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Im Ports mouth-Herald liest man: „Bei der großen Schwierigkeit, Matrosen zur Bemannung der haben die Ober⸗-Inspektoren der verschiedenen Kuͤsten-Distrikte Befehle erhalten, an vielen Orten Stationen zu errichten, wo den sich zum Dienst meldenden Matrosen Geld und Lebensmit— tel verabreicht werden sollen.“ ⸗
Die Nachrichten aus New⸗Hork gehen bis zum 2äasten v. M. Die Wahl des Generals Jackson ist noch immer der alleinige Gegenstand des Gespraͤchs. Der General ist von einer Reise durch Virginien, Kentucky, Tenessee u. s. w. nach Washing⸗
ton zurkuͤckgekehrt. — Mir den Winnebago-Indianern ist ein Traktat abgeschlossen, durch welchen dieselben den Vereinigten Staaten ihr ganzes Gebiet suͤdlich und oͤstlich vom Wisconsin,
Legen eine 27 Jahre lang zu zahlende jährliche Esitschadigung von 10,900 Dollars abtreten. — Aus Mexiko ist ein Schreiben
vom 11ten Sept. eingegangen, worin gemeldet wird, daß man
täglich eine Schlacht zwischen Bustamente und Montezuma er,
wartet; der Letztere soll dem Erstern an Streitkräften doppelt überlegen seyn. Streit fuͤr beendigt, da nichts ihn mehr verhindern konnte, von der Hauptstadt Besitz zu nehmen. .
Nieder lande.
Aus dem Haag, 21. Nov. Am Sonnabend, den 17ten d. M., wurde der Garnison der Citadelle von Antwerpen fol— sender Tagesbefehl vorgelesen:
. Tapfere Waffengefahrten! Der Augenblick naht, wo die Eoöhne des alten. Bataviens von neuem Bemeise ihres Muths und ihrer Treue ablegen sollen. In wenigen Tagen wird eine Feanzoöͤsische Armee vor unseren Mauern erscheinen, um uns, wo möglich, mit Waffengewalt zur Uebergabe der Citadelle und der davon abhängigen Forts zu noͤthigen. Erfuͤllt von dem Ver—
trauen auf die Gerechtigkeit unserer Sache und auf Euren er—
probten Muth, auf. Eure Anhaͤnglichkeit an Koͤnig und Vater— land bauend, werden wir mit festem Fuß die feindliche Armee erwarten. Waffengefaͤhrten! Ganz Niederland und selbst Eurvpa haben ihre Augen auf Euch gerichtet! Zeigt also Alle insge— sammt und ein Jeder insbesondere, daß wir des Vertrauens nicht unwurdig sind, welches unger vielgeliebter Monarch auf uns ge— setzt hat, und laßt uns den unekschuͤtterlichen Entschluß fassen,
unt bis aufs Aeußerste zu vertheidigen. Es lebe der Konig! (unterz) Der General und Ober⸗Befehlshaber der Citadelle von Antwerpen, der davon abhängigen Forts und
der Koͤniglichen Schiffsmacht auf der Schelde,
Baron Chassẽ.“
Dieser Tagesbefeh!l ward von den versammelten Truppen mit der groͤßten Begeisterung aufgenommen.
Das Journal de la Haye enthaͤlt folgende vergleichende Uebersicht unserer und der Franzoͤsischen Marine: Fran zoͤ— sische Marine 1789: Linienschiffe 72, Fregatten und Korvet⸗ ten 63, andere Fahrzeuge 126, Total: 261. Bevoͤlkerung: 24, 800,900. — 1827: Linienschiffe 59, Fregatten und Korvetten 51, andere Fahrzeuge 212, Total: 332. Bevölkerung: 32,594, 009. — 1832: Linienschiffe 34, Fregatten und Korvetten 53, andere Fahr—
euge 190, Total: 277. Bevoͤlkerung: 34,000,000. — Diese ir suht ergiebt: 1) Daß die Zahl der großen Kriegsschiffe seit 43 Jahren bestaͤndig abgenommen; 2) daß der Zustand der Fran⸗ zoͤsischen Marine im Allgemeinen in entgegengesetzter Progression gegen die Bevoͤlkerung sich gestaltet hat, da, waͤhrend auf der einen Seite die Bevölkerung in 38 Jahren um 8 Miltlio— nen Menschen zunahm, die Zahl der groͤßeren Kriegsschiffe sich um 13 verminderte; 3) daß der Verlust an Schiffen von 1827 bis 1832 noch viel betraͤchtlicher war, indem die Marine in diesen fuͤnf Jahren 25 Fregatten, im Ganzen aber 23 Schiffe zaͤhlt, da in der Zahl der uͤbrigen eine Vermehrung um zwei stattgefunden hat. Vergleicht man hiermit, und mit Bezug auf die Bevoͤlkerung, die Holländische Marine, so ergiebt sich fol— gendes allerdings auffallende Resultat: Ein Dekret vom 15. Mai 1828 hatte eine Kommission unter dem Vorsitze des Vice⸗ Admirals Buyskens, zur Untersuchung des Zustandes unserer Marine, ernannt. Hiernach belief sich die See-Macht des ehe⸗ maligen Königreichs der Niederlande, welche jetzt Holland allein angehört, am 1. Januar 1829 auf 9 Linienschiffe, 39 Fregatten und Korvetten, und 49 kleinere Schiffe; zusammen 97 Kriegs⸗ schiffe. Die Bevoͤlkerung Hollands zu jener Zeit kann man auf 2,360,900 anschlagen. Hiernach ware also die Hollaͤndische Ma—⸗ rine, im Verhaͤltniß zur Bevölkerung à Mal staärker als die Fran— zoͤsische im Jahre 1789, 4 Mal stärker als dieselbe im Jahre 1877, und 7! Mal staͤrker als die heutige.
