1832 / 302 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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unterzeichnet werdt.

sohnung, erschoͤpft seyen.““

„Die Note vom 209. Sept. wurde veranlaßt und unumgaͤnglich nothwendig durch die neuen, laut in Belgien aufgestellten Forderun⸗ gen, welche im Anfange des August⸗Monats den Fortgang der Un- lerhandlungen gernde in dem Augenblick unterbrachen, als man im

Haag Alles zu einer, Unterzeichnung fertig glaubte, so daß man hier Fürchtete, ein Stillschweigen der Regierung durfte als eine Guthei⸗ Forderungen ausgelegt werden, und ihnen auch in Lon⸗ U iti Bei einem zweiten Lesen wird man leicht einsehen, daß die fragliche Note, gleich den vorhergehen— den, in gemaͤßigten und ve rf , Ausdruͤcken abgefaßt war, und

ßung jener For don ine «guͤnstige Aufnahme hereiten.

daß sie, anstatt Ausdruͤcke zu enthalten, welche der Konferenz unan— genehm seyn koͤnnten, sich geradezu über die freundliche Aunahme aussprach, die den letzten Vorschlaͤgen des Kdnigs geworden, und über die Reife, zu der die Unterhandlungen durch' die les gegenseitige Zutrauen gediehen seyen; daß bei dieser Lage der Dinge. der Unteb— jeichnete nicht laut oder ungerzuͤglich, sondern nur in so milden

Wusdruͤcken, wie der Gegenstand erheischté, die Unterzeichnung des!

Traktats verlangt habe; daß vielmehr, weit entfernt, die Konferenz mit Belgien zu identificiren, worin nicht allein ein absolu— ter Widrrspruch liegen, sondern was auch ere rng allen Hand— lungen der Konferenz und ihrem vermittesnden Eharakter ent— gegen, seyn wuͤrde, es wohl möglich sey, den letzten Theil lediglich auf Beigien zu bezschen; daß dlich die Mittel der Versshnung nicht äuf ane Note sich als erschdpft darstellen konn— tan, 89 welcher Holland nu den Wunsch ausdruͤckte, nach Maßgabe

der bid zum Auqust voraͤngegangenen Uebereinkunft zu einem Schkusse

zu kommen; einer Uebereinkunft, von der die Korrespondenz des Un— terzeichngeten sammt den begleitenden Documenten das Haager Ka— binet in Kenntniß gesetzt hatte, und die durch keine spaͤtere Mit— theilung abseiten der Konferenz modificirt worden war.“ „„Diese letztere, (faͤhrt man fort) hat zu erfahren sich bemuͤht, ob der Unterzeichnete mit Instructionen und Vollmachten versehen sey, um unter den Auspicien der Konferenz mjt dem Belgischen Be⸗ vollmaͤchtigten die vorgeschlagenen Auskunftsmittel zu erbrtern; aber die Konferenz hat niemals eine amtliche Antwort auf ihre desfallsi— gen Fragen erhalten.““ . ] „Der Unterzeichnete muß sich hier erlauben, an seine Erklaͤrun zu erinnedn, daß er im Besitz einer vollkommenen, mit der Königl. Interschrift wersehenen Vollmacht sey, um mit der Konferenz zu ondon einen Trennungs-Vertrag zu behandeln und zu unterzeich—⸗ nen, und ihn sofort danach auch mit dem Belgischen Bevollmaͤch— tigten zu unterzeichnen. Aber Verhandlungen zwischen dem Letzte— ö dem Unterzeichneten erschienen dem Grundsatze der Unter⸗ handlung und der, Wuͤrde des Königs so wenig angemessen, daß sie bei der jetzigen Stimmung der Gemuͤther unter den Parteien nur von wenigem Nutzen seyn koͤnnten.“ 33 „Was die am 25. September eingereichten schriftlichen Antwor⸗ ten des Unterzeichneten auf die ihm vorgelegten neun Fragen be— trifft, so wird sich unter den Papieren zum̃ 69. Protokoll der zusam— mengefaßte Inhalt der Erkaͤruüng finden, welche er in der Sitzung an jenem Tage muͤndlich abgab. Dem Anscheine nach findet hier allerdings eine Zweideutigkeit statt, indessen kann sich der Unter— zeichnetẽ nur auf seine schriftlichen Antworten beziehen, welche, wie er in der Konferenz am 26. Sept erklaͤrte, allein als authentisch zu

betrachten sind.“

„Jenem summarischen Inhalte nach wuͤrde das Haager Kabi⸗!) net die Gebiets-Theilung der 21 Artikel nicht genehmigen, ausge

nommen unter einer Garantie, daß die Entschaͤdigungen in Lim— burg mit Holland vereinigt werden. In ihrer Erwiederung dar⸗ auf bemerkte die Konferenz, daß eine solche Einverleibung von der Einwilligung der Agngten und des Deutschen Bundes abhange“

„Da. dle Niederlaͤndische Regierung mit einer unbedeutenden Modification ihre Einwilligung zu einem in den Traktat der 5 Hofe einzurückenden Additional - Artikel über diesen Punkt gab, so ward von der Konferenz vorgeschlagen, diese Frage als gaͤnzlich beseitigt zu betrachten. Von einer speziellen Garantie war nicht die Rede, da nur die Frage uͤber das Großherzogthum die Agnaten und den Deutschen Bund angehen konnte.“ ;

„Hinsichtlich der Bemerkung in seiner vierten Antwort ist der unterzeichnete beauftragt zu erklaren, daß, da die Unterhandlung in den letzten sechs Monaten unabaͤnderlich sich auf die 24 Artikel gestuͤtzt hat, das Haager Kabinet jetzt nicht gestatten konne, daß Eine der Parteien von den in denselben enthaltenen Bedingungen abgehe, wo⸗ durch gegen den Grundfatz aller Unterhandlungen angestoßen, und wodurch die gegenwaͤrtige unbeendbar gemacht werden würde.“

„Was die uͤbrigen neuen und jetzt unerwartet erhobenen Schwie⸗ rigkeiten gegen die Anwendung des Tarifs und anderer Bestimmun⸗

„gen der Mainzer Kommission auf der Schelde betrifft, so wuͤrden diese bei aufmerksamerer Untersuchung sofort verschwinden, und das Ergebniß wurde zeigen, daß Belgien, durch uͤbertriebene und irrige Behauptungen, einem Theile des Publikums eine falsche Ansicht uͤber den Gegenstand beigebracht hat, So ist wohl behauptet worden. daß dle Lootsengelder auf der Schelde höher seyen, als auf der Maas, wahrend oft das Gegentheil der Fall ist.“

