1832 / 329 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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stirt hat, weil darin erklaͤrt werde, daß die fuͤnf Maͤchte sich mit

nannten Befteier zu uͤberzeugkn. Man schaͤtzt die Zahl der

Mann.

ab; Ersterer wuͤnscht, wie es wenigstens scheint, ernstlich, den

Holland im Krieg befaͤnden.“ ö .

Antwerpen, 17. Nov. Zu cheute wird uns ein kleines Pionier-Corpé von 156 Mann verkündigt, welches als Vortrab der Franzoͤsischen Armee in Berchem eintreffen soll. Alles stroͤmt hinnus, um sich von der Ankunft unserer soge—⸗

reh lern Truppen, welche am kuͤnftjgen Dienstag (den 20sten d= M.) vor der Citadelle versammelt seyn werden, auf 35,000

An diesem ,. dem Vernehmen nach, der Ge⸗ neral Chassé zur Uebergabe aufgefordert, und im Weigerungs— Falle die Belagerungs-Arbeiten noch an demselben Tage be⸗ gonnen werden. Oh aber sobald ein ernstlicher Angriff auf die Citadelle erfolgen duͤrfte, scheint noch von mancher— lei Eventualitaͤten abzuhaͤngen. Man erzaͤhlt sich in dieser . in gut unterrichteten Zirkeln Folgendes: Der Marschall zérard hat einen Estafetten⸗Dienst zwischen seinem Hauptquar— tier und Calais angelegt, weil er, vor einem Angriff auf die Citadelle, das Resultat einer Unterhandlung abwartet, welche am 15ten d. M. in London eroͤffnet werden soll. Je nachdem

egen nur 52 In divid ler Irben. ir d 2 ; ö ; uwachs der Bepslkerung von 953 Seelen. Im Monat Okto- ber des vorigen Jahres betrug der Zuwachs nur 320.

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Ausstellüng auf der Königlichen Akademie der . . Kuͤn ste. sFortfetzung des gestern abgebrochenen Artikels.)

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Rustige aus Buͤsseldorf erfreute uns mit zwei Soldatesken; das eine Stuͤck stellte einen verwundeten Soldaten dar, dem ein Maͤdchen den kuͤhlen Trunk Wasser reicht, hinten Scharmuͤtzel; das andere einen Invaliden, der Kinder warten muß, beide recht viel versprechend. .

Aber die Berliner lassen sich hier nicht so leicht 4bertreffen; als Fluͤgelmann stcht Christian Schroter wacker da. Zwei sei⸗ ner Stuͤcke sind voll der schoͤnsten Laune und der treffendsten Cha— rakteristi. Die Auction der Nachlassenschaft eines Malers ist der artigste Gedanke fuͤr ein Genrebild. In dem stillen Heilig— thum̃ eines Küänstlerateliers schallt durch einander der aͤrm einer Auction; die Kuͤnstlereffeceten werden verkauft an die S a1den. Zwei der letzteren machen eben wieder mit dem Er einen Handel unter sich; der eine hat Pinsel und sogar die Pale e noch mit den

dieses Resultat ausfaͤllt, wird er die Citadelle entweder sogleich angreifen, oder den Angriff auf. dieselbe noch verzoͤgern. Bis zum Empfang der Nachrichten aus London wird der Marschall zwar die Franzoͤsischen Truppen vorruͤcken lassen, aber nichts Ernstliches unternehmen. Es scheint also, daß noch ein Schimmer von Hoffnung zur gétlichen Schlichtung der An— gelegenheiten vorhanden ist. Mittlerweile dauern hier die Auswanderungeh fort, und waren heute staͤrker, als an den fruͤ— heren Tagen, weil sich das Geruͤcht verbreitet hat, daß vom 19ten an Niemand mehr aus der Stadt gelassen werden wuͤrde. Seit gestern hat man auch angefangen, die Moͤbeln aus dem Koͤ— niglichen Palast fortzubringen, und drei Spritzen in dem Schloßhofe aufgestellt. Mit Spritzen und Feuerleuten werden wir nun wohl so ziemlich versehen seyn, da uns von allen Seiten bedeutende Kontingente zugesandt worden sind. Un— sere Witzlinge meinen, daß Marschall Lobau wahrscheinlich das Kommando uͤber die Belgische Armee in Antwerpen er— halten werde. Herr Dumortier ist un Berichte rstat⸗ ter der Kommission der Repräsentanten-Kammer zur Ent— werfung der Adresse als Antwort auf die Thron-Rede ernannt worden. Die von Herrn Dumortier in Antrag zu bringende Adresse wird sicherlich so abgefaßt seyn, daß, wenn die Kammer sie annimmt, die Entlassung des jetzigen Ministeriums unver— meidlich wird. Man glaubt, daß von den jetzt in Bruͤssel an⸗ wefenden 73 Mitgliedern 41 fuͤr die Adresse des Herrn Dumor— tier stimmen werden. Eine Aufloͤsung des Ministeriums in dem jetzigen Augenblick wuͤrde den Koͤnig in dte groͤßte Verlegen heit setzen. H