Aus der Citadelle von Antwerpen meldet man: „Der Geburtstag Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin wurde am 18ten d. in der Citadelle von Antwerpen durch eine große Musterung gefeiert. Der obige Tages-Befehl wurde der Garnison nochmals vorgelesen und von den Truppen mit dem i, , . lange anhaltenden Ruf: „Es lebe der Konig!“ begleitet. Vorgestern zogen sich die Truppen in die bombenfesten Winkelwerke der Ci⸗ iadelle zuruͤck. Man ist noch immer damit beschaͤftigt, die Ver— theidigungs-Mittel zu vermehren. Jeder ist vom besten Geiste beseelt und thut Alles, was er kann, um die Ehre Niederlands aufrecht zu erhalten. Zur Erfuͤllung dieses edlen Zweckes scheut die Garnison kein Opfer; sie ist zu Allem bereit. Die Solda— ten erfreuen sich der vollkommensten Gesundheit und sind vom schoͤnsten Eifer erfullt.“
Vorgestern hörte man laͤngs der Kuͤste anhaltendes Schie— ßen, uͤber dessen Ursache man aus Vliessingen vom gestrigen Tage Folgendes erfaͤhrt: Das Schießen, welches gestern Nach— mittag und Abends und auch noch heute fruͤh gehort worden ist, kommt von einem hitzigen Gefechte her, das bei Goeree zwi—⸗ schen der Hollaͤndischen Brigg „der fliegende Fisch“ und einer Franzöͤsischen Korvette stattgefunden hat und aäͤußerst hartnaͤckig gewesen seyn muß. Wie sich der Kampf entsponnen und wel, chen Ausgang er genommen, ist noch nicht gewiß, doch so viel bleibt sicher, daß die Holläͤndischen See⸗Loͤwen wieder mit un— erschrockenem Muthe die Rechte ges schaͤndlich behandelten Nie⸗ derland behauptet haben. — Aus Antwerpen wird von gestern fruuͤh berichtet, daß der General Chassé Abends zuvor . Signal⸗ schüͤsse gethan hat, die auf der ganzen Linie bis nach Vliessingen hin wiederholt wurden. Daher das Schießen, das man in Breda und anderwaͤrts gehoͤrt hat.
Die Jaͤger-Corps der Studirenden haben die e gg er⸗ halten, sich bereit zu halten, um auf das erste Signal zur Armee abmarschiren zu koͤnnen.
Die erste Kammer der Generalstaaten war vorgestern und gestern versammelt und beschaͤftigte sich mit den von der zweiten Kammer am verwichenen Sonnabend angenommenen zwei Ge— setzEntwuͤrfen. — Die Sectionen der zweiten Kammer haben den Gesetz⸗Entwurf der Regierung uͤber die Mahlsteuer gepruͤft und allgemein gefunden, daß diese Steuer zu hoch gestellt ist und viel mehr rendiren wird, als von der Regierüng in dem Yntwurse veranschlagt worden ist⸗
Flotte zu finden,
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. Belgien.
Bruͤssel, 21. Nov. In der vorgestrigen Sitzung been—⸗ digte der Senat die Verhandlungen uͤber die Paragraphen der Adresse, womit die Rede des Koͤnigs erwiedert wird. Das Amendement des Herrn von Ansembourg, so wie das des Herrn von Moereghem, wurden verworfen und die saͤmmtlichen Para—
graphen, mit Ausnahme von 4 Stimmen, einmuͤthig angenom-
men. Diese« vier Gegner waren die Herren Hennequin, von Mean, Lefebvre⸗Meuret und von Ansembourg. Im Laufe die— ser Sitzung versicherte der Graf Vilain XIIII., daß man sich mit einem Entwurf beschäftige, der zum Zweck habe, den Ge—
wäassern von Flandern eine andere Richtung zu geben, und die⸗
selben der Abhängigkeit von den Holläͤkldern zu entziehen. Gestern Nachmittag empfing der Koͤnig dle Deputation der
Senatoren⸗Kammer. Der Praͤsident verlas die Adresse des Se⸗
Sollte Montezuma siegen, so haͤlt man den h haͤnglichkett an das Vaterland wieder zu finden, die er immer
nats, worauf Se. Masestaͤt erwiederten: „Meine Hezren! Es macht Mich gluͤcklich, den Ausdruck der Gesinnungen des Senats zu empfangen, und bei demselben den Patriotismus und die An—
an den Tag gelegt hat. Die Koͤnigin mird nicht weniger erfreut uber Das seyn, was Ihre Adresse uͤber sie insbesundere ausdrückt. — Die Lage des Herrn Thorn hat nicht qufgehort, Meine Gedanken zu beschäftißen. Es sind in diesem Augenblick
then Mitgliedes der Nationale Repraͤsentation ein Ziel zu setzen.
Ich erwarte ein baldiges und gluͤckliches Resultat. — Ich sehe mit Vergnügen, daß der Senat die von der Regierung befolgte
Politik billigt; indem Ich derselben diese Richtung gab, habe Ich die in Ihrer letzten Adresse ausgesprochenen Wuͤnsche be— ruͤcksichtigt. — Die Uebereinstimmung zwischen den Staats-Ge— walten ist unter den gegenwartigen Umständen das erste Beduͤrf— niß des Landes. Ich sehe mit Vergnuͤgen, daß der Senat von dem ganzen Werth dieser Uebereinstimmung durchdrungen ist.“
Die Repräsentanten-Kammer wird erst in ihrer heu— tigen Sitzung zur Berathung der Adresse an den Koͤnig schreiten.
Depeschen aus Paris, welche am 18ten d. hier eintrafen,
hatten eine Konferenz zwischen dem Koͤnige, dem Marschall Gä— rard und dem General Evain zur Folge. Unmittelbar nach die⸗ ser Berathung wurden aus dem Palast Estafetten an den Ge— neral Hurel zu Diest, an den General Goethals zu Tirlemont und an den General Duvivier zu Lier abgefertigt. „Man glaubt“, fugt der Courrier Belge dieser Nachricht hinzu, „daß der Belgischen Armee jetzt ihre Stellungen fuͤr den Fall eines Angriffs der Hollaͤnder angewiesen sind.“
Der General Desprez langte vorgestern Abend um 9! Uhr von Antwerpen hier an; er begab sich sogleich zum Koͤnige und ins Kriegs⸗Ministerium.
Vorgestern zogen den ganzen Tag uͤber Franzoͤsische Regi— menter durch Bruͤssel, die auf der Straße von Mons und Ni— velles anlangten. Das 5te Husaren-Regiment, das 5te Jaͤger— Regiment zu Pferde, welche die Brigade des General Simo—⸗ neau bilden, dann das 19te leichte und das 18te Linien-Regi— ment, aus denen die Brigade des General Koeppfel besteht, machten den groͤßeren Theil dieser Truppen aus.
