cher Nedner schon im voraus geruͤstet sey, denten) Amendements zu dem Adreß⸗Entwu ehe dieser letztere noch einmal abgefaßt gewe die Kammer hieruͤber spaͤterhin
da ihm (dem Praͤsi rf uͤbergeben worden
t zu bestimmen, indem es vorlaͤu fig nur darauf ankomme, in den Bureaus von der Adresse Kennt niß zu nehmen. Die Deputirten verlie den Saal und kehrten nach einer Stunde zuruͤck. Der Praͤsi dent verlas jetzt den nachstehenden
; Adreß-Entwurf—
„Sire! Die Deputirten⸗Kammer emp aufs neue die Gefuͤhle des Schmerzes und die das gegen Ihre Person gerichtete A blicke, wo Sie sich in die Mitte der
reihen uns enger als je um
fuüͤr den Sie nicht umsonst unse wir wollen Ihnen als der von Ihnen uͤberwu plotte muͤde; Des
Bollwerk dienen gegen die letzten Versuche undenen Factionen, — Frankreich ist der Kom— Despotismus und Anarchie sind ihm ein Greuel; es will, — und es ist unser Aller, als seiner legitimen Organe, Pflicht, solches laut zu verkünden, — es will die Eharte von 183 und bi— durch sie gegruͤndete Dynastie und schützende Monarchie, gestuͤtzt auf verfassungsmaͤßige Institu⸗ tionen, die mit den wahren Grundsaͤtzen der Jult-⸗Revölution im Einklang stehen und gleich entfernt sind von den Ueberlieferungen einer Neyublil und von der Erinnerung an eine Resiguration, die' es ver— wirft. — In Paris, wie im Westen, hat Frankreich nur Feinde unter Farben gesehen, die nicht mehr die seinigen sind und es nie wieder seyn werden; es hat ste unter dem Schutze des einzigen Paniers, das Wzrnoch anerkennt, — der Fahne der Ordnung und Freiheit, besiegt. Diese Fahne war es, die jene National-Garde und jene Linien⸗ Truppen um sich versammelt sah, deren Einigkeit und Tapferkeit die blutigen Herausforderungen einer nach Unfüg begierig haschen⸗ den Faction zurückwies, und dadurch die Hauptstadt rettete und die strafbaren Hosnungen der Feinde der Ordnung vernichtete. — uns schmerzt das in diesen Tagen vergossene Blut, in denen die consti⸗ tutionnelle Monarchie ihre wahren Freunde erkannt und Frank— reich Sie, Sire, mit Ruͤhrung, aber auch mit Stol; inmitten jenes traurigen Kampfes mit jener ruhigen Unerschrockenheit erblickt hat, die den Empdrern die Waffen aus der Hand windet und dem Ge— s'tze den Sieg verschafft. — Konnte noch irgend etwas den Unwillen steigern, den dieser strafbare Aufruhr erregte, so war es der Ümstand, daß in demselben Augenblicke, wo solcher in Paris ausbrach, die vorige Dyngstie im Westen das Feuer des Buͤrgerzwistes aufs neue anfachte. Ihre Blicke auf den Sitz der Regierung gerichtet, schienen die Anhaͤnger dieser Dynastie nur auf Empörung und Anarchie zu warten, um sich derselben zur Ausfuͤhrung ihrer verderblichen Anschlaͤge zu bedienen. — Wir haben die gehaͤs⸗ sigen Verbrechen beklagt, wodurch jene Provinzen nur allzu lange y,, worden sind. Wahrend das freie, verfassungsmaͤßtge Frankreich im Begriff stand, sie mit allen Vorzuͤgen des 'bffentli— chen unterrichts. und allen Vortheilen der Cipvilisation auszustat⸗ ten, geboten Maͤnner, die allzu sehr daran gewohnt sind, die Ein— wohner jener Departements zu blinden Werkzeugen ihres Ehrgeizes zu gebrauchen, im Namen einer Religion des Frledens und der Ein— tracht, Mord und Straßenraub. Unsinnige Unternehmungen, ohn— maͤchtige Verbrechen! vorzuͤglich seit einem kurzlich stattgefundenen entscheidenden Ereignisse, däs die letzten T zerstdren muß. — Den gewaltsamen und auf die bestehende Ordnung hat Ihre ganze Energie der Gesetze entgegensetzen zü muͤssen geglaubt; aber die Schwierigkeiten selbst bei der Anwendung dieser Gesetz e, und die Konflikte, wozu sie Anlaß gegeben, haben die Nothwendig— keit einer bestimmteren und vollstaͤndigeren Gesetzgebung, die daß—
gleichzeitigen Angriffen Regierung, Sire, die
sen sey; indessen habe
ßen zu diesem Behufe
findet das Beduͤrfniß, Ihnen des Unwillens auszudruͤcken, ,, k Augen⸗ userwäahlten der Nation hbe⸗ gaben, sowohl uns, als ganz Frankreich eingefloͤßt hat. — Wir Ihren verfassüngsmaͤßigen Thron, ren Beistand in Anspruch nehmen;
es will ohne Ruͤckhalt eine starken
aͤuschungen jener Partei!
