1832 / 346 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 Dec 1832 18:00:01 GMT) scan diff

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Vorspiel, zum Theil nach einet Englischen Erzählung, von E. Raupach

Freitag 14. Dez. Im Opernhause: Nurmahal, lyrisches Drama in Abtheiluungen mit Ballets; Musit 6. 2

König städtisches Theater.

Mittwoch, 12. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Das Lie— bes⸗Protokoll, Lustspiel in 3 Akten, von Bauernfeld. Hierauf: Der Dachdecker, komische Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely.

Donnerstag, 13. Dez. Der Pirat, Oper in 2 Akten; Mu— sik von Bellini. Vorher: Gluͤckskind und Ungluͤcksvogel, Lust— spiel in 1 Akt, von L. Angely.

Neueste Nachrichten.

Paris, 5. Dez. Der Koͤnig empfing gestern mehrere De—⸗ putationen mit Gluͤckwunsch-Adressen aus den .

Das Wahl-Kollegium von Mantel (im Departement des Lot) hat beim dritten Scrutinium Herrn Thouron, den mini— steriellen Kandidaten, statt des Generals Dufour, zum Deputir⸗ ten ernannt.

Das Geruͤcht von der bevorstehenden Abreise des Generals Solignae nach Porto scheint sich zu bestaͤtigen. Er will den Oberbefehl uͤber die Fremden-Legion uͤbernehmen, waͤhrend der General Villaflor das Kommando uͤber die uͤbrigen Truppen im Dienste Dom Pedro's behalten soll.

Der General Guilleminot, dessen Gesundheit seit einiger Zeit sehr schwankend ist, hatte vorgestern Abend eine Audienz

2.

1394

beim Könige. Es heißt, daß man damtt umgehe, ihm das Kom— , n. von Algier an die Stelle des Generals Savary an— zubteten.

Der Nou velliste meldet, vorgestern habe sich ein 28 bis 30 Jahr altes Individuum, Namens Courtois, auf der Polizei⸗ Praͤfektur gemeldet und sich fuͤr den Urheber des Pistolenschusses auf dem Pont Royal ausgegeben, diese Aussage in dem ersten Verhoͤr wiederholt, in einem spaͤtern aber wieder zuruͤckge—

testation gegen die born es nn der Herzogin von Berth nommen hatte, ist gegen eine Taution von 1000 Fr, wiez n gelassen worden.

Die Zoll-Einnahmen in Havre haben sich in den ven nen eilf Monaten dieses Jahres auf 25,497,210 Fr. bel eine Summe, welche die Einnahmen des entsprechenden raums des vorigen Jahres um 4,427, 177 Fr. uͤbersteigt.

Aus Toulon wird vom 29. Nov. geschrieben: „Dien

Prenußische Staats-Zeitung

nommen. „Eclipse“ ist von Algier mit der Nachricht hier angek Die Professoren des Coll'ge de France haben die Herren daß der General Savary am 20sten eine Ex cet i 2

nf und Eugen Burnouf zu den zwei vakanten Professuren J Stadt Belida gesandt hat, um die Haͤuptlinge mehrerer

der Geschichte der alten Philosophie und der Sanskrit-Sprache schen Staͤmme zu uͤberrumpeln, welche dort versammelt ö r fl,

gewaͤhlt. und zum Aufstande gegen die Franzoͤsische Regierung uf w

Berlin, Donnerstag den 13tu Dezember

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1832.

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Die Nachricht von der Ankunft des Herzogs von Fitz, Sie scheinen aber durch die von ihnen in Algier unterhaj mim mn 1

a, wird *2n 396 heutigen ö , . 3 . von ö ., des Generals Nachricht erhali⸗ J J or einigen Tagen gingen mehrere Detaschements Freiwil⸗ haben, denn unsere Truppen fanden bei ihrer Ankunft i ; ; liger fuͤr die gane Dom Pedro's von hier nach Boulogne ab, die Stadt veroͤdet, indem alle Einwohner in die Ill Amt . ch 6 NM a ch 11 ch en um sich dort nach Porto . hen waren.“ J 9 w 3 Das Journal des Séêbats enthaͤlt ein nachgelassenes Heute schloß 5proc. Rente pr, compt. 97. 5. sin r oni ages. Schreiben des vor kurzem verstorbenen Oppositions- Deputirten 97. 10. Zproc. pr. compt. 68. S. fin our. 68. 90. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den Obersten a. D. Thouret, worin dieser sich bei seinen Kommittenten deshalb rechtfer⸗ Neap. coup. dét. pr. Compt. S0. 20. sin cour, S6. 3ö3. nn Rugust Stieler zu Königsberg in Preußen ün— tigt, daß er das Comptezrendu nicht unterzeichnet habe. Unter den Span. Rente perp. 583. Zproc. dito 303. 5proc, Belg. 751. 4 Namen Stseler von Heydekampf in den Adel— theben geruht. Frankfurt a. M., 8. Dez. , Oesterr. 5proc. Metall. u erheben geruh

I

2 . . . ö. . Anleihe 97. 30. er Art gemacht, befindet sich folgende prophetische: „Der Thron Zeine Majestaͤt der Koͤnig haben den Predigern Wiede« scheint in Gefahr; geben Sie der Besorgniß Raum, daß ein so S4. 4proc. 7273. 727. 2Iproc. 43. 1proc. 183. Br. 69 , im ,, . und viel Aufsehen erregender Schritt eine groͤßere Wirkung haben Actien 1319. 1316. Part. Obl. 1253. Loose zu 150. Fl. 18) ö. . Guͤbs, im Regierungs-Bezirke Magdeburg, den konnte, als Sie befuͤrchten; bedenken Sie, daß man Sie ankla⸗ Holl. 5proc. Obl. v. 1832 75. Br. Poln. Loose 55. 55. . ler Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

gen wird, die Monarchie unbesonnen angegriffen zu haben, waͤh⸗ Gene Koͤnigliche Majestaͤt haben die Advokat, Anwalte rend . . das, Ministerium und das System des 13. Maͤrz Redacteur Cottel chor Schöler zu Koͤln und Andreas Courth zu angreifen wollten. . ssiborf zu Justiz-Raͤthen zu ernennen geruht.