Die in Belgien eingeruͤckte Franzoͤsische Armee belaͤuft sich, hiesigen Blättern zufolge, auf 55,385 Mann, wobei 12,513
erde.
ö Der Courrier Belge enthaͤlt folgende Meldung aus Ber— chem vom 19ten d. „Heute gegen Mittag fuhr ein Franzoͤ— sischer Adjutant in einem Kahn uͤber die Schelde und war bei der Citadelle. Der General Neigre hat diesen Morgen alle Be⸗ festigungswerke der Umgegend besucht; besonders hielt er sich bei dem Fort Montebello auf, wo er einige Notizen aufnahm. Fast eine halbe Stunde lang befand er sich höͤchstens 50 Schritt von den Hollaͤndischen Vorposten entfernt und hatte nur einen einzi— gen Adjutanten bei sich. Die Hollaͤnder haben alle Frauen aus der Téte de Flandre entfernt; viele davon sind hierher gekom— men, um bis zur Entscheidung des Kampfes hier zu wohnen; sie sagen aus, daß die Hollaͤndischen Soldaten noch immer nicht an die Ankunft der Franzosen haͤtten glauben wollen, bis sie sich gestern mit eigenen Augen davon uͤberzeugten, und daß sie stets nur von ihrer Bereitwilligkeit, die Belgischen Rebellen niederzu— schmettern, gesprochen hätten, dagegen wohl einsaͤhen, daß sie den Franzosen nicht lange Widerstand leisten konnten, wenn sie auch noch so tapfer kaͤmpften. Die Offiziere fuͤhren dieselbe Sprache und versichern, daß, wahrend sie von dieser Seite den Stoß aus— halten wuͤrden, sich auf anderen Punkten leicht Dinge ereignen konnten, wodurch die Ereignisse eine ganz andere Wendung neh— men moͤchten. Sie rechnen auf eine von den Preußen unter— stuͤtzte Diversion der Hollaͤndischen Truppen. Von der Citadelle langen haͤufige Befehle bei dem Geschwader und den Posten der Tete de Flandres an. Es liegen daselbst 7 Kanonierbote und große Fahrzeuge ohne alle Ladung; zwei Mann stehen auf jedem derselben zur Bewachung, und man glaubt, daß sie im Fall eines Angriffs wurden im Stich gelassen werden.“
Aus Namur schreibt man vo¶m 19ten d. „Der Oberst Mertens, Militair⸗Gouverneur dieser Provinz, hat so eben Be— fehl erhalten, sich nach Luͤttich zu begeben, um das Kommando der dortigen Forts zu ubernehmen.“
Der Agent des Herrn von Rothschild in Bruͤssel erhielt vorgestern Nacht einen Courier von Paris, und sandte darauf sogleich zwei andere Couriere, den einen nach Frankfurt, den andern nach Berlin ab.
Antwerpen, 20. Nov. Heute fruͤh um 8 Uhr langte zu Berchem eine Compagnie Franzoͤsischer Mineurs an. Gegen 1 Uhr wurden Hacken und Hauen unter sie vertheilt. Man weiß nicht, zu welchen Arbeiten diese Mannschaften gebraucht werden sollen. Andere schicken sich an, Schanzkoͤrbe zu flechten. Um 3 Uhr bezog die aus dem Sten leichten und 12ten Linien-Infante— rie⸗Regiment, dem 7ten und Sten reitenden Jaäͤger-Regiment be⸗ stehende Division des General-Lieutenants Achard ihre Kanton⸗ nirungen zu Deurne, Wyneghem, Borgerhout, Put und Kapel— len; die Generale Castellane und Lawoestine befanden sich an der Spitze dieser Regimenter. Der General Haxo hat sein Hauptquartier zu Berchem. In der Umgegend von Schelle und Hemirem sind mehrere tausend Franzoͤsische Truppen kantonnirt. Das Material der Franzoͤsischen Armee, wel— ches zu Wasser herbeigeschafft wird, wird erst heute Abend oder morgen fruͤh in hiesiger Gegend eintreffen. Die Franzoͤsischen Prinzen wohnen in Merxem bei Herrn Knyff van Haveren. lem angten vier Lichter-Fahrzeuge, mit Le— bensmitteln beladen, bei der Citadelle an; auch sieht man 4 bis 5 Handelsschiffe auf der Schelde liegen; es sind einige Fahrzeuge mit Ruͤbsaat und eine Neapolitanische Brigg, die aus der Ostsee
kommen. Der Stadt Antwerpen steht jetzt folgende Anzahl von“
Feuerspritzen zu Gebot: von Antwerpen selbst 15, von Bruͤssel 4, von Charleroi 1, von Mecheln 3, von Löwen 3, von Alost 2, von Termende 1, von Lier 1, von Lokeren 1, von Gent 3, von Enttich 8, on Geurtra 4, von Ostene 1, ven Namur 3, van
thaͤtige Unter⸗ handlungen im Werke, um der Gefangenschaft jenes ehrenwer⸗—
Mons 1, von Tournay 1, von Verviers 1, von Spaa , zusammen 58. ;
Im Independant ltest man folgende Nachrichten der Umgegend von Antwerpen: „Heute, den 20sten, sw ganze Franzoͤsische Armee unter den Mauern der Citadelle sammelt feyn.
