1832 / 343 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

beachtet gelassen, sondern ihn nicht einmal den Generalstaaten oder seinem Staatsrathe mitgetheilt. ö Hier will man die Nachricht erhalten haben, daß der Mar— schall Gérard wisse, daß der General Chassé die Approchen der Citadelle unterminirt habe, und die Franzosen deshalb sehr eifrig mit Contreminiren beschaͤftigt waͤren.

Aus Deal vom 2ten d. M. wird gemeldet: „Heute Nach— mittag langten die Englische Kriegs-Sloop „Larne“ und dle Franzoͤsische Fregatte „Ariane“ von dem vor Gore kreuzenden Geschwader hier an. Es segelten von hier ab: die Kriegs-Sloop „Childers“, um sich diesem Geschwader anzuschließen, und der Franzoͤsische Kutter „Vigilant“ nach Duͤnkirchen. Durch ein heute Morgen aus Dover hier angekommenes Schiff hat man erfahren, daß die Feindseligkeiten von Seiten des Generals Chassé begonnen worden; man hatte zu Ostende die Kanonade deutlich gehoͤrt. Die „Larne“ und „Ariane“ sind mit dem üͤbri— gen Geschwader in den Danen zuruͤckgeblieben.“ Von Eben— daher wird unterm 3Zten d. M. gemeldẽt: „Ja der ver— gangenen Nacht wehete ein heftiger West-Nord-West-Wind, der auch heute noch nicht nachgelassen hat. Die „Revenge“ von 78 Kanonen war den größten Theil des Tages uͤber im Angesicht des Hafens; sie lag ungefaͤhr 14 Meilen oͤstlich von Nord-Foreland vor Anker, und wuͤrde gewiß nach den Duͤnen gekommen seyn, wenn sie im Stande gewesen ware, die Anker zu lichten. Der Französische Admiral Villeneuve soll mit den Franzoͤsischen Schiffen „Syrene“, Resolu“ und „Medea“ in der Margate-Straße vor Anker liegen.“

Eine große Anzahl der angesehensten Einwohner von New— eastle hat eine Adresse an den Koͤnig unterzeichnet, worin derselbe gebeten wird, jede Zwangs⸗Maßregel gegen Holland einzustellen, bis die Nation durch das Organ ihrer Repraͤsentanten ihre Gesin⸗ nungen über diesen Gegenstand deutlich ausgesprochen habe.

Zu Glasgow wurde am 1sten d. M. wieder eine oͤffent— liche Versammlung in Bezug auf die Hollaͤndisch-Belgische An— gelegenheit gehalten. Der Oberrichter fuͤhrte den Vorsitz, und es wurden mehrere Beschluͤsse mit großer Majoritaͤt angenommen, wodurch die Buͤrger von Glasgow ihr vollkommenes Vertrauen auf die Weisheit und Rechtlichkeit der Minister kund geben.

Auf die von den Herren Quarles, Harris u. Eomp. bei Lord Palmerston gethane Anfrage, ob die Englische Regierung die von dem Befehlshaber der Armee Dom Miguels angeordnete Land⸗Blokade in Bezug auf Britische Kauffahrtei-Schiffe, welche Kriegs-Munition oder Lebensmittel an Bord haben, anerkenne oder anzuerkennen beabsichtige, ist denselben von dem auswaͤr— tigen Amte unterm 29. November folgende Mittheilung gemacht worden: „Meine Herren! Ich bin vom Viscount Palmerston beauftragt, den Empfang Ihres heutigen Schreibens zu beschei— nigen und Ihnen darauf zu erwiedern, daß eine Mittheilung von Seiten des Britischen Konsuls in Porto eingegangen ist, aus welcher hervorgeht, daß der kommandirende General der Streitkräfte Dom Miguels seinen Entschluß kund gegeben hat, sich vermittelst am Lande errichteter Batterieen dem Ein- und Auslaufen aller fremden Kauffahrtei-Schiffe durch die Barre des Duero zu widersetzen; Lord Palmerston ist jedoch bis jetzt noch nicht im Stande, zu beurtheilen, ob diese Maßregel sich als eine wirkliche Blokade erweisen wird, und, wenn dies der Fall ist, wie lange dieselbe wohl dauern moͤchte.

; (gez.) G. Shee. Herr Maurojeni, der mit einer besonderen Mission von

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haben, wie sonderbar es sey, zwei handeltreibenbe Nationen, (im Begriff eines Krieges mit einander, sich gegenseitig mit Be— weisen der Hochachtung und Freundschaft uͤberhaͤufen zu sehen. Die Times hat die Sache aus einem anderen Gesichtspunkte betrachtet; ihrer Meinung nach, haͤtten sich die Londoner Kauf— leute, welche die Dank-Adresse von ihren Mitbruͤdern in Rot— terdam angenommen haben, des Verbrechens schuldig gemacht, eine Korrespondenz mit dem „Feinde“ zu unterhalten. Bei dieser Gelegenheit jedoch entfernt sich dieses Blatt, so dienstbar es sich auch sonst stets gegen das jetzige Ministerium bewiesen hat, von der Taktik der Regierung. Es nimmt den Krteg als schon wirklich eroͤffnet an, während die Vertrauten des Ministeriums sich in Anstrengungen erschoͤpfen, um begreiflich zu machen, daß es sich nur darum handle, dem Koͤnige Leopold einen Theil sei—⸗ nes bis jetzt ungerechter Weise von dem Koöͤnige Wilhelm in Be⸗ sitz gehaltenen Gebietes zuruͤckzugeben, ohne daß man dadurch im Geringsten den gluͤcklichen Friedenszustand, dessen sich Europa erfreut, stoͤren wolle. In den Augen der Times ist das Ver⸗— fahren der Londoner Kaufleute und der Dank, der ihnen in die⸗ ser Hinsicht von den Rotterdamer Kaufleuten abgestattet wurde, ine „Korrespondenz zwischen Emglaͤndern und Fremden, mit de⸗ nen ihr Souverain sich in Krieg befindet“, und folglich ein Ver— brechen des Hochverraths. „„Die thoͤrichte Zeitung““, sagt der Standard in dieser Beziehung, „„sieht nicht ein, daß, obgleich Lord Grey einen grausamen und unbesonnenen Krieg mit dem Konig der Niederlande fuͤhrt, dieser heldenmuͤthige und hochherzige Fuͤrst doch „mit dem Englischen Volke“ sich nicht in Krieg befindet, noch je befinden wird, wenigstens so lange nicht, bis die abscheuliche Unternehmung durch einen Parlaments-Beschluß sanctionirt ist.“““ Unterdessen gehen von allen Seiten her Bittschriften um Frie— den ein, welche mit denen in London vollkommen uͤbereinstimmen. Es sind deren von den angesehensten Einwohnern von Hull, Bristol, Rochdale, Nottingham, Norwich, Neweastle, Leeds, Huddersfield, Ost-⸗Kent, Hertfortshire, Esserx, Chelmsford, Dublin und vielen anderen Orten unterzeichnet worden. Das in Leeds und Huddersfield von den Ministeriellen angewandte Mittel, diese Kundgebung der oͤffentlichen Meinung zu hintertreiben, welches jedoch „nur einen einzigen Tag gelang,“ erinnert an die Worte eines beruͤhmten Feldherrn: „„Wir sind verloren, wenn wir noch einen solchen Sieg erringen.““ Man hatte die Muͤh— lenbesitzer, saͤmmtlich „liberale“ Despoten, welche die arbeitende Klasse in einer tausendmal ärgeren Sklaverei halten, als sie die Neger in den Kolonieen erdulden muͤssen, dahingebracht, daß sie um Mittag die Arbeit einstellen ließen, damit aller der Poͤbel, welcher die „politische Union“ bildet, sich bei Zeiten an Ort und Stelle einfinden koͤnne, um die Stimme des Mayor und der anderen zur Berathschlagung uͤber die Abfassung der dem Koͤnige einzureichenden Adresse versammelten angesehenen Personen mit ihrem Geschrei zu uͤbertoͤnen. Bemerkenswerth ist es, daß sich das Ministerium seit einiger Zeit offenbar so viel als moͤglich von den Fesseln loszumachen suchte, die es an die Radikalen knuͤpften, deren Unterstuͤtzung es nur zum Gelingen der Reform brauchte. Es muß sich also jetzt in großer Verle— genheit befinden, daß es sich denselben wiederum naͤhert. Sein Zweck wurde an den beiden genannten Orten erreicht, aber um welchen Preis? Um den Preis, daß es dem Poͤbel seine Schwaͤche verrieth; und dieser hat die Wichtig—⸗ keit des von ihm geleisteten Dienstes so wohl eingese— hen, daß sich seine ganze Revolutionswuth, die fuͤr den

