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darch biefe ole Lanette Klel, ole oberhalb derfelßen llögt un zu ihr gehört. Das ehemalige Entrepot und das Milltart— Arsenal liegen am Ufer der Schelde und ganz nahe bei der Citadelle. Von beiden Gebaͤuden sind nur noch Schutthaufen uͤbrig. Auf dem linken Schelde - Ufer, hinter der Tate de Flandre, liegen die Polders, ein ausgedehntes und fruchtbares, in fruͤherer Zeit durch Anschwemmungen der Fluth entstandenes Weideland, das durch einen großen und starken Deich, der den Strom bis an die See in seinem Bette haͤlt, gegen Ueberschwemmung geschuͤtzt wird. Eine aus Kanonierböten be— ehende Flotille liegt mitten auf dem Strome; ihre Linie schließt sich an die Flandrischs Spitze und an die Eitadelle an; eines dieser Kanonierhote ist in den Polders hinter der Flandrischen Spitze aufgestellt. 75, M00 geschaͤtzt.“ 33 . Die Holländischen Zeitungen enthalten keine neueren Nachrichten von -⸗Interesse. An der heutigen Amsterdamer Boͤrse waren die Course der Staatspapiere sehr slau.
? ( Belgien?
S Bruͤssel, 6. Nov. Der Koͤnig- empfing gestern den Eng— lisschen Gesandten und arbeitete darauf mit den Generalen Evain
Der higsige Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Die Kuͤsten⸗ Lootsen in 3666. haben den Befehl erhalten, den nach Ant— vwerpen bestimmten Schiffen die Anzeige der Englischen und Franzöͤsischen Konsuln in Bezug auf die obwaltenden Verhaͤlt— nisse mitzutheilen, und die Schiffe in den Hafen von Ostende zu fuͤhren.“ =
„Die Einnahme der Citadelle von Antwerpen“, sagt der Nessager de Gand, „ist in der That eine Existenz-Frage für das Framoͤsische Ministerium; aber sie ist noch weit mehr eine Europäische Prinzipien-Frage. Die Revolution und die Anarchie wollen in dieser Citadelle der Monarchie und der Civi— lisation den Todesstreich versetzen.“
Der Lynx enthalt unter der Ueberschrift: „Große Beru— higung fuͤr die Stadt Antwerpen“, nachstehenden Artikel: „Man wirft dem Moniteur vor, er spraͤche nicht genug; wir wuͤrden ihm bald den entgegengesetzten Vorwurf machen, wenn er sich oft so aͤußert, wie in seiner letzten Nummer uͤber die Belage— rung von Antwerpen (s. Nr. 313 der Staats-Zeitung). Er will die Besorgnisse stillen, denen diese ungluͤckliche Stadt Preis ge— geben ist, welche man zum Opfer und gleichsam zum Rettungs— Balten fuͤr das jetzige Franzoͤsische Ministerium bestimmt zu ha— ben scheint. Was thut nun der Moniteur, um die Antwerpener
zu beruhigen? Er verkuͤndet, daß ihre Besorgnisse groß, aber
übertrieben sind, sie sind also doch nicht ohne Grund; und weshalb find sie uͤbertrieben? weil sie noch von mehreren Eventuali— taͤten abhaͤngen; das weiß man sehr wohl. Aber was bieten denn diese Eventualitaͤten so Beruhigendes dar? Die Blokade wird der Land—⸗ Erpedition vorangehen, und diese nur erst dann stattfinden, wenn jene sich als unwirksam erwiesen hat. Die Unwirksamkeit der See⸗Blokade ist aber augenscheinlich; diese illusorische Maßregel, die England und Frankreich eben so nachtheilig, und Belgien nach weit nach— heiliger als Holland ist, wird den Entschluß des Koͤnigs Wil— helm gewiß nicht erschuͤttern; die Land-Expedition wird also am 5ten d. M. vor sich gehen. Sind daher zehn Tage fuͤr die Einwohner von Antwerpen zu viel, um sich auf die furchtbare Katastrophe, mit der sie bedroht werden, vorzubereiten? — „„Im Fall einer Land⸗Expedition““, fügt der Moniteur hinzu, „„wird die Citadelle von Antwerpen wahrscheinlich der Haupt-Ge— genstand der Operationen werden.““ — sehr huͤbsch ersonnen; nachdem dieser Zweck schen zwanzigmal offiziell eingestanden worden. „„Aber auch dann noch wird man den Angriff so kombiniren, daß die Stadt selbst, wo moglich, nicht in die Feindseligkeiten hineingezo—⸗ gen wird.““ — Wo moͤglich; man zweifelt also dach. Ist das etwa eine von den Eventualitäten, die zur Be— ruhigung der Antwerpener dienen sollen? Die ist in der That sehr troͤstend! „„Jedenfalls wird es sich die Regierung zur Pflicht machen, der Einwohnerschaft von Antwerpen die noöͤthige Benachrichtigung zu geben.““ — Uns wuͤrde, wenn wir Ant— werpen bewohnten, der Artikel des Moniteurs schon jetzt statt aller fernerweitigen Benachrichtigung dienen. — Wir glauben daher, daß der Artikel des amtlichen Journals, statt die Besorg— nisse zu zerstreuen, nur dazu geeignet ist, dieselben zu vermeh— ren, und da unsere Minister doch nun endlich, da die Wahrheit von allen Seiten hereinbricht, sich herablassen, uns uͤber den Zu— stand unserer Angelegenheiten das mitzutheilen, was fuͤr Niemanden mehr ein Geheimniß ist, so scheint es uns, daß sie, da das Stillschwei⸗ gen doch einmal gebrochen ist, ihre Quasi⸗Geheimnisse etwas weiter enthuͤllen und uns sagen konnten, ob die Franzosen allein unser Ge— biet betreten werden, ob wir die Ehre haben werden, ihre Gefahren und ihre Lorbeern zu theilen, ob sie lange bei uns verweilen werden, wer die Kosten der Expeditien tragen, und ob unsere Sache, wenn die Citadelle genommen ist, weiter vorgeruͤckt seyn wird? — Was uns betrifft, die wir noch nicht einmal gewiß sind, daß man Chassé zwingen wird, seine Flagge zu streichen, wir sehen in dieser laͤcherlichen Expedition von Seiten Englands eine Nachgiebigkeit gegen die Regierung Ludwig Philipps, und von unserer Seite eine demuͤthigende Konzession mehr.“
Aus Grevenmacher schreibt man vom 91. Okt. „Vor⸗ gestern begab sich eine Abtheilung von 2 bis 300 Mann der Luxemburger Garnison nach Niederanven, um sich zu uͤberzeu— gen, daß die Gendarmerie-Brigade den Ort geräumt habe. er Offizier, welcher die Abtheilung kommandirte, begab sich zu der Behörde des Ortes, und forderte sie auf, keinen Belgischen Gen— darmen mehr in dem Dorfe zu dulden, und im Fall sich einer daselbst blicken lasse, sogleich dem Gouvernement Anzeige davon zu machen.“ ;
Herr Lebeau ist in Huy mit 104 Stimmen unter 161 wie— der zum Mitglied der Repraͤsentanten⸗Kammer gewahlt worden. Sein Mitbewerber, Herr Tielemans, erhielt 50 Stimmen.
