1832 / 332 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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btese kantig in sich auf'smmt. Vlel Messterbeftes it jn dem Warf und in 9 8. der Gewaͤnder; doch liegt es in dem Sinn bes een Ausgesprochenen, daß wir die mehr naive Lluffaffun 1. B. des Engels, welcher Lust zeigt, mit dem Matthaͤus kindli

zu schaͤkern, Und des Oechselcins, das seinem ge ene. Hand leckt, nicht für die vorzuͤglichste und angemessenstẽ halten können, fo sehr wir auch das hierin. Gelkistete in seing Art anzuerkennck wissen. Nach unserm Gefuͤhl und unserer Einsicht, welch: freilich nicht die richtige und unn mstöͤßliche zu seyn braucht, halten wir es fuͤr Pflicht,

die Plastik auf jenes ernstere Feld der Form- Auffasffung hinzuweifen,

das ihr schon des soliden Materialz wegen zukommt. „In solcher Art konnten wir uns denn auch mit einem Perlstab nicht befreun⸗ den, welcher oben die kelchförmige Muͤndung' des Beckenz umlaͤuft; das aͤußerst Feine dieser Arbeit grenzt schon ans Zerbrechliche; einer Blaͤtter Verzierung daruͤber gebricht z an Erfindung und Styl.

Von Rauch fal man endlich noch eine kolossalt Buͤste Sr. Ma⸗ jestaͤt des Königs ausgestellt, welche in der Achnlichkett, der lebendi⸗ gen und reichen Behändlung des Steins ihr Verdienst hat. Allein dies Verdienst wuͤrde noch groͤßer feyn, wäre die Dimenston nicht kolossal, sondern nur lebensgroß; denn mit dieser Erhohung treten auch sogleich andere Bedingungen der Kunst ein, welche vielmehr das Gegentheil jener Auffassung fordern. ,

Von dem Denkmal des Höchstseligen Koͤnigs von Sachsen, das Rietschel entworfen hat, ist schon oben die Rede gewesen, wo denn auch der vier Statuen gedacht wurde, welche der Kuͤnstler an dem Piedestal anzubringen denkt. Von diesen stellte er die eine, die Ge— rechtigkeit mit aufgehobenem Schwert, noch in den letzten Tagen aus, welche in ihrer Schönheit, ihrem Adel und ihrer Großheit 26 das Lob rechtfertigt, das wir jenen Statuen im Voraus 'er— theilten.

Von Prof. Friedrich Tieck sah man außer einer Kolossal⸗ Buͤste Kaiser Rudolphs von Habsburg, welche für die Walhalla in Regensburg bestimmt ist, noch ein kleines Relief, das eine Caritas zum Gegenstand hat. Die Schwierigkeit, welche diese Darstellung fuͤr das Rellef darbicket, wurde nach dadurch erhöht, daß der Kunstler die Gruppe der Mutter mit vier Kindern in eine kreisfdrmige Um— schließung einordnete; doch ist seine Gewandtheit gepruft genug, um, trotz dieser Schwierigkelten, ein gefaͤlliges Werk zu schaffen . Mit Zartheit sind die Körper der Kinderchen gebildet uͤnd selbst die ge⸗ ringen Unterschiede des Alters noch charakteristisch ausgedruͤckt.

Matthiaä, Pensiongir der Akademie in Rom, berhaͤtigte seine Kunstuͤbung mit den Gyps-Modellen zweier statuarischen Werke und eines Reliefs. Von diesen wurde sein bogenschießender Knabe schon, vor anderthalb Jahren im Frühling unter den Schuler⸗ Studien ausgestellt, Und wenn damals ohnehin ein ande— rer Maßstab galt, so uͤbersahen wir gern einzelne Mangel zu Gunsten der lebendigen und schoͤnen Auffassung des Ganzen, in der Hoffnung, es werde der Kuͤnstler das Fehlende durch Stu dium zu ergänzen bestrebt seyn. Aber in solcher Hoffnung sehn wir uns jetzt getaͤuscht, denn seine spaäͤtern Werke verrathen vielmehr etwas von Oberflaͤchlichkeit und Manier. Ene Schnitterin, mit ober— warts nacktem Körper auf einem Achrenbundel sitzend, will unmit⸗ telbar aus der Ratur genommen seyn; aber zugestanden, es sey dies Natur, so ist es in Form und Bewegung gewiß keine schoͤne. Von plastischem Styl ist wenig die Rede und sogar vollig unplastisch ist die Bebandlung aer Beiwerke, der Aehren und des mit Blumen . Strohhuts, was wir eigentlich recht entschieden tadeln möchten.

Erfreulicheres läßt sich schon von Moͤllers kleiner Marmor— gruppe sagen. Baechus auf einem Panther sitzend, dem Thier eine gefuͤllte Cg al darhaltend. Bei weitem aber den Preis verdient in dieser Sphaͤre ein meisterhaftes Werk von Emil Wolf. Wenn dieser Telepyhus von der Hindin gesäͤugt auch nicht ganz der Idee des- Künlers angehbrt, denn er it nach cinem antiken Wandge— maͤlde gebildet, so wird man doch hoffentlich zu schäͤtzen wissen, wie viel immer noch der Erfindung des Bildners bleibt, wo Ma—⸗ lerei in Plastik uͤbersetzt werden soll. Dergleichen Uebersetzun⸗

en von einer Kunst in die andere fallen nun zwaSr selten vortheii⸗ aft aus; allein hier muß man vielmehr den richtigen Blick des Kunstlers loben; denn in der That ist die Anerdnung von der Art, daß sich kein Standpunkt als der vorzugsweise vortheilhafte, ge⸗ schweige denn als der erschöpfende darbietet, womit wir ausgespro— chen zu haben glauben, daß diese Gruppe mehr plastisch als male⸗ risch ist. Telephus, unter dem Leib des schlanken, zarten Thieres liegend, wendet sich, um nach dem Euter zu greifen, und wiederum wendet sich das Thier, um mit der scharfen Zunge das Fuͤßchen des Kindes zu lecken. Hiedurch ist die Gruppe recht eigentlich rund geschlossen, und es ist die interessante Aufforderung gegeben, das Werk wiederholt zu umwandeln, ein umstand, woran es so haͤufig vlastische Werke, ganz ihrer Natur zuwider, fehlen lassen. Die Durchführung ist in vielen Stücken naiv, der Meißel kraͤftig, cha⸗ rakterisch, zart; mit vorzuͤglicher Gewandtheit sind noch die Theile so gewendet und gestellt, daß, trotz der dünnen Füßchen des Thiers, doch alles bequem zusammenhaͤngt und wohl gessuͤtzt ist.