Der (hereits mitgetheilten) Antwort bes General Chass die Aufforderung des Marschalls folgte von Seiten des Leg das nachstehende Schreiben; „An den Herrn General-Lienten ant Chassé, Komm danten der Citadelle von Antwerpen. 2 Hauptquartier Borgerhout, am 39. Nov. „Mein Herr General! ;

Die ersten Feindseligkeiten sind die Kanonenschuͤsse, die e dem Augenblick, da ich Ihren Brief vom heutigen Tage emp igen meine Truppen richten. Die Durchstechüng der Deich iefkenshoek am 2sten und 25sten d. M. und der Kanonenschn einen Belgischen Offizier am 2tsten konnten viel eher fur Bruch des Waffenstillstandes gelten, als die Arbeiten, die dem von mir besetzten Boden habe anfangen lassen. Bevor ih finge zu feuern, wollte ich Ihnen einen Ausweg anbieten, die und deren Bewohner vor den Schrecknissen des Krieges zu ba ren, und in dieser Absicht wollte ich den Vortheilen entsagen, mir ein Angriff von der Seite der Haͤuser darbietet, und mich die Außenseiten beschraͤnken. wendig die Lunette von Montevells, so wie Alles, was Theil, der eigentlichen Ringmauern bildet. Ich kann in dieser Hinsicht auf das Beispiel der Belagerungen 1746 und 1792 berufen, wo die Stadt nach gemeinschaft Uebereinkunft als neutral betrachtet worden ist, ohne daß den Belagerern nicht haͤtte gestattet seyn solken, ihre Arbeiten die Außen werke zu erstrecken. Sollten Sie die meinseitige Henn einer gleichen Befugniß zum Vorwande nehmen, um auf die e zu schleßen, so werde ich berechtigt seyn, die Citadelle von jedn passend duͤnkenden Seite anzugreifen, und Sie wissen, welcher theil daraus fuͤr Ihre Vertheidigung entstehen kann. Wen zur Erhaltung der Stadt, barein willige, mich der Innen-Batte nicht zu bedienen, um auf die Tete de Flandres zu schießen, su man daraus nicht schließen, daß Ste die freie Schelde⸗Schiß behalten koͤnnen: das wuͤrde von meiner Seite so viel hesfan, Sie belagern, ohne Sie abzusperren. Ich muß Sie also auß dringend ersuchen, im Interesse Ihrer Ehre und der Menschh Vorschlaͤge anzunehmen, welche die Stadt Antwerpen zu eine tralen Punkte zwischen Ihnen und mir machen, oder Sie dan erinnern, daß die ganze Verantwortlichkeitzeiner solchen Wee auf Sie persoͤnlich zuruͤckfaͤllt. Genehmigen Sie *.,“ . . Graf Géêrarg

Der General Chassé gab hierauf nachstehende Antww

„Litadelle von Antwerpen, 30 M Mein Herr Marschall!

In Erwiederung auf den jweiten Brief Ewr. Excelmm heutigen Tage, habe ich die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß, hn Sie mir Vorschlage machten, die Citadelle nicht von der Sunn

anzugreifen, Ihre Truppen draußen schon mit Aufführung bn

griffswerken gegen die Citadelle beschäͤftigt waren, die ich gen war, zu bekämpfen; von Ihrer Seite, Herr Marschall, hahn die Feindseligkeiten begonnen. Uebrigens kann man sich d

festigungen der Stadt, sammt beren getrennten Forts und nicht bedienen, ohne die Stadt selbst mit in den Kampf zu j und ich benachrichtige Sie, daß der erste Kanonenschuß vonn dieser Oerter mich die Stadt als in feindselige Stellung gegn! getreten betrachten lassen wird, was sie einem gaͤnzlichen Üntetz— aussetzen kann, dessen traurige Folgen auf Ew. Excellenz h zurückfallen muͤssen. Es ist ganz unbestreitbar, daß die oben waͤhnten Werke zur Vertheidigung der Stadt und nicht zum griff auf die Citabelle errichtet worden sind; von der Sete auch die Militair⸗Behbrden von Antwerpen sie immer hetry und anerkannt. Die freie Verbindung mit Holland durt Schelde, die immer stattgehabt hat, ist eine so gerechte Ford daß ich davon nicht abgehen kann, wie ich denn auch nicht ch daß diese Verbindung Ihren Belagerungs-Operationen him seyn konne. Sie sehen aus diesen Dr f hig r mein Herr

Zu diesen letzteren gehört

ücktt, um die Hauser bes Gehsftes Kiel und der Markgra— Beh, so wie Alles, was uns hinderlich seyn konnte, in Asche hen. Dieser Zweck ist auch vollkommen erreicht worden. dieser Gelegenheit sind nicht wenige, unserer Feinde ge— und verwundet worden, auch sind einige zun uns de— 1 huis, das unbegreiflicherweise von den Franzosen unbesetzt üben war, in das Wasser gefallen und von unsern Matro—

erettet worden war rief gewaltsam aus: „Quel Sacré pays

Lu que le vötre! Jai manqué de me noyer dans 'la H Heute haben die Franzoͤsischen Pioniere sich genoͤthig

e

. * 2 l h en, if Arbeiten einzustellen, da das Wasser ihnen allzusehr Wege ist.