ö 5 sich taglich unseligen Taͤuschungen hingeben, werden sich der Ver— fassung anschließen und Ihre Regierung, stark durch die bffent⸗ liche Eintracht, wird den Beweis fuͤhren, daß Sie nicht nur zu siegen, sondern daß Sie auch Ihren Sieg zu benutzen ver— tand. — Wir wuͤnschen uns mit Ew. Majestaͤt Gluͤck zu dem Aufhören der Seuche, die in Frankreich so verheerend gehaust hat, und wir danken der Vorsehung fuͤr den Segen, den sie uͤber unsere Felder ergossen hat. Das allmaͤlig wieder aufkeimende Vertrauen nimmt mit jedem Tage zu. Der Handel und der Kredit, die schon einen neuen Aufschwung gewinnen, werden endlich zu jenem bluͤ— henden Zustande gelangen, den sie nur in der offentlichen Sicher— heit finden konnen. — Nach außen hin wuͤnscht Frankreich den Frieden; seine Loyglitaͤt verwirft ungerechten Argwohn; es fuͤhrt keine Aggressiv- Maßregeln im Schilde, aber es wird auch nicht zugeben, daß man es in seiner Wurde angreife und es in dem Genusse seiner Rechte store. Je mehr Maͤßigung und
⸗ 1
2. *
2 *
2. *
auch zur Bewahrung seiner Ehre und fuͤr die Unabhaͤngigkeit seines Gebiets, so wie fuͤr die Vertheidigung seiner Freiheit auflegen. — Wir hoffen, daß das kuͤrzlich noch enger geknuͤpfte Buüͤndniß zwischen Frankreich und Großbritanien fuͤr beide Nationen eine Quelle des Wohlergehens und der Kraft, fuͤr Europa aber eine neue Buͤrgschaft des Friedens seyn werde. — Hie von allen großen Maͤchten aner— kannte Trennung Belgiens von Holland hat verwickelte Schwierig— keiten entstehen lassen, deren langsame und muͤhselige Loͤsung den Zustand der Besorgniß und des Mißhehagens, welcher Europa ermu⸗ det und den Völkern eine ihnen taͤglich druͤckender werdende Last auflegt, vielleicht uͤber die Gebühr verzögert hat. Die Geduld war schon laͤngst erschoͤpft, der Augenblick war gekommen, fuͤr die Voll— ziehung der Traktaten Sorge zu tragen; unsere und Eng— lands Flotte befinden sich an den Ufern der Schelde; unsete Armee lagert unter den Mauern von Antwerpen; Frankreich sieht mit Stolz die beiden Soͤhne seines Koͤnigs in den Reihen un⸗— serer Truppen. — Das Band, das Ew. Maj. knuͤpften, indem Sie dem Koͤnige der Belgier Ihre geliebte Tochter gaben, wird das Buͤndniß init einem Volke noch enger schließen, welches, wie wir, seine Freiheit erobert hat, und dem man solche nicht wieder wuͤrde entziehen koͤnnen, ohne daß auch die unsrige zugleich bedroht wurde. — Wir werden mit Freuden die Urkunde empfangen, welche jenes feierliche Band bekraͤftigt hat. Wir werden die Vertraͤge pruͤfen, die unsere Differenzen mit den vereinigten Staaten von Nord-Amerika ordnen, so wie diejenigen, welche den . Otto von Bayern auf den Thron von Griechenland beru— en. 15. November, so wie die mit England abgeschlossene Convention, insoweit sie vollendete Thatsachen betrifft, ebenfalls uns vorge— legt werde. — Die Kammer hat oft den Wunsch ausgedrückt, daß mit den neuen Suͤd-Amerikanischen Staaten Vertraͤge abgeschlossen wuͤrden; wir lenken die Aufmerksamkeit Ihrer Regierung aufs neue auf einen Gegenstand, welcher un— sere Handels-Verbindungen in so hohem Grade interessirt. — Die Theilnahme, welche Frankreich fuͤr ein heldenmuͤthiges Volk hegt, ist durch das unerhoͤrte ungluͤck, welches dasselbe niederbeugt, noch erhöht worden. Wenn die Stimme der Europaͤi— schen Politik kein Gehör findet, so moͤge wenigstens eine theilnch— mende Fuͤrsprache eingelegt werden. — Wir empfangen mit lebhafter Genugthunng die Versicherung, daß unsere Grundgesetzgebung bald vervollstaͤndigt und daß alle Bersprechungen der Charte erfüllt wer
XV den sollen. — Frankreich erwartet mit gerechter Ungeduld die Gesetze
der Offiziere, uͤber den oͤffentlichen Unterricht, die Freiheit des Un⸗ terrichts, so wie eines uͤber die Verantwortlichkeit der Minister, wel⸗ ches fuͤr das Land eine maͤchtige Buͤrgschaft gegen ihre Irrthüͤmer, fuͤr sie selbst eine wesentliche Bedingung der Kraft ünd Unabhängigkeit ist. — Ew. M. kuͤndigen uns noch andere Gesetze an, unter denen, wir zwei—
Uneigennuͤtzigkeit es bewiesen, um so großere Opfer würde es sich
Wir bitten Ew. Majestaͤt, zu befehlen, daß der Vertrag vom
uͤber die Departemental- und Municipal-Verwaltung, uͤber die Lage
zen der im Budget bewilligten Summen ein zuschlien Die Nation möchte gern das Ziel ihrer Aufspferun blicken. Möoͤgen die Regierungen die Wuͤnsche vernehmen, ) von allen Seiten erheben und Europa die Wohlthalen Entwaffnung sichern, welche von der Moralitaͤt der Völk von den Interessen der Civilisation gefordert wird. — Unter! ernsten Zeit- Umstaͤnden verlangt Frankreich die Mltwirkun seiner Sohne; es will, daß sie die Brandfackeln der Zwietra loͤschen, die man nur zu lange in unsere Mitte geschleun Die Depntirten werden hierin mit gutem Beispiel vorangch In unserer Einigkeit liegt unsere wahre Kraft; durch sie ne Franzbsische Natlon, voller Vertrauen zu dem Könige, den gegeben, und ohne daß sie irgend einen ihrer Feinde z brauchte, ihre Wohlfahrt mit jedem Tage zunehmen, ih . befestigen und ihre edle Bestimmung in Erfuͤ ehen.“
Nach der Vorlesung dieser Adresse befragte der Pij
1 u fin re ᷓ lun]
ginnen, oder den Entwurf zunaͤchst zum Drucke befoͤrdern sie entschied sich fuͤr die letztere Alternative, so daß die R über den beregten Gegenstand auf den folgenden Tag n ben wurde. — ;
Mit der Gesundheit des Herrn Guizot bessert es ss daß derselbe in einigen Tagen den Beraihungen der Kap beizuwohnen gedenkt.
Die ministeriellen Blatter enthalten Lobreden auf den wurf der Adresse der Deputirten⸗Kammer und sprechen de nung aus, daß die Kammer denselben unveraͤndert ann werde. Die Blätter der Dupinschen Nuͤance, der Temp der Constitutionnel, drehen und wenden die einzelnen dieses Aktenstuͤcks, um zu beweisen, daß dasselbe nicht zi fuͤr die Minister sey.