„Gegen seine fünfte Antwort hat man abermals eingewendet, daß die Riederlaͤndischen Vorschlaͤge hinsichtlich der Benutzung der Vinn en. Gewa ser zu keinem Nesultate fuhren würden, und hat sich dabei auf die Verhandlungen der Rhein⸗Ufer-Stagten bezogen.“

„Der unterzeichnete nimmt sich die Freiheit, daran zu erinnern, daß ein jeder Staat im Allgemeinen das Recht hat, fremde Flaggen auf seinen Binnen-Gewaͤssern nicht zuzulassen, oder in dieser Zulas⸗ sung eine Flagge vor der anderen zu begünstigen. Hat man ver⸗

fuͤgt, daß die Belgische Fluge auf den Binnen-Gewaͤssern zuzu⸗

lassen und gleich der am meisten beguͤnstigten zu behandeln sey, so ist das rein illusorisch, da es bis zum heutigen Tage keine Nation giebt, die in dieser Hinsicht vor einer anderen beguͤnstigt sey, auch wohl kein Zeitpunkt nachgewiesen werden koͤnnte, wo ein solcher Fall stattgefunden habe. Was den National-Tarif betrifft, den eine jede Regierung fuͤr ihre Binnen⸗Gewaͤsser vorschreibt, so kann die⸗ ser nie im Wege seyn, um durch einen Schifffahrts⸗ und Handels⸗ Vertrag, nach den Grundsaͤtzen der Reciprocitaͤt, einen anderen zu substituiren. Was aber die Verhandlungen der Rhein⸗Ufer⸗Staaten unter sich angeht, so kann Se. Maj. als Konig der Niederlande, nimmermehr die Dazwischenkunft anderer, nicht dazu gehbriger Machte gestatten; und als Großherzog von Luxemburg muß er die Andeutung auf eine solche Dazwischenkunft fuͤr eine Her⸗ absetzung der Wurde, fuͤr eine Vernichtung der Unabhaͤngigkeit des Deutschen Bundes betrachten.“ «.

„Da eine Bemerkung zu der gten Frage der Entschaͤdigung er⸗ waͤhnt hat, welche das Haager Kabinet fuͤr das Uebergehen des Til gungs⸗ Fonds anzubieten geneigt seyn möchte, so ist der Unterzeich⸗ nete zu der Erklaͤrung ermaͤchtigt, daß die Niederlaͤndische Regie⸗ rung keinen weiteren Werth auf jene Verfugung legt, außer so weit sie die Beziehungen der beiden Lander zu einander zu verein— fachen dient, und der Unannehmlichkeit verwickelter Geldverhaͤltnisse vorbeugt, nicht aber aus Furcht irgend eines bedeutenden Ausfalles

u Gunsten Belgiens, weshalb sie denn in einen billigen Abzug von kin abseiten Belgiens schuldigen Ruͤckstaͤnden willigt“

„Im Iasten Protokolle heißt es, daß die Konferenz den von der Niederlaͤndischen Regierung , , n Vertrags⸗ Entwurf fuͤr unzulaͤssig erklaͤrt habe, Es wird Lagegen nicht bestritten, daß die⸗ ser Entwurf hinsichtlich des größten Mlle seiner Grundlagen wie feiner Details bis zum August⸗Monat fortwährend zwischen den Mit⸗ gliedern der Konferenz und dem unterzeichneten diskutirt worden, und daß bis zu jenem Augenblicke von den seitdem erhobenen Anspruͤchen Belgiens keine Rede gewesen ist. Auch wird behauptet, Belgien wurde sich nicht weigern, über die Modifieationen, die die erste Vor⸗ siellung Hollands enthielt, so wie über die Reservationen und Wuͤn⸗ sche der Sesterreichischen, Preußischen und Russischen Hofe weiter zu

unterhandeln⸗“

hn Die erste Wirkung jener Note, welche ganz den Anschein eines Manifestes gegen die Konferenz hatte, war die, bei der letzteren den Glauben zu erwecken, daß alle Mittel der Ver=

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1212 st

„Das Haager Kabinet, dessen gegenwaͤrtiges politisches System im Allgemeinen mit jenen fruͤheren Vorstllüngen und mit diesen Reservntionen uͤbereinstimmt, hat noch keine solche Neigung bei Belgien verspuͤrt, welches stets jede Ausgleichung, verweigert, und nicht den geringsten Schritt gethan hat, um zu einem billigen Ne— sultate zu gelangen.“ ö „Da die gegenwaͤrtige Note nur den Zweck hat, gewisse That— sachen aufzuklaͤren, nicht äber den ganzen Inhalt der 69 und 79 Protokolle, welche dem Haager Kabinette noch nicht einmal amtlich mitgetheilt sind, durch zugehen, so hat sich der Unterzeichnet seiner Auf— abe entledigt, sich alle ferneren Erklärungen vorbehaltend, welche ie Umstaͤnde, in Bezug auf aͤndere Theile jener diplomatischen Ak— tenstuͤcke wie auf die Rechte seiner Regierung nothwendig machen

jetzt von ihm darüber beobachteten Stillschweigen ziehen konnte.“ (Es bleibt fuͤr ihn noch eine peinliche Pflicht zu erfuͤllen übrig, namlich die, den tiefen Kuniiner auszusprechen, welchen der Koͤnig daruͤber empfunden, daß in diesen Protokollen und den dazu gehöͤ— rigen Lktenstuͤcken nur von einer Ausgleichung fuͤr Velgien die Rede ist; daß, ohne die vielfachen Concessionen Sr. Majestaͤt in Änschlag zu bringen, es der Niederlaͤndischen Regierung vorgeworfen wird, einem guͤtlichen Abkommen den Riegel vorgeschoben zu haben, weshalb sie denn hören muß, als Etwas, da; sich votz selbst gersteht, Belgien werde sich zu nichts mehr verstehen, sobald die Vollmachten seiner Gesandten abgelaufen; daß gegen ihn, den Beraubten, eine Sprache gefuͤhrt wird, welche, nach günstiger Wendung der Unterhandlun— gen, den, welcher empfaͤngt, treffen sottte; und daß man, anstatt dem Letzteren, als ausdruͤckliche Bedingung die von dem Ersteren gebrachten Opfer aufzuerlegen, noch verlangt, daß der Beraubte er— klaͤrt: „Ich bin zufrieden“, uns dabei sieht, wie jede Ausgleichung, so lange als es seinem Gegner gefallt, hinausgesetzt wird“

