1832 / 311 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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FJuüngsrau Maria malt, ein Bild von lieblichem, zartem Sinn. Einch großen Fortschritt machte Siebert in jenem naͤchsten Bilde, das nm vor seinen geschickten Mitbewerbern den Preis der Akademie rar. Der Gegenstand war Fupiter und Merkur, von Philemon Und Baucis bewirthet, in dem Augenblick, wo sie als Goͤtter er⸗ kannt werden. Henning, der damals mit ihm wetteiferte, uͤbertraf ihn sogar in der Farbe, aber die Poeste der Situation hatte in Sie derts Bilde allein ihren Fruchtboden gefunden; hier sprach sich Alles treffend und reizend aus, jeder Figur war ihr beziehungsvollster und schoͤnster Antheil gegeben, und Köber das Ganze war sodvtel Gemüth

und. Naivetaͤt ausgegossen, daß wer das Bild gesehen, sich nur mit Freuden daran zurückerinnern kann. Dies wan im Jahre 1829, aber schon auf der Ausstellung von 1836 ließ der junge Kuͤnstler Fruͤchte seines Röͤmischen Studiums sehen. Er'sandte einen Engel ein, in wekehem er dem Idegl, das er von unschuldsvoller Schönheit in sich trug, Form und Wesen geltehen hatte; doch, wie es schien, wa⸗ ren ihm die Ftalianischen Formen noch einc fremde. Welt, mit der er sich nicht sogleich befreundet hatte. Weni stens schrieb er auch damals aus Italien: wenn der Maler nur i sich truͤge, wns vor allen Dingen Noth thaͤte, so wurde er auch wohl ohne -diese Wall fahrt in den Himmel der Kunst kommen können. Aber was so Vie⸗ len in Rom widerfahren ist, davon blich' er doch unangefochten; er ist unter jenen fremden Eindrücken sich selbst und seinen Gemüth nicht euütfrenidet worden, das beweist sein jehiges Bild, das letzte, das von seiner Hand gekommen. Er ist darin noch ganz der Alte, nur ausgebiidet, gestaͤrkt und gereift, ja fan glaubt eben hon etiwas von jener milden Reife wahrzunehmen, welche das Anzeichen köm⸗ mender Vollendung ist, jet t freilich nür geeignet, uns die Gabe des Verlustes ermessen zu laffen. 2

Das Buch Tobiä gab unserm Maler seinen Stoff; es hut aber dies idyllische Buch einen so lieblichen Charakter Ind y ,, Ton, daß, wenn die Aufgabe der Kunst ist, gleichsam diese unsere abgelebte und verzierte Welt i versuͤngen, sit kanm ihren Inhalt, aus irgend einer Quelle lautercnennd ursptuͤnglicher schöpfen kann, als hier; in Sieberts Seele nun ist nicht davon getrübt wor⸗ den. Wir haben hier die Scene, wie der junge Tobias mit seinem! neuverzidltet! Weibe Sara aus dem Haufe des Schwiegervaters /

Ragnel scheidet, um heimzukehren zu Vater und Mutter. Die Ka⸗ meele, im Hintergrunde, sind schon gepackt, der Engel, der ihn 96 leitet, mahnt selbst zum Aufhruch und geht schon voran, Tobias mfaßt seine Gemahlin, um sie fortzuziehen aus dem Arm der Mut⸗ ter, der Vater ertheilt den Segen und eine Gespielen vergießt jene Toraͤnen, die beim Scheiden das wohlthuende Gestaͤndniß al⸗ ler früheren Liebe sind. Rein und braͤutlich erscheint das junge Ehepaar; glaubt man es ihnen doch selbst anzusehen, daß sie

die einzigen lieben Kinder ihrer Eltern sind; aber ganz unver⸗ kennbar tritt an ihnen die Zuͤchtigkeit hervor, wozu der En⸗ gel sie vermahnt hat, da sie ja Kinder eines heiligen Stam⸗ mes seyen, aus denen wieder ein heiliger Stamm erwachsen soisk. Sara schmiegt sich mit Thraͤnen und mit Wehmüth an die Mut ter Hanna, er aber umfaßt sanft ihren schlanten Leib und heißt sie eilen, recht mit der Ungeduld, sie nun ersi allein zu besitzen.

Dle utter, das sagt ihr Ausdruck deutlich, ist getheilt zwischen

der Freude an dem Gluck der Tochter und dem Schmerz der Tren⸗ hung, Aus ihrem Arm muß Tobias die Seine losreißen, nicht aus dem des Vaters; dieser feht hinterwaͤrts, und selbst mit dem Segkn, den er ertheilt, wendet er sich nicht an das Paar, sondern spricht in Gedanken vor sich hin; Gcoerde und Ausdruck des Antlitz es kas⸗ sen denn ch die Worte hoͤren, die er spricht; er segnet ihr ganzes Geschlecht und ihren Stamm, und sagt zugleich in Gegen satz des