An zahlreichen Portrait Busten ließen unsere Kuͤnstler keinen Mangel spuͤren: fast . Haͤupter des Russischen Kaiser⸗ reichs führte Carl Wichmann in sprechenden Formen in diese Sale ein, sonst zeichnete sich noch Troschel als Portraitbild— ner aus. Auch die Holzbilderei fand ihren Repraͤsentanten; dies war Achtermann aus Munster, welcher einen schwebenden Engel, der uͤber ein Taufbecken kommen soll, mit großem Geschick schnitz te. Die Bewegung und das reiche Gewand geriethen leicht und frei.

Nur noch wenige Worte haben wir endlich ven den vervielfaͤl⸗

tigenden Kuͤnsten zu reden. In Eich ens, Lüderitz und Mandel ern wir neue Stuͤtzen der edlen Kupferstecherkunst erwachsen, welche in neuerer Zeit nur allzusehr von der Lithographie niedergehalten wird. Der letzteren muͤssen wir auf unserer Ausstellung die⸗ sen Vorwurf noch um so mehr machen, als sie selbst sich nicht im Stande zeigt, den verursachten Mangel ihrerseits einigermaßen zu ersetzen. . . ö Einer spaͤt eingegangenen geistreichen Federzeichnung von Kirch- hoff nach Art eines Kupferstichs ausgeführt, darf eine ehrenvolle Erwähnung nicht fehlen; wir konnten sie ihr aber erst hier zum Schluß zu Theil werden lassen. Die Hexenscene aus Göthe's Faust ist hier mit lebhaften, phantastischen Farben gezeichnet, und wir tragen kein Bedenken, sie weit uͤber die diesmal ausgestellten Oel— bilder des Kuͤnstlers zu setzen. . .

Hiemit haͤtten wir denn zwar einigermaßen den Reichthum die— ser Ausstellung erschoͤpft, freilich noch lange nicht das ganze Kunst⸗— leben wahrend der berwichenen zwei Jahre; denn um statt alles an— dern nur eins zu nennen, so wurde uns Schin kel, genial in mehr als Einer Kunst, noch einen großen Reichthum der geistreichsten ma⸗ lerischen Erfindungen haben bieten koͤnnen, falls es ihm gefallen haͤtte, seine Farbenskizzen auszustellen, welche er fuͤr die Decbration der Halle des Museums bestimmt hat, um diese zur Pöͤkile zu machen. Und endlich welchen Reichthum der schoͤnsten, tiefsten empfundsten Kompositionen haben wir noch in kostbaren Skizzenbuͤchern sehen können, welche der Meister Schadow won feiner Schule hicher mitgebracht. Ware es darauf angekommen, Glanz zu verbreiten, so haͤtte die Ausstellung dieser Werke, die oft schon mehr als Skiz⸗ zen sind, gewiß dazu gedient; nun aber will man uns erst vollen⸗ dete Werfé bieten. Wir woilen also auch unsererseits nichts von dem ausplaudern, womit man uns noch kuͤnftig erst erfreuen wird, wahrend immer Neues nachwaͤchst.

So scheiden wir denn mit Dank und Achtung von allen den Kuͤnstlern, fremden, wie einheimischen, welche uns so frohe Stunden bercitet haben. Daß wir, wir wollen es gestehen, mit Vorlsebe bei Schadow 's Schule verweilt, wird, uns Der berzeihen, der die Ausstellung geschen hat, und vielleicht gelang es uünseren Schilde⸗ rungen guch, den Auswärtigen einen Begriff von ihrer Trefflichkeit zu erwecken. Am Niederrhein, wie bei einem hiesigen Kuͤnstlerfeste ein Dichter sich schoͤn ausdrückte, nimmt Deutsche Kunst durch einen Meister Wilhelm ihren Ursprung, durch einen andern Meister Wil⸗ helm wird sie uns eben da jetzt erneut und befestigt. Auch Corne⸗

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lius gehörte uns einst, und er malte unb lehrte in Duͤssel dorf, set⸗ ner Vaterstadt. Ein befreundetes Deutsches Resch entlieh ihn uns; groß war der Verlust, aber nicht unersetzlich. Wäh⸗ rend dieser nun die suͤdlichere grandiose Kunst der Frescomgle⸗ rei in einem suͤdlichern Theile des Deutschen Baterlandes begeistert uͤßt und edle Schuͤler um sich relht, chat Wilhelm Schadol von neuem in Duͤsseldorf eine dichtgeschlossene Schule aͤcht Deutscher Oelmalcrei uni sich gesammelt, welche gleichsam auf diesem Boden, wo schon eine edle Kunst in alten Zeiten und wieder kurz vor ihm durch Cornelius blühte, um so besser und schneller zu unserer Aller Freude nufwuchs und gedieh. Schadow's Schule ward in der That erst groß, seit sie an den Rhein nach Duͤsseldorf im Jahr 1826 ver⸗ pflanzt ward. Bei der ersten Ernte, die sie uns im Jahre 1828 heruͤber sandte, sahen wir Staunenswerthes; seitdem sind wir an schnellere Fortschritte gewohnt. Damals zuerst war es noch moͤg— lich, eine sentimentale Abirrung zu fuͤrchten, ja man kann geradezu ein solches Element zugeben, gleichwie ein aͤhnliches sogar in dem Entwickelungsgange unseres größten Dichters, der nachher himmel⸗ weit davon entfernt blieb, der Ausgang zpunkt war. Darauf aber hat sich dies Sentimentale in Gemuͤth, Scele und Reiz verwandelt; die anfaͤng⸗ liche Zierlichkeit arbeitete sich in schnellen Schritten empor zur Großhelt, die Zartheit zur Innigkeit und Tiefe, und jene fleißige Technik wurde zur saubersten Fertigkeit, welche jetzt vollendz die Deutsche Andacht nicht verleugnet. Selbst fuͤr den, der nicht beobachtet hat, wie hier Alles natürlich geworden und. gegangen ist, sagen schon die jetzigen Werke: diese Kunst ist aͤcht, sie wird bestehen und unserer

