1832 / 331 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1828

Börse viele Ankdͤufe fuͤr Rechnung angesehener Kapitalisten zu Diese steigende Bewegung dauerte bis gegen drei Uhr, wo man erfuhr, daß auf dem Pont-royal auf den Koͤnig ein Pistol abgefeuert worden sey, ein. Ereig— niß, das die Rente wieder auf den Cours vom 17ten hinab— druͤckte, und uͤber welches sich bald darauf noch folgende naͤhere Der Koͤnig ritt einen Schimmel und legte die ganze Tour von den Tuilerieen bis nach dem Palast der Deputirten⸗ Kammer mit unbedecktem Haupte . rechts und links die freudig bewegte Menge gruͤßend. 2

roval angekommen, zieht ein , n,, das sich unmit—

Gar

General Pasol lenkte sogleich sein Pferd nach der Stelle, von wo der Schuß gekommen war; hier war aber große Verwir⸗ rung, die Menge draͤngte sich, Einer stuͤrzte auf den An⸗ dern; der Meuchelmoͤrder entkam in dieser Unordnung und obgleich die Bracke sofort - geschlossten und einige Personen verhaftet wurden, so laßt doch noch nichts vermuthen, daß der Thaͤter in den Händen der Gerechtigkeit sey. Der Koͤnig zeigte die Geistesgegenwart und den Muth, wovon er schan bei so vielen Gefahren Beweise abgelegt hat; als er., den Schuß hoͤrte, wandte er sich um und sagte, die erschrockene Menge gruͤßend: er hat nicht getroffen; hierauf eitt Se. M. weiter, ohne daß man die geringste Veraͤnderung in den Gesichtszuͤgen wahrnehmen konnte. In der Denutirten⸗ Kammer angekommen, verbot der Konig, die Koͤnigin von dem Borfall zu unterrichten, er selbst wollte ihn ihr zuerst und in den Tirtserieen mittheilen. Gleich nach- sieht, daß er gefehlt, rasch weg dem der König den Sitzungssaal verlassen hatte, erzaͤhl— ten die Mitglieder der großen Deputatien, dit das Attentat aus dem Munde Sr. Maj. erfahren hatten, dasselbe ihren Kollegen und sogleich begab sich die Mehrzahl der Mitglieder beider Kam— mern zu Fuß nach den Tuilerieen, um den Koͤnig zu begluͤckwün— schen, der sie im Thron⸗ Saale, von seiner Familie umgeben,

hoheren Coursen gemacht.

Details verbreiteten:

telbar hinter dem von den

Spalier aufgestellt hatte, ein untör seinem Rocke verstecktes Pi⸗ stol hervor, druͤckt dasselbe auf den Koͤnig ab, wirft es, wie er

stürzen die in seiner Nahe befindlichen Municipal⸗-Gardisten ihm so—

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3. 3 6.

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empfing.“ Herr Odilon-Barrot soll in den Tuilerieen „In solchen Fallen giebt es keine Opposition.““

Andere Blaͤtter melden: Schon gestern fruͤh aͤußerte sich hier un⸗ ter den Boͤrsen⸗Spekulanten die lebhafteste Neugier in Bezug auf die

von dem Koͤnige zu haltende Thron⸗Rede. Um 111 wöhnliche Rendez-Vous der Boͤrsenmaͤnner, das

überfuͤllt. Zahlreiche Wetten wurden daruͤber eingegangen, ob jene Rede ein Steigen oder ein Sinken der Course hervorbringen

wurde. Die Mehrzahl sprach sich indeß fuͤr die

SEdiet g!⸗ Citation.

Von dem unterzeichneten Gerichte werden 1) der ungefaͤhr 54 Jahre alte aus Lustingthoff ge⸗ bürtige Johann Thristian Trabant, Sohn des Eigenthuͤmers Johann Trabant und der .

Bekanntmachungen.

geb. Wollschlaeger, welcher vor ungefaͤhr 24 Jah⸗ ren beim Krüger Gast ju Briesen bei Schlochau gedient hat und demnaͤchst verschollen ist, so wie dessen unbekannte Erben und Erbnehmer; Y der seit ungefahr 26 Jahren verschollene Ehristian Friedrich Ie ende ff geboren ju Neuhoff, Amts Draheim, am 30. Maͤrz 786, Sohn des Frei—⸗ manns Adam Friedrich Behnkendorff, und der Hanna Louisa geb. Bayer, so wie dessen unbe⸗ kannte Erben und Erbnehmer hierdurch vorgeladen, sich innerhalb 9 Monate, spaͤ⸗ testens aber in dem , am 27. Februar 1833, Vormittags 10 uhr, hierselbst anstehenden Termin schriftlich oder persön— lich zu melden und gehörig iu legitimiren, widrigen⸗ falls sie fuͤr todt erklaͤrt werden sollen, uͤber ihren Nachlaß die Intestaterbsolge eroͤffnet und derselbe den sich legitimirenden Intestaterben zugesprochen werden wird. Hammerstein, den 8 Mai 1832. Königl. Preuß Land- und Stadtgericht, und Patrimonialgericht der Herr⸗ schaft Hamm erstein.

Zum Verkauf des hier in der Roßstraße Nr. 5 bfle— genen Gasthofei zum Palmbaum und des dazu gehori zen Inventarii aut freier Hand, habe ich auf Antrag des Eigenthuͤmers einen Termin auf den 17. De— jember, Nachmittags 3 Uhr, in meiner Woh nung, Breite Straße Nr. 13, angesetzt, wozu ich Kauf⸗ lustige einlade. Berlin, am 2 Novbr. 1832

Justij⸗Kommissarius Behrendt.

Edietal⸗Citati n n.