Schmerzes der Mutter es ist gut, daß das Weip mit ihrem Manne ziche und Vater und Mutter verlasse, ies ist. wahrhaft kuͤnstle⸗ risch ersunden und empfunden. Schr schön auch hat Stebert die Landschaft gedacht: daz von Reben umrankte, vesthattete Haus, eine anmuthige Baumpartie daneben, wo die Kamele halten, hinten Berge; vielleicht ware es noch von Interesse gtwesen, die Straße zu sehen, welche die Beiden ziehen werden und wie diese sich uͤber die Berge verliert. Die Malerei ist kraͤftig und hoͤchst einfach; zwar hat die Schattengebung etwas von jenem Roͤmischen dankeln Braun antzenonnien, doch, verschwendet dies in einem Bilde, das durch seine durchgehende Empfindung fuͤr sich eine geschlossen⸗· Welt aus⸗ macht. Also durch dacht und gefuͤhlt in allen ihren Theilen ist diese Composition, un, das. Bild verbtent unter denen, die (ine keichere Handlung mehrerer Tiguren geben, neben Lessings Lenore dies mal die naächste Stelle. När Kleinezkeiten sind es, welche der Tadel auffinden kann: an dem Engel, der so viel Himmlisches und Pa⸗ teig chalisches hat, wirkt nas die Bewegung ker rechten Hand, die er Hr dem Leibe haͤlt, noch etwas sideend, und der sitzende Hund, ken Siegert im Moment des ungeduldigen Aufsprinzens darstellen wollte, is ihm nicht wohl geratheit. - 7. Noch findet sich das Postrait des Kuͤnstlers, von ihm sckost, als Kreidezeichnung auf gragem Papier mit weißen Lich trrn. Sprechend ahnlich, ist sie ein Gepraͤge seines Ciarakterz und Wesens, ein theu⸗ res Andenken fuͤr Alle, welche ihn kannten. Außerdem gab er das Bildniß einer Rbmischen Frau, wovon er eine freie Anwendung in dem Kopfe seiner Sara gemacht hat. , Hopfgarten ist gleichfalls einer der aäͤltern Schuͤler Wach's, und zwar noch vor Siebert als Stipendiat der Akademie nach Rom egangen. Hier besindet er sich auch jetzt noch. Als er hinging, en n ihm unsere Erwartungen; denn durch das Preisbild, das im Technischen hinter seinen Mitbewerbern weit zuruͤck blieb, hatte er Anlage zu selenvoller Composition an den Tag gelegt; da er aber nicht gerade auf diesem Wege fortschritt, so kam es, daß jene Er⸗ wartungen sich sehr getaͤuscht sahen. Er hat diesmal zwei Bil⸗ der eingesandt, das erste davon ist die Findu ng Mosis (Nr. 285), cin Bild von vielen beinahe lebensgroßen Figuren. Am Ufer des Nil ist die Schaar der Jungfrauen versammelt, die Prinzessin mit ihren Gespielinnen und Maͤgden; die eine, tief im Wasser wa— tend, hat das Kind im Korbe herausgezogen und ans Land gesctzt; hier zeigt eine knigende Figur es mit verwunderter Geberde der herzu⸗= tretenden Prinzessin und neugierig draͤngt sich der ganze Kreis der Mähchen ümher. Wir waben hier keinen Gegenstand irgend einer großen ergreifenden Handlung, weder einen starken noch tiefen Af⸗ fekt, noch auch irgend eine sehr ernste Stimmung, sondern nur ein anmuthiges Untersich der Jungfrauen, was zu belauschen gewiß an⸗ ziehend ist. Noch anziehender aber wird die Sache durch das Auffinden des jungen Kindes, denn was haͤtte wohl fuͤr einen Schwarm von Jungfrauen eine Beziehung von feinerem Interesse als ein junges Kind; ein Seelenmaler konnte hier viel machen. Ueherraschung, Neugier, Verlegenheit, dann aber auch das mit Scham erwachende Vorgefuͤhl der Muͤtterlichkeit und Lachen und Scherz, hierdurch konnte er bei dieser Gelegenheit mehr als bei einer anderen das Wesen der Jungfrauen aufschließen, alle Geheim⸗ nisse und Gedanken dieser Mäbchci uns reszen verrathen. Freilich mußte ein Maler, der in solchem Sinne diesen Gegenstand mit Be⸗ wußtseyn waͤhlte, ein Zutrauen zu seinen Kraͤften haben. Ob dies bei Hopfgarten der Fall war, mögen wir nicht sagen; aber wenn ihm auch nicht gelang, Alles aufs kraͤftigste durchzuführen, so muß man ihm doch lassen, daß er die rechte Seite der Situation wohl ge— funden. Und das muß ihm um so hoͤher angerechnet werden, als dies⸗ mal die Worte der Schrift sogar dazu dienen konnten, ihn davon zu entfernen. Es heißt dort bloß. Das Kaͤstlein ward aus dem Schilf geholt und geöffnet; das Kind weinte, und die Prinzessin jammerte es. Dies wortlich genommen, so war allerdings nicht viel daraus zu machen; nicht bloß fiel hier Alles weg, was wir so eben entwickelten, sondern was an dessen Stelle tritt, ist der Wir— knng der Malerei ganz entgegen. Die Erzaͤhlung kann wohl sagen, daß durch das Weinen des Kindes die Prinzeffin bewegt worden sey, nicht aber der Maler, weil dieser uns zugleich in dem Kinde ben kuͤnftigen Propheten, mien begabt mit aller Gotteskraft, 1 stellen hat. Das that Hopfgarten denn auch und malte uns vscl— mehr cinen recht tüchtigen, derben Knaben, der, statt zu weinen, sich eher wundert und die vielen Maͤdchengesichter sich anschaut. Auch

gab er dem Gegenstand erst dadurch tieferen Gehalt und mehr dar⸗

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denn alsdann muͤfte er vor allen Bingen einen Woderspruch aus

Raphael, oder, weil unser Maler sich in gleichem Falle befand, an

sammenfassendem Ton trrtt auch in der Farbe herpor, die schon Vorgrunde harte Farben ben einander stehen, zeigt sich wieder im

hin und her gezogen ward. ö. z . j . 26 ö Noch ein zweites, abet fruͤheres Werk besitzen wir von Hopfgar⸗ maäͤhrchen, von E. N ; Hoguet. r

darum, scheint es, hat man die st Scene zu einem seh— i ich Schultherng gemacht, freillch sehr getaäuscht in der falschen znsicht, daß ein Gegenstand um so leichter sey, je weniger er enthalte, da

Abbildungen zu Nymanen verfertigen. tig noch d Möaler bleibt, ist das Staunen der Hertensamilte, und ihrer Uerm⸗ lichkeit gegenüber die kriegerische Pracht der stotzen Jung au wo⸗ hatten vorgestern Abend und der General Sehast api] bei sich gewiß noch der eine oder andere Zug vonenaiver Natur ge— Audienzen cim Kaͤnige.