Zeit dereinst zum Ruhme ger eichen; aber es ist auch noch Kraft. da,

um weiter zu gehn, Alle Anzeichen einer vollen wahren Ku stbluͤthe sind da, wohin wir sogderlich auch dieses rechnen, daß, wie noch immer zu Zeiten einer solchen wahren Bluͤthe, die sonst so àngstlich erwogen Frage nach verhandenem oder mangelndem Talent sich ganz aufhebtz in Duͤsseldorf haben jetzt alle dies Talent, so daß wenn sich anderswo vielleicht ein eben ss— allgemeiner Mangel des⸗ selben zeigt, dieser, zur Ehre der menschlichen Natur, mehr kuͤnst—⸗ lich als natuͤrlich scheinen moͤchte. ; . Zuletzt noch bitte ich um Nachsicht fuͤr mich, und danke fuͤr die mir zu Theil gewordene. e e Waͤrm wecken schien in dieser freudigen Kunstentwickelung die erste Pflicht; sodann, auf den poetischen Inhalt der gewaͤhlten Aufgaben hinzu— weisen und die Kunstwerfe nach keinem geringeren Maßstabe, as nach dessen Erschoͤpfung zu messen. Was sich davon fand, haben wir mit Hingebung anzuerkennen gesucht; aber es war nicht so leicht,

sich in so schnellem Wechsel, und oft auch in so großer Eile in die Werke der verschiedensten Sphaͤren, der verschiedensten Geister und

Gemuͤthsstimmungen wahrhaft hineinzuversetzen, und ein mögliches Unrecht dieser Act mag leider nur um so schmerzlicher seyn, als die verkannten Werke mehr aus innerer Scele kamen. gab e fuͤr Letzteres keinen anderen Maßstab, als das im Kunstwerke werk⸗ lich Ausgesprochene; wie gut es sonst Jemand gemeint, war fuͤr uns nicht zu schaͤtzen. ; . Betrachtungen uͤber die Graͤnzen der Kuͤnste, namentlich der redenden und bildenden, waren nicht zu vermeiden und schienen in— sofern hieher gehoͤrig, als nur zu oft selbst ein großes Talent an einem Fehlgriff solcher Art scheitern muß. Aber solche Betral tun⸗ gen werden immer mehr unnütz werden, weil die Kunst nicht fort— schreiten kann, ohne immer mehr und immer sicherer die ihr ange— messensten Gegenstaͤnde zu finden. Gruppe.

Meteorologische Beobachtung. 1832 q Morgens Nachmitt. ÄUbends Nach einmaliger 26 Novbr. 6 uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Reobachtung.

y,, ; sg, s Par 333.81 Mer. 338 35 * Dar. Quelsicdtme 8, o o R. i1twäarme 0,“ R. 1,8 2 R. 1,5 R. . . . n . 2 23 0 3. 66560 8 4332 Flußwärme 1,8 R. Dunstsaͤttg. 81 pCt. 70 pCt. 79 Ct. Bodtnwärme 2, 0 90 R. Wetter.. truͤ be. bedeckt. truͤbe.

Wind.. OSO. S868. O. Wolkenzug 9. OSDO. Niederschlag 0.

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Den 27. November 1832. Amtl. Fonds- und Gelde Cours- Zettel. (Prenss. Cour.)

¶I. . II,. Hrte/ sGe/d. 905 90 . Grolshz. Pos. do. 41 972 1023 Ostpr. Plandhr. 997 102 bomm. Pfandhr. 104 S837 S533 Kur- u. Neum. do. 497 Sehlesische do. kkst. C. . .- u. N. L. Sch. d. K- u. N.

Iloll. voll. Duse. Neue do.

Friedrichsd'or..

Disconto

St. Schuld-Sch. , ng! n is . Engl. Anl. 22. . Engl. Obl. 30. Prim. Sch d. Sech. Kurm. Obl. m. . C. Neum.lnl. Sch do., Berl. Stadt - Oblig. Königsb. do. Elbinger do. PDanz. do, in Th. Westpr. Pfandhr.

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Hreu soᷣ. Co. Hiri. C al cl Kurz 1431 2 Mt. 143 Kur 153 dito 2 Mt. 1547 London St. 3 Mit. 6 287 Paris 3h00 Fr. 2 Mt. 814 I Mt. Augshurg 2 Mt Breslau 100 Fhl. 2 Mt. Leipzig 100 ThIl. 8 Lage Frankfurt a. II. 150 PFI. 2 Mt. Petersburg 1090 bl. 3 Woch. Warschau 600 HI. ur)

Wechsel- Cours.

Amsterdam dito Ilamhburg

99 n.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam., 22. November. ( ö . Niederl. wirkl. Sch. 39 *. 53 neue do. J5. Kanz Bill. Il. 63 Anl. 943. Russ. (9. 1835) 933. Oesterr. Soz. 33 Span. 294. 53 do. 483.

Königliche Schauspiele. sittwoch, 28. Nov. Im Opernhause: Der Oberst, Lust⸗ spiel in 1 Akt. Hierauf: Bie Schleichhaͤndler, Possenspiel in Abtheilungen.

Im Schauspielhause: Spectacle demandé: 1) La siane de du slenve, vaudeville en 2 actes. 2) La premiere reprèésen- tation de: L'enfant trouvé, comédie nouvelle en 3 actes et en prose, par M). Picard et Mazres.