In den Bureaus des Finanz-Ministeriums herrscht große Thaͤtigkeit, um verschiedene Gesetz⸗Entwuͤrfe vorzubereiten, die den Kammern in der naͤchsten Session vorgelegt werden sollen. Man spricht von Modificationen im Douanen⸗System, und von einer Aenderung in der Personal⸗Steuer.
Antwerpen, 5. Nov. Im hiesigen Journal heißt es: „Gestern sind hier zwei Deserteure von der Citadelle ange— kommen. Der General Chassé hatte die Offiziere seines Gene⸗ ralstabes und der Garnison zusammenberufen und sie gefragt, ob er, im Fall eines Angriffes von Seiten der Franzoͤsischen Ar⸗ mee, auf ihren Muth und auf ihre Hingebung rechnen könne, und eine den Umstaäͤnden angemessene Rede an sie gerichtet, wel⸗ che aufgenommen wurde, wie . erwarten stand.“
Gestern Abend gegen 9 Uhr wurden, obgleich heller Mond schein war, von der Citadelle mehrere Raketen geworfen, um die
Die Einwohnerzahl von Antwerpen wird auf=
8 — 11 und Hafer 55 — 7 Fl.
nach Hull abgesandt werden, falls nicht noch eines von London
Wahrscheinlich ist
Gestern waten noch mehr als 200 Arkelter an beh Berthesdiᷣ gungs / Arbeiten in der Citabelle besch 4ftlgt. ?
Polren.
Wärschau, J. Nov. Mit Bezug auf eine fruͤhere Be— kanntmachung in Betreff der durch Beschluß der provisorischen Regierung des Königreichs vom 11. November 1831 außer Um- lauf gesetzten Eingulden⸗Bankbillets, bringt die Polnische Bank in Erinnerung, daß der letzte Termin zur Auswechselung dieser Billets in der Kasse der Bank mit dem 14. Dezember d. J. ab— gelaufen ist; die Bank fordert demnach alle dabei intedessirte Personen auf, daß sie sich vor dem bezeichneten Termin bei der Kasse der Bank melden und die erwähnten Eingulden-Billets gegen Silbermuͤnze austauschen, indem diese Billets am 1. De—⸗ zember als unguͤltig betrachtet und weder von der Bank, noch von einer anderen Kasse fernerhin angenommen werden sollen.
Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 13 — 14 Fl., Weizen 18 — 277 Fl., Gerste
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Hanndver, S8 Nov. Die gestrige Sitzung unserer zwei⸗ ten Kammer bot zwei merkwuͤrdige Erscheinungen dar. Auf die Frage eines Depütirten uͤber den jetzigen Stand der Konferen— zen mit der ersten Kammer uͤber das Staats⸗-Grundgesetz, ward von zwei Mitgliedern erwiedert, man habe aͤber das sechste Ka— pitel des Staats-Grundgesetzes 13 Sitzungen gehalten, jedoch bis jetzt keinen einzigen der wichtigen Punkte zu Stande gebracht, und in den unwichtigen Punkten die groͤßten Hindernisse einer Vereinigung angetroffen. Diese Antwort machte einen tiefen Eindruck auf die Versammlung. Dieselbe Versammlung lehnte in zweiter Berathung der Abloͤsungs-Ordnung einen Antrag auf Streichung der F§. Z6 — 4 und Aufhebung ohne Entschäͤdigung der aus der Leibeigenschaft . Ge faͤlle, des „Sterbefalls“, „Besthaupts“, „Baulebung“, der „ Frei— briefe“, „Ehe-Konsens-Gelder“, bei namentlicher Abstimmung mit 44 gegen 5 Stimmen ab, um nicht ihrerfeits zu weiterer Verzoͤgerung der Ablösungs-Ordnung Anlaß zu geben. Die zweite Berathung dieses Gesetzes schritt bis zum §. 38, und in der heutigen Sitzung bis § 59 vor.
Die Universitaͤt Gottingen hat einen großen Verlust erlit—⸗ ten; am Iten d. M. ist der beruͤhmte Mathematiker Hofrath Thibaut perstorben, nachdem er noch in der letzten Zeit seine Theilnahme an dem Aufblühen seiner Wissenschaft bei den ge⸗. lehrten Anstalten des Koͤnigsreichs auf eine fruchtbringende Weise bethaͤtigt hatte. z ;
Braunschweig, 7. Nov. Se. Durchlaucht der Herzog
Wochen das Schloß zu Blankenburg beziehen. In dem hiesigen Verlags-Comtoir isr unlängst von Herrn
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m h iten der Schweiz zu veranlassen gesucht hätten?“
Griechenland.