iim mm me n, , 1212 a/, ,

l itlei jene Preu stellende . daß . statt des Mitleids, sich mehr an jene * w 1 iungfraͤulichen Affekte hielt. . öᷣᷣ j eh fun . 7 das, was hieran loͤblich ist, zum Maßstab! Vr m . des Einzelnen, dann kann das Urtheil nicht mehr so vortheil⸗ Amsterdam... ...... .... 53 . 5 haft ausfallen. Das Schoͤnste im ganzen Bilde, das Einzige, was , ö,, . J völlig auzhaͤlt, ist eben der Moses, ein so lerniger Knabe, daß man Hamburt..... .. . , ,, ihm wohl ansieht, wie ihm die Hörner wachsen werden. Nur zu oft 1 . 5 muͤssen wir das Christuskind zu sehr von Seiten der Huͤlflosigkeit London .. ... .... . . . . .. , 3 efaßt sehen; noch ungngewenbeter ware dies bei der ungebrochönen Paris ...... ö 4 ie des alttestamentlichen Gotteshelden und hier muß dem Maler Wien in 20 Wr. . ... . . . . . . ö 36. das groͤßte Lob werden. Was die Gruppe der Maͤdchen betrifft, so Augsburg . . . . .. . . . . . . .. . . fehlt es ihnen theilweise nicht an Natur, nur das eigentlich m, neun ,,, ,, k . kn chenhafte, worauf ez doch hier besonders ankam, wird vermißt. Y. rip fis . . , , ,, . ren Formen nach scheinen sie sogar mehr Weiber als Fungfranen, Frunktart 4. M. W⸗.e... .. . 965) 1 , diese Fulle ist nicht die erste frische Fuͤlle der Jugend und, statt stark 1 fterahur ö 1 36 . . . und kraͤftig zu seyn, sind sie vielmehr voll und fett. Noch minder Warschau ... . . . . . . . . .. D FI.. r kann man diese Formen schoͤn nennen . am , e n n, 24 ; in den Bewegungen jungfraͤuliche Zierlichkeit und Scheu aus; ö ; ,. ö. ; ungefaͤllig ia en, Figur, welche im Wasser watet. lebr gens hat , , , n,. nn sie das Kind nicht etwa zufaͤllig gefunden, als sie Hier ii Wasser 13532. J. Morgens Nachnistt. Abend uach mal badete, sondern sie ist, hoch aufgeschuͤrzt, 9 ö . 5. Novbr. 5 Uhr. 2 hr. 19 Uhr «= Kęeobachtun stiegen. Ueberhaupt, wie kam es nur, daß sich der Maler die Bade⸗ 2 ner,, ,, . . . 9 , ließ; hebe an nuch und keisend, ware diese Enftdruck. 632, 5./. Par. 3353 30 har. 5 24 . 8 aufs anmuthigste durch jenen unerwarteten Fund unterbrochen wor- Zuftwaͤrme ze ., gor R. 7. ,, ; e e an en. e. den; sie haͤtte neue vortheilhafte Lichter auf diese ireberrcschung zun f Ehazupunkt! 2, o R. 3. 3. 0, Rt. Barer 6, ritck gcworfen und Alles was der C' ezen nnd bringt, wäre dann um Funstfättg. 3 vt. 86 Ct... S7 6 Ct. iutdünst, q on in so leichter erreicht worden. Oder hielt der Maler dits vielleicht für Petter. trübe trübe. heiter. dcrshs ge os streitend mit dem historischen Styl: hiernach wenigstens schiene er, Wind... RX R., R., Hoe ds nouhel⸗ worin wir ihm nicht beistimmen, es seiner Phantasie verwehrt zun Koltenzua !- . OSnd. Nan ,.

haben, diesen Oct mit allen den landschaftlichen Reizen auszust ten, welche ihn zum Badeplatz eignen oder auch (limatisch charakteristisch, machen konnten. Doch kann so unser Kuͤnstler nicht gedacht haben, seinem Bilde entfernt haben; der Styl scines Bildes namlich zer- un faͤllt sichtlich in jwei Hälften, auf der einen Seite ungewdhlte Ra⸗ tur, auf der andern Einfluß alter Bilder. Mie etwas prelibs vor- schreitende Prinzessin ist plöͤglich ik ihren Farmen ganz, anders ge⸗ dacht, nicht minder einige Figuren neben ihr, hier wird man an drt

dessen Nachahmer erinnert. Derselbe Mangel an Einheit und zi⸗

* *.

Königliche, ö Mittwoch, 7. Nov. Im Schauspielhause; Christinen z! d Entsagung, Drama in 2 Abtheilungen. (Dlle. Lanz:

* 62 D chauspic Me.

ͤ

/

U stine) Hierauf, zum erstemnale: Wohnungen zu vermnie komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely.

Donnerstag. 8. Vov.. In- Schau sspielhguse; Kaisen ch II., erster Theil, oder: Friedrich und sein Sohn, hy

che Tragoͤdie in 5 Abtheilungen. .

* Freltag, J. Növ. Im ,, Zum erstenmele )

in der bloßen Austheilung grell und ünharmonisch ist, dann, be⸗ derholt: Wohnungen zu vermiethen, fon ischeg Beni ders auch darum, weil de? Maler den Beistand der Harmonisten, 5 Rahmen, von L. Angelyh. Hierauf: Die Sylphide, Balg

sonders auch darum, . 6 ehe, T, n nn fe, 5 Nahmen,

Licht und Luft. Kor, mit Unrecht verschmughte. Aber, wahrend im 2 Abcheilungen.

Hintergrunde jener vegune truͤbe Ton, welcher inner mehr anfangt, ein Kennzeichen ans Ztom gekom mener Bilder zu werden. Mann

X 41. z schwan fende EK ünsler volt berseirießbenett Ginnsseile sie ht, Die sehr der schwantende Künsiler von versehltöenen inßußssen

ten Eriminja bei den Hirten Nr. 234.) Manches hat dieses Bild mit dem dorigen gemein, zunaͤchst auch ein en Gegensand , der weng

