der Herzogin von Kent und der Prinzessin Victoria zu Ken— sington einen Besuch ab.
Der Neapolitanische und der Oesterreichische Gesandte hat⸗ ten gestern eine Zusammenkunft mit Lord Palmerston im aus⸗ , Amte. zus = ;
eber das Zusammenstoßen des Englischen mit dem Fran— zoͤsischen Schiffe giebt der Standard nachfolgende 3 „Am Sonntag Morgen gegen 3 Uhr stteßen die „Talavera“ und. die Franzoͤfische Fregatte „Calypso“ gegeneinander. Die „Talavera⸗“ auf ihrer Station ungefahr 57 Knoten die Stunde segelnd, sah ein fremdes Schiff vor dem Winde auf sich zu— koumen. Die „Talavera“ zeigte Lichter; das fremde Schiff hielt erst auf die eine, dann auf die andere Seite, bis es mit vollen Kraͤften gegen die „Talavera“ anlief. Die Verwirrung und Bestuͤrzung, welche nun entstand, ist nicht zu schildern, der Stoß war so fürchterlich, daß man glaubte, beide Schiffe wuͤrden untergehen.
Ungefähr 60 Franzosen sprangen an Bord der „Talavera“, und
der Englische Lootse, welcher sich am Bord der „Calipso“ be—⸗
fand, rief aus, daß, wenn er zu Grunde gehen muͤsse, es doch
mit einem Englischen Kriegsschiffe seyn solle. Die „Talavera“ ist bedeutend beschaͤdigt, und die „Calypso“ ist fast bis an die Wasser-Kante geborsten; die Ausbesserung beider Schiffe wird viel Zeit erfordern. Der Capitain der „Talavera“, Herringham, befand sich nicht auf dem Schiffe; er liegt schwer krank im Hospital am Ufer.“ ; .
In Bezug auf die Verfuͤgung des Köoͤnigs der Niederlande insichtlich der Englischen und Franzoͤsischen Schiffe, macht der
lbion folgende Bemerkung: „Moͤgen die Britischen Kauf— leute, welche diese Befehle lesen, bedenken, mit wie viel weniger Ruͤcksicht sie von ihrer eigenen Regierung behandelt worden sind, als der Konig der Niederlande in seinen Maßregeln ihnen wi⸗⸗ derfahren laͤßt.“ —
Die (gestern nach dem Albion gemeldeten) kriegerischen Er— eignisse bei Porto werden von densenigen Englischen Blät— tern, welche der Sache Dom Pedro's zugethan sind, folgender— maßen berichtet: „Am 16. November zwischen 4 und 5. Uhr Morgens eroͤffnete der Feind ein furchtbares Bombardement mit Granaten und Congreveschen Raketen gegen die Stadt. Dies ruͤhrte daher, daß 1500 Mann Chasseurs von der Garnison un— ter dem Obersten Schwalbach uͤber den Fluß gegangen waren, um die feindlichen Batterieen zu zerstoͤren. Die Landung wurde gluͤcklich bewerkstelligt, und die Truppen zogen sich links am Kloster Serra entlang. Sie warfen den Feind zuruͤck und bemaͤchtigten sich einer Batterie. Der Kampf, in welchem die bei weitem uͤberlegenen Miguelisten den Kuͤrzeren zogen, dauerte anderthalb Stunden. Aus der Serra machten 306 Mann einen Ausfall, welcher wesentlich zu dem Erfolge beitrug. Die Mi— guelisten, 6 bis 7000 Mann stark, mußten sich zuruͤckziehen und sießen 280 Gefangene in den Haͤnden der Unstigen. Der Verlust an Todten und Verwundeten muß sehr bedeutend seyn. Nachdem einer der Hauptzwecke der Landung, naͤmlich die Verproviantirung Porto's von Villa⸗Mova her, erreicht war, zog sich Oberst Schwal— bach in der besten Ordnung nach der Stadt zuruͤck. Waͤre die Expedi⸗ tion etwa 1000 Mann staͤrker gewesen, so hätte man sich Villa⸗Nova s mit leichter Muͤhe bemaͤchtigen koͤnnen. Dies wird vermuthlich in den naͤchsten Tagen stattfinden. Gleichzeitig mit dem Angriffe auf Villa Nova machte eine Abtheilung Matrosen und Marine Soldaten von Dom Pedro's Schiffen einen Versuch gegen NMassarellos, wo die Miguelisten zwei Batterieen errichtet hatten. Die Seeleute fochten mit großer Tapferkeit; leider aber blieb der Capitain Margell gleich beim ersten Angriffe auf die Batterie, worauf Lieutenant Ruxton den Befehl uͤbernahm. Nachdem es ihm gelungen war, drei Moͤrser zu vernageln, ruͤckte der Feind in großer Anzahl herbei, worauf sich die Seeleute in aller Eile in ihre Böte warfen. Die Kriegsschiffe eroͤffneten ein starkes Feuer, um deren Ruͤckzug zu decken. Das neue Regiment des Bbersten Bacon, Königin Lanciers, war vorgestern zum erstenmale im Treffen. Die Uebernahme des Oberbefehls durch den Kaiser selbst, hat im Allgemeinen Zufriedenheit erregt. Unter den Miguelisten herrscht dagegen wegen der Abwesenheit Dom Miguels, der nach Coim⸗ bra zuruͤckgekehrt seyn soll, viel Verstimmung. Der Graf von VillaFlor ist zum Herzoge von Terceira ernannt, und erhaͤlt (d. h. nach der Restauration der jungen Koͤnigin) Guͤter zum jaͤhrlichen Belaufe von 100 Contos de Reis. Der Marine⸗Mi—⸗ nister hat seine Entlassung eingereicht, weil er sich mit dem Ad⸗ miral Sartorius nicht vertragen kann, der sich jetzt immer auf
.