Man behauptet, daß Herr Dupin der Aeltere der Me sey, die Herzogin von Berry muͤsse vor die Pairs-Kamm stellt werden, und daß aus diesem Grunde in der Thron, der fruͤher von der Regierung angekuͤndigten Absicht, der? tirten-Kammer ein Gesetz in dieser Beziehung vorzulegen, weiteren Erwähnung geschehen sey.
Mittelst Königl. Verordnung vom 27sten d. M. s Stadt Metz das Stapelrecht bewilligt worden.
Ueber den auf dem Pont-Royal gefallenen Pistolen werden noch immer die verschiedensten Vermuthungen auff ohne daß sich das uͤber diesem Ereignisse rahende Dunsg klärte. Unter den neuerdings wegen Verdachts verhaften sonen befinden sich ein Schulmeister und ein Arbeiter. 9m moiselle Boury verhort worden sey, daruͤber verlautet noch)
Der Marschall Bourmont soll am 17ten d. die Vendä lassen und sich nach London begeben haben.
Der hiesige Buchhaͤndler Bossange hat der Herzogi Berry eine Kiste mit ausgewaͤhlten Buͤchern fuͤr den R ihrer Lektuͤre uͤbersandt.
im National, „daß Befehl ertheilt worden ist, die nen gehobenen Konskribirten unaufhoͤrlich in den Waffen zu) Auch soll Besehl gegeben worden seyn, die Conscriptions, fuͤr 332 anzufertigen, damit die Aushebung in den ersten
gen des Januar vor sich gehen koͤnne.“
Neap. 8f. 30. 5proc. Span. 563. Zproc. dito 291.
jenige, was der Achtung aller der Aufrechthaltung des öͤffent
ten, so werden sie auch stets Vertrauen wecken. Gesetz ; Aufruͤhrer aufgegeben von der offentlichen
laut fuͤr die Ruhe und Ordnung ausspricht,
Rechte des Einzelnen gebuͤhrt, mit ; lichen Friedens und der Sicherheit des Staates verschmelzt, erkennen lassen. — Wenn die Minister be— harrlich in der Bahn der Maͤßigung und Gerechtigkeit fortschrei— t Gestuͤtzt auf die e, werden sie Allen Achtung fuͤr die Regierung gebieten, die einung, die sich so r die werden sich in die Unmdglichkeit, dem Lande zu schaden, versetzt sehen; diejenigen, die
feln nicht daran, mehrere den Zweck haben, den gewerbtreibenden Klassen, welche so viel Anspruch auf unsere Fuͤrsorge haben, Arbeit zu ver- schaffen — Wir bedauern, Sire, daß Ihre Regierung uns keine Verminderung in den oͤffentlichen Lasten in Vorschlag bringen kann. Dies ist fuͤr uns ein neuer Grund, gerechte Ersparnisse zu verlan— gen und unaufhörlich dahin zu trachten, die Ausgaben des Staates mit seinen Einkuͤnften ins Gleichgewicht zu setzen, von dem Provi— sorium, welches die Erhebung der Steuern schwerer und verwickel—⸗ ter macht, befreit zu werden,
1290. 1287.
Frankfurt 4. M., 1. Dez. S2 *. 4proc. 71 Ex. IL. Part. Gb. 1233. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 74
Oesterr. Hproc. Metall g 21proc. 423. 1proc. 183. B. Banhu
1233. Loose zu 100 8 Br. Poln. Loose 545. G.
Redacteur Cottel.
— 2 —
Gedruckt bel . W. Hhavn.
Bekanntmachungen.
Obrigkeitliche Bekanntmachung.
Der mittelst Steckbriefs vom 30. v. M. verfolgte Raubmöͤrder Johann Joa— ch im Hobus ist heute in Berlin ergriffen und zur Stadtvoigtei abgeliefert worden. r ,. der mit ihm ent wichenen Per— onen, des Jägers Schul und des Schnei— . Weber, bleibt der Steckbrief in Kraft.
Berlin, den 4. December 1832. Oie Kriminal-Deputation des Königl. Stadtgerichts.
Bekanntmachung.
Auf dem ehemaligen Amts-Vorwerke, jetzigen Re⸗ monte Depot Baerenklau sollen mehrere Brennerei— geraͤthschaften, als:
eine kupferne Maischblase nebst allem Zubehoͤr, zwei
kupferne Becken, eine kupferne Dampfblase, ein
Maischwaͤrmer, eine kupferne Schlange zum Kuͤhl—
faß, lebst anderen kupfernen Geraͤthschaften, meh⸗
rere Maischtienen nebst anderen zur Brennerei ge— hörigen Boͤttcherwaaren u. s. w. im Wege der Execution an den Meistbietenden gegen baare Bezahlung verkauft werden.
Hierzu ist ein Termin auf den 17. December d. J ., Vormittags 10 uhr,
auf dem Remonte⸗Depot Baerenklau angesetzt, zu welchem Kauflustige hierdurch vorgeladen werden. Oeanienburg, den 29. November 1832. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht,
——
* *
iet nl e n it nf tn
Der Sattlergeselle Johann Friedrich Bumcke, am 29 Oetober 1779 geboren, und der Sohn der hierselbst verstorbenen Seifenstedermeister Martin Bumckeschen Eheleute, ging im Jahre 1804 von hier nach Rußland und hat von Gejore bei Grodnow am 18. Juli 1815 die letzte Nachricht gegeben.
Auf den Antrag seiner Schwester der verehelichten Serretair Schmuck, Philippine geborne Bumcke, wird derselbe daher so wie auch seine etwanigen unbekann⸗ ten Erben und Erbnehmer hierdurch vorgeladen, sich binnen neun Monaten und spaͤtestens in dem vor dem Herrn Justiz⸗Rath Soenderop auf
den 6. Rärz is33, Vormittags 10 uhr, angesetzten Termin entweder persoͤnlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls auf die Todeserkläͤrung er— kannt und der Nachlaß des Johann Friedrich Bumcke den sich meldenden und legitimirten Erben verabfolgt werden wird.
