1832 / 324 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dom Miguel hat dagegen folgenden Tages⸗-Befehl erlassen: „Hauptquartier Co im brg, den 27. Slttober. In dem Wunsche, meine Königliche Huld denjenigen Portugie⸗ sen angedeihen zu lassen, welche, uͤngeachtet der Verkehrtheit ihrer fruͤheren Grundsaͤtze, jetzt dieselben bereuen, wie . Viele gethan haben und zu mrinenr Koͤniglichen Haflager gekommen sind. und in Erwaͤgung, daß ich durch eine solch Handlüng der Milde vielen Famstten den Frieden wieder schenke, dessen sie durch die Entfernung und die Verirrung einzelner Individuen bevaubt worden sind: So

ist cs mein Wille, daß allen Truppen, bis jum Range eines Capi⸗ tains hingquf, dicsen mitbegriffen, welche, vᷣergessend ihres Eides in den Dienst der Rebellen getreten sind, Verzeihung fuͤr' ihr Verbre—⸗ chen angedeihe, sobald sie sich innerhalb zwanzig Tage, vom heuti⸗. gen Datum an gerrchnet, vor den gesetzlichen Behörden einstellen, worauf den darunter befindlichen Bauern gestattet werden wird, nach

Hause zuruͤcktnke hren. Außerdem ist es mein Wille, daß einem jeden Offiziere, welcher sich in der bezeichneten Frist cinstellt und zugleich eine solche Anzahl von Soldaten mitbringt, als ihm dem Geseht nach zu befehligen zukommt, von dem General⸗Schatz meister meiner ] Truppen cine Penston in Gestalt eines Soldes ausgezahlt werde, demjenigen gleich, welcher ihm seinem Range nach gebühren würde. Dicjenigen, welche, auf aͤhnliche Weise, die Haͤlfte oder den dritten ˖⸗ Theil der Truppen mitbringen, uͤber welche ihnen gefetzmäßig der. Befehl zusteht, sollen in deinselben Verhaͤltnisse Anspruch auf Pen— sion haben. Ein jeder Soldat oder Bauer, welcher in der erwähn—⸗ ien Frist mit vollstaͤndiger Montur und Armatur erscheint, soll, sußgr der Verzeihung, noch eine Gratifieation von 48066 Rees aus der Kriegs- Kasse empfangen. Sollte er jedoch nur eine Muskete, oder. cinen Theil der Montur mitbringen, so wird itzm nur die Haͤlfte ener ⸗Gratification ausgezahlt. 9 „Unterzeichnet mit Sr. Majestaͤt eigenhaͤndigem Namenszuge. (Gegenzez.) Graf van Barbaegnä, Chef des Generalstabes. Fuͤr beglaubigte Abschrift Marquis de Tan cos, . 9 General⸗Adijutant.“ . Englische Blätter enthalten nachstehende Angaben: „Die Streitkraͤfte Dom Pedro's, wie sie am 3. November ge— staltet waren, werden auf 16,00 Mann Infanterie, 241 Mann Kavallerie und 1160 Mann von der Marine geschätzt; die Ar— mer Dom Miguels soll sich auf 25,400 Mann belaufen, wovon (000 Mann noͤrdlich und 500. Mann suͤdlich vom Duero stehen, und seine Marine auf 2117 Mann. Die Infanterie Dom Pedros besteht aus den Regimentern Nr. 3, 6 und 10,

3

jedes zu 60 Mann, aus den das 15te Regiment bildenden und angeblich zusammen 1800 Mann starken 3 Bgataillonen, aus den Taçadores Nr. 2, 3, 5 und 13 zu 6— 700 Mann ein jedes, aus 00 alten Freiwilligen von Donna Maria II., aus der 1600 Mann starken Englisch-Franzoͤsischen Brigade, aus 500 Wegweisern und Artilleristen, aus 6G disponiblen Soldaten an Bord der Kriegs— schiffe, aus 30) Akademikern und Freiwilligen von Fafo, aus 7 Bataillonen neu encollirter Freiwilligen, zusammen 209 Mann, aus 2000 nicht enrollirten Freiwilligen, die sich nur an Tagen: des Angriffs versammeln, und aus 500 Invaliden; die Kayalle⸗ rie aus 120 Engländern und Portugiesen, aus 30 Freiwilligen ven denselben Nationen und aus 9 so eben von dem Schiffe „Wellington“ gelandeten Englaͤndern; sie haben ämmtlich treff⸗ liche Englische Pferde. Die Flotte Dom Pedro's besteht aus 11 Schiffen, namlich 2 Fregatten, „Rhainha de Portugal“ und „Donna Mgria“, und 9 Ssoops, „Portuana, „Villa de Praya“, „der dreiundzwanzigste Juli“, „die Regentschaft“, „Mendallo, „Villa Flor“, „Liberal“, „Fayal“ und „Constitucion“, mit 232 Ge— schaͤtzen; die Flotte Dom Miguels aus 7 Schiffen, namlich dem, Dom Joao VI.“, der „Princeß i, . „Sybille“, einer Sloop und 3 Briggs, mit 230 Geschuͤtzen.