Kaum haben sie ein Loch von einiger Tiefe ge—

n, als auch schon das Wasser von Unten oder von oben

nweise herausstuͤrzt.

Am 2ten d. Mittags ist ein Adjutant Sr. Königl. Hoheit

prinxen Friedrich, Herr von Waldkirch, von der Armee end, Durch Dordrecht nach dem Haag gereist.

lus Breda schreibt man vom Iten: Diese Nacht ist der von Oranien auf seiner Reise von dem Hauptquartier dem Haag hier durchgekommen.

kaut Nachrichten von der Schelde sind die vor den Forts

Marie und Perle stehenden Franzosen verstaͤrkf worden;

r dem Deich vor dem letzteren Fort hatte man Austiefungen erk, während man bemerkte, daß hinter und auf demselben ern beschaͤftigt waren, das Erdreich aufzureißen.

Von Bergen -op-Zsom wird unterm 1sten d. M. geschrie— ß sehr spät aun Abend die Franzoͤsischen Truppen auf

1 F ? . ?. Flndrischen Ufer, von dem Fort Austruweel bis uͤber Pyp—

lick hinaus ein lebhaftes Gewehrfeuer auf das Postschiff ge⸗

et hätten, welches von der Citadelle von Antwerpen an dem fd angekommen sei. Die bei Pyp-Taback liegende Korvette, Komet,“ hatte ebenfalls durch Flintenschuͤsse geantwortet. Man schreibt aus dem Hten Distrikte von Seeland unterm November, daß am 27sten ein Trupp Franzoͤsischer Reiterei Ortschaften Overslag und Koewacht besetzt, Und bei der Ge— nheit das Niederländische Gebiet betreten hatte. Man schrieb Verletzung ihrer Unkenntniß der Gränzscheidungen zu. elene und Kemheke sind von dem Sten Franzoͤsischen Linien simente besetzt worden. Die Truppen des General Niellon 9 sich fortwaͤhrend an der Graͤnze des ten Distriktes Provinz. Von der Belgischen Graͤnze wird gemeldet, daß die jetzt Franzoͤsischen Heere herrschende Krankhett, wenn auch nicht tigentliche Cholera, doch mindestens die Cholerine sey. Das pbesteht meistens aus jungen Rekruten, die in der Vendée in suͤdlichen Frankreich zu Hause sind und sich daher mit krer Herbst-Witterung gar nicht befreunden können. Das vereinigte Geschwader ist zum großen Theile von der ländischen Kuͤste wieder nach den Duͤnen zuruͤckgekehrt.

Oeffentliche Blätter enthalten folgende Nachrichten uber Insel Walcheren und die Festung Vliessingen. Die el Walcheren war schon zu verschiedenen Malen der Schau—

blutiger Kampfe, und wird es vermöge ihrer örtlichen Lage h so oft seyn, als die Fackel des Krieges an den Hollaͤndi—

Kusten lodert, denn Kunst und Natur haben sie zu einem kwuͤrdigen großen Außenwerke des Landes gemacht.

e Sie ist wesentliche Punkt des Zeelaͤndischen Insel-Konflikts und liegt

1383 befahrene Wasserstraße bewachen. Noch verdient Erwähnung das liebliche und höͤchst fruchtbare kleine Eiland Joostland mit dem freund⸗ lichen Dorfe Nieuland und dem Dorfe Bierohit, an der Wester— Schelde, in welchem die Nachkommen eines um ganz Holland hochverdienten Mannes leben: er war weder ein großer Staatk⸗

Einek der Franzoͤsischen Soldaten, der hinter dem ] mann, noch ein Feldherr, weder ein Gelehrter, noch ein Kuͤnstler,

sondern ein schlichter Landmann, und dennoch verhalf er seinem Vaterlande zu Millionen, denn er machte sie zuerst mit dem Einsalzen der Haringe bekannt. Wilhelm Beukels war der Name dieses mit vollem Recht bei seinen Landsleuten in hohen Ehren und in dankbarer Erinnerung stehenden Mannes.

B elg n.

Bruͤfsel, 3. Dez. Das Memorial faßt, die Unterhand⸗ lungen in Bezug ouf die Stadt Antwerpen in folgender Weise zusammen: „Am 36sten v. M. hat der Marschall Gerard den General Chassé aufgefordert, die Citadelle zu räumen, und ihm im Weigerungsfall vorgesehlagen, jedenfalls die Neutralität der Stadt anzuerkennen. An demselben Tage antwortete der Gene— ral Chassé durch eine foͤrmliche Weigerung, indem er jedoch die Bedingungen aussprach, unter denen er die Neutralität der Stadt anerkennen wolle. An demselben Tage erließ der Mar— schall Gérard eine zweit Aufforderung, indem er die voön dem Holländischen General aufgestellten Bedingungen fuͤr unzulaͤssig erklärte. Hierauf erfolgte am 1. Dez. eine zweite Antwort des General Chassé, um zu erklsren, daß er bei seinem Vertheidi— gungs-PMlane beharre, und um seine Bedingungen hinsicht⸗ lich der Neutralitat der Stadt zu wiederholen.