„„Zu oft (sagt man) huͤllt sich das Haager Kabinet in schungen. ““ ̃

„Koͤnnte sich ein solcher Ausdruck auch auf innere Ueberzeugung stuͤtzen, da, wo ein rechtmaͤßiger Monarch, dem Gesetze der Noth? wendigkeit nachgebend, als er den großeren Theil seiner Staaten im Aufruhr begriffen erblickt, darin willigt, zwei Drittheile seinezs Kö— nigreiches und die Halfte seiner Familien-Besitzungen aufzuopfern, den gufruͤhrerischen Provinzen einen ungeheuren Theil der Staatz schuld zu erlassen und ihnen bedeutende Handels-Vortheile zuzuge⸗ stehen, so ist er doch weder verpflichtet noch befugt, ihnen die erffen Interessen, die ganze Unabhaͤngigkeit eines ihm treu gebliebenen Volkes Preis zu geben, und eben so wenig wuͤrde der constitution— nelle Fuͤrst eines freien, so verstaͤndigen als treu ergebenen Volkes, in seinen auswaͤrtigen Verhaͤltnissen einen Weg verfolgen, der den! Gemeingeiste und der einstimmigen -Ansicht seines Volkes widerstrebte; es wuͤrde ihm, wo dessen huͤrgerliche Existenz auf dem Spiele steht, nicht zustehen, sein Volk als ein Brandopfer fuͤr die allgeweinen oder thetl⸗ weisen Verwirrungen Europa's darzubringen. Nür in einem solchen Falle wuͤrde die Hollaͤndische Regierung sich wirklich in Taͤuschun— gen huͤllen, und ihnen dadurch Wirklichkeit geben, daß sie sie als Grundlage fuͤr ein politisches System annimmt.“ x

„Der Unterzeichnete ergreift diese Gelegenheit c.

(Unterz.) H. van Zuylen van Nyevelt. London, den 18. Oktober 1832.“

Die Times sagt in Bezug auf einige, ihr von threm ei ge— nen Hollandischen Korrespondenten entgegengestellte Bemerkun— gen: „Wir haben keinen Augenblick daran gedacht, die Verdienste der Hollaͤnder zur See zu schmaͤlern, oder unsere eigenen auf ihre Kosten zu erhoͤhen; sondern wir hielten es nur fuͤr ange— messen, als wir den Tories antworteten, die unsere gegenwaͤrtige Allianz mit Frankreich mit der hoͤchst unpopulairen, ungerechten und verderblichen Verbindung unter Karl ll. verglichen, zu zei—

Taͤu⸗

gen, daß, wenn man unser gegenwaͤrtiges Verfahren durch An— spielung auf jene Unternehmung gegen unsern alten Verbuͤnde— ten verhaßt machen wollte, wir auch berechtigt wären, uns auf Kämpse mit Holland zu berufen, wo unsere Sache, wie jetzt, gerecht und billig war. England befindet sich jetzt in vollkomn— mener Freiheit, diejenige Politik zu befolgen, welche seine beste—

das Verfahren seiner Regterung in Zeiten und unter Umstäͤnden, die mit den gegenwaͤrtigen gar keine Aehnlichkeit haben, Bezug zu nehmen.“

Ueber denselben Gegenstand äußert die Morning-Post: „Die Entstellungen und die Unverschämtheit, durch welche die Anhänger der Minister es versuchen, ihren beabsichtigten Angriff auf Holland zu vertheidigen, muͤssen allein hinreichen, einen Ab— scheu fuͤr die Sache und die Personen einzufloͤßen, welche zu so ungestalteten und grundsatzlosen Maßregeln rathen. Das Haupt- und zugleich das betrüͤgerischeste Argument besteht darin, daß England und Frankreich aus reiner Liebe zum Frieden Krieg gegen Holland beginnen wollen. Boͤ— ses zu thun, auf daß Gutes daraus entstehe, ist aber ein Grundsatz, dem sich Vernunft und Religion auf gleiche Weise entgegenstellen. Es ist indessen erfreulich zu bemerken, daß die Vertheidiger der Verwaltung keine Hoffnung haben, die Zustim— mung des Landes zu ihrem anti-nationalen Plane zu erhalten, wenn sie den Fall mit Offenheit und Aufrichtigkeit vortragen, und daß sie deshalb taglich zu den schamlosesten Falschheiten ihre Zuflucht nehmen muͤssen. Dahin gehört unter Anderein die Be— hauptung, welche von einigen ministeriellen Organen so geflissent— lich verbreitet wird, daß der Koͤnig der Niederlande unter keiner Bedinzung die Trennung Belgiens von Holland zugestehen wolle, und daß es sein eigentlicher Zweck sey, die beiden Laͤnder wieder unter seiner Herrschaft zu vereinigen. Wenn an dieser Behaup— tung irgend etwas Wahres waͤre, so wissen wir nicht, ob der Koͤnig der Niederlande deshalb so sehr zu tadeln, und ob es Englands besondere Pflicht ware, diese Absicht zu durchkreuzen; aber die Behauptung ist durchaus und ganzlich falsch. Der Konig der Niederlande hat schon in Trennungs-Bedingungen gewilligt, und zwar in Bedingungen, die das Britische Ministerlum und seine Anhänger nicht fuͤr unbillig erklaͤren konnen, da die Kon— ferenz sie selbst vorgeschlagen hatte. Der Koͤnig der Niederlande will sich sogar gegenwaͤrtig Bedingungen unterwerfen, die der Macht und Wuͤrde seiner Krone und den Interessen seiner ge—

einst mit dem Ansehen der Konferenz gestempelt waren. Er ver— langt nur, daß Fluͤsse, die durch sein Gebiet fließen, nicht als offene See betrachtet werden, und daß seine Souveraine— tät uͤber diese Fluͤsse nicht ganzlich aufgehoben werde. Heißt das sedes Arrangement zuruͤckweisen? Heißt das den Krieg wollen? Ist darin der Wunsch zu erblicken, Belgien wieder unter den Hollaͤndischen Scepter zu bringen? Und doch will man der Ansicht Glauben verschaffen, daß dieser Krieg, der, wie man sagt, durch die Blokade der Holländischen Kuͤsten und durch

Koͤnig der Niederlande hervorgerufen wuͤrde?“

Der Courier bemerkt: „Die Belgischen Kammern treten am 13ten Nov. zusammen. Alle unsere Briefe stimmen darin uͤberein, daß es unumgänglich nothwendig ist, daß der Koͤnig Leopold in seiner Thron-Rede entweder sagt, daß Frankreich und England ihm unverzuͤglich beistehen werden, um im Besitz des Theiles des National-Gebietes zu gelangen, der noch von den Hollaͤndern besetzt ist, oder daß er diesen Schritt allein ergreifen wird. Die Popularität des Königs wuͤrde ernstlich gefaͤhrdet werden, wenn er nicht im Stande ware, die unver—

durften, um die. Folgerungen zu veseitigen, die man sonst aus dem

henden Interessen Und Verpflichtungen ihm auferlegen, ohne auf!

