1832 / 352 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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209) Einwohnern aus allen Staͤnden unterzeichnet; auch nennt dasselbe acht Siaäͤdte des Departements des Herault, welche Pe— titionen desselben Inhalts an die beiden Kammern gerichtet haben.

Herr Dupin wird, wie es heißt, als General-Prokurator in dem Prozesse der Saint -Simonianer, welche von dem gegen sie gefällten Urtheile appellirt haben, vor dem Cassationshofe das Wort fuͤhren.

Großbettanten und Irland.

London, 12. Dez. Der heutigen Times zufolge, scheint man hier allerdings daran zu glauben, daß der Marschall Gérard die Citadelle ehestens auch von der Stadt Antwerpen zu bombardiren anfangen werde. Die genannte Zeitung enthalt sogar schon einen rechtfertigenden und in gewisser Hin— sicht macchtavellistischen Artikel in dieser Beziehung: „Wir ha— ben es bereits“, heißt es darin, „als die Ansicht des Franzoͤsi schen Marschalls aufgestellt, daß, um die Citadelle in einer ge wissen Zeit und ohne allzugroße Menschenopfer einzunehmen, die Nothwendigkeit sehr leicht eintreten könne, den Sturm von der Stadt aus zu beginnen. Wir vertheidigten das Recht, das der belagernde General hierzu habe, falls es zur wirksamen Vollziehung seiner Pflicht oder zur Wohlfahrt seiner Truppen unumgänglich nothwendig seyn sollte. Der Marschall muß dies un⸗ streitig am besten zu beurtheilen verstehen. Ihmist eine große Armee zu einem besonderen Zweck anvertraut und er bleibt sowohl sei— ner Nation, als seiner Regierung fuͤr die Art und Weise ver— antwortlich, in welcher er die ihm anvertrauten Vollmachten aus— fuhrt. Weder die Stipulationen des Londoner Vertrags, noch die Pflicht, Belgisches Eigenthum vor dem Unter— gang zu bewahren, können in solchem Falle als eine Be— schränkung seiner freien Thätigkeit oder seiner Discretion an— gesehen werden. Wer den Zweck will, muß auch die Mittel wollen, und es wuͤrde laͤcherlich seyn, zu glau— ben, daß Marschall Gérard, gewisse Fälle ausgenommen, die naturlichen Vortheile, welche seine Stellung ihm darbieten, auf⸗ geben und seine Armee unnsͤthigen Zufaͤlligkeiten aussetzen werde, bloß um Belgisches Eigenthum zu schonen, da ja das Leben der Einwohner durch den Befehl einer Raͤumung der Stadt sichergestellt werden kann. Natuͤrlich daͤrfen wir uns da— bei nicht die Greuel verhehlen, welche das Bombardement der Stadt eine nothwendige Folge des Planes herbeifuͤhren wuͤrde, doch waͤlzen wir alle Verantwortlichkeit auf Holland, das durch hartnäckige Behauptung einer Feste, die ihm nicht gehört, den Angriff unvermeidlich gemacht hat. Der Franzoͤsische General hat seit sechs oder sieben Tagen ver— sucht, welchen Erfolg er erreichen möchte, wenn er die Citadelle nur von der Landseite angriffe, und die Stadt war daher bis jetzt gegen die Artillerie des General Chassé gesichert. Nunmehr soll er jedoch, wie es heißt, zu der Ueberzeugung gelangt seyn, daß in dieser Jahreszeit, während noch dazu die Hollaͤnder ver— mittelst ihrer Kanonierbste un vermoge des Besitzes der an den Ufern gelegenen Forts die Herrschaft uͤber die Schelde haben, die Belagerung sich laͤnger verzoͤgern wuͤrde, als man anfaͤnglich glaubte, und daß durch die Sirapazen und durch die ungestüͤme Witterung noch mehr Menschenleben wuͤrden hingerafft werden, als durch das Feuer des Feindes, wenn die Franzosen nicht in die Stadt einruͤcken und den Sturm auf der Seite der

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Ilten d. besitzen, ist man außer aller Verbindung mit der Eita— delle, da die Communication auf der Schelde fortwährend ge—

sischer Truppen befinden.

Das Journal de la Haye berichtet: „Wir erhalten so eben die positive Nachricht, daß am 11. d. M. um Mittag ein Kampf zwischen dem „Kometen“ und der Kreuzschanze stattge— funden hat. Fuͤnf Kanonierboͤte waren in demselben Augen— blick damit beschaͤftigt, auf das Fort Perle zu schießen. Die Franzosen schleuderten sehr viele Bomben auf unsere Schiffe, aber keine einzige erreichte ihr Ziel und sie erloschen sämmtlich in der Schelde. Nur das Kanonierboot Nr. 16. war von ei— ner Kugel erreicht worden. gleichfalls im Kampf gegen das Fort Perle und um vier Uhr Nachmittags eröffnete die Bombardier⸗-Korvette „Medusa“, von vier Kanonierboͤten unterstuͤtzt, Fort Frederik Hendrik. Dies Feuer hat bis gegen Abend ange— halten. Die „Proserpina“ und „Eurydicr“ hatten Befehl er— halten, sich gleichfalls am 12ten nach der Kreuzschanze zu bege— ben, um ie dort errichteten Werke zu zerstoͤren. Den 12ten

tung der Schelde gehoͤrt.“

Das Allgemeine Handelsblatt enthalt nachstehendes Privatschreiben vom Bord des Dampfcchiffes „Curacao“ vom II. Dez.: „Das Wetter hat heute wieder dem Schelde-Geschwa— der einige Bewegungen gestattet und ist demnach der „Cura— gao“ mit zwei Abtheilungen Kanonierboͤten unter dem Befehle der Lieutenants von der Plaat und Cats de Raat nach den von den Franzosen besetzten Punkten St. Marie und Perle abgegan—

higen. Von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags hat diese Flotille gegen die feindlichen Batterieen ihr Geschuͤtz spie⸗ len lassen. Die Arbeiter beim Fort Perle wurden auch sofort durch unser Feuer vertrieben. Große Veränderung ist an den vom Feinde angelegten Werken noch nicht wahrzunehmen, doch waren beim Fort Philippe, das man, wie es scheint, ebenfalls bewaffnen will, sehr viele Arbeiter beschaͤftigt. Das Geschuͤtz, aus welchem vom Fort Perle gefeuert wurde, schien aus zwölf— oder achtzehnpfuͤndigen Kanonen zu bestehen. Die Franzoͤsi— schen Bomben flogen groͤßtentheils uͤber die Flotille weg. Eines unserer Kanonierboͤte ist heute in ven Durchstich bei Lillo hineingesegelt, hat dort an der DVinnenseite des Schelde-Deiches Posto gefaßt, und vertreibt durch sein Feuer Alles, was sich auf dem Kausteenschen Deich festsetzen kann, da man wahrgenommen hat, daß die Franzoͤsischen Truppen an der Kreuzschanze Verstäͤrkungen anlegen wollen; der „Komet“ und mehrere Kanonierbote, die vor dieser Schanze postirt sind, ha— ben seit einiger Zeit ihr Feuer darauf gerichtet. Das Fort Fre— derik Hendrik ist Nachmittags durch die „Medusa“ anhaltend mit Bomben beschossen worden.“