Das Journal de Liege sagt: „Es ist unglaublich und doch nicht zu bestreiten, daß Belgien sich in diesem Augenblick ganz ohne Regierung befindet. Keine Minister, die Kammern kaum in hinlaͤnglicher Anzahl versammelt, um zu berathen, eine Armee, die sich, man weiß nicht wo befindet; giebt es ein Bei— piel einer ahnlichen Lage? Mit Besorgniß fragt man sich, wo und was man ist, und was man morgen seyn wird. Wenn das revolutionnaire Belgien verdiente, seine Irrthuͤmer zu buͤßen, ö

so verdient doch nicht das ganze Land diesen langen Todes— kömpf. Wenn die strafbaren Anfuͤhrer im Jahre 1830 des Schöicksals werth sind, das eine nahe Zukunst ihnen bereitet, so sind doch ihre Opfer und die von ihnen Gertaͤuschten des Mitleids werth.“

Man hat in Luͤttich auf Befehl des General Evain einen ungeheuren Moͤrser gegossen. Dieses kolossale Geschuͤtz ist auf eine Bombe von 596 Kilogram Gewicht berechnet; sein Durch— messer beträgt 61 Centimêtres und es faßt mehr als 100 Pfund Pulver. Der Mörser ist mit dem Gestell zusammen gegossen und wiegt 150 Centner. Die Bombe wird durch eine Schwebe⸗ Vorrichtung, die einem Hebezeug gleicht, geladen. Mehrere die— ser Moͤrser werden vor Antwerpen erwartet.

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Hannover, 6. Dez. Die zweite Kammer der allgemeinen Stan de⸗Versammlung vollendete gestern in einer bis gegen 5 Uhr verlaͤngerten Sitzung die dritte Berathung des Reglements, welches darauf mit mehreren durch die bisherige Erfahrung em— pfohlenen Verbesserungen von der Versammlüng angenommen ward. Die wichtigste Aenderung gegen die bisherige Ordnung besteht in der von der Regierung vorgeschlagenen und von bei— den Kammern bereits angenommenen Geffentlichkeit der Verhand-

Verfahren beobachten wolle. Beschließt dieselbe harauf bie Bffent= liche Verhandlung, so hat die Kammer, von welcher der Antrag ausgegangen, das Recht, zu verlangen, daß ihr mitgetheilter Be⸗— schlüuß und dessen etwaige Motive nur in so weit in öffentlicher Sitzung mitgetheilt werde, als sie solches zweckmaͤßig findet. 5. 92. Verlangen ein oder auch mehrere Mitglieder bei dem Anfange einer Verhandlung oder waͤhrend derselben die Entfernung der Zu⸗ höͤrer, so muß der Praͤsidirende sofort deren Entfernung veranlassen und bis dahin, daß diese bewirkt ist, der Verhandlung Anstand geben. Die Zuhdrer durfen erst wieder zugelgssen werden, wenn der besondere Gegenstand, weshalb die Entfernung der Zuhörer verlangt worden, seine Erledigung erhalten hat. 5§. 53. Wird auf reglementsmaͤßige Weise namentliche Abstimmung beschlossen, so muͤssen die Zuhbrer vor dem Anfange derselben, und bis dahin, daß das Resultat dieser Abstinmung in geheimer Sitzung verlesen ist, entfernt werden. Wird das Profokoll nachher in öffentlicher Sitzung verlesen, so darf nicht das dem Protokoll beijulegende Namen⸗Ver—⸗ jeichniß, sondern nur das Resultat der Stimmen in Zahlen be— kannt gemacht werder S. 54. Ueber geheime Sitzungen muͤssen Separat-Protokolle geführt werden. Sieselben durfen nicht in

EUffentlicher Sitzung verlesen werden; auch darf nicht deren Inhalt

so wie dasjenige, was in solcher Sitzung vorgekommen, durch den Druck befannt zemacht werden. Wünscht gleichwohl eine Kammer, daß uͤber solche geheime Sitzungen öffentliche Rittheilun— gen gemacht werden, so darf solches nur in soweit geschehen, aus die andere Kammer und das Königliche Ministerium solches genehm hal— ten. 8. 55. Die offiziellen Mittheilungen des Königl. Ministeriums und die Erwiederungen der Stande durfen unter der Aufsicht und Verantwortung der Praͤsidenten beider Kammern sowohl zum Ge brauch der Stande als des Publikums abgedruckt werden. Ausge nommen hiervon bleiben nur die als vertraulich bezeichneten Mitthe

lungen des Kbnigl. Ministeriums, und die hierauf erfolgenden Er wiederungen der Stande. S. 56. Jeder Kammer fuͤr sich bleiht es freigestellt, die uͤber die öffentlichen Sitzungen aufgenommenen Pro— tokolle in soweit abdrucken zu lassen, als dergleichen Protokolle ein Mehreres nicht enthalten, als die Angabe der Tages-Ocd— nung, die zur Disecussion oder Abstimmung verstellten Antraͤge, so wie das Resultat der Abstimmung und des gefaßten Beschlusses. Da⸗ ien wird den Mitgliedern der Staͤnde, so wie den Zuhörern ge— stattet, uͤber die in offentlichen Sitzungen stattgefundenen Ver— handlungen in inläͤndischen Blaͤttern, unter Befolgung der Preß— gesetze, dem Publikum Mittheilungen zu machen; jedoch duͤrfen der— , Mittheilungen nur in so weit zugelassen werden, als da— urch die gesetzlichen Graͤnzen der freien Aeußerung auf eine die Ruhe des Königreichs oder des gesammten Deutschlands gefährdende Weise nicht uͤberschritten werden.“ .

Kassel, 23. Nov. Aus guter Quelle vernimmt man, daß die Staats-Regierung die Absicht hat, den neuen Landtag zu Anfang Januars zusammen zu berufen.

Augsburg, 2. Dez. Gestern mußte der vormalige Re— dacteur des Journals „Die Zeit“, Dr. Kurz, welcher seit dem 25. Mai, wegen Majestaͤts-Beleidigung angeklagt, in hiesiger Frohnfeste in Untersuchung war, in Folge oberrichterlichen Erkennt— nisses auf dem Koͤnigl. Kreis- und Stadtgerichte dahier, bei of— fenen Thuͤren vor dem Bildnisse Sr. Maj. des Koͤnigs Abbitte thun, und heute wurde er u Erleidung eines zweijährigen Ar— restes nach der Festung Wuͤlsburg abgeführt.

Mannheim, 5. Dez. Die hiesige Zeitung berichtet, daß Herr von Rotteck zum Buͤrgermeister von Freiburg erwählt worden sey, stellt es jedoch in Zweifel, daß derselbe bestaͤtigt wer— den moͤchte.