Landsberg g. d. W., den 21. Mar 1832.
Königl. Preuß Land- und Stadtgericht.
Allgemeiner A
5 * nzeiger fur e n nt ng g nn g,
Zusolge Antrages der Theilnehmer werden nach— tehende bei der Koͤnigl. General-Kommission ju Sol— din anhaͤngige Gemeinheits⸗Theilungen, ails:
1) die Separation der Aecker und Huͤtungen, so wie des bewachsenen Hufenschlages, des Achter— bruchs und Uppstalls zu Tornow im Landsber— ger Kreise der Neumark; die Separation der Aecker, Wiesen, Huͤtungen und Holzungen zu Morrn im Landsberger Kreist der Neumark; die Sepgration der Bruchgrundstuͤcke der Bauer— und Kosaͤten-⸗Gemeine zü Ratzdorff im Lands— berger Kreise der Neumark; die Separation der Aecker, Wiesen und Huͤtun— gen der Gemeinefeldmark zu Neuenburg im Sol— diner Kreise der Neumark;
Die Abloͤsung der auf der ehemaligen Kirchen- haide zu Neuenburg, Soldiner Kreises der Neu— ( magrk, haftenden Huüͤtungsgerechtsame;
hierdurch zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, und die— senigen Personen, welche dabei ein Interesse zu haben vermeinen, mit ihren Anspruͤchen aber noch nicht ge— hoͤrt worden sind, aufgefordert, letztere bei dem Un— terzeichneten, spaͤtestenz in dein, vor demselben im Geschaͤftszimmer der Kreis-Separations-Kommission, Richtstraße Nr. 285 hierselbst,
am 29. Deiem ber d. J., Vormittags 10 Uhr, anstehenden veremtorischen Termine anzumelden, wi— drigenfalls sie mit ihren Ansoruͤchen werden praͤclu— dirt werden, und die Auseinandersetzung spaͤterhin, selbst im Fall einer Verletzung, nicht anfechten koͤnnen.
Soldin, den 7. November 1832.
2 , Königl. Kreis⸗Oekonomie⸗Kommissarius.
8öietal e dung. 1 Daß von uns, den unterzeichneten Gerichten, in Johann Gottlob Bergers, weil. Chirurgus und ausbesitzers allhier n Verlassenschafts- auch Schuld-
. der siebzehnte Dezember 1832,
zum Edictal⸗Termine anberaumt und zu demselben alle diejenigen, welche an diesen Nachlaß als Erben oder Glaͤubiger, oder aus irgend einem Grunde, Anspruͤche ju haben vermeinen, zur Angabe und Bescheinaung ihrer Forderungen bei Vermeidung des Ausschlusser von sothanem Nachlasse, Verlust ihrer Anspruͤche und der Wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, mittelst der bei den Stadtgerichten zu Berlin, Zeitz, Jeng, Dresden, Chemnitz, Leipzig, Borna und hiesigen Orts ausgehangenen Edietalien, vorgeladen; jur Publication des Praͤelusiv-Bescheides wegen der
2)
3)
4
5)
Außenbleibenden ; der ein und zwanzigste Januar 1833,
—
und die Ausgaben in die Graͤn⸗
und Locationsurtels der sechs und zwanzigste Marz 1833, so wie zur Publication gedachten Erkenntnisses der sieben und zwanzigste Mai 1833, terminlich anberaumt worden ist, wird hiermit be— kannt gemacht. . Stoͤtteritz bei Leipzig, den 24. Mai 1832. Die Herrl. Eichstäaͤdtschen Gerichte daselbst.
Otto von Hake, G.⸗V.
e, er, e , r me e, idem,
D
ö D —
Literarische Anzeigen.
So eben ist erschienen, und in allen Buchhandlun—
zen, in Berlin bei C. F. Kecht, Bruͤderstraße Nr. 24,
ind dessen Buchhandlung in Wrietzen 4. d. O zu haben:
Dr. E. Brauns, Das liberale System, oder das freie Buͤrgerthum in seiner hoͤchsten Entfal— tung in einem Gemaͤlde des Bundesstaates von dord⸗Amerika praktisch dargestellt. 2 Bde. Mit G. Rapps Bildniß. gr. 8x0. Broch. Velin⸗ Druckpap. 37 Thlr.
Um Reisende und Auswanderer nach Amerika vor
Schaden und Unannehmlichkeiten zeitig zu warnen,
* toͤnnen wir obige, auf mehrjaͤhr ge Erfahrung und langjaͤhriges Studium gegeündete Schrift, woruber sich mehrere unserer ausgezeichnetsten keitischen Blaͤt— ter auf das Beifaͤlligste ausgesprochen haben, wegen ihrer Gruͤndlichkeit, Klarheit und Unpartheilichkeit nicht angelegentlichst genug empfehlen. ; Der zweite Band des obigen Werkes führt noch den Nebentitel: Amerika und die moderne Voͤlkerwande— rung, nebst einer Darstellung der Harmonie— Gesellschaft. Mit G. Rapps Bildniß vom Dr.
13 Thlr. H. Vogler sche Buchhandlungen zu Potsdam und Neustadt-Eberswalde
Wichtige Anzeige, den Kriegsschauplatz betreffend.
So ehen it bei uns fertig geworden: PIan der Stadt und Citadelle von Ant wer- pen nebst der Umgegend. Ausgenommen im Sommer 1832 von VW C. van Barsel. Nebst zur Seite stehenden geschichtlichen Bemerkungen und dem Bildnisse des General Chassé. gr Hol. schwar 74 5gr. Dasselbe illuminirt 10 6gr. Ansicht von Antwerpen. gr. 4dto. 5 6sgr. Antwerpen, der Wendepunkt zwischen Krieg und Frieden, das in diesem Augenblick eine Bedeutsamkeit erlangt hat, daß ganz Europa erwartungsvoll hie Au—
zur Inrotulation der Acten zur Einholung eines Haupt—
gen darauf richtet, — der Ort, wo jetzt der gordische
E. Brauns. gr. Svo. Bloch. Velin⸗Druckpap.
rr n ,.
tagten. Knoten geloͤset werden soll und wird — und viel n wenigen Tagen mit alley seinen Merkwuͤtdigt einen Aschenhaufen bildet; diese Stadt mit ihrn tungswerken und die daranstoßende Citadelle, mn letztere von dem einfachen Manne Chassé mit freiwilligen, muthvollen und zahlreichen Besatzun theidigt wird, welche zu siegen oder, wie der dan Speyk, zu sterben bereit sind, uͤbergebe hier dem Publikum in seinem neuesten und staͤndigsten Grundrisse und einer Ansicht nach naljeichnungen.