Aus Berchem vom 11ten d. M. wird in Holländi— schen Blättern gemeldet: „Es wird hier immer schwieriger, etwas Umstaͤndliches uͤber die Belagerung zu erfahren, denn

dieser Seite etwas zu thun habe, wird der Zugang zu den Werken der Franzosen untersagt, während hier und da so man—

Esplanade unternehmen konnten.

scon fruher erwähnt haben, wenn man natüuͤrlicherweise auch mit noch so großem Widerstreben daran geht, eine so herrliche Stadt der Zersigrung auszusetzen. Die naäͤchsten Nachrichten werden hoöͤchst wahrscheinlich uber diese wichtige Frage bestimm— tere Kunde geben.“

Der Albion aͤußert seine Verwunderung daruber, daß es in London so ganz an offiziellen und sicheren Nachrichten aus Antwerpen fehle und das Publikum allein auf die unzuverlaͤssigen Berichte der Zeitungen angewiesen sey, obgleich sich ein Briti— scher Offizier, der Oberst Craddock, im Hauptquartier des Mar— schall Gérard befinde, und zwar eben zu dem Zwecke, der Re⸗ gierung genauen Bericht uͤber die Fortschritte der Franzoͤsischen Armee zu erstatten; wenn fraͤher ein Britischer Agent der Armee eines Verbuͤndeten in solcher Absicht beigegeben worden, habe; man stets die Berichte desselben in der Hof-Zeitung publizirt; vielleicht, meint der Albion, thue es dem Ministerium schon leid, daß es in die feindseligen Operationen gegen einen Verhuͤndeten eingewilligt, und es schaͤme sich daher, uͤber die Ereignisse in den Niederlanden irgend eine Nachricht mitzutheilen.

Der Sun widerspricht der von einem Morgenblatt gege⸗ benen Nachricht, daß Lord Palmerston die Absicht hege, die Anerkennung der Donna Maria als Königin von Portugal von Seiten der Englischen Regierung auszusprechen.

Nachrichten aus Dublin zufolge, ist die Stadt und Graf— schaft Kiltenny als im Aufruhr-Zustande befindlich erklaͤrt und eine aus 309 Mann bestehende Polizei⸗Verstärkung unverzuͤglich dorthin beordert worden. In voriger Woche wurden mehrere Haͤuser in dieser Grafschaft in Brand gesteckt. Nahe bei Car— riebeg kam es am Dienstage zu einem offenen Kampfe zwischen den beiden Parteien, wobei 2 Menschen getoͤdtet und mehrere verwundet wurden. Die Magistrats. Behürden der Grasschaft Cork wollen die Regierumntz ebenfalls um eine außerordentliche polizriliche Huͤlfe ersuchen.

Nich den letzten Berichten aus Rio-Janetro, war es in der dortigen Repraäͤsentanten⸗ Kammer uͤber das Geld-System zu heftigen Erörterungen gekommen und ein Ausschuß ernannt wor— den, um einen desfallsigen Bericht abzustatten. Man wollte eine National-Bank errichten. Zwei Gesetze in Bezug auf die

Verbesserung der Constitution hatten die Repraͤsentanten⸗Kammer troffenen entweder sterben oder sehr schwer verwundet sind.

passirt, waren aber vom Senat verworfen worden. Das erstere steilte fest, daß Brasilien inskuͤnftige die Regierungsform einer Foͤderativ⸗Monarchie erhalten, und das zweite, daß die Senato⸗ ren nur auf eine bestimmte Zeit, nicht auf Lebenszeit, gewaͤhlt werden sollten. Dieser zweite Gesetzesvorschlag wurde nur mit einer Majoritaͤt von einer einzigen Stimme verworfen. Dem . nach, fehlte es an dem Markt von Rio⸗-Janeiro an Mehl.

Aus New-York sind Nachrichten bis zum 15. November eingegangen, welche melden, daß der General Jackson wirklich mit ener Majorttaͤt wieder zum Praͤsidenten gewaͤhlt wor— den ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 13. Dez. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten hat die Central⸗Section ihren Bericht uber das Gesetz wegen des Landsturms abgestattet. Die öffentlichen Berathungen darüber sollen morgen beginnen.

Der Königl. Preußische Gesandte Graf von Maltzan, der Kaiserlich Oesterreichische Geschäftstrger Graf Allegri und der Königl. Sicilianische Geschaäͤftsträͤger Fer Lucchesi, sind gestern

Ist dies die Meinung des . Marschalls, so hat er ein Recht, danach zu handeln, wie wir maͤssen.

Das Antwerpener Thor von dieser Seite wird, wie ich höre, fortan ebenfalls geschlossen bleiben, und diejeni— gen, die von hier nach Mecheln oder Bruͤssel reisen wollen, siad nun gensthigt, einen U‚mweg zu machen, da man Niemand mehr laͤngs dem Wege von hier nach Con— tich passiren laßt. Bei dem Ausfalle, den die Hollaͤnder in der Nacht von vorgestern zu gestern gemacht, waren die

Feuer ausgesetzt, so daß ein Regiment, und zwar, wie ich hoͤre, wieder das 52ste, beinahe zwei Bataillone verloren haben soll. Man spricht hier von 1400 getödteten Franzosen, wahrend die Hollander, wie ihre Feinde selbst gestehen, nur sieben Mann verloren haben sollen.“

Ein (von der Staats-Courant erwaͤhntes) Privatschrei⸗ ben aus Antwerpen vom 10. d. M. Mittags berichtet, daß der Marschall Gérard in der voran gegangenen Nacht den Plan gehabt hatte, die Lunette St. Laurent, koste es auch was es wolle, einzunehmen. Es waren zu diesem Zwecke Freiwillige

aufgefordert worden und eine genügende Anzahl hatte sich auch bereits gemeldet, um daraus zwei Bataillone bilden zu können.