Der Schiffs-Capitain Petit in Bordeaux, den die Polizei Gedruckt bei A. W. Hayn Im Bezirk der Königl. Regierung

als Verfasser einer im Journal de la Guyenne enthaltenen Pro—⸗ u Danzig ist der Ober-Lehrer und Kandidat des Predigt—

Allgemeiner Anzeiger fur die Preußischen Staaten. J Literarische Anzeigen.

Maga für die Literatur des Auslandes. verha ftet und aur Sta droit tei arzt fäfenl Verjeichniß der im Monat November von dieser Ferner: die neuen italienischen Romane von Manzoni:

Bekanntmachungen.

Obrigkeitliche Bekanntmachung.

Der, durch den Steckbrief vom 20. v. M verfolgte Schneidergesell Carl Weber ist

„Eduard David Schnaase, zu der erledigten Archi—

Bulwers Pelham, compl. in 1 vol. 1 Thlr. 15 ser, halt und geschmackvoll ausgestattet auf und gen zweiten Prediger-Stelle an der St. Trinitatis Kirche Dessen: Devereuæ, 4 Thlr. 15 esr. Scott: sich durch die fuͤr die Theaterrepertorien 1 bst, ir der bisherige zweite Prediger an der St. Annen— , . a. . . Bis auf , ,, fr uff ern, auf jn h daselbst, Karl Friedrich Kriese, zu der erledigten

2ind jetat Scotts erke vollständig, correct und aplen- thea ichen Leistungen des laͤn * heili ĩ Ki in Elbi ;

did gedruckt kostet jeder Band nur 1 Thlr. 15 agr. haft bekannten erf telt 1 um , mn J ö

Repertorium der Königlich Prewistt

i n

worden. Berlin, den 10 Dejember 1832.

Die Kriminal“ Deputation des Königl. Stadtgericht.

Subhastations⸗ Patent uber

die beiden Allodial-⸗Rittergůter Schwes— sow und b nebst Zubehoöoͤr.

Die beiden im Greiffenbergschen Kreise belegenen Allodial⸗Rittergůter Schwessow und b nebst Zubehoͤr, von welchen ersteres auf 25294 Thlr. 14 sgr. 1 pf., letzteres auf 20920 Thlr. 18 sar. 11 pf. landschaftlich abgeschaͤtzt worden ist, sollen im Wege der noͤthwendi⸗ gen Subhastatien zusammen als ein Ganzes verkauft werden, und sind dezu Lie Bietungs⸗Termine in un⸗ serm Geschaͤft:⸗Loreale auf

den 14. December d. J, den 15. Maͤrz k. J, Vormittags 10 Uhr, den 11. Juni k. J; j vor dem Deyutirten, Ober⸗Landesgerichtsrath Lobedan, anberaumt worden.

, werden darauf aufmerksam gemacht, daß nach Ablauf des letzten Termins neue Gebote jetzt nur mit Einwilligung saͤmmtlicher Interessenten, den Meist⸗ bietenden mit eingeschlossen, zulaͤßig sind, und wird demnach, insofern nicht gesetzliche iin eri f eintre⸗ ten, im letzten Termine dem Meistbietenden der Zu⸗ schlag ertheilt werden. ; ;

Die Taxe und die Kaufbedingungen konnen in un— serer Registratur eingesehen werden.

Stettin, den 9. August 1832.

Königl. Ober⸗-Landesgericht von PoC¶nmern. Boetticher.

Edietal⸗ Citation.

Ulle und jede, welche an dem Vermögen des hiesi=

en Kaufmanns Julius Theodor Kuhfahl, woruͤber der

oncurs eroͤffnet worden, Anspruche zu haben vemnei⸗ nen, werden hjerdurch vorgeladen, innerhalb drei Mo⸗ naten, und spaͤtestens in dem auf den 21. Februar 1833, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Re⸗ ferendarius Loes an hiesiger Landgerichtsstelle anberaum⸗ ten Liquidations⸗Termine entweder in Person, oder durch einen mit gesetzlicher Vollmacht und Informa—⸗ tion versehenen hiesigen Justi⸗Commissarius, von de⸗ nen den hiesigen Orts⸗Unbekannten die Herren Justij⸗ , , Sagetot, Reichard, Dr. Hadelich und Dr Koch an. vorgeschlagen werden, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forderungen anzujeigen, die Beweismittel beijubringen, und hiernaͤchst die weiteren Verfuͤgungen zu erwarten.

Bei ihrem Außenbleiben im Termine und bei bis dahin unterlassener Anmeldung r Anspruche aber haben dieselben ju gewaͤrtigen, daß sie mit allen etwa⸗ nigen Forderungen an die Concurs-Masse praͤeludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Creditoren auferlegt werden wird.

Erfurt, den 25. Oktober 1832.

Königl. Preuß. Landgericht.

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Bekanntmachung.