Donnerstag, 2). Nov. Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Jakobine von Holland, historisches Schauspiel in 5 Abtheilun— gen, mit einem Vorspiele: Die Verlobten, zum Theil nach einer Englischen Erzaͤhlung, von E. Raupach.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit Mon— tag bezeichneten Schauspielhaus-Billets guͤltig; auch werden die

dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Montag be— zeichnet seyn.

Warme zu zeigen ünd Waͤrme zu er-,

Nur gab es

Ausdünst. 0, O6 90 Rh.

Königstädtisches Theater. Mittwoch, 28. Nov. Zum erstenmale wiederholt: D milien-Vertrag, dramatische Kleinigkeit in 1 Akt, von Hierauf: Des Pastetenbäͤcker, Zweckerl's Leben, Thaten um

lenfahrt, Fastnachts-Posse mit Gesang, in 3 Akten. Donnerstag, 29. Nov. Armida, Oper in 3 Akten,) von Rossini. (Hr. Fr. Jaͤger, Koͤnigl. Wuͤrttembergisehe und Kammersaͤnger, aus Stuttgart: Rinaldo, als dreizehnte

Allgemeine

rolle.)

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Preußische Staats-

Neueste Nachrich ten. r ——

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Berlin, Donnersta'g den 29tten November

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. 26. Nov. Der Koͤnig , gestern friss

107 r im ron⸗-Saale, von seiner Familie umgeben 4 . ; Gluͤckwuͤnsche der National-Garde, in deren Namen 3 Amtli ch e Na ch 61 ch 6 schall Lobau eine Anrede an Se. Mej. hielt, so wie die dell ;

sizier-Corps der hiesigen Garnison, fuͤr seine gluͤckliche R. b o nik des Ta ges. aus der Gefahr. Nachdem Se. Majestät dem Marul ?

Smonville und einer Deputation des Institats Audien theilt und in den Mittagsstunden in einem Minister⸗ den Vorsitz gefuͤhrt hatten, empfingen Hoͤchstdieselben 3 Uhr die Glückwünsche der beiden Präfekten des 6 Departements und der Polizei, des Stadt-Raths und Maires der Haupsstadt und des Weichbildes. Die Civil, und Militair-Behoͤrden waren zu der Tafel von dert Couverts eingeladen, welche hierauf in den Tuilerieen fand. Die Praͤsidenten der beiden Kammern saßen zu den ten des Koͤnigs, und der Conseils-Prasident, nebst dem Man Lobau, neben der Königin. Um 8 Uhr Abends ward eff putation des Staats-Rachs zugelassen, dessen Praͤsident, Girod, ebenfalls Se. Majestat beglückwuͤnschte.

Die hiesige reitende National Garde hat durch ihren sten, den General La Ferriere, den Konig bitten lasse, desmal, wenn er austreite oder ausfahre, den in den Tuil befindlichen Posten der National-Garde zu Pferde zur kung zu nehmen. Der Koͤnig hat dem genannten Cow seinen Eifer danken lassen und in das Geslich gewilligt.

Auf dem Wege von den Tuilerieen nach der Deynjt Kammer und wenige Minuten vor dem Mordversuche if Pont-Royal wurde vorgestern ein Pamphlet, welches dan fuͤhrte: „Entwurf zu einer Verfassüng,“ in einer Men) Exemplaren unter die Zuschauer vertheilt.

Telegraphische Depeschen sind gleich vorgestern Nachn nach allen Richtungen hin abgefertigt worden, um den P zen die Nachricht von dem fehlgeschlagenen Angriff auf da ben des Koͤnigs mit der Bemerkung mitzutheilen, daß die] der Hauptstadt durch diese Unthat in keinerlei Weise g worden sey. Hier sind seitdem alle militoirischen Nachh verdoppelt worden. Die Zahl der seit vorgestern erlassenen

hafts-Befehle beläuft sich auf einige sechzig; indessen scheint . ) dem Boͤsewicht, der dem Koͤnige nach dein Leben getrachtet, rauns, Mansfeld 2mal bei Schuͤnemann, Marienwerder bei

nicht aufder Spur zu seyn; so viel will man in Erfahrun der, Naumburg a. 8. S. bei Kanser, Neisse bei Jäkel, Qued— . haben, daß * ein junger exaltirter Republikaner '. g bei Dammann, Sagan 3mal bei Wiesenthal, Schweidnitz bis 3 Jahren sey.. Gestern egen Mittag wurde im Hosihnt und, nach Waldenburg bei Schützenhofer; 4 Gewinne Tuilerieen ein Individuum verhastet, das sich fuͤr Ludi 0 Rthlr. auf. Nr. 10d. , 30hoi. 9837. 13.35. 1, . Siebzehnten ausgab, und den Koͤnig zu sprechen verlangi V z5. 30577. Il . 37), 8ꝰ. 33579. 353,609. 34,939.