Inzwischen ging auch diese Nacht voruͤber, ohne daß ein besen— deres Ereigniß stattfand. Jetzt ist man der Meinung, daß in

der Nacht von Montag auf Dienstag ein neuer Versuch gewagt werden soll, da allgemein die Ueberzeugung vorherrscht, daß die

Franzosen nichts Entscheidendes gegen die Citadelle selbst ausrich—⸗ ten können, bevor nicht die genannte Lunette in ihren Händen ist. Unter den zu Antwerpen umlaufenden Geruͤchten war auch das, daß der Marschall Gérard, unzusrieden uͤber den traͤgen Gang der Dinge, beschlossen habe, die Citadelle auch von der Stadtseite an— zugreifen, zu welchem Ende er 7000 Mann aus den benachbar— ten Dörfern habe aufbrechen lassen. Man kann indessen fuͤr die Wahrheit dieser Nachricht nicht buͤrgen.

Aus Bruüssel vom 12. Dez. Vormittags wird in einem Privaischreiben (im Handelsblatt) gemeldet: „Man hat nun, wie ich Ihnen auch bereits gestern anzeigte, die Schwierigkeiten entdeckt, die es noch haben wurde, die Lunette St. Laurent mit Sturm zu nehmen. Nur die Batterieen und Ingenieur⸗-A1rbei— ten werden die Einnahme derselben herbeifuͤhren koͤnnen. Das Feuer der Hollaͤnder thut uns vielen Schaden, indem die Ge— Ge⸗ stern hat man die Schleuse gesprengt, welche das Wasser in der Citadelle hielt. Die Truppen, die an der Graͤnze stehen, ma— chen, wie es heißt, eine Bewegung nach der Stadt. Seit ge— stern hat das Feuer aus der Citadelle an Heftigkeit bedeutend zugenommen. In der Richtung von Lillo hoͤrt man eine starke Kanonade, was darauf hindeutet, daß ein Gefecht zwischen der Hollaͤndischen Flotte uns General Sebastiani stattfindet.

Aus unserem Feldlager Biest schreibt man unterm 11. Dezember Mittags: „Wiewohl dies hier der aͤußerste Vor— posten ist, herrscht doch ringsum die tiefste Ruhe, die nur zu— weilen durch den von Antwerpen heruͤbertoͤnenden Donner des Geschuͤtzes unterbrochen wird. Sonnabend und Sonntag haben wir hier keine Schuͤsse gehoͤrt. Gestern Abends aber fing die Kanonade wieder an und hat waͤhrend der Nacht fortgedauert. Jeden Morgen bei Anbruch des Tages stoßen wir bei unsern Rekognoszirüngen auf Belgier.

feindliche Heeres-A Abtheilungen, die sich täglich begegnen, sich doch damit begnuͤgen, einander anzusehen, wahrend das grobe Geschuͤtz sich in kurzer Entfernung hoͤren laßt. Kuͤrzlich beglei— tete einmal ein verdienstvoller Offizier unseres Generalstabes die

von hier nach Amsterdam zereist.

Rekognoszirungen und stieß auf einen alten Belgischen Wacht—

Das Dampfschiff „CLura ao“ war!

ein heftiges Feuer gegen das

Mittags hat man zu Breda eine starke Kanonade in der Rich-

gen, um die dasigen Arbeiten zu rekognosziren und zu beunru⸗—

Jedem, der nicht zur Genuͤge nachweisen kann, daß er laͤngs J

cher Buͤrger seine Neugierde schon mit dem Tode hat buͤßen

Franzosen einem wie sie es selbst nennen moͤrderischen

n Es ist gewiß in den Jahr-! buͤchern der Kriege etwas noch nicht Vorgekommenes, daß zwei

In Liefkenshoek, von wo wir Nachrichten bis zum s meister, der fruͤher unter seinen Befehlen gestanden hatte

ͤ ge‘ Wachtmeister befand, der doch seine Gefuͤhle und Erinna hemmt ist. Auf dem Doel sollen sich jetzt 1400 Mann Franz n s . 3

hätte man einmal die Verlegenheit sehen sollen, in der nicht ganz unterdruͤcken kennte; nur stotternd und einspyl

. wortete er auf einige kurze Fragen seines ehemaligen Wir sind ungemein auf unserer

auch an Zahl uͤbertressen, so gab es doch niemals ein

Feldherren besaß.

Bordeaux 1000 Gulden, und von der Wittwe van ebenfalls in Bordeaux, 500 Gulden.

Belgien.

Bruͤssel, 13. Dez. Der Moniteur giebt das hende achte Bulletin der Belagerungs-Armee?:

der Bastion Nr. 2 erdffnet worden ist, und welche an das Ende des parallel mit der linken Seite der Lunette St.

angebrachten Weges stoͤßt, ist waͤhrend der Nacht gaͤn zii

stochen worßen, und am Morgen waren die Arbeiter därin in

heit. Waͤhrend des Tages beschaͤftigte man sich damit, dit bse zu erweitern und die Brustwehr staͤcker zu befestigen. Feind wirft noch immer Bomben, welche von der Bastion)

Da sie aber von dem Innern der Citadelle geworsn den, so fliegen sie weit und beunruhigen die Truppen nicht,;

kommen.

sich in der Naͤhe des Platzes befinden; nur in der zweiten sind einige Leute getroffen worden. Die 40 Moͤrser,

jetzt nghe bei der Citadelle und weniger als 400 Metres

Litadelle aufgestellt sind, und das lebhafte und anhalte sowohl dieser Moörser, als der Kanonen- und er dl nh.

Hollaͤndischen Soldaten, welcher gestern von seinem Schth son jetzt in ungesunden Kasematten zufammengedraͤngt ist eine Bombe dort hineingedrungen, und hr 10 an kampfunfaäͤhig gemacht. Ein s Beute der Flammen geworden. Der General. Chas⸗ ig nur sehr selten. Laurent machen werden.“

Der hiesige Courrier meldet: „Wir erfahren g verlaͤssiger Quelle, daß die letzten dem General Ehassé au

dann erst auf dieselbe zu schießen, wenn er sich dur 9 derselben ausgegangenen Angriff gebieterisch dazu ga ehe.