Tag darauf, nachdem wir hier angelangt waren, sahen wir ihn in seinem langen Boot mit dem alten Londoner Dampfboot „Engineer“ um die Wette fahren und die neuen Maschinen desselben versuchen. Jenes Boot wurde in Deal gebaut, denn er hat eine besondere Vorliebe fuüͤr Alles, was aus England koͤmmt. Das letztere Schiff aber ist keinésweges fest und dauer— haft. Er hat es von einem Englaͤnder gekauft.“ ö
Sir Francis Burdett hat auf die Einladung der Waͤhler von Westminster, sich als Kandidat bei der naͤchsten Parlaments— Wahl zu stellen, eine Antwort ertheilt, worin er sich, nachdem er die Einladung angenommen, folgendermaßen aͤußert;
„Ich will hier auf keinen der weitumfassenden Gegenstaͤnde Lin⸗
gehen welche jetzt die oͤffentliche Aufmertsamkeit beschäftigen, son⸗
dern mich auf eiten einzigen beschraͤnken, der von zun mittelbarer Wichtigkeit ist. und hinsichtlich dessen mir eine sehr irrige Ansicht, und zwar ziemlich allgemein, vorzuherrschen scheint — Es ist dieses
ansteckende Krankheit um sich greift und in hohem Grade verderb⸗ lich fur das gemeine Wohl ist; ein System der Selbsttaͤuschung, wodurch Betruͤger Bethbrte zu fangen wissen; ein krankhaftes Ge⸗ luͤste in Volk, sich mit Versprechungén füttern zu lassen, in dem ungluͤcklichen Wahne, es konne sich auf Versprechungen verlassen, wo' es der Ehrlichkeit nicht traut. Sie, meine Herren, haben mit Ihrer gewohnten Einsicht und Ihrem richtigen Gefühl diese Thorheit vermieden; denn was ist es Anderes, als Thorheit, seine Zuversicht auf Schein⸗-Versprechungen zu setzen? Was ist es anders, als ein Spiel, bel dem nur die Unredlichen gewinnen. Denn wer sind, wohl die senigen, die am ersten mit ihren Versptechungen sich bereit finden lassen? Sind es die Klugen, die Gewissenhaften, die Aufrichtigen, die Unterrichteten — mit Einem Worte, diejenigen, welche Vertrauen verdienen? Oder, sind es die Unbesonnenen, die Unwissenden, die Hinterlistigen, die Leichtsinnigen, die Gewissen⸗ losen? Ist es-mdglich, daß bei diesem Spiele mit Geben und Neh⸗ men von Versprechungen die ehrlichen Leute nicht zu kurz kommen? Kann es irgend etwas Anderes beweisen, als Unbesonnenheit auf der einen Seite und. Argwohn auf der andern? Aber, obgleich es keine Sicherheit gewaͤhren kann, so ist es keinesweges gleichguͤltig; oh⸗ leich es nicht zu nuͤtzen vermag, so kann ünd imnuß es doch sehr chaden. Es ist eine falsche Muͤnze, von der man nicht zugeben darf, daß sie gangbar werde; ihr Zweck geht nicht dahin, Betruͤgerei zu entlarven oder zu fesseln, sondern Ehrlichkeit unwirksam zu machen. Wer will es bezweifeln, daß derjenige, der sich durch Versprechungen gebunden hat, eben dadurch an Gewicht und Autorität verliert? Wer will es bezweifeln, daß derjenige, welcher so in einer berathenden Ver⸗ sammlung erscheint, mit Mißtrauen angehört und mit Argwohn betrach⸗ tet werden wird? So wird dann Euer Kaͤmpe entsandt, mit einem Flecken auf seinem Schilde — ein Ritter ohne seine Sporen — ein schmaͤhlich Bestegter, noch ehe er in den Schranken erschienen ist. — Man erzählt von dem Lord Mansfield, als er noch Oberrichter der Kingsbench gewesen, habe ihm ein Advokat ein st in einem sehr heftigen und bitteren Tone gesagt, daß er durchaus von seiner An⸗ icht der Sache wie von seiner Anwendung des Gesetzes ahweichen müͤsse, er aber habe erwiedert: „Freilich thun Sie das — ich weiß das sehr wohl; auch sind Sie dafuͤr bezahlt.“ Und Das oder etwas der Art werden vermuthlich die durch Versprechungen gehundenen Deputirten oft zu ihrer Kraͤnkung hoͤren, zu ihrem Nachtheile em⸗ pfinden müssen, waͤhrend es ihnen zugleich schwer fallen muß, eine befriedigende Antwort darauf zu geben. Indessen, wie entschieden ich mich auch gegen dieses System erklaͤre, so mochte ich doch nicht mißverstanden werden. Ich bin weit entfernt, zu glauben, daß Kandidaten und ihre Freunde -Repraͤsentanten ünd ihre Kommittenten nicht zu einem klaren Verstaͤndniß mit einander kommen muͤssen. Es darf kein Geheimniß ihre Ver⸗ handlungen umhüllen; ein Jeder muß bereit seyn, die Gruͤnde fuͤr seine Meinung anzugeben, und jede Frage i beantworten, welche fuͤr die . seiner Kommittenten für nothwendig erachtet werden mochte. Ohne solche freie i n und offene Darle⸗ gung von Grundfätzen und Ansichten kann viel Mißverstandniß und Uneinigkeit eintreten, anstatt des Zutrauens und der Einigkeit, die, um den gegenseitigen Anstrengungen fuͤr das gemeine Wohl Wirk⸗ samkeit zu geben, so nothwendig sind. Unsere Verbindung, meine Herren, hat stets auf diesen Grundsaͤtzen beruht; daß sie es ferner, daß sie fo innig bleiben moge, ist mein herzlichster Wunsch und das ist es, was mich einen so hohen Werth auf Ihre gute Mein ng fetzen lat, und was diesem letzten Beweise Ihrer liberalen Gesin⸗ m . Ihres ungeschwaͤchten Vertrauens einen so hohen Werth giebt. Gestern Abend fand in der Kron und Anker-Tavern eine Versammlung der Einwohner von Westminster statt, um die An— spruͤche zu vernehmen, welche der Oberst Evans, der anstatt des Herrn . als Wahl⸗Kandidat fuͤr Westminster auftritt, auf die Erwählung zum Parlaments⸗Mitgliede zu haben glaubt. Die Versammlung war sehr zahlreich, und der Oberst ward mit großem Beifall empfangen.
dem festen Lande befindet. Die Britische Fregatte „Briton“ hat eine Mittheilung von dem Miguelistischen General Santa Martha erhalten, wonach der Duero und dessen Barre in stren⸗ gen Blokadestand erklärt werden; es sollen keine Schiffe irgend einer Nation kuͤnftig eingelassen werden, und alle auf dem Flusse befindlichen Schiffe sind gewarnt worden, fuͤr ihre Sicher—⸗ heit zu sorgen, indem die Regierung fuͤr keinen Scha⸗ den verantwortlich seyn wuͤrde, welcher durch eine ge— gen das constitutionnelle Geschwader zu eroͤffnende Kanonade veranlaßt werden koͤnnte. Dies gab zu vielem Parlamentiren Anlaß und man sandte dem General einen Auszug eines Schrei⸗ bens von Lord Palmerston zu, worin erklaͤrt wurde, jede Ver⸗ letzung Britischer Personen und ihres Eigenthums solle durch
die Flotte unter Abmiral Parker an Lissabon geahndet werden.