an der Barre von Porto und im Duero vor Anker und bessert

om Pedro's Geschwader liegt

1294

schulamback, Aidanel, Miskor, Koreis, Alupka und Si⸗ ;

meis. Diejenigen, welche rechts von Aluchta nach Sebasto— pol zu liegen, f wie diejenigen auf der linken Seite nach Su⸗ das hin, koͤnnen schon. mit denen der beruͤhmtesten Weinlaͤnder wetteifern. An Orten, wo man vor wenigen Jahren nur ver⸗ kruͤppelte wilde Baͤume zwischen ungeheuren Felsen sah, ruht jetzt der uͤberraschte und staunende Blick auf unermeßlichen Pflanzungen, welche Weine liefern, die größtentheils die Blume, Frische und Staͤrke der geschaͤtztesten Sorten besitzen, Die Weine in den herrlichen Pflanzungen der Fuͤrstin Galitzin neben denen des Grafen Woronzoff zu Aidanel und viele andere, deren Anbau Lor fünf oder sechs Jahren begonnen hat, sind von ausgezeichneter Güte. Die Thaͤtigkeit, Entfagung, Erfah—

rung und der gluͤckliche Erfolg der Personen, die sich zuerst mit

dem Weinbau beschaͤftigten, nuntern die Eingebprnen des Landes

. dermaßen auß daß sie aus ihrer Trägheit erwachen zu wollen scheinen;

wenn sie anfangs gegen das, was um sie her vorging, gleichguͤltig er⸗ schienen7 so sind sie jetzt von den fuͤr sie möglichen Vortheilen überzeugt. und fangen an, so trefflich nachzuahmen und fremdem Beispiel zu folgen, daß in kurzem zwischen ihren Grundstuͤcken und denen khrer Lehrmeister kein Unterschied mehr seyn wird; auch sieht man groͤßtentheils den wilden Wein verschwinden, der sich wahrscheinlich noch von den Anpflaͤnzungen, der. Griechen und Genueser erhalten hatte! Die Liebhaber von Truͤffeln wer⸗ den mit Vergnikgen hören, daß man deren sehr vorzuͤgliche auf den Besitzungen des General Borosdie gefunden hat, und Alles laßt glauben, daß man auch noch an anderen Orten dergleichen

. wird. In der Nähe von Simferopol sind zwei Steinkoh—

len⸗Minen entdeckt worden; diejenige, welche sich ungefahr 15 Werst von dieser Stadt befindet, scheint Kohlen von sehr guter Qualitat u liefersi. Man beschäfcigt sich jetzt mit genauerer Untersuchung derselben, und es ist sehr wahrscheinlich, daß man ihrer noch mehr ent decken wird, da unermeßliche Gebietsstrecken noch gar nicht er⸗ forscht sind und gewiß noch vieles Nuͤtzliche enthalten. Der Marmor der Krimm wird ebenfalls beruͤhmt werden, und sicher— lich wird man bei Anstellung von Nachgrabungen neue Gattun⸗ gen desselben entdecken; man kann also auf das Gedeihen der Suͤdkuͤste mit Sicherheit rechnen und der Hoffnung leben, daß die Aufmunterung, welche der Graf Woronzoff allen denen zu Theil werden laßt, die durch ihre Dienste dein Lande irgendwie nuͤtzlich werden koͤnnen, den Eifer der Bewohner dieser reizenden Gegend befeuern und eine Menge von Bewwunderern der schoͤnen Natur dorthin locken wird. Nicht uͤberall gedeihen, wie hier, der Feigenbaum, die Olive und der Lorbeer auf gewoͤhnlichem

Boden.“ ĩ 9 *

5

Metenrologische Beobachtung.

Morhens Nachmitt. Abends Nach einmaliger h. Uhr. 2 Uhr. I uhr. Beobachtung.

16 1 2 * 2 .

542,06 Parz. ar. 3 t, * per. Quelswarme S, s 9 R. *, 37 R. 4,2 R. . 3,62 R. 3, 0 R 2,8 8 R. 3, 6. R. 2, * 9 R.

S7 pCt. 718 p6t. 79 v Ct. Bodenwarme 4, s R.

truͤbe. I Nm. RM. KMB. . keen gor gin . Niederschlag C.

12

1832 18. Novbr.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg: Wetter. Wind .... Wolkenzug

Flußwärme

den in dem letzten Treffen erlittenen Schaden aus; in den Sei— ten der „Donna Maria“ zaͤhlte man 82 Schuͤsse; die anderen Schiffe aber, die sich sehr entfernt gehalten hatten, waren wenig beschaͤdigt. Admiral Sartorius ist von seiner Wunde wieder völlig hergestellt. Dom Miguels Geschwader befindet sich jetzt zu Lissabon und ist ebenfalls mit Ausbesserung des erlittenen Schadens beschaͤftigt; dann, heißt es, wird es unverzuͤglich wie— der in See stechen. zer Flotte de ; miral Sartorius sollen anerkennen, daß der Miguelistische Admi⸗ ral Felix sich in dem letzten Gefecht ausgezeichnet benommen habe. In Villa Nova befinden sich jetzt 63, 000 Pipen Wein und Branntwein, wovon der groͤßte Theil der Britischen Faktorel ge⸗ hort. Dieser Wein ist ganz in den Handen Dom Miguels. Man glaubt, daß 5000 Mann von Dom Pedro's Armee hinrei⸗ chen wuͤrden, um sich desselben zu bemächtigen, und 3000, um ihn zu beschuͤtzen, daß jedoch Dom Pedro einer solchen Streit⸗ macht bei der Bertheidigung von Porto nicht entrathen könne; indeß sieht man mit nachstem einem Angriff auf Villa Nova entgegen, der den Constitutionnellen angeblich einen Gewinn von 157,509 Pfund Sterling einbringen wuͤrde. Gegenwartig hat Dom Pedro keine andere Einkuͤnfte, als die des Zolshauses von Porto, welches jedoch der allgemeinen Stockung der Geschaͤfte wegen sehr wenig einträgt, obgleich sich in diesem Augenblick an 400 Segel im Duero befinden.

Vermischte Nachrichten.

Die Suͤdkuͤste der Krimm.