ist zu Boom eingetroffen, von wo er zu Lande nach den im vorgus ausgewählten und bezeichneten Punkten geschaff. den soll. Er besteht aus 90 Geschuͤtzen von jedem Kaliber; dem noͤthigen Material; 12 Compagnieen, eine jede zu 100 sind bei demselben beschaͤftigt. Der Bestand der Saxeur— Mineur / Eompagnieen, die zu den Belagerungs - Atrh bestimmt sind, 1 nicht minder zahlreich; es sind nah 8 Compagnieen mit einem ansehnlichen Train, 14 Oß von dieser Waffengattung sind außerdem dem vom Generq) befehligten Generalstabe beigegeben. Zwei Kolonnen der zoͤsischen Armee, eine jede 5 — 6000 Mann stark, gingen g auf Schiffbruͤcken, die dicht bei einander gegenuͤber von und Niel von den Belgischen Artillerie- Offizieren aufgesch wurden, uͤber den Ruppel. Der Capitain Descoville vom werpener Bau-Arsenal und ein Detaschement Kanoniere Militair-Handwerker waren mit der Aufschlagtng dieser By beauftragt worden. Das vor einigen Monaten in den staͤten von Luͤttich unter Leitung des Franzoͤsischen Can Guillaumot angefertigte Bruͤckengeraͤth ist am 18ten d. J Lowen angekommen.“
Belgische Blätter melden: „Morgen soll die Aufforderung an den General Chassé geschehen; doch wih dieselbe, wie es heißt, darauf beschraͤnken, bei dem Befehst der Hollaͤndischen Streitkraͤfte in der Citadelle anzufragen, im Fall eines Angriffs der Franzoͤsischen Truppen üf die delle, die Neutralitaͤt der Stadt werde respektirt werden. ] die Antwort verneinend ausfaͤllt, soll die Franzoͤsische Arm Antwerpen einruͤcken, und nach einer nochmaligen letzten) forderung an den General Chassé, seine Positionen zu rin soll der Angriff auf allen Punkten erfolgen. Man hal es sel wegen der . Angriff noͤthigen Vorbereitungen und wegn durch die Aufforderungen herbeigefuͤhrten Verzugs, ni wahrscheinlich, daß die Kanonade vor dem 26sten oder) d. M. beginnen werde. Die Garnison von Antwerpen isf Mann stark; sie besteht aus dem 5ten Linien-Regimem aus den Buͤrgergarden von Namur, Loͤwen und dem Henn Wenn der Krieg zwischen Frankreich und Holland auch glaubt man, daß es nicht moͤglich seyn werde, die Belg Soldaten vom Kampf zuruͤckzuhalten. Das Auswandem Antwerpen hat fast ganz aufgehört, und die männliche Bo rung sieht den Ereignissen ruhig entgegen. Auch glaubt jetzt, daß fuͤr den Fall eines Angriffs gegen die Stadt, der lust nicht so betraͤchtlich seyn werde, als man anfangs fuͤů Die Bevoͤlkerung ist sehr gut gestimmt, und man mein, koͤnnte in Ermangelung von Truppen die Stadt allein ver gen. Auf die Energie und Vaterlandsliebe des Oberst setzt man das unbegraͤnzteste Vertrauen. Die Schiff auf der Schelde ist bis jetzt noch frei. Diesen M sprach man von der Ankunft des Englischen Geschwaden⸗ Vliessingen. Man zweifelt jedoch an der Aufrichtighit Buͤndnisses zwischen England und Frankreich und erwanm Tag zu Tage die erstere Macht eine ihren sonstigen eigenni Handels-Interessen angemessenere Politik annehmen zu Durch die Anwesenheit der Franzosen in der Stadt Anfmag wuͤrde man den Hollaͤndern einen Vorwand geben, die Fein ligkeiten gegen diese Stadt zu beginnen, und die Franzbssso Prinzen sind daher auch nicht in Antwerpen eingerückt. befindet sich der Marschall Gérard jetzt fuͤr einen Augenblick er logirt im Hotel Saint⸗Antoine.“
Deutschland.
Munchen, 20. Nov. Se. M. der Koͤnig Otto von Griechen hat auf die Begluͤckwuͤnschungs⸗Adresse des Magistrats und den meinde⸗Bevollmaͤchtigten der Stadt Nürnberg folgendes Hanz ben erlassen: „Herr Buͤrgermeister! Versichern Sie det Nuͤrnbergs treue Bewohner, daß das Andenken an Mein nen Land ganz 3 das Wohl und Interesse dieser Geschichte großen Stadt Mir vor die Seele fuͤhren werde Nuͤrnberg ist ja gewissermaßen fuͤr Deutschland geworden, einst die r n n, Hellas fuͤr einen großen Theil de gewesen. Sehen Sie also in den Bestrebungen fuͤr dit Vissenschaft und den Handel Meines Landes immer auch dieh das Wohl saͤmmtlicher Gauen Meines unvergeßlichen Umm des zu befoͤrdern, insbesondere aber das einer Stadt, R jeher seine Zierde war. Möoͤge der Allmaͤchtige alle My muͤhungen segnen, so wie die Ihres wohlgewogenen Otto.) chen, den 12. Nov. 1832.
Regensburg, 20. Nov. Der hiesige Magistrat hat stehende Bekanntmachung erlassen:
„Nachdem, laut so eben vom Königl. Ober-Post⸗Amte! berg eingekommener Erdͤffnung, auf gin Grund einer Zet Nachricht die Königl. Sachsische Negierung die Stgdt Reggh als von der Cholera angesteckt, erklaͤrt hat, so beeilt man it offentlichen Beruhigung, diese Zeitungs-Nachricht hiermit fur ganz grundlgs und falsch zu erklaren, und auf Amtspst versichern, daß sich in hiesiger Stadt und Umgebung kein ( ahnlicher Krankheitsfall, am allerwenigsten einer an der Asi Cholera, ergeben habe; vielmehr dahier und in der Umgegh beste Gesundheits⸗Zustand berrsche.
Regensburg, den 19. November 1832.