Auf Verfugung der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam sollen am 18. 8. M. Morgens 8 Uhr, auf dem un⸗ terzeichneten Amte verschiedene Acker⸗ Wirthschafts⸗ und Schaͤferei⸗Geraͤthe, so ie Brau⸗ und Brenne⸗ rei'utensilien, wobei eili vollftdͤndiger kupferner Brenn⸗ Apparat und eine sehr gut erhaltene kupferne Bkau⸗ pfanne, eine bedeutende Aniahl Rosten von Guß⸗ und Schmiede⸗Eisen, eine vollstaͤndige Darre und einzelne Blaͤtter, so wie mehrere Löger und Trans vort⸗Faͤsser, Maischtienen, Bottiche und dergleichen Gegenstaͤnde mehr, oͤffenilich meistbietend gegen sofortige ö lung versteigert werden, wozu wir Kauflustige mit dem

Zeitschrift gelieferten Artitel:

Syanische Hist . n ginn Aus tel

Spanische Histrionen. Kunst⸗Ausstellung in Ma— drid. Bibliographische Mittheilungen. ;

Frankreich.

Zur Anthropolotzie. (ueber fruͤhreife Kinder) Denkwürdigkeiten der Juli⸗Revolution, von Majas. Oeffentlicher Unterricht in Frankreich und Nord⸗Ame⸗ rika. Der junge Napoleon in Srleans, von der

BDraͤfin von Bradi. Bibliographische Mittheilungen

in sieben Nummern.

G ch we i . Die Helvetischen Alpen. Bibliographische Mit⸗ theilungen. . It alien. Die Liebeshaͤndel des Tasso. Bemerkungen der

Fidanzata Ligure und Sibilla Odoleta à 1 Thlr 10 r. und viele andere Novitäten. Paris, Baudry. Berlin, A. Asher, Linden No. 20. Mre. Trolloper Americans, 2 vol. 12mo. 4r Bd. à 2 Thlr I fr. 50 cent.) ind auch wiader vorräthię.

Nothwendige Erklarung in Betreff von „J. J. Berzelius Handbuch der Chemie.“

Im Interesse des rechtmaͤßigen Verlegers, des

Herrn Arnold in Dresden, glaube ich erklaͤren ju

muͤssen, daß die Verfertigung eines Buches, welcher

in Stuttgart in der Metzlerschen Buchhandlung

unter dem Titel:

Berzelius,

ehrbuch der Chem ie,

rann. ron Peechio über, England. vibii var aphische im Ausiuge bearbeitet ꝛ. von Eisenbach und

Mittheilungen in vier Nummern. 1 2 Heinrich Füßli, Skisze eine; Kuͤnstlerlebenst. Rokcoe's Spanische Novellendichter. Miß LX. E. Landon. Zu Lord Byrons innerer und aͤußerer Cha—⸗ racteristik Seebilder. Mistreß Trollepe. Win⸗ 6 nungen der Eskimo's. Zur Kenntniß der Eng—⸗ Criminalrechtspflege. Die drei ersten Be⸗ gründer der Englischen Literatur. (III. Roger Ascham.) , in sechi Nummern. weden. 3Schwedische Koͤnige und deren Zeitalter. Biblio⸗ groꝛhische 1 t J ; rie chenland. Nengriechische Dichtkunst. . Serbien. Uennr die Volkspoesie der Serben. . Morgenlandische Literatur. Japan, ein Privilegium der Hollaͤnder und Chinesen. Die Londoner Gesellschaft jur Uebersetzung aus grientalischen Sprachen. Kanuni Islam, von dem

1j cheint, wie es

ering, 1832, rsche ch von selbst versteht, ohne Auto⸗ risation von Berzelius geschieht, und daß die Kaͤu⸗ fer in diesem Buche, bei welchem bloß die Form des eigentlichen Nachdruckes vermieden wird, nicht Ber⸗ jelius Werk, sondern das Lehrbuch der Chemie

Landes -Gesetze. Ein neues Huͤlth saͤmmtliche Königliche Beamte, 9 ö Landmann, enthaltend eine alphabetische; menstellung aller Hegenstaͤnde der Gesen mit den darauf beiuͤglichen noch guͤltigen nungen und Erlaͤuterungen. Von D. W. . j ter, Königl.! Preuß. Criminalrichter. zn Band. 45 Bogen. Lexicon⸗Sro. Subsersn Preis 23 Thlr.

Lesebibliotheken, welche ihre Sammlung a elassischen Werten bereichern, machen wir k. n

hende jetzt erschienenen Werke aufmerksam: Straußen, Johann Jansen, Reise durch u Griechenland, Liefland, Moskau, die ö

fassers, Sitten und Gebraͤuche der durch Laͤnder beschrieben werden. Angefangen z 1647 und beendigt 1673. Aus dem Hollähng übersetzt und mit berichtigenden Anmerkun neuern Reisen versehen à 4 Thir. 15 sgr. Camaleonti, oder der Briefwechsel durch

der Herren Eisenbach und Hering finden werden. Fr. Wohler,

Was nun den Druck und Preis dieses, fuͤr Fremde ganz unerlaubten Auszuges betrifft, so ist derselbe auf ganz graues Papier gedruckt, mit elenden Steindruͤcken versehen, und soll überhaupt 90 Bogen und 6 Stein— drucke enthalten, welche nicht weniger als 63 Thlr. kosten, waͤhrend das vollstaͤndige Originalwerk, welches zu 270 Bogen auf das schonste Papier gedruckt ist und 13 große Kupferplatten enthaͤlt, fuͤr nicht mehr als 187 Thlr. im Pr ànum.⸗Preise, welcher noch fort— besteht, in allen ehrliebenden Buchhandlungen, (in Berlin bei E S. Mit ter, Stechbahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gne—

Indier Dschaser Scherif.