Das Journal d'Odessa enthaͤlt ein Privatschreiben aus up lia, welches zwar schon am 14. August abgefaßt ist, boch mehrere interessante Notizen enthaͤlt, wobei zu bemer— st, daß damals Demetrius Ypsilanti noch lebte. Es lautet Lendermaßen: „Die begluͤckende Nachricht von dem am 7ten
Alte Geselifchsften werben argus lernen, wie Fr e Fenn
derjenigen steht, welche stets das Wort Gese tz lichten Munde fuͤhren, am Tage aber, wo die Ihrigen vor Gn erscheinen, die Gesetze fuͤr null und nichtig erklaͤren. Dij mit solchen- Grundsaͤtzen neue Staaten nicht bilden könn ist eben so klar. Ein Raͤthsel scheint demnach der Loͤsung z duͤrfen: Die Nothwendigkeit, daß etne bürgerliche. Gese s bestehe, springt zu sehr in die Augen, als daß sir selbst von dikalen geradezu geleugnet werden kͤnnte. Was wollen also
Menschen? — Sie wollen siegen, und sich nuch dem Ei. zu London abgeschlossenen Traktat hat in Griechenland viel
NR . n Silit. . : ; ; ! da h. nach der Theilung in das Hab und Gut der dermissube verursacht, ohne daß seine traurige Lage dadurch gebes⸗ Besitzer, als die einzig unantastbare Gefe lssC *I würde, Während die Greßmuth der Menarchen fuͤr Grie—
nland eine glaͤnzende Zukunft vorbereitet, lästet die Gegenwart
stellen, welche, ihrem Sinne gemaͤß, heute nicht best 1, ,. n Tru est, im Hkrober. Unter den von der Kaiserl. f ser auf. demselben. Blutduͤrstize Menschen xerfieischen Nesterreichischen Staatsverwaltung erlassenen, den Handel un Lt Eingeweide in der Hoffnung, daß der König den
Feier der Vergessenheit auf dieses Chaos verbrecherischer Lei—⸗
Schifffahrt betreffenden Verfuͤgungen sind folgende zwei Behn machungen von allgemeinerem Interesse. 1) In Beruͤcksicht . ] — 9 der feindfeligen Stellung, worin sich Aegypten, der Ottoman zu Nauplia noch, indem sie sich auf die verbündeten Trup— Pforte gegenuͤber befindet, sind die Qesterreichischen Sers lätzt, welche die Forts und die Stadt hesetzt halten. Die durch eine, von dem Kaiserl. Königl. kuͤstenlaͤndischen Guben aten der Regierung, die sich hierdurch der reichen Beute am 21. Aug, ergangene Bekanntmachung dahin verwarnt bt, sehet, deren Reiz sie nach dem Peloponnes gelockt hatte, den, a) sich der Einfuhr von Waffen und von Munition im sich nun in Polizei⸗Soldaten verwandelt und verbreiten Aegypten in so lange zu enthalten, bis der nunmehrige shiedene Lugen, um die Burger unter einer gesetzlichen Form rectionelle Zustand jenes Landes seine Endschaft erlangt ] pluͤndern, indem sie auf Rechnung der Negie rung Al⸗ wird; h) waͤhrend des gegenwartigen, gegen die Pforte ge sortnehmen, was die Laͤden enthalten. Diese Gewalt— ten Krieges, weder fuͤr Rechnung der Aegyptischen Partei zlgkeiten waren ein Vorwand zu Unsrdnungen in der einzunehmen, noch derselben was immer für Beistand zu le dt. Die Einwohner bitten die Residenten, daß sie die c) in keinen pon denjenigen Seehaͤfen einzulaufen, welcher von waffneten aus der Stadt entfernen und nur die ver— einen oder dem andern der beiden kriegführenden Theile wirklichh sndeten Truppen in derselben zuruͤcklassen mochten. Wir hof— wird, weil sie widrigenfalls nur sich selbst die traurigen sih, daß man diese Maßregel annehmen wird, um so mehr, als ihres widerrechtlichen Verfahrens zuzuschreiben haben wuͤßde imm dieser Tage eine Verschwoͤrung entdeckt hat, deren Zweck 2) Vermoͤge einer Kundmachung des Kaiserl. Koͤnigl. kaͤsten Lein bestand, an verschiedenen Stadttheilen Feuer anzulegen dischen Guberniums, vom 5ten Okt. 1832, ist die Allerh j zo zu pluͤndern. In ganz Griechenland flammt der Buͤrger— Anordnung zur allgemeinen Wissenschaft gebracht worden. Mig, Die Regierung hat ihn entzuͤndet und erregt, um sic die einfache Taxe fuͤr die Patentirung der zur weiten Sceesll halten Kolokotronis, Tzavellas und Mamuris haben aufruͤh⸗ bestimmten Schiffe, dafern solche auf inlaͤndischen Werflen Lische Proclamationen erlassen, worin sie sich fuͤr die Ver— haut sind, vor der Hand keine Erhohung erleide, obgleich diger der National- Rechte ausgehen, und schon stuͤrzen Guͤltigkeitsdauer der Flaggen-Patente von drei auf sechs die Negierung. Die ganze Bevdlkerung ist auf ihrer verlaͤngert worden ist. Dagegen aber sollen von nun n ite. Diejenigen, welche Griechenland in diese Lage ver— jenen Schiffen, welche auf auslaͤndischen Werften gebaut, A haben, möchten gern ihre Verruchtheit mitt dem Man⸗ in das Eigenthum eines Hesterreichischen Unterthans uüberssl des National-Willens bedecken und haben stch daher gen sind, mit Ausnahme der Taxe fuͤr den Großherrlichen Ct, eine Versammlung der Deputirten zu veranstalten, die man, welche wie bisher abzunehmen ist, die dreifachen Pa] Hurflossenen Herbst durch die Gewallanmoßungen der Hydrioten rungs, Taxen eingehoben werden. päcchipel und in dem Augenblick, wo der Buͤrgerkrieg aus—
Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Wien von i., ju Maina und in Rumelien gewahlt wurden. Man stelle Okt. „Wie man wissen will, hat Se. Durchl. der For, was von einer Versammlung zu erwarten ist, die von Wilhelm von Braunschweig die Reise hierher in der Absich Hlitis, Maurokordatos und ihren Genossen, von Konduriotis,
werden am 12. d. M. ven Wien zuruͤckerwartet, und auf einige ternommen, perssnlich um die Hand der Erzherzogin Th Hiulis, Mauromichalis, von der schrecklichen Famile der Gri—
Tochter Sr. K. K. Hoh. des Erzherzogs Karl, zu werben. i und ihren würdigen Anhängern beherrscht- wird; fuͤgt man vorläufigen diplomatischen Unterhandlungen wegen dieser! mju noch einige unwissende Fanatiker, müßige und zu—
C. Ph. Benafont unter dem Titel „Takéli, der Held Ungarns“ eine historische Novelle in Franzoͤsischer Sprache erschienen, die
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den Freunden der Franzoͤsischen Literatur empfohlen zu werden verdient, ; *
Hamburg, 9g. Nox. Das Dampfschiff zwischen Amster⸗ dam und hier stellt seine Fahrten fuͤr diefes Jahr ein. Die heutige Postfuͤr England wird von hier mit dem Dampfschiffe
ankommt. =
Man schreibt aus Amsterdam vom ten d., daß bereits Englische Kriegsschiffe an den Kuͤsten Hollands kreuzten, um Englische und Franzossische, nach Hollaͤndischen Haͤfen bestimmte, Schisse abzuweisen.
Frankfurt a. M. 6. Nov. Se. Köoͤnigl. Hoheit der Herzog Ferdinand von Wuͤrttemberg, Gouverneur der Bundes— Festung Mainz, ist gestern hier angekommen.