Jedem Gebildeten empfehlen wir diese siubern beiteten Blaͤtter bestens, welche in allen But, Kunsthandlungen, in Berlin bei E. S. Mil Stechbahn Nr. 3, so wie in dessen Handlun posen, Bromberg und Gnesen, zu haben sind. Wesel, 13. Nob. 1832. Becker sche Buche
„ —r *
Tei Carl Joseph Becker in Elberfeld su schienen, und in jeder soliden Buchhandlung, il lin bei C. F. Plahn (Jaͤgerstraße Nr. 37), ton ju finden: Biblische Dichtungen. Von J. P. Lange, (evangelischem Pfarrer in Langenberg). Svo. Eleg. geh. Preis 22 szr.
Tholuck's „Litter arischer Anzeigen“ Nr. 20, sagt Folzendes uͤber die Trefflichkei ? Dichtungen:
„Diese Sammlung hat uns angenehm an Kn Poesien erinnert. Mit wenigen Ausnahmen) sie den Charakter, den aͤchte Dichtungen habe sen: „„Der Dichter macht sie nicht, sie di sich selber in seiner Brust.““ Wir foͤnnen sie haben auch ein nettes Aeußere — mit gult wissen zu Geschenken, sowohl an sölche, welch wissen, was sie an Ehristo im Leben haben, solche, weiche ihn wenigstens in der Kun! empfehlen. Recht lieblich ist es, daß der Nc die ganze biblische Geschichte durchgeht, . Paradies bis auf Golgatha seine Blumen Das erste Lied hat die lieberschrist: Das pan das letzte: Paulus.“
So eben ist bei mir erschienen und in allen d handlungen des In- und Auslandes zu erhalten Berlin bei, C. Oehmigke, Burgstraße Nr. , langen Brucke: . icli
Stieglitz (Christian Ludwig), Geschi ö
Entwickelung der Eigenthumt verhlltniss n
und Jagd in Deutschlend von den äͤlteß nn
his zur Ausbildung der Landeshoheit, 6
such.“ gr Seo. * 203 Bogen auf Drucht
1 Thlr. 22] sgr.
2A. Bro ckhant
Leipzig, im Oktober 34
— —
die Versammlung, ob sie ihre Berathungen daruͤber on
„Von verschiedenen Seiten vernimmt man“, so hes
— Heute schloß proc. Rente 965. 20. Zproc. 67. 50 zMns bomit er gestern in der Pairs-Kammer die Diskussion uͤber die
htigen
.
nr Stellung vielleicht ein Verdienst darin lag, es zu thun, waͤh— nd Andere dabei nur Popularität zu gewinnen hatten, die entge—
Mmer, ein ehrenwerthes Andenken hinterläßt, Casimir Périer,
2
D
ps, die
J
was habt Ihr fuͤr die Freiheit gelhan?
n ungesetzliche Steue
Preuß
Allgemeine
9e Staats⸗
eitung.
339.
r
ten Dezem b
r
n — J.
.
8 *
— ————
— — —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Berlin, den 5. Dezember 1832. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Gemahlin Sr. Koͤnigl. 3 des Prinzen Albrecht ist eä . von einem Prinzen ent— n worden, welcher zum größten Leidwesen St. Majestat her Koͤnigl. Familie ln der Geburt verstorben ist. Die hohe Wöchnerin befindet sich den Umständen nach wohl.
Bei der Justiz-Offizianten-Wittwen-Kasse ist an die Stelle zertorbenen Rendanten, Rechnungsraths Kraatz, der Ren⸗ der Geheimen Ober⸗Tribunals⸗Salarien⸗Kasse, Geheime susator Wiese, zugleich zum Rendanten ernannt worden, bes sind daher nur die von dem Letzteren und von dem Con— suur der Kasse, Geheimen Kalkulator Bauer, unterzeichneten
nungen guͤltig.
geitungs-Nachrichten. ü n 5
rg nei
paris, 28. Nov. Der Kaiserl. Russische Botschafter und Königl. Preußische Gesandte hatten gestern eine lange Kon⸗ nn mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer verlas Praͤsident vier Schreiben, wodurch die Deputirten von brna), von Lameth, Courmes und Boyer de Pierrelau der mmer anzeigten, daß sie sich Kraͤnklichkeits halber außer Stande en, vorläufig an ihren Sitzungen Theil zu nehmen. Durch fünftes Schreiben reichte Herr Basterreche seine Entlas— ein.
Der Marquis von Dreux-Brézs sprach sich in der Rede,
reffe eröffnete, im Wesentlichen folgendermaßen aus: „Meine rren, als ich und einige meiner Kollegen nach der Juli⸗Revo— jon in dieser Kammer blieben, erklaͤrten wir laut, daß nur Wunsch, die Anarchie zu verhindern, uns bewege, dem zus⸗Oberhaupte und seinen Ministern unseren Beistand auch nehin zu leihen; damit meinten wir aber nicht, uns zu ge— erkzeugen einer die Verfassung und die Prinzipien Freiheit verletzenden Regierung zu machen. Gewiß, m. H., man nicht glauben konnen, daß diejenigen, welche die ver⸗ ngnißvollen Verordnungen zu einer Zeit bekaͤmpften, wo in ih—
ngesezzn Bahn und zwar nach einer Revolutien einschlagen wurden, fen alsdruͤcklicher Zweck es war, die Verfassung und die Prin— fen der Freiheit wiederherzustellen; fuͤr so inkonsequent kann uns nicht gehalten haben. Ich kann daher nicht, ohne mich s strafbaren Abfalls schuldig zu machen, meinem fruͤheren nehmen untreu werden und dasjenige, was ich in dem Ver— ten der Minister Karls X. getadelt, jetzt durch ein Votum Gunsten der Minister der neuen Regierung billigen.