Dies scheint die Miguelisten einigermaßen eingeschuͤchtert zu ha⸗
ben. Unter dem Britischen Regimente ist Zwietracht ausgebro—
chen, und der Oberst Hodges, der sich beschwert, daß die Aus⸗
länder im Kampfe vorgeschoben und nach dem Kampfe zuruͤckge⸗
setzt werden, hat seine Entlassung genommen. Sir John Doyle,
der zum Major⸗-General der Truppen ernannt worden ist, uͤber⸗
nahm einstweilen den Befehl, den er seitdem an einen Portu⸗
giesen, Namens Pinto, abgegeben hat. Indessen wollen meh⸗
rere Offiziere nach England zuruͤckkehren. Man erwartet hier
einen ausgezeichneten ., angeblich den General Excel⸗
mans, um die Offensive zu ergreifen.“
Hiesige Blätter theilen folgenden Auszug aus dem Schreiben eines Offiziers an Bord des Englischen Schiffes „Al⸗ fred“ aus Alexandrien vom 20. September mit: „Es ist hier eine , Schiffswerfte, und Alles darin scheint sehr wohl eingerichtet zu seyn. Sie ist von einem Franzosen erbaut, der einen seiner Landsleute zum Gehuͤlfen hat. Vor drei Wo⸗ chen wurde hier ein Linienschiff von 140 Kanonen vom Stapel gelassen; es war erst zum dritten Theil fertig und bis zum un— beren Verdeck bekleide! Sie können die Schiffe nicht auf dem Geruͤst fertig bauen, weil das Wasser daneben zu seicht ist. In⸗ deß sobald sie das Schiff nur flott gemacht haben, werden sie bald damit fertig seyn, denn noch vor Ablauf von 6 Wochen will der Pascha es auf der See haben. Ich habe nie einen so aͤußerst thaͤtigen und ruͤhrigen Mann gekannt, wie diesen Mehemed Ali. Man sieht ihn den ganzen Tag uͤber an jedem Fleck des Werftplatzes, und wenn ein Schiff ausläuft, ist er sogleich bei der Hand und ordnet Alles selbst an. Er begiebt sich selbst an Bord, wenn er findet, daß es nicht schnell genug geht, und Übernimmt ohne viele Um— stände die Vefehle hes Capitains und des Steuerimanns. Den
Da die Zahl der Eholera⸗Faͤlle im ganzen Lande sehr abge— nommen hat, so wird das Central⸗Sanitäts-Comité nur noch woöͤ— chentlich eine Liste der vorgekommenen Erkrankungen publtziren.
Nieder lande. Aus dem Haag, 25. Nov. In ihrer gestrigen Sitzung wurde der zwelten Kammer ein Gesetz-Entwurf in Bezug auf das Aufgebet des Landsturms vorgelegt und von folgender
Königl. Boischaft begleitet: „Edelmoͤgende Herren! Schon bei der Erdffnung Ihrer Ses⸗ sion im Jahre 1339 hatten Wir Ew. Edelmbgenden davon benach- richtigt, daß der Dienst des Landsturms von Uns vorbereitet sey. Die Begeisterung, womit Unser freiwilliger Aufruf zu den Waffen aufgenommen worden, und die patriotischen Gesinnungen, von de⸗ nen sowohl das erste , der Schutterei, als die Land⸗ und Sceemacht des Staates belebt sind, haben Uns jedoch gestgttet, die Annahme dieser vorbereitenden Maßregeln zu einer Entfaltung der größten Streikraͤfte bis zu dem Augenblick aufzuschieben, wo großere Gefahren den Boden des Vaterlandes bedrohen würden. Es hat der Vorsehung gefallen, diesen Augenblick herbeizuführen. Unsere Kauffahrteischiffs werden in den Hafen von Frankreich und England mit Beschlag belegt und auf dem Meere von den an unseren Kuͤsten kreuzenden Flotten dieser Stagten weggenommen; eine bewaffnete Franzöͤsische Armee ist in Belgien eingerückt, in der eingestandenen Absicht, die Eitadelle von Antwerpen anzugreifen; diese Armee wird sich demnach dicht an unserem Gebiet qufstellen, welches schon seit langer Zeit von der bewaffneten Belgischen Armee bedroht wird. Die Folgen dieser Ereignisse sind ungewiß, Edelmoͤgende Herren, aber die Sphne des alten Niederlands, welche sich in den letzten Zeiten von neuem ihrer Vaͤter so höͤchst wuͤrdig gezeigt, mußten auf alle moͤgliche Folgen vorbereitet seyn und waren zu der Forderung berechtigt, daß Alles, waz die National⸗Institutionen in Bezug auf die Vertheidigung des Niederlaͤndischen Grundgebietz vorschreiben, ins Werk gesetzt werde. Unsere Verordnungen vom letztverflossenen 17. Rovember und vom heutigen Tage haben hierfur gesorgt. Sie bezwecken die Mobilmachung des Aten und ten Aufgebotzs der Schutterel und der bewaffneten National⸗Macht. Sie enthalten den Aufruf des Landsturm 8. Durch Mittheilung dieser Verord⸗ nungen an Ihre Versammlung und durch Vorlegung des beigefuͤg⸗ ten Gesetz- Entwurfes leisten Wir den Bestimmung en des Iysten Ar⸗ tikels des Gesetzes vom 11. April 1827 Genüge. Auch hierin ver- trauen Wir auf Ihre patriotische Mitwirkung und empfehlen Sie, Ebdelmgende Herren, der heiligen Obhut des Höͤchsten, Im Haag, 23. November 1832. e Wilhelm.“ Der den Eeneralstaaten mit dieser Königl. Botschaft vorge—
legte Gesetz Entwurf enthaͤlt die nachstehenden Artikel:
Art. 1. Der Landsturm hesteht aus allen wehrtzaren Man⸗
das System der verlangt werdenden Versprechungen, das wie eine
nern, welche, nicht bereits in Person bei der Land- oder Macht, bei der National-Miliz der Schuttereien oder bei en
anderen mit Unserer Zustimmung errichteten freiwilligen En
dienend, das I9gte Lebensjahr erreicht und das 5oste noch uͤberschritten haben. — Art. 2. Der Dienst beim Lanisp uͤberhebt nicht der vom Gesetz auferlegten Verpflichtungen Dienste bei der NationalMiliz oder bei den Schuttereien, hindert nicht die Dienstnehmung auf bestimmte oder unbestim Zeit, sowohl fuͤr die eigene Person, wie als Stellvertreter hei See- oder Landmacht oder bei einem anderen mit Unserer Gen migung errichteten oder noch zu errichtenden freiwilligen Corpz Art. 3. Vom Dienste beim Landsturm werden dispensirt: i) f jenigen, welche durch Krankheit oder Gebrechen untauglich)