Hoei, lan. li, od dechih dei Kreidenittel

„lan ki, oder Geschichte des Kreidezirkels, ein

chinesische; Drama. , Nor d⸗Am erika.

Ein Augflug von sechstausend Meilen durch die ver— einigten Staaten, ven Ferrall. Bibliographische Mit⸗ theilungen. .

Deutsche Literatur im Auslande.

Goethe in Italienischem Gewande. Buͤrger. Ludwig Tiek in Frankreich.

Mannig faltig es.

Wie man sich in Ching beim Examen hilft. By— ron und die oͤffentliche Meinung. Indianischer Aber glaube Brasilianische Ameisen. Der Gang durch das Feuer bei den Hindus. Ein Wort Napoleons. = Galanterie in Grönland. Denkmal für Sir Wal— ter Scott. Zeitvertreib der Groͤnlaͤnder. Die Ehescheidung durch den Tod. Etwas uͤber Madeira. Malayische Hochieiten. Die letzten Tage der Ma⸗ demois. Elairon. Eine zufaͤllige Erfindung. Miß⸗ braͤuchf in den Londoner Hospitaͤlern. Sas Elima von Biasilien. Statistisches. Annaratschapura und Mehentele auf der Insel Ceylon Die Eingebor—⸗ nen Australienz. Das Gebirge Bachtiari. Indi⸗ sche Tradition. Baukoten eines Hauses in London and Paris. Der chinesische Kaiser Khiün lung. Byrons Urtheil über die Uebersetzungen seiner Werke. Byron und die Griechen. Amerikanische Natio nalwaffen.

Der , . fuͤr dieses drei Mal möͤ—⸗ chentlich erscheinende Blatt, ist 223 sar, vierteljaͤhrlich (3 Thlr. fuͤr das Jahr), wofuͤr es ohne Erhoͤhung durch alle Töͤnigl. Preuß. Post⸗Aemter bezogen werden kann. In Berlin praͤnumerirt man in der Expeditian der Allgem. Preuß. Staats⸗Zeitung, Mohrenstraße Nr. 34.

Im Verlage des unterzeichneten erscheint zu An, fang des künftigen Jahres ein sehr interessantes Werk en m Polijeirath Herrn Merker unter

Ueber den Erwerb der Heimath und die solidarische Verpflichtung zur Arm enpflege.

Bemerken einladen, daß der Zuschlag bei den kupfer⸗ nen Geraͤthschaften nöͤthigenfalls voppehalten bleibt. Oranienburg, den X December 15832

TF5 nigl. Rent àmt.

X

Eine Entwickelung der Grunde gegen die Haupt—

rinipien des desfallß vorgeschlagenen Gesetzes, unter Beifügung einiger, fuͤr dasselbe vielleicht anwendbarer Naterialien. A. W. Hayn.

sen) zu bekommen ist. Arnoldi sche Buchhandlung in Dresden und Leipzig.

Neuss woklseile Aàuag abe von

Berzelius Lehrbuch der Chemie.

In gedrängter Form bearbeitet von Friedr. Schwarre. Erstes Hest. Mit 1 Tafel Abbildungen. gr. Svo. geb. Preis 221 ar.

Diese neue, wohlseile und den „Berzelius“ ge- nau wiedergebende Ausgabe erscheint im Verlage de Unterreichnaten und ist 1) in eier gedränzteren, übersichtlicheren Form bearbeitet, 2) mit allen neue—- ren Entdeckungen und Reaultaten vermehrt, 3) wird sie in einem schr eompressen, jedoch das Auge nicht heleidigenden Drucke in grol- n. geliesert, am we- gen ihres wohlfeilen Preide Jedermann zugäng- lich zu aein. 4) Das Ganze wird 8 Hefte atark, deren 2 Einen Band bilden. Das erate Hest int bereits er- zchienen und in allen Buchhandlungen au baben.

Diese Ausgabe ist nieht mit einem ahnlichen, in Stuttgart erscheinenden Unternehmen zu verwechseln, welches nach der öffentlichen Anzeige des durch die deutsche Bearbeitung des „Lehrbuch von Berreliun“ rühmlichzt bekannten Herrn Wöhler nichts weuiger als ein getreuer Ausruß des Berzeliusschen Werkes, sondern ein Lehrbuch der Chemie von II. F. Eican- bach ist.

Quedlinburt und Leipzig, im November 1832.

Gott fr. Bade.

In Berlin stets vorräthis bei

Ludwig OeRhmizke, Burgatrasse No. 8, an der langen Bräcke.

In Baumgaͤrtners Buchhandlung in Leipiig ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen veisender worden, nach Berlin an die Stuhrsche Buchhandlung;

Lu spiele, oder dramatischer Almangch

für das Jahr 1833. Von F. A. v. Kurlän« der. 23ster Jahrgang. Mit sechs Kupfern. 12m 0. Gebunden in Futteral. Preis: 17 Thlr.

Inhalt: Die Schutzftau. Lustspiel in einem Auf⸗ inge. Eigensinn aus Liebe. Lusispiel in drei Auf— zügen. Damenlaunen, oder gerade wie ehemals, Lustspiel in drei Auffügen. Das Geluͤbde. Lustspiel

Kapuje. Lusispiel in fuͤnf Auflügen, von E

2 15 sgr. Beide Werke sind bei Henning in G schienen und zu beziehen ö die z * Nicola ische Buchhandlung in Benn (Bruͤderstraße Nr. 19.