treuen Unterthanen weniger guͤnstig sind, als diejenigen, welche

Beschießung der Hollaͤndischen Festungen beginnen soll, durch den

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Bereilschast zu setzen, um nach Lissabon zu segeln.

zuͤzliche Anwendung entscheidender Maßregeln anzuzeigen“ if zuüruͤckkehren. Das Lager bei Diest ist nunmehr ab— „Es hat also,“ wie ein Tory-Blatt bemerkt, „die Englis wochen; die Barracken werden indessen den Winter über ste⸗ Politik jetzt nichts weiter zu thun, als den Franzosen und bleiben, um noͤthigenfalls im naͤchsten Fruͤhjahr wieder bezo— Belgiern zu wohlklingenden Thron-Reden zu verhelfen.“ werden zu koͤnnen. . .

Der Tourier will aus guter Quelle wissen, daß die . Im hiesigen Moniteur liest man: „Der Courrier zoͤsische Flotte unter den Befehlen des Admiral Villeneuve ] ae hat gemeldet, daß der Regierung seit einigen Tagen neue am naͤchsten Donnerstag mit der Englischen Flotte. in Spith Tichläge mitgetheilt worden wären, und daß das? Kabinet vereinigen werde. . uber berathschlage. Wir sind ermächtigt, zu erklaͤren, daß

Im Hafen, von Portsmouth sind die Ruͤstungen sehr Regierung keine Mittheilung erhalten hat, ünd daß die vom deutend. Der Contre-⸗Admiral Sir Edward Owen war dase urrier behauptete Thatsache ganzlich erdichtet ist.“ mit dem Kriegsschiffe „Southampton“ eingetroffen und n Der Kriegs-Minister ist gestern Nachmittags um 3 Uhr sich von da nach London begeben. Da dieser Admiral mit ) Valenciennes wieder in Brüͤssel eingetroffen, und hatte so⸗ Hollaͤndischen Käste sehr genau bekannt ist, so hieß es, er ln Lich eine Audienz beim Könige. . . eine Abtheisung des unter die Befehle des Admirals Masn⸗ Das ,,, enthalt eine ausfuͤhrliche Erzaͤhlung der gestellten Geschwaders befehligen. Letzterer hatte seine Ilan sände, welche die Verhaftung des Herrn Pescatore begleitet am. Bord des Linienschiffes „Donegak“ aufgezogen. n, und versschert, daß die Verhaftung nicht in Niederanven,

Der Morning-Herald enthaͤlt ein Privat⸗-Schuh L die Hollaͤnder behaupteten, sondern in Grevenmacher, und aus Madrid, worin erzählt. wird, daß Hie neuen Minister zn saußerhalb des Festungs⸗Nanons stattg'fünden habe. D Könige den Eñtwurf zu einem Dekret vorgeschlagen hatten, hr meldet, daß die Hollander in Luxemburg einen Herrn durch allen Spaniern sowohl im In- als im Auslande fuͤr L aus Ettelbruͤsk, der besonders dazu beigetragen habe, die tische Vergehen eine vollkommene Amnestie zugesichert nin linger Tornach's in die Hande der Belgischen Behörden zu In dem diesem Dekrete vorangehenden Berichte hatten die an, vechaftet hatten. 5 nister diese Maßregel als die nothwendigste und nuͤtzlichst u Der Direktor des Luͤtticher Théaters, Herr St. Victor, hat den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden geschildert. 34 gestern Nachmittags erschossen; man glaubt, daß finanzielle

Aus Portugal sind noch keine neuere Nachrlchten ein ssegenheiten ihn zu diesem verzweifelten Schritt getrieben haben. gangen, und man ist sehr gespannt auf die nächste Kunde von in *Pruͤssel, 25. Ott. Der neue Justiz⸗Minister, Herr Le—

Im Courier liest man: „Wir bemerken, daß die Rö, hat nun ebenfalls ein Rundschreiben an die General⸗Pro⸗ ning-Chronicle recht berichtet ist, wenn sie anzeigt, daß äatoren der Appellationshoͤfe erlassen, worin er sie zu strenger „Britannia“ von 120 Kanonen und der „St. Vincent denergischer Erfuͤllung ihrer Pflichten ermahnt. . La0 Kanonen nach dem Tajo beordert sind, um did Flo Das Memorial sagt? „Man versichert, daß die Minister, Admiral Parker zu verstaͤrken, daß aber die Schluͤsse, die nn sie sich zum erstenmale versammelten, ein Protokoll aufge⸗ Kollege daraus zieht, falsch sind. Die Schiffe werden nich nnen, und darin die Bedingungen verzeichnet haben, unter gesendet, um irgend eine Forderung bei der Regierung In en sie sich zur Uebernahme des Portefeuilles verstanden, in⸗ Miguels zu unterstuͤtzen, sondern sie solken nur drei ann in sie dabei bemerkten, daß diese Bedingungen eine gegenseitige Schiffe ersetzen, welche von dem Geschwader des Abnünerplichtung bildeten.“ . ; Parker zu der Flotte des Sir P. Malcolm stoßen, welch, n Wir glauben“, sagt dasselbe Blatt, „daß die Menge unsere Leser wissen, binnen kurzem nach der Schelbe segeln hn die Bebeutsamkeit der politischen Angelegenheiten den Mi—

Nachrichten aus Gibraltar vom 1. Okt. zufolge, hm Eer⸗Rath bis jetzt verhindert haben, sich mit der Besetzung des Bomben-Schiff „Meteor“ Befehl erhalten, sich sehleungsin nz. Ministeriu ms zu beschäftigen, welches noch immer ohne ef ist.“

Sir Richard Vyvyan, als einer der heftigsten Gegnern 26. Memorial Belge erklaͤrt, daß der jetzige Justiz— Ministeriums im letzten Parlamente bekannt, hat die von e Inißter, Herr Lebean, zuletzt an 12. Ottaber einen Artstel far ten diner großen Anzahl von Wählern der Stadt Bristol an Ms Blatt geschrieben, seitdem aber keinen Antheil an der Re— ergangene Einladung angenommen. Sein Gegner daselbt! liön genommen habe, und auch ferner keinen daran nehmen Herr Protheroe. Ne.