Von dem unterzeichneten Gericht; ⸗Amte werden hiermit auf den Antrag der Erben der verschollene Kurschmidt Joseph Boͤsche von Seitsch, dessen im hie⸗ sigen Depositorio befindliches Vermögen in 244 Thlr. 22 sar. 6 pf. besteht, oder dessen unbekannte Erben hier⸗ mit vorgeladen, sich späͤtestens in dem auf dem herr— schaftlichen Schlosse zu Seitsch, auf

den 1 Märrt sss, Vormittags 19 uhr, anberaumten Termine schrifilich oder persoͤnlich ju melden, und dastlbst weitere Anweisung zu gewaͤrtigen, widrigenfalls derselbe fuͤr todt erklart und da Vermoͤ⸗ gen den sich meldenden und gehoͤrig leagitimirenden Erben, eventuel aber dem Fiscus wird ausgeantwortet werden. ;

Guhrau, den 8. Mai 1832. . . Das Gerichts-Amt der Königl. Niederlaͤn—⸗

dischen Herrschaft Seitsch.

Die Verloosung

der Kunst werke findet nach 5. 7 u. S des Planes den 14. December d. J. beatimmt statt, Die noch unberahlten Loose bitte ergebenst bis Ende dieses Mo- nats gefälligst berichtigen zu wollen. Loose, Pläne und gedruckte Verzeichnise der Gegenstände zind bis zum 13 December fär 2 Erd'or. vu haben, beim Kunsthändler Jacoby, Linden No. 35, in der Ausstellung.

aer rm, e,,

erklaͤrt haben:

Ihr war das ge⸗ Caffé Tortoni,

erstere Ansicht

uf dem Pont—⸗

National⸗ disten gebildeten

uͤberschritt.

und ergreift die Flucht. Zwar

den haben.

Zproc. dito 29.

hier angekommen. ; Es ist jetzt hier in den diplomatischen Salons viel w? 331 Sendung des Herrn Glasson hach dem Haag die. Rede, 1 demselben Augenblicke erfolgte, wo die Nord-Armee die mm Man glaubt, daß Herr Glasson den Auftrag den Koͤnig von Holland durch anderweite Verguͤnstigun . , tn e . auf die , ,,. Antmerpen . mahnen, besorgt aber, daß seine Bemuͤhungen an de j n as. 9 s p j Sinne des Koͤnigs scheitern werden. h . . 3 e! t urn 9 ö N a chr! ch t ( n. . In Lorient sind zwischen dem dort garnisonnirenden Linien⸗Regimente und den Marine-Artilleristen Zwist ausgebrochen, in deren Folge bereits mehrere Duelle sta

Heute schloß proc. Rente pr. compt. 95. 86. sin caMickkehr des Königs aus der Deputirten⸗Kammer Se. Ma⸗ 90. 3proc. pr. domht. 67. 25. sin Cour 67. 30. proc, hegluͤckwuͤnschten, befand sich auch der Belgische Gesandte, pr. compt. 81.

Abend, im Hotel Choiseul, 200 Mitglieder stark, verst und ernannte die Herren Ganneron, Baillot, Fulchiron, 3 minot und Franz Delessert zu Kommissarien; es ward i mig beschlossen, Herrn Dupin zum Praͤsidenten und die Benjamin Délessert und Berenger zu Vice⸗-Praͤsidenten j len; die beiden andern Kandidaten, die durch Ballottiren g wurden, waren die Herren Etienne und Baron von Sch Der Herzog von Argyle und der Baron von Vitrohp

Allgemeine

Berlin, Mittwoch den . 2

taats- Zeitung.

November

n n. ren rel ch sharis, 20. Nov. Unter den Personen, die gestern nach

25. fin cour. 81. 30. 5proc. Span. pen ] lehon. Die France nouvelle giebt folgende Version uͤber das

Frankfurt a. M., 23. Nov. Oesterr. Hproc. Metal, it gegen den Koͤnig: „Die nachstehenden Details, deren proc 70 . 70 n. 21 proc. 414. 1proc. 18. B. Banh) nigleit wir verbuͤrgen zu koͤnnen glauben, machen es wahr— 1269. Part. bl. 1221.

oll. 5proc. Obl. v. 1832 759. Br. Poln. Loose 523. 5 ch, daß der Thaͤter fer während von einigen dreißig Indi—

1213. Loose zu 190 glich, daß das Verbrechen kein isolirtes war. Es scheint

RNedacteur Cotte l.

Gedruckt bet A. W. ha ir zu stehen, ein unlaͤngst in Paris angekommenes junzes shzimmer, die den Konig zu sehen wuͤnschte, zurnckgedraͤngt,

2

n umgeben war, die absichtlich: „„Es lebe der Koͤnig!““

chen Sta

Dieses Woͤrterbuch ist be son ders für jüngereslich aber von allen Denen gelesen werden, die dem Be— Schuler bestimmt, da das fruuͤher von demselben nehmen der Preußischen Behoͤrden gegen die Polen durch seine trefflichen lexikographischen und etymolo⸗ einen Tadel anheften wollen.

aischen Arbeiten beruͤhmten Herrn Verfasser her⸗ ausgegebene etymolozische Schulwörterbuch fuͤr Anfaͤnger etwas zu ausfuhrlich seyn durfte. Was den hier behandelten Stoff hetrifft, so wurden die in un—

So eben ist im Verlage des Unterzeichneten erschie⸗

nen und in Berlin bei E. S. Mittler, (Stechbahn

tern Klassen gewohnlichen Schulbücher, als: Phaͤdrus, Nr. 3) so wie in dessen Handlungen zu Posen, Brom-