Baden (im Großherzogthum, 46. Nov. Gestern fand die Benediction der alten Begräͤbniß-Kapelle im Kloster Lichtenthal statt. Diese Kapelle, aus der zweiten Haͤlfte des 13. Jahrhun— derts, bewahrt die irdischen Ueberreste von acht und vierzig Ah⸗ nen des Badischen Fuͤrstenhauses und ihre Denkmäler? Im Laufe der Zeiten mannigfach beschaͤdigt, wurde sie durch die Pie— taͤt unseres allverehrten Großherzogs auf eine wuͤrdige Weise wieder hergestellt. Se. Königl. Hoheit geruhten, in Begleitung Hoͤchstihrer Herren Bruͤder, der Markgrafen Wilhelm und Ma— ximilian von Baden HH., der Benediction beizuwohnen. Der geistliche Rath und Pfarr-Rektor Herr, der den Zweck des er— habenen Wiederherstellers durch die einsichtsvollste Thaͤtigkeit ge— foͤrdert hat, fungirte, im Namen und aus Auftrag des durch Krankheit verhinderten Herrn Erzbischofs, bei dieser kirchlichen Feier.
Oesterreich.
Wien, 6. Nov. Der General⸗Major und Brigadier Lud— wig Freiherr von Welden ist zum Bevollmaͤchtigten bei der Mi— litair⸗Central⸗Kommission in Frankfurt a. M. ernannt worden.
Im Oesterreichischen Beobachter liest man unter der Rubrik: Miszellen: „Die Pariser Tribune — das Organ der dortigen Radikalen — vom 24. Oktober enthaͤlt unter der Aufschrift: Ueber die Angeklagten vom Klöoster Saini— Mry einen Aufsatz, in dem, unter vielen andern merkwuͤr— digen Stellen, besonders Eine vorkommt, fuͤr deren Frei— muͤthigkeit man dem Blatte, im Namen der durch seine tägli— chen Angriffe auf ihre Ruhe bewegten Gesellschaft, wahrhaft Dank wissen muß. — Der Zweck des ganzen Aufsatzes ist, zu beweisen, daß keinem Tribunal das Recht zustehe, die Insur— genten vom 5. und 6. Juni zu richten. „„Es ist schon ein großes Ungluͤck““, sagt die Tribune, „„besiegt zu seyn; wir haben bei uns so viele Revolutionen erlebt, daß es Wahnsinn ist, ein neues Ereigniß dieser Art zum Verbrechen zu stempeln. Die Geschichte ist reich an schnellen Uebergaͤngen und das Gluͤck unterliegt stetem, oft sonderbarem Wechsel. — Aber das Ge— setz!! .. Ja, das Gesetz ist stets dem Sieger geneigt; denn er macht das Gesetz. Gesetze pasfen nur auf ruhige Zeiten und auf geregelte Tage. Im Kampfe gilt kein Gesetz. Das Gesetz re— gelt die Verhaͤltnisse unter den Gliedern einer und derselben Ge⸗ sellschaft; es setzt also das Bestehen der Gesellschaft voraus, es schafft dieselbe nicht. Da, wo dit Gesellschaft selbst in Frage steht, gilt demnach die Stimme des Gesetzes nichts. Fort also mit dem Gesetze; wir haben nichts damit zu schaffen!““ — So aufrichtig hat der Radikalismus sich vielleicht noch nie ausge— sprochen! Nicht genug, daß er die Auflöͤsung der Staaten he— absichtigt, und alle der Forderung seiner Zwecke dienenden Mit— tel schonungslos ergreift, um rohe Willkuͤr der Menge allen ge— setzlich bestehenden Verhaͤltnissen entgegenzustellen, geht die Tri— bune noch um einen Schritt weiter; sie erklaͤrt Staaten bereits fuͤr aufgelöst, um die Nichtigkeit der Gesetze zu verkuͤnden, so— bald einige ihrer verlornen Kinder wegen Aufruhr, Raub und Mord
Umgegend der Festung zu beleuchten und zu rekognosziren. —
ausgezeichneten Erzherzogin seinen Entschluß erklaͤrt habe, n angeblichen Repräͤsentanten der Nation. seiner Kinder verehelichen zu wollen, ehe dasselbe den kun Lebensgefährten perfoͤnlich kennen gelernt, und Neigung flr gefaßt habe. — Aus O dessa sind die neuesten Briefe mit zählungen von Ungluͤcksfaͤllen angefuͤllt, die durch gem Stuͤrme auf dem Schwarzen Meere veranlaßt worden.] auf dem Mittellaͤndischen Hier; herrschten im Laufe diesen! nats heftige Stuͤrme.“ )
r. Dies sind die Leute, welche sich mit den Schickl«l von riechenland beschäftigen. Es befinden sich vielleicht auch ver— nstvolle Leute und irregeleitete Buͤrger unter ihnen, aber was men sie thun, da sie in ein Gewebe von Intriguen und Luͤ— verstrickt sind. Demetrius Ypsilanti, der sich einstmals wah⸗ Ruhm erworben hat, gehort jetzt auch zu dieser Menge. Ich sifle keinesweges an dem Adel seiner Gesinnungen und kann hen geringen Scharfblick nur bedauern. Die Deputirten saubtt, sie wuͤrden ihre Sitzungen in der Festung selbst hal— m innen, da aber die Residenten dies nicht zugeben bollten, so wählten sie eine Vorstadt, die unter den Kanonen 6 Forts Palamidi dicht an den Thoren liegt. Dlese Thatsache veist hinlaͤnglich ihre Besorgnisse, während die Protestationen sinmtlicher Provinzen ihnen die Maske der Gesetzlichkeit, hinter m sie sich verbergen wollten, herunterrissen. Was geschah nun? Da die Schaar des General Grezioti, die Stuͤtze der Regierung nd der Versammlung, nichts 6 zu pluͤndern fand, forderte 6 den ihnen schuldigen Sold. Unterdessen hatte man zu Me— sIra und Parahori uͤber 12,9000 Diplome vertheilt. Man sieht st keine gemeine Soldaten mehr in den Reihen der Rumelio— en. Der Niedrigste unter diesen Kriegern ist wenig— kent Lieutenant, und die Stallknechte der Generale sind icht weniger als Capitaine. Hieraus geht hervor, wie koß die Summen sind, welche diese Truppen seit 109 Monaten ordern haben. Sie suchten sich daher der Versammlung in hise zu bemächtigen, um nachher von jedem ihrer Mitglieder Kösegeld von 1000 Piastern zu fordern. Aber der Streich fang. Vom Hunger gedraͤngt, schnitten sie der Stadt das Dasser ab, und nur mit vieler Muͤhe, Geldversprechungen und lügen brachte es die Regierung nach dreitägiger Noth dahin, w sie wieder Wasser erhielt. Womit aber, wird man fra—
Schweiz.