„Es ist unmoglich“, heißt es im Journal do dessa, „ich einen Begriff davon zu machen, mit welcher Schnelligkeit die Suͤdkuͤste der Krimm in jeder Hinsicht der Vervollkommnung entgegenschreitet. Wer sie vor einigen Jahren besucht hat, wuͤrde sie jetzt nicht wiedererkennen; der treffliche Zustand der Landstraßen, dieser fuͤr den Wohlstand jener interessanten Gegend von Ruß⸗ land so noöthwendigen Quelle, wird bald nichts mehr zu wuͤnschen uͤbrig lassen, und man wird mit Leichtigkeit den größten Theil des Kuͤstenlandes von Aluchta bis Simeis zu Wagen durchreisen koͤnnen. Es arbeiten dort taglich 500 Menschen unter Aussicht des Obersten Schipiloff, der schon große Schwierigkeiten zu be⸗ siegen wußte, und allem Anschein nach, werden diese Arbeiten spaͤtestens im nächsten Jahre beendigt seyn. Der Gouverneur von Tauris, dessen erstaunliche Thaͤtigkeit nicht erschlafft, nimmt sich mit Eifer alles dessen an, was dazu beitragen kann, ein Land zu verbessern, welches fuͤr Rußland eine seiner schöͤnsten Pro⸗ vinzen werden kann. Der Preis des Bodens steigt taͤglich, und neue Gutsbesitzer lassen sich daselbst nieder. Wenn man die Zahl der seit zwei Jahren errichteten Gebaͤude, ihre Eleganz, ihre geschmackvolle und nette Bauart betrachtet, so kann man Über so rasche Fortschritte nur erstaunen. Ohne Zweifel werden die reizenden Plätze dieser herrlichen Gegenden in einigen Jah— ren der Sammelplatz der schoͤnen Welt seyn; man wird sich an die Kuͤste begeben, um seine Gesundheit wiederherzustellen, wie man nach Italien oder Montpellier geht. Außer den Kosloffschen Baͤdern, deren Ruf in Bezug auf die Heilung mehrerer Krank- heiten bereits so fest begruͤndet ist, sollen unverzüglich daselbst an verschiedenen Orten Kußerst bequeme Serbäber ein— gerichtet werden. Die Weinberge besinden sich dort in vortrefflichem Zustande; es gießt ihrer zu Aluchta, Kut—

Selbst die Offiziere von der Flotte des Ad⸗

. 39. Den 19. Novemher 1832. (Prei /ss. Cour.)

1 .

, rte, Gern. If ri 7. Gen. Grofskz. Pos. do. 4 Osthr. Pfandhr. 4 bonn. Plandhbr. 4 1943 Tur. u. Neum. da. 4 105

. St. Schuld · Sch. 4 911 90 Er. Engl. Anl. 18 5

r. Engl. Anl. 22 5 Pr. Engl. Obl. 30 4 S4 8 Präm. Sch. d. Sch. 50. Schlesische da. 4 106 Kurm. Obl. m. l. G. 4 901 KKS. C. d. . u. . 1 55

77

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96

Nenm. Int. Sh. do 4 908 IH. Sch. d. K. n. N. 56 Berl. Stadi-hlig. 91 Königsb. do. - lioll. vollw. Duk. Elbinger do. 41 Nene do.

PDanz. do. in Th. 1 34 Friedrielisd'or Westpr. Pfandbr. 4 1 96 Disconto. ..

915

m.

Auswärtige Börsen. Ams terdäm, 14 November. Niederk. wirkl. Schuld 307. 53 neue do. 777. Kanz-Bill. 143. Anl. 95. Russ. (v. 1837) 94. do. (v. 1831) 835. Oesterr. 82. Span. 293. 53 481.

38 53 37 38

Hamburg., 17. Novemher. Oest. 58 Met. S3z5. 48 do. 723. Bunk-Actien 10743. Russ. Engl. 946. Preuss. Prüm. Scheine g6z. Paln. 106. London, 13. November. ; . 38 Cons. S36. Helg. J35. Bras 4734. Hän. 681. Neap. 7. Niederl. 415. Port. 4903. Preuss. (v. 15318) 1003. Nuss. 923. do. neue 93.

Königliche Schausptele.

/ Dienstag, 20. Nov. Im Opernhause: Das erste Debuͤt, komisches Gemaͤlde in 3 Abtheilungen. Hierauf: Die Fee und der Ritter, großes Zauber-Ballet in 3 Abtheilungen. lle. Therese Elsler: Prinzessin Iseult, Dlle. Fanny Elsler: die Fee Viviane.)

Mittwoch, 21. Nov. Im Opernhause;: Baldrign und Rosa, oder: Ein Schwank vom Ruͤbezahl, Singspiel in 4 Abtheilungen, nach einem Schlesischen Volksmährchen, von E. Raupach; Musik von C. Blum; Tanz von Hoguet. e

Im 1 1) IIeur et malhieur, vaudeville comique en 1 acte. 2) La revanche, com édie en 3 actes et en prose. 3) La famille Jabutot, vaudeville eomique nou— veau en 1 acte.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 20. Nov. Der Alpenkoͤnig und der Menschen— feind, großes romantisch⸗komisches Original⸗Zauberspiel in 3 Ak— ten, von Ferd. Raimund; Musik von W. Muͤller.

Mittwoch, 21. Nov. Die weiße Dame, komische Oper in 3 Akten; Musik von Boyeldieu. (Mad. Kraus⸗Wranizky, Kai— serl. Königl. Hofsaͤngerin zu Wien: Anna, als letzte Gastrolle) Am Schlusse! Variationen aus der Oper? „Das Fraͤulein vom See““, von Rassint, vorgetragen von Derselben.)

dem Vorsitze

Neueste Nachrichten.

Paris, 13. Nov. Der See⸗Praͤfekt Baron Roussia, am 11ten aus Brest hier eingetroffen ist, hatte gestern Von tag eine Audienz beim Koͤnige. Se. Majestaͤt arbeiteten naͤchst mit dem Eonseils-Praͤsidenten, so wie mit den Minn des Innern, des oͤffentlichen Unterrichts und der Auswänß Angelegenheiten.