Eutrop, Nevos, Cdsar, Broöͤders lectiones latinae und die „Chrestomatie aus roͤmischen Klassikern, desonders beruͤcksichtigt. Damit das Woͤrterbuch zugleich zu der Uebung des Memorirens der lateinischen Woͤrter nach etvmolog. Ordnung benutzt werden kann, sind manche, in den genannten Schriststellern vorkommende, Woͤr— ter und Phrasen, die nicht gerade zu den gewohnlichen, oder nicht zu den sogenannten klassischen, also nicht in den allgemeinen Kreis des hier Behandelten ge— hören, mit geraden Klammern eingeschlossen, um an— juzeigen, daß sie beim Auswendiglernen übergangen verden sollen. Zur Erleichterung des Nachsuchens ist die, so viel wir wissen, noch nirgends beobachtete Einrichtung getroffen, den Indtx in den Text zu ver— fechten. Auch von den beiden fruͤheren Woͤrter buͤchern desselben Herrn Verfassers, die ihrer vorzuͤg— lichen Bearbeitung und ihren sehr billigen Preisen die Einführung in sehr vielen Lehr-Anstalten durch ganz Deutschland verdanken, unter den Titeln:

Schulwörterbuch in lateinischer Sprache, in etymologischer Ordnung, von E. Karcher. . verbesserte Aufl. Median⸗Format. 1826.

zr.

Kleines deutsch⸗lateinisches Schulworter— buch für Anfaͤnger, von E. Kärcher. Me— dian⸗ Format 1824 73 sgr.,

sind fortwährend Exemplare zu erhalten.

Vorraͤthig in allen guten Buchhandlungen Preußens, in Berlin bei Lud mw. Oehmigke, Burgstraße Nr. 8 an der langen Brucke, Ferd. Dümmler, E. S. Mittler und der Stuhr schen Buchhandlung; in Koͤnigsberg bei Grafe & Unzer, Gebruͤd. Born⸗— traͤger; in Bretlau bei Max & Comp., W. G. Korn, Gosohorsky.

So eben erschien bei Unterzeichnetem:

Neuestes englisches Lesebuch, enthaltend aus⸗ ewaͤhlte Lesestůͤcke aus den besten englischen Schrift

el n herausgegeben von Henri Flindt, gr.

Sro. broch. 26 sgr.

Lehrer und Kenner der englischen Sprache werden den Werth dieses, schoͤn ausgestatteten und wohlfellen Lesebuchs schon bei flüchtiger Durchsicht zu wuͤrdigen wissen; es eignet sich vorzuͤglich zum Unterricht, und moge daher Lehrern und Lernenden bestens empfohlen sein.

Esenwein, CH., Elementarbuch der fran zöͤsischen Sprache, 8vo. broch. 15 sgr.

premiers élémens de la langue ne man de. gr. Svo. 73 3gr.

V. Shakepeare's, choicest plays; cont. Ro- meo and Juliet, Midsummer -Niglü's Dream, J. Cacsar, Macheth Svo. Velinpap. broch. 15 586

In Berlin zu haben bei C. F. Plahn Gaͤger⸗

straße Nr 37). Carl Hoffmann in Stuttgart.

stralse No. 73:

Armenpharmacopo-ë. hewährter Arzueimittel und Arzneisormeln von Dr.

C. W. Huseland. Siebente sehr vermehrte auf!

Literarische Anzeigen.

um 'Collisionen jzu vermeiden.

Bei uns ist bald fertig eine gute Uebersetzung von: On the economy of machinery and manu-

factures, by Charle Babbage. London, 1832.

Bestellungen darauf werden wir nach der Rethe⸗ folge des Eingangs expediren. Der Preis wird 1 bis 15 Thlr. seyn. Berlin, Nov. 1832.

Stuhr sche Buchhandlung.

Lateinische Schulwörterbücher. So eben ist in der J. B. Metzler schen Buchhand⸗ lung in Stuttgart erschienen: . Kleineres Schulwoͤrterbuch der lateini—

lage. 121 38r. Diese neue Auflage ist mit vielen practischen Zu- sätzen des Herausgebers vermehrt, und mit der Be— rechnung der Arzneien nach der neuen AFotheker= Taxe verschen.

Bei Gerhard in Danzig ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin in der Stuhr—⸗ schen, Schloßplatz Nr. 2, geheftet fuͤr 123 sgr., zu haben: Preußen und Polen, eine Beleuchtung der Verhaͤltnisse beider in. Bezug auf die neueste polnische Revolution, mit vorzuͤaliche Rucksicht auf die von einigen Journalisten gegen Preu— ßen gerichteten Angriffe, und die übergetretenen pol⸗ nischen Truppen bei Elbing, Dirschau und Ma—

schen Sprache, in etymologischer Ordnung be— arbeitet von Dr. SE. Karcher, Hofrath und Pro— sessor am Gymnasium ju Karlsruhe. Medlan⸗ Format. 18 Bogen auf ganz weißem Druckpap. Preis 12 sgr.

rien burg. Nach den zuwverlaͤßigsten Quellen und ei⸗

gener Wahrnehmung. Von einem Bewohner Westpreußen s.

Die vorliegende Schrift ist sehr interessant und der

erg und Gnesen, zu haben:

Klopstock's Oden und Elegieen, mit erklaͤrenden Anmerkungen und einer Einleitung von dem Le— ben und Schriften des Dichters Von C. F. R. Vetterlein. 3 Bde. Unveraͤnderte wohlfeilere Ausgabe. gr. Svo. 1833. 2 Thlr. (sonst 4 Thlr)

Raspe, G. C. H., de Eupolidis nιοι ac IIoεά. Commentasic de senteniia decanorum Academiae Rostochiensis maxime spectabilium praemio ornata gr. Svo. 1832. 187 8gr.

Wolf, F. A., Darstellung der Alterthums wissen- schast, nebst einer Auswahl seiner kleinen Schrif- ten; und literarischen Zugaben zu dessen Vor- lesun zen über die Alterthumswissenschaft, heraus- gegeben von Dr. S. F. W. Hoffmann Mit Wolf's Bildniss. gr. Svo. 1833. 13 Thlr.