Bei J. P.. Bachem, Hof⸗Buchhaͤndler und! drucker in Koͤln ist so eben erschienen und in Buchhandlungen zu haben (in Berlin bei C. F. MJ Jaͤgerstraße Nr. 37, und in den uͤbrigen Buchhand

Preußens gerichtliches Verfahren

in Civil- unb Kriminal-Sachen. Ein Auszug aus den daruͤber beste henden En insbesondere aus der allgemeinen Gerichts⸗Ordmn allgemeinen Deposital⸗‚ Ordnung, der allgemein potheken⸗Ordnung, der Kriminal⸗Ordnung, den ch pel⸗Gesetze u. s. w. nebst einer Einleitung, d dium angehender practischer Juristen und dern bahn betreffend. Zweite verbesserte und mit Al auf. die neuern Bestimmungen vermehrte A VIII. und 576 Seiten in gr. gro. Preis 2 Thlr. Der schnelle Absatz der ersten Auflage hat n zenehme Ueberieugung gewahrt, daß das Werl bar befunden und nuͤtzlich geworden ist. Dit Auflage enthält die, seit dem Erschesnen der erlassenen wichtigern gesetzlichen Bestimmum ministeriellen Erlaͤuterungen. Die Literatur i falls his auf die neueste Zeit erqänzt worden. dem hat sich der Verfasser bemuͤhet, daz Wa lichst zu verbessern und dabei die, in mehreren sionen gegebenen Winke nicht unbenutzt gelass⸗

Athanacus ed. Schweighäuser, 28 Thlr. Siculus ed. VWessling, 18 Thlr. Wilken, Gasnewidarum 4 Thlr. Seifert, Rudimenta phices, 4 Thlr. SenkowCeak)y Exemplum Papyri C . 3 Thlr. Klaproth Chrestomathie Mancha, l und mehrere Schriften von Klaproth uͤber on sche Sprachen sind zu haben 2 ;

Friedlaͤnder, Jaͤgerstraßt R

ö

Das von mir verfaßte Werk, betitelt:

Versuch eines Entwurfes von elt

vollständigen Dien st⸗Realement

ein Kriegesheer, in 5 Theilen n,

liegt bei mir zum Verkauf bereit, und ist das plar fuͤr 5 Thir Preuß. Cour. zu haben.

In einigen Mohgten wird dasselbe dem Buh del zum Verlage übergeben, und wahrscheinlich nicht unter dem gren von 10 Thlr. zu haben da dies von mir bem Verleger Kberlassen ble Berlin, den 2. Dezember 1832.

F. L. v. Bu rghag en,

in einem Auffiuge. Dieses Taschenbuch tritt wieder mit gefaͤlligem In⸗

C. F. Königl. Preuß. vensionsrter Majt Bob nnn Karlsstraße Nr X, jzwel Treppen hoch.

Angekommen:

Medien, Persien, die Tuͤrkei Japan und dien. Worinnen außer den Schicksalen denn

ü Koblenz ist der evangelische Predigt-Amts-Kandidat er Schroot aus Meurs zum Paslor adjunctus zu Ober— fer und der bisherige evangelische Pfarr-Vikar Wilhelm denborn zu Volpertshausen, Kreises Wetzlar, zum Pfar— daselbst ernannt worden; ;

u Liegnitz ist der Predigt⸗Amts-Kandidat Fruͤhbuß als sir in Prittag, Gruͤnberger Kreises, bestätigt worden.

Der Königl. Daͤnische außerordentliche ssandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichi— n Hofe, Graf von Bernstorff, von Hamburg. Abgereist: Der Koͤnigl. Bayerische General-Major von rtling, nach Muͤnchen. Der Koͤnigl. Wuͤrttembergische General-Major von Ban— 1d, nach Stuttgart.

Zeitungs-Nachrichten. n 3nd.

granktęge ich. paris, 5. Dez. Herr von St. Didier, bisheriger Praͤfekt Aube Departements, ist nach dem Departement der Seine d Marne versetzt worden, wo er an die Stelle des zum zfelten der Mayenne ernannten Herrn Boby de la Chapelle ö.

Die beiden Organe des Herrn Dupin unter den hiesigen zumlen, der Temps und der Constitutionnel, bemuͤhen sich himnmer, darzuthun, daß die Adresse nicht ministeriell sey. saerstere Blatt sagt unter Anderem: „Die von der Kammer henommene Adresse ward gestern dem Koͤnige uͤberreicht. Die

wort, welche die Minister dem Koͤnige in den Mund ht haben, zeigt deutlich, wohin sie die Kammer leiten , ministerielle sgslist, welche aus Allem Nutzen zu ziehen sucht, bis Jahre 1793 bei der Erstuͤrmung von Antwerpen zugegen. Sei—

len. Es ist nicht ohne Interesse, diese

das Detail zu verfolgen. Das Attentat auf dem

ft Royal, die Theilnahme, welche die Kammern nach diesem Juͤcklichen Ereignisse dem Koͤnige zeigten und selbst der in der hresse feierlich ausgesprochene Wunsch der Versoͤhnung, Alles dient Die Minister beziehen die Adresse auf allein und lassen den Koͤnig sagen, die Kammer trete dem tem des Ministeriums bei, dessen bewundernswerthe Weis-⸗ ü sich aus dem Ausgange der Expedition ergeben werde. Ver- sich in einem solchen Falle augenblicklich von der Blokade zuruͤck— ziehen.

hen zu ihrem Zwecke.