Die Deputirten versammelten sich gestern, unter dem Sh 6 5. ere. Id, . 5,37. / 153. 34,640. , e n. sitze ihres Alters-Präͤsidenten, Grafen Duchatel, in dem n, i. zh, ll. 64915. S, Lz. 65261. 0,92 i. renz Saale, Um über eine Progesttion des Herrn Fuschirs Fele. 6,69, 77,120. Wyoß7. Ss50. Syræ⸗i, 9, C6568. Betreff der Vertheilung der Plätze in dem neuen Si W296 und g3, 276 in Berlin 2mal bei Alevin, 2mal Saale, zu berathschlagen. Bekanntlich hatten in den 8] Mm, bei Hiller, bei Matzdorff und 3Zmal bei Seeger, nach nen von 1839 und 31 diejenigen neugewählten Mitgsige, Mei Kirst, Barmen bei Holzschuher, Brandenburg bei Lu⸗ gewoͤhnlich mit der linken Seite stimmen, auf den Vance! ö Bhhslau mat bei J. Hosschau n. 2mal bei Schreiber durch Dimissionen entblößten rechten Seite Platz nehme nbel Zipffel, . bei Appun, Cöͤln bei ng gen und sen, indem die Baͤnke der linken Seite schon alle beseht wa bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rotzoll, Dussel dor bei Dies hatte den Uebelstand zur Folge, daß bei Abstünmm H Halberstadt bei Gi mann, enger in Pr. bei Bor⸗ durch Aufstehen und Sitzenbleiben oftmals Irrthuͤmer enn t und Zmal bei Vutchard, Kralau bei n , Liegnitz den, und um diesem abzuhelfen, verlangten jetzt mehrere M bei, Litgebel, Magdehurg bei Brauns Minden bei Wolf— tirte der Hpposition, mit ihren gleichgesinnten Kollegen auf NMinker bei Lohn, Naumburg a. d. S. bei Kayser, Nei⸗ und derselben Seite zu sitzen, wogegen Herr Fulchiron n . Parisien und nach Stralsund bei Trinius; 45, He vorigen Jahre beobachtete Ordnung beibehalten wissen nik i200 Rehlr. auf, Nr. 260. * 88. 3305, 6363. Dieser letztere Antrag wurde von der linken Seite lebhaft besn bib, 15, ide. 166, 20,73. 3,43. 26,635. 23. von dem Centrum vertheidigt, und nach einer aͤußerst s 33391. 34,071. 33 6s. 35,876. 304974. 5, (95. 5,924. schen Debatte mit schwacher Stimmen-Mehrheit angench 1 5] 653. 60,934. 6h39. Sa 3. S5 5538. 69 675. ein Nesultat, das fuͤr die Opposttion von schlimmer ! ars, 7367s 76 165. 76,657 Y ds; S2 - 895, 83,18. deutung 'ist. 6h, 8 17. S6, 867. S8, 518. S8, 792. 89, zH 7. 92,7 f und

Aus einer vom Moniteur mitgetheilten Namens giebt sich, daß die Zahl der in den verschiedenen Fransst Hafen in Beschlag genommenen Hollaͤndischen Schiffe sh 27 belaͤuft.

Herr Zea Bermudez ist bereits gestern wieder nach M abgereist. Die letzten von dort hier eingegangenen Nacht sollen ihn bewogen haben, seine Abreise zu beschleunigen. .

Aus Blaye meldet man unterm 16ten d. M.: „G hier die noͤthigen Sicherheits-Maßregeln getroffen worden sedes Entweichen der Herzogin von Berry unmöglich s chen. Zwei kleine bewaffnete Fahrzeuge liegen am Fuß Citadelle vor Anker und die aͤußeren Posten sind angem auf dreißig Schritte Niemanden sich den Waͤllen naͤhen lassen. Die Wohnung der Herzogin selbst ist mit u Schildwachen umstellt.“

Der vom Marschall Clauzel waͤhrend seines Ober-Kom do's in Algier zum Bey von Titeri ernannte Mustapha? Omar, ein Maure von Abkunft, ist hier angekommen. ein eifriger Anhaͤnger unserer Regierung, und spricht dat liaͤnische mit großer Fertigkeit.

Auch in Lyon sind, wie hier in Paris, in den letzte gen Geruͤchte von Unruhen, die den 19ten . 3 chen sollten, im Umlauf gewesen, und aufruͤhrerische, mi a, . al⸗ X sic . Montholon w , unter die en, sie im. Zaum zu halten und einige Mal sogar, den-Arbeiter vertheilt worden. Der dortige Précurseur! hij 93 Ihre bishezige Haltung ist die sicherste die arbeitende Klasse, sich durch dergleichen Provocationen z i. 1 fuͤr die Zukunft gewähren kann. Wir nem Straßen-Aufruhr verleiten zu lassen, da dieser ohne gelben a 16 schoͤnen, ganz der Ordnung fuͤr sie seyn wuͤrde. hi gewidmeten. Berufe stets gewachsen zeigen,

Heute schloß proc. Rente pr. compt. 95. 90. sin n zttonal. erwiederten hierauf: „Ich bin über diesen Schritt 95. 95. zprec. pr. compt. 67. 35. sin ccour. 67. 40. Mn ,,. ö geruhrt, und inniger, als Ich es auszu— Neap. 81. 10. Hproc. Span. 563. Neues n,, hh lag, bewegt Mich alles dassenige, was Mir gestern

Fr a. M., 24. Nov. Oesterr. proc. Metall. ; 64 ü n . ö J e. B. Ban z kan. nn chen Vational-Gardisten in einem Au—⸗ 1269. 1267. Part. Hbl. 1217. 1216. Loose zu 100) Fl. inte! 61 n n,

Holl. 5proc. Obl. v. 18532 75. Br. Poln. Loose 52. S3. ind. , D. zr wißt es, werthe Kameraden; ö . ; für Frankreich hat Mein Herz stets geschlagen.

Rüterschafts-Rath und Ritterguts-Besitzer von Wedell low zu perleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Kantor und Lehrer gt an der Toͤchter-Schüle zu Hsterburg, im Regierungs— R Magdeburg, und dem ehemaligen Festungs⸗Zimmermann te zu Koblenz, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen

t.

Dei der am 26sken d. M, fortgesetzten und am 27sten ejusd. sgten Ziehung der ten Klasse tzöster Königl. Flassen⸗Lotterie br zweite Haupt- Gewinn von 109,600 Rthir. auf Nr. in Berlin bei Seeger; ein Gewinn zu 5060 Rthir. auf Fos tein Berlin bei Seeger; 6 Gewinne zu. 2006 Rthlr, uf Nr,. 14,243. 32,361. IS, Stzß. 42,556. 57,884 und nach Breslau bei Schreiber, Coblenz bei. Stephan, El- bei Benoit, Magdeburg bei Buͤchting, Sagan bei Wie— wund nach Salzwedel bei Pflughaupt; 40 Gewinne zu Rthlr. auf Nr. 659. 1312. 2243. 6002. 7071. 9242. . 17,995. 18,275. 19,952. 20,399. 29, 264. 30,5141. 32,989. L. 35,890. 36, 166. 38,170. 38, 184. 38,440. 40, 191. 42,021. z. 45,367. 49.6099. 52, 832. 59, 223. 60,372. 61,498. 68, 683. B. 76,912. 77,207. 80,275. St, 579. S6, 853. 87, 841. 89, g69. hund gl,ßß0 in Berlin bei Jonas, 2mal bei Matzdorff, hestaß und 3mal bei Seeger, nach Breslau bei J. Hol⸗ jun, bei Leubuscher und amal bei Schreiber, Bunzlau bei Loblenz bei Seligmann, Coͤln 2Zmal bei Reimbold, bei Reinhardt und bei Rotzoll, Duͤsseldorf bei Spatz, tbei Troͤster, Frankfurt bei Salzmann, Glogau bei Bamber— hagen bei Roͤßner, Halle bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, höbti Mayer, Koͤnigsberg in Pr. bei Borchardt, Magdeburg

Hdrlin, den 28. November 1832. nigl. Preußische General Lotterie ⸗Direction.