F. A. Wolf s Bildniss. 4to. Auf schönem Schwei- zerpapier. 10 388

Leipzig, öden 1. November 1832.

August Lehnhold.

Bei F. A. Brockhaus in Leipzig ist so eben er— schie nen: Conversations⸗-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur. Ein Supplement ju allen Auflagen des Conversa⸗ tions ⸗Lexikons. Erster Band. (876 Seiten ; gr. Svo.) A E. broch.; in 7 Heften. Preis: 1 Thlr. 22 sir. Zu haben bei J. A. List in Berlin, Burgstraße Nr. 9.

Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Ober—

Wallstraße Nr. 6, sind folgende Buͤcher billig zu haben:

Gesetzsammlung von 1810 32 inel. gebunden 14 Thlr. 15 sar.

Graff, Sammlung von Verordnungen, 5 Halb— fronibaͤnde, J Thir. '

v. Kamptz Jahrbuͤcher 18 bis 763 Heft, 32 Thlr.

Graäͤvells Eommentar z. d. Creditgesetzen, 4 Bde. neu geb. 8 Thlr.

Mathis, jurist. Monatsschrift, 11 Bde. und 1 Re⸗ gister, 8 Thlr. ; ; Eisenberg und Stengels Beitraͤge, 18 Baͤnde

und 1 Register, geb. 14 Thlr.

Kleins Annalen, 26 Bde. geb. 12 Thlr.

v. Strombecks Ergänzungen zum Land-Recht 5 Thlr. roh; zur Ger.⸗-Ordn. 47 Thlr. roh; zur Crim. Ordn 41 Thlr. roh; zur Hypothek— und Deposital⸗O—rdn. 28 Thlr. roh.

Gebühren⸗-Taxen, in 8ro, Nr. 1. fur, die Lan des⸗Just. Coll, 15 sar. Nr. II. fuͤr. die Stadt ger. in gr. Staͤdt. 15 sgr. Nr. IV. fuͤr die Just Kommiss. 10 szr.

Neue

Musikalien,

Fo chen ist erschienen bei G. Reimer, Wilhelm-Jim Verlage der Buch- und Musikhandlung von T. ; Trautwein in Berlin, Breite Stralse No. 8, so eben Zugleich eine Auswahl erschienen:

Arnold, Carl, Fantasie für das Pianosorte. Op. 20. Pr. 20 8gr.

Dorn, Henri, Bacchanales, Rhapsodie pour le Pianosorte. Op. 15. 20 gr.

Klein, Bernhard, Hymnus nach dem neunten Psalm für Alt oder Mezzio-Sopran mit Pianosorte oder Orgel. Op. 39. 20 6gr.

Vier Gedichte von Goethe, für cine Sing- stimme mit Begleitung des Pianoforte. Op. 41. 25 sgr.

Nicolai, Otto, Drei Duetten süär Sopran und Bass, mit Begleitung des Pianoforte. Op. i5 15 6gr.

Ries, Ferdinand, Die Lebenssahrt, Gedicht von Reisf, für eine Singstimme mit Begleitung des Pianosorte. 5 5gr.

Ries, Hubert, 3 Duos Concertant! pour deux Violons. Op. 10. 1 ThlI. 15 gr.

——

Die allgemeine Forst⸗ und Jagd Jeitung, herausgegeben vom Forstmeister Behlen,

Wahrheit getreu. Sie sollte von recht vielen, nament⸗-Jerscheint vom 1. Oetober d. J. an, als Neue Folge,

ten.

in dem Verlage des unterzeichneten, somnh ner gefaͤlligeren typographischen Ausstattun, auch in einer zweckmäßiger angeordneten

And zwischen einem Korpofal und einem Füsilier von den Truppen; das Frauenzimmer war, um den Koͤnig voruͤber zu sehen, genoͤthigt, sich auf die Zehenspitzen zu stellen ster' die Schulter des Thaters hinwegzusehen; plotzlich sieht 1 den Arm ausstrecken und mit einem Pistol nach dem ichen zielen; sie fällt ihm in den Arm, aber der Schuß