Neuchatel, 1. Nov. Im Constitutionnel Nen telois liest man: „Jeden Tag enthuͤllt uns die persoh Presse der Schweiz eine von den neuen Freiheiten, mit oe die Modell⸗Constitutionen gewisser Kantone ihre gluͤcklichen e veraine bereichert haben. Es sind nun bereits zwei Monatt, angeklagte Manner in den Gefängnissen zu Bern schmaß ohne daß sie vor Gericht gestellt werden. Die Organe den ner Regierung behaupten, daß ihr Verfahren gegen sie giss ist; zugestanden — aber dann raͤume man uns auch ein, ein Volk, dessen Gesetze eine solche Verfahrungsweise erla noch weit davon entfernt ist, die ersten Elemente der Freihel besitzen. Das in Bern erscheinende sogenannte Jon rntl Neuchatel erzählt uns in seiner Nr. 78 noch weit Staͤrkeres. err Fischer hat die Besitzung verkaufen me welche er in Eichberg besitzt. Herr Fischer ist angeklagt, der Urheber der Verschwoöͤrung, wenn sie uͤberhaupt existit gen die Berner Regierung zu seyn. Er ist dessen bloß ve tig, kein Prozeß ist gegen ihn eingeleitet, und doch hat die gierung seine Besitzung in Beschlag genommen, unter dem wande, die Kosten des gerichtlichen Verfahrens zu decken. wissen nicht, ob die neue Constitution des Kanton Bern vollziehenden Rath erlaubt, die Guͤter eines Angeklagten vor erlassenem Urtheilsspruch mit Beschlag zu belegen; wóh
nen daher auch nicht sagen, ob die Berner Reglerung ss mn, beschäftigt sich die Versammlung? Erstens mit der durch hat einen Mißbrauch der Gewalt zu Schulden PBersisung, dann mit einer allgemeinen Amnestie, krast
eren man die Möoͤrder des Präsidenten aus dem Gefaͤng— iß entlassen hat, ferner mit der Bestaͤtigung des Königs Dtto l. und endlich mit der Abschaffung des Senats und Lheilung der Nationalguͤter. Indessen haben die Residenten der triblndeten Mächte in den kräftigsten Ausdrücken gegen diese scken Maßregeln protestirt und ihren ganzen Unwillen gegen ne Männer zu erkennen gegeben, die es auf sich nehmen, die Peschlüsse der Mächte zu bestäͤtigen oder gegen die Wünsche der endoner Konferenz zu handeln. Die Hauptstadt Griechenlands ndet sich im i n! gustazo⸗ und in fortwährendem pfruhr; aber diese Uebel sind nichts im Vergleich mit denen,
men lassen. Aber das wagen wir zu behaupten, wenn dieses Recht existirt, es eine unfoͤrmliche Gewalt die man in die Hände der Regierung gelegt hat, und dj Land, wo eine solche Gewalt herrscht, nicht das Recht hat, frei zu nennen. Und das ist eine Constitution, welche ein glied des gesetzgebenden Corps sich nicht gescheut hat, um Muster zu empfehlen, uns Neuchatellern, in deren Lande,? unsern gluͤcklichen Institutionen, man dergleichen Ungestaltz— niemals gesehen hat und niemals sehen wird. Nicht allein, die Neuchateller Regierung unter keinem Vorwande das Unke liche Eigenthum eines Angeklagten mit Beschlag belegen kann, sh sie kann dies auch bei einem Verurtheilten nicht thun. Sie ha gegenüber nur die Rechte eines Glaͤubigers gegen einen Sch und kann die Kosten des Prozesses nur auf dem gewoͤh gerichtlichen Wege beitreiben. «Die Neuchateller mögen sehen und beurtheilen, wo die wahre Freiheit ist! Sie möoͤgeß den taͤglichen Vorfaͤllen abnehmen, was besser ist, eine Co tion mit schoͤnen Artikeln auf dem Papier, die die Recht, Menschen und die Unverletzlichkeit des Eigenthumes fess und doch die eben bezeichneten Handlungen zulaͤßt, oder eint Jahrhunderten geheiligte Verfassung, welche von der Zeit entwickelt worden ist, und der Freiheit der Buͤrger alle m chen Buͤrgschaften gegen die Mißbräuche der Gewalt darbie
mmer von Dörfern und Städten des Peloponneses, wollen uns darauf beschraͤnken, einen Blick auf Missolunghi zu werfen. hese Stadt blühte unter unsterblichen Erinnerungen, als jene machvolle Revolution begann, deren Finsterniß den Ruhm der sin Kriegsjahre fast ganzlich verdunkelte. Die Bemuͤhungen un Empoͤrer, sich dieser Stadt zu bemaͤchtigen, waren fruchtlos; wurde von dem Patriotismus ihrer Buͤrger beschützt; aber die revolutionnaire Regierung anerkannt war, willigte Mis— suunghi in die Aufnahme eines? Gouverncurs, unter der Be— anzung, daß man keine bewaffnete Macht in die Stadt lege. n gewisser Soutzo wurde zum Gouverneur ernannt. Ihm In demselben Blatte heißt es: „Der Noupellsahte es nur noch an einem Schauplatz, um seinen Vaudois — die Quelle ist, als eine ultraliberale, sicher uf. durch noch größere Schandthalen zu bezeichnen. Er verdaͤchtig — meldet, daß in den Konferenzen, welche die ) öhmiedete ein Komplott mit Einem der Grivas, und ei— testation der fuͤnf Kantone herbeigefuͤhrt haben, Ury und n Nachts sahen sich die von einer Feuersbrunst aufgeschreck— chatel sich besonders gegen jeden Gedanken an Trennun Einwohner dem Verrath uͤberliefert. Einige Tausende von oben hätten, aus Furcht, daß dieselbe eine fremde Einmisch danditen pluͤndern die Stadt. Die aufgehende Sonne beleuch, een lern koͤnne, und erklaͤrt haͤtten, daß man Alles vermk, ur ein furchtbares Schauspiel: Asche, Rauch und Blut der muͤsse, was dazu Anlaß geben koͤnne. Was wird nun na ohner, die ihre Familie gegen die Gewaltthaten vertheidig— sem merkwuͤrdigen Gestaͤndnisse aus den Vorwuͤrfen, die . Solche Scenen können als eine Skizze von Griechenlands