fle war, wo die Freiheiten und die Rechte des Landes von Mehrzahl unter Ihnen eine feierliche Buͤrgschaft durch das enntniß empfingen, wodurch sie vier Maͤnner zum buͤrgerli— Tode und zu ewigem Gefängniß verurtheilten, weil diesel— geglaubt hatten, der Art. 14 der Charte ermächtige sie, an die
undlagen der Verfassung Hand anzulegen. Jenes Erkenntniß un⸗
X
sagtes Ihnen Allen, dem Lande das Schauspiel einer Inkonsequenz geben, die keine Entschuldigung haben wurde. Meinem fruͤ— ren Benehmen getreu habe ich mich stets gegen Ausnahme— aßregeln erklärt. Ein Staatsmann, der, ungeachtet seiner Irr—
en persoͤnlichem Charakter ich stets Gerechtigkeit habe wider— ren lassen, hielt es unter schwierigern Umständen, als dieje— hen, mit denen seine Kollegen und Nachfolger zu kämpfen hat— fuͤr moglich, zwischen den beiden Klippen der Zuͤgellosigkeit d der Willkuͤr hindurch zu schiffen, und zeigte durch die That, hes möglich sey. Die Verletzungen des Gesetzes waren un— ihm nur partiell und die Anwendung, die er von seinem po— schn Systeme machte, zeigte, daß ungesetzliche Maßregeln er in seinem Plane lagen, noch die Richtschnur seines Handelns ren. Als Frankreich diesen Staatsmann verlor, erklaͤrten die Mini— sein politisches Systein werde fortgesetzt werden. Aber waͤhrend
Es ke unpassend, Sie daran zu erinnern, daß es hier an dieser
Reihe von Willkuͤrlichkeiten, die begangen worden sind, vor Eu⸗ ren Augen entfalten? Soll ich alle Verletzungen der Familien— Geheimnisse durch niedrige Polizet-Agenten, alle Verfolgungen gegen die ehrenwerthesten Maͤnner herzählen? Soll ich sagen, wie alle Gefaͤngnisse uͤberfuͤllt und von dem Aufenthalte des La⸗ sters und Verbrechens zu Wohnungen fuͤr Maͤnner geworden sind, deren Tugenden und Talente Frankreich bewundert? Soll ich daran erinnern, daß Cathelineau und Bonnechose, ohne angegriffen zu haben, in der Vendée unter dem Bajonette Franzoͤsischer Soldaten gefallen sind? daß, waͤhrend man in der Vendée Schaffotte errichtet, in Paris die uͤber die Insurgenten verhaͤngten Strafen gemildert werden? Man wird muͤde, ein so widriges Gemaͤlde zu entwersen.“ Der Redner beschwerte sich nun insbesondere uͤber die in den westlichen Departements ein— gefuͤhrte Einlegung von Pressenn, und erinnerte daran, daß Herr Perler diese Maaßregel eine gehaͤssige und unbillige genannt habe. Die Unruhen im Westen seyen großentheils durch die dort be— gangenen Ungesetzlichkeiten veranlaßt worden. „Ich frage die Minister“, so schloß der Marquis, „ob sie von uns die Vervollstaͤn— digung des in der vorigen Session gegebenen Gesetzes verlangen, ob, nachdem uͤber die verbannte Dynastie ein Gesetz gegeben worden, das Prinzip der ruͤckwirkenden Kraft, das von dem Cassations⸗ hof durch feierliches Erkenntniß verworfen worden ist, auf die Herzogin von Berry angewendet werden und ob wir etwa die Werkzeuge dieser neuen Verletzung der Verfassung seyn sollen? Ich glaube nicht, daß die Kammer das bisher befolgte System in ihrer Antwort auf die Thron-Rede billigen darf: ich be— trachte es vielmehr als eine Pflicht fuͤr sie, ihre Mißbilligung uͤber das Verfahren des vorigen Ministeriums auszusprechen, fuͤr welches das gegenwaͤrtige in seinem Rundschreiben gut gesagt hat.“ — Der Großsiegelbewahrer, der zur Widerlegung des vo—⸗ rigen Redners auftrat, bemuͤhte sich namentlich, die Versetzung der Hauptstadt in den Belagerungs-Zustand zu vertheidigen. „Die Reglerung“, aͤußerte er, „ist bloß vertheidigungsweise zu Werke gegangen; sie mußte aber ihre Vertheidigung nach der Kuͤhnheit des gegen sie gerichteten Angriffs abmessen. Wenn auch die große Mehrzahl der Franzosen dem verfassungsmaͤßigen Koͤnig— thum anhängt, so werden Sie, meine Herren, deshalb nicht min— der mit mir der Meinung sein, daß es Factionen giebt, die je— nes Koͤnigthum bekaͤmpft haben und von unseren gegenwartigen Institutionen nichts wissen wollen. Wahrend der Suͤden und der Westen Frankreichs der Schauplatz unruhiger Bewegungen zum
sich bereit zu halten, den zum Botschafter
hat Befehle erhalten ö ft — Baron Roussin,
bei der Hohen Pforte ernannten Vice-Admiral, nach Konstantinopel zu bringen , . In Marseille sind am ten und 19ten v. M. drei Hol— laͤndische Schiffe angekommen, die sofort mit Beschlag belegt wurden. .
In mehreren Städten des suͤdlichen Frankreichs, und na— mentlich in Marseille Uund Toulon, hat die Behörde die von der Spanischen Regierung ertheilte Amnestie öffentlich ausrufen und diejenigen Spanier, die davon Gebrauch zu machen wunschten, auffordern lassen, sich in eine auf den Matrieen zu diesem Be⸗ hufe ausliegende Liste eintragen zu lassen. . ö
Der vor kurzem entlassene Spanische Justiz⸗Minister Ca, lomarde ist am 18ten in Tarbes angekommen und dem dortigen rafekten vorgestellt worden.