hen, daß das Pistol zu stark geladen war, und vielleicht n diesem Umstande die Rettung des Koͤnigs zu verdanken. dem er abgeschossen, stieß er die beiden vor ihm stehenden ten gewaltsam vorwaͤrts und warf sich in die Menge k, wo er unter den dreißig bis vierzig Gefährten verschwand, Begeisterung für den Koͤnig sich zu verdoppeln schien und Hüblikuims wieder zu erwerben. Das Deter] es durch dies: List gelang, den Verdacht zu entfernen und ist in jeder soliden Buchhandlung, zu Berlin flucht des Schuldigen zu beguͤnstigen. Der Soldat, der Stuhr schen, Schloßplatz Nr. 2, zu erhalt hral, ein in der Naͤhe stehender Stadt-Sergeant und ein fur die Mongte October bis December 1332 r Ecke der Bruͤcke besindlicher Municipal ⸗G⸗ dist suchten sagr. J. D. Sauerländer in Frins e Gruppe einzudringen, die den Thaͤter verbarg, aber er bereits verschwunden, als ihnen dieses gelang. Wahrend ke beiden Soldaten wegstieß, hatte er zugleich das abgeschossene l, so wie ein zweites, stark geladenes zur Erde geworfen. E Pistolen sind in den Haͤnden der Behoͤrde. Der Poli— Praͤfekt hat auf der Stelle befohlen, viele, der Theilnahme sem Komplott verdächtige Personen zu verhaften; mehrere ben sind bereits verhoͤrt worden und wir glauben versichern nnen, daß dies nicht ohne Erfolg geschehen ist; die Behoͤrde feigen, durch die sie dem Thäter auf die Spur zu kom— zöinkt.“ Ein kurzer Artikel des Moniteur uͤber das n stimmt im Wesentlichen ganz mit dem obigen uͤberein. Die Pairs, die sich nach beendigter Sitzung bei der Eroͤff— h der Kammern ngch den Tuilerieen begaben, um den Koͤnig nseiner Rettung aus der Gefahr zu begluͤckwuͤnschen, wur— pon ihrem Praͤsibdenten, dem Baron Pasquier, die Deputir— on ihrem Alters⸗Präsidenten, dem Grafen Duchatel, gefuͤhrt. France nouvelle bemerkt, daß nur 15 bis 18 Deputir— Opposition sich der Majoritaͤt angeschlossen, wie es auch efallef sey, daß bei der Ankunft des Koͤnigs im Sitzunge— ein großer Theil der Deputirten der linken Seite in den „Es lebe der Koͤnig!“ nicht eingestimmt habe. Auch die ere der National⸗Garde, welche das Spalier auf dem Pont— . . ie fh ö Ruͤckkehr des Koͤnigs andin den Tuilerieen Sr. Maj. ihre Gluͤckwuͤnsche dar. Gestern in e re nn, war der Hof der Tuisericen mit Wagen der angesehen— . personen der Hauptstadt angefuͤllt, die sich beeilten, dem ö, ihre Theilnahme zu bezeugen. Das Offizier- Corps der mlGarde ist auf heute Vormittag, 10 Uhr, eingeladen, sich Fe der Tuilerieen zu versammeln, um ebenfalls Sr. Maj. Gluͤckwunsch darzubringen. in Oppositions-Deputirter haͤtte, der France nouvelle

entsprechen wird. Der umschlag enthaͤlt teren Uebersicht den Inhalt eines jeden h Heftes; dem Decemberheft wird außerdem n ßig ein sorgfaͤltig begrbeitetes Register uͤber zen Jahrgang beigefuͤgt. Ueberhaäupt wird

terzeichnete bemuͤht sein, dieser nun wieder ßig erscheinenden Zeitschrift, die fruͤhere Gh

Wichtige Schrift

In allen Buchhandlungen ist zu haben, (i bei C. F. Kecht, Bruͤderstraße Nr. 24, um Buchhandlung in Wrietzen a. d. O.)

Friedl Schilling, Praktische Geschaͤfts anweisum fuͤr die Schuljen der Dorfgeme inden im Me

Staate. Svo, broch. 1 Thlr.

Der Herr Verfasser sogt in der Vorrede; thig dem Schulzen fast uͤberall, in sonderheit an angehenden, bestimmte und ausfuhrliche Morschn jede se ner amtlichen Handlungen thut, sz gen landraͤthlichen Behöoͤrden am besten behanni un meisten fuͤhlbar, daher diese praktische Geschig sung jenem laͤngst gefuͤhlten dringenden Bu abhelfen wird. Die rege Theilnahme, welche n ternehmen bei der eingeleiteten Sammlung tn seriptionen in allen Theilen der Preußischen chie gefunden hat, giebt den deutlichsten Benth, eine solche Anleitung Beduͤrfniß ist.““

Wir enthalten uns daher aller weitern Am gen, indem ein fluͤchtiger Blick in das Werk sagte bestaͤtigfn wird. Bei einer Abnahme m destens 12 Exemplaren wird Rabatt gegeben.

Von den

Ansichten des Schlosses Marien deren Dedication Se. Königl. Hoh Kronprinz anzunehmen geruht habe nunmesir die ezste Abtheilung erschien kann von den resp. Herren Subsecribenten sola Empfang genommen werden. Der äussern Subscriptions -Preis von 10 6gr. pro Blatt bein noch bis zur Vollendung der 2ten Abtheilunz gleich nach Neujalki 1833 ausgegeben wird.

Alle Buch- und Kunsthandlungen nehmen

ingtgen und zwar einer der beruͤhmtesten, dem die Kammer

cht bald einen Beweis ihres Vertrauens geben werde,

gelagt; „Die Elenden glaubten auf den Koͤnig zu schießen; Bestellungen an Mben aber nur auf ihre Partei geschossen.“

Elbing, im November 1832. Her Lonstitutionnel erzählt, daß, als der Schuß auf

; ; A Rakhnk, Pont,Royal gefallen, einer der Adjutanten zum Koͤnige ge—

Vollständige Exemplare der 15ten Lieserm habe: „Sire, man hat eine Flinte auf Sie abge feuert.“ .

vorräthig und zu hahen in der „n é habe der Konig erwiedert, „es war ein Pistolenschuß;

Nicolaischen Buchhandlung in gabe es gesehen.“ Dasfelb B! wel. 6

(Brüderstralse No. 13) und öie ons⸗D 8 un ; ; asse J ; latt nennt unter den Op⸗

uö„⸗Deputirten, die dem Koͤnige noch an demselben Abend

. . bezeugten, außer Herrn Odilon-Barrot auch

e.