Stadt⸗Magistrat. Der 4ste Buͤrgermeister Dr. Bruͤgel.“
Dresden, 20. Nov. Obgleich noch keine offizielle n bung und dadurch motivirte Bekanntmachung stattgefundch so ist es doch am Hofe bereits foͤrmlich ausgesprochen, d Prinz⸗-Mitregent sich mit der Prinzessin Marie von n
sonaten des neuen Jahres vermahlen werde. Karlsruhe, 17. Nov. Das Garde⸗Grenadier Bi und das leichte Infanterie-Bataillon sind zu einem sünsttn fanterie⸗Regiment vereinigt worden. Die von dem Vaden Volksblatte gegebene Nachricht, daß ein neues fuͤnftes Reg errichtet werde, war daher ein blinder Laͤrn. — In gol vor einigen Wochen in Mannheim stattgefun denen Ca ein neuer Beamter dahin ernannt worden? — Da die kope
fallsige, auf dem letzten Landtage zu Stande ge on ien jedoch keine naheren Bestimmungen uͤber die Destt alan su ier der Schul Zucht Stehenden enthält, so ist dur tz Verordnung bekannt gemacht worden, auf welche Art . zeilichen Vergehen und Feld“ Diebstählen die Schullindet⸗ der körperlichen zuchtigung, ssnftig, mittelst Ein sherrung straftn sind;
Theux 1, von St. Trond 2, von Bruͤgge 2 und von Yyen
Der von Douagi auf der Leye und von von Preußen kam, unter dem Namen eines Grafen von
ciennes auf der Schelde nach Gent transportrite Artillerie
Zwillingsschwester der Erzherzogin Franz, schon in den g
Zuͤchtigung als Strafe im Allgemeinen abgeschafft ist, dat
Bremen, 209. Nov. In diesen Tagen sind viele fuͤr
Pedro im Daͤnischen angekaufte Pferde hier durchgegan,
welche in Bremerhaven nach Porto eingeschifft werden. Schweiz;.
lau sanne, 16. Nov. Se. Königl. Hoheit der Prinz Au—
sfeld, mit dem Masor Radoviz, einem Secretair und einiger aschft. Mittwoch Abend zu Lausanne an, und stieg im
hofe zum Falken ab. Die Regierung bot dem Prinzen eine
wache an, die er nicht annahm. Se. Koͤnigl. Hoheit ist
nach Vevey abgereist, um sich nach Italien zu begeben. bern, 13. Nov. Am Hten d. M. um 6 Uhr Morgens ssich der Instructions Richter, Herr Jaggi, mit militairi— Beistand nach dem Schlosse Riggisberg, um den Besitzer hen, den Major Steiger, zu verhaften. Nach einer Hauͤs— ng, die bis gegen 3 Uhr Nachmittags dauerte, wurde Herr zer nach dem Gefaͤngnisse in Thoun abgefuͤhrt. Auch der r Gyger in Frutigen soll verhaftet worden seyn. — Ueber— n wird die Session des großen Rathes eroͤffnet werden.
ö. 6a lie n.
Rom, 10. Nov. (Allgemeine Zeitung.) traf der Konig von Neapel hier ein. beobachtete das Inkognito und stieg in einem Gasthofe bei ab, unter dem einfachen Namen Don Ferdinando Sa— Drei Kavaliere begleiten ihn: Piedimonti, Gennaro tin und Guiseppe Mellarics — wahrscheinlich auch nur
Gestern
ommene Namen. Se. Masjestaͤt haben durchaus keinen Be⸗ selbst von keinem Ihrer Unterthanen, angenommen. Es
der Aufenthalt in Rom durfte zwei bis drei Tage waͤhren. zweck dieser unerwarteten Neise ist die nun endlich ihrer schung nahe Vermaͤhkung des Könies mit der Prinzessin fie von Sardinien. Der Prinz Seilla begab sich vor ei— (Lagen auf einem Dampfboote von Neapel nach Genua, sierlich im Namen seines Monarchen um die Hand der mFuͤrstin anzuhalten, und waͤhrend dieser Zeit uͤberrascht könig die Erlauchte Braut durch die Landreise. Die Prin, welche in einigen Tagen ihr 20stes Jahr vollendet, ist sihr drei Jahre juͤnger, als ihr kuͤnftiger Gemahl. Sie sel Geist besitzen und von ausgezeichneter Schoͤnheit So natuͤrlich auch einfache uns rein Italiaänische eine solche Verbindung herbeifuͤhren konnte, durch die beiden maͤchtigsten Staaten dieses Landes in e Verbindung treten, so will man doch wissen, es sey das des Königs selbst, welches uͤber diese Angelegenheit ent— hen habe. — Das Wetter hat sich endlich gebrochen. Der e solgten unerschoͤpfliche Regenguͤsse und starke naͤchtliche stter. In der Nacht vom Tten schlug der Blitz in den Pa— Barbarini, verursachte aber keinen Schaden. In der dar— olgenden Nacht wuͤthete ein entsetzliches Wetter. Die Wol— hrachen sich mit unerhoͤrter Gewalt; es war, als stuͤrzten Daͤcher ein; dazwischen krachten ungeheure Hagelstuͤcke herab, Donner uͤberpolternd. Am naͤchsten Morgen bei verhaͤltniß— g klarem Wetter waren die Straßen und Daͤcher vom zu— engebackenen Hagel foͤrmlich mit Eis bedeckt. — Viel Auf— macht jetzt hier ein Wunderknabe, Giuseppe Puglisi aus fmo, welchen man die lebendige Rechenkunst nennen koͤnnte. Diario theilt Außerordentliches uͤber ihn mit; ich habe den n bereits gesehen und bewundert, da ich ihn aber heute diͤher kennen lernen soll, so behalte ich mir das Vergnuͤ— yt, uͤber ihn etwas Naͤheres mitzutheilen. Unkona, 11. Nov. (Allgemeine Zeitung.) Gestern ef hier die Gabarre „la Durance“ ein; sie bringt Schiffs—⸗ tsnise und 129 Matrosen zur Kempletirung der Equipagen hZier liegenden Franzoͤsischen Eskadre. Kuͤnftigen Donnerstag
At die Fregatte „la Victoire“ nach Toulon ab. — Die Ver—
ngen dauern hier fort; man spricht sogar von Verhaftung
ganzen vormaligen mobilen Kolonne.
Florenz, 15. Nov. J. K. H. die Frau Großherzogin Beben befindet sich seit dem 11ten d. M., unter dem Na— einer Graͤfin von Malberg, in unserer Hauptstadt. Am nach ihrer Ankunft machte ihr in dem Hotel, wo sie ab— pen, Se. Kaiserl. Hoheit der Großherzog seine Aufwartung ud sie zur Mittagstafel ein. Vorgestern Abend erschien die herzogliche Familie mit dem Gaste im Theater Pergola sard mit dreifachem Applaus empfangen. Die hohe Rei— widmet den groͤßten Theil ihrer Zeit dem Besuche der hie— Kunst⸗Anstalten.
T ur g eg.