Handlung, wenig bestimmte Gemithsbewegung enthalt. Wir es in Tasso's befreitem Ferusalem zu Anzange des sieben ten Gesanges heit, so kam die Heldin in der Waldeinsamkeit unerwartet an ein? Fischer⸗ hütte; noch niehr erstaunt über das Erscheinen der gewapyneten Jungfrau waren diese abgeschlofnen Kinder der Natur. Sie, er⸗ zaͤhlen ihr darauf, was ste essen and trinken und bewirthen 6e in ihrer armen Hättest. Sehr vtel Inhalt ist hier nicht, aber gerade S gewohnlichen hil

er doch nur um so unbrauchbarer und unkuͤnstlerescher, nur um so weniger geeignet ist, jungen Kraͤften einen Schwung zu geben. eim Dichter ist es gan; anders; da er nicht, wocüber Lessing ein so schoͤnes Buch geschrieben hat, seine Figuren von Kopf bis zu Fuß abschildern kann, so bleibt ihm nur uͤbrig, sich nach Situatio⸗ nen umzusehen, wo er anderweitie duch den Endruck auf Andere ga seine Gestalt maten kann. Ein solcher Fall war hier, und eben der ö Eindruck, den Erminiag auf diese einsamen Hirten macht, war ihm * En

ein sehr geeignetes Mittek Lazu; will nun aber der Maler dem Dich⸗ ter dies eben so nachthun, dann begiebt er sich eigentlich aller Vor⸗

the le seiner Kunst und stellt sich in gleiche Reihe mit denen, welche Was sonst etwa noch dem

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winnen ließ. Ist der Maler hiermit zufrieden und weiß er uns hier z: zu entschadigen, alsdann hat er immer noch“ gut gewahlt. ö. klich muß man Auf dieser. Seite wieder Hosfgarken alle mogliche Ge—

rechtigkeit widerfahren lassen, denn seine Herten und ö un

ben sind in Allen, was sie thun, wahre Natuckinder u sprechen recht wohl aus, was Tasso sagen will. Besonders

artig ist der Zug erdacht, daß au, der Thuͤr des Hau⸗ er »ses, wo die feine Heldin ein gastliches Unterkommen sucht, Je

sich eben eine Heerde von slegen ungeberdig hergusdraͤngt— zum 3ei⸗ chen, was sie zu erwarken habe, Desto lecker aber hat der Känstler die Erminia selbst ausgehen lassen, welche sehr verlegen und nichts sagend, ja auch nicht einmal schoͤn und lieblich vor den Hirten er⸗ schelnt, und noch stelfer und unbelebter ist ihr Schlachtroß. Was besonders bedauert werden muß, ist, dag man den romqgntischen Ton in Bilde umsonst sucht, der sich gerade an dieser Stelle des Ge⸗ dichts reichlicher ergießt, in der kriegerischen Jungfrau, den einsamen Hirten und dem Reiz der Gegend. Da ist zwar ein Fluß gemalt, da stehen auch Bäume, aber wenn Tasso in so schmelzenden Zeilen das heimliche Rauschen diesezs Flußes und das Fluͤstern der Baumgipfel beschreibt, und recht mit Absicht den. ö Reiz und die Herrlichkeit der Natur, im Gegensatz der engen Woh⸗ nung dieser armen Menschen kindes, hervorhebt, so hat Hopfgarten, man mochte in der That sagen, die Ac mlichkeit der Hütte nur übei das Ganze ausgedehnt, denn alle Farben leiden wieder an jener Roͤ— mischen Trockenheit und Festigkeit. Das Erfreulichste an beiden Bildern unseres Künstlers rrifft man da, wo er sich der Natur hin-

Ye hat; die Kraft, die er hier entwickelte, erhalt uns die gute

uversicht, daß seine Kunst sich zwar auf einen Augenblick , . gr.

aber daß sie nicht verkommen konne.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1. November. . .

Nied. wirkl. Schuld 40. 58 neue do. 7735 Kanzchill. 13. 63 Ab:. Kuss (v. 1833) 96. do. (v. 1831) S6]. Oester. S33. 33 Span. cuz c 9 492. 5p. 98 1

d 6 rg e. d

Berrtiner n

Den 6. November 1832. * Amtl. Fonds- und Geld- Cours - Zeᷓttel. ( Preriss. Cour.) e. I. Brie. ld. ] n, dn.

St. Schuld · Sch. 833 J3 Jürofsssiz. Pos. do. 4 955 6 Pr. Enzl. Anl. 18 103 Ostpr. Pfand6r. 4 i000 Pr. Engl. Anl. 22 103 bomm. Pfandbr. 4 1056 8 Er. Engl Obl. 30 Sbę S6 Kur. u. Neum. du. 4 105 Präm. Sch. d Sceh. 5JJ 517 Schlesische de. 4 i106. Kurm. Ohl. m. l.C. 92 Kkst. C. d. R. u. N] 56

Neum. Int. Sch. do. L- Gch. d. K.- u. N. 57 Berl. Stadt. Ohlig.

Königsh. do.

lell. volhw. Dub 18

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1

Elbinger do. 4 94 Teuer do. 19 Danz. do. in Th. 34 Friedrichsd'or. 13 131 Woestpr. Pfandbr. 97 Disconto. .... 4 5

26 un, 8

s 31518. male:

ma ten, von L. Geyer.

thurn. Zum Beschluß: Des Landwehrmanns Ruͤckkehr. ( des Bild.)

Oper, in ? Atten; Musik von Rossmi.“ (Hr. Franz Jaͤga nigl. Wuͤrttembergischer Hof- und Kammersaͤnger, aus

dauerte. *

Tagen seine Roise nach Berlin antreten' werde.

betrifft, er, hein ch) nur die Generale, die ganze Armee⸗Corps ke dirt haben, gemeint, und die Zahl dieser von der Amnes! genommenen Klasse wuͤrde hiernach ebenfalls nur sehr seyn.“ In demselben Blatte der Madrider Hof ⸗Zeitun jenes Amnestie⸗Dekret enthalt, befindet sich auch ein Hir des Bischofs von Valladolid, ; l auffordert, der jungen Infantin, ihrer kuͤnftigen Beherꝛ⸗

ihren Beistand zu leihen; imgleichen ein in demselben abgefaßtes Rundschreiben des Generals Llander, Ober 9 habers in den Provinzen Navarra und Biscaya, an sei tergebene.