Das Journal des Dabats, der Constitutionnel,

Subseripttons⸗Einladung, Im Verlage der Buch-, Kunst- und M

Der Boͤsewicht hatte, um in der ersten Reihe der Zu⸗

lung, die den Wuͤnschen der verehrten ga Kereits gefallen; der starke Knall, den er hervorbrachte, läßt

ze, gestern Abend in den Tuilerieen mit großem Phlegma! bert das Attentat sey entweder eine große Thorheit, oder große Schlechtigkeit der Verwaltung; ein anderer Deputir⸗

temps und die France nouvelle sprechen von dem At— ren den Konig als von einem wirklichen Mordversuche; ordnete, (in Handbuch besonders fit 16 6. . . 6. n m,, der Cour— Manner, welche n den Bargersiand ti Linen is undg der ougrizer, de 1 Europe hingegen ga n ind Cee ir sn hd rr ganh Gatfh ': einen Kunstgriff der Polizei, um den Konig populair jen, und gruͤnden diesen Verdacht vornehmlich darauf,

l ; gusbildung l.. an den Thaͤter habe entwischen lassen.

handlung von Carl Heymann in Groß— erscheint gegen Ende deeses Jahres: Der Preußische Buürzer und Stft

[. berschte denen Parteien uͤber die Thron-Rede. Das 9 i des Debats zeigt sich mit der Rede außerordentlich . „Die Thron-Rede“, sagt dasselbe, „hat auf die nm tiefen Eindruck hervorgebracht, einen Ein— 5. von dem ganzen Lande nachempfunden werden wird. „und wahre Sprache ziemte dem hochherzigen Fuͤrsten, eg hicksal unwiderruflich an das der Juli-Revolution und . chs geknuͤpft ist, der unsere Gefahren muthig theilte und uf Darin besteht, die Ordnung und die Freiheit zu 6 er Saal widerhallte von Beifall, als der Koͤnig sich zu wänschte, durch seine Gegenwart, also mit Gefahr

nd h Recht

Hesch n öffentlichen Geldbedürfnisses. lůss uur mit Beruͤcksichtigung des Gesetze

Der Subseriptionsprels ist 15 sgr. wird das siebente frei gegeben.

Lebens, die Beendigung des strafbaren Aufstandes vom

Die Lüderitz sche Buch- und Hun ih ehen ni beschleunigt zu haben; die Verfunmlung wußte nicht,

E. H. Sch rb der) in Berlin, i f ,

nimmt bis zum Erscheinen dieser S tio nen an. n e tritt ein höherer laden

——

daß einige Minuten vorher ein neues Attentat mehr als jemals be— wiesen hatte, daß der Konig die Parteiungen zur Verzweiflung bringt, wie er andererseits die Hoffnung Frankreichs ist. Die Factionen

haben lange Zeit gehofft, se inen Entschluß durch perisdifch wiederkeh—

rende Volks⸗Bewegungen den Thron zu erschuͤttermund ihre gehaͤssige Tyrannei dem Lande aufzudringen. Als es fur sie klar war,

daß der Konig, der nationalen Partei und seinem Eide treu,

sich nie zu ihrem Mitschuldigen hergeben wuͤrde, griffen sie den

Thron mit offener Gewalt an, in dem Glauben, es werde ihnen

eben so leicht seyn, eine Revolution wie einen Straßen⸗Aufruhr zu bewirken. Wahrend so viele Burger und Familienvaͤter hoch⸗

herzig ihr Leben fur die Vertheidigung der Charte und der ver⸗= sfassungsmäßigen Ordnung preisgaben, wollte der Koͤnig, der es

sich zum Ruhme anrechnet, nür der erste Buͤrger Frankreichs zu seyn, sein Leben nicht schonen; er begab sich in die Mitte der Netional-Garde und der Pariser Einwohnerschaft, um unter den Kugeln der, Empoöͤrer die Krom zu befestigen, die er von dem fuͤr die Vertheidigung seiner Rechte bewaffneten Volke empfangen hatte. Gestern griff der Fanatismus eines Elenden die Person des Koͤnigs selber an, weil diese alles Das—