Gestern fand in Guildhall eine Versammlung statt, um Mittel zu berathen, wie der jetzige Lord- Mayor, Sir In Key, am leichtesten zum Repraͤsen anten fuͤr die City von n don im Parla ent gewaͤhlt werden koͤnne, und wurden in disp

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Okt. Ee. Maj. der König l ken d. einer Deputation van Professoren aus Upfala, die Al— Beziehung verschiedene Beschluͤsse gefaßt. . hoͤchstdemselbey eine zu Ehren Sr. Koͤnigé Hoheit des Kron— Die oͤffentlichen Blaͤtter hatten eine Rede des Herrn En nzen, als Kanzler jener Akademie, geprägte Denkmünze zu mitgetheilt, welche er in Elomnel gehalten, und worin er schaPrreichen die Ehre hatten, Audienz gegeben, und derselben auf leidenschaftlichsten und aufreizendsten Aeußerungen sollte hie Anrede folgende Antwort ertheilt: ? zu Schulden kommen lassen. Er erklärt jetzt oͤffentlich, daß ii „Meine Herren! Die Mir von J

7.

zaben am

. . Ihnen. uͤberreichte Denkmuͤnze Ausdrücke entstellt worden wären, und man ihm Außerungen G. Wir aus mehr als einem Grunde werth. Als Ich Meinen Sohn den Mund gelegt, an die er niemals gedacht habe. anzler der Akademikten beider Königreiche ernannte, habe Ich Am 13ten d. M. starb in Burfington der General⸗kehh— giaubtz, daß, der, Erbe , . emeinschaftlichen Throne keinem nant Macdonald im 57sten Jahre seines Alters. Er wu, ch igt der Wissenschaften und Künste, keiner der Qucken des b⸗ . , , , . etlichen Wohles fremd seyn dürte. Indem Ich ihn beauftragte, gleich von Schottischer Abkunft, Irlaͤndischer Dait, und het erste Mittelsmann zwischen Mir und den gelehrten Gesellschaften zu läßt zwoͤlf Kinder. . . ß, habe Ich gewuͤnscht, ihn in direkter Bezichung zu den Man Die gestern bei der Central-Gesundheits-Behoͤrde in Log zu steüen, welche das Staatsieben bilden, indem sie mit Lei⸗

aus England und Schottland eingegangenen Cholerg-Bexrichte M3 und Verbollkomninung der Jugend⸗Erziehung beschaͤftigt sinb. den wieder 40 Erkrankungen und 199 Todesfalle an zwei Ta] meine Herren, diese aufstrebende Jugend wird dereinst die Stütze J. Daterlandes seyn indein ser die Vergangenheit prüft, werd' sie

der Gegenwart versichern' und die Zukunft zu leiten wisseh. ich Sie und Ihre Kollegen von den andern AkademiFeen unter let, wird sie, wie Ich hoffe, so gluͤcklich seyn, das Boͤse zu ver

Nee d erlagan

ö. Aus dem Haag, 2n Okt. Im Journal de la Hin

*

liest man: „Wir vernehmen daß sich die Generalstaaten in n den = und das Güte siets zu? bewirken süchen. Venn große gestrigen geheimen Ausschuß der zweiten Kammer mit der 2 hih, dessen Andenken wir verehren, hat feine Kbnigl.“ Li wort auf die Eröffnungs- Rede Sr. Majestaͤt beschaͤftigt hig hltat auf Ihre Universitaäͤt ausgedehnt. Indem er fuͤr und daß der von der Kommission vorgelegte Entwurf einstinn Rechte des Gedankens kaͤmpfte, besiegelte er mit fei—

mnzBlute die erstaunenswuͤrdigen Resultate, welche Europa ein ö Ansehen gewährten. Indem Carl söustav in selne Fußstapfen it, befestigte e? Schwedens politisches Daseyn und beschuͤtzte Fhre sersitsst. Das Denkmal, das Ich dem Nuhme Guß Abokphs chte, konnte nicht Fesser aufgeffellt seyn, alz in einer Staht, wo mile Gegenstaͤnde sein⸗ Andenken erneuern. Die. studirende Ju— wird darin eine neue Aufmunftrung, eine heilige. Verpflichtung Ausdauer in ihren glücklichen Anlagen wahrnehmen. Mit Ver Rügen ergreife Ich jede Gelegenheit, Ihnen Fie Darf ert Mei zuneigung und meines Königl. Wohlwollens zu erneuern“ Dass Andenken Gustav Adolphs des Großen wird, wie es t, auch in der Hauptstadt feierlich begangen gwerden. Unser r geistlicher Redner, der Bischof. Wallin, wird an die sem ge in der Ritzderholms-Kirche eine Rede halten, wobei der iat gus der Gruft genommen und im Chor der Kirche aufge— t, iber der Bildsaͤule des Helden auf dem Gustav⸗ Adolphs⸗ laß eine Ehrenpforte errichtet, und große Parade gehalten tden wird. Auch wird zu einer neu zu prägenden Medaille

angenommen worden ist.“

Aus Tilburg wird gemeldet, daß Se. K. H. der Feldmarsthl sich eifrig mit Inspizirung der Vertheidigungs-Mittel von sn Stadt bis Bergen-op-Zoom beschaͤftigt. Man hat die noͤthig Maßregeln getroffen, üm die alte Maas abzuleiten; Gertruidenm ist in gutem Vertheidigungs-Zustande. Die Feld-Truppen hlf— den sich in ihren alten Stellungen und erhalten täglich Ver kungen. Belgische Soldaten haben vor einigen Tagen in h Wohnung des Schleusen⸗Wächters bel Someren Excesse begann

Man schreibt aus Vtieß ingen vom 22sten d. M. 19ten Abends verkuͤndigten einige Nothschuͤsse, daß ein E dem Untergange nahe sey; es war nebelichtes Wetter gewehn als das Schiff vor dem Hafen angekommen war. Es ergahst daß es die Korvette „Pollux“ war, die auf einer Sandban n scheitert war, jedoch durch Ueberbordwersen eines Theils ih Batterie diesem gefährlichen Zustande gluͤcklich entkam und? solgenden Tage mit der noch uͤbrigen Mannschaft glücklich der hiesigen Rhede anlangte. Dieses Kriegsschiff ist im von Batavia abgosegelt und hat auf der Fahrt drei verdiensin Offiziere, worunter den Kommandanten, Obersten Eeg, 1 vierzig Mann durch Skorbut und andere Krankheiten verlött

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0

ö Vissenschaften vorschlagen wird.