Actien 1940. 1338 1817. G. Holl. proc. Obl. v. 1832 79. G. Poln. Loose hh

Im Schauspielhause: Franz odsische BVorstellung. j Sonnabend, 19. Nov. Im Schauspielhause: Zuni e Baldrian und Rosa, oder: Ein Schwank von Ruͤh

Singspiel in 4 Abtheilungen, nach einem Schlesischen

saupach; Musik von C. Blum, Tam

Königstädtisches Theater, . Mittwoch, 7. Nos. Des Landwehrmanns Abschied.

bendes Bild.) Hterauf: Der Bethlehemitische Kindermord,

itisch-komische Situationen aus dan Kuͤnstlerleben in! Dann fotgt- Der Landwehrmann ibn chlacht. (Großes Schlacht⸗Tableaux.) Hierauf: Ein ft dem andern, Lustspiel in 1 Akt, don Johanna von We

Die saͤmmtlichen Tableaux sind von Herrn Roller artu Donnerstag, 8. Nov. Die Italiänerln in Algier, kan kt: Lindoro, als neunte Gastrolle.) Neueste. Nachrichten.

Paris, 31. Okt. Der Baron Paequier, Präaͤfe airs-Kammer, der Marschall Gérard und der Herzog D

Gestern Mittag fuͤhrten Se. J n Vorsitz in einem Minister-Rathe, der äber drei & 2

Es heißt, daß der Baron Durand de Mareuil ersti Aus Mailand meldet man den am 20sten D. M.

folgten Tod des Graͤfen von Talleyrand, ehemaligen d 1 a n, der Schweiz.

Man hat. hier Briefe aus Madrid bis zum 22sten.

dem Inhalte derselben war der Konig in fortschreitender rung und hatte in der letzten Zeit taglich Spatzierfahrten gt

Das Journal des Dabats giebt heute unter der

Madrid vom 23sten, das (oben unter Spanien enthalten nestle⸗Dekret, indem es die Bemerkung hinzufügt, daß di der von der Amnestie ausgenommenen Deputirten, die villa fuͤr die Absetzung des Koͤnigs gestimmt haben, sich al

„Was' die ebenfalls ausgeschlossenen Militain

belaufe. n bemerkt das gedachte Blatt, „so

worin dieser die Glü

Das gestrige Blatt der Tribune ist auf der Post:

schlag genommen worden.

Briefe aus Toulon vom L6sten Oktober versicher as Linienschiff „le Superbe“ und die Fregatte „Gal en Auftrag hatten, sich nach Triest zu begeben, umd ach Napoli di Romania bestimmten Bayerischen Truppen

zunehmen.

Heute schloß proc. Rente 96. 40. 3proc. 67. 95.

Neap. S1. 40. Hproc. Span. 573. 5proc. Belg. Anl. 78 Roͤm. 813.

Neues Anlehn 96. 50.

Frankfurt a. M., 3 Nov. Hesterr. 5proc. Metall 51 *. 4proc. 743. 7417. 21 proc. 447. 1proc. 193. Br. Part. Obl. 12535. 1253. Loose zu l

Redacteur Cottel. ḱ⸗-t᷑

Gedruckt bei A. W. H⸗

Herr Dubois, Deputirter des Departements der M hat Kränklichkeits halber seine Entlassung eingereicht.

sind him

Prenßische

Allgemeine

taats⸗Zeitung.

Berlin, Donnerstag dem Sten November

isszz.

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Amtliche Rachrächten. . Kronil des Tages.

Der bei dem Land- und Stadt siz⸗Kommissarius Rump 9 t

partement des Ober-Landesgeri

sedenbruͤcker Kreises

erich

ch Wien.

gleich zum Notarius in dem it des O s zu Munster ernannt worden. Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Sch wen⸗ mist zum Justiz, Kommissariüs bei den Unter-Gerschten des . im Fuͤrstenthum Paderborn, mit Anwei— ng seines Wohnsitzes in der Stadt Wiedenbruͤck, bestellt worden.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische hmmandant von Zamosc, Freiherr von Roͤnne, nach Breslau. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets Courier Rohmann,

In saͤmmtlichen Departements wird an der Entwerfung der Listen der zur mobilen Rational Garde tauglichen Buͤrger gear⸗

. deitet; im Departensent des Calvndos beträgt Käte Anzahl dersel⸗ ben 26,76, in dem der Niedern⸗Pyrenaͤen 24,642, in dem der Lreuse 158961. Unter die National- Garden bes Departements des Calvados sind 3009 Gewehre vertheilt worden.

Die Verhandlungen in dem Prozesse gegen die 22 Insur— genten der Straße Salnt⸗Mery wurden gestern vor den hiesigen Assisen fortgesetzt; nachdem zwoͤlf Anwalte der Angeklagten ihre Plaidoyers gehalten hatten, wurde das Resumsé des Praͤsidenten und die Fallung des Urtheils auf heute anberaumt, da mehrere Geschworne erklärten? sie seyen durch die Laͤnge der Debatten zu erschoͤpft, um noch in dieser Sitzung den Prozeß zu endigen.

Im Faubourg St. Antotne haben gestern mehrere Verhaf— tungen unter den daselbst versammelten lde , n stattgefunden, die sich wegen einer Erhohung ihres Arbeitslohns mit einander besprechen wollten.

te zu Bochold angestellte

General⸗-Major und

Zeitungs⸗ Nachrichten. . U u ga nt Frankreich. ; paris, 31. Okt. Der General- Lieutenant. Brenier de onmoran ist in Saint-Marcellin mit Tode abgegangen. ö Herr Tellier de Blanriez, bisheriger . erster Gesandtschafts⸗ hier angekommen oͤsischer Konsul nach seinem heutigen Bulletin: „Die nahe bevorstehend angekuͤn⸗ scheint nur eine neue Ver⸗ Die durch den Einfluß eines ge— ckten Staatsmannes und in einem Traktate verzeichnete Allianz England, fuͤr welche man Alles bedacht und

cretair in London, ist Tagen als Fran

Der Temps aͤußert in

den ministeriellen Blaͤttern als te Loͤsung der Belgischen Frage

kelung derselben zu seyn.

itzt nicht vor Reue. Das E er bei dem Londoner ie Zustimmung gegeben zu hab aus seiner langen Neutralität

zt, als wenn es seine Boussol Archtete.