Schritten heran. Am naäͤchsten Montag (19gten) wird die nigliche Sitzung in dem neuen Saale der Deputirten-Kam stattfinden. Schon werden die Vorbereitungen dazu getrn Der Thron ist an der Ställe errichtet, wo sich an den Tagen das. Bureau des Praͤsidenten und die Rednerbuͤhne den werden. Die Pairs werden in dem mittelsten Halbꝛzir⸗ Baͤnke zur Rechten, die Deputirten diejenigen zur Linken einnehn Zwei besondene Lehnsessel sind fuͤr den Baron Pasquier gls Pri ten der Pairs-Kammer, und fuͤr den Grafen Duchatel, als 9 teste Mitglied eder Deputirten⸗-Kammer, das somit der ein lige Praͤsident derselben ist, bestimmt. Eine der Tribune ersten Ranges ist der Koͤnigin, so wie den jungen Prinzen Prinzessinnen vorbehalten. In den Tribunen des zweiten ges soll dersenige Theil des Publikums, der mit keinen Ein Karten versehen ist, wejt der Raum solches gestattet, zug sen werden. Am Sonnabend, den 17ten d., versam die Deputirten sich zu einer geheimen Sitzung ihres Alters -Praͤsidenten. In dieser die aus 5. Mitgliedern bestehende Deputation gen die, dem Kammer, Reglement zufolge, an dem

der Eroͤffnung der Session dem Könige entgegengeht. Die putation der Pairs-Kammer besteht nur aus 12 Mitglih Am Montag selbst haben zuvoͤrderst die neu ernannten ] und Deputirten den uͤblichsn Eid zu leisten. Da beide mern niemals gemeinschaftlich berathschlagen durfen, so n die Versammlung sich unmittelbar, nachdem der Koͤnig seine beendigt hat. Am Dienstag beschaͤftigt die Pairs Kamm in ihrem Palaste Luxembourg sofort mit der Zusammensel ihrer Bureaux und ernennt die mit der Abfassung der M als Antwort auf die Thron-Rede zu beaustragende Kommst Die Deputirten-Kammer kann nicht eben so. rasch vorschn Am Dienstag hat sie zunächst ihre 9 Bureaux durch dei zusammenzustellen, und denselben die Vollmachten der sal setzten Session gewahlten 12 oder 15 neuen Deputir ken zur fung zu uͤberwéeisen. Am Mittwoch erfolgt die Wahl des sidenten; nur wenn sich nicht sofort tine absolute Maori Gunsten eines der verschiedenen Kandidaten ergiebt,

zu einer Ballottage geschritten. Es leidet kaum einen Zu daß Herr Dupin der Aeltere oder Herr Laffitte gewahlt w wird. Im letzteren Falle mußten die jetzigen Minister ahn Am Donnerstag oder Freitag werden die 1-Vice⸗-Praͤsidentg die vier Secretaire gewahlt. Neue Quästoren sind da nicht zu ernennen, da die jetzigen, Herren Delaborde und let, ihren Posten fuͤr die ganze Dauer ihres Deputirten beibehalten. Erst nachdem die Burenits formirt Und der) dent in sein Amt eingesetzt worden, kann die Kammet si der Adresse beschaͤftigen. Die Deputirten ziehen sich zu -n Behuse in ihre resp. Bureaus zuruͤck, oo eine aus 4] gliedern bestehende Kommissioff ernannt wird, du

der Praͤsident anschließt. Zur Vorbereitung des 1 Entwurfes sind gewohnlich zwei Tage ersorderlich. nach läßt sich nicht annehmen, daß die Vercihungen / die Adresse vor dem 26sten beginnen werden. Nach der nahme dieser letzteren wird es diesmal vor Allem nothmwem daß die Kammer den ihr unverzüglich vorzulegenden Ges Entwurf wegen Forterhebung der Steuern in dent ersten] naten des kuͤnftigen Jahres vornimmt. Die Minister wn wahrscheinlich diese Forterhebung gleich bis zum J. April n gen. Da das betreffende Gesetz schon vor dem 1. Jam den Departements bekannt gemacht werden muß, so muß 1 nahme desselben von Seiten beider Kammern spatestens biös 20. Dezember erfolgen. ö . Die Verhaftung der Herzogin von Berry soll Unein unter den Mitgliedern des Kabinets erzeugt haben. Der Graf Sebastiani, der zur Wiederherstellung seine sundheit den Winter uͤber in Rom zubringen will, hat, wi versichert, zugleich einen außerordentlichen Auftrag fuͤr die liche Negierung in Bezug auf die Garnison von Ankona ersf Die Nachricht von der Ankunft des Herrn Zea Bem hat sich nicht bestäͤtigt, obaleich vorgestern alle hiesige Bläh meldeten. Noch gestern traf ein Courier dieses Diplomat London hier ein und setzte sogleich die Reise nach Madtu Der Pair und General-Lieutenant, Marquis von Min ehemaliger General-Inspektor des Ingenieur-Wesent, 6 Vendome mit Tode abgegangen. Auch der Vice Admin von Rosily⸗-Mesros, der Veteran der See-Offiziere, ist it Paris in der Nacht vom 11ten auf den 12ten im dysten lt sahre, und nachdem er dem Staate ununterbrochen 70 Jahh dient, an den Folgen eines Schlagflusses gestorben. An der gestrigen Boͤrse hatte sich das Geruͤcht verln daß es dem Herzoge von Polignac gelungen sey,/ aus J Gefaͤngnisse in Ham zu entkommen. Der heutige Nouyve behauptet inzwischen, daß die Regierung Nachrichten ven bis zum 11ten habe, wonach die Gefangenen im Schlost! unausgesetzt auf das strengste bewacht wurden. Den Hochschulen zu Aix, Besangon, Paris und n ist zur Unterstuͤtzung des Elementar-Unterrichts neuerdimn Summe von 33,530 Fr. angewiesen worden. . Im Hafen von Bordeaux sind folgende Holländische mit Embargo belegt worden: „Maria“, Capitain Vu „Vrouw Achina“, Capt. Rykens; „Nordholland“, Cay gans; „Onderneming“, Capt. Vanmeourck; s Harmanus, Vanveen; „Konkordig“, Capt. Dewilde; „Verwachting 1 Kramer; „de vier Gebroeders“, Capt. Schuth; „Aut Capt. Wygers. 5