Der Independant sagt: „Die Belagerung de delle von Antwerpen ist ein in jeder Beziehung hoͤchst ma diger Umstand. Wie seltsam ist zuvoͤrderst dieser Kriz man gegen Holland auf einem einzigen Punkt. fuͤhrt, n auf der ganzen Graͤnze der Waffensiillstand von beiden! fortwährend beobachtet wird, und während weder die En und Franzoͤsischen Gesandten den Haag, noch die Holl Gesandten Paris oder London verlassen, welch' ein samer Krieg, der die Freunde des Friedens zu Anhaͤng die Freunde des Krieges zu Gegnern hat, der, seit sen! ginn, zum Steigen der offentlichen Fonds und zu stigung des offentlichen Kredits beigetragen hat. E unerhörte Umstände bezeugen, daß etwas ganz neues imd ziehungen der Europäischen Staaten zu einander eingefüh

dens, haben in der That ein solches Uebergewicht erlang

ben. Ein neuer Zeit⸗Abschnitt beginnt fuͤr die politischen M nisse der Europaäischen Nationen. Und als erste Thatsit erster materieller Ausdruck dieses Zeit⸗Abschnittes, wenn n so ausdruͤcken durfen, hat die Belagerung der Antwerpe

delle eine so große Wichtigkeit in den Augen von ganz Europe Belagerung der Citadelle, von Frankreich im Einve

mit England und einen ihaͤtigen Widerstand von Sa drei anderen Machte ausgefuhrt, ist die stärkste Probe,

man die Verhältnisse der großen Mächte unter sich, wit

der Juli-Revolution bestehen, stellen konnte. Sie hf lange Ungewißheit, welche man uͤber die Moͤglichkeit n

rechthaltung jener Verhaͤltnisse hegte.“

Der ng und die Königin haben eine Sum 4000 Fl. zur Verfuͤgung des Buͤrgermeisters von Am gestellt, um unter diejenigen Einwohner vertheilt s we . von den gegenwartigen Ereignissen am meisten aben.

Die Repräsentanten⸗-Kammer beschaͤftigte sih rer gestrigen Sitzung mit der Berathung des Einnahm gets, wobei indessen kein Gegenstand von irgend einem zur Sprache kam.

Herr Nothomb, General⸗-Secretair im Ministerium wärtigen Angelegenheiten, ist mit Depeschen fuͤr das“ Kabinet nach London abgegangen. Berchem, 11. Dej. Abends. Die letzte Nacht

sehr ernsthaft her, und wenn es noch einen Beweis h Hinsicht bedurfte, so war es in dieser Nacht deutlich nen, daß man von einer Armee, die ihren Fuͤhrern vern les zu erwarten berechtigt ist. Fast blind folgten die sunge daten ihren Offizieren; und die Hingebung, mit der se chen, ist etwas mehr, als bloße Pflicht und Mannszucht; das Gefuͤhl der Hochachtung fuͤr alte militairische Ve es ist die Neigung, welche den Soldaten durch die Sch Ofsiziere fuͤr sie eingefloßt wird. Die Nacht von auf gestern war, wie bekannt, zur Errichtung der Zten lele verwandt worden, die von den Gaͤngen zur linken der Lunette beginnt und sich in geringer Entfernung * Citadelle an die Arbeiten der Gegenbrustwehr anschlifft scheint, daß die Belagerten sich dieser Arbeit vor der Em der Lunette St. Laurent nicht versahen, und das Genie hat auch wirklich in allen diesen Arbeiten einen außerorden Muth bewiesen. Gestern bei Einbruch der Nacht kon leicht bemerken, daß die Hollaͤnder sich anschickten, Arbeiter auf dieser Seite zu beunruhigen, und That, von 6 Uhr an wurden von der Citade. Bomben in sihr kurzen Linien abgeworsen, so daß den weit großere Anzahl, als bei Tage, in diese Tranchee dort zerplatzte. Einige Stunden spaͤter verkuͤndigte nahes Gewehrfeuer, daß die Hollaͤnder einen Ausfall und in demselben Augenblick siuͤrzten sich an hundert? unsere Werke und brachten anfangs einige Verwirtun

Hut; alle nach den Cn ments führende Wege sind sehr ziveckimaͤßig abgeschnuüth Vatterieen bewaffnet, oder urch Graͤben unterbrochen. von uns verdoppelt seinen Eifer, und moͤgen uns u, zuhr Abends bis 2 Uhr Morgens, wurde dies Feuer ohne Vat zlie 3 che ee it fortgesetzt. mehr Vaterlandsliebe und mehr Anhaͤnglichkeit an Khon miß auf das Ungefaͤhr abgefeuerten Schuͤsse wenig Scha.

9 Neuerdings sind beim Kriegs-Deyartement folgen sgefuͤgt. Fhente aus Frantzreich eingegangen: Bon, Demoiselle J! gerichtet war und durch die Kugeln und Bomben, welche

J „Antwerpen, den 12. Dezember Die dritte Parallele, welche in dem Glacis des .

n ut, fuͤr sie gehabt hatte. e

haben große Verwüstungen angerichtet; alle Gebaͤude sind n hrannt, alle Blendwerke zerstoͤrt worden Nach dem Berigh

posten bei dem abgebrannten Arsenal desertirt ist, wird he

Theil der Lebensmit ss

Man darf sich der Hoffnung uͤberlasa, n ausgeführten Arbeiten uns sehr bald zu ren 3

land zugegangenen Instructionen (?) ihm anempfehlen, dit Antwerpen so lange als nur irgend moͤglich zu schonen, mm

den ist. Das materielle Interesse, das Beduͤrsniß de

alle Gebrauche, alle Verhältnisse der Regierungen unte das ganze Voͤlkerrecht eine wesentliche Veränderung erlin

Arbeiter; aber die Offiziere fuͤhrten bald wieder Ordnung, , und unsere Soldaten schlugen sich einige Zeit in der cer Mann gegen Mann; indeß die Holländer wurden in i, gendͤthigt, sich verwirrt zuruͤckjuziehen, und ließen 7 Todte, Water ein Offizier, auf dem Kampfplatze. Dieser Vorfall hte uͤbrigens das Gewehrfeuer nicht, welches die ganze hindurch weit lebhafter fortdauerte, als man es seit dein jn der Belagerung jemals gehört hat; 5 Stunden lang,