Zeit ungs⸗-Nachrichten. n gn n

Frankreich.

baris, 21. Nov. Folgendes ist die Rede, womit der Mar— Lobau gestern im Namen der hiesigen National⸗Garde dem wegen der am 19ten uͤberstandenen Gefahr Gluͤck wunschte.

Das entsetzliche gegen Euere Majestät unternommen? t fordert die National- Garde des Seine ⸗Departements, Irgin zu seyn ich die Ehre habe, zu einer neuen bestimm— erung ihrer ganzen Hingebung und ihrer ehrfurchtsvoll⸗ be uuf. Diese aufrichtigen Gefuͤhle, die ich Ewr Ma— nczusprechen die Ehre habe, werden init demsenigen Wohl⸗ aufgenommen werden, von dem wir bereits so viele Be— pfangen haben. Die Feinde des Königs sind auch die Frankreichs; nur zu oft hat die National⸗-Garde sich ge—

teg in diesem Augenblicke in Ml die suüßesten Gefuͤhle;

Redacteur Cottel. seduneigung zu der Nationas: Garde wird durch die

Wir haben zu

Gedruckt bei A. B. Hayn fahr luůnfti

; einer Zeit, wo das war, in denselben Reihen

gesochten; Ich werde 9 bereit seyn, mit 8

gleichem Eifer für das⸗

Des Königs Majestaͤt haben die erledigte Landraths-Stelle üngermundeschen Kreises, im Regierungs-Bezitk Potsdam,

e (Einwohnerschaf!, die Kammern und insbesondere die

aben, den Mein Herz Mich nicht ahnen las⸗ fuͤr Mein B Aber

se die sie Mi von ihrer Anhaͤnglichkeit giebt, schoͤn be. Vaterland

dieser Beziehung ausgedruckt habt, Herzlichkeit vernommen“ Dem Praͤfekten des Seine⸗Depar— temenis, der die Giuͤckwuͤnsche der Stadt Paris

selbe zu kaͤmpfen, und Ich habe die Wuͤnsche, die Ihr mir in (

überbrachte,

und geruͤhrt durch sie; zugleich schaͤtze Ich Mich glücklich, Ih⸗

wackere und hochherzige Pariser Einwohnerschaft bei wegt haben. Mein Herz gehoͤrt ganz Meinem Lande an; Ich wuͤnsche nur zu leben, um ihm nuͤtzlich zu seyn, und wenn Ich

wacht die Hoffnung wieder in Mir auf.

Kraft finden, die auf Mir lastenden Geschäfte zu tragen und neue Anstrengungen zu machen, zu sichern.“

der Hauptstadt hervorgebracht hat, liest man im Rou velli ste folgende Schilderung: staunens und der Üngläubigkeit gab sich einstimmiger Unwille und zugleich Freude uͤber den gluͤcklichen Ausgang kund. wißheit zu erlangen, daß der König gerettet und Tuilerieen zuruͤckgekehrt sey. In den entlegensten Stadtvier— teln wurden die Abend-Zeitungen mit Ungeduld erwartet und in den Versammlungen laut vorgelesen; einstimmig wurden der Muth, die Kaltbluͤtigkeit und die persoͤnlichen Eigen—⸗ schaften des Koͤnigs bewundert. Ueber die Gefahr, in welcher der Koͤnig geschwebt hatte, beruhigt, dachte das Volk an die Ge— fahren, denen es selbst entgangen war. Noch nie gaben sich die antirepublikanischen Gesinnungen in allen Volks⸗-Klassen mit sol—⸗ chem Nachdrucke kund, noch nie sprach sich die Anhaͤnglichkeit an den Koͤnig und die Monarchie mit solcher Energie aus. Arbei—⸗ ter, Kaufleute, kurz alle Stande theilten diefe Geffhs⸗ Gstern waren der Karoussel Platz, der Hof und der Garten der Tuile⸗ rieen von fruͤhem Morgen an mit Volksmassen bedeckt, die den Monarchen zu sehen wünschten; von allen Seiten kamen Natio— nal⸗-Gardisten herbei; der König, geruͤhrt über diese Beweise der Treue, hatte fast unaufhoͤrlich Gluͤckwuͤnsche zu empfangen. Sol— daten und Offiziere von der National-Gatde und der Armee draͤngten sich unter den Fenstern und erneuerten Sr. Ma⸗ jestaͤt die Versicherungen ihrer Ergebenheit. Das Attentat wurde gleich vorgestern in der Umgegend der Hauptstadt be— kannt; die Offiziere der National-Garden von Sceaux und St. Denis versammelten sich unaufgefordert und kamen, unter An— fuͤhrung der Unter-Praͤfekten beider Ortschaften, um den Eid der Treue gegen den König und die Charte von 1836 zu erneuern.“