3Zproc. pr. οompt. 67. 40. sin our 67. 50. 5proc,. . . 5proc. Span. perp.

pr. compt. SI. 30. sin cour. S1. 35.

Zproc. do. 293.

x oc. Metal,

Frankfurt a. M., 16. Nov. Oesterr. proc. Mehn

805. . 697. 693. Wproc. 113. 1proc. 18. B. Dant⸗

1260. 1255. Part. „Qbl. L214. Loose zu 109 Fl. 179. 5proc. Obl. v. 1832 741. Br. Poln. Loose 51. 501.

1

Nedacteur Cottel.

Gephruckt bel A. B. Han

Heute schloß Hproꝛe. Nente pr. cοmpt. g5. 95. sin eon m

mn

. Der Tag der Eroͤffnung der Kammern ruͤckt mit sig

folg

Zeitungs U 66 ig n.

Fre antrel ch,

8

Paris, 13. Noob.

urschall Mortier und der Schwedische

* 3

, ,

2

Der Kaiserl= Russische Botschafter, der Gesandte, Graf von

penhielm. hatten gestern Privar⸗Audienzen beim Koͤnige. Der Marschall Clauzel tst hier angekõmmen.

nsenigen, der nach

n wuͤrden.

llündischen Handels beabsichtige.“

Der Constitution nel meldet: nz eines Franzoͤsischen Beobachtungs⸗Corps von 100,000 Mann Ein Marsehall wuͤrde das Kommandb al- ieutsnant Pelet die Functionen 5 erhalten.“

ischen beiden bis zur ö sich das Koͤnigl.

sher der Herzogin von

t) n geboren, wo er

w ketannten Deutz,

Weil es ihm an Sub

ü sein Vermögen für

Het Gemachlichkeit miller. fn und der feierliche U

t war fuͤr Rom ein Exreigniß.

hte lange von den

n Vereinigten Staaten u

om erzeigte. Karl X. besen, und dies Herzogin Eintritt

das ganze Vertrauen der U Vohlthaten uͤberhäͤufce un entledigte sich

in gab; Deutz

nktlichkeit, und gewann Spaͤter, nach ihrer L

t höherem Grade.

h se ihm wichtige Aufträge, übe M einigen Monaten in R itt er mit neuen Befehlen tise sal er in Frankfurt am M

nanzöschen Polizei en Eriffnungen

sunserer Rhein Graͤnze an. ge dasselbe und der Gener hi Chefs des Generalstab Die Gazette de France giebt sẽ sullirte Beschreibung der Ankunft der mnkreich im Jahre 1816, und ihre zw von Berry in Paris; zugleich

ich zu verschaffen, Die Freude in de

war

antes Bericht erstattete. nach Deutschland ab.

ain die Bekanntschaft einer zur gehoͤrigen Person gemacht und dort die er— ard noch nichts abgeschlos—

gethan haben; doch w n. Von Frankfurt begab er sich sofort nach Rom, wo er vom

Prinzessin erschienen.

Braton zufolge, heißt der Ver, Die ge⸗

(nicht Deluze).

Rom bei seinem O

ein Mittel, sich

aht empfangen wurde, der ihm, w Herzogin von Berry mitgab; von

tach in Lissabon Dom Mi

n einhaͤndigte, n] reis, um welch

snitio unterhand

Illion belaufen. Dantes

und

kat, ihn bei il gigkeit und T

ne Auftraͤ

mit hatte,

scafften sie ihm,

n Resultat feiner R hen einhaͤ

nSch

Pie sind

as 1 öh

zahl⸗

edete

sich zu Tische zu setzen.“

ist von mittlerer

krauses Haar, kleine,

en Mund und dicke Lip⸗ seine Hand aber fast zu schön

ter ihnen soll sich Deutz 29 3 h . 5 36st . 626 ö i 6. z 8

Im 33 liest inan ferner: „Man erzäͤhlt, daß die Her— 2 . . zogin von Berry vor etwa vierzehn Tager in Nantes unter der

Der Courrier du Pas de Calais meldet unterm ihten Vs 6h ger

o.: „Dem Lriegs-Minister sind von den Ingenieur⸗ hrere Angriffspläne in ber Expedition au ft worden; der Marschall beehacht s verdiente Lob ertheilend

Offizieren f Antwerpen vorge— ete indessen, jedem derselben vollkommenes Stillschweigen über Eroͤffnung des Feldzuges irden soll, ließ aber auch die Meinn— . chwierigkeiten des Angriffs auf die Cir Man versichert, daß Regierung Kaper-Briefe gegen izt hätten, daß aber ihr Gesue worfen worden sey, da Frankr

angenommen ig durchblicken, daß die adelle leicht besiegt wer⸗ unsere Schiffs-Rheder von die Hollandischen Schiffe ver— h, als eine aäͤußerste Maßregel eich nicht die Vernichtung des nister des