stellten Lootsen an den Muͤndungen der Fluͤsse und Seehaͤfen Art. 4. Die Motive zu der im vorigen Artikel erwahnten d pensirung sollen in jeder Gemeinde durch drei Mitglieder Ortsbehörde, die vom Chef dieser Behoͤrde zu ernennen ; beurtheilt werden; man wird gegen ihren Ausspruch hin vier Tagen, nachdem derselbe erfolgt kst, an den Gemein derath pelliren konnen, der die Sache schließlich erledigen soll. —— 5. Die vorerwaͤhnte Kommission und der Gemeinderath s sich zur Beurtheilung physischer Uebel von einem durch den? germeister zu bezeichnenden Arzt oder Wundarzt assistiren lassen Art. H. Alle Landes,, Provinzial⸗ und Orts⸗Beamte, welche das en derliche Alter u. s. w. haben, gehoͤren auch zum Landsturm, und solll denjenigen, die in ihren Anstellungen nicht vermißt werden nen, ohne daß der gehoöͤrige Gang der Verwaltung in Ge kommt, die temporaire Erlaubniß bewilligt werden, keinen an den Exercitien oder Dienst-Verrichtungen zu nehmen. Art. 7. Ausgeschlossen vom Dienste beim Landsturm sind! jenigen, die durch ein Urtheil, welches von keinem neueren kenntniß oder Beschluß kraftlos gemacht worden, zu einer dem Gesetze entehrenden Strafe verdammt wurden. — Art Insofern der Landsturm zur Besetzung von Festungen oder! sten, oder zur Verstaͤrkung der daselbst befindlichen Garnssp und somit zu einer langwierigen Abwesenheit fuͤr noͤthig an tet werden moͤchte, so sollen zu diesem Ende vorzugswess! Freiwilligen erwaͤhlt werden, welche sich dazu anbieten; z naͤchst die Unverheiratheten und Wittwer ohne Kinder, ahtzg 3 Verheiratheten und Wittwer, welche die wenigsten in esitzen.
Nach Berichten aus der Antwerpener Citadelle) 22sten d. Morgens 9 Uhr weiß man dort bereits, daß eine Abtheilung des Franzoͤsischen Heeres ihre Richtung nach Seite Westwezel und Putten genommen hat. Am vorigen hatte man in der Umgegend der Lunetten „St. Laurent“ „Kiel“ eine Anzahl unbewaffneter Franzoͤsischer Militairs hen, doch uͤbrigens keine Arbeiten oder Bewegungen im Umn der Citadelle wahrgenommen.
Aus Bergen op Zoom wird berichtet, daß am Nach tage des 22sten 400 Mann Franzoͤsische Infanterie zu Zan und 200 M. zu Berendrecht angekommen waren. In M hatte man die Nachricht, daß am 22sten Nachmittags eine lonne Franzoͤsischer Truppen, etwa 4000 M. stark, an Spitze sich die Herzoge von Orleans und Nemours besin haben sollen, bis zum Graͤnzpfahl hinter Zundert vorgn war. Promenade machten, und man wollte wissen, daß sie auf wieder zuruͤckgezogen seyen.
Zu Egmond am Meere sind am 20sten Nachm drei Englische Kriegsschiffe gesehen worden. Am Llsten mittags halb 11 Uhr hat man, wie vom Helder gemeldet! dort ebenfalls drei Kriegsschiffe wahrgenommen, die sllomt segelten. Am 22sten kamen zwei Englische Kriegsschiff / so m bei Huisbuinen voruͤber, daß man die Geschuͤtzstuͤcke des ein hat zahlen konnen.
In Amsterdam sind heute die Fonds-Course etwas g gen, doch fand nur ein geringer Umsatz statt.
GS ellg ien.
Bruͤssel, 24. Nov. In der gestrigen Sitzung der! präsentanten⸗-Kammer nahm der Minister der auen tigen Angelegenheiten das Wort, und suchte die dem! nisterium gemachten Vorwuͤrfe hinsichtlich der Art und h wie die Räumung des Gebiets bewerkstelligt werden soll entkraͤftigen. Er fand es billig, daß die Kammer die Folge ser Räumung kennen zu lernen wuͤnschte. Er sagte, daß d binette von geen ee g und England von ihrem Rechte Gu machten, indem sie ohne Mitwirkung Belgiens die zur rung der von ihnen eingegangenen Verpflichtungen geh Maßregeln ergriffen hatten. Den Vorwurf zuruͤckweisen die Einmischung nur die Räumung des Gebietes und nih vollstaͤndige Ausfuͤhrung des Traktates vom 15. Nov, zum; habe, berief sich der Minister auf die Note der Hoͤfe von don und Paris vom 22. Okt., worin gesagt wird, die Räumung des Gebietes nur als erster Schrüut Ausfuhrung des Traktates zu betrachten sey. Er ba tete ferner; daß die Regiekung, indem sie den Map zur Raͤumung ihre Zustimmung gegeben, ihre Befugnisi äüäberschritten habe, da nicht vom Abschluß eines neuen Tt sondern nur von Ausfuhrung eines von den Kammern migten Traktats die Rede gewesen sey. In Bezug in von einigen Mitgliedern geäußerte Besorgniß, daß mal Hollaͤndern die ihnen nach dem Traktat vom 15. Nov. ih den Gebietstheile ausliefern wuͤrde, bevor man vollstaͤndi cherheit hinsichtlich der Ausfuͤhrung des ganzen Traktat bemerkte der Redner, daß er in dieser Hinsicht gewiss— materielle Beruhigungen geben koͤnne, wenn ihm nicht Umstande die strengste Verschwiegenheit zum Gesetz n Aber auch selbst auf die Gefahr, sich der Mißbilligung de mer auszusetzen, duͤrfe er fuͤr jetzt diesen Punkt nicht del eroͤrtern, da dies die ihm uͤbertragenen Interessen gi hieße . Herr von Meu len aere erklärte, daß Vel keine Weise das Recht habe, sich dem Traktat vom 15. y ; widersetzen, da ihm die Ausfuͤhrung desselben garantirt sey und in diesem Augenblick bewerkstelligt werde; er aber darauf, daß man dem König von Holland nicht: 4 Gebietstheil' ausliefern duͤrfe, bevor man nicht hin int cherheit fuͤr die vollstaͤndige Ausfuͤhrung des Traktats⸗
abe. 4. nicht, so ersuche er denselben, sich Mehrere Stimmen: „Erklaͤren Sie sich; erklaͤren Herr Goblet: „Ich habe dies bereits gethan, mir möglich ist.“ — Viele Stimmen; „Werden ßen in Limburg und Luxemburg einruͤcken?'!«—= . 6 heftig: „Das weiß ich nicht!“ Im Verlauf 5. ä wurden Eröle bereits erwähnt) die ersten Paragraphen angenommen.
daruͤber zu ell Sie so wel
—
In der heutigen Sitzung beschaftigte sich die n
Hes
Es schien aber, daß diese Truppen nur eine militain
die ]] der Herr Gr Lir⸗Gouvernement erklaͤrte dem General Tabor am 16ten
nd, wenn Herr Pescatore nicht binnen acht Ta—
.