Konstantinopel, 25. Okt. (Allgemeine Zeitung.) Die Hauptstadt des Tuͤrkischen Reiches hat seit der Ankunft Re— schid Mehmed Pascha's durch die zahlreichen Albanesischen und son⸗ stigen regülairen und irregulairen Truppen⸗Corps, welche ihre Stra⸗ ßen durchziehen, so wie durch die haufigen militairischen Mandoͤ— vers, ein vollkommen kriegerisches Ansehen erhalten. Der Groß— Wesir entfaltet in den Vorbereitungen zum bevorstehenden Feld⸗ uge die groͤßte Thaͤtigkeit und Energie, und soll in etwa vierzehn 3 Konstantinopel verlassen, um sich unverzuͤglich an die Spitze der Operationen zu stellen. Die Armee ist fuͤr ihn im hoͤchsten Grade eingenommen, und Jedermann erwartet von seinem fe— sten und unternehmenden Charakter, so wie von seiner Entschlos⸗ senheit und Kriegserfahrung, einen glücklichen Ausgang des be— vorstehenden Feltzuges. Mittlerweile ist in Syrien zwischen den feindlichen Armeen nichts Erhebliches vorgefallen. Nur er— hellt aus den neuesten Berichten vom Kriegsschauplatze, daß Hussein-Pascha die Taurischen Engpaͤsse den Aegyptiern preis— gegeben und sich bei ihrer Annaherung ohne Widerstand zuruͤck— gezogen hat. Die Tuͤrkische Flotte hat sich aus der Bai von Marmarissa in die Nähe der Dardanellen begeben, um sich u verproviantiren, und einige Schiffe, welche bei den heftigen Ae— quinoktial⸗Stuͤrmen gelitten haben, in der Hauptstadt ausbes— sern zu lassen. Ein Dreidecker, zwei Fregatten und einige klei⸗ nere Fahrzeuge werden hier in segelferligen Stand gesetzt, um die Flotte zu verstaͤrken. Der bisherige Kapudan⸗Pascha, Halil Rifaat, duͤrfte nächstens eine andere Bestimmung erhalten, und durch Tahir-Pascha, einen Seemann von erprobter Tapferkeit, ersetzt werden. Ahmed⸗Pascha, welcher von Seiten Sr. Ho⸗ heit zur Flotte abgesendet worden war, ist am 20sten d. M. an Bord eines Tuͤrkischen Dampfschiffes in diese Hauptstadt zuruͤck⸗ gekehrt. In dem Gesundheits-Zustande der Hauptstadt ist seit Abgang der letzten Post keine merkliche Aenderung eingetreten. Die kaͤltere Witterung wird jedoch wahrscheinlich den Verhee— rungen der Pest bald ein Ziel setzen.

Aus Alexandrien vom 6. Okt. wird gemeldet: Am 29. Sept. segelte die Englische Fregatte „Alsred“ mit Depeschen unsers Vice⸗-Koͤnigs an den Kapudan-Pascha nach Marmarissa

Frieden zu Stande zu bringen. Die Großherrliche Flotte liegt in Marmarissa, wo sie den Eingang in die Bucht durch Ketten gesperrt hat, und ihn auch durch zwei neu errichtete Forts oder

atterieen zu vertheidigen sucht. Die Aegyptische Flotte kreuzt bei Skarpanto. Von Syrien haben wir nichts Neues.

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Berlin, 24. Nov. Aus Stettin geht folgende amtliche Meldung ein: „Nachdem seit dem Tage der Genesung des letz— ten Cholera⸗Kranken hier im Orte die im §. 9. der Instruction vom JI. Jan. bestimmten 19 Tage verstrichen, ohne daß sich ein neuer Erkrankungs⸗-Fall ereignet hätte, auch die gesetzlich vor⸗ geschriebenen Reinigungen vollständig erfolgt sind: so ist die Stadt Stettin wiederum fuͤr vöͤllig von der Cholera befreit und rein erklärt worden. Eben so sind die bisher bestandenen Schiffs⸗-Revisionsstellen bei der Stadt Garz, dem engen Oderkruge, zu Schadeferde bei Anelam, und bei der Stadt Wolgast, so wie schon fruͤher in Folge des Aufhoͤrens der Cholera im Großherzogthum Mecklenburg bei Demmin, aufgehoben worden, so daß jetzt in der ganzen Provinz keine dergleichen Revisionsstellen mehr be— stehen. Hier in Stettin selbst sind, nach den Listen der Orts— Sanitaͤts Kommission, seit dem Wiederausbruche der Cholera, vom 29. September d. J. bis zum gestrigen Tage 17 Militairs und 166 Civilisten, zusammen 183 Personen, erkrankt und da⸗ von 10 Militairs und 104 Civilisten, in Summa 114 gesterben und f Nilitairs und 62 Civilisten, zusammen 69 Individuen

enesen.

. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Duͤsseldorf hat sich im Laufe des vorigen Monats das Verhältniß der Gebor⸗ nen zu den Gestorbenen ganz ungewoͤhnlich guͤnstig gestellt; es

Farben an sich gebracht. Ein Musiker versucht. t pruͤfendem Ohr! den Ton des Klaviers; dazwischen ruft der Auctionator mit dem Vollmondsgesicht von seinem Katheder und neben hm schrammen die Federn der emsigen gebuͤckten Schreiber: blasse, abgeschrie⸗ bene Seelen. Jetzt soll ein Portrait vorkommen, worauf der Auctionator hinweist; es wird eben abgenommen. Aber ein Herr in elegantem Anzuge, der doch auch nur ein Schreiber scheint, glaubt einen guten Spaß zu machen, wenn er einer Wirthschafts— mamsell auf die Schulter klopft und nach dem Venuswilde hindeutet. Ein Maurer dagegen, in der Tracht, welche sein Handwerk ehrt, seine breiten Stiefeln reichlich mit Kalk bespritzt, unterhalt sich in aller Bequemlichkeit mit einem anatomischen Buch. Das Buch liegt auf der Erde, mit dem einen Stiefel steht er darauf, mit dem andern schlagt er die Blaͤtter um. Eine Frau hat einen Regenschirm erstanden, spannt ihn auf und betrachtet den Schaden. Auf dem Boden lie—⸗—