„Man kuͤndigt die Bil⸗ schaft der

it einigen Tagen eine Herzogin von Berry in r Vermählung mit dem Her— theilt sie die Briefe mit, die Ankunft. der Prinzessin in F Brautpaar traf, gewechselt wurden. Bei dem hiesigen Buchhaͤndler Den se der Herzogin von Berry ausgesta verfaßte Lebensbeschreibung dieser Einem neueren Blatte des Berry Deutz ähte Zeitung enthaͤlt uͤber dieses Individuum folgende naͤhere bkizen: „Stephan Gonzaga Deutz zahrscheinlich zu Deutz,

ontainebleau,

tu ist eine mit dem Bild— ttete, von einem Royali—

„31 Jahr alt, ist in Koͤln wovon er sich den Nam z in der juͤdischen Religion ldd. Im Jahre 1826 lebte er in Ober⸗Rabbiner sistenzmitteln sein V seine Nei hieß er, seinen Beschuͤtʒzer zu verla

nen gegeben . heim,

des israelitischen Kul— fehlte, oder wenigstens gungen nicht ausreichte, be— ssen und ging, um sich eine zum kacholischen Slgu⸗ r katholischen Christenheit war allge⸗ ebertritt des Neffen des Ober-Rabbi— Deutz, der als Katholik von sen Kirchen-Fuͤrsten auf das freundlichste aufgenommen ward, Unterstuͤtzungen des Kardinals Albani. ahte 1831 kam Gonzaga Deutz nach einer Re ; nternommen hatte, nach Europa zuruck d näherte sich, entweder um sich eine neue Laufbahn zu berei— n oder aus andern unbekannten Gruͤnden, zerry durch einige Dienste,

Im

ise, die er nach

der Herzogin von die er ihr bei ihrer Durchreise durch Ein gewisser Drack, sein Schwager, war un— um die Person des Herzogs von Bordeaux fuͤr Deutz zu verschaffen.

bei Es gelang ihm bald, Herzogin zu erwerben, die ihn d ihm mehrere bedenkliche Mis— derselben mit Eifer und die Gunst der Prinzessin in im— andung in Frankreich, r deren Erfuͤllung Deutz ihr /

Hierauf Auf dieser

uͤbel zugerichtete Robe

fuͤr «“ nen Mann, so daß er eitel auf, dieselbe ist. Waͤhrend sei⸗ nes Mufenthalts in Nantes zeigte er die grsßte Froͤmmigkeit, um die Legitimisten desto sich zu entfernen.

besser zu taͤuschen und jeden Verdacht von

BVorgestern sind drei unbekannte Uen unter Bedeckung von Nentes nach Paris gekommen und auf die Polizei⸗Praͤfektur ö Verwahrsam gebracht worden; un— efinden.

Verkleidung einer barmherzigein Schwestẽr von Jemanden erkannt wurde, der sie fest ansah und die Worte zu ihr sagte: „„Ma— dame, Sie sind sehr unvorsichtig!““ Ein anderes Mal wohnte sic einer Messe in der Kirche bei und zum dritten Male ward sie auf dem Spaziergange bei der Bökse erkannt. Die Polizei Har ihr seit neunzehn Tagen auf der Spur. Unter den bel ihrer Verhaftung anwes— die Herzogin einen und sagte zu ihm: „„Sie haben in der Garde gedient, mein Herr?““! „„Ja, Madaine““, entgegnete der Of— fijier, „„man muß, wie ich, acht Kinder und kein Brodt ha⸗

ben, um sich zu dem Gewerbe zu verstehen, e dem ich jetzt

gensthigt bin.““ Unter den Personen, die sich an den Mi— Innern mit der Bitte gewandt haben, die Gefangen⸗ Herzogin von Berry theilen zu duͤrfen, befindet sich auch die Baronesse von Gerdy.

Der Advokat Guibourg hat an die Herausgeber der beiden

Zeitungen von Nentes, des „Breton“ Und des „Ami de la Charte“, in Bezug auf die

Verhaftung der Prinzessin, ein Schrei— Pr erlassen, in dessen Eingang es heißt? „Bei der besten Ab⸗ sicht von der Welt war es, in Betracht der Schnelligkeit, mit der Sie die Verhaftung meldeten, schwer, Irrthuͤmer zu vermeiden. Von Ihrer Königl. Hoheit getrennt, mag ich nicht alle sie be— treffenden Ungenauigkeiten berichtigen; indessen hoffe ich, daß sie die Bemerkungen, die ich Ihnen in meinem Namen mache, nicht mißbilligen wird. Es wird einst ein Tag kommen, wo man den Muth eines schwachen Weibes bewundern wird, das zur Errei—⸗ chung seiner Zwecke geduldig ermuͤdende Reisen und Mangel an Nahrung ertrug, ja im Nothfalle auf Stroh und in einer Krippe schlief, und mit der Heiterkeit eines Kriegers das schwarze Brod des Landmannes aß. Die Herzo⸗ gin ist von einem Menschen verrathen worden, auf des⸗ sen Treue sie um so mehr bauen mußte, als er sich ihr im Ungluͤcke genähert hatte. Der Elende war 509 Lieu weit herbeigeeilt und von Ihrer Königl. Hoheit mit Guͤte und Ver— trauen überschuͤttet worden. Zum Glück war er kein Franzose; er hat die Königstochter verkathen, wie einst seine Voreltern den Gott verriethen, der zum Menschen geworden war, um sie zu erretten. Mag er jetzt auf dem Goldhaufen der Polizei schla⸗ fen. „„S ist ing cz -c, f 5 M, , Ce Ger He , , οο geh Bc zessin, als sie sein Opfer geworden. Daß die Herzogin die Ab sicht hatte, den Sitz ihrer neuen Nantes aufzuschlagen, habe ich aus ihrem eigenen Munde. Da— gegen ist Alles, was man uͤber die Zusammenstellung ihres Ho⸗ fes und ihres Kabinets gesagt hat, eine reine Fabel. Das Un⸗ gegruͤndetste aber, was verbreitet worden, ist die Anzeige von einem allgemeinen Aufstande auf den 19ten d. M. Ein solcher Gedanke ist niemals in der Prinzessin aufgestiegen.!“ Am Schlusse seines Schreibens erzaͤhlt Herr Guibourg folgende beide Anekdoten von der Herzogin. Kurze Zeit vor ihrer Verhaftung schrieb sie noch an einen ihrer eifrigsten Anhaͤnger: „Alles ist verloren, nur die Ehre nicht, so sagte einer meiner Vorfahren; ich dagegen sage: Nichts ist verloren, so lange man Muth und treue Freunde hat; ich rechne auf Sie, rechnen Sie stets auf mich.“ Als man die Prinzessin nach der Verhaftung auf ihre durch das Feuer aufmerksam machte, sagte sie lächelnd: „Ich wurde Ihnen gestatten, hiervon zu reden, wenn die Kugeln der Feinde Frankreichs mein Kleid durchlschert haͤtten.“