jenige repraͤsentirt, was die Parteien am meisten hassen, naͤmlich

die Freiheit, Ordnunz, Gerechtigkeit und die ver fassungsmaͤßige Monarchie! Wir sagen es ohne Scheu: wenn das Vertrauen bei uns wieder erwacht, wenm Gewerbfleiß und Handel wieder aufgelebt sind, so liegt der Grund darin, daß der Koͤnig und seine Regierung zuerst Vertrauen und Entschlossenheit gezeigt haben. Beim Anblicke so vieler Unordnungen verzweifelte das Land beinahe an seinem Heile und fragte mit Aengstlichteit, wo am Tage der Gefahr die noͤthige Kraft seyn wuͤrde, so vielen entfesselten und strafbaren Leidenschaften die Spitze zu bieten. Die Kraft, welche das Land suchte, lag, wie der Konig fo schoͤn gesagt hat, in der Gerechtigkeit unserer Sache, in der Liberalität unserer Einrich⸗ tungen und in der Treue des Koͤnigs gegen seinen Eid. Der Tag der Gefahr ist gekommen; die Junt-Tage haben bewiesen, daß die constitutionnelle Monarchie eben so wenig durch Staats— streiche von unten, wie durch Staatsstreiche von oben umge sto⸗ ßen werden kann. Dieses Vertrauen, das viele unter uns nicht hatten, wohnte dem Koͤnige inne, und die Regierung hat sich durch ihre eigene Kraft gehalten. Der Konig und die Charte, der Koͤnig und die National-Garde, der Koͤnig und die Armee, der Koͤnig und Frankreich sind nur ein Ganzes. Der große Mi— nister, welchem der Monarch ein so ruͤhrendes Wort der Erinne— rung gewidmet, hatte sich nicht getaͤuscht, er hatte Recht, auf den gesunden Sinn der Nation und auf die Macht der Gesetze zu bauen. Trotz so vieler Hindernisse, Verschwoͤrungen, Empoͤrungen und Gefahren, bei denen die Restauration und selbst das Kai— serthum sich verloren geglaubt haben wuͤrden, hat sich der Staats Kredit, wie durch ein Wunder, wieder gehoben, Handel und Gewerbfleiß sind schneller als man gehofft hatte, wieder aufge— bluͤht, Frankreich behauptet in Europa sein ihm zukommendes Uebergewicht, und in diesem Augenblicke beweist eine Armee, die unter ihren Offizieren zwei Soͤhne des Koͤnigs zaͤhlt, vor Antwerpen unsern Einfluß und befestigt den allgemeinen Frie— den. Die Weisheit der Kammern hat nunmehr das Werk zu vollenden; alle Gesetze, welche die Freunde der Freiheit noch wuͤnschen koͤnnen, werden in dieser Session vorgelegt werden, wie der Koͤnig es ausdruͤcklich angekuͤndigt hat. Was verlangt man mehr? Zwei Wege stehen offen: der eine fuͤhrt zur Bese⸗ stigung des Systems, das uns gerettet hat, auf dem andern fallen wir in das Versuchen und blinde Umhertappen zuruͤck und ge— rathen wieder in die Gefahren, denen wir kaum entronnen sind. Diese Betrachtung allein ist hinreichend; koͤnnen die Kammern Unentschlossen seyn?“ Daß die beiden andern ministeriellen Blaͤtter, die France nouvelle und der Nouvelliste, nicht weniger mit der Thron⸗-Rede einverstanden sind, versteht sich von selbst. Der Constitutionnel, der sich bisher als heftiger Feind des jetzigen Ministeriums zeigte, hat zwar manches an der— selben auszusetzen, ist aber doch in seinem Tadel auffallend ge⸗ linde. „Die Thron⸗-Rede“, aͤußert er, „denn so nennt man nun ein Mal das jährliche Glaubensbekenntniß des Ministeriums, indem man dasselbe durch den Mund des Koͤnigs gehen laͤßt, hat vielleicht nicht allen Erwartungen entsprochen. Die wichtigsten Fragen, wie die Sache der Herzogin v. Berry und die Gesinnungen der drei Maͤchte, vornaͤmlich Preußens, sind kaum beruͤhrt wor⸗ den; andere nicht minder wichtige Fragen, die Widerherstellung der innern Ordnung und die fuͤr den Schutz der Gesellschaft noch fehlenden Gesetze sind ausfuͤhrlicher behandelt. Wenn der durch den doppelten Sieg des Juni und des November, in Pa— ris und in Nantes, auf seinem populairen Throne befestigte Juli-Koͤnig von den Pruͤfungen, die er durchzumachen hatte, und von seinem Siege uͤber die Factionen spricht, so wird die große Mehrzahl der Franzosen diese patriotische Freude theilen. Weit entfernt, die bedeutungsvolle Schweigsamkeit des Koͤnigs uüͤber die Verhaftung der Herzogin von Berty zu theilen, freuen wir uns vielmehr darüber, denn entweder hat das Ministerium die Krone für die Verordnung vom 8. Nov. nicht verantwortlich machen,

oder, was noch wahrscheinlicher ist, der Koͤnig hat diese Verantwort— lichkeit nicht ubernehmen wollen. Jedenfalls bleibt die Zukunft frei 9. . Stillschweigen des Throns uͤber diese offene Verletzung des hate . n heiligsten unter den Gesetzen kann fast fuͤr ein Desavonlren

olgendes ist eine Zusammenstellung der Urtheile der Jour- 1 , . , ,.

ten.“ Weiterhin macht der Constitutionnel darauf aufmerksam, daß in keiner Stelle der Thron-Rede das jetzige Ministerium weder als eine Nothwendigkeit der Zeit-Umstände, noch als ein Wall gegen die Factionen, noch als der letzte Ausdruck des mo— narchischen Prinzips dargestellt sey und daß also dem Koͤnige auch in Bezug auf die ministerielle Frage die Hand frei bleibe. Das einzige, woruͤber das genannte Blatt bestimmtere und aus— fuͤhrlichere Aeußerungen gewuͤnscht hätte, sind die Gesetze zur Berbesserung der materiellen Lage des Landes. Der Temps findet die Thron-Rede aͤußerst nichtssagend; es sey kein Programm uͤber das System der Regierung darin ent— halten; die wichtigsten politischen Fragen seyen gar nicht erwaäͤhnt; dagegen kuͤndige das Ministerium Ausnahme⸗ Gesetze an. Der Koͤnig, so hofft der Temps, werde aber

