes der Dinge nicht ausbleiben konn— ten. Die Verkaͤufer zeigten sich schagrenweise, die Kauflust min— derte sich mit jedem Augenblick, und die Course wurden aus einer Position nach der andern verdraͤngt. Und diese Uungunst traf nicht nur die Holländischen Papiere, was begreiflich waͤre, sondern nicht wenig auch die Oesterrcichischen. Die 5 und 4proc. Metall. wichen im Laufe der Woche um ein volles Procent, die Bank-Actien um 18 Fl, die Integralen um 14 pCt. Es zeigten sich auch ob= schon man immer noch mehr auf Geruͤchte, als auf Thatsachen baut zu den gesunkenen Preisen stets Abgeber und nur wenige Geld— besizer, die als Nehmer auftreten wollten. Die ersien Tage der neuen Woche muͤsen wohl entscheiden, ob diese entmuthigende Kr sis sich ferner nachtheilig entwickeln soll. Die Praͤmien Gesch aͤfte waren, wegen der starken Schwankungen der Course, nur von ge— ringer Bedeutung. Die Oesterr. Neben Papiere folgten der ruͤck⸗ gaͤngigen Bewegung. Andere Fonds blieben weniger davon betrof— fen, ja Preußische, Bayersche und Spanische Effekten behaupteten sich fest auf den fruͤheren Notirungen. Im Wechselhandel war es still Nur Lyon k. S. war begehrt; die ubrigen Devisen konnte man unter der Notiz haben. Diskonto- Briefe auf gute Haͤuser sind zu 4 1 32 pCt. stets gesucht.

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Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Wien vom 14. Oktober: „Es ist jetzt entschieden, daß Kar X. und seine Familie das Kaiserl. Schloß auf dem Hradschin zu Prag beziehen und so lange bewohnen werden, bis ein zweck mäßiges Lokal zu, ihrer Unterbringung in einer Provinzial Stadt ausgemittelt werden kann. Die Herzogin von An goulüme wird sich gleich nach Ankunft des Königs in Prag dahin begeben. Sie empfaͤngt hier taglich Personen aus dem hoheren Adel und vom diplomatischen Corps. Das lange Zoͤgern der Miguelisten vor Porto läßt glauben, daß Dom Pe⸗ dro mehr Mittel zu seiner Vertheidigung besitzt, als man seit seiner Ankunft in Portugal geglaubt hat; man ahnet, er konnte sich den Winter über halten, und die Zeit seinem Unternehmen einige gluͤckliche Wechselfaͤlle verschaffen; bei dem herrschenden Geiste in Portugal aber wird es ihm schwerlich gelingen, seine Tochter auf den Thron zu setzen. Leicht könnte aber die Portu giesische Frage das Schicksal der Hollaͤndisch-Belgischen treffen,; nämlich unter die Herrschaft der Protokolle zu gerathen, wo—⸗ durch keine der Parteien befriedigt wurde. Bis jetzt ist der Belgische Streit noch immer der Hauptstein des Anssoßes und der schwierigste Punkt bei der Erhaltung des Europaͤischen Frie⸗

w der Revolution war er Coinmis in dem Hause des Herrn

werden.

dens. Man besorgt jeden Tag mehr, daß die Geduld und die

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