Daz Diario di Roma theilt Nachrichten aus Alexan— n vom 27. Sept. mit, worin es heißt: „Die Flotte des öhernn sey im Kanal von Karamanien und Cypern, die püische kreuze bei Skarpanto, Ibrahim Pascha befinde sich Wang. Die Hoffnung auf friedliche Beilegung verschwinde Virspltung der Antwort auf das Aegyptische Ultimatum. neue Schiffe wuͤrden gebaut; eine neue Aushebung von IM Mann werde verordnet, und die Konstantinopolitanischen hzen seyen außer Cours gesetzt. Dasselbe Journal giebt sche Notiz aus Livorno vom 29. Okt., nach welcher Ibra— Pascha in Alexandrette, Adana oder Tarso uͤberwintern , um den Feldzug im Fruͤhling wieder zu eröffnen, um, der Sultan nicht zum Frieden zu bestimmen sey, seinen ch sortzusetzen bis nach Konstantisiopel.“ Briefe aus Livorno vom 29. Okt. melden, daß Ibrahim ha in Alexandretta, Athen oder Tarsus Winterquartiere be— werde, um mit dem naͤchsten Fruͤhjahr den Feldzug zu er— und gegen Konstantinopel zu marschiren, wenn der Sul— ih nicht zum Frieden entschließen wuͤrde. Er wurde uͤber— ko er sich zeigte, im Triumph aufgenommen. Die Lage nens ist gegenwaͤrtig durch diesen Krieg hoͤchst traurig.
.
derl h, 246. Nov. Ueber den in Schleiden gestifteten h ki Befoͤrderung der Landwirthschaft und des Gewerbfleißes ; fel Gegenden (dessen bereits in den Nummern 267 und . Zeit. Erwähnung geschehen), meldet man ferner un— 6 Nov. von dort: „Gestern hatte die zweite Versamm— es landwirthschaftlichen und industriellen Vereins fuͤr die genden in der Abtei Steinfeld statt, da der fruͤhere Ter— r 5. November, an welchem die Huͤtten-Besitzer wegen * Eifel vorkommenden Holz-Versteigerungen den Ver— hen beizuwohnen verhindert gewesen waren, verlegt wor— , der BVorsitzende eröffnete die Verhandlungen des h essen Mitglieder sich um mehr als die doppelte Zahl
wenigen Wochen vermehrt hatten, mit einer aus führlschen „sworln er seinen Landsleuten dazu Glück wünschte, daß
Ind Aller Erwartungen hinsichtlich der Fortschritte (hre
Der Hohe Rei⸗
Mitglied verpflichtete sich besonders dazu, nach Kraͤften im Wege
1e . . Gesellschaft dbertroffen worden, und des ausgezeichneten Wohl⸗
wollens erwaͤhnte, das der Verein sogar bei den hoͤchsten Pro— vinzial⸗Behoͤrden gefunden. Nach Beendigung derselben wurden
acht neue Statuten, die zur vollstaͤndigen Organisation der Anstalt
erforderlich schienen, von dem Verein durch Abstimmung genehmigt. Dann wurden die Vorsteher fuͤr die drei Abtheilungen des Vereins, naͤmlich die landwitthschaftliche, die industrielle und die wissenschaft⸗ liche einstimmig gewahlt. Die Beitraͤge wurden festgesetzt und die im folgenden ahr: auszufuͤhrenden Versuche besprochen. Auf. den Antrag des Herrn Pfarrers Jost von Schleiden, eines der Vereins-Vorsteher, genehmigte die Versammlung durch Einhellig— keit der Stimmen, daß kleinere und partielle Versammlungen, wobei einer der Vorsteher den Vorsitz habe, stattfinden sollen. Die Gesuche an die hohen Häupter wegen des Protektorats und der Ehren-Mitgliedschaft, welche von dem Bau⸗Inspektor Herrn Ulich und dem Kreis-Secretair Herrn Cremer abgefaßt waren, wurden vorgelesen, einstimmig genehmigt und von allen Mitglie— dern unterschrieben. Ferner wurde der Beschluß gefaßt, daß die Ehren-Mitglieder (welche Beitraͤge zu entrichten nicht ver— pflichtek sind) zwar das Recht, den Versammlungen beizuwohnen und in denselben zu sprechen haben, nicht aber mit abzustimmen befugt seyn sollen. Auch wurde beschlossen, daß ein Volksblatt von den Mitgliedern des Vereins herausgegeben und von den sammtlichen Theilnehmern der Gesellschaft gehalten werden solle. — Die Versuche, welche mit dem kommenden Fruͤhjahr anheben, betreffen die Anwendung des ungebrannten Kalks statt des Gyp— ses, die Entsaͤurung des Torfs und ahnlicher pflanzlichen Sub— stanzen durch Kalk, Behufs der Verwendung als Duͤnger, das Aufsuchen und den Gebrauch des Mergels, den Anbau mehre— rer Futterkraͤuter, die Anwendung verschiedener landwirthschaft⸗ licher Maschinen, die Bestimmung des Rein-Ertrags eines aus ciner Wiese geschaffenen Kleefeldes im Vergleiche mit dem Er— trage einer mittleren Wiese der Eifel von gleicher Groͤße, die Ausmittelung der nachhaltigen Fruchtbarkeit eines mittelst des Pfluges aufgerissenen und mit gebranntem Kalk behandelten Wildlandes im Vergleiche mit einem geschiffelten Acker gleicher Art u. s. w. Der Verein faßte einmuͤthig den Beschluß und jedes
des Rechts zur Aufhebung der Hutgerechtigkeit hinzuwirken, weil dieselbe fast allenthalben den Kultur-Fortschritten des Eifellandes hemmend entgegentrete. Zuletzt wurde durch Einhelligkeit der Stimmen fits ehr daß die dritte General⸗Versammlung in der letzten Woche des Aprils von 1833 stattfinden solle. Gegen 3 Uhr waren die Verhandlungen des Vereins beendigt, dessen Entstehen die Königliche Regierung zu Aachen und beson— ders der Herr Regierungs-Praͤsident von Reimann wesent— lich gefoͤrdert haben. , haben sich aber um die neue Anstalt besonders verdient gemacht die Herren Forst— Inspektor Muͤller, Hauptmann Freiherr von Palland zu Wildenburg, Baumeister und Premier Lieutenant Ulich, Lieu— tenant von Orsbach, Kreis-Secretair Cremer, die Bergwerks, und Hüͤtten-DVesitzer R. und K. und H. Poͤnsgen, Huͤtten und Guts⸗ Besitzer Risch und Peuchen, Dr. Schiefer zu Blumenthal, die Pfarrer Jost zu Schleiden und Rheinkens zu . Schmidt, Huͤtten, und Guts-Besitzer zu Kirschseifen, Buͤrgermeister Ir— men zu Dreiborn, Buͤrgermeister und Notar Charlier zu Schlei⸗ den, Fabriken⸗-Besitzer Christoffel zu Montjoie, Kreis⸗-Thier-Arzt