nicht in dieselhen willigen, sondern sich mit den Kammern in gleicher Anhaͤnglichkeit an unsere Institutionen vereinigen. Am haͤrtesten sprechen sich der Rational, der Courrier fran ais, das Journal du Commerce und die Tribune aus; sie alle finden die Thron-Rede durchaus ungenuͤgend. Das letztere dieser Blatter bemerkt, daß uͤber die Lage der Franzoͤsi⸗ schen Armee in- Morea, über den Zustand von Algier, über die Rolle, die Frankreich in Ankona spielt, uͤber die wichtigen Cr— eignisse in Spanien, uͤber Deutschland, uͤber die Tuͤrkei und die Englische Reform nichts gesagt sey, und fuͤgt hinzu, daß, wenn die Thron-Rede gut gewesen, sie eine Reform in der politischen, finanziellen und industriellen Gesetzgebung haͤtte ankündigen muͤssen. Der National macht zu den ihm mißfaälligen Stellen Nandnoten; unter jenen Stellen befindet sich eine, wo der Koͤnig sagt, die Republik sey besiegt worden. „Wo ist denn die Republik“, fragt der Na— tional, „die in den Barrikaden der Straße St. Mery prokla— mirt und besiegt worden seyn soll? Die neueren Prozesse ha— ben hinlaͤnglich erwiesen, daß nur eine ungluͤckselige Kolliston zwischen Buͤrgern, die mit Grund oder Ungrund glaubten, die bewaffnete Macht habe ohne vorgaͤngige Aufforderüng zum Aus— einandergehen angegriffen, und anderen Bürgern, welche an ein Komplott, nicht nur gegen die bestehende Orbnung, sondern auch gegen das Eigenthum glaubten, staͤttgefunden hat. Es war also ein Kampf, aber kein Komplott, ein Konflikt, aber kein Aufstand, es sind Barrikaden errichtet, aber es ist keine Republik prokla— mirt worden. Man hat also die Republik auch nicht besiegt, denn man hatte sie nicht zu bekaͤmpfen und der Beweis da— fuͤr, daß man die Republik nicht besiegt hat, liegt dar— in, daß der folgende Paragraph deutlich sagt, aus jeder Politik, welche die republikanische Tendenz der öffentlichen Mei— nung beguͤnstigen wollte, wuͤrde unfehlbar die Republik hervor— gehen. Einer der Vorgaͤnger, aber keiner der Ahnen des Köͤ— nigs Ludwig Philipp sagte: „Nach dem Siege giebt es keine Feinde mehr.“ Das Umgekehrte dieses Satzes ist-: „Der Sieg ist nicht erfochten, so lange die feindlichen Gesinnungen fort— dauern,“ und aus der Art, wie die Krone sich uͤber die repu— blikanische Partei ausspricht, geht klar hervor, daß sie von der versoͤhnlichen Stimmung Heinrichs IV. noch weit entfernt ist.“ Ueber die, die Herzogin von Berry betreffende Stelle sagt der National: „Zwischen der Ruͤcksicht, welche die Krone gegen die Partei der Herzogin von Berry beobachtet, und dem Tone der Drohung und Vertilgung, in welchem der Konig von der Republik spricht, ist ein himmelweiter Unter— schied. Machiavel hat gesagt, daß die ersten Feinde, die ein emporgekommenes Koͤnigthum zu vernichten suchen muß, diejenigen sind, die behaupten koͤnnen, dasselbe auf den Thron gehoben zu haben und daß es klug ist, die letzteren dem Hasse

der Anhaͤnger der vorigen Regierung preiszugeben, die dadurch

treue und zuverlaͤssige Freunde werden. sagen, daß man die Karlistische und die republikanische Partei in gleichem Grade haßt, während man den republikanischen Gesinnungen' der unversoͤhn⸗ lichen Feinde der Restauration Alles verdankt, heißt undankbar gegen die republikanische Partei und parteiisch fuͤr die Karlistische seyn.“ Zu der Stelle uͤber den Belagerungszustand macht das genannte Blatt die Bemerkung, daß dadurch die , n . der Charte im We⸗ sten und in Paris von der Krone als System aufgestellt werde. „Die Krone, faͤhrt dasselbe dann fort, „wagt nicht mehr zu sagen, daß sie von allen Seiten Friedens-Versicheruͤngen erhalte. Dlese Worte sind zwar in der Eröͤffnungs,Sitzung gesprochen worden, aber das offizielle Abend-Blatt enthält dieselben nicht und man hat gut gethan, auf diese 1 Unwahrheit zu verzichten. Die Re— gierung spricht von der Allianz mit England als von einer hin— reichenden Buͤrgschaft gegen die feindselige Gesinnung der Machte. Allerdings ist man im Vertrauen auf diese Allianz in Belgien eingeruͤckt, aber wie und wann wird man von doͤrt zuruͤckteh⸗ ren? Schon bricht zwischen unseren Generalen und den Agen— ten der Englischen Regierung ein sichtbares Mißverstaͤndniß aus; Preußen nimmt mit unserer Einwilligung in unferem Ruͤcken eine Stellung ein; man wagt nicht mehr, diesen Zustand einen Frieden zu nennen, sondern nur einen Weg zum Frieden. Aber ein Zustand, der seit zwei Jahren dauert und weder Krieg noch Frieden ist, der alle Nationen von Europa zu Ruͤstungen genöthigt hat, fuͤhrt zum Kriege und nicht zum Frieden.“ Der Courrier frangais kommentirt ebenfalls die Haupt⸗ Stellen der Thron-Rede und meint, sie sey so ausgefallen, wie man es von einem doctrinairen Ministerium habe erwarten muͤssen.

Man will bemerkt haben, daß der Marschall Soult, waͤh— rend der Koͤnig die Thron-Rede ablas, in seinem Hute ein Pa— pier hielt, und den Worten des Monarchen folgte. Bekanntlich that Herr Casimir Périer im vorigen Jahre dasselbe.

Es hat einiges Aufsehen erregt, daß das ministerielle Abendblatt, der Nouvelliste, aus der Thron-Rede den nachste— henden Satz weggelassen hat: „Ich habe alle Ursache, auf die friedfertigen Gesinnungen der fremden Maͤchte und auf die Zu— sicherungen, die ich taglich von ihnen erhalte, zu bauen.“ Sie saͤmmtlichen uͤbrigen hiesigen Blaͤtter enthalten diese Worte; auch versichert die QBuotidienne, daß der Konig fie wirklich ge sprochen habe.

Der Marquis von Lansdowne wird morgen von hier nach London zuruͤckreisen.

Schon vor einigen Tagen hieß es, daß die Herzogin von Berry, fuͤr den Fall, daß sie wirklich vor Gericht gestellt werden sollte, sich den Advokaten Hennequin zum Rechtsbeistande ge— wahlt habe. Das nachstehende Schreiben, das Letzterer kuͤrzlich an die Prinzessin gerichtet hat, und das die in Rouen erschei— nende „Gazette de Normandie“ mittheilt, scheint diese Angabe zu bestaͤtigen: „Madame! Ich habe mir die Freiheit genonn— men, an Ew. K. H. ein Schreiben zu erlassen, das sich in die— sem Augenblick in Ihren Händen befinden muß. Seitdem ist mir ein Brief des Fraͤuleins von Kersabiec zugekommen, aus welchem ich mit dem tiessten Dankgefuͤhl ersehen habe, daß, waͤhrend ich in Paris Ewr. K. H. meine Ihnen geweihten