Darm stadt, 3. Dez. Nachdem die Großherzogl. Einwei—⸗ sungs⸗Kommission am 1sten d. M. eine vorläufige Prufung der Beglaubigung und der vorgeschriebenen Eigenschaften der er—

schall, daß ich noch immer geneigt bin, die Stadt zu schon denn mein Benehmen waͤhrend zweier Jahre, ungeachtet wih ter . von Seiten der Einwohner und Militair⸗IBeh

lungen, welche nach der Erklaͤrung Sr. Maj. des Koͤnigs von dem Zeitpunkte der Annahme des Staats-Grundgesetzes an ein— treten wird. Um den Uebeln zu begegnen, welche aus einem Mißbrauch dieser Oeffentlichkeit in mehreren Laͤndern hervorge— gangen sind, und besonders die Freiheit der Berathungen, so wie der einzelnen Deputirten, gegen den tyrannischen Einfluß von

gen den Muͤndungen der Wester- und Osterschelde; auf drei in ist sie von den Fluthen der Nordsee bespuͤlt und im Osten es nur zu fehr bewiesen hat. Genehmigen Sie ic. sse burch das Wasser Sloe von der Insel Zuidbeveland ge— Der General der Infanterie, Baron ChasfenM mn. Der merkwuͤrdigste und reichlichste Punkt der Insel ist Das Amsterdamer Handelsblatt giebt folgendes Meitig die an der Seekuͤste und an der Mündung der Wester—

Augenblick mehr oder weniger beschwichtigt war, wieder aufs neue erhoben hat, und daß seine Anfuͤhrer sich zu keiner Maͤßi— gung mehr verpflichtet glauben, sondern nunmehr lauter und offener als jemals das Ziel verkuͤndigen, wodurch das große Werk gekroͤnt werden soll. Es liegt mir in diesem Augenblick eine Broschuͤre vor, die hier zu einem Sous verkauft wird,

schienenen Landtags⸗Abgeordneten vorgenommen hatte, versam— melte sie heute diejenigen, deren Zulassung ihr keinem Anstande u unterliegen schien, aus welchen sofort durch das Loos sechs litglieder bestimmt wurden, um mit ihr gemeinschaftlich die erwaͤhnte Pruͤfung zu wiederholen. Das Loos fiel auf die Ab—

Seiten der hohen Pforte beauftragt ist, hatte gestern eine Au— dienz beim Könige, zu welcher er durch den Viscount Palmerston eingefuhrt wurde.

Der Courier meldet: „Endlich ist der eigentliche Leiter

der in Westminster begonnenen Opposition gegen Sir Francis „Seit mein elde liegende starke Vliessingen. Sie ist mit

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Burdett und Sir John Hobhouse zum Vorschein gekommen. Es ist Herr Francis Place, der sich anheischig macht, alle Ver— wickelungen der Staatswirthschaft zu loͤsen. 3 Herr Place war der Hauptbefoͤrderer dieser Opposition von ihrem Beginn an, aber die Unterstuͤtzer des Oberst Evans thaten, als wuͤßten sie gar nichts davon, bis heute ein Brief in der Morning Chro— nicle mit der Unterschrift jenes Herrn erschien und die Sache nun nicht langer zu verheimlichen war. Herr Place war der verborgene Direktor, der seine Puppen lenkte und ihre Bewe— gungen kontrollirte, sich selbst aber in sicherer inn m, n, heit hielt. Nun aber tritt er auf, um seine Strohmaͤn— ner zu vertheidigen und ihre Fahigkeit und Kompetenz zur Ausübung aller Waͤhler⸗Functionen zu behaupten, weil sie in Gefahr waren, ein wenig hart mitgenommen zu werden. Wir halten es nicht fuͤr noͤthig, uns mit Herrn Place in Aus— einandersetzungen einzulassen, sondern uͤberantworten ihn und seine Partei der Wuͤrdigung des Publikums. Es scheint, daß Sir G. Cockburn und Sir G. Murray von der Konservativ—⸗ Partei als Kandidaten fuͤr Westminster vorgeschlagen werden sollen. Wenn Oberst Evans und seine Freunde bei ihrer Oppo⸗ sition beharren, so glauben wir wohl, daß sehr wahrscheinlich biesenige Abtheilung der Wähler von Westminster, von denen Sir G. Murray und Sir G. Cockburn unterstuͤtzt worden, stärker seyn wird, als die Partei des Sir F. Burdett und des Sir J. Hobhouse, und solglich auch bedeutender als die des Obersten Evans.“

Der Albion widerspricht der von der Times gegebenen Nachricht, daß Sir George Murray und Sir George Cockburn als Tory⸗-Kaͤndidaten fuͤr Westminster auftreten wollten, und versichert, daß keiner dieser beiden Offiziere die Absicht habe, Westminster zu repraͤsentiren, welches Gerücht man nur zu ver— breiten suche, um glauben zu machen, daß des Oberst Evans Auftreten gegen Sir John Hobhouse den Konservativ⸗-Kandida— ten den Weg bahne.

Dem Vernehmen nach, hat der Sprecher des Unterhauses die Absicht kund gegeben, sich als Kandidat fuͤr Cambrigde zu stellen.

Vorgestern kam das Schiff „Hyacinth“ von Vera-Cruz und Bermuda in Portsmouth an; es bringt die Nachricht mit, daß der Oberbefehlshaber der Britischen Stationen in West⸗ indien, Halisax und New-Foundland, Vice Admiral Sir E. G. Colpohs, an: S. November auf der Insel Ireland mit Tode ab—

ngen ist. Een 3 ige sagt: „Der Britische Konsul in Havre, Herr Gordon, hat angezeigt, daß seine Regierung das Monopol auf Zimmt und ähnliche Produkte der Insel Ceylon aufgehoben habe. Diese Aufhebung soll vom 10ten Juli 1833 an in Kraft treten. Die Französischen Schiffe koͤnnen dann freien Handel mit dieser Insel treiben. Dieser Umstand ist an sich selbst nicht so wichtig, ber er beweist eine Neigung von Seiten der Regierungen Frank— reichs und Englands, sich gegenseitig Handels-Erleichterungen zu verschaffen, aus denen fär die Unterthaͤnen beider Lander wesent—

liche Vortheile entsprießen werden.“

Im Journal de la Haye liest man folgendes Pri— , c rn aus London vom sten November: „Ich glaube, meinen letzten Brief mit der Bemerkung geschlossen zu