ät es, das von Cherbourg

Malcotm's werde zum 5. sdowne, ist hier, wie es

eit der Aussuaͤhrung der regeln auseinander usetzen, Problem geloͤst zu ö

in der

aben glau

vorliegt; die Frage und wir wuͤrden uns

lberreden. ist uͤberhaupt etwas

den; die⸗Englischen Blatter fag

Hand behält, denn E in seiner Gesinnung bereits untreu. hessen, daß der Konferenz ein neuer Entwurf zu einem Trak⸗

scheint einer friedlichen 69 ; nicht wundern, wenn England glauben „daß eine solche einem Kriege vorzuziehen sey— ne ist ohne Zweifel in Paris, um 'das Aber ist der Traktats⸗Entwurf ernstlich gemeint, in dieser Sache ernstlich, außer der tnäckigteit Aller?“ Der National zweifelt durchaus an Vollziehung des Traktats mit England, und betrachtet die chließung desselben als eine rein komminatorische Maßregel.

nglische

Handelsstande unpopulairen Expedition In dem Augenblicke, wo. streten soll, wird es be— t e auf offener Ser zu veflieren Wir zweifeln nicht an der Aufrichtigkeit des Grey—⸗ a Ministeriums, aber die Interessen sind stärker, als der lle und die eingegangenen Verpflichtungen der Menschen. Ge— hte Versprechungen konnen auf mehr als cine Weise umgan⸗ werden: durch Langsamkeit in der Aus fuͤhrung, Unzulaͤnglich⸗ der Mittel, und den Vorwand plötzlich eingetretener Hindernisse, eine geschickte Politik noͤthigen falls herbeifuͤhren koͤnnte. Schon . abgegangene Geschwader werde it unmittelbar unter die Befehle des Admirals Malcolm gestellt. en hinzu, die Flotte Sir Pul— . ovember nicht segelfertig seyn. ch mehr, der, Praͤsident des Englischen Conseils, Marquis v. heißt, mit dem Auftrage angekom⸗ der Regierung die Verlegenheit Englands und die Schwie⸗ im Vertrage so daß das Ministerium, welches nutz noch ein nutzloses Pa⸗ ngland ist, wo nicht faktisch,

en. herau

bte

er Courrier français bemerkt;

gestrigen Boͤrse

en Bekanntmachung des Vertra land und der gluͤcklichen Eintra

e Agioteurs wurden“ in der

tige und gute Nachrichten ein

n muͤßten.

allen zwischen beiden Kabinetten esestiggen. So viel ist g Besorgniß herrscht,

die Intrigants

seiß tödtlich ist.“ Man versichert“, sagt der C

ohne Bewegung, ungeachtet der ges zwischen Frankreich und cht zwischen beiden Maͤchten. rwartung getaäuscht, daß so e bedeutendes Steigen veran— . Was die Boͤrse am meisten zu beschaͤftigen schien, die Ankunft des Marquis von Lansdolvne; man fragte sich Seiten, ob er gekommen sey,

E

ewiß,

ö daß das Vertrauen taͤglich wehr ab⸗ t, und daß es Zeit ist, daß die Kammern zusammentreten, zu stürzen, welche das Land in einem Zu⸗ é der Schlaffheit erhalten, der fuͤr den Handel und Ge—

onstitutionnel, „daß einer

Praͤfekten, die von Herrn Thiers in

dert worden sind, ihr Stillschweigen es seine erste Pflicht sey,

t hat: da zu sagen,

gen, daß die letzte Ministerial⸗ sehr schlechten Eindruck was die ehrenwerthe raͤfelien dem Minister in Bezug auf ein nt geaͤußert, wird der Krone von den vollkommen unabhaͤn⸗ eputirten in allen Theilen Frankreichs

ent einen

eit hin, und das,

z Din er e ensel ein besti ö. estimmtes Kostuͤm fuͤ

um Eintritte in die polytechnische Schule haben sich in

gemeldet, wovon 140 von der d Pruͤfungs⸗Kommission urch Beschluß vom 30. Oktoß

Jahre 486 Kandidaten bestellten

nge der Anstalt bestaͤtigt word

soll davon die Rede gewesen seyn,

r die D

fuͤr

en sind.

um das seit einigen Ta—⸗ bestehende gute Vernehmen

zu brechen, ihm geant— der Regierung die Wahr⸗ so glaube er nicht umhin zu können, derselben an¶

eraͤnderung in seinem De—⸗

er vom Kriegs-Minister als

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Der Arittel, wegen dessen das gestrige Blatt der Tribune konsiszirt wörden ist, handelte von der Charte von 1830, deren Rechtmäßigkeit darin in Zweifel gestellt wurde. Es ist dies die Eerste Beschlagnahme der Tribune seit dem Antritte des jetzigen Ministeriums.

n, .. . Der Algierische Montteur vom 9. Oktober enthaͤlt neue D'etails uͤber die gegen die Araber gelieferten beiden Treffen bei Buffarick und Coleah, und fuͤgt hinzu: „Man versichert, daß eine große Anzahl von Scheits der Stämme aus der Ebene und von den Bergen sich in Buffarick versammelt haben, um sich uͤber die unter den gegenwärtigen Umstaäͤnden zu treffenden Maßregeln zu berathen. Sie haben beschlossen, vor dem Ober⸗Befehlshaber, General Savary, zu erscheinen und sich ihm auf Discretton zu ergeben. Sie wollen ihm den Tag zuvor einen Mann schicken, der ihnen das von ihnen verlangte freie Geleit bringe.“

Großbritanien und Frland.

London, 30. Okt. Es ist jetzt bestimmt, daß Ihre Ma— i n sich am 10. Nov. von Windsor nach Brighton begeben werden.

Der General William Tombes Dalrymple hatte die Ehre, vom Könige zu einem Besuche in Windsor eingeladen zu wer⸗ den, welche Auszeichnung er sedoch nicht lange Überlebte' Kurz nachdem er von Windsor nach seinem Landsitze Chessington zu? ruͤckgekehrt war, wurde er krank und starb am 23sten d. M. im Ibsten Jahre seines Alters; während seines langen Lebens er⸗ freute er sich stets einer guten Gesandheit.