Der Constitutisnnel enthalt nach einem bei der Redae⸗ tion eingegangenen Schreiben folgende Notizen über das Ereig— niß auf dem Pont⸗Royal: „Demoiselle Adele Boury, 19 Jahr alt, Tochter eines Postmeisters aus der Provinz, befand sich an dem Ende der Bruͤcke, als der Königl. Zug voruͤber kam; sie trat, um ihn zu sehen, auf den Buͤrgersteig und in die erste Reihe; neben ihr standen noch zwei andere Damen. Als der Nuf: „Es lebe der König! Nehmt die Huͤte ab!“ die Ankunft Sr. Majestaͤt verkündigten, stieß ein junger Mensch Demoiselle Boury mit dem Ellenbogen heftig vor die Brust und stellte sich vor sie; sie machte ihm bemerklich, daß er sich gegen eine Dame hoͤflicher betragen sollte, und daß er ihr Schmerz verursacht habe, worauf er nichts antwortete. Da sie zu schwach war, um sich ihm zu widersetzen, so blieb sie hinter ihm stehen, stellte sich auf die Zehen und lehnte sich auf ihn, um über seine Schultern hinwegzusehen. In diesem Augenblicke machte das Individuum eine Bewegung mit dem linken Arm, um aus der Tasche ein kleines Pistol zu ziehen und stieß dabei das Mäd— chen mit seiner Schulter ans Kinn; er hatte den Finger am Hahne und zielte, als das Maͤdchen den Lauf des Pistols er— blickte; sie faßte sogleich seinen Arm mit Ceiden Haͤnden, zog

so fest, daß sie den Rock des Individuums reißen hoͤrte, als sie los⸗ lassen mußte, weil ein anderer hinter ihr stehender Mann sie heftig stieß, so daß sie am Buͤrgersteige niederfiel. Sie sah den Thaͤter nach den Tuilerieen zu entfliehen und hatte noch Kraft, zu rufen:

Zuge zu Herrn Thiers und, als sie wieder zu sich gekommen

Protokoll zu geben, und endlich nach den Tuilerieen gebracht, wo sie von der Koͤnigin mit den Worten empfangen wurde:

mit eben so viel Freude als

antwortete der Konig: „Ich bin dankbar fuͤr diese Gesinnungen

nen zu erkennen zu geben, wie innig die Gefuͤhle, welche die diesem schmerzlichen Vorfall gegen Mich an den Tag gelegt, Mich be begleitet haben und namentlich die Nichtverhaftung des Thaäͤtert

sehe, daß Meine Tage auch Meinen Mitbürgern werth sind, so X Js. J ,

ö. diede Ich danke denselben

fuͤr die Theilnahme, die sie Mir bezeigen, und werde darin die

„Nach den ersten Augenblicken des Er,

och lange Zeit nachher suchte man durch neue Beweise die Ge⸗ nach den

Journal des Débats ist unwillig uͤber die gehässigen Einfluͤsterungen der ppositions⸗ Blaͤtter, und findet darin nur einen Beweis, wie t der Parteigeist führen koͤnne. Das Journal du Commerce macht bemerklich, wie geschickt die ministeriellen Blätter den Vorfall in ihrem Interesse zu be⸗ nutzen wuͤßten und erinnert an aͤhnlich« Ereignisse unter der Restauration.

Die Gazette de France „Die seltsamen Umstande, welche

gewesen seyn.

bemerkt uber das Attentat den vorgestrigen Pistolenschuß

haben den Abscheu, den ein politischer Mord allen Parteien ein⸗ flößt, sehr vermindert. Hoffentlich wird es gelingen, den Urhe⸗ ber dieses gehaäͤssigen Unternehmens zu entdecken. Die Geschichte bietet kein Beispiel eines Attentats dieser Art dar, wo den

Schuldige nicht verhaftet worden waͤre.“

um die Wohlfahrt Frankreichs r f . und ehrenwerther Erund, zu der Hartnäckigkeit vorhanden

Von dem Eindrucke, den das Attentat gegen den Konig in . . ; ) 6.

Der National enthält Folgendes: „Da kein vernuͤnftiger

mit welcher einige Deputirke aus dem Centrum ihre Sitze auf den Bänken der linken Seite behaupten wollen, so haben die Oppositions-Mitglieder beschlossen, die Vota derjenigen dieser Herren, die sich unter sie eindraͤngen wollen, um die Departe⸗ ments zu taͤuschen, wahrend sie doch zugleich um die Gunst der Minister buhlen, taͤglich bekannt zu machen.“

Die Bordeauxer Blätter vom 18ten geben folgende Be⸗ schreibung von dem Aufenthalte der Herzogin von Berry in der CTitadelle von Blaye; „Die Zimmer der Prinzessin liegen im Erdge⸗ schoß am aͤußersten noͤrdlichen Ende der Eitadelle in der Naͤhe des Orts, wo die Bomben und Kanonen-Kugeln aufßewahrt werden; die ser Theil bes Gebaͤudes geht mit dem Flusse parallel; die Fenster des von der Herzogin bewohnten Zimmers gehen aber nach Osten und von dieser Seite ist die Aussicht durch die Walle des Forts ge⸗ schlossen. Auch nach der Flußseite sind Oeffnungen; man erblickt aber nur auf dem gegenuͤberliegenden Ufer des breiten Stromes die Gefilde von Medoc. Die Wohnung der Prinzessin besteht aus einem Vorzimmer, einem Geseilschafts-Saal, einem Schlaf

zimmer, einem Ankleide⸗Kabinett und einem Badezimmer; diese

Gemächer liegen rechts, wenn man in das Vorzimmer tritt; links davon wohnt das Fräulein v. Kersabiec und auf der andern Seite des Korridors Herr v. Mesnars, dessen Fenster nach dem Hofe hinausgehen. Im Hintergrunde des Korridors steht ein großer Schrank mit dem Silber- und Tischzeuge, und an dem entgegen— gesetzten Ende fuͤhrt eine verborgen? Treppe in den Hoftaum, durch den man nach dem Garten gelangt. Da Niemand Zutritt in die Citadelle erhaͤlt, so erfährt man nichts uͤber das, was im Innern vorgeht; man weiß nur, daß die Herzogin das schoͤne