Kammer ausschließlich mit dem 5ten Paragraph, der der von der Einmischung Frankreichs und Englands ohne zu einem Entschluß zu gelangen. Die Berathung uuf Möntag perschoben. Die Herren Goblet und Le— rllaͤrten im Laufe der Debatte, daß die Zwangs ⸗Maß⸗ en Holland von Seiten Englands und Frankreichs sich auf beschraͤnken wurden, die Räumung der Citadelle von yen zu bewerkstelligen.
König ist heute Morgen um 8 Uhr von hier uͤber nach Boom abgereist, und wird noch heute wieder in suruckerwartet. = hie sigen Blätter melben, daß der Oberst Caradoc istructionen von London verlangt habe, ehe er sich dar—
sind; h) die Geistlichen aller Glaubensbekenntnisse; die q sprechen koͤnne, ob die Englische Regierung in die even— der Stadt Antwerpen durch Franzoͤsische Trup⸗
hesetzung lige. 2 J . . berichtet zus Ostendi vom 22sten d. M. „Heute gunscrer Fischer⸗Fahrzeuge mit einem Englischen Offizier o hier eingelaufen; der Engländer zog Erkundigungen „Einmarsch und uͤber das Vorruͤcken der Franzoͤsischen in Belgien ein, und kehrte bald darauf zu dem verei— Heschwader zuruͤck, welches auf der Hoͤhe der Insel Wal—⸗
t. Ir amur wird gemeldet, daß Herr Pescatore- unter ung zweier Offiziere von dort nach Arlon abgereist ist. löremburg.) aan schreibt aus Gent vom 23sten d. M.: „Heute Mor, D hier drei Kabinets-Couriere von London kommend nach Lwuürchgegangen. Der zuletzt eingetroffene reiste so eilig, nch London nach Dover 6 Pferde hatte vorlegen lassen; er fand er kein Paketboot und bezahlte 400 Fr.,, um mit besonderen Schiffe uͤbergesahren zu werden. Der Courier se mehreren Leuten, daß ihm niemals eine so dringende mpfohlen worden waͤre.“ twerpen, 24. Nov. Das Hauptquartier der Franzoͤ— srmee ist von Merxem nach Borgerhout verlegt worden, der Marschall Gérard heute fruͤh angekommen ist. Die sschen Prinzen hielten sich heute einige Stunden in der auf und nahmen mehrere oͤffentliche Gebaͤude und Merk keien in Augenschein. Der Herzog von Nemours inspi— Begleitung mehrerer Franzoͤsischen Generale die laͤngs sual errichteten Batterieen. — Die eigentlichen Belage— bperationen koͤnnen vor dem 27sten nicht beginnen. Die mnolungen wegen Neutralitaͤt der Stadt dauern fort; der lEChaffe soll sich indessen weigern, eine bestimmte Erklaͤ— dieser Hinsicht abzugeben. r Emancipation zufolge, besteht der Herzog von Or— htauf, daß, im Fall eines Sturmes, ihm sein Platz als r Awant- Garde eingeraͤumt werde, und es scheint be— n, daß er an der Spitze seiner Brigade die erste Bresche wird. ngefahr 2000 Minirer beschaͤftigen sich seit drei Tagen fertigung von Schanzkoͤrben; diese Anzahl scheint indes— ch nicht hinzureichen, denn gestern wurde auch ein Theil len⸗Truppen zu dieser Arbeit benutzt. Bis jetzt werden beiten durch das schoͤnste Wetter beguͤnstigt. — Am Ha— der Täte de Flandre gegenuͤber, werden zwei neue Batte— richtet. die Franzoͤsisschen Ingenieur⸗Offiziere erklaͤren laut, daß die rung nicht von langer Dauer seyn werde. Der Angriff der Tate de Flandre beginnen, und man wird versuchen, üser, wodurch dies Fort vertheidigt wird, mittelst eines siches des Deiches bei Burcht, ablaufen zu lassen. Es zhwährend Franzoͤsische Offiziere mit Rekognoszirung der lungen und mit Aufnahme der Gegend beschaͤftigt, GHeßern waren die Holländer damit beschaͤftigt, bei Lie fkens⸗ swiscen Doel und Calloo einen Deich-Durchstich zu bewerk⸗ fn. Die durch diese Demonstration in Schrecken gesetzten un sind nach Antwerpen gekommen, um schnelle Huͤlfe zu ngen. Sie sagen aus, daß von dem Fort Perlt mit Kar⸗ en auf den Belgischen Major Kailwaert geschossen worden er gleich nach erhaltener Anzeige eine Rekognoscirung un jn. — Man weiß noch nicht, welche Vorsichts-Maßregeln nserer Seite getroffen werden sollen. Der Oberst Buzen ine Adsutanten waren den ganzen Tag uͤber in Bewegung oc spat am Abend hatte ber Oberst eine Konferenz mit Marschall Gérard.
Deutschland.
hünchen, 23. Nov. Ihre Majestaͤt die regierende Koͤni⸗ heute Vormitags um halb 10 Uhr mit Sr. Majestaͤt dem Dtto und Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Mathilde
Inning abgefahren, um Se. Durchl. den Prinzen Eduard,
r Ihrer Majestaͤt, welcher mit der nach Griechenland mar— din Escadron des Chevauxlegers⸗Regiments „Koͤnig“ heute inttefen wird, zu sehen. Die Gluͤckwunsch-Adressen mehren sich noch immer, welche rung Behörden wie Gemeinden aus Veranlassung der Er— goes Koͤnigs Otto auf den Thron von Griechenland ein— Auf die Adresse des Regierungs-Kollegiums von Bai— erviederten Se. Majestät der König von Bayern unter m „Wohl sagt diese Adresse wahr, daß die Verpflanzung Sprossen Meines Königl. Hauses auf den freien gluͤcklichen Griechenlands ein weltgeschichtliches Ereigniß ist; aber vße Theilnahme Meines Volkes an demselben prägt ihm ds einen erhabenen Charakter auf.“ die durch mehrere Blaͤtter verbreitete, ungegruͤndete Nach—⸗ bon dem Ableben Sr. Excellenz des Staatsminister Grafen * (der vor kurzem sein Tästes Lebensjahr antrat), hatte nlaß in einem leichten schlagaͤhnlichen Anfalle, der diesen
hichneten Staatsmann bald nach der Ruͤckkehr von seinen
gensburg gelegenen Guͤtern betroffen hatte.