Gluͤcklicherweise haben uns die in tiefer

Aber das Genie-Corps benutzte den Augen— wo die Aufmerksamkeit der Belagerten auf diesen n'der ganzen Nacht auf sie abschickt, noch mehr beschaͤf⸗ purde, um gegen 3 Uhr eine seit 3 Tagen angelegte Mine sprengen; ihre Wirkung war, eine Schleuse der die Cita— ungebenden Graben zu zerstoͤren. Diese Schleuse befand zi dem Neben⸗Thor zwischen den Baiterieen Nr. 1 und 2, Ihr Zweck bestand darin, in Verbindung mit einer anderen Wüse, welche sich bei dem nach der Esplanade fuͤhrenden Thor tadelle befindet, das Wasser in diesem Theil der Graͤben zem Citadellen-Thor bis zum Neben-Thor stets auf einer än und bedeutenden Hohe zu erhalten. Wir werden mor— then, ob die Berechnung richtig war, und ob sie die ge— te Einwirkung auf die Hoͤhe des Wassers gehabt hat. knie die Exploston erfolgte, wurde das Feuer auf beiden un inen Augenblick eingestellt; denn unsererseits war das ute Ziel erreicht, und die Belagerten hatten zu untersu— „hesche Folge ein so kuͤhnes Unternehmen, das sie nicht er—

Ferchem, 12. Dez. 10 Uhr Morgens. Jetzt, wo ganz pden ruhigen Vorschriften der Kriegskunst gehandelt wird, es wenig Interessantes zu berichten. Es ist, mit Ausnah⸗ shes etwas lebhafteren Gewehrfeuers, als in den letzten Ta⸗ nichts Merkwuͤrdiges vorgefallen. Die Arbeiten werden r, fortgesetzt; die geringe Entfernung zwischen unseren stern und dem Feinde gestattet das Arbeiten nur mit der uten Vorsicht, um nicht unnuͤtzer Weise Menschen zu opfern. Der Minirer verfolgt seine Arbeit ebenfalls nur langsam, fes bedarf noch einiger Zeit zur Beendigung derselben. ez in einigen Hausern in der Nähe des Hauptquartiers zu dnungen gekommen ist, wie sie bet einer so großen Men⸗ mmasse unvermeidlich sind, so hat der Marschall, eifrig be⸗ kin seiner Armee die strengste Mannszucht aufrecht zu er— un, folgenden Tages-Befehl erlassen: „Der Marschall und Ober-Befehlshaber erneuert den Befehl vom u zh. November, wodurch allen Militairs der Franzdsischen set verboten wird, die Stadt Antwerpen zu betreten, dicjenigen nommen, welche sich, mit vorschriftsmaßigen Erlaubnißkarten

nommen zu werden. Gestern ereignete sich ein in der Geschichte gen 4

bleiben. Ihre Masestaͤt wissen, daß die beste Regierung fuͤr eine Nation diejenige ist, welche zu dem Charakter, den Sitten und Gebräuchen derselben am meisten paßt, und Spanien hat wie, derholenttich und auf unzweideutige Weise kund gegeben, was in dieser Hinsicht dem Lande am angemessensten ist. ligion in ihrem ganzen Glanze, seine legitimen Beherrscher im

der Artillerie vielleicht einziger Vorfall. Während ein Franzoͤsischer Capitain selbst einen Vierundzwanzigpfuͤnder richtete, ging eine Kugel aus der Citadelle in die Hoͤhlung des Geschuͤtzes, welches dadurch ohne Zweifel unbrauchbar geworden ist. Eine Bombe fiel auf die zwischen der Stadt und Berchem gelegene Muͤhle, und mehrere Wurfgeschosst sanken in der Umgegend nieder; gluͤcklicherweise wurde Niemand dadurch verwundet. Ein Mi⸗ nirer, dem man den einen von einer Bombe zerschmetterten Fuß abgenommen hat, forderte, als man ihn hinwegbrachte, sehr drin— gend den verlorenen Schuh von seinen Kameraden, weil er nur dies eine Paar habe. Se. Majestaͤt werden morgen nach Antwerpen zurückkehren. Herr Charles Rogier, der hiesige Gou— verneur, hat den König auf seiner Reise nach Bruͤssel begleitet.

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Munchen, 13. Dez. Heute Vormittag um 9 Uhr trat die Ouvrier-Compagnie ihren Weg nach Griechenland an. Die Musik des 1sten Artillerie-Regiments begleitete dieselbe bis vor die Stadt hinaus, wo dann die sämmtliche Mannschaft die zu ihrer Reise bis Triest bestimmten Wagen bestieg.

Marburg, 12. Dez. Herr Professor von Siebold, zeiti⸗ ger Prorektor der hiesigen Universität, hat den Ruf fuͤr die or— dentliche Professur der Entbindungskunde und die Direction der Entbindungs-Anstalt an der Universität Gottingen, an des ver— storbenen Hofrath Mende Stelle, erhalten und angenommen. Dem Vernehmen nach, sind auch an mehrere andere hiesige Professoren Vocationen ergangen. Die Zahl der Studirenden betragt mehr als vierhundert, eine Hoͤhe, welche sie, wie man versichert, seit Wolff's Zeiten nicht erreicht hat.

Frankfurt a. M., 14. Dez. Dem hiesigen Journal zufolge, besteht der Antrag, welchen der Abgeordnete E. E. Hoffmann bei der Großherzogl. Hessischen Staͤnde⸗Versammlung in Bezug auf die Beschluͤsse des Hohen Deutschen Bundestages gemacht hat, aus vier verschiedenen Artikeln.

Dem Schwäbischen Merkur zufolge, ist vor einigen Tagen der fruͤhere Präͤsident der Nassauischen Abgeordneten— Kainmer nach Wiesbaden in gefaͤngliche Haft gebracht worden.

Luxemburg, 12. Dez. Das hiesige Journal erklart die von der Gazette d Arlon gegebene Nachricht, daß man in Arlon bedeutende Ankäufe zur Verprovian tirung der Festung Luxemburg mache, fuͤr durchaus ungegruͤndet.