Wetter zu Spaziergaͤngen auf den Wällen benützt. Am 16ten Morgens stand sie fruͤh auf und wollte, des Nebels ungeachtet, das Fenster oͤffnen, um die Aussicht auf den Hafen zu genießen, als sie jetzt erst inne ward, daß die Festern mit dichten Gittern

versehen waren; dies machte einen schmerzlichen Eindruck auf

ihn zuruͤck und der Schuß ging los; sie hielt noch den Arm

sie, den sie ihren Umgebungen nicht verhehlte. Mehrere Maler sind nach Blaye gegangen, um die Eitadelle von verschiedenen Seiten aufzunehmen.“

Die Gazette des Tribunaux meldet: „Gestern konnte vor dem hiesigen Koͤnigl. Gerichtshof ein Prozeß nicht verhan⸗ delt werden, weil der Abvokat, Herr Hennequin, nach Rouen ge⸗ reist ist, um das dortige Karlistaͤsche Blatt, die Gazette de Nor⸗ mandie, vor Gericht zu vertheidigen. Der Praͤsident, Herr Se guier, hat, wie man uns versichert, bei dieser Gelegenheit geaͤu⸗ hert; „Herr Hennequin wuͤrde besser thun, wenn er auf sei⸗ nem Posten bliebe; es ist zu verwundern, daß jemand, der durch den Aeltesten seines Standes der Regierung den Eid der Treue geleistet hat, sich entfernt, um Komplottschmieder zu vertheidigen und daß er mit der Herzogin von Berry korrespondirt.“

Die Tribune meldet: „Die Polizei ist die ganze gestrige Nacht auf den Beinen gewesen. Herr Gisquet und Herr Per sil hielten bis um 3 Uhr Morgens Konferenz und kamen gestern Abermals zusammen. Mehrere Mitglieder der Gesellschaft der Venschenrechte, namentlich die Herren Thirion, Camus, Carly, Desjardins, Lebon, Bon jean, Lambert, Fournier und Bes quait

sind verhaftet worden.

Die Polizei suchte gestern Herrn Cavaignac, einen der Mit— Arbeiter an der Tribune, in seiner Wohnung und bei seiner

Mutter auf. Herr Cavaignac, welcher abwesend war, begab sich,

„Haltet ihn!“ Sie stand mit Muͤhe auf, lehnte sich ans Bruͤcken⸗

Geländer, ward ohnmaͤchtig und in einem der Wagen aus dem daß er sich den Verfolgungen der

sobald er dies erfuhr, nach der ,,,. n, * olizei nicht entziehen wolle

wund ließ die Adresse feiner Wohnung bel dem Generäl— ecretair war, von da zu dem Königl. Prokurator, um' ihre Aussage zu . . 9

„Sie also sind es, liebes Kind, die meinem Gemahl das Leben!

gerettet?“ Die 9Oppositions-Blatter beharren bei

ihrem Ver⸗

dachte, daß das Attentat auf dem Pont Royal von der Polizei

angestiftet worden sey. Der National enthält eine Zusammen⸗ stellung der Berichte der verschiedenen Blaͤtter uͤber dieses Er⸗ eigniß und bemerkt, wie sie alle darin uͤbereinstimmen, daß vie—⸗ les Dunkle und Unerklaͤrliche in dem Vorfall liege. velliste hatte gemeldet, ein zweites noch geladenes Pistol sey von dem Thaͤter, außer dem abgeschossenen, zur Erde ge— worfen worden. Der National versichert, eine glaubwürdige Person, die sich zu nennen bereit sey, habe dieses Pistol in den Haͤnden eines Munizipal-Gardisten gesehen, der behaup— tet, es dem Moͤrder aus der Tasche gezogen zu haben. Der Tribune zufolge, haͤtte das Ministertum Befehl ertheilt, die Blatter, welche das Attentat der Polizei zuschreiben würden, in eschlag zu nehmen; demungeachtet stellt diefes Blatt die Ver⸗ muthung auf, daß die Polizei bei dieser Sache die Hauptrolle gespielt habe und findet, daß das Ereigniß dem Ministerium sehr gelegen komme. Zugleich weist die Tribune die Aus faͤlle zuruͤck, die sich die ministeriellen Blatter bei die republikanische Partei erlaubt haben und schließt damit, das Attentat fuͤr eine Schaͤndlichkeit zu erklaͤren, Y dasselbe moge nun ein wirklicher ader ein nur zum Schein gespieiter Mordäersuch

Georg von Cumberland in Hastings;

/

dieser Gelegenheit gegen

zuruͤck.

Großbritanten und Irland.

London, 21. Nov. Die Koͤnigl. Familie hat nun ihren Winter Aufenthalt bezogen. Der Konig, die Koͤnigin, die Prin— zessin Auguste und der Prinz Georg von Cambridge werden in Brighton wohnen; der Herzog, die Herzogin und der Prinz mberlar die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria in Kensington, nach der Ruͤckkehr

6. von ihrer Reise ins Innere des Landes. Der Herzog von Sus⸗ Der Nou

ser befindet sich noch auf dem Lande, wird aker mit naͤchstem ebenfalls zu Kensington erwartet, woselbst auch die Prinzessin Sophie den Winter zubringen will.

Der Globe stellt folgende Betrachtungen uͤber die Adressen zu Gunsten Hollands an: „Je naͤher die Zeit heranruͤckt, wo es sich um die Entscheidung der Frage handelt, ob die Citadelle von Antwerpen ohne vorhergegangene wirkliche Feindseligkeiten uber⸗ geben werden soll, um desto einleuchten der wird es, daß die Ein, mischung der City⸗Versammlungen einen höͤchst verderblichen Ein fluß ausuͤbt, und daß man ihnen fast die geheime Absicht zu- schreiben muß, einen Krieg herbeizufuͤhren. Ohne daß man die Gehcünnisse der Kabinette zu belauschen braucht, ist es klar, daß der König von Holland in diesem Augenblick schwanken muß, ob er sich den Forderungen der Verbündeten fuͤgen soll oder nicht. Einerseits liegt es offenbar in seinem Vortheil, einer Macht nach- zugeben, der er mit Erfolg nicht widerstehen kann; andererselt muß eine Unterwerfung fuͤr fein Gefühl höchst unangenehm