hens sucht man in der Adresse eine Zustimmung der Kammer dem ministeriellen System; das Ministerium wird viel—

hr darin seine eigene Verurtheilung lesen; das System der rese ist das der Kammer, aber nicht das des Ministe⸗ Görard wird sich von seiner Absicht nicht zuruͤckbringen lassen.

ms.“ Der Constituttonnel aͤußert in derselben Bezie— ng: „Die ministeriellen Blatter behaupten, aus dem Votum Kammer uͤber den, den Belagerungs-Zustand betreffen—

Paragraphen der Adresse, so wie aus der Verwerfung milicher von der Opposition vorgeschlagenen Amendements

he hervor, daß die Kammer die Nothwendigkeit und Nuͤtzlich—

des Belagerungs-Zustandes vom 6. Juni und die Gesetzlich⸗ Porto nicht kommuniziren.

der Ausnahme-Gerichte anerkannt und dem Ministerium e Zustimmung ertheilt habe. ft sich aber durch die politischen Ruͤcksichten, welche bei diesem zenstande alle Beschluͤsse der Kammer bestimmten. Die Kam⸗ betrachtete sich namlich als eine Jury, die berufen sey, die

sichen Und das Benehmen der Minister, welche den Belage— uas-Zustand angeordnet haben, zu richten und gewissermaßen schen diesen Ministern und den Aufruͤhrern des Monats ni zu entscheiden; sie besorgte daher, daß, wenn sie die Erste⸗ tadle, sie den Aufstand entschuldigen, oder wenigstens nicht

ihdruͤcklich genug verurtheilen, sondern sich schwach gegen den— ben zeigen wurde. Dieser Gedanke hat bei den meisten Ab— mmungen über die Amendements vorgewaltet, und wenn man nuern muß, daß diese uͤbertriebene Besorgniß die dem Gesetz— ber geziemende kalte Ueberlegung zuruͤckgedraͤngt hat, so ist es

hidestoweniger wahr, daß man darin keine Rechtfertigung des nigerungs-Zustandes finden kann.“ Ganz anders lauten

bürtheile der Oppositionsblätter; das Journal du Com— tee z. B. erklaͤrt, daß die Kammer durch die Annahme der htisse von dem hohen Standpunkte, welchen die Verfassung angewiesen hat, herabgestiegen sey. „Der Koͤnig“, so sagt selbe, „scheint uns in feiner Antwort auf die Adresfe die neue

Das Votum der Kammer er⸗ Pedro's wieder einen Ausfall gemacht hätten, um die auf der Seite von Vklla-Nova errichteten Batterieen zu zerstoͤren, und daß ihnen nach einem hartnaͤckigen Kampf ihre Absicht gelungen

Stellung, welche die Kammer sich gegeben hat, sehr gut bezeich— net zu haben. Bisher war als Prinzip anerkannt, das Regie— rungs-System muͤsse von der Majoritaͤt bestimmt werden; jetzt ist diese verfassungsmaäßige Ordnung vollkommen umgedreht wor— den. Der Koͤnig spricht seine Absichten aus; er hat ein Mini— sterium, welches diese durchzufuͤhren sucht, und dann erst folgen die Kammern, welche ihre Zustimmung geben; die Folge dieses Einklangs ist, daß dem uͤbrigen Europa jene Sicher— heit eingefloͤßt wird, welche die Grundlage des allgemei— nen Friedens bildet.“ Schließlich hofft das genannte Blatt, daß die Opposition nicht den Muth verlieren, sondern durch die ihr entgegenstehenden Hindernisse neue Krafte gewinnen und das Land auf eine bessere Bahn fuͤhren werde. Der National nennt die Verhandlungen, so wie die Abstimmmung uͤber die Adresse, skandaloͤs.

Der National nennt die Oppositions-Deputirten Herren Arago, Audry de Puyraveau, Baudet-Lafarge, Bacot, Baudet— Dulary, Bioche, Eoulman, Clauzel, Comte, Daunou, Girardin, Las-Cases den Vater, Legendre, Mallye, Perreau, Portalis, Reynaud und Subervie als diejenigen, welche an der Abstim— mung uͤber die Adresse gar nicht Theil genommen haben.

Herr Roul, Deputirter des Gironde-Departements, legte in einer der letzten Sitzungen der Kammer eine Bittschrift des Bordeauxer Handelsstandes wegen Verminderung des Einfuhr— zolles von fremdem Zucker auf das Bureau nieder.

Der Deputirte, Herr Karl von Lameth, den Krankheit bis— her abgehalten hat, den Sitzungen der Deputirten⸗Kammer bei— zuwohnen, befindet sich in der Besserung.

Der Courrier frangais theilt, um den nach seiner An— sicht richtigen Standpunkt fuͤr die Beurtheilung des jetzigen Zu— standes zu gewinnen, die neuere Franzoͤsische Geschichte in zwei Evochen, die revolutionnaire, welche im Jahre 1789 angehoben, und die Reactions-Periode, die mit Napoleon begonnen, waͤh— rend seiner Regierung fortgedauert habe und unter der Restau— ration noch entschiedener fortgesetzt worden sey. Napoleon und die Restauration seyen gestuͤrzt worden, weil sie ein anti⸗nationa— les System befolgt haͤtten; die neue, aus den Barrikaden hervor— gegangene Regierung haͤtte, so meint der Courrier, diese Erfah— rungen benutzen, von den Doktrinen der Vergangenheit gaͤnz— lich abgehen und nicht das System der Quasi-Legitimität anneh— men sollen.