gen die Scherben einer zertrüͤmmerten Gypsfigur; eine Hand mit

ßespreizten Fingern nimmt sich phantastisch und unheimlich aus. Eben so ergoͤtzlich ist der musikalische Kesselflicker, welcher mit⸗ ten unter seinen Geraͤthschaften sitzt, und mit dem groͤßten Ver⸗ nuͤgen seine Violine spielt, ohne auf das Maͤdchen und die Frau zu hören, die neben ihm stehn, ihre Bestellungen dazwischen⸗ schreien und ungeduldig auf die Kessel pochen. Er laͤchelt zufrieden und spielt in den hoͤchsten Tonen, denn seine Hand liegt in der Appli⸗ catur. Die Geraͤthschaften sind mit der getreuesten und itteressan⸗ testen Naturbeobachtung gemalt, und daß uberhaupt die Erfindungen dieses Kuͤnstlers geistreich sind, ist nichts Neues. Um so mehr muͤssen wir einen schon fruͤher von uns bemerkten Mangel wiederum in Erwähnung bringen; man vermißt mitunter genaue und sichere Zeichnung der Koͤrpertheile, eine geschickte und angemessene Behand— lung der Gewänder, und besonders auch einen Pinsel, der mit we⸗ nigen, aber bestimmt zur Stelle treffenden Zuͤgen Alles leicht ent⸗ worfen haͤtte. In solchen Darstellungen muß die Technik selbst be⸗ lustigen, und es ist gar kein Zweifel, daß eben hierin der große Reiz der Niederlaͤnder beruht, z. B. Teniers. . Dem eben . Kuͤnstler schließt sich auf wuͤrdige Weise ein junges Talent an, das schon viel leistet und noch weit mehr verheizt, ich meine keinen Anderen als Ludwig Mo st aus Stet⸗ tin. Weniger Komik und ausgelassener Humor ist sein Feld, als feine heitere Auffassung der Charaktere und der geselligen Situatio⸗ nen. Das niedere Leben ist hier nirgend von Seiten der Niedrig⸗ keit, sondern seiner Behaglichkeit, Gutmuͤthigkeit, Harmlosigkeit, ja man kann sagen, Liebenswuͤrdigkeit aufgefaßt. Wie sehr alle diese versdhnlichen Elemente in der Kunst ihre Stelle finden, begreift sich leicht,

und wie nahe solche Scenen im Leben geboten scheinen, so hat sich Most doch

durch eine uͤberall vorwaltende stille Gemuͤthlichkeit hier ein ganz eigenes Feld abgegrenzt, das ihm kaum von jemanden streitig gemacht wird. In seinen reizenden Darstellungen ist Alles Leben, frische und naive Natur, um aber alle die feinen Zuͤge aufzusuchen, die hier reichlich ausgestreut sind, würden wir mehr Muße brauchen, als uns jetzt vergönnt ist. Wir nennen nur die Gegenstaͤnde der Bilder: Been⸗ digtes Spiel um freie Zeche; eine Wirthsstube; Buͤcklingshandel; laͤndliche Scene, in der ein Hochzeitbitter auf geschmuͤcktem Gaul zur Hochzeit einladet. J Karl Schulz fuhr in seinem Cyelus der Wilddiebe sort; da die hier ausgestellten Werke durch den Steindruck bereits bekannt seyn durften und die Trefflichkeit dieses Meisters keiner Empfehlung mehr bedarf, so koͤnnen wir sogleich zu seinem talentvollen Bruder Julius Schulz uͤbergehen, genannt der Schlachtschulz, wie jener der Fagdschulz heißt. Am ergbtzlichsten war uns dessen Darstellung: 5 Husaren helfen einem betrunkenen Kosaken aiffs Pferd. r gab auch mehrere eigentliche Schlachtstuͤcke; in dem Bilde „Preu⸗ ßische Landwehr wirft Franzoͤsische Kavallerie“, das im Einzelnen viel Verdienste besitzt, scheint uns nur das Uebergewicht des Sieges nicht entschieden genug ausgedruͤckt. Ein vorteessliches kleines militgirisches Bildchen erhielten wir noch von Rechlinzsehr aber war zu bedauern, daß der erste Kuͤnstler dieses Fachs, Elsholz , mit seiner großen Darstellung der Schlacht bei Leipzig erst jetzt bei dem Schlusse der Ausstellung fertig geworden ist. Hier laßt sich beguem ein kraftvolles aber schauriges Stuck von dem schon ruͤhmlich erwaͤhnten Alexander anschließen. In einer oͤden Gebirgsgegend Italiens zieht eine Rauberfamilie mit dem Raub davon; der Handwagen ist in einer Vertiefung des Erdreichs stecken eblieben; der hagere Kerl, der sich davor gespannt, zieht mit glier en eren in- der Verzweiflung; die Alte mit dem Zigeunergesicht schiebt aus allen Kraͤften nach, denn schon werden sie mit Schuͤssen von Destreichischen Soldaten verfolgt. Ogs Madchen, welche die Alte an der Hand haͤlt, hat den Schuß in den Nacken bekommen, vorwaͤrts stuͤr zt sie mit dem Kopf zu Boden, aber jene laͤßt nicht los, sondern zerrt sie mit. Joseph Petzel, den wir auch einmal den unsern nennen durften, hat sich mit vielen Stuͤcken, die er von Muͤnchen einsandte, unserer erinnert. Seinem betenden, seinem belauschten und seinem laufen— den Moͤnch geben wir ohne viel Bedenken den Vorzug vor anderen sehr figurenreichen Bildern, weil trotz der Schönheiten des Gedan⸗ kens und der Darstellung, die sich auch hier entdecken lassen, doch das Total zu unerfreulich und verworren erscheint. Dazu kommt eine sehr unangenehm bleiche Farbe und ein seltsamer krauser ge⸗ stoßener Auftrag der fuͤr so kleine Bildchen viel zu pastosen Farbe. Unter diesen eigentlichern Genrebildern duͤrfen wir wenigstens den Namen der talentvollen Frau L. Henry, ferner die Herren Grothe und Jordan, letzterer ein hoffnungsvoller Schuͤler von Pistorius, nicht unerwähnt lassen. Dagegen wuͤnschten wir lieber in dem Fall zu seyn, die durch Gegenstand und Behandlung gleich abstoßenden Malereien eines um eine andere Kunst verdienten Künst⸗ lers nicht beruͤhren zu duͤrfen. Das schnelle Fortschreiten der Lei⸗ stungen macht in der That der Akademie eine immer sorgfaͤltigere Auswahl zur Pflicht; aber nur dann kann man eine Maßregel mit Strenge durchsetzen, wenn derjenige Theil, welcher sie zu geben und auszuüben hat, sich ihr selbst vor allen Dingen zuerst unterwirft. Noch haben wir das Stillleben und die Thiermaglerei übrig, Die lieblichsten Stillleben erhielten wir wieder aus Duͤsseldorf von geh nen und Preyer, und ihr Eindruck ist darum noch groͤßer, weil sie ein weises Maß beobachten, nicht zu viel zusammenhaͤufen, und lieber dafuͤr tiefer die Natur aus diesen Blumenkelchen saugen, gus der aufge⸗ schnittenen Citrone pressen, aus dem Rheinweinglase schlürfen. Gu⸗ stav Zick aber ist ein höchst vortrefflicher Thiermaler; seine allerlieb⸗ sten Kaninchen möchte man sogleich bei den Ohren fassen; in einer andern Darstellung gab er uns einen Löwen, der uͤher einen Panther hergefallen ist, im Begriff ihn zu zerreißen. So ist der Lowe guf⸗ gefaßt, daß man noch den vorhergegangenen Sprung sieht, mit dem er von der Seite plötzlich das Thier erpackt hat. Er beißt mit den ahnen in den Rücken des glatten weichen Panthers ein und