om 15. November an sind alle Sanitaäts-Kommissionen Franzöͤsischen Graͤnze in Rheinbayern aufgehoben, und eisenden können ö durchpassiren.
ixemburg, 24. Nov. Nachdem gestern Morgen Herr tore in Freiheit gesetzt worden und hier angekommen war, Herr Thorn, da die uͤbrigen von Seiten der Großherzog— BVehoͤrden gestellten Bedingungen ebenfalls erfuͤllt waren,
be J Uhr aus dem Gefaͤngnisse entlassen. Das hiesige Er glaube auch, daß dies die Ansicht des Ninistn⸗ ne bemerkt bei dieser Veranlassung: „Wir haben gesagt,
le Vermittelung der Hohen Bundes,Versammlung zu Gun— w Herrn Pescatore fruͤher oder spaͤter ein glaͤnzendes Re— sefern wurde; unsere Voraussicht, gegruͤndet auf das Ge— National-⸗Wuͤrde, ist in Erfuͤllung gegangen. Das
9 Freiheit wieder erlangt hätte, man zu außerordent— T tegin . wurde. Gestern, wo die gesetzte abllef, ist Herr Pegeator in Freiheit gesetzs worden.
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Seine Freunde sind ihm bis Mamer entgegen gegangen; um 11 Uhr befand er sich in unsern Mauern und im Schooße seiner Familie. So sind also die Befehle des Bundes geachtet, und ohne irgend eine Bedingung oder einen Vorbehalt ausge— fuͤhrt worden. Was Herrn Thorn betrifft, so war er der Ge— genstand einer besondern Unterhandlung, und ist derselbe nur unter Bedingungen, die der Sache des Herrn Pescatore fremd sind, freigelassen worden, wie auch aus der nachstehenden Ver— ordnuug zur Genuͤge hervorgeht:
„„Der General⸗Major, Praͤsident der Kommission des General⸗ Gouvernements des Großherzogthums; — Nach Einsicht der De⸗ pesche des Herrn Geheimen Referendarius Sr. Majestaͤt fuͤr die An⸗ gelegenheiten des Großherzogthums vom 15. Aug. d. J. welche die Bedingungen enthält, unter denen Se Majestaͤt der König-Groß⸗ herzog in die Freilassung des Advokaten Thorn, der als einer der Haupt⸗Anstifter der Empt rung verhaftet worden ist, gewilligt hat; — nach Einsicht der späͤteren Depeschen desselben Kber denselben Gegenstandz und den Venachrichtigungen, welche wir demzufolge dem Militair⸗Gouvernement der Bundes Festung Luxemburg gege— ben haben; in Betracht, daß, seit der Freisprechung der Ette brucker Wefangenen durch die Assisen in Namür, die in Rede stehenden Be—⸗ dingungen sich darauf beschraͤnkten, daß 4 alle gegen andere in dieselbe Angelegenheit verwickelte Personeh a g t Verhafts⸗ Befehle n n ren und daß 2) alle gegen Lurxembur⸗ ger wegen politischer Gruͤnde eingeleitete gerichtliche Unter= suchungen niedergeschlagen wuͤrden; in Betracht, daß das Militär- Gouvernement uns durch sein Schreiben vom heu= tigen Tage die Versicherung giebt, daß diese Bedingungen erfuͤllt worden sind; — in Betracht, daß, wenn im Monat Oktober d. J. das in dieser Beziehung zu treffende Arrangement der vorlaͤufigen Loslassung des am 19. Okt. in Semmingen verhafteten Herrn Pes⸗ catore untergeordnet worden, die r h desselben nach der Stadt Luxemburg, ohne Bedingung des Austausches gegen Herrn Thorn, der Ausführung dessen, was gegen die urspruͤnglichen Bedingungen zur Freilassung des Letzteren versprocheu wurde, kein Hinderniß mehr in den Weg stellt; — verordnet: Artikel 1. Der Herr Thorn wird den Haͤnden des Militair-Gouvernements dieses Platzes übergeben, um von demselben denen ausgeliefert zu werden, welche ihm die Er⸗ fuͤllung der oben erwaͤhnten ,,, zugesagt haben. Art. 2. Die gegenwartige Verordnung wird dem General Proecureur beim obern Gerichtshofe und dem Capitain, Commandeur der Mare— chaussee des Großherzogthums, zugefertigt.
Lutemburg, den 23. November 1832. ; Der General-Maior, Praͤsident der Kommission des General⸗Gouvernements des Großherzogthums, (gez.) von Goed eck e.““
Italten.
Genua, 17. Nov. Nachdem JJ. MM. der Konig und die Koͤnigin sich schon seit mehreren Tagen hier befunden, ist nun— mehr auch die verwittwete Koͤnigin, Marie Christine, von Turin hier angekommen.
Der Koͤnig hat dem Kardinal Morozzo, Bischof von No— vara, den Annunciaten⸗Orden und dem Staats⸗Minister Mar— quis von Brignole-Sale, so wie dem General-Gouverneur von Genua, Ritter von Castelborgo, das Großkreuz des St. Mauri⸗ tius- und Lazarus-Ordens verliehen.
Se. Maj. der Koͤnig beider Sicilien sind gestern Abend hier eingetroffen und heute fruͤh von unserm Koͤnige bewillkommnet worden. — Vorgestern lief eine aus einer Fregatte und zwei kleinern Schiffen bestehende Neapolitanische Flottille, unter dem Befehle des Generals Caracciolo, in unsern Hafen ein.
Florenz, 20. Nov. Ihre Königl. Hoheit die Großherzo⸗ gin von Baden ist am 16ten von hier nach Rom abgereist.
Rom, 17. Mon Mer Boltz i sl n Sese nr nr C = eiligen Stuhle, Vicomte Vilain XlllII., ist von Florenz hier angekommen.
Portugal.
Porto, 16. Nov. Die Chrontea Con stitucional giebt folgenden offiziellen Bericht uͤber einen am 13ten unternom— menen Ausfall, waͤhrend sie uͤber den (gestern bemeldeten) vom 14ten noch schweigt: — .