Fuchs zu Schleiden 3c. Nach dem Schlusse der Verhandlungen fand ein festliches Mahl statt, an welchem saͤmmtliche Vereins— Mitglieder Theil nahmen. Erst am Abend trennte sich die Ver⸗ sammlung.“
— Aus Elberfeld wird unterm 22sten d. M. gemeldet: „Gestern marschirte die Königliche 3Zte Schuͤtzen-Abtheilung, aus ihrer Garnison Wetzlar und aus dem Nachtquartier. Barmen kommend, hier durch, um zu dem zwischen Rhein und Maas aufgestellten Observations-Corps zu stoßen. Der Köͤnigl. Land— rath des Kreises, Herr Graf von Seyssel d'Aix, geleitete die Abtheilung durch die Stadt. Der hiesige Schuͤtzen Verein hatte ihr bis an die Graͤnze von Barmen sein Musik-Chor ent— gegengesandt, welches mit klingendem Spiele voranging. Tau— sende von Buͤrgern aller Stände begleiteten den Zug. Vor dem Hause des Herrn Ober-Buͤrgermeisters Bruͤning hartte dieser, so wie der Chef des Schuͤtzen⸗Vereins, Herr Beigeordnete P. Boeddinghaus, der Truppen. Der Herr Ober-Buͤrgermeister brachte dort Namens der Buͤrger dem Abtheilungs-Commandeur, Hauptmann von Hauteville, und den uͤbrigen Herren Offizieren den Ehrenbecher dar, der auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koö— nigs geleert wurde. Die innigsten Segenswuͤnsche folgen den lieben Landeskindern: lauter Leute froͤhlichen Muthes, frischen Aussehens, trefflicher Haltung.“
. aus einem Bericht uber das Erkrankungs-, Gene— sungs- und Mortalitäts-Verhältniß bei den Trup—
pen des dritten Armee ⸗Corps in der Lagerungs— ⸗ und Uebungszeit bei Teltow.
Waͤhrend der Lagerung und großen Herbst⸗Uebung der Truppen des dritten Armec-Corps, vom 25. August bis inkl. 23. September d. J. sind in den Cantonnements⸗Lazarethen des Corps im Ganzen 1304 Kranke behandelt worden, von denen in dem angegebenen Zeit⸗ raum 832 gengsen, 6 starben und 466, nach dem die 66 bei aufgehobenem Lager in ihre Garnisonen zuruͤckkehrten, in Behand⸗ lung blieben.
Es litten: am Entzuͤndungsfieber mit und ohne Leiden innerer Organe
49 Mann,
Nervenfieber 42
gastrischen Fieber 3
Flußfieber
Wechselfieber
Durchfall
Schlagfluß
Pocken
Brust⸗Beschwerden
Unterleibs⸗Beschwerden
Augen⸗Krankheiten
Knochenbrüchen
schweren Verwundungen
leichten Verwundungen
Verletzungen anderer Art
leichten Geschwuͤren
syphilitischen Krankheiten
chronischen Haut⸗Ausschlaͤgen
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Von den 6 Gestorbenen litten am Nervenfieber Schlagfluß
. Summa 6 Mann. Vergleichen wir das Erkrankungs⸗Verhaͤltniß der Truppen waͤh⸗ rend des Lagers und der Uebungen mit dem der Garnison, und stel⸗ len zu diesem Behufe die Krankensumme des Monats Juli d. F. der aus der, Lagerzeit, welche cireg tinen Monat hetragt, gegenüher, se ergeht sich folgendes Resultat
Van der Linie und den Landwehrstaͤmmen wurden in den Gar. nison· Lazarethen des zten Armee⸗ Corps aͤrztlich bebandelt; Tim Menn Walt b,., , ,,, , , e. a, mne 1233 Mann, waͤhrend der e gt in den Cantonnèments⸗La⸗ ; zarethen des Corps 1314
also in ier wre. Periode 71 mehr als im Mongt Jult. t
Beruͤcksichtigt man jehoch, daß im Monat Juli nur die Kran— ken von den Linien Truppen ünd den Landwehr-Sc ckmm en, wal. rend der Lagerung und ülcbung dber Fon den Linien Truppen and der gesam maten Landwehr-Infanterie und Kavallerie, so wie der zten Artikerle-Brigade zur ärztlichen Behandlung kamen, wodurch das ste Armee⸗Eorps um etwa 10 100 Mann vermehrt wurde, folg lich beinahe noch einmal so stark ls im Juli war, so gestaltet sich das Erkraͤnkungs-Verhaͤltniß der Truppen wahrend der Lagerungs⸗ und Uebungszeit, . m- Monat Juli, wo die Tripen sich großten⸗ theils in ihren Garnisonen befanden, um Vieles gunstiger, selbst wenn man erwaͤgt, daß die Truppen eim Ausruͤcken zu den Uebungen alle Kranken in den Lazarethen der Divisigns-Quartiere Branden burg und Frankfurt, und zwar in ersterem 133 und in letz terem 2566, im Ganzen also 3390 zurückließen. ᷓ ; ö. Was das Genesungs, und Mortalitaͤts Verhaͤltniß betrißt, so laßt dasselbe nichts zu wünschen uͤbrig, indem von cireg 217 Kran- ken 1starb und 133 genasen. Die anderen Kranken blieben bei Auf— hebung des Lagers, wie schon gesagt, in aͤrztlicher Behandlung, und wird das Weitere über dieselben spaͤter noch mitgetheilt werden. So viel sich bei der bereits erfolgten Auflösung aller Cantonne mente. Lazarethe aus den Listen . ergiebt, sind von der aben angefuͤhrten Gesammt-Krahkenzahl von 134, zu welchen noch 1 nachträglich Aufgenommene gerechnet werden müssen, im Ganzen 1264 genesen, 31 gestorhen; 21 Rekonvaleszenten aber dem hiesigen allgemeinen Garnison⸗Lazareth uͤbergeben worden. Aus dieser Zusammenstellung geht genügend hervor, daß die Einfluͤsst, welchen die Truppen im Lager und bei den Uebungen ausgesetzt waren, auf das Gesundheits-⸗Wohl derselben im Allge⸗ meinen nicht macht egit wirkten, und darf in dieser Beziehung nicht bezweifelt werden, daß die von Sr. Majestäͤt dem Koͤnige huldreichst anbefohlenen Maßregeln hinsichtlich der Verpflegung und des Ver— haltens der Truppen wesentlich dazu beigetragen haben, ein so guͤn⸗ stiges Resultat, als das hier dargelegte, herbeizuführen, wenn gleich die Anstrengung derselben bfters nicht unbedeutend war.“)
) Am 17ten September wurde dem Cantonnements-Lazareth ein Mann von dem nahe bei Charlottenburg isolirt lagernden 7ten Kürassier Regiment mit Bretgruhr zugeführt, welcher i7 Stunden nachher starb. In die Gesammt-Kran⸗ kenzahl ist derselbe deshalb nicht aufgenommen worden, weil das 7te Kürassier⸗ Vegiment zun 4ten Armee-Corps gehört, auch nicht zu den bei Teltow lagernden Truppen gerechnet werden kann.