Das Geruͤcht, daß der Koͤnig vor Herrn Dupin die Ver— haftung der Herzogin von Berry geheim gehalten und daß der Letztere sich dadurch sehr beleidigt gefuͤhlt habe, scheint dadurch bestaͤtigt zu werden, daß die beiden Blaͤtter, auf welche Herr Dupin speziellen Einfluß haben soll, naͤmlich der Constitutionnel und die Gazette des Tribunaux, sich am heftigsten gegen das Gesetz aussprechen, wodurch die Entscheidung uber das Schicksal der Herzogin von Berry den Kammern anheimgestellt wird.

In Schlestadt wollen die Waͤhler von der Oppositions⸗Par⸗ tei dem Herrn Humann, der sich wegen seiner Ernennung zum Finanz-Minister der Wiedererwählung unterwerfen muß, den liberalen Kandidaten Herrn Champhy gegenuͤberstellen.

Gestern sollte der Prozeß gegen den Geschaftsfuͤhrer der Tribune, Herrn Bascans, vor dem hiesigen Assisenhofe verhan⸗ delt werden, und war dieser deshalb aus dem Gefaͤngnisse Ste. Pelagie, wo er wegen fruͤherer Preßvergehen noch in Haft sitzt, nach dem Justiz-Palaste gebracht worden. Die Anklage lautete auf Beleidigung der Person des Koͤnigs, Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, so wie zum Umsturze der⸗ selben, uns Verunglimpfung des General? Prokurators Persil. und des Prokurators Desmortiers. Diese verschiedenen Ankla—⸗ gepunkte waren auf die Nummern der Tribune vom 29. und 31. Mai und 1. Juni basirt und in eine Anklage⸗Akte vereinigt worden. Da man aber eine vierte Anklage, die sich auf eine vom 6. und 7. Juni datirte und in Ferm eines Ansch lagzettels nur auf einem halben Blatte gedruckte Nummer der Tribune be— zog und die, einer fruͤhern Verordnung des Präsidenten des Af— sisenhofes zufolge, ebenfalls diesem Prozesse einverleibt werden sollte, in die Anklage⸗Akte aufzunehmen vergessen hatte, so ward auf den Antrag der Advokaten der Tribune die Sache auf die naͤchste Session des Assisenhofes verschoben.

Großbritanien und Jreland.

London, 13. Nov. Fuͤrst Talleyrand hatte gestern eine lange Konferenz mit dem Lord Palmerston im auswärtigen Amte.

Der Fuͤrst ist fe oft bis 3 Uhr Morgens mit diplomatischen Angelegenhelten beschaͤftigt. Fast saͤmmtliche Mitglieder des

Indivi⸗

* P 90 . ?

diplomatischen Corps sind übrigens so mit Arbeiten uͤberhaͤuft, daß sie auf alle Gesellschaften Verzicht leisten. ö

Graf Grey wird am Donnerstag und Freitag mit seiner Familie nun ganz in die Stadt ziehen, da die Aushesserungen in seiner Wohnung in Downing-Street beendigt sind.

Sir Nobert Peel befindet sich noch mit eimer Menge sei⸗ her politischen Freunde auf seinem Landsitze. Manor-House bei. Tann worth.

Im Morning-Herald liest man: „Am Sonntag Abend sind hier zwei Offizlere der constitutionnellen Portugiesischen Ar⸗

mee von Dartmouth angekommen, wo sie am Sonnabend,

schwerer Havarie halber, landen mußten. Sie segelten am 5. d. mit zwei Schiffen, welche 700 Mann fuͤr Dom Pedro bestimmie Huͤlfstruppen an Bord hatten, von Portsmouth ab; durch wi—

enden Gendarmerie-Offizieren erkannte

drige Winde und Stuͤrme wurden aber die Schiffe wieder an die Englische Kuͤste zuruͤckgetrieben, nachdem ste bereits den dritten Theil ihres Weges zuruͤckgelegt hatten. Dit Capitaine Millard und Davies, so' heißen die beiden Offiziere, wollen sich heute nach Falmouth begeben, um sich dort wieder nach Pertugal einzuschiffen. Der Erstere kam vor ungefahr 6 Wo— chen von Porto, um Truppen fuͤr Dom Pedro anzuwerben; er war in dem Gefecht gegenwartig, wo der Major Swnunton fiel. Der QOberst Bacon, Schwiegersohn des Grafen von Qrford, ist

nach Porto zuruͤckgekehrt, und hat den Major Corotyn hier ge—

lassen, der sich mit der Bildung eines Kavallerie⸗Regimentes von 500 Mann beschaͤftigt. Man erzaͤhlt sich, obgleich wir die Au— thenticitaͤt dieses Geruͤchtes nicht verbuͤrgen koͤnnen, daß ein vor nehmer Edelmann, ein eifriger Anhänger der Sache der Donna Marig, bereit sey, 40, 900 Pfd. Sterling zur Ausruͤstung jenes Kavallerie⸗Regimentes herzugeben. Die Agenten Dom Pedro s haben in den verschiedenen Bezirken der Hauptstadt Depots fuͤr die Anwerbung von Soldaten. Der Marquis von Palmella wird taͤglich in London erwartet.“