her Verantwortung gezogen werden. Dank dem Verfasser des ufsatzes fuͤr das Wagestuͤck der Behauptung; es ist nuͤtzlich. —
gerade diesen beiden Kantonen unaufhoͤrlich gemacht hat, Histand unter der jetzigen Regierung dienen. Der Landmann,
schaften werfen wird. Dem Namen nach besteht die Regie⸗
der den Manen beg Barha Jan E Vater dieses arme Volk den verewigten Praäsidenten, noch immer auf— richtige Thraͤnen weint, schaut von der Hoͤhe der Felsen, die ihm zum Zufluchtsort dienen, auf seine Felder, auf seine ver⸗ oͤdete Wohnung, auf seine zerstteuten Heerden hinab und ver— nimmt die Klagen seiner vom Hunger verzehrten Familie.“
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Berlin, 14. Nov.“) Der Westphälische Merkur berich⸗ tet aus Muünster vom 6. d. M.: „Heute Nacht traf eine Estaf— fette an Se. Excellenz den kommandirenden General, Freiherrn don Muͤffling, hier ein, mit dem Allerhoͤchsten Befehle, daß die Truppen des Jten Armee-Corps den vorhandenen Bestimmungen gemaͤß sich auf ihre Kriegsstaͤrte setzen und sich marschfertig halten sollen. Demzufolge sind bereits die noͤthigen Verfuͤ— gungen zur Wieder-Einberüfung der Kriegs- Reserven und zur Formation der Reserve⸗Truppen getroffen. Die Einberufung der Landwehr ist noch nicht erfolgt.“ =
— Aus Posen meldet die dasige Zeitung: „Durch eine unlautere Quelle hat sich hier das Geruͤcht verbreitet, als ob der WBebrquch der von dem Grafen Raczynski gestifteten und der Stadt geschenkten oͤffentlichen Bibliothek verboten sey. Wir sind autarxisirt, diesem eben so abgeschmackten, als ungegründeten Geruͤcht auf däs Bestimmteste zu widersprechen. Es ist nur auf ben Grund einer von dem Koͤnigl. Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten bereits vor langerer Zeit erlassenen allgemeinen Anordnung, wonach die oͤffentlichen Lese-Anstalten, Bibliotheken ꝛc. von Schuͤlern nur gegen einen schriftlichen Ersaubniß-Schein von Seiten des Schul-Direktors benutzt und wonach diejenigen Schriften namentlich bezeichnet werden sollen, welche ihnen anvertraut werden duͤrfen, diese Be— schränkung auch bei der Benutzung der Raczynski'schen Biblio⸗ thek von den hiesigen Gymnasiasten angeordnet worden. Jeder Unbefangene wird daher wissen, was er von der boͤslichen Erdich— tung eines allgemeinen Verbots gegen die Benutzung der Biblio— thek zu halten hat.“
— In die Häfen des Regierungs-Bezirks Koͤslin lie— fen im Monat Oktober 23 Schiffe und 46 Boͤte ein, und 23 Schiffe und 30 Boͤte verließen dieselben. Die Haupt-Einfuhr— Artikel bestanden a) vom Auslande in Pottasche, Hanf, Talg, Eisen, Hering, Theer und Kolonial⸗Waaren; b) vom Inlande in Salz, Eisen, Hering, Taback, Haͤute, Kolonial- und Apothe— ker- und grobe kurze Waaren. Ausgefuͤhrt wurden a) nach dem
nach dem Inlande 751 Scheffel Rappsaamen, Roggen, Kleesaa— men, Brennholz, Butter, Leinewand, Hering, Lumpen ꝛc.
— Die Nachrichten uͤber den Ausfall der diesjährigen Ge— treide⸗Ernte im Regierungs-Bezirk Koͤslin lauten im Ganzen be— feiedigend, und es kann diese Ernte durchschnittlich als eine gute
legenheit sollen deshalb zu keiner Entscheidung geführt hWlchtzlose Hitzkoͤpfe und einen Schwan talentloser Halb— weil der Vater der durch so viele liebenswuͤrdige Eigenschehrten, so hat man ein getreues Verzeichniß von die⸗
stonia versammelten Deputirten sind nur 360 Grund-Eigenthuͤ— ͤ
wan andere Städte leiden; nicht zu gedenken der rauchenden
Mitte -Ernte betrachtet werden. Die Kartoffel-Ernte ist jedoch, in Folge des häufigen Regens waͤhrend des Sommers und der fruhen Nachtfroͤste, nur mittelmäßig, zum großen Theil sogat hoͤchst unergiebig ausgefallen, wenn gleich das Aufnehmen der Wäktosseln dich die milde Witterung während des verstossenen Monats, bei welcher mitunter noch Rosenstoͤcke in den Gärten in voller Bluͤthe standen, sehr beguͤnstigt wurde. Die Aussaat des Winter-Getreides in den schweren und nassen Boden ist theilweise nicht aufgelaufen, mehrere Aecker mußten deshalb wie— der umgepfluͤgt werden, andere blieben zum Theil unbestellt. Un— ter diesen Umstäͤnden sind denn auch die Preise des Getreides nicht so weit heruntergegangen, als dies allgemein erwartet wurde.
— Im Anfange des Monats Oktober sind von der durch den Regierungs⸗Bezirk Köslin fuͤhrenden, durch die ritterschaftliche Privatbank zu Stettin erbauten Chaussee zwischen Stettin und Danzig und zwar auf der Strecke von Stolp bis zur Westpreu— ßischen Grenze 11,189 Ruthen als vollendet anerkannt und in die Verwaltung der Koͤnigl. Negierung zu Koͤslin uͤbergegangen, welche letztere bereits fruͤherhin eine 1934 Ruthen vom Dorfe Felstow bis zu der genannten Grenze gebaut hatte und mithin jetzt eine Chausseestrecke von 13,164 zul verwaltet.