Oesterreich. Innsbruck, 19. Dez. Am 7ten d. Abends trafen Se.

eines Grafen von Kellheim, in Begleitung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen von Bayern, unter dem Namen eines Grafen von Werdenfels, hier ein, nahmen Ihr Absteige⸗-Quartier im Gasthof zum goldenen Adler, und setzten vorgestern Mittags

mit schriftlichen Befehlen versehen, in DBienst-Angelegenheiten thin begeben, Eine solche Erlaubniß soll jedoch nur aus Grün⸗ von wirklichem Nutzen in den Brigaden und Divisio nen Sei⸗ s der Obersten oder Generale, fuͤr die Mitglieder der Militgir= rwaltung Seitens des Armec-Intendanten und fuͤr alle Uebrigen lteng der Generale der ÄÜrtillerie und des Genie⸗Wesens so wie kitens des Chefs des Generalstabes ertheilt werden. Mehrere Mi⸗ nirz von den bei der Belagerung beschaͤftigten Cerps zerstreuen in die Hdufer, welche vereinzelt hinter der Tranche liegen, und die zen Hewohnern verlassen werden mußten. Sie setzen sich dort fest und

ten Schaden an, nehmen Moͤbeln und Effekten fort und geben /

Beispiel von Margudeurs. Der Marschall und Ober⸗Befehls=

ist entschlossen, Ordnung und Disziplin aufs strengste aufrecht chalten, Personen und Eisenthum respektiren zu lassen und den zohnern die vermeidlichen Uebel des Krieges zu ersparen. Er hlt daher den Obersten, streng daruͤber zu wachen, daß sich die ht zum Dienst kommandirten Soldaten nicht nach Belieben von n Corps entfernen, häufige Ermahnungen an sie zu erlassen und Schuldigen zu bestrafen. Es werden Maßregeln getroffen wer— n, um alle diejenigen, welche sich der Plünderung der Gebaͤude

Lufsicht hierüber beauftragt.

nit eremplarisch bestraft werden soll. Fuͤr den Aber⸗Befehls⸗ Der Chef des Generalstabes (gez. St. Cyr Nugues.“ 3 Uhr Nachmittags.

de Theile gedeckt sind, so ist die Zahl der Verwundeten sehr bedeutend. 4 Uhr. Man hat viel von einer veränderten sstellung der Franzoͤsischen Batterieen gesprochen; sie sollen iter vorgeruͤckt werden, und Eiferer, deren es hier sehr viele ht, wollten schon wissen, daß sie alle ohne das geringste Hin— in einer einzigen Nacht vorgeschoben worden; Thatsache er ist es, daß bis setzt nur 3 Moͤrser-Batterieen und eine aus Vierundzwanzigpfuͤndern bestehende Batterie weiter vorwaͤrts tückt sind. Man arbeitet sehr lebhaft an Errichtung der neuen bawrieen, aber dies erfordert Zeit und Mühe. Die Fran— fich Armee erhalt täglich starke Zufuhr an Munition. In sesm Augenblick ist man damit beschaftigt, zu Thorethem, ei— m Dörfchen vor Berchem, 30 mit Patronen beladene Wagen tjupacken. Das Feuer der Hollaͤnder ist seit gestern nur hwach. In dieser Nacht und am Tage wurden sehr Wenige sererseits verwundet und' seit 2 Stunden nur 2 getsdtet. Antwerpen, 12. Dez. Seit den letzten 24 Stunden ha— n die Belagerungs-Ereignisse nichts von Bedeutung dargebo— Die Kanonade und das Gewehrfeuer ließen sich kaum hoͤ— 3 nur waͤhrend eines Theiles des Abends wurden von beiden kiten eine große Menge Bomben und Heubitzen geworfen. un hat jedoch nicht erfahren, daß wieder ein Gebäude der Ci— pelle in Brand gerathen wäre, ja, man hat sogar seit 4 Tagen gt die geringste Spur von einer Feuersbrunst bemerkt. se Zerstoͤrung der Schleuse, von der gestern gemeldet worden, ö die Graͤben der Citadelle keinesweges gänzlich ausgetrocknet; bleibt immer noch 3 bis 4 Fuß hoch Wasser darin! Das ü St. Laurent, dessen sich einige Zeitungen schon so oft be— htigt haben, und dessen Fall sie taͤglich zu prophezeien fort— fen, leistet noch immer« Widerstand. Die Nachricht, daß se, Fort abgeschnitten sey, verdient keinen Glauben; ganz ungereimt. Heute fruͤh gegen 11 Uhr nn die Kanonade wieder sehr heftig. Sie dauerte andert— ! Stunden lang mit gleichzr Hestigkeit fort. Es verbreitet glas Geruͤcht, die Franzosen haͤtten einen neuen Angriff ge— die Lunette St. Laurent unternemmen. Man fuͤgt hinzu, , derselbe eben so wenig Erfolg gehabt habe, wie die frühe— Gegen Mittag fielen zwei sechsunddreißigpfuͤndige Ku⸗

aus einer Franzoͤsischen Batterie in das Haus des Herrn Am vorigen Freitag wan

umse in der Straße du Couvent. nshon 3 Kugeln in dasselbe Haus gedrungen. Heute fruͤh man kaum hin und wieder einen Schuß auf der Seite u Schelde fallen. Es heißt, die Hollaͤndischen Kanonierboͤte seyen = üuͤberschwemmten Poldern vorgedrungen, so daß ein Theil

wision Sebastiani Gefahr liefe zwischen zwei Feuer ge—

um 1 Uhr die Reise nach Italien fort. An diesem Tage kamen auch die Deputirten Griechenlands auf der Ruͤckreise von Muͤn— chen hier an, und reisten zum Theil nach einem kurzen Aufent—

Majestät der König Otto von Griechenland, unter dem Namen

diese Verirrung der oͤffentlichen Meinung nicht gleichgültig

Seine Re⸗ Vollgenuß ihrer Autoritat, vollstaͤndige polltische Ungbhäan— gigkeit, seine alten Fundamental⸗Gesetze, eine ordentlicht Nechls— pflege und innere Ruhe, welche den Ackerbau, den Handel, den Gewerbfleiß und die Kuͤnste zur Bluͤthe bringt, das sind die Guͤter, nach denen das Spanische Volk sich sehnt. Die Koͤni— gin, unsers Gebieterin, wuͤnscht und hofft, demselben den Genüäh dieser Guͤter zu sichern, und ihre ganze Sorge wird bestaͤndig auf die ses große ziel gerichtet seyn, ohne das Koͤnigreich den gewaltsamen Erschuüͤt⸗ terungen und dem Ungluͤck auszusetzen, die aus der Anwendung von Theorieen folgen, welche die Nation, durch traurige Versuche, die sie damit wiederholentlich gemacht, eines Bessern belehrt, mit Ab— scheu zu betrachten gelernt hat. Daher erklaren J. M. die Koͤnigin, die Grundlagen beibehaltend, welche die Weisheit des Koöͤnigs als feste Regeln fur seine Regierung angenommen hat, und in der Ueber⸗ zeugung, daß die Spanier einen edlen Stoll darauf legen, ihren