und die den Titel fuͤhrt: „Mittel fuͤr die Koͤnige und großen Herren, oder die Praͤrogative der Voͤlker.“ Sie dient nur da— zu, die ganz gewohnliche, aber doch zu sehr vergessene Wahrheit von neuem zu bewähren, daß der Poͤbel, wenn man ihm einen Finger giebt, sogleich die ganze Hand haben will. So viel ich jedoch zu beurtheilen vermag, wird der Radikalismus hier in London nie Gluͤck machen. Es staͤnde zu viel zu verlieren, wenn man durch Ereignisse, wie die zu Bristol vorgefallenen, seinen Weg nehmen muͤßte, und Jedermann begreift sehr wohl, daß die Pluͤn⸗ derung oder Verbrennung der Englischen Bank eine bei weitem ernstere Sache waͤre, als die Zerstoͤrung eines Gefaͤngnisses oder einiger Gebaͤude in einer Provinzialstadt. Aber eben darum faͤngt man allmälig an, immer klarer zu sehen, und zur Quelle des Uebels aufsteigend, koͤmmt man von vielen Taͤuschungen zu— ruͤck, die noch vor ein oder zwei Jahren die Augen zu blenden vermochten. Auch richtet, nach Allem, was ich aus den Provin— en und selbst aus Irland erfahre, die Revolution nirgend etwas

echtes aus; im Gegentheil, das „Konservativ“ System, das keinesweges ein „Tory“⸗System ist, obgleich sich die „Tories“ im Allgemeinen dazu bekennen, gewinnt immer mehr Raum. Aber es wird ein anderer Angriff gegen das Ministe— rium vorbereitet, der, so viel ich aus guter Quelle weiß, nur das Vorspiel zu vielen andern sein soll. Morgen wird un— ter dem Vorsitz des permanenten Fuͤhrers aller auf einander ge— folgten Oppositionen (brauche ich Ihnen Herrn Hume's Namen zu nennen?) in der London Tavern eine zweifelsohne sehr zahl— reiche oͤffentliche Versammlung stattfinden, um uͤber die Abschaf— fung der Haus- und Fenster-Steuer zu berathschlagen. Diese Steuer betraͤgt 7 Shilling von jedem Fenster und 121 pCt. von dem Werth, zu welchem die Miethe jedes Hauses abgeschaͤtzt ist. Sie wird nicht von der wirklichen Miethe eingezogen, sondern von dem Miethswerth, den die Verwaltung jeder Wohnung je nach deren Lage und Benutzung beilegt, so daß zum Beispiel ein mir bekannter Banquier in der City bloß fuͤr seine Comtoirs jahrlich 300 Pfund Sterling Steuern entrichtet. Andere Per— sonen unter meinen Bekannten zahlen 150, 200 bis 400 Pfund jaͤhrlich. Nun kann freilich dem Volke nichts angenehmer seyn, als der Vorschlag, eine so druͤckende Steuer abzuschaffen, aber man muß zugeben, daß der Augenblick, wo sich das Ministe⸗ rium zu einem Kriege vorbereiten muß, fuͤr das Aufgeben eines so wichtigen Zweiges der oͤffentlichen Einkuͤnfte eben nicht der

guͤnstigste seyn kann.“ Nieder lande.

Aus dem Haag, 4. Dez. Die Staats-Courant mel— det unterm Zten d. M.: „Aus den direkt von der Antwerpener Citadelle eingegangenen Berichten vom 1sten d. M. 11 Uhr Vor⸗ mittags geht hervor, daß die im vorigen Berichte des General Chasss erwähnten Angriffswerke der Franzoͤsischen Truppen gegen die Citadelle auch noch am 30. November Mittags fortgesetzt wurden.“ In Folge der von dem General an den Marschall Gérard gemachten Notification, hat der Erstere um diese Stunde das Feuer der Citadelle gegen jene Werke eroͤffnet, und das⸗— selbe auch wahrend der Nacht so wie bis zum Abgange die—

ses Berichts, nach Maßgabe der Umstaͤnde, fortdauern lassen.

vatschreiben aus Antwerpen Mittags 1 Uhr. Schreiben von gestern Mittag hat das Schießen von der C delle und den Forts während des ganzen Abends und der zen Nacht bis heute fruͤh um 8 Uhr mit großer Heftigkeit gedauert. Von da ab bis zu diesem Augenblicke hat das K nenfeuer merklich abgenommen und man hoͤrt jetzt nur netz Intervallen von fuͤnf zu fuͤnf Minuten schießen. In der hat die Besatzung der Citadelle einen Ausfall nach der seite unternommen; jedoch wahrscheinlich nur in der Absicht, kognoscirungen zu machen, denn wir haben nicht vernommen es zu Thaͤtlichkeiten gekommen sey. Die Werke, welche M Gerard waͤhrend des gestrigen Tages an der Seite von chem, Valkenberg, Marienberg un s. w. aufwerfen ließ, sin derum voͤllig vernichtet. Die Franzosen haben jetzt in dee die Feuer- und Wasserprobe zu bestehen, denn die ganze G und alle Wege sind so uͤberschwemmt, oder doch dergestal! weicht, daß an eine Transportirung von Geschuͤtzen und 1 munition nicht zu denken ist. Wenn die Franzosnn nicht entschließen, die Citadelle von der Stadtseite amslgtei so duͤrften alle ihre Versuche, das befestigte Fuͤnfeck zu erch fruchtlos bleiben; denn in den ersten Monaten moͤchte det den schwerlich besser werden, als er jetzt ist. Jemand, der g Mittag um 3 Uhr Berchem verlassen hat, ist dem Herz Orleans begegnet, der eingehuͤllt war bis uͤber die Ohren, Kanonen scheinen in den schluͤpfrigen Boden eingesunk— dadurch unbrauchbar geworden zu sein. Hier ist man; ruhig, wiewohl wenig Hoffnung vorhanden ist, daß Ma Gérard darein willigen werde, von dem Fort Montebell die Citadelle keinen Gebrauch zu machen. Dann abt hoͤchst wahrscheinlich die Stadt vom General Chass6é het werden. Bei dem Franzoͤsischen Heere sollen sich seht Kranke befinden.“ é