— Aus Köln wird gemeldet: „Sonntag den 4ten d. M., Nachmittags gegen halb 5 Uhr, wollten zwei Einwohner dieser Stadt von dem Dorfe Luͤlsdorf nach Wesseling sich uͤber den Rhein setzen lassen. Da die Fischer, Gebruͤder Braschoß, welche, in Ermangelung einer Faͤhr⸗-A nstalt, gemeinlich mit dem Ueberschif— fen uͤber den Rhein an dieser Stelle sich befassen, abwesend waren, so unternahm es die Schwester derselben, Anna Maria Braschoß, die Fremden in einem kleinen elenden Fischerkahne, bei heftigem Winde segelnd, uͤberzuschiffen. Mitten auf dem Rhein begegnete dem Kahn das von Mainz nach Koͤln fahrende Dampfschiff. Da gleichzeitig noch zwei andere große Schiffe an dieser Stelle se— gelten, das eine aufwaͤrts, das andere, lavirend, abwärts, so ge— rieth die junge unkundige Fuͤhrerin des Kahns in Verlegenheit, und fing an, den Kahn hin und her zu wenden. Der Eapitain des Dampfschiffs, der es bemerkte, ließ sogleich, so weit als es, ohne auf den Grund zu gerathen, moͤglich war, das Schiff seit— wärts steuern und dann die Maschinen in Ruhe stellen. Anstatt aber nach der entgegengesetzten Seite auszuweichen, und ungeach— tet des Zurufens und Winkens von dem Dampfschiff, fuhr der Kahn gerade auf das Dampsschiff zu, indem der Wind das Segel hin und her schleuderte. Sobald der leichte Kahn das Schiff beruͤhrte, versank derselbe mit den 3 darin befindlichen Personen. Vermittelst der schnell ausgesetzten Schaluüppe des Dampfschiffs gelang es, zwei derselben zu retten, namlich den hiesigen Burger Herrn Wahlen und die junge Schifferin. Der Begleiter des Herrn Wahlen und Bräutigam seiner Tochter, Herr Suerth von hier, kam nicht wieder zum Vorschein. Auf dem Dampfschiff wurden die Geretteten sorgfaältig verpflegt, und befinden sich dermalen wieder ganz wohl. Beide, sowohl der Herr Wahlen, als auch die Anna Maria Braschoß selbst, er— klarten sogleich, daß nur durch die Unkunde und Unbeholfenheit der Letztern der beklagenswerthe Unfall veranlaßt worden, von Seiten der Fuͤhrer des Dampfschiffs aber alles geschehen sey, was den Umstaͤnden gemäß zulaͤssig gewesen.“
— Die Rheinhoͤhe war in Koln am 6. November Mor— gens 8 Uhr 6 Fuß 10 Zoll. Am 5ten d. M. waren die Ge—
bedeckt, und es fiel der Schnee so dicht, daß das Dampsschiff „Prinzessin Marianne“ bei Ober-Wesel 10 Minuten lang vor Anker gehen mußte, weil das Fahrwasser nicht zu erkennen war.
— Um die Mitte des vorigen Monats ward im Regierungs—
wichtiges Fossil aufgefunden. Zwei Schiffer aus dem Dorfe Ahsen entdeckten bei dem aͤußerst niedrigen Wasserstande der Lippe in dem Flußbette derselben eine Knochenmasse, und foͤrder—
) In einigen Exemplaren des gestrigen Blattes der Staats⸗ Zeitung ist durch einen Druckfehler der Artikel Berlin, statt vom 10 Nov., vom 10. Oit. datirt worden.
Johann), so nenn
Auslande 426 Klafter Brennholz und 260 Etnr. Leinwand; ,
ten biefelbe nicht ohne grohe Mühe zu Tagt, E
6 war ein pyrgchtyolles burchaus wohl erhaltents und vollständiges Exemplap eines Mamouth' kopfes von selten vorkommender Große. (Die 4 Backenzaͤhne haben 6 bis gZoll im Durchmessẽr, die heiden Hauzaͤhne, van denen der eine nech in der Kinnlade festsaß, eine Lange von 3 bis 4 Fuß.) Die Schiffer, des unschätzbaren Werthes ihres Fundes unbewußt, standen denselben an einen Dritten gegen eine sehr maͤßige Summe ab, und so gelangte das Fossil nach Haltern. Dem Vernehmen nach, sind dort 2 Professoren aus Bonn eingetrof— fen, und haben, nachdem sie sich von der seltenen Schoͤnheit des Exemplars überzeugt, dasselbe fuͤr das zoologische Museum der Friedrichs-Wilhelms-Universitaͤt um ein? namhafte Summe er— standen. — Nachsuchungen in der Lippe nach weiteren Bestand⸗ theilen des Mamouthgerippes sind ohne Erfalg geblieben.
Literarische Nachrichten.
.Wir haben zwar schon in Ne. 285 der St. Zeit eine Beurthei— lung des unlaäͤngst in der Nauckschen Buchhandlung zu Berlin her— ausgekommenen ersten Bandes der Lebensgeschichte Freedrichs des Großen von J. D. E. Preuß gegeben. Bet dem hohen In— teresse jedoch, das diese treffliche literarische Erscheinung nicht bloß im eigenen Vaterlande, sondern, wie wir hören, auch im Auslande erregt hat, glauben wir, es unseren Lesern schuldig zu seyn, hier auch noch im Auszuge eine so eben in den Jahrbö— chern fuͤr wissenschaftliche Kritik erschienene Rezenston uͤbes den-. selben Gegenstand mitzutheilen, worin der geistreiche Verfasser, Herr Geheime Legationsrath Varnhagen von Ense, dem Unter— nehmen des Herrn Preuß diejenige Anerkennung zu Theit wen— den lätzt, die dasselbe in jeder Beziehung verdient und Ber ohne Zweifel auch jeder Leser dieses gediegenen vaterlaͤndischen Ge— schichtswerkes unbedingt beipflichten wird. Im Eingange des betreffenden Aufsatzes heißt es: 9 ö
„Dankbar und erfréulich, wie nur selten in solchem Grade, er— scheint das Geschaft des kritischen Berichtens bei diesem Werke, dessen Hervortreten wir dem Publikum nicht nur mit eifriger Em— pfehlung, sondern auch mit der gorgefuͤhlten Gewißheit eines gün— stigen Erfolges, einer lebhaften Theilnahme, ja sogar einer vielfa— chen Mitthaͤtigkeit, ankuͤndigen. Denn ohne Frage haben hier der Stoff und die Behandlung den eigenthuͤmlichen Vorzug, daß sie dem Leser nicht fremdartig gegenüber bleiben, sondern ihn un— widerstehlich auf ihre Seite ziehen, und ihm einen Antheil bei dem Werk erb ffnen, der, einmal erweckt, so schnekl nicht wie— der verloͤschen wird. In der That ist dieses Unternehmen nicht nur eine Darbietung, fondern guch eine Aufforderung, welt geschichtlich und volksthuüͤmlich zugleich, den großen Mann, Fuͤrsten und Helden, der in der Bildungs-Geschichte der Menschheit wie in der Staatsgeschichte Preußens eine Lichtgestalt dasteht, neuerdings wuͤrdig und vollstaͤndig zu betrachten, sesn Bild nach allen Seiten aufzuhellen, und die Forderungen und Segnungen eines voruͤberge— gangenen, aber in tiefen Eindruͤcken und reichen Ergebnissen fort— bestehenden, ewig bewundernswerthen Daseyns und Waltens anzu— schauen und fernerhin auszubreiten.“