Zwei neue Protokolle über das Verhör der Freiherren von tzesack und von Duͤben sind der Heffenilichkeit übergeben und Amsterdam, 24. Okt.) Das heutige Han dels hin 1 66en Zeitung beigelegt worden, woraus erhellt, daß man enthaͤlt folgende Nachrichten aus dem Haag vom Dim h * den Papieren des Feeiherrn von Duͤben ein in schlechtem den 23sten d. M.: „Es ist heute ein Kabine ts-Rath gehähh i ssch geschriebenes Concept zu einem Briefe an den Gra— worden, der von halb 11 bis 3 Uhr gedauert hat. Es hen er haf in Wien, und drei Couverte gefunden, wovon zwei daß darin uͤber die neueren Vorschlaͤge der Konferenz betch susschtife: „Son Allesse Royale le Prince de Wasa'. schlagt worden und daß die Frage hinsichtlich der Scheldeij 5 dei e in Schwedischer Sprache: „Hans Kongl. Hoͤghet von unserer Regierung jetzt auf ein solches Terrain versebt ih Den f Wasa ; fuͤhrten, Ferner sand man noch einen theils den, daß man Grund hat, zu vermuthen, die Vorschlaͤe, ö. r, cheils in Schwedischer Sprache geschriebenen Auf⸗ man nun wieder unsererselts an die Konferenz lachen 2 Gsrnden Inhalts; „200 Dukaten, um meine Reisekosten zu werden von derselben als genuͤgend und befriedligend anti n; Quarantaine halten; der hohe Eours macht Alles

D 2

4 ö f. . 141 ,, 6 8 . a. ) ö, 2 ' s werden; auch glaubt man, daß die Antwort der ir engl 66. „00 Dukaten, unm die Reisetosten fur die stens nach London abgesandt werden wird.“ In olg Ce en Ruͤckreise, und die Kosten zu decken, die ich

ĩ ; le fn . Ser Königliche Hoheit in Schweden geinacht, wel

Nachrichten sind heute an der hiesigen Boͤrse sehr vie namentlich fuͤr Haager Rechnung, gekauft worden. wirkl. Schuld wurde bis 43) bezahlt.

Nebel I. Deren Vortheil nicht unbedeutend sind; es versteht gn selbst, daß ich aus diesen Mitteln die Schuld bezahle, Unter mehreren an der heutigen Boͤrse verbreitet genen hal n fur Sc. Königl. Hohelt zugezogen habe,. „Se. Geruͤchten war auch das, daß die Deputation der Genial ss¶ 5 . empfangen das Poriralt Gustas III. und bie welche Sr. Maj. die Adresse derselben uͤberbracht, die ere, nn täshlcht Sele betzmme, kann ich nicht von hin, sten Zusicherungen uber die Aussicht einer baldigen Erledigt n . 6. Königl. Hoheit werden doch am Ende meine der Riederlaͤndischen Angelegenheiten erhalten habe. seh kahlen emüsen, safern ere in den Augen der Welt als ststaͤndiger, ehrenwerther Fuͤrst, der mich zu Unterneh—

angesehen werden will sonst schreibe ich

J n veranlaßte, Am kuͤnftigen Donnerstag with e rr gen, Höͤfe, deren Minister ich perssnlich kenne, und

e der Truy * n Hainzen Jedesmal (ompromittiren und ihn verhaßt

Der Frhr. v. Duͤben hat jedoch standhaft gelaͤug—

Bruͤssel, 24. Okt. ͤ Koͤnig von hier nach Diest reisen, daselbst einen 24 stem un 67 ĩ t, , stat nig nit ich Communicationen mie dem Prinzen unterhalten en, zugleich aber erklärt, daß er ein inniges Gefuͤhl fuͤr

pen der 1sten Division die Revue passiren lassen, rinzen und seine Familie hege, weil jeder Gutdenkender

in Loͤwen schlafen. Am folgenden Tage wird Se. Mase n,, nn,, . U se Nieser Artikel ist einem Theil unserer Leser schon M men ickli Mitleide ü J unter „Neueste Nachrichten“ mitgetheilt worden. em Unglucklichen Mitleiden empfinden muͤsse. Das

wesehej

1213 Verlangen der Verhafteten, gegen gestellt zu werden, ist vom Hofgerichte abgeschlagen worden.

Deutschland.

Buͤrgschaft auf freien Fuß

Munchen, 23. Okt. Das erledigte Justiz⸗Ministerium ist provisorisch dem sehr betagten Koͤnigl. Staatskath und Appel— lations Gerichts⸗Praͤsldenten, Freiherrn v. Branka, zur Verwe— sung uͤbertragen. Eine Mittheilung, daß Konig Otto den Ge— sandten aus Hellas in Griechischer Sprache geantwortet habe, ist dahin zu berichtigen, daß Se. Maj. nicht in der feierlichen Vorstellung der Gesandten, fondern in der darauf ertheilten Pri⸗ vat-Audienz Sich vielmals der Griechischen Sprache bediente. Als Leibarzt des Koͤnigs von Griechenland wird Pr. Roͤser be⸗ zeichnet; ein ausgezeichneter, aus der Schule des unvergeßlichen

Großi hervorgegangener Arzt, der Frankreich und England be— reiste und im vorigen Jahre in Akiftrag der Regierung die Cho— lera in Berlin beobachtete— . ö Kaiser Russische Botschafter beim Franzoͤsischen Hofe, Graf. Pozzo di Borgo, passirte, von Muͤnchen kommend, am 22 Oktober durch Augsburg. 8 s 5 957 Die Gese⸗ 3 9 für R Ka ssel⸗ ä, Okt. Die Gesetz ? Sammlung fuͤr Kurhessen enthalt eine Allerhoöchste Berordnung, wonach Se. Hoheit der Kurprinz-Mitregent auf Antrag des Gesammt⸗Staats⸗Ministe⸗ riums sich bewogen gefunden haben, die Au hebung der durch die Berordnung vom 29. Juni 1821 gebildeten Deputationen 8 n diwi ö 6 Teęrnofn . ; X * des Landwirthschafts⸗ Vereins zu Marburg, Fulda, Hanau und Rinteln zu verfugen. Braunschweig, 19. Okt. Der Jahrestag der Leipziger

Befreiungsschlacht würde in Brannschweig durch eine würdige Feier geehrt. Das Offizier-Coros der Herzoglichen Truppen

hatte dem Fuͤhrer des Br— unschweigischen Corps in der Schlacht

bei Waterloo, dem General Elias Olfermann, auf dem in der Nähe der Stadt gelegenen Nußberge eine Ehrensaäule errichten lassen, und der heutige Tag wurde zu der feierlichen Einwei— hung des Denkmals gewählt. Das gesammte in der Haupt— stadt liegende Truppen-Corps ruͤckte aus, und hildete um die Saͤule ein offenes Quarré. An dem Fuße der GSaͤule sprach der Hofprediger, Abt Westphal, ernste, zum Herzen dringende Werte. Der wuͤrdige Redner erinnerte daran, wie er vor 17 Jahren auf dem Marsfelde vor Paris gleichfalls in der Mitte der tapfern Braunschweiger Schaaͤren gestanden und durch die Weihe der Religion die Feier der Leipziger Schlacht erhoͤht habe.