Die Quotidienne enthaͤlt eine Adresse von 18 Advoka— ten von Toulouse an die Herzogin von Berry, worin diese sich derselben als Vertheidiger anbieten, so wie eine Adresse von 240 Studenten aus der naͤmlichen Stadt, welche darin ihre Bewun— derung uͤber den Muth der Prinzessin aussprechen.

Herr Victor Hugo hat den Direktor des Franzoͤsischen Thea—⸗ ters bei dem Handels -Tribunal belangt, weil dieser, obgleich das ausdruͤckliche Verbot des Ministeriums aufgehoben worden ist, das neueste Stuͤck des Dichters „le Roi s'amuse“ nicht mehr auffüͤhren will. Herr Odilon-Barrot wird fuͤr Herrn Victor Hugo das Wort fuͤhren.

Großbritanten und Irland.

London, 5. Dez. Gestern hatte der Lord-Kanzler mit dem Viscount Althorp im Schatz⸗-Amte und der Belgische Ge— sandte mit dem Lord Palmerston im auswärtigen Amte eine Zu— sammenkunft.

Sir James Graham reiste gestern von London ab, um sich nach dem Norden von England zu begeben.

In Bezug auf die Le n i in Belgien liest man Folgen— des im Albion: „General Haxo, der die Hauptleitung des Sturms gegen die Antwerpener Citadelle erhalten soll, war im

ner Meinung nach, wuͤrden 6 Wochen erforderlich seyn und die

Stadt Antwerpen durchaus zu diesem Zweck benutzt werden

muͤssen. Der Oberst Cradock hat im Namen des Königs von England gegen das Einruͤcken Franzoͤsischer Truppen in Ant—

werpen protestirt, und wir finden in den Portsmouther Zeitun⸗

gen, daß die bloße Androhung einer Besetzung des Platzes zu einer Drohung unsererseits gefuͤhrt habe, unsere Schiffe wuͤrden

Wenn diese Drohung aber auch vollzogen wuͤrde, so Moͤgen der Konig von England

mochte sie doch nicht viel helfen. wollen oder nicht, General

oder die Belgischen Kammern

Antwerpen ist nur der Prolog zu dem Drama. Die Franzoͤsi⸗ sche Armee wird von 50 auf 87,006 Mann erhoͤht.“ Am IJ0sten v. M. langte das Dampsboot „Confiance“ von

Lissabon und Porto in Portsmouth an; ersteren Ort hatte

es am Zösten und letzteren am 26sten verlassen. Des aͤußerst stuͤrmischen Wetters wegen, konnte es mit den Behoͤrden von Ein Kutter, der vor der Barre lag, theilte ihm die angebliche Nachricht mit, daß die Truppen Dom

sey. Die Miguelisten sollen, wie jene Schiffsnachrichten lauten, 600 Todte, Verwundete und Gefangene und die Pedroisten 50 Todte und Verwundete eingebuͤßt haben. Naturlich ist diese Nachricht sehr unsicher, da es noch an allen amtlichen Berichten daruͤber fehlt.

Der Albion macht seine Bemerkungen daruͤber, daß Lord Palmerston auf die von einigen Handelshaäusern an ihn ergan— gene Frage, ob England die Blokade des Duero durch Dom Miguels Batterieen anerkenne, statt hierauf zu antworten, nur eine Antwort ertheilt habe, die so gut wie gar keine sey, näm— lich, daß er zicht wisse, ob diese Blokade wirksam seyn und wie lange sie dauern werde, wonach die Kaufleute ihn nicht gefragt hatten, weil er das natuͤrlich nicht wissen konne.

Der Globe meldet: „Dem Vernehmen nach, ist ein außer— ordentlicher Gesandter der Pforte, Namisch Pascha, von Kon— stantinopel nach London unterweges. Er soll sehr gut Franzoͤ— sisch sprechen. Als Zweck seiner Sendung wird eine Unterhand—

lung uͤber die Griechischen Angelegenheiten vorgegeben; in der That aber bezieht sich seine Mission auf die Erledigung der Streitigkeiten mit Aegypten

Mi .

Aus dem Haag, 7. Dez. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien wurde bei seiner vorgestern Abends hier erfolgten Ankunft von dem vor feinem Palais in großer Menge, versam— melten Volke mit lebhaftem Freudenruf empfangen. Von allen Seiten jauchzte ihm die Begeisterung von Niederlands treuen Einwohnern zu und unter Anderen rief ein wohlgekleideter Mann: „Halte fest, Prinz, wir werden auch fest halten!“ Ein Ruf, der, wie unsere Zeitungen hinzufuͤgen, als der Aus— druck der Gesinnungen der ganzen Nation angesehen wer— den kann. 9

Der Miniser der auswaͤrtigen Angelegenheiten hat gestern der im Generaf⸗Comité versammelten zweiten Kammer der Ge— neralstaaten verschiedene Aktenstuͤcke vorgelegt, die sich auf die Un⸗ terhandlungen beziehen, welche in London uͤber die letzten von Seiten des Preußischen Hofes in , den Höfen volt Wien und St. Petersburg gemachten Vorschlaͤge hinsichtlich der Belgischen Angelegenheiten gefuhrt worden sind, und welchen Vorschlägen unsere Regierung zur Zeit beigetreten ist. Aus diesen Aktenstuͤcken geht, dem Vernehmen nach, hervor, daß das Englische Kabinet vor jeder weitern Fortsetzung der Unterhandlungen die unbedingte Räumung des gegenseitigen Grundgebietes forderte. Unter Anderm soll auch Graf Grey in einer der vorgelegten Noten den Herrn Dedel ersucht haben, die Sachen, die er fernerhin mitzutheilen haben moͤchte, wieder wie sonst durch Vermittelung des auswaͤrtigen Amtes (foreign oflice) zu verhandeln. Die uͤbrigen Aktenstuͤcke sollen sich auf die Angelegenheit des Herrn Thorn beziehen; auch vernimmt man, daß saͤmmtliche Aktenstuͤcke, mit Ausnahme einiger Piecen, sehr bald durch die Staats-Courant mitgetheilt werden sollen.