„Friedrich der Große gehbrt in Wahrheit eben so der Welt, wie seinen Preußen an, und gerdde dadurch, daß er gustchlies lich diesen seine ganze Kraft, Fuͤrsorge, Geistesrichtung und Tapferkeit widmete, daß er im höchsten Sinne als der Fuͤhrer feines Volkes eschien, gerade dadurch wurde er zum Vorbild eines Koͤnigs und Fuͤhrers uberhaupt, dem alle Voͤlker huldigten, nicht nur in Be— wunderung und Ehrfurcht, wie jedem siegreichen und machtvollen Helden, sondern auch in Zuneigung und Freude, als einem Fuürsten, dessen Gleichen jedes Volk sich wuͤnschen mag, und dem auch als einem fremden sich aus allen Laͤndern Liebe und Begeisterung zu— wendet. In England schlug jedes , . Herz fuͤr ihn, in Frankreich huldigte ihm jeder gebildete Geist, in Italien war im unteren Volke kein Name größer und theurer, in Rußland war lei— denschaftliche Verehrung fuͤr ihn einen Augenblick auf dem Thron, wo nacheifernde Achtung dann dauernd sich befestigte. Mögen Ge waltige der Vorzeit . Laͤnder⸗Umfang erobert und beherrscht, mehr Wunder noch und Glanz verbreitet haben, einen Fuͤrsten und Helden hat es nie gegeben, welchem die allgemeine Vöͤlkerstimme so z geiauchzt, an welchem die mitlebende Welt so aus reinstem Antrieb und so mit innigster Freude gehangen haͤtte. Alle Feindschaft und aller Tadel, welche gleichzeitig und späͤterhin, aus den mannigfach⸗ sten Standpunkten ünd Denkungsarten, gegen den großen König reichlich aufwachten, und seine Person oder seine Thaten verkleinern wellten, alle Macht der auf ihn gefolgten weltveraͤndernden Bege⸗ benherten, und selbst das große neben ihn sich draͤngende Bild Ra— polcons, das ihn sogar einen Augenblick zu verdraͤngen scheinen konnte, haben an jenem einzigen, großartigen Dastehen Friedrichs im Wesentlichen nichts verandert.“
„Ein dergestalt fortlebender Namen, ein solches ungehemmtes Weiterwirken des Geistes und der That, koͤnnkn zwar an sich füh das schoͤnste Denkmal gelten, und man hat mit scheinbarem Grun— de gesagt, daß, wo ein ganzer Staat durch blühendes Ge— deihen ein lebendiges, auch fuͤr die Zukunft weithin verhei—
ßendes Zeugniß giebt, wo jedes nachfolgende Große seine erste Vergleichung sucht und schwer aushaͤlt, wo die An— erkennung uͤberall vergegenwaͤrtigt ist, daß da ein befon—
deres Denkmal weniger nöoͤthig sey. Allein was in solcher Art fuͤr die Wissenden besteht, hat darum noch nicht gleiches Daseyn fuͤr die Mehrzahl derjenigen, in welchen die Einsicht und Anerkennung erst geweckt und befestigt werden muͤssen, und welchen, jemehr die Un— mittelbarkeit der Lebensberuͤhrung des Vergangenen mit dem Ver laufe der Zeiten abnimmt, desto mehr auch die Kunsthuͤlfen der ucher— lieferung zum Bekurfnisse werdtn, von dem zuletzt niemand frei bleibt. Deshalb ist es mit Recht als Aufgabe und Pflicht unsere?
Zeit erkannt worden, daß dem großen Könise, außer seinen eigenen
Werken und Wirkungen, nun auch durch das Werk Anderer ein be sonderes, seinen vielgestaltigen Ruhm in ein Gesammt— Gedaͤchtniß vereinigendes Denkmal aufgerichtet werde, und jeder Preuße, ja seder Deutsche, hat mit Erhebung vernehmen muͤssen, daß ein solches be— schlossen und der Ausführung nahe ist. Gleicherweise ist es di Aufgabe der Geschichtsschreibung, den Lebensstoff der Zeiten, welcher; sich selbst äberlassen, so schnell in Vergessen heit fällt oder zur Sage wird, in geistige Gestalt auszubilden, und in dieser festzustellen und
Bezirk Munster ein fuͤr die urweltliche Naturgeschichte hoͤchst
zu bewahren. Die Errichtung von Ehrensaͤulen und Marmorbii? dern ist von Umstaͤnden und Bedingnissen abhangig, deren der E fer der Gesinnung und der Beruf des Talentes in den meisten Faͤllen Un
maͤchtig bleiben. Anders scheint sich dies mit der Geschichtsschrei bung zu verhalten, wo der Willen und die Faͤhigkeit des Einzelnen,
: . — 26 * . iß mit geoßern Schwierigkeiten verknüft seyn, als dem Eine birge des Rhein von Mainz bis zum Siebengebirge mit Schnee ( haltniß mit gebszn Schw'erigkeiten verknüft sen, als dem Einzel
wie man gemeinhin glaubt, vollkommen hinreirhen, um die Aus fuͤhrung zu sichern. Genau betrachtet durfte wohl auch dieses Ver—
nen jedesmal zu 1oͤsen vergoͤnnt ist. Fuͤr unsern Fall wenigstens ha— ben wir zu bemerken, daß, ungeachtet der zahlreichsten, nach viel“ tigstem Züschnitt und Maß, von Einheimischen und Ausländern, in allen Sprachen und Redeweisen versuchten Geschichtbuͤchern und Denkschriften, wir doch kein einziges Werk besitzen, das fuͤr sich a lein als ein Inbegriff des Gegenstandes gelten könnte, oder durch seinen Werth der dauerfesten Verehrung entspraͤche, welche der N. men des Königs in dem allgemeinen Sinn und urtheil selbstkr “ sich erhalten bat.“ ; *
„Die literarische Bearbeitung der Geschichte Friedrich; erscheint bei, allem Reichthume, an, einzelnen Huͤlfsmitteln, die n unäbersehbar sich angehäuft haben, doch um so mangelhafter, alz auch dies Einzelne gar oft nur in Falschem oder Verätscht n *!“ steht, das sich verwirrend aufdraͤngt, und an dessen Szelle das
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