wurden naͤmlich in diesem Monate 22775 Kinder geboren, wo⸗

ruckt ihn nieder; der Schweif steht drohend emporgerichtet.

Berl Stadt- Oblig.

Mangel. Franz Kruger bleibt hier immer Sben an,. Min nur zwel kleine Bildchen hergab. Was die Windspiele bett will bon Heyd eck ihm hierin beinahe den Rang ablaufen; un sind diese leichten Thiere nur ein Nebenwerk in zweien sesn, ziehenden Darstellungen des Griechischen Lebens. Adam = mit seinen Pferden schon in fruͤhern Jahren bekannt gemacht kommt noch Bürde, Ammon und Herr von Rentzell, g als Dilettant zwar noch unsicher, aber gar nicht ohne Talnh sonders in jenem Stuͤck, wo tobende Pferde einen Wassertto

Staats-Zeitung.

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. denn die anderen enthalten zu starke Reminiscenz ernet. 9 ö . . In Kuͤhen und Schafen haben es uns die Hollaͤnder wa vorgethan, oder sie blieben eigentlich ganz ohne Neben Osterhoudt in Darstellung der großen saͤtten Kuͤhe, und gil mn, der der Schafe sind Beide ganz unvergleichlich: Die Auzsn

verdankt diese Stück, wieder nur der Freigebigkeit Sr. Kön Hoheit des Prinzen Albrecht. Gt,

Metevrologische Beovachtung.

1832 Morgens Nachmitt. Abends 1 Nach - inm̃ 23 Novbr. 6 uhr. uhr. 10 Uhr. Beo bachti

Luftdruck 338. Par. 338 s 8* Par. 338. 3 Par. Quellmdarme 5 Luftwaͤrme 4 53,8. R. 0,290 R. Btugwa Thaupunkt 3,0 R. 3, 1 0 R. Flularme Dunstsaͤttg. 4 pCt. 15. pCt. Bodenwarme 3 9

e ö. ö. , ,. suuedann. or Woölkenzug! Niederschl. M on

3

Amtliche Nachrichten. ö , = ögerzist, Der Oberst Und Fluͤgel⸗Adjutant St. Majestaät

uisers von Rußland, Fuͤrst Italinsty Graf Suwarow— pieky, als Courier nach St. Petersburg.

f, als Courier von St. Petersburg kominend, uͤher Ham— nach London.

Berliner Börse. Den 24. November 1832. . Amtl. Fonds- und Gesd · CGours Zettel. ( PreuuspC. j ; ö. . K

905 Em rolshz. Pos. do. 4 Ostpr. Plandhr. 4 Pomm. Pfandbr,. 4 Kur. - u. Neum. do. 4

4

Nachrichten. 1 n h.

Ft. Petersburg, 17. Nov. phurch Tagqesbefehl vom 13ten d. M. dem General-Major srokoff, Kommandanten der 1sten Garde-Artillerie Brigade lttachs Sr. Kaiserl Hoheit des Großfuͤrstett Michael, das saando des Artillerie-Corps der detaschirten Garde-Armer

St. Schuld Sch. r. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Ohl. 30 Präm. Sch. d Sceh. Kurm. OßBl. m. I C. Nèeum. Int. Sch do.

83 501 Schlesische do. Rkst. C. d. K. u. N.

L- Sch. d. K. u. N.

Holl. vollw. Dub. Neue do. Friedrichsd'or.

Disconto m m ,

Wechsel- Cours.

nzweig tritt, der bis zur Wiederherßellung seiner Gesund— berabschiedet ist. Der erstgenannte General bleibt zugleich s des Großfuͤrsten und geht zur Suite der Garde-Artillerie serde uͤber. ntern 45ten v. M. haben Se. Majestaͤt nachstehenden erlassen: 2 um die Unruhen, welche im vergangenen Jahre die westlichen heenements erschuͤtterten, schn üer mit Vergessenheit zu decken, 1 Er Majestat fuͤr gut befunden, denjenigen Landeskindern . m ; j E, die nicht zu den Raͤdelsfuͤhrern gehdrten, sondern mehr aus II. ö . . ĩ ; a Nendung und auf boͤse Einfluͤsterung, als aus Vorsatz sich , ; . sgen haben, neue Merkmale Kaiserlicher Gnade zu geben, gleich= o 434 ; ö ke, äoer auch Maßregeln zur möglichen Verminderung den Zahl 5 9 ; ; Folge des Aufruhrs anhaͤngigen Sachen und zur Beschleuni— . ih er Armachung zu ergreifen und demnach verordnet: 1) Bei Untersuchungs-Kommissio en in den West Gouvernements das chts-Verfahren hinsichtlich der schon anhaͤngigen Sachen nach einmal festgestellten Grund Regeln i. allein von an durchaus in keine Nachforschung neuer Enthuͤllungen,

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Königsb. do.