! Der hiesige Assisenhof verurtheilte gestern eine Handels
frau, Namens Louise Bretagne, welche, wegen ihrer thaͤtigen Theilnahme an der Juli-Revolution, mit der Juli Medaille de⸗ korirt worden war, zu fuͤnfsährigem Gefaͤngniß, weil sie bei dem Aufstande des 5. und 6. Juni sich bewaffnet einer Bande an— geschlossen und die Einwohner aufgefordert hatte, sich gegen die Regierung aufzulehnen und Barrikaden zu errichten.
Der Assisenhof von Blois hat mehrere in die Unruhen der Vendée verwickelte Personen frei gesprochen. . Der Ami de la Vérité, ein Karlistisches Blatt in Caen, ist wegen eines Artikels uͤber den Pistolenschuß auf dem Pont⸗Royal in Beschlag genommen worden. — Der Assisenhof des Depar⸗ tements der Rhone-⸗Muͤndungen hat den Redacteur der Cancans, Namens Capry, wegen Aufreizung zu Haß und Verachtung ge⸗ gen die Regierung zu halbjährigem Gefangniß und einer Geld⸗ strafe von 1900 Fr. verurtheilt.
Großbritanien und Irland.
London, 28. Nov. Se. Majestaäͤt bewilligten gestern dem Sir William Freemantle eine Audienz und besuchten dann die Herzogin von Glocester. Spaͤter stattete die Fuͤrstin Lieven Ih ren Majestaäͤten einen Besuch ab.
Ueber die Operationen gegen die Citadelle von Antwerpen aͤußert sich die Times folgendermaßen: „Wenn Marschall Ge— rard findet, daß er die Citadelle von Antwerpen, ohne den Raum innerhalb der Stadt zur Basis seiner Operationen zu machen, gar nicht oder doch nur durch ein unverhältnißmäßig großes
Besten der vorigen Dynastie waren, sind wir hier in der Hauptstadt die Zeugen nicht minder gehaͤssiger Attentate im Namen der Republik gewesen. Daß beide Parteien nicht durch gesetzwidrige Hand— lungen der Regierung hervorgerufen worden, bedarf keiner wei— teren Erwaͤhnung. Die in der Vendée angeordneten Haus su— chungen waren nicht die Ursache, sie waren die Folge der dortigen Umtriebe. Man klagt uns jetzt an, daß wir die be— stehenden Gesetze verkannt und zu Ausnahme-Maßregeln unsere Zuflucht genommen hatten. Auch beschuldigt man uns der Un— terdruͤckung der Preßfreiheit. Ja, wenn man einigen Polemi— kern Glauben schenken wollte, so muͤßte man annehmen, daß in Frankreich sogar der bloße Gedanke verpoͤnt sey. Dem ist aber nicht also. Wir erkennen Jedermann das Recht zu, die Maß— regeln der Verwaltung zu tadeln, nicht aber das Recht, zum Umsturze der Regierung herauszufordern. Wir mußten jeden Schriftsteller verfolgen, der unser versassungsmäßiges Koͤnigthum durch Heinrich V. oder die Republik verdrängen wollte. Es giebt kein Land in der Welt, wo nicht eine solche Tendenz gesetzlich bestraft
wurde. Gewiß kann kein Schriftsteller von ch sagen, daß er ungerecht verfolgt worden sey. Ich komme jetzt auf den Bela— gerungs-Zustand zu sprechen. War die Maßregel gesetzlich? Nie⸗ mand, glaube ich, kann dies bestreiten; man hat nur eine Folge derselben, namlich die Kompetenz der Kriegs-Gerichte, ange— fochten. Zwei Koͤnigl. Gerichtshoͤfe aber, der zu Paris und der zu Angers, hatten diese Kompetenz anerkannt. Die Frage kam hierauf vor den Cassationshof, der die Kompetenz der Kriegs— Gerichte sogar wahrend des Belagerungs-Zustandes bestritt, in— dem die Existenz derselben mit der Verfassung unverträglich sey. Hiernach waren die Kriegs⸗Gerichte sogar in den von dem Feinde belagerten Staͤdten unzuläͤssig. Es kann nicht meine Ab— sicht seyn, meine Herren, hier eine Rechtsfrage zu ver— handeln, oder einen Richterspruch zu tadeln. Die Regie— rung hat sich in diesen Spruch gefuͤgt und die Kriegs— gerichte aufgehoben. Soll ich jetzt noch im Ernste einen Ver— gleich zuruͤckweisen, den man zwischen den Verordnungen des Juni 1832 und denen des Juli 1830 aufgestellt hat? Damals wurde Paris in den Belagerungs-Zustand erklärt, um verfas—
Am Schlusses seines Vortrages beruͤhrte der Minister noch ganz oberflächlich die von der Regierung angekuͤndigte Verordnung in Betreff der Herzogin von Berry. Der Augenblick sey noch
Périer niemals in den Sinn kam, Ausnahme⸗Maßregeln zu gen, haben seine Nachfolger keinen Anstand genommen, Ge—
zu verlangen, an welche Frankreich nie wieder erinnert zu
twen glaubte. Diejenigen, welche funfzehn Jahre lang die
zßfreiheit aufs eifrigste vertheidigt, haben die Pressen versie⸗
n und die unter dem Schutze der Gesetze stehenden Journale ht erscheinen lassen. Diejenigen, die das Volk zu den Waf— gerufen, um, wie sie sagten, die Gesetzlichkeit aufrecht zu er— ten, haben die Burger ihren natuͤrlichen Richtern enizogen d sie vor Prevotal⸗Gerichte gestellt. Diejenigen, welche sich uber Barrikaden freuten, die man gegen ein Ministerium errich⸗ „„ welches das Repraͤsentativ-System verkannt hatte, ha— dergessen, was sie dem Charakter und der Unabhaͤngig— der Kammern schuldig sind. Diejenigen, welche nach drei Juli-⸗Tagen die Unverletzlichkeit der Personen und des genthums proklamirten, haben das Domicil der Burger ver— rn auferlegt und uͤber fremdes Eigenthum ern beizutreiben. Minister Ludwig Phi— Ihr Alles fuͤr die Ordnung gethan zu haben behaup— ug ich die ganze
gt, um diese Steu
nicht gekommen, meinte er, sich uber eine Maßregel näher aus— zusprechen, die den Kammern spaͤterhin erst vorgelegt werden solle; er halte es daher fuͤr uͤberfluͤssig, auf diesen Theil der Rede des Marquis von Dreux⸗Brézé naͤher einzugehen. Es versteht sich von selbst, daß die Oppositions-Blaätter mit dem Adreß-Entwurfe im höchsten Grade unzufrieden sind; am meisten tadeln sie das Stillschweigen uͤber den Belagerungs-⸗Zu— stand, welches auch vom Constitutionnel geruͤgt wird. Der National wundert sich, daß uͤber die Ernennung einiger sechzig Pairs, die nach seiner Ansicht ungesetzlich ist, in der Adresse ganz geschwiegen werde, und wuͤnscht, daß die Kammer diese Luͤcke ausfuͤllen moͤge. Statt des mit Tode abgegangenen Herrn Lemaire ist Herr Patin, Lehrer an der großen Normal-Schule, zum Professor der . Poesie an der hiesigen Universitaͤt ernannt worden. Der Vicomte von Chateaubriand ist von hier nach Bor— deaux abgegangen und, Briefen von dort zufolge, bereits daselbst angekommen.