Herrschern unverbruͤchlich treu und gegen die Gesetze gehorsam

zu seyn, sich fuͤr die unversoͤhnliche Feindin jeder religiösen oder

politischen Neuerung, die man im Lande zu veranlassen oder

von auswaͤrts einzuführen versuchen moͤchte, um die bestehende

Ordnung umzustoßen, unter welcher Form und hinter welchem Vor

wande der Parteigeist seine verbrecherischen Plaͤne auch verhuͤllen mag. Dies darf jedoch nicht so verstanden werden, als wuͤrden J. Maj. sich weigern, in den verschiedenen Verwaltungezweigen diejenigen Verbesserungen vorzunehmen, welche eine gesunde Politik, so wie die Einsicht und der Rach weiser und ihrem Vaterlande wahr— haft ergebener Maͤnner Ihnen als vortheilhaft vorschlagen; vielwehr werden J. M., anerkennend, daß Vollkommenheit nur dem hoͤchsten Schoͤpfer gegeben ist, und daß Alles, was aus den Han— den der Menschen hervorgeht, unvollkommen ist, keinen Anstand nehmen, Ihre Maßregeln zuruͤckzunehmen oder zu modifiziren, wenn die Erfahrung deren Unzulaͤnglichkeit oder Nachtheile auf⸗ gezeigt hat. Dies sind die unwandelbaren Grundsaͤtze, welche Ihre Majestaͤt in der inneren Verwaltung befolgen werden.—

Mit derselben Sorgfalt und Standhaftigkeit werden Ihre Maj. diejenigen Grun d at befolgen, welche der Koͤnig in Bezug auf die diplomatischen Verhaͤltnisse Spaniens zu den fremden Na— tionen mit Weisheit festgestellt hat. Diese Grundsäͤtze bilden ein so gerechtes, aufrichtiges und offenes politisches System, daß es gewinnt, je mehr man dasselbe mit pruͤfendem Blicke betrach— tet; dasselbe ist so frei von Ehrgeiz und jedem ausschließlichen Interesse, daß es sich vollkommen mit Allem verträgt, was die Freundschaft und das gute Einverstandniß mit allen Kabinetten aufrecht zu erhalten und fester zu knuͤpfen vermag. Die einge⸗ gangenen Verpflichtungen gewissenhaft beobachtend und fremde Unabhaͤngigkeit ehrend, wuͤnscht Spanien einzig und allein, daß auch die andern Machte fortfahren moͤgen, die Vertraäͤge zu beobachten

halt, 6 Theil gestern früh wieder von hier ab.

nitz hier eintrafen, und alle nach hier gehaltenem Rasttage ihren Marsch uͤber Brixen, Bruneck und Lienz durch Kaͤrnthen nach Triest fortsetzten.

Spanien.

Das uns auf außerordentlichem Wege zugegangene neueste Blatt der Madrider Hof-Zeitung vom äten d. M. ent— hält nunmehr das Rundschreiben, das der Minister der auswaͤr— tigen Angelegenheiten, Herr Zea⸗Bermudez, unterm 3. Dezember

sgcen, auf der Stelle zu verhaften; die öffentliche Gewalt ist mit Der Marschall thut der Armee

nd, paß das erste Vergehen dieser Art, sobgld es gehdrig erwie⸗

Noch immer ist nichts Besonde⸗ zu melden; seit 11 Uhr begann das Feuer wieder mit grö er Heftigkeit; man beschießt sich in großer Nähe; aber da

an die Koͤnigl. Spanischen Gesandtschaften im Auslande erlassen hat, und wovon wir gestern im Pariser Artikel (unter den Neuesten Nachrichten) zwei kurze Auszuͤge gegeben haben. Das⸗ selbe lautet also:

„Die Linie der innern und äußern Politik, welche der Koͤnig, unser Herr, seiner Regierung vorgezeichnet, hat der Monarchie be— reits einige Vortheile gebracht und ganz. Europa mit gerechtem Ver⸗ trauen in die Prinzipien erfuͤllt, von denen Se. Maj. geleitet werden. Denselben aus Pflicht und Ueberzeugung ergeben, habe ich sie, wie es notorisch ist, in der Ausuͤbung meiner Functionen stets zur Richtschnur genommen, als Se. Mazjestaͤt zum ersten Male mich auf den wichtigen Posten zu erheben geruh— ten, den Hoͤchstdieselben inir heute aufs neue anvertraut haben. Es wuͤrde daher uͤberfluͤssig seyn, wenn ich Ihnen diese Prinzipien auseinandersetzen wollte; da es indessen zur Kenntniß der Koͤnigin, unserer Gebieterin, gelangt ist, daß seit kurzem im Auslande zweideuntige Ansichten uͤber den gegenwaͤr— tigen Stand der Dinge in Spanien um sich gegriffen haben, daß ihrer Regierung Plane zugeschrieben werden, die sie nie gehegt hat, und daß man ihr die Absicht unterlegt, das Regie— rungs⸗System zu ändern, so hahen Ihre Masestät in dem Wun⸗ sche, durch die in Ihren Kraͤften stehenden Mittel diese Irrthuͤ— mer zu berichtigen und den verderblichen Folgen vorzubeugen, die daraus entstehen koͤnnten, wenn jene Irrthuͤmer Glauben ge— wonnen, mich beauftragt, Ihnen die unveränderliche Bahn, welche J. M. in Uebereinstimmung mit dem ausdrücklichen Willen des Koöͤ⸗ nigs, Ihres Erlauchten Gemahls, sowohl in der inneren Verwaltung des Königreichs, als in den Beziehungen zu unseren Verbuͤnde— ten und Freunden zu befolgen fest entschlossen sind, klar und un— umwunden anzugeben. Unter den neueren Akten der Regierung ist gerade derjenige insbesondere der Gegenstand falscher oder uͤbertriebener Auslegungen geworden, aus welchem die angeborene Milde unserer erhabenen Souveraine am meisten hervorleuchtet, jene Tugend, in deren Ausuͤbung sie sich am meisten gefallen und der sie keine anderen Graͤnzen srecken, als diejenigen, welche die oͤffentliche Gerechtigkeit und die Sicherheit des Staats noth— wendig machen. Sie werden bereits wahrgenommen haben, daß ich auf das Amnestie⸗Dekret vom 15. Oktober anspiele. Die Königin, unsere Gebieterin, ist entschlossen, dasseibe mit einer dem Geiste der Großmuth, aus dem jenes Dekret herfloß, gleich kommenden Beharrlichkeit zur vollstaͤndigen Ausführung zu bringen; und indem sie die suͤßeste Belohnung darin Findet, die Thränen derer zu trocknen, denen sie die Thore des Vater— landes oͤffnet, zweifelt sie nicht, daß diese ihrer muͤtterlichen Guͤte durch Dankbarkeit und Loyalität entsprechen werden. Doch haben sich die unbegruͤndeten Anschuldigungen nicht auf diese Maßregel beschraͤnkt; der Tadel hat sich auch auf andere Anord nungen erstreckt, die von Ihrer Majestaͤt mit dem alleinigen Zwecke, die Eintracht und das Gluͤck Ihrer Unterthanen zu be— fordern, getroffen worden sind; ja, die Besorgniß einiger wohlge— sinnten Manner ging so weit, zu aͤußern, daß die Form und die Insti— tutionen der Monarchie eine völlige Veränderung zu erleiden im Be— griffe ständen, mit einem Worte, daß Spanien mit der Revolution in ein Buͤndniß getreten sey. Da nichts ihrer Koͤniglichen Seele“ fremder ist, als dies, so konnte die Koͤnigin, unsere Herrin, ge—