Elbinger do. . PDanz do in Th Wes pr. Pfan(dbr.

Augsburg Breslau Leipzig Fran Petersburg

wr, iführen koͤnnte, einzugehen, mit Ausnahme des einzigen Falles,

dieselben sich auf bisher noch unbekannte Raͤdelsfuͤhrer oder lauwiegler beziehen. 2) Allen ohne Ausnahme, die, nach Maß— es Antheiles am Aufstande, zur dritten Kategorie der Staats— nicht gehören, mit Einschluß derer sogar, die bereits dem Ge⸗ ergeben sind, Verzeihung ang deihen zu lassen und alle auf säglichen Untersuchungen ünd Prozesse ünverzuͤglich niederzu⸗ n, auch wenn unter jenen sich welche befaͤnden, die erst nach fuß der Gnadenfrist auf ihre Posten zuruͤckgekehrt oder eingeholt 3 Untersuchungs⸗Sachen und Gerichts-Urtheile, in Betreff der peiten Kategorie der Empbrer gerechneten Individuen, diejenigen snammen, welche nach der bisher bestandenen Ordnung bereits zum rbefehlkhaber der 1sten Armee gelangt sind, hinfort der schließ— n Prüfung und Bestaͤtigung der resp. Militair-Gouverneure, im svernement Minsk aber, wo jetzt kein solcher residirt, des dasigen Gonbernéürs vorzubehalten. 4) Jenen hochsten Orts-Obrigkei⸗ gleich zu gestatten; in Faͤllen, wo das moralische Gewichk der ld irgend eines Vrrbrechers der erwähnten Kategorie durch be⸗ beächtungswerthe Umstaͤnde verringert wird, bei Kaiserlicher lit mit eigenen Vorstellungen, hinsichtlich der Aufhebung der ie in verhaͤngenden Procedur und Confiseation ihrer Guter, ut Linderung, oder gaͤnzlichen Erlaffung der von den Gerich? nnen zuerkannten Strafen, einzukommen. 3) Die bisherigen ungen, in Betreff der Personen, die sich waͤhrend des Auf⸗ n Diensten befanden und der Anstellung Solcher, die an dem t Theil genommen haben, auch in's künftige gelten zu lassen. Deigleichen die Entscheidungen, in Ansehung solcher Per— die der ersten Kategorie der Empdrer angehbren, ohne Abände—

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 19. November. ; Niederl. wirlkl. Schuld 303. 58 neue do. 75 Kanrchill 1 Anl. 943. Russ. (v. 1837) 953. Gester. I93. 33 Span. 23 5

Hamburg, 22 November. Oest. 58 Met. S3. 48 do. 72. Bank- Actien 1167. Run 95. Preuss. Präm. ScTrƷsine 973. Poln. 1071.

Königliche Schau spiele.

Sonntag, 25. Nov. Im Opernhause: Auf Begehren nand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; von Spontini. (Die Dlles. Therese und Fanny Elsler n hierin tanzen.) ;

Im Schauspielhause: Dienstpflicht, Schauspiel in theilungen, von Iffland.

Montag, 26. Nov. Im Schauspielhause: Zum ersh Jakobine von Holland, historisches Schauspiel in 5 Al gen, mit einem Vorspiele: Die Verlobten, zum Theil na Englischen Erzaͤhlung, von E. Raupach.

In Potsdain: Die Mäntel, Lustspiel in 1 Akt, von Hierauf: Das Schweizer-Milchmaͤdchen, pantomimischtt. in 2 Abtheilungen. (Dlle. Fanny Elsler: Liesli. Dl. Elsler wird hierin tanzen.)

Dienstag, 27. Nov. Im Opernhause: Richard Singspiel in 3 Abtheilungen; Musik von Gretry.

Un bis jezt vor den Thron zu Entscheiduug gelangen.‘ ) Die Fthümer solch er Personen, welche wegen ihres Antheiles an dem 63 n ächtig U. die Graͤnze gegangen oder verschollen 1 ; , . t durch aller Anspruͤche auf die Kaiserliche Gnad lu⸗ ö . a siancs u ve, vai . je Gnade verlu Im Schauspielhause: 1) La sanecge an ll 1 warden, den Bestimmungen der Untersuchungs⸗Kommisstonen zu⸗

en 2 actes. 2) La premiere representation de: M wafern dieselben von ben höͤchsten Srts-Sorigkeitch bestaͤtigt trouvè, gomédlie nouvelle en 3 actes et en prose, p ägeungesduntt dem Fiscus zu unwenden, mir Ausnahme von Picard et Mazeres. nyhersonen jedoch, deren Antheil am Aufstande bloß darin be— 3 äaß sis gemeinschaftlich mit den Streif-Parteien der Rebellen

Königstädtisches Theater.

e Graͤnje gingen, oder die nach dem Grade ihrer Schuld Sonntag, 25. Nov. Die Bestuͤrmung von En

69 Kategorse der Verbrecher gehoͤren. s) In Anfehung romantisches Schauspiel in à Akten, von Johanna vn Fenigen Mitschuldigen am Rlufstande, uber welche vor Ein? ßenthurn. .

; Der Barbier von Sevilla,

sez Ukases bereits gerichtlich erkannt ist und deren üurtheile Montag, 26. Nov.

sqatigt sind, letztere sofort, ohne Rücksicht auf diese neuen Be—⸗ Oper in 2 Akten, aus dem Italiänischen von Kollmam n e e d fin,

per in 2 3 Kaiserlichen s vom 25. Septe J. zuf⸗ sol⸗ von Rossini. Hr. Fr. Jager, Koͤnigi. Wuͤrttembergisch ih ] as vom 25. September d. J. zufolge, sol— und Kammersaͤnger, aus Stuttgart: Graf Almaviva, a

. iet der durch den Ukas vom 11. April 1764 festge— 5 rafe fuͤr r n . Jelig Gastrolle. Dlle' Gerwer, neu engagirtes Mitglied dieser! für Personen evangelischer Religion, die sich Rosine, als zweite Antrittsrolle.)