„Heute fruͤh um 5z Uhr bewerkstelligten wir einen Ausfall mit ungefahr 1660 Mann, naͤmlich drei leichten Bataillonen, einem Pio⸗ nier⸗Detaschement, z Compagnieen des 6ten Infanterie ⸗Regiments und (iner Eompagnie der Naͤtional-Freiwilligen von Porto, saͤmmt= lich unter dem Kömmando des Oberst Schwalbach. Diese Streit- kräfte setzten bel Quebrantos über den Duero, und nachdem sie feindliche Piquets, denen sie nur zu einem einmaligen Feuern Zeit ließen, Kbckrascht und gefangen genommen, erstiegen sic die von ih⸗ nen besetzt gewesenen Stellungen, wahrend sie dieselben in der Flanke mit gleiche. Heftigkeit angriffen. Unsere Mandver wurden so schnek aus. gefuhrt, daß unsere ganze Macht schon im Besihz des linken Strom⸗Ufers war, während der Feind erst sein Feuer erdffnete. Indeß diese Operation vor sich ging und unsere Truppen die . . auf der rechten Flanke des Feindes einnahmen, befehligte der General Tor⸗ res einen Ausfall aus dem Fort der Serra, in der Absicht, die Re⸗ bellen von vorn anzugreifen. Sie konnten der Gewglt dieses dop⸗ pelten Angriffs nicht widerstehen und eden sich zuruͤck, indem sie ihre Baͤtterleen, aus denen sie noch gestern so schweres Metall ab⸗ feuerten, in unseren Haͤnden ließen. Waͤhrend der Feind auf der Seite von Qebrantos und der Serra in die Flucht geschlagen wurde, passirte ein Trupp Matrosen von unserer Schwadron, mit Saͤbeln und Pistolen bewaffnet, den Fluß gegenüber dem Trem do Ouro, und von dem Feuer der Batterie von Conego gedeckt, nahmen sie die feindlichen Batterieen zur Linken in Besitz und vernagelten die Geschütze. Rachdem der Zweck dleses Offensip⸗Streisfzuges so ruͤhm⸗ lich erreicht war, zogen sich die Truppen in der besten Ordnung zu⸗ ruͤck, und das Gewehrfeuer verstummte ganzlich. Unter dem Ge— fechte kamen sehr viel Ueberlaäͤufer von der Rebellen Armee zu uns. Mehrere Bauerfrauen mit Lebensmitteln benutzten die Gelegenheit, um uͤber den Fluß heruͤberzukommen. Wir hatten einige Gefangene, und die Zahl dieser und der Ueberlaͤufer belaͤuft sich zusammen auf mehr als 150 Mann. Der Verlust des Feindes muß beträchtlich seyn, denn mehrere Plaͤtze auf dem Schlachtfelde waren mit Tod⸗ ten desselben bedeckt. Auch sind 2 Offiziere der Rebellen in unsere Haͤnde gefallen, und der Oberst- Lieutenant, welcher das Bataillon des ten Jaͤger-Regiments befehligte, blieb auf dem Kampfplatze. Auf unserer Seite betragt der Verlust an Getöodteten und Verwun⸗ deten nicht mehr als 30; doch sind die offiziellen Berichte noch nicht fertig, und wir sind daher nicht im Stande, unseren wirklichen Ver⸗ lust genau anzugeben. Bis um 1 Uhr Mittags kamen noch fort⸗ während Gefangene und Ueberlaͤufer hier an.“
Griechenland.
Als Fortsetzung der (in Nr. 325 der St. Zeit. enthaltenen) Nachrichten uͤber die Lage von Griechenland theilt die Allge, meine Zeitung unter Anderem das nachstehende Aktenstuͤck mit: „Der Bericht, den die Griechische National-Zeitung (un— term 29. August) uͤber die gewaltsame Wegfuͤhrung der Depu⸗ tirten gab, lautete folgendermaßen: „„Nach den vielfachen Schwierigkeiten, welche der National-Versammlung entgegen⸗ traten, erst bei ihrer Vollzaͤhligmachung und Konstituirung, dann im Fortschritte ihrer Arbeiten, geschah endlich eine ver— wegene Unternehmung gegen sie, welche einen ganz kriminellen Charakter an sich traͤgt. Am 190ten (22sten) . M. um 5 Uhr Nachmittags, wahrend die Versammlung in voller Ruhe zu Ra— the saß, kamen einige Fluͤchtlinge aus den um Nauplia gelegenen
Kasernen und von densenigen Truppen, welche ihre Loöhnung ver⸗
maͤchtigter aus Hydra.
langten, bewaffnet zum Versammlungs⸗Hause, und da Niemand Wache hielt, stuͤrmten sie plotzlich hinein und begannen an die Bevollmaͤchtigten Hand anzulegen. Nachdem sie, so viel sie konn⸗ ten, von denselben ergriffen, entfernten sie sich, ihre Gefangenen mit sich fuͤhrend, unter denen sich neun von den Vornehmsten befanden, fuͤr deren Ausloͤsung sie beträchtliche Summen for— derten. Die Ergriffenen waren folgende Herren: Panutzos No— taras, Abgeordneter aus Korinth und Praäsident der Versamm— lung; Anagn. Delijanis, Bevollmächtigter aus Karytene; A. Photilas, Bevollmächtigter aus Kalabryka; J. Ch. Petru, Be— vollmaͤchtigter aus Aspropotamos; G. Dariotis, Bevollmaͤchtig⸗ ter von Kalamatas; S. Spiliotopulos, Bevollmächtigter aus Nauplia; N. Mpotasis, Bevollmaͤchtigter aus Cyntsa; D. Me— litopulos, Bevollmächtigter aus Vostiza; D. Kriezis, Bevoll— Viele betrachteten dies Wagniß als das Weik einer hoheren Nachstellung und politischer Intriguen, aber wir, die wir keine solche Verderbniß unter den Hellenen anneh— men wollen, verschieben unser Urtheil hieruͤber, bis wir bestimm— tere Gewähr erfahren. Indem wir aber schaudern uͤber den Verrath und uns betruͤben über dessen Folgen, geben wir den Befehlshabern, denen gegenwärtig die Wahrung der oͤffentlichen und Privat⸗Sicherheit obliegt, den Rath, mit der That und nicht bloß durch Worte zu zeigen, daß sie die Eintracht wuͤnschen und ihr Leben fuͤr das allgemeine Wohl opfern. Die jetzigen Tage sind die letzten des provisorischen Zustandes, und ihr gegenwaͤr— tiges Verhalten wird ihre bieljaͤhrigen Kämpfe besiegeln. Wie bitter, wenn eine einzige That den im schönsten und heiligsten Kampfe errungenen Ruhm zu Grabe trägt!“
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Berlin, 30. Nov. Ihro Königl. Hoheit bie Frau Prin—
zessin Albrecht haben dem hiesigen Hof⸗Mechanikus Herrn Amuel fuͤr angefertigte neue Reverbere⸗ Spiegel zum Beweise Höchster Zufriedenheit zwei große sehr kostbare Porzellan-Vasen zustellen zu lassen geruht. So wie in andern Staͤdten des Herzogthums Sachsen, so ist auch in Weißenfels das Fuͤselier-Bataillon des 31sten Infanterie⸗Regiments, welches nach dem Allerhoͤchsten Befehle kuͤnftig die Garnison dieser Stadt bilden wird, bei seiner Ruͤck⸗— kehr von Achen feierlich empfangen worden. Eine Anzahl Buͤr— ger holte das Bataillon bereits vor der Stadt ein und gab da— durch seine Freude an der Wiederkehr der vaterlaͤndischen Krie— ger zu erkennen. Dasselbe Gefuͤhl sprach sich auch auf einem Fest-Balle aus, der einige Tage darauf dem Offizier-Corps von Seiten der Stadt gegeben wurde.