Dasselbe Blatt enthaͤlt eine Privat-⸗Mittheilung Antwerpener Citadelle vom 2. Dezember, die außer mehrtn reits bekannten Umstaͤnden auch noch Nachstehendes g „Der Franzoͤsische Parlamentair, der vorgestern bei uns en war ein Obrist, dem jedoch der Eintritt verweigert wurde rend einem ihn begleitenden Englaͤnder gestattet wurde, ii forderung, deren Trager der Franzose war, zu üiberhs⸗ Die Antwort unseres Generals kennen Sie bereits. Di soll nicht beschossen werden, falls sie uns nicht angreist; wird auch jede Feindseligkeit vom Fort Montebello als ei griff von Seiten der Stadt angesehen werden, so da Feind uns nur aus zwei Bastionen ea n ssn ö Da die Arbeiten um 12 Uhr, wie es der General veh hatte, noch nicht aufgehoben worden waren, so! de von unserer Seite auf die Arbeitenden gefeuert, / beim ersten Schusse erhob sich, von Seiten sowohl unseret daten, als auch der Schiffzmannschaften, ein so fröhliche; jauchze und ein solches Hurrahgeschrei, daß der Donnet. zweiten Schusses dadurch fast uͤbertaͤubt wurde. Die f war auf Aller Angesicht so deutlich zu lesen, daß man glauben sollen, sie gingen zur Kirmeß; ja, Jeder draͤng dazu, an einem Ausfalle Theil zu nehmen, der gestemnn

funden hat, wo eine Kolonne von 1660 Mann mit Felnn

Festun ii starken Außenwerken derskhen, denen Napoleon die Na— sweier seiner bei Aspern und Eßlingen gefallenen Generale

ontebello und St. Hilaire beilegte. Diese Forts sind auf

Ostseite durch verschiedene Werke mit der großen Schanze mmesens, die den Hafen von Middelburg vertheidigt, in gu—

Dabindung, westlich schuͤtzen die Feuerschluͤnde zahlreicher

nnd Batterieen die Kuͤste. In Vliessingen befindet sich eine

litaͤt, eine starke Garnison, reiche Magazine fuͤr den See—

Festungsdienst, Schiffswerften, Docken u. s. w. und vor⸗

iche Anstalten erhoͤhen den Werth des schoͤnen Hafens, wel—

sehr bequem 80 Kriegsschiffe aufnehmen kann. Sehr sehens—

sind die zahlreichen Inundations-Schleusen, welche die heit des großen Waffenplatzes bedeutend vermehren. Von der grung, welche das Bombardement in dem Jahre 1899 amrichtete, ist jetzt schon laͤngst alle Spur verschwunden, bei den Bewohnern steht die harte Behandlung, die sie Seiten der Englaͤnder erdulden mußten, noch in frischem denten. Die Stadt mit 760090 Bewohnern bietet außer n Hafen und den Festungswerken mit den dazu gehoͤrigen stalln wenig des Merkwuͤrdigen dar; nur ein unschein— es huu⸗ giebt ihr einen historischen Werth: es ist das, in lichem einer der beruͤhmtesten Seehelden Hollands, der tapfere ital de Ruiter, geboren wurde; er starb 1676. Von Vliessin— nich Middelburg fuͤhrt zwischen Baumreihen eine gute Land— pe. Diese letztere Stadt ist der Hauptort“ der Provinz Zee⸗ ö sie liegt ziemlich im Mittelpunkt der Insel und hat weit— Je, aber lange Zeit hindurch sehr vernachlaͤssigte Festungs—⸗ kt, deren Graͤben breit und deren Walle hoch und bepflanzt „n der neuesten Zeit sind sie ausgebessert und verstäͤrkt wor—

hrem Hafen dient, wie wir oben bemerkten, das Fort Ramme— az Eitadelle. Als Wohnplatz und als Handesssiadt ist Middel⸗ psehr bedeutend. In dem alten Gothischen Rathhause befindet sich sehr vollstaͤndige Sammlung von Bildnissen der alten Gra—

ten Zeeland, auch ist die Stadt der Sitz einer Gesellschaft

issenschaften, der Naturkunde, der Malerei, der Bild— M und der Baukunst. Mit Vergnuͤgen verweilt man nen Museum, und die belebte Boͤrse verdient eben falls euch; Die Stadt ist von fruchtbaren Weizenfeldern onen Gemuͤse⸗ und Blumengarten umschlossen. Wie in

Holland liebt man die? einlichkeit hier außerordentlich, sie Eine

il in der kleinsten Hauswirthschaft einheimisch. * Aussicht und einen herrlichen Ueberblick der Insel ge— nan von dem hohen Thurme der neuen Kirche. Mit

r gen, der eine Meile sudoͤstlicher liegt, und mit dem Sloe steht die Stadt durch einen Kanal in Verbindung. sten⸗Ort Westkapellen ist wegen seines großen, 105 Fuß

mand, gon Ruthen langen Damms merkwuͤrdig, der wie— ö 26 schoͤne Pfahldeiche vor dem Andrang der Wellen wird. Auf der Nordsceite ist die Insel Walcheren durch Uimlich starke Fort Haak geschützt, feine Feuerschlünde be—

Volksmassen zu erhalten, deren sich namentlich in Frankreich die Minoritäten bedient haben, um die Mehrzahl der Versammlun⸗ gen einzusch chtern und zu beherrschen, hat die Regierung ord— nende Grundsaͤtze aufgestellt, welche in der zweiten Kammer nur geringe Abänderung erfahren haben. Sie sind von nachstehen“ dem Inhalte: (28. 46. Wenn gesammte Mitglieder beider Kammern in einer feierlichen Sitzung vereinigt werden, so soll dieselbe in der Regel bͤffentlich seyn, wenn nicht abseiten des Königl. Ministeriums aus⸗ drücklich ein anderes bestimmt wird. In solcher öffentlichen feier— lichen Sitzung liegt dem Erb-Marschalle des Königreiches ob, fuͤr Erhaltung der Ordnung zu sorgen. 58 47. Bei getrennten Kammern steht jeder Kammer fuͤr sich das Recht ju, Zubzrer bei ihren Ber— handlungen zuzulassen, und unter Beobachtung der in dem gegen. waͤrtigen Reglement enthaltenen Vorschriften vie näheren Bedin- . und Regulagtive festzustellen, unter denen die ö von Zuhbrern gestattet seyn soll. s. 48. Die Polizei in Beziehung auf / die Zuhörer in jeder Kammer hat der jedesmal darin Prasdirende. Die Zuhdrer duͤrfen die⸗ Verhandlungen auf keine Weist stören, kein