Gchebruch vergangen haben, dergleichen Verbrechen zuvoͤr— Dienstag, 27. Nov. Der Buͤrgermeister von

Ir Kirchenbuße und al x .

e win hehbhße und alsdann noch, nach dem Ausspruch

2 hen Behaͤrd 7 X . .

oder: Die beiden Peter, Lustspiel in 3 Akten. Hieran hörden, der gesetzlichen Bestrafung mit drei— Hausgesinde, komisches Singspiel in 1 Akt.

mehntigiger gefaͤnglicher Haft, nach Verhältniß der ihre ö vergroͤßernden oder mildernden Umstaͤnde, unterworfen ia WrtuTms————— NREoESrE BnsręèRM-NAcIHRIοντ Frankfurt a. M., 21. Nov. Oesterr. spres Mail Silz. Iproc. 0c. 704. 2Iproc. 414. 1proc. 18. B, 9. 1263. 1260. Part.Obl. 1213. 1213. Loose zu 0 J Holl. proc. Obl. v. 1832 751. Br. Poln. Loose 2. M

Redacteur Cottel.

Gedruckt hei A. B. H

mauert waren.

Se. Majestat, der Kaiser

ngen, wobei derselbe an die Stelle des General-Lieutenants

se die Aussage der Angeßlagten oder der Gang der Untersuchung

in der Geschaͤftssorm, nach welcher die auf sie bezuͤglichen

Bedienten inzuordnen, demnach auch zu gestatten, daß der oben⸗ genannte Caelmann bei der Reichs-Kontrolle angestellt werde. Der Ede en in Wilna, des Gutes Alkeschock, hat fuͤr seine, waͤßregd des Aufstandes in Samogitien bewürsene Tresie utsd Thaͤtigkei?t eine willigte Gratification von 2000 Rubeln erhalten. ö. Der Direktor des 1sten Kaädetten-Corps, General-Lieutenant

Michael Pierski, ist in St. Petersburg am 14. d. M ch ei⸗ 166 Sai w, s,. ö ; ̃ ) . 11 g am 14. d. M. nach ei⸗ uurchgereist- Der Kaiserl. Nussische Feldiüger Win o.

ner kurzen, aber schweren Krankheit, 55 Jahr alt, mit Tode ab— gegangen.

Anweit Alt⸗Rjasan, etwa hundert Faden westlich von der alten hoͤlzernen Borissogljebschen Kirche, har man drei alte Sar— Kyphage entdeckt, die aus weißen Steinen gehauen, jedẽr 2 Ar— schin 14 Werschock lang und 1 Arschin breit und hoch sind und

Ernst Magnus, Arrendator

Allerhoͤchst e⸗

mit einem Gemisch von Ziegeln und kalkartigem Sandstein ver-

me i Nach dem Gehrauch der Griechssch Russischen Kirche stehen zwei jener Sarkophage neben einander und der

dritte zu ihren Fuͤßen. Inschriften oder sonstige Zeichen fanden st. üeber ihnen erhob fich ein Grabhuͤgel (Kurgan) von ẽtwa 6 Aeschin Hoöhg,. Ein zweiter von vielleicht Nach der Aussaæge alter

sich an ihnen nicht.

56 Faden Hoͤhe liegt etwas unterhalh.

Leute haben die Baufrg aus jenen Kurganen Ziegel und Flie— Inn fuͤr sich geholt. Djeser Sreinokt (Kamentschtsche'nennen ihn die Einwohner) üegt eine halbe Werst ab von der Oka. Ewnt— deckt hat die Sarkophage am 5. Juli d. J. Gutsbesitzers Kaschkin, Namens Nikita Maimow. Das Aeu— ßere derselben zßt darauf schließen, daß sie die irdischen Ueber— reste von einst bedeutenden Personen enthalten. . Auf Allerhoͤch— sten Befehl wird dieser Fund gegenwärtig nach der Anordnung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, unter der Leitung des Archaͤographen Strojew, untersucht werden.

Preußische Schiff

Aus Libau wird gemeldet, daß das

Elisabeth“, mit Ballast, am 23. Okt. daselbst gestrandet ist.