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Mete orologische Beobachtung. 18532 P Morgens Nachmiüt. Abends Nach einmaliger 25. Novbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung.
Euftdruck a0. 0 Har. 340, 2 * M. 39, a Par Auesiwãr me 8, 2 NR Luftwarme J 4 2,00 R. 4 2,0 R. 4 1,7 90 R. sFlußwärme 2, 7 R. Thaupunkt 4 0,2 R. — O, é R. — 1,5 R. Bodenwarme 2,0 . Dunftsaͤtig. 86 SCt. 80 pCt. 73 Ct. an, em nn Better. truͤbe⸗ truͤbe. , ,. r Wind.... SSS. SO. SO. MNiederschlas 0.
Wolkenzug — — achts libhaster Wind.
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Den 26. November 1832. Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Vettel. (PreusJ. Cour.)
D ir, d,. in n e ac s. T em ü / / / St. Schuld- Sch. 4 1 905 189 Grolshz. Pos. do. — G97 Pr. Engl. Anl. 18. — OSstpr. EPfandhr. 100 Pr. Engl. Anl. 22. — 22 bonn. Pfandhr. 104 Pr. Engl. Ob. 30. 835 S3 Kur- u. Neum. do. Prüm. Sch. d. Seeh. 50 gz Schlesische do. KKurm. Ohl. m. I. C. 90 Rkst. C. d. K. u. N. Neum.lnt. Sch do. 897 L. - Sch. d. K- u. X. Berl. Stadt- Oblig. 90 — Königsb. do. 90 . Iloll. vollw. Duk. Elbinger do. — Neue do. Danz. do. in Ih. 33 Friedrichsd' or.. Westpr. Plfandhr. 953 — Pisconto
K CMC
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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21. Novemher.
Niederl. wirkl. Sch. 3903. 58 neue do. 745. Kanz-Bill. 145. 63 Anl. 945. Russ. (v. 183) 93. Oesterr. So. 33 Span. 293. 58 do. 483. Hamburg. 24. November.
Oest. 53 Net. S2. 48 do. IIZ. Bank- Actien 1059. Russ. Enzl. 933. Preuss. Präm. Seh. g6z. Poln. 1071. Wien, 21. November. 53 Met. 82. 43 do. 71. 233 463. Partial-Oblig. 1233. Bank- Actien 1063.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 2. Nov. Im Opernhause: Der Degen, drama—⸗ tisirte Anekdote in 2 Abtheilungen. Hierauf: Richard Loͤwen⸗ herz, Singspiel in 3 Abtheilungen; Musik von Gretry. (Hr. Mantius: Richard Loͤwenherz.)
Im Schauspielhause: 1) La eloison, eomédie en 1 acte. 2) La grande dame, drame-vaudeville en 2 actes. 3) Mon- sieur Chapolard, vaudeville comique en 1 ace.
Donnerstag, 29. Nov. Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Jakobine von Holland, historisches Schauspiel in 5 Abtheilun— gen, mit einem Vorspiele: Die Verlobten, zum Theil nach einer Englischen Erzäͤhlung, von E. Raupach.
Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit Mon—⸗ tag bezeichneten Schauspielhaus-Billets guͤltig; auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Montag be⸗
zeichnet seyn.
König tidẽtislg ee ea eer. Dienstag, 27. Nov. Der Buͤrgermeister von Saardam, oder: Die beiden Peter, Lustspiel in 3 Akten. Hierauf: Das Hausgesinde, komisches Singspiel in 1 Akt. z
// /// / /// /// // Neueste Nachrichten.
Paris, 20. Nov. Das Journal des Débats erzählt das gestern gegen den König unternommene Attentat in folgender Weise: „Um 2 Uhr 10 Minuten, als der Koͤnig eben von dem Pont⸗Ropal der Rue du Bac gehenuͤber herunterkam, trat ein Mensch aus der an diesem Punkte sehr dicht stehenden Volksmenge auf den Buͤrgersteig zwischen zwei Soldaten von der Linie, die eben das Gewehr praͤsentirten, und feuerte hier ganz nahe sein Pistol auf den Koͤnig ab. Aber sey es nun, daß seine Hand nicht sicher war, oder daß sie von einer neben ihm stehenden jungen Frau, die ihn am Arm gefaßt haben will, abgelenkt wurde, der Schuß traf zum Gluͤcke nicht und die Kugel flog vor dem Ge— neral Pajol voruͤber, der sie pfeifen hoͤrte. Die Pistole ward
von Herrn Gahrtel Delesseri von der Präcks aufgenemmen. Des