Opfer an Menschenleben nehmen kann, so muß es ihm erlaubt seyn, die Stadt Antwerpen zu besetzen. Man kann von einem General nicht verlangen, daß er irgend einen militairischen Plan ausfuͤhren soll, ohne von allen in seinem Bereich liegenden mi— litairischen Mitteln Gebrauch zu machen. Der Befehl, die Ci— tadelle zu nehmen, schließt die Erlaubniß in sich, alle dazu nöͤ— thigen Huͤlfsmittel anwenden zu duͤrfen.“
Die Times meint, wenn der General Chassé Antwerpen bombardire und auf diese Weise Belgisches Eigenthum zer stoͤre, auf jeden Fall das von der verbuͤndeten Flotte weggenom, mene oder sonst von den Verbuͤndeten in Beschlag gehaltene Hollaͤndische Eigenthum fuͤr den angerichteten Schaden und Verlust als Ersatz dienen werde.
Aus Deal vom 26sten d. wird gemeldet: „Heute langte das Koͤnigliche Schiff „Satellite“, welches auf der Hoͤhe von Dungeneß gekreuzt hatte, hier an und schloß sich dem vereinig— ten Geschwader an.“ J
Der Globe meldet: „Mit dem Kauffahrteischiff „Numa“, welches aus Porto hier angelangt ist, sind Privat-Briefe von dort bis zum 18ten 8. eingegangen; sie berichten, daß die Trup— pen Dom Pedro's am 17ten einen Ausfall gemacht hätten, und schildern dieses Unternehmen als vom besten Erfolg begleitet, in— dem die Truppen Dom Miguel's, 2000 an der Zahl, zuruͤckge—⸗ trieben und ihre Geschuͤtze vernagelt worden seyen.“
Der Oberst Rodrigo Pinto Pizarro, von dem (s. das ge— strige Blatt der Staats⸗-Zeitung) gemeldet worden, daß er nach Porto abgehen werde, um in der constitutionnellen Armee Dienste zu nehmen, hat vorgestern folgendes Schreiben an den Redac— teur des Globe gerichtet:
„Sir! Sie haben in Ihrem schaͤtzenswerthen Blatt am 24sten d. M. gemeldet, daß ich im Begriff sey, mich nach Porto zu bege⸗ ben; denn Dom Pedro habe durch sein Dekret vom Zten d. M. die politischen Beweggruͤnde aufgehoben (ich habe naͤmlich die „Norma das Regeneias de Portugal“ herausgegeben), die mein Bleiben in England vergnlaßten, wahrend so viele meiner Freunde in dem edlen Kampf fuͤr eine Sache, ein System und eine Königin fochten, welche ich vordem manches Jahr hindurch vertheidigte, auf die Gefahr, mein Vermdͤgen und Leben zu verlieren, indem Dom Miguels Be— hörden mich zum Tode und zur Confiscation meiner Guͤter verurtheilten. Ihre Meldung, Herr Redacteur, war ganz richtig; denn sobald ich das befagte Dekret sah, kam ich bei der Portugiesischen Gesandt⸗ schaft um einen Paß nach Porto ein. Ich erhielt ihn augenblick— lich; aber als ich mich eben einschiffen wollte, empfing ich einen Brief von Herrn Abreu e Lima, des Inhalts, daß es ihm leid thue, mich davon benachrichtigen zu muͤssen, daß er vor kurzem eine Ver⸗ ordnung von dem Kriegs-Minister, Major A. J. Freire, erhalten habe, wodurch dieser ihm verbiete, mir die Erlaubniß zu ertheilen, mein Vaterland wiederzusehen. Ich will mir keine Bemerkung uͤber diesen unverantwortlichen Befehl erlauben, der, so viel ich weiß sich nicht auf mich besonders bezieht, sondern will nur das Einzige bemerken, daß diese und viele andere selbstische und unbedachte Maßregeln, bei denen die unfreundlichen Minister und Rathgeber Dom Pedro's beharren, die besten Bundesgenossen Dom Miguels sind,“
Lord Brougham ist, dem Vernehmen nach, setzt sehr eifrig mit dem Plan zu einer Kirchen-Reform beschaͤftigt, und die ministeriellen Zeitungen halten ihn fuͤr den fähigsten Mann zu diesem Unternehmen, weil er, obgleich ein Whig, ja in den Au— gen der Tories ein Radikaler, es doch am besten verstehe, seine Reformen mit weniger Opposition durchzusetzen, als irgend ein anderes Mitglied des Kabinets.
Vorgestern Abend fand in New Union Street eine Versamm— lung der Waͤhler des Bezirks Cripplegate statt, um die Anspruͤche der verschiedenen Kandidaten fuͤr die City von London zu ver—
Die im Hafen von Toulon befindliche Fregatte „Galathée“
nehmen; die meisten der Letzteren waren jedoch ausgeblieben, na—