Der Schiffer nebst der aus 5 Mann bestehenden Besatzung sind

ein Bauer des

2

stehen alle Heere auf Beobachtungs⸗Posten; Preußen thut nichts, Tals daß es mit, diesen Maßregeln fortfährt. Die ganze Frage ist die, oh die Dbservations Armer ein Zeichen nahe bevorstehen⸗ den Krieges ist. Wir sagen mit Vertrguen: Nein! Nein! heute eben so wenig, wie in den beiden letztan Jahren? werden die Beobachtungs- Heere zu Invasions/ Heeren werden. Soll das Publikum oder unseren Gegnern glaihen? Es lasse die Erfahrung der beiden verflossenen Jahre entscheiden.“ Der National, ein republikanisches Blatt, aäͤußert: „Die doctrinaire Partei, welche seit zwei Jahren von den Ereignissen fort— wahrend Luͤgen gestraft wird, hat dennoch kein einziges Mal ein— geraͤuant, daß sie sich getäuscht habe; immer hat sie Alles voraus gesehen und berechnet, nichts uͤberrascht sie, nichts bringt sie aus der Fassung. Die Doctringirs haben. Protokolle auf Pro— tokolle gehäuft, um die Hollaͤndisch-Belgische Frage auf diplomatischem Wege zu beendigen. Sie behaupteten, der Koͤnig von Holland werde kein Thor seyn und dem Willen der fuͤnf großen Maͤchte widerstehen, die ihrerseits durch die Unterzeichnung des Vertrages vom 16. Nov. gebunden seyen. Ven den fuͤnf Maͤchten treten drei aus der Konferenz zuruck. „„Wir hatten es voraus gesehen““, sagen die Doctrinairs, „„wir wußten es, es liegt nichts darin, woruͤber sich diejenigen wundern konnten, welche die Politik der drei nordifchen Höfe kennen.““ Der Koͤnig von Holland erwiedert auf die Auffor— derung, sich den Bedingungen des Traktates zu unterwerfen, er sey bereit, Gewalt mit Gewalt zuruͤckzuweisen. „„Wir wuß— ten es wohl“ “, sagen abermals die Doctrinairs, „„um daran zu zweiseln, hatte man den halsstarrigen Charakter des Koͤnigs Wilhelm nicht kennen muͤssen. Aber wenigstens /“, setzen sie hinzu, „JFwird Koͤnig Wilhelm von ganz Europa verlassen werden und die Allianz Frankreichs und Englands ihn bald be— zwungen haben.““ Dennoch protestirt Preußen energisch gegen die dem Koͤnige von Holland angethane Gewalt und erklärt in trockenem Tone, eine Preußische Armee werde an dem rechten

1ngäâ Ul d

gerettet und ein Theil der Takelage und der Effekten des Schif— Maas-Ufer aufgestellt werden. Unsere Doctrinairs cufen wieder

fers geborgen

Am 13ten d. um 2 Uhr Nachmittags stellte sich das Eis der Newa, und am 1äten um 12 Uhr Mittags begann man be— reits an mehreren Stellen uͤber den Fluß zu gehen.

Odessa, 6. Nov. Der General-Gouverneur Graf Wo— ronzoff und der Koͤnigl. Sardinische Gesandte am Hofe von St. Petersburg, Graf Simonetti, sind am 1sten d. M. von hier nach der Krimm abgereist.

Polen.

War schau, 21. November. Gestern, als am Namensfeste Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Michael Pawlowitsch, nahm der Fuͤrst Statthalter in den Zimmern des Schlosses die Gluͤckwuͤnsche der zahlreich versammelten Generale, Offiziere und Beamten entgegen. Sodann fand in der Schloßkapelle ein feier— licher Gottesdienst statt. Um à Uhr war Diner bei dem Fuͤrsten Statthalter, und Abends war die Stadt glaͤnzend erleuchtet.

Der Warschauer Kurier sagt: „Die in Gemaͤßheit der wohlwollenden Befehle Sr. Majestaͤt begonnenen Arbeiten des zur Organisirung eines neuen Unterrichts Systems in Po— len niedergesetzten Comité's sind bereits so weit vorgeschritten, daß Alles eine nahe Erdͤffnung der Schulen verspricht“

F öoöaünßktrei ch.

Paris, 19. Nov. Herr Guizot, Minister des offentlichen Unterrichts, ist in Lisieur mit 359 unter 540 Stimmen wieder zum Deputirten gewählt worden; sein Mitbewerber, Herr Isam— bert, Kandidat der Opposition, erhielt 158 Stimmen. Die Ma— joritaͤt fuͤr Herrn Guizot war diesmal um 5 Stimmen staͤrker, als das vorige Mal. Durch telegraphische Depesche ist auch die Nachricht eingegangen, daß der Finanz⸗Minister, Herr Humann, in Schlestadt fast einstimmig wieder in die Deputirten⸗Kammer gewaͤhlt worden ist.

In Senlis (Departement der Oise) ist statt des zum Pair

ernannten Marschalls Gérard der ministerielle Kandidat, Herr Lemaire aus Nanteuil, zum Deputirten gewaͤhlt worden? er hatte 1060 Stimmen mehr ' als der Oppositions⸗Kandidat, Herr Delormes. ; Die naͤchste Sitzung der Deputirten-Kammer wird erst übermorgen stattfinden koͤnnen, da erst alle Geruͤste, Estraden u. w., die fuͤr die Eroͤffnungs-Sitzung errichtet worden wa— ren, wieder hinweggeraͤumt werden mussen. Das Jsurnal des Débats begleitet den (in der Nr. 3t der Allgem. Preuß. Staats-Zeitung enthaltenen) Artikel uͤber die Aufstellung eines Observatlons-Corps an der Maas mit fol⸗ genden Betrachtungen: „Die Weigerung Preußens, an den durch den Vertrag vom 22. Oktober beschlossenen Zwangs⸗Maß⸗ regeln Theil zu nehmen, ist nichts Neues; Niemand hat jemals angekündigt, daß Preußen dabei mitwirken wurde. Die drei Machte hatten den Weg der Unterhandlungen dem Wege der. Waffengewalt und die diplomatische Vollziehung der militairischen vorgezogen; sie haben aus dieser' ihrer Ge— sinnung kein Geheimniß gemacht. Frankreich und Eng⸗ land hingegen haben geglaubt, daß, nachdem sie ein Jahr lang an der Vollziehung des Traktats vom 15. Nov. auf Tiplomati⸗ schem Wege gearbeitet, es Zeit sey, zu andern Mitteln zu schrei⸗ ten; sie haben es gethan, ohne auf die ausornckliche Zustim⸗ mung der drei Maͤchte zu rechnen. Das Observations, Heer, welches Preußen an der Maas versammelt, ist eben so wenig, wie die verweigerte Mitwirkung oder Einwilli— gung ein neues, unvorhergesehenes 9. Dinge veraͤnderte. igt; die beiden Kabinette waren davon benachrichtigt und nich besorgt daruͤber. Sie haben es natur lich , daß, . bedeutende Franzoͤsische Streitkräfte in den Niederlanden vor⸗ rücken, Preußen ein Beobachtungs-Corps an der Maas aufstellt. Das Ministerium nimmt eine im voraus verkuͤndigte Vorsichts— Maßregel keinesweges fuͤr eine plötzliche Feindseligkeit. Seit zwei Jahren steht Europa unter den Waffen; seit zwei Jahren