J Frankfurt a. M., 26. Okt. Der Abgesandte der hohen Pforte, Herr Maurojeni, ein Fanariote, ist am 23sten d. M. auf der Reise nach London durch die Rheingegenden gekommen. Vergleiche den Art. Tuͤrkei im heutigen Blatte der Staats. Zeitung.)

Hiesige Blatter berichten: „Die neulich von der Allge— meinen Zeitung gemeldete (in Nr. 9 der Staats- Zeitung auf— genommene) Nachricht, daß der verdienstvolle Deputirte der

Stadt Jena, Geheime Hofrath Luden, seine Stelle bei unserer

Stande Versamnlung niedergelegt habe, ist bloß in soferm rich— tig, als derselbe zwar seinen Austritt aus der Staͤnde⸗Versamm⸗ ung zu beabsichtigen scheint, doch hat er deshalb noch keine Anzeige an das Staats— Ministerium gelangen lassen.“

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Wien, 17. Okt. (Allgemeine von Coudenhove, einer der Dienst⸗Kämmerer St. des Erzherzogs Franz Karl, ist bereits von hier den Grafen von Ponthieu, der am 28sten d. M. in Prag ein⸗ treffen wird, an, der Graͤnze zu empfangen. Am verflossenen Montgg, dem Namenstage der Frau Herzogin von Angoulsme, war Familientafel bei Hofe in der K. K. Burg. Die Frau Herzogin wird am 25sten d. Wien verlassen, um sich nach Prag zu begeben. Alle Mitglieder des diplomatischen Corps, mit Aus— nahme der Englischen und Franzoͤsischen Botschaft, haben die Ehre gehabt, ihr vorgestellt zu werden. Gestern Abends beehrten JJ. MM. der Kaiser und die Kaiserin, der juͤngere

König und die Koͤnigin von Ungarn, so wie die uͤbrigen Mit—

Kaiserl. Hoh. abgereist, um

den Verewigten subscrwirt, deren Inschrift die Akademie

glieder der Kaiserl. Familie das Burg-Theater, wo die Jung—

frau von Orleans aufgefuͤhrt wurde, mit Ihrer Gegenwart, und

wurden mit stuͤrmischem Jubel empfangen. Man glaubt, daß

die Kaiserl. Familie, wenn die herrliche Herbst-Witterung, deren

anhalt, noch einige Zeit in Schönbrunn verweilen erde.

Portugal.

. . orf de 4 ug vom 4. Okt. theilt nachstehenden Be— richt des General? ezo da Negoa aber den A * ;

e z a Regoag uber den Angriff auf Porto am 29. v. M. mit: KJ

. P . 2

ö. Ich habe die Ehre, Ew. Excellenz anzuzeigen, daß ich, den Ro p 81 S* Wise a a, f * - Befehlen Sr. Majestät gemäß, gestern eine Rekognoszirung in Fiasse gegen Porto vornahm. Eine Kolonne rückte auf der linken, eine andere auf der rechten Seite, und eine noch zahl⸗ reichere im Centrum vor; aber unsere Truppen, nachdem 'sie die groͤßte Tapferkeit an den Tag gelegt hatten, waren genoͤthigt, sich zuruͤck—

2 359 . 2 ( ) 8 71 . zuziehen, und ihre erste Stellung wieder einzunehmen, da die feind—⸗ ichen Lini alen 925 83 ; ö lichen Linien, welche aus zwei Reihen Batterieen mit Verschanzun⸗ art Bost 2 sx. 8 1 ö = 9 gen bestanden, zu Die linke Kolonne hatte eine Batierie

stark waren. der Rebellen genommen, die darin befindlichen Kanonen verna— gelt, und war in die Verschanzungen vorgedrungen; da sie aber von den Rebellen angegriffen, und ihr Anfuͤhrer, Eapitain Tra— vaossos, getddtet wurde, so mußte sie das gewonnene Terrain wie⸗ der aufgeben. Die Rekognoszirung begann um 7 Uhr Morgens und endete nicht vor 5 Uhr Nachmittags, zu welcher Zeit voi uns in guter Hrdnung zuruͤckzogen. Sobald als möglich werde ich einen detaillirten Bericht sowohl uͤber die Ereignisse als uͤber un sern Verlust einsenden. Hauptquartier, Agras Santos 30. Sept. 1832.“ ;

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Die Allgemeine Zeitung berichtet in einem Schreiben aus Wien vom 17. Oktober: „Es sind Nachrichten aus Kon— stantinopel vom 1sten d. eingelaufen, wo wegen der Fortschritte 3 hrahim Pascha's in Syrien große Aufregung herrschte. Der Aegyptische Feldherr hatte seine Truppen konzentrirt, und aber⸗ mals eine Bewegung vorwärts gemacht. Die Tuͤrkische Armee oder vielmehr deren Truͤmmer, zogen sich in Eile zuruck. Me hemed Ali, welcher noch kuͤrzlich der Pforte seine linterwerfüng angetragen hat, wenn er mit Syrien belehnt wuͤrde, will nun von keiner Unterwerfung mehr sprechen hören, und macht die haͤrtesten Bedingungen, bevor er den Marsch seiner Armee ein— ellen und in irgend eine Unterhandlung eingehen will. Der Sultan hat an ihn und an seinen Sohn Unterhändler abgeschickt die ihnen Vorschläge gemacht haben sollen, auf welche Beide beim Anfange des Feldzugs mit Freuden eingegangen waren? Unter die sen traurigen Umstanden bleibt der Pforte keine Zuflucht üuͤb rig, als fremde Vermittelung. Sie thut dies auch, und hat den am Kalserl. Dester⸗ reichischen Hofe atkrebitirten Geschaͤftsträger, Hrn, v. Maurojeni,

Zeitung.) Der Graf

beauftragt, sich nach London zu begeben, um die Englische Ne— gierung zu vermoͤgen, sie auf irgend eine Weise vom Unter gange zu retten. Herr von Maurojeni wird unverzuͤglich nach London abreisen. Höchst vermuthlich wird er daselbst Gehör fiñ den, denn Herr Stratford-Canning hatte schon bei seintr Anwe

senheit in Konstantinopel der Pforte die Vermittelung sciner Re— gierung angetragen, um den Krieg mit Mehemed Ali zu vermei⸗ den. Damals fuͤrchtete aber der Sultan keine Niederlage, und die warnende Stimme des Englischen Repraͤseütanten fand keinen Eingang. Eben so wenig wollte er nach dessen Abreise den Vor— stelungen des interimistischen Großbritanischen Geschaͤftsträgers Aufmerksamkeit schenken, sondern wies Alles zuruͤck, was ven