Zeichen des Beifalls oder des Miß fallens geben, und follen nur fo lange ge duldet werden, als sie in jeder Beziehung Srdnung und Anstand desb= achten. Wird hiegegen auf irgend eine Weise gefehlt, und die verletzt. Okdnung auf Anordnung des Praͤsidtrenden nicht unverzuͤglich her— gestellt, so ist derselbe schüldig, saͤmmtliche Zubbrer sofort entfernen zu

lassen. Werden dabei einzelne Zubörer als solche bezeichnet, welche

die Unruhe oder ungebuhr sich haben zu Schulden kommen lassen, d

so hat die kammer bas Recht und die Verpfiichtung, durch eine Deputation unter dem Vorsitze des Praͤsidenten die Thatsache un— tersuchen zu lassen, und auf deren Bericht zu beschließen, vaß der Schuldige fuͤr eine Zeit oder fuͤr immer von den öffentlichen Ver— handlungen gusgeschlossen werden soll. Auch hat die Kammer das Mecht, diesen Beschluß oͤffentlich bekannt machen zu lassen. Sollten aber Zuhörer zu strafwürdigen Acußerungen oder Handlungen sich hinreißen lassen, so bat die allgemeine Staͤnde⸗Versammlung' außer⸗ dem nach vorgaͤngiger Communication unter beiden Kammern dem Königl. Ministerium von dem Vorgange Knzeige zu machen, um eine gerichtliche Untersuchung und Bestrafung des Schuldigen zu veranlassen. 8. 49. Daneben hat der Praͤsidirende, insonderheit in offentlichen Sij= zungen mit Strenge darauf zu achten, daß die gesetzlichen Graͤnzen zer freien Aeußerung auch von den Mitgliedern der Staͤnde nicht uͤberschritten werden, und in Gemäßhest der Bestimmungen des Art. 39. der Wiener Schluß-Atte namentlich dafür zu sorgen, daß von Mitgliebern keine Acußerungen oder Anträge geduldet werden, welche die Ruhe des Königreichs, des gesammten Deutschlandt, oder einzelner dazu gehbriger Staaten gefährden, oder fuͤr den Deut schen Bund verletzend seyn könnten. S. 50. Wenn das Königliche MWinisterium eine Mittheilung als eine vertrauliche bezeichnet, fo duͤrsen bei deren Verlesung oder Verhandlung Zuhßrer nicht ge— duldet werden. 5. 51.

geheimer Sitzung behandelt hat, und bei Mittheilung des hierauf uber solchen Gegenstand gefaßten Beschlusses den Antrag an die an⸗ dere Kammer gelangen laͤßt, diesen Gegenstand gleichfalls in geheimer

Sitzung behandeln zu wollen, so hat die letztere zufbrderst in ge⸗ heimer Sitzung zu berathen und zu beschließen, ob sie ein gleiches

n die Muͤndung der Oster-Schelde, die hier das Beere

n hildet. Vliessingen gegenuͤber, auf der Belgischen Insel

ind, erblickt inan beim Staͤdtchen Breskens drei ansehn—

anzen, welche sonst mit den Werken von Vliessingen,

'ichem Interesse jetzt aber unter andern Verhaͤltnissen die

Da die in dem gestrigen Blatte der Staats-Zeitung ent— haltenen Ngchrichten aus Bruͤssel und Antwerpen vom 3ten d. M. . auf außerordentlichem Wege zugegangen waren, so haben wir heute keine neuere Nachrichten von fenen Orten mitzutheilen.

det Wenn eine Kammer, ihrerseits und ohne! desfallsigen Antrag des Kbnigl. Ministeriums, einen Gegenstand in

geordneten Brunck, von Gagern, Glaubrech, W. Hoffmann, Graf Lehrbach und Weyland.

Hamburg, 7. Dez. Oeffentliche Blatter berichten Nachstehendes aus dem olst en hen uͤber die daselbst zu Stande kommende Kunst-Straße zur Verbindung von Hamburg und Luͤbeck: „Die wichtige Anlegenheit uͤber die Hamburg-Luͤbecker— Chaussee ist jetzt definitiv abgemacht. Die Antraͤge der Stadt Luͤbeck, die von Seiten der Gesandten Rußlands, Frankreichs und Englands dringend unterstuͤtzt worden seyn sollen, sind un— ter der Bedingung genehmigt, daß die Chaussee ihre Richtung uͤber Oldeslohe nehme. Die Stadt Luͤbeck wird nun den Weg bis zur Graͤnze chaussiren, dann das Großherzogthum Olden— burg (wegen Eutin) durch die Enclave, worin das Dorf Ham— berge liegt, und darauf unsere Regierung bis zur Hamburger Graͤnze. Die Kosten werden, dem Vernehmen nach, durch eine Anleihe bei Jenisch in Hamburg zum Belaufe von einer Mil— lion Mark Banko herbeigeschafft werden. Alles soll so sehr, wie moͤglich, beschleunigt werden. Zugleich soll die Bestimmung getroffen worden seyn, daß die Oldesloher Chaussee eben so frei soll passirt werden konnen, wie dies bisher bei der Straße uͤber Schönberg der Fall war, und daß von keiner Seite die gering— sten Zoͤlle sollen auferlegt werden duͤrfen. Daß bei dieser Ge— legenheit auch von Kiel die Rede gewesen ist, laßt sich leicht erachten, jedoch soll man diesseits einstimmig der Meinung ge— wesen seyn, daß Kiel doch unter keiner Bedingung mit Lübeck wuͤrde konkurriren können und der Gedanke daher ganz außzu— geben sey, Kiel zu einem ansehnlichen Handelsplatze zu machen. Der Toͤnninger Hafen ist voll von Holländischen Schiffen, welche wegen der Englisch-Franzoͤsischen Blokade dort eine Zu— flucht gesucht haben.

Bremen, 5. Dez. Am Iten d. M. erfolgte hierselbst das Ableben des Herrn Senators Doktor Heinrich Christian Motz, nach 40jäͤhrigem unermuͤdeten Wirken im Kreise unserer Obern, die seinen Verlust schmerzlich beklagen. Trotz seiner 71 Jahre bewahrte derselbe bis in seine letzten Tage seine entschiedene Neigung wie seine große Berufstreue in dem ihm angewiesenen so schwierigen Geschäftskreise eines Polizei-Direktors.

ö

Nizza, 24. Nov. Der bekannte Franzoͤsische Komponist Boyeldieu, der sich nach Florenz begiebt, um dort den Winter in der Umgebung eines Deutschen Prinzen zu verleben, ist hier durchgereist. Der Graf Sebastiani wird täglich hier erwartet.

Rom, 24. Nov. Der Kaiserlich Nussische Gesandte beim heiligen Stuhle, Graf von Gurieff, ist vorgestern hier angekom— men. An demselben Tage traf der Kardinal Szinola von Wünn

hier ein. . Neapel, 22. Nov. Aus Katanea wird unterm 11ten „Der Aetna, der sich seit dem Aushruche

d. M. geschrieben:

vom Jahre 1819 ruhig verhalten hatte, hat sich im Beginn dieses Monats auf der nordwestlichen Seite in den Gehen von Maletto geoͤffnet und stromt Lava aus, die nach Bronte hinabfließt. Gestern hatte die Lava schon einige Weinsocken deckt und war nur noch 5 Miglien von der genannten Orischaf entfernt. Ein Gebiet mit 9000 Einwohnern und einer der am