̃ Ereigniß, welches die Lage, Preußen hatte diese Maßregel angekuͤn·

men zu lassen, die Briefe, Papiere,

aus: „„Hierin liegt nichts Neues, Unvorhergesehenes; man wußte, Preußen könne nicht ruhiger Zuschauer einer Fran— zoͤsischen Expedition gegen die Citadelle von Antwerpen blei⸗ ben.““ Die Doctrinairs sind durch Nichts in Verwunde— rung zu setzen; was auch geschehen mag, sie wußten das Alles schon seit zwei Jahren besser als irgend Jemand.“

Der Baron Hyde de Neuville hat das nachstehende Schreiben an die Frau Herzogin von Berry erlassen:

Paris, 186. Nov. Madame, ich war guf meinem Landgute mit der , , ,, meiner Gesundheit beschaͤftigt, als ich die Ver⸗ haftung Ew. Koͤnigl. Hoheit erfuhr. Sofort . ich mich auf den Weg nach Paris, wo ich zu Ihren Befehlen stehe, und bereit bin, mich nach Blaye zu begeben, insofern Ew. Königl. Hoheit mir die Ehre erzeigen wollen, mich dorthin zu berufen. Ich mag nicht

von meiner tiefen Rüuͤhrung zu Ihnen reden, mag es Nicht versuchen, einem so erhabenen Muthe, wie dem Ihrigen, Trost zuzusprechen. Sie wollen nicht, daß man Sie beklage, und ein einziger Trost ge⸗ nügt Ihrer Seele. Sie wissen, daß jeder Mann von Muth Ihren Charakter bewundert, und dem Adel wie der Reinheit Ihrer Gesin⸗ nungen Gerechtigkeit widerfahren laͤßt; auch wissen Sie, daß Je⸗ dermann, in dessen Adern Französisches Blut fließt, zu welcher Mel— nung er sich im üebrigen auch bekennen mag, sich zur Ehre seines Landes sagt und wiederholtes Mindestens war'es kein Franzose, der Maric Caroline verriet h. Ew. Königl. Hohät konnten Sich taͤuschen; doch wie chrenwerth is diefer Frrthum! Sie glaubten, daß ein all gemeiner Krieg ausbrechen würde; Sie erinnerken Sich, daß Ludwig VIII. unglůͤcklich genug gewesen war, nicht auf das Geheiß der, fremden Maͤchte (denn Frankreich berief bicsen gro⸗ ßen Koͤnig zuruck), sondern gleichzeitig mit den fremden Truppen, die unser schoͤnes Vaterland besetzt hielten, in seine Staaten zurück? , . Sie wußten, wie schwer die Erinnerung an u harte

othwendigteit auf dem Herzen der Bourbonen gelastet hatte, und wollten, daß Ihr Sohn, wenn der Himmel ihm den Thron seiner Vaͤter zurückzugeben beschlossen, ein gluͤcklicheres Loos habe. In dieser Absicht faßte. Ihr erhabenes Mütterherz den kühnen, edeln Entschluß, Frankreich vor einer neuen Invasion zu bewahren, und, umgeben von Franzosen, und allein don diesen' dem legitimen Nachfolger von Frankreichs Königen, der, wo es sich um das Recht handelt, dreien Tagen acht Jahrhunderte gegenüberstellen kann. di Krone gufzusetzen, Sie beduͤrfen keines Vertheidigers. Wer könnt. über Sie richten. Aber man will einen Staatsstreich gegen Sie wagen. Wie konnten nun diejenigen, die, ihren eigenen Gesetzen um Trotze, eine Prinzessin, auf welche Frankreich mit Stolz hin! blickt, gefangen halten, ihr einen Rechtsbeistayd verweigern, wenn Ew. Koͤnigl. Hoheit aus Ihrem Kerker zu dem Lande sprechen woll ten,, Sgllten Sig einen solchen wänschen, so gestatten Sie mir, ich bitte instandigst darum, daß ich mich Ihnen als solcher antrage. Ich bringe Ihnen wenigstens an Eifer Und Hingebung Alles, was ein Ehrenmann und guter Franzose, der seinem Herrscherstamm eben so sehr als seinem Vaterlande anhängt, irgend zu bieten im Stande ist. Ich habe die Ehre zu seyn u. s w. (gez. Hyde de Neuville“ Auch Herr Pardessus hat sich der Prinzessin als Rechts⸗ Anwalt angeboten, obgleich er, seiner geschwaͤchten Gesundheit wegen, im Begriff stand, nach Italien zu reisen und dort den he. 9. zuzubringen.

Der Breton schreibt aus Nantes vom 16. November: „Der Konig! Prokurator, Herr Demangeat, begab sich gestern, von einem Friedensrichter und mehreren Polizei⸗Kommissarien begleitet, nach der Wohnung der Demoisellcz Duguigny, um dort die Siegel, welche uͤberall angelegt worden waren, abneh⸗

das Geld und uͤber

Alles, was. der Herzogin von Berry gehört, die in dem Hause vorhandenen Verstecke auszukundschaften Derselbe Prokurator hat nach seiner Ruͤcktehr aus Paris dar⸗ auf angetragen, daß das mit der Herzogin nach der Citadelle Blaye eingeschiffte Fraͤulein von Kersablec nach Nantes .

gebracht werde, da sie sich im Anklage⸗Zustand befinde uis 8 die Assisen von Blois gestellt werden solle. In dem Hein 8

Herrn von Kersabiec, so wie bei Herrn von Becdelid vr *.

bei Frau von Carcouet, sind Haussuchungen gehal ; e t te die 26 , ,, Resultate gefuͤhrt habnden . em Courrier frangais zufolge, haͤtte sich unter den . . a pieren, die in dem Hause der Demoiselles Duguigny in 3635