or acht Tagen hat uns die letzte Abtheilung der nach Griechenland bestimmten Koͤnigl. Bayerischen Truppen verlassen, die in fuͤnf Kolonnen theils uͤber Reutte, theils uͤber die Schar⸗

und seine Unabhaͤngigkeit zu achten. Und da alle Regierungen herzliche Versicherungen der Freundschaft an Spanien richten, so hegt die ses das Vertrauen, daß die Beweise des Wohlwollens und der Liebe, die es von seinen Verbuͤndeten empfaͤngt, nicht aufhoͤten werden, sich zu vermehren, wie es sich selbst stets bemuͤhen wird, durch Lehalitaͤt deren Achtung und Vertrauen zu verdienen. Den in— nern wie den äußern Frieden auf diese Weise aufrecht erhaltend, kann Spanien sich mit voller Freiheit der Ausdehnung seiner Handelsverbindungen mit allen Nationen und insbesondere mit denen widmen, die durch ihre Lage, durch die Fortschritte ihrer In— dustrie und in anderen Beziehungen die Ausfuhr der vielen und man— nigfaltigen Erzeugnisse unseres gesegneten Bodens befoͤrdern koͤnnen. Die einzige politische Frage, welche in der letzten Zeit das Spa— nische Kabinet beunruhigt hat, indem dasselbe bei deren schnellen Loͤsung unmittelbar betheiligt ist, ist der beklagenswerthe Kampf, der sich zwischen den beiden Fuͤrsten des Koͤnigs-Heuses Dra— ganga entsponnen hat. J. M. werden in dieser Angelegenheit von dem bisher befolgten Verhalten nicht abweichen, sondern die vollkommene Neutralität beobachten, die Sie versprochen haben. Ihre ausgesprochenen Prinzipien uber das Recht der Un— abhaͤngigkeit der Nationen auf diesen Fall anwendend, wer— den Sie in diesen Kampf sich nicht mischen, so lange die uͤbri— gen Kabinette dasselbe Benehmen in Bezug auf Portugal beob— achten; die wiederholten und feierlichen Versprechungen, welche Ihre Maj. von England und Frankreich mit Vergnuͤgen empfan— gen haben, daß naͤmlich auch von ihrer Seite die verabredete Neu— tralitàt nicht verletzt werden soll, beseitigt jede Besorgniß vor neuen Verwickelungen in dieser unangenehmen Angelegenheit. Die Aufrich tigkeit und Offenheit, die stets der Charakter des Spa nischen Kabiriets waren, und welche die Königin, unsere Gebieterin, jetzt mehr denn jemals beobachtet wissen will, buͤrgen dafur, daß die anderen Nationen in Spanien eine Macht finden werden, die zwar unabhangig, aber fest und standhaft in ihrer Freund schaft ist und die stets bereit seyn wird, so viel an ihr liegt, zur Aufrechthaltiing des allgemeinen Friedens beizutragen, welcher der Gegenstemd der Wuͤnsche und Bemuͤhungen aller Souvperaine ist. Solches theile ich Ihnen auf Königl. Befehl mit, damit diese Erklärungen Ihnen zur Norm dienen moͤgen, um durch alle Ihnen zu Ge bote stehenden Mittel jeder irrigen Ansicht, die sich in der d n Zeit uͤber den wahren Zustand Spaniens und die Pläne seiner Regierung etwa verbreitet hat, zu begegnen, und damit Sie in allen Fallen, wo es Ihnen angemessen erscheint, in dem Kreise Ihhrer Amtsbefugnisse davon Gebrauch machen mögen. Diese Depesche ist in einem Minister⸗Rathe, in welchem die Rent gin, unsere Gebieterin, in Person den Vorsitz zu fuͤhren geruhte, vorgelesen und einstimmig angenommen worden. Siett eehaläe Sie lange Jahre. Madrid, 3. Dezember 1832. Gez. Franz v. Zea⸗Bermudez.“

Mepik o.

Mexiko, 4. Okt. Am T2lsten v. M. traf hier die Nachricht von dem glaͤnzenden Siege ein, den der Vice Prast dent, General Bustamente, am 18ten uͤ·ber die vereinigte Ma des Insurge at en Chefs Montezuma, an 606090 Mann stark, er ten Jat. Die Schlacht fand in der Puerte de Gallinerss, un weit Dolores, im Staate Guanaxunato, statt, wo vor 23 Jahren der Orts-Pfarrer Hidalge den ersten Ruf zur Unabhängigkeit Mexikos ersch allen ließ, eine Begebenheit, welche unter dem Namen des Cjrite de Dolores der Gegenstand des jahrlich am 16. September gefeierten Unabhängigkeits Festes gewe enent. Obgleich Gene al Bustamente nur etwa 2060 Mann rea Truppen befehl igte, so war die Niederlage seiner Feinde doch vollkommen, da ß der General Montezuma am 21sten 60 Reutern beg leitet, durch San Luis Potost, welches an 3 Stunden vom (Schlachtfelde entfernt ist, flüchtete; der Geuv— neur von San Kuis, Don Vicente Romero, war schon die Nacht vorher von dort gefluͤchtet, nachdem er alle oͤffentlichen Gelder

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