Nicht nur die Tory, sondern auch einige der acht⸗ bareren Whigs⸗Zeitungen sind mit den kriegerischen Ideen un⸗ serer Minister, die überhaupt im Lande wenig Anklang zu finden scheinen, hoͤchlich unzufrieden. Der Morning He⸗ pald dtuͤckt sich unter Anderem so aus: „Welcher auch der Er— folg der eigen drohend kriegerischen Demonstration seyn mag, zu welchein wenigstens zwei der „friedfertigen Vermittler“ zwi⸗ schen Holland und Belgien greifen, so ist sedenfalls so viel ge⸗ wiß, daß sie fuͤr Großbritanien weder Ruhm noch Vortheil brin— gen konnen. Sollte der ganze Laͤrm wieder auf einen neuen Versuch diplomatischer Mystifiteation hinauslaufen, so moͤchte die Majestaͤt des Britischen Loͤwen in unendlicher Kleinheit erschei— nen; endet er aber in Krieg, so ist das eine Verletzung der wie⸗ derholten Frtedens⸗Zusichenungen, welche die Whig⸗Minister der Nation gegeben haben, ohne däß ihnen die Entschuldigung zur Seite steht, daß es ein nothwendiger Krieg ein Krieg, üm ebermuth und Ungerechtigkeit gegen uns zu zuͤchtigen, oder Angriffe aus uns zlruͤckzuweisen, sey. Wir haben von Anfang an gegen die so alberne als schaͤdliche Einmischung unserer Regierung in die Angelegenheiten Belgiens und Hollands protestirt. Wir protestirten dagegen nicht nur als gegen eine unverantwortliche Verletzung des Grundsatzes der Nicht-Einmischung, welchen unsere Regierung fruͤher laut ausgesprochen hatte, sondern als geignet, uns in ein Meer von Schwierigkeiten aller Art zu stuͤrzen, indem wir dadurch in Kontinental⸗Streitigkeiten verwik—⸗ kelt und zur Partei in einem Streite gemacht werden, der uns in der That nichts angeht. Diese Gesinnungen sprachen wir aus, als der Herzog von Wellington im Amte war, und aus dem Munde der Whigs wiederhallte unsere Meinung im Par— lamente. Diese Gesinnungen sprechen wir jetzt nicht minder aus, da die Whigs gegen unsere und ihre fruͤhere eigene Meinung handeln, und durch die That von dem Grundsatze abweichen, den sie als wesentlich fuͤr die Herstellung des Gluͤckes Englands, das schon so bittere Erfahrungen von den verderblichen Folgen unndͤ⸗ thiger Kriege gemacht hat, aufstellten. Den Whigs kann es auch gar nhichts helfen, daß sie das Beispiel ihrer Tory⸗Vorgaͤnger anfuͤh⸗ ren. Sollen alle thoͤrichten oder schlechten Handlungen, Meinungen oder Launen eines Ministeriums die Norm fuͤr die Politik sei⸗ ner Nachfolger abgeben, so wuͤrde ein jeder Minister⸗Wechsel dem Lande nur andere Maͤnner, aber nicht andere Maßregeln bringen, und die Verkehrtheit sich ewig fortpflanzen.“ Nach mehreren anderen Bemerkungen der Art fuͤhrt der Morning so barschem Tone auf— Herald noch eine Stelle aus der Rede des Herrn (jetzt Lord) Brougham an, als er nach Eroͤffnung der Sitzung im Novem— ber 1830, bei Debattirung der Adresse auf die Thron⸗Rede, der in dieser enthaltenen, auf die Belgische Revolution bezuglichen, ; Stelle erwaͤhnte. Damals sagte er: Er fuͤhle sich gegen die zicht habe Noch Regierung, gegen das Parlament, vor Allem aber gegen seinen Freimuͤthigkeit ei! Fursten verpflichtet, wider die gefährliche Lehre, welche die Thron⸗ einzelnes Depar⸗ Rede ausspreche, zu protestiren. Es athme diese von Anfang bis zu Ende einen Geist der Interventisn. Sie stuͤtze sich auf Grundsaͤtze, die hier zum erstenmale als leitende offen aus ge⸗ sprochen wuͤrden. Als Mitglied des Parlamentes habe er das Recht, die Rede anzugreifen sie durchzunehmen daran zu maͤkeln sie in Fetzen zu zerreißen. Sie sey die Rebe des Herzogs von Wellington und nicht die Sr. Majestäͤt. Der Minister erklaͤre nun durch den Mund des Monarchen, daß es mit dem Grundsatze der Nicht-Einmischung fuͤr immer ein Ende habe; daß wir uns in die inneren Angelegenheiten fremder Lander mischen wollen; der Minister habe jetzt, zum erstenmale in der Geschichte die—⸗

und will sich in eini— Amsterdam begeben.

kombinirt hatte, Kabinet bedauert, zu

beschlossenen Zwangs

Man darf dabei nicht ung noch faͤ—

Lord Lans Franzoͤsische Kabinet

„Die Rente war an quasi⸗ offi⸗

daß in allen Gemuͤ—

gemacht habe.