Die Times enthält auch die in dem (im vorgestrigen Blatte der Staats Zeitung mitgetheilten) Antwortschreiben des Oesterreichischen Gesandten in Nom, Grafen von Luͤtzow, an den Großbritanischen Gesandten in Toskana, Herrn Seymour, in Be⸗ zug genommene Note Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Metternich an den Großbritanischen Botschafter am Wiener Hofe, Sir Fre— derie Lamb, vom 28. Juli, so wie die Etwiederung des Herrn Seymour auf jenes Schreiben des Grafen von Luͤtzow, welches letztere vom 19. September datirt ist. In der Note des Fuͤrsten

setternich wird zuvörderst der bekannten Berathungen der Kon¶— ferenz zu Rom erwahnt und in dieser Hinsicht bemerkt, daß der Papst nur zwei Hauptvorschlaͤge abgelehnt habe, naͤmlich die Ge⸗ stattung des Grundsatzes der Valkswahl, als Basis der Kom— munal⸗- und Provinzial Versammlungen, und die Bildung eines aus Laien zusammengesetzten Staatsraths, der dem heili⸗

Regierung auf einige Tage in

regeln, welche Se. Heiligkeit

3n Kegzgium iur Seite oder vielmehr egenuͤber stehen sollte. Nun rom̃me cs aver a nf 26 ö

noch irgend einer anderen Macht zu, dem Oberhaupt der Kirche Gesetze vorzuschreiben, namentlich wenn es sich um Ge— genstaͤnde handle, die außer dem Bereich administrativer Ver— besserungen lagen, welches die einzigen wären, hinsichtlich deren man Sr. Heiligkeit Rath ertheilen koͤnne; kurz, wenn es sich um Dinge handle, die wesentlich mit der Regierungsform zu⸗ sammenhingen, und wenn es gelte, in dem Staate eine neue Macht zu begruͤnden. In dieft Beziehung muͤsse das Oester⸗ reichische Kabinet einem rechtmaͤßigen Widerstreben des Papstes und den einstimmigen Protestationen der uͤbrigen Italiaäͤnischen Regierungen nachgeben, indem diese letzteren, deren Institutionen der Grundsatz der Volkswahl durchaus fremd sey, in dergleichen Zugestaͤndnissen in der That eine für die Sicherheit ihrer Staa— ten bedrohliche Gefahr erblicken muͤßten. Ueberdies habe das genannte Kabinet selbst aus den gewissesten Thatsachen, von de⸗ nen auch der Englischen Regierung Mittheilung gemacht wor⸗ den, die tiefste und vollkommenste Ueberzeugung geschoͤpft, daß die ven den Mißvergnuͤgten verlangten Zugestaͤndnisse in de⸗ ren eigenen Augen nur Waffen seyen, womit sie bald die Re— gierung selbst anzugreifen und endlich gar zu vernichten gedäch— ten, indem sie fortwährende Unruhen in dem Kirchenstaat erre⸗ gen und unterhalten wurden. Hierauf erinnert der Staats kanz⸗ ler an die feierliche und unzweideutige Zustimmung der zu Rom residirenden Gesandten der großen Maͤchte zu allen von dem Papste gegebenen Gesetzen und Institutionen, und zu den Maß ; getroffen, um die (affen Pro⸗ 5. um Gehorsam zuruͤckzubringen; er erinnert an bie Noten dieser Gesandten vom 12. Januar, welche dem Kardinal⸗Staats/ Secretair uͤberreicht wurden, an die offiziellen Antworten auf das Rundschreiben vom 11. Januar, die ebenfalls einen synallag⸗ matischen Charakter erhalten hatten, und an die Denkschrift vom 21. Mal. Sodann geht derselbe auf die nachfolgenden Ereignisse uͤber, auf das nochmalige Einruͤcken der Kaiserl. Truppen in die Legationen und die gewaltsame Besetzung Ankona's von Seiten der Franzosen, nach deren Erfoig das Gesteryreichische Kabinet die Triftigkeit der von der Papstlichen Regierung ausgespłrochenen Meinung gewür— digt habe, daß nämlich jedes neue Zugestaͤndniß von Seiten die, ser Regierung, sey es auf die Forderungen mißvergnuͤgter Un— terthanen, sey es auf das in diplomatischer Weise kundgegebene Verlangen einer fremden Nation, eine Schmaͤlerung der Unab⸗ haͤngigkeit des Souverains seyn wurde, dem man es solcherge⸗ stalt, wenigstens anscheinend, mit Waffengewalt abdringe, und daß, wenn eine fremde bewaffnete Intervention Zugestaͤndnisse zur Folge haͤtte, die Faetionsmänner höerin ein Praͤcedenz⸗Beispiel finden möchten, dessen sie sich gewiß bedienen wurden, um sich vermittelst einer Aufforderung an eben jene Fremden noch mehr bewilligen zu lassen. Es wird ferner bemerklich gemacht, daß diese Art und Weise, wie man die Dinge ansehe, den Regierun— gen von Frankreich und Großbritanien offen mitgetheilt worden, daß man ihnen die besagten Zugestaͤndnisse als gefährlich fuͤr das ubrige Italien und als eine fortlaufende Quell' von bestaͤndigen Unruhen dargestellt habe, denn von dieser Ueberzeugung seven

Se. Majestät der Kaiser durchdrungen und hatten mit gutem Gewissen keine andere Sprache gegen den heiligen Vater fuhren