Kunśe⸗ Nachrichten. Ueber ein antikes Onyx⸗-Gefäß.
Waͤhrend man uͤber die Wegfuͤhrung des beruͤhmten Man— tuanischen Gefaͤßes aus Braunschweig laut klagen hoͤrt, ist kuͤrz= lich hier in Berlin ein aͤhnliches antikes Denkmal zum Vorschein gekommen, welches zwar an Groͤße jenem nachstehen muß, allein an Schoͤnheit und Interesse der darauf befindlichen Darstellung dasselbe weit uͤbertrifft Es ist ein Balsam⸗Flaͤschchen (balsama— rium, onyx), 3! Zoll hoch, 44 Zoll im Umfang, aus einem orientalischen Onyr von vier Lagen gearbeitet, deren Farben, vom blaͤulichen Weiß bis ins dunkelste Onyxbraun rein absetzend und vom schoͤnsten Feuer, besonders bei Licht, zu den Fslden xo istoꝑ M f be ng tzhnd d 3 kö ö k dlese folgen ben ölnß Mrion:
Drei Frauen sieht man mit einem neugebornen Knaben beschaͤftigt. Daneben zur Rechten, jedoch von jener Gruppe ge—⸗ trennt, auf hohem Felsen einen Tempel, und jenseits des Felsens Venus in schöner sitzender Stellung einen Schild haltend, worauf die Aegis mit dem Medusenhaupte gebildet ist, waͤhrend zu ihren Fuͤßen ein Helm liegt. Ihr Blick ist indeß nach der anderen Seite auf ein errichtetes Siegeszeichen gewendet, auf dessen Stamm sie ihre rechte Hand k und an dessen Fuß ein Besiegter in phrygischer Tracht mit auf den Ruͤcken gebundenen Haͤnden am Boden sitzt. Irrthuͤmlich hat man diesen fuͤr ei⸗ nen Germanen oder Dacier, ja selbst fuͤr den Aeneas ansehen wollen, so wie die Venus fuͤr eine Victoria. Allein die Tracht jenes Gebundenen ist nicht germanisch, so wenig als der ganze Habitus der Figur fuͤr einen Nordlaͤnder paßt, Indeß bezeich⸗ net auch der phrygische Anzug nicht ausschließlich Trojaner und Phrygier, sondern alle Orientalen, selbst Baktrier und Inder werden dadurch angedeutet. Die Venus mit Schild und Helm, welche mit der Rechten das Tropaͤum faßt, bedeutet zwar da— durch allerdings einen neuerrungenen Sieg, bleibt aber darum nicht weniger die auf unzähligen Muͤnzen und Denkmaͤlern mit denselben Attributen vorkommende Ahnherrin und Beschuͤtzerin des Julischen Kagiserhauses (Venus Genetrix), so wie uͤberhaupt des Roͤmischen Imperiums. Ferner koͤnnen die drei mit dem Knaben Beschaͤftigten nicht Nymphen seyn, sondern ihr voll— staͤndiger Anzug, Tunika und Obergewand, verraͤth angesehene Frauen. Endlich ist ganz zu unterst noch ein Lorbeerkranz um das Gefäß geschlungen.
Nach diesem Allen kann die unzweifelhafte Bedeutung der ganzen Darstellung, wodurch der Werth des koͤstlichen Denkmals gar sehr erhoͤht wird, nur folgende seyn:
Im Jahre 20 vor Christi Geburt (à. 734 der Stadt Rom), um dieselbe Zeit, als dem Augustus sein aͤltester Enkel und muthmaßlicher Erbe, Cajus Caͤsar, der spaͤter in der Bluͤthe der Jugend starb, von seiner Tochter Julia geboren wurde, gab Phraates, der Koͤnig der Parther, durch die gegen seine Grän— zen anruͤckenden Legionen in Schrecken gesetzt, freiwillig die in den Niederlagen des Crassus und Antonius gewonnenen Roͤmischen Feldzeichen und Gefangenen zuruͤck, Tigranes wurde durch ein Roͤmisches Heer zum Koͤnig von Armenien eingesetzt, und selbst aus Indien kamen Gesandte, um die Freundschaft der Roͤmer zu suchen. Augustus, der damals mit dem Heer in Syrien stand, betrachtete diese Erfolge als die ehrenvollsten seiner Regierung. Ein Triumphbogen, ein dem rächenden Mars errichteter Tempel, so wie zahlreiche Muͤnzen mit den Inschriften: Signa a Parthis recepta, s. a. P. reddifa, Armenia recepta ete., und der ein stimmige Jubelruf aller Dichter des Zeitalters bezeugen den Werth, welchen man dieser Demuͤthigung der Parther beilegte, und welche Hoffnungen der Besiegung des Orients daran ge— knuͤpft wurden. Der unter solchen Auspizien geborene Thron— erbe, den Augustus bald nachher an Sohnes Statt annahm, schien zum Triumphator des Morgenlandes designirt zu seyn. Der Xr desselben, Agrippa, die Stuͤtze der Hire sch des Augustus, war damals wahrend dessen Abwesenheit mit ganz neuer Vellmacht unter dem Titel praefectus urbi Reichsverweser, und kurze Zeit darauf sogar Theilhaber der Tribunicischen Ge— walt oder der uͤber den Gesetzen stehenden Machtvollkommenheit. Da nun Rom damals nur drei Kaiserliche Frauen besaß, so kann
die Deutung des Denkmalg in keinem Punkte zweifelhaft seyn