Die Amsterdamsche Courant bemerkt: „Die Rede, welche der Minister des Auswärtigen gestern in der zweiten Kammer der Generalstaaten gehalten, schloß mit der Erklärung, daß es Umstaͤnde gebe, woruͤber zu schweigen das passendste Aus— kunftsmittel sey, wiewohl jeder aufrichtige Patriot ein Gefuͤhl hege, das auch in Europa Anklang finde, namlich das des tief— sten Unwillens.“

Man liest in der Staats⸗-Courant unterm 6. Dezember: „Am 4ten d. M. um 11 Uhr Vormittags haben die Franzosen ihr Feuer gegen die Citadelle von Antwerpen eroͤffnet, ohne je— doch von der Seite der Stadt oder des Fort Montebello“) zu schießen.“

Dasselbe Blatt meldet: „Gestern Abend hat man hier direkte Nachrichten aus der Antwerpener Citadelle vom 3. Dez. Mittags erhalten; sie melden, daß die Franzosen mit Energie an den Laufgraͤben zu arbeiten fortfahren, die zu dieser Stunde, der Bastion Nr. 2. gegenuͤber, sich bis auf 60 Ellen vom Fuße des Glacis genähert haben. Die Unsrigen fahren fort, das Terrain Schritt vor Schritt dem Feinde streitig zu machen, und man hatte in der Citadelle Grund zu glauben, daß unsere Ar— tillerie und unsere Scharfschuͤtzen den Franzosen bedeutende Ver— luste zugesuͤgt haͤtten. General Chassé hat einem vom Lieute— nant Son Vollenhovoe befehligten Detaschement Arbeiter am 1sten d. den Befehl gegeben, die Haäͤuser zwischen den beiden Forts

u verbrennen. Diese Operation ist ohne Verlust an Mann⸗ schaft mitten unter dem feindlichen Kugelregen gluͤcklich ausge— fuͤhrt worden. Am Morgen des 2ten hat General Chasse um 10 Uhr eine Abtheilung von 60 Mann nach dem Kiel geschickt, um die Fran⸗ zosen zu zwingen, sich zu zeigen. Sogleich setzten sich uͤberlegene Streit— kraͤfte gegen diese Abtheilung in Marsch. Voran gingen ungefähr 309 Tiralleurs, die ein lebhaftes Gewehrfeuer begannen, worauf die Unsrigen, durch die Kanonen der Citadelle unterstuͤtzt, kraͤf— tigen Bescheid ertheilten. Nachdem die Franzosen sich demnach

uͤberall gezeigt hatten, zog sich die Abtheilung, dem gegebenen

Befehl zufolge, langsam und in guter Ordnung zuruͤck. Wir haben den Verlust eines Mannes zu beklagen, der, in Folge seiner Wunden, den Franzosen in die Haͤnde gefallen ist; außer— dem haben wir einen Todten und drei Verwundete. Der Ver— lust der Belagerer scheint weit betraͤchtlicher zu seyn. Am Abend des 2ten hat General Chassé von neuem eine kleine Abtheilung abgeschickt, mit dem Auftrag, ein auf dem Glacis zwischen den Luͤnetten St. Laurent und Montebello gelegenes Haus in Brand zu stecken und zu gleicher Zeit die Linie der Belagerer zu beunruhigen. Diese Abtheilung ist, nachdem sie den Zweck ihrer Sendung vollstaͤndig erfuͤllt hatte, am Zten um 1 Uhr nach Mitternacht wieder zurückgekehrt. Bei diesem Ausfall haben die Unsrigen einen Mann verloren. Bis zum Abgang obi— ger Nachrichten hatte General Chassé noch keine Antwort auf sein unterm 30. November an Marschall Gérard gerichtetes Schreiben erhalten. Diese Nachrichten wurden durch den Faͤhn— rich der Marine H. Hoek uͤberbracht, der am Zten Nachmittags die Citadelle auf einem Kahne verlassen hatte. Er hatte nicht allein gegen ein fuͤrchterliches Unwetter zu kaͤmpfen, sondern es wurde auch wahrend seiner Ueberfahrt von beiden Ufern der Schelde immerwaͤhrend auf ihn und auf sein Fahrzeug gefeuert, so daß seine gluͤckliche Ankunft in Bergen op Zoom fast wie ein Wun— der betrachtet werden muß. In einem vom Marine / Capitain Koopmann an General Chassé übersandten Bericht liest man

ferner, daß die beiden Freiwilligen, welche sich die Ueberbringung

der Depeschen an den „Komet“ erbeten haben, der Faͤhnrich erster Klasse Von de Velde und der Adjunkt J. E. Kempe von dem Kanonierboot Nr. 6. seyen. Trotz des schrecklichen Unwet— ters reisten sie in einem kleinen Kahne von der Citadelle ab, der bald bis an das Flandrische Ufer getüieben wurde. Darauf

) Diese letztere Angabe scheint auf einem Irrthunm zu beruhen; wenigstens steht sie mit dem im vorgestr. Blatte der St. 3. mitgetheil⸗ ten amtlichen Bulletin der Franzosischen Armee im grellsten Wider— spruche, wonach gerade das Fort Montebello das Feuer gegen die Citadelle erdffnet hat