enthuͤllt werden.“

eputirten in Vorschlag

aufnahmefaͤhig erklaͤrt

ses Landes, seinen Gebieten tadelnd und loben uͤher das Ver— fahren anderer Regierungen, die eben Fo unabhangig. wie seine eigene, reden lassen. Nich, in Partei⸗Absichten sage er das. Zu solchen hrauche er nicht erst auf eine Zerlegung der Thron⸗Rede, auszugehen; ohne diese önne er Steff genug in den Handlun⸗ gen der Minister sinden, die jetzt die Ersten seyen, die surcht bare Krisis, welche sie herbeigeführt, laut zu proklamiren; er habe nur den einzigen praktischen, Zweck: die Minister und die Nation vor dem verderblichen Pfade zu warnen, den sie im Begriff staͤnden, zu betreten.“ „Aber“, fuͤgt der Morning Herald hinzu, „es scheint, als ob diese mit solcher Beredsamkeit dem Tadel bloßgestellten Grundsaͤtze jLetzt angenommen werden, auf daß unter dem Ministerium, in welchem Lord Brougham ein leitendes Mitglied ist, die traurige Weissagung in Erfuͤllung gehe, welche Herr Brougham, als Haupt der Vhig Gpposition, aussprach. Es kann doch wahrlich nichts abgeschmackter seyn, als die i gen ng⸗ daß, weil die von fruͤheren Ministern abgeschlossenen ertrage fuͤr ihre Nach⸗ solger bindend sind, ihre Grundsaͤtze oder ihre Systeme es auch seyn muͤssen. Lord Palmerston, ein Tory aus der Schule Castlez reagh, aber ohne die Talente des Gamaliel, zu deffen Fuͤßen er viele Jahre sessen, nimmt den Grundfatz der Einmischung in die inneren Angelegenheiten fremder Laͤnder wieder auf; und Lord Gtey gestattet es ihm, weil es der Grundsatz war, nach welchem der Herzog von Wellington eine kurze Zeit, bevor seine Gewalt gestuͤrjt würde, gehandelt hatte! Welches Necht haben wir denn, eine solche Stellung gegen Holland und Belgien an⸗ zunehmen? Welches andere Recht, als das, welches uͤberlegene Macht verleiht, die Eine oder die Andere dieser Nationen zu bekrie⸗ gen? Beide sind unabhaͤngige Staaten; warum sollen sie nicht das Recht unabhängiger Staaten haben, ihre Streitigkeiten un⸗ ter einander, durch Unterhandlungen oder durch Waffen, wie sie es fuͤr das Beste halten, selbst auszumachen? Haͤtte man sie sich selbst uͤberlassen, der Streit waͤre langst geschlichtet gewesen, ohne Gefaͤhrdung des allgemeinen Europaͤischen Friedens. Urspruͤng⸗ lich haben wir uns nur als Vermittler eingemischt, und tei ches Recht hat ein Vermittler, eine der Parteien zu. bekriegen, die er aussöhnen zu wollen vorgiebt? Haben doch unsere Mi—⸗ nister niemals der Angabe Sebastiani's widersprochen, als er sagte: „„Die Konferenz von London ist eine Vermjttlung, und die Regierung des Königs wird darauf wachen, daß sie die⸗ sen Charakter niemals verliere.“““ Aber sie hat diesen Charakter von dem Augenblick an verloren, da sie befehlende Dekrete erließ, und gegen 66 ein Land, das eben so unabhaͤngig wie das unsere, Krieg sdrohungen aussprach.“

Der Guardian enthaͤlt nachstehenden Artikel: „Den Sti⸗ pulationen des von England und Frankreich bereits ratisizirten Traktates gemäß, sind diese Machte, wie es heißt, entschlossen,

einen Krieg gegen Holland zu beginnen, und zwar gegefl den Wunsch der anderen verbuͤndeten Souveraine.‘ Diefe Politik wird von den ministeriellen Journalen foͤrmlich verkuͤndigt und vertheidigt. Frankreich sendet seine Armee, und England nebst Frankreich ihre Flotten. Die vereinigten Flotten sollen die Hol— laͤndischen Haͤfen blokiren, während die Franzoͤsische Armee, den Belgiern beistehen soll, die Zerstoͤrung und Raͤumung der Citadelle von Antwerpen zu bewirken. Die Politik Englands hat also einen neuen Charakter angenommen, und die Beherrscherin der Meere laͤßt sich herab, die wichtige Rolle einer Dienstmagd der Fran osen zu spielen. Es ist eingestandlich ein Factions-Krieg. s ist ein Kampf, um das neue Ministerium Ludwig Philipp's mit einem Nimbus zu umgeben. Die Maͤnner im Britischen Ministerium sind offen, bar i . in den Haͤnden der Barrikaden⸗Helden. Talley— rand ist Souverain und Diktator in Downing⸗Street. Leopold verlangt Beistand von seinem Schwiegervater = Ludwig Philipp hat sich verpflichtet, diesen Beistand zu seisten und die Englische Regierung ist verbunden, alle feine Plaͤne zu unterstuͤtzen. Die Revolution muß befördert werden; die Whigs muͤssen mit dem Strom schwimmen. Ein Krieg mit Holland mag in Frankreich populair seyn; aber ist dies auch in England der Fall? Dies ist denn doch am Ende die eigentliche Frage. Es ist leicht, die Herren von der Boͤrse hinters Licht zu fuͤhren, die sich schmelcheln, daß Alles in 12 Tagen abgemacht seyn, daß Holland unterliegen, daß Antwerpen sreundschaftlich geräͤumt werden, daß die Schelde, ohne eine Kanone abzufeuern, far frei erklart werden wird, und daß die dreifarbige Fahne, ohne mit Blut geroͤthet zu seyn, auf den Wällen der Eitadelle wehen wird. Gut, all dieses ist moglich; aber wie kurzsichtig muͤssen die Po— litiker seyn, die sich einbilden, daß der Kampf zu Ende ist, wenn Antwerpen sich in den Händen der Franzosen befindet. Der Besitz von Antwerpen sichert nicht die freie Schifffahrt auf der Schelde; und selbst wenn dies der Fall wäre, was hat das mit den uͤbrigen Fragen zu thun? Belgien mag immerhin einwilligen, 8 Millionen Gulden jaͤhr⸗ lich an Holland zu zahlen; aber wer leistet Sicherheit für dies⸗ Zahlung? Holland wird sich nicht mit den Wechfein Leopolds und seiner Unterthanen begnuͤgen; sie haben an keiner Börse in Europa Cours. Wollen daher Frankreich und England diese Wechsel indossiren, und sich fuͤr die Zahlung der Schuld verbün, gen? Dann ist aber noch eine andere, mehr unsere inueren Angelegenheiten betreffende Frage. Was werden die Londoner Kaufleute zu einem Einfall der Franzosen in Holland und einer Blokade der Hollaͤndischen Hafen sagen? Wir koͤnnen dem Grafen Grey und seinen Kollegen sagen, daß die Gesinnungen in der City dem ganzen Gang ihrer Politik entschieden entgegen sind. Der Handel Englands steht auf dem Spiele; unsere Ausführen und unsere Fabriken hangen von den Hollaͤndern ab; mehrere Millio⸗ nen saͤhrlich warten en Ausgang der Sache; wenn dieser Ausgang Krieg ist, so sind die ,, Die in der City bereits aufgesetzte Vorste lung lautet ungefähr olgendermaßen: „„Wir sind mehr als einmal verleitet worden, zu glauben, daß alle we⸗ sentlichen Hinder e zu einer Beilegung auf freundschaftliche

Weise aus den Wenge geräumt werden wuͤrden, aber, obgleich

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