Schein einer Intervention hätte. Die traurigen Erfahrungen uͤber fremde Dazwischenkunft, welche er bei dem Griechischen Un— abhaͤngigkeitskriege gemacht hat, mögen hm wohl einen gewissen Widerwillen gegend chen Dienste eingefloͤßt haben. Jetzt ist es anders e N „gebietet, und um dem gewissen Unter— gan ga z 1 einzige Rettungsmittel schleunig * grissen un nd nittelung angesprochen werden. Dasselbe Interesse, welche Englische Regierung vor 4 Monaten hatte, der Pforte ihee Vermittelung anzubieten, um dem Ausbru

eines ihr verderblichen Kr * spricht vielmehr lauter als je, und man kann daher erwarten, daß die Bem hungen des Herrn v. Maurojen; in London nicht

fruchtlos seyn werden.“

ges zuvorzukommen, besteht nokh; 1

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Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-⸗Hork, 19. Sept. Die Natiomwal⸗ Gazette enthaͤlt folgende vergleichende Betrachtungen uͤber den Franzoͤsischen Cassa tionshof und den Ober-Gerichtsh of (supreme eours) der V. St. „Das Benehmen des Pariser Cassations- oder Ober-Gerichtshofes, indem er das von der vollziehenden Abtheilung der Franzoͤsischen Regierung angewendete Kriegsgesetz fuͤr ungesetzlich und unguͤl— tig erklärte, verdient in jedem Lande geehrt and gelobt, vorzüg— lich aber in unserer Republik beachtet zu werden. Diese ersolg— reiche Opposition der Franzoͤsischen Richter gegen -die ungesetz⸗ liche Gewalt des Schwerdtes und der ministeriellen Useirpatich macht Epoche in den Annalen des Franzoͤsischen Staatsrechts und sie kann fuͤr alle Zeitösn von dem heilsamsten Einfluß auf Frank— reichs Freiheit seyn. Wenn die Franzoͤsische Nation erst die rich— terliche Gewalt als eine Schutzwehr fuͤr ihre Rechte zu betrach—⸗ ten lernt, wenn sie sich von dem Gedanken durchdringt, dieselbe gegen die vollziehende Gewalt oder Militair⸗Despotismus und Ruhm zu unterstützen, dann wirs sie zu einem solchen Grade von Sicherheit und Festigkeit in politischer und buͤrgerlicher Freiheit gelangen, wie sie ihn verdem noch nie errentht hat. Unter der alten Re— gierung bewahrten sich schon einige ihrer Parlamente, in ihrer Eigenschaft als Richter und Dolmetscher in Bezug auf die oͤffent— lichen Privilegien, als ihre besten Beschuͤtzer, als ihre unerschrok— kensten Kämpen. So seltsam es auch erscheinen mag, so ist · es doch nicht uͤberfluͤssig, die Amerikaner auf den Werth eines un— abhaͤngigen und tuͤchtigen Ober⸗Gerichtshofes in politischem Sinn, wie so eben Frankreich ein' Beispiel davon liefert, aufmerksam zu machen. Wir haben einen Cassationshof, der einen Theil un—

seres politischen Bundes-Systems bildet und ausdruͤcklich dazu gemacht ist, die Verfassung und die Gesetze in letzter Instanz auszulegen und zu vertheidigen. Ein Praͤ—

sident und eine Kabale in seiner Umgebung haben diesen Gerichts— hof unbequem gefunden und wuͤnschen ihn zu egtsernen, weil

er sie in der Ausfuͤhrung ihres Planes hindert, indem sie Wil—⸗ lens sind, die Gewalt und die Patronatschaft fuͤr immer in Haͤn⸗ den zu behalten. Ein bedeutender Staat widersetzt sich ihm und verhoͤhnt ihn, und ein anderer klagt ihn an. Ber Praͤsident nimmt die nem zukommende Praͤrögative fuͤr sich in Anspruch. Wenn die Nation nicht die Angriffe zuruckweist, denen der Ge— richtshof ausgesetzt ist, wenn sie ihn nicht in seiner Unabhüngig⸗ keit und Gerichtsbarkeit aufrecht erhaͤlt, so werden auch wir bald politische Anarchie und Kriegs-Gesetze zu sehen bekommen, und die Verfassung wird unter dem Vorwand von Staaten⸗Rechten und Praͤsidenten⸗Pflichten gestuͤrzt werden.“

Den Zeitung s-Berichten zufolge, scheint sich auch der Staat Maine, ber fruͤher auf der Seite des Generals Jäckson war, jetzt gegen diesen zu wenden. Wenigstens sind die Stimmen zwischen den betden Kandidaten Goodenow, dem Anhänger von Clay, und Smith, dem Anhänger von Jackson, sehr getheilt und neigen sich zu Gunsten des Ersteren hin, der unter 8 Graf⸗ schaften in funfen dis Majoritaäͤt für sich hat. **

Am ten d. M. traf Herr Washington Irving in Lleave— land im Staat. Ohio ein; in seiner Begleitung befand sich Herr Ellsworth, der von der Regierung der Vereinigten Staaten zum Agenten in einer Streitigkeit zwischen dem Ingenieur- Depaͤrte⸗ ment und den Indianern im Westen des Mississippi ernannt ist. Beide verließen noch an demselben Tage die genannte Stadt, um die Felsengebirge zu besuchen. .

Die Vosten-Zeitung meldet, daß die Herren Daniel Webster, Stephen White und General Willtam Summer die Williams-Insel im Hafen von Boston fuͤr 70,000 Dollars ge— kauft haben, un eine kleine Stadt, die zu Sommer⸗Wohnungen dienen soll, darauf zu erbauen. ö In der Stadt Montreal sind in den letzten 3 Monaten 2800 Personen oder eine von zehn gestorben.

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Den 29. Oktober 1832.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours Jeltel. (

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rer sis. Cour.)

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Auswärtige Börsen. J Hamburg, 27. Oktoher. Oest. 58 Met. S653. 48 do. 54. Bank- Actien 1132. Kuss Engl.

gli. Preuss. Präm. Scheine 102 Poln. 113.

London, 23. Okfober.

61 32 76 1 2 3 8 Cons. S5. Belg. 765. Bras. 484. Din. 68. Port. 453. Russ. 393.

Wien, 24. Obtoher.

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Bank Actien Ital.

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