1832 / 354 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Iten d. M. 10 Uhr Abends mit. Es geht daraus hervor, daß das Geruͤcht uͤber die Verwundung des Oberst-Lieutenants de Boer nicht gegruͤndet, indem eine der empfangenen Depeschen von diesem Offizier unterzeichnet ist und seiner Verwundung nicht erwähnt. Was zu jenem Geruͤcht Anlaß gegeben hat, ist ver⸗ muthlich der Umstand, daß am 5ten n fiel, welcher von zwei Compagnieen des Elite-Batanillons der zweiten Abtheilung bewohnt wird, und durch deren Platzen der Tapitain Schouten, der Premier-Lieutenant Kerkhoff und einige Soldaten verwundet worden sind, doch Keiner toͤdtlich. Im Uebrigen lauten jene Nachrichten dahin, daß die Belagerer die ungeheuren Mittel, die ihnen zu Gebote stehen, in der That miß— brauchen, und druͤckt man sich in dieser Hinsicht folgendergestalt aus „Vergeblich wird man sich in der Geschichte nach einem Seitenstuͤcke zu einem so brutalen Bombardement umsehen, wie das ist, welches der Feind gegen unsere Citadelle richtet. sirte Nation ein Beispiel der Art aufzuweisen; Granaten und Bomben, die auf uns herabregnet, übersteigt alle Begriffe. Trotz dem ist unsere Besatzung fortwährend von dem groͤßten Muthe beseelt.“ Von dieser Tapferkeit, welche die Besatzung bei jeder Gelegenheit beweist, enthält jeder Satz der eingegangenen Berichte Beweise. Seit dem Anfange der Bela— gerung hat unsere Artillerie das feindliche Feuer mit unver— gleichlichem Muthe und Kaltbluͤtigkeit beantwortet. Der Feind ist in der Anlegung oder Fortsetzung seiner Arbeiten gehemmt oder aufgehalten, mehrere seiner Stuͤcke sind ihm demontirt, und er ist gezwungen worden, seinen Laufgräben vor der Lunette St. Laurent eine andere Richtung zu geben. Eben so hat die Artillerie, als sie bemerkte, daß der Feind gegen die rechte Seite der Citadelle Werke angelegt, um den Angriff auf St. Laurent zu decken und eine Bresche-Batterie zu eroͤffnen, ihn von der Bastion Nr. 1. aus in den Ruͤcken genommen, das Werk zerstoͤrt und den Auf— enthalt der Franzosen daselbst unmoglich gemacht. „Unsere Ar— tillerie thut Wunder!“ sagte General Chassé. Nicht minder haben die Soldaten aller anderen Waffengattungen ihre Pflicht mit bewundernswerthem Eifer gethan, sey es bei den steten Aus— faͤllen, sey es bei dem Tirailliren außerhalb der Werke. Unter Anderem ließ General Chassé am 10ten einen Ausfall durch ein Detachement des 190ten Regiments unter dem Befehl des Kapi— tain Morren, und ein Detachement Minirer und Arbeiter unter dem Befehl des Lieutenant Camerling von den Minirern unternehmen, der vom groͤßten Erfolge gekroͤnt ward. Es wurden etwa 20 Metres von den feindlichen Sappen vernichtet, und sechs kleine Moͤrser unbrauchbar gemacht und ins Wasser geworfen. Bei diesem Ausfall wurde der Sec. Lieutenant Nantzing getoͤdtet, der Capitain Morren erhielt einige starke Wunden, an denen er seit— dem gestorben ist, 1 Korporal und 7 Soldaten sind leicht ver— wundet und 1 Minirer ist gefangen genommen worden. In Folge des schrecklichen Bombardements sind fast alle Gebaͤude über der Erde in der Citadelle vernichtet worden, was die tap— fere Besatzung vielen Entbehrungen und Unbequemlichkeiten aus— setzt, „die sie,“ wie es im Berichte heißt, „auf's willigste erträgt.“ Man kann den treffltchen Geist, von welchem die Besatzung auch in dieser Hinsicht beseelt ist, nicht genug loben. Ein Kanonier, dessen Name noch nicht angegeben, hat durch seine Geistesgegenwart ein großes Ungluͤck verhuͤtet. Eine Bombe war in die Naͤhe eines Pulver⸗-Magazins gefallen, und er verhinderte, daß das Feuer sich demselben mittheilen konnte. Ein Theil der Seeleute von der Flottille unter Capitain Koop— man ist bei der Citadelle ausgeschifft worden. Sie leisten da— selbst wichtige Dienste, indem sie unter Anderem die Verwun⸗ deten aus den Außenwerken auf kleinen Kaͤhnen uͤber die Graͤ— ben nach der Citadelle in Sicherheit bringen. Zwischen der Flottille und der feindlichen Batterie bei Burcht ist es zu Feind—

den Kugeln, die uͤber die Festung hinwegflogen, sehr viel zu leiden. Die Seeleute hatten bei dieser Gelegenheit nur Einen Todten und vier Verwundete, was man als ein außerordent— liches Gluͤck ansieht. Im Allgemeinen muß man gestehen, daß es uns sehr gut geht, denn trotz des heftigen Feuers des Fein— des beträgt die Zahl der Verwundeten bis zum 12ten Abends nur 136. Z6 Mann sind getoͤdtet und à werden vermißt. Man wun⸗ dert sich dagegen hier nicht wenig, daß die Franzosen selbst be— kennen, eilf Todte und 74 Verwundete gehabt zu haben. Unter den Schwerverwundeten befindet sich der Premier-Lieutenant vom Geniewesen Graf von Limburg Stirum, der Lieutenant Van Buͤren und der Unteroffizier vom Geniewesen, Adjutant Roger. 3n demselben Blatte liest man noch Folgendes: „Direkte Berichte von der Flotte auf der Schelde melden die traurige Nach⸗ richt, daß der Befehlshaber dieser Flotte, Contre-Admiral Lewe van Aduard, in einem Kampfe mit den Franzosen vor der Kreuz⸗ schanze glorreich geendet hat. Nachdem der Feind am 11 auf mehreren Punkten des Schelde-Deichs besonders bei der Kreuz schanze beunruhigt, und an der Fortsetzung seiner Arbeiten ge— hindert worden war, beschloß der Contre⸗Admiral, am Morgen des 12. einen Angriff auf diesen Punkt zu wiederholen, und zwar mit der „Eurydice“ und „Proserpina“ und einer Anzahl Fanonenböͤten. Um 10 Uhr ließ er, Angesichts der Werke, das Fruer eröffnen, dem der Feind zuerst nicht antwortete. Bald darauf aber fing dieser hinter dem Deiche ein Haubitzenfeuer an, das ununterbrochen fortdauerte. Zuerst fielen seine Kugeln zu den Seiten der Schiffe, aber bald gelang es ihm richtiger zu zielen, so daß acht Granaten in die „Eurydice“ fie— sen, von denen zwei, die eine im Kiel, die andere im Zwi— schendeck platzten. Die erste toͤdtete einen Matrosen und verwundete den Lieutenant Kluyskens, so wie einen anderen Ma— trosen. Die zweite zuͤndete im Zwischen-Deck, doch gelang es bald, des Feuers Herr zu werden. Die uͤbrigen richteten eini— gen Schaden auf dem Verdeck und im Tauwerk an; eine der letzten tödtete, um 3 Uhr Nachmittags, den Contre, Admiral Lewe. Am Bord der „Proserpina“ ist ein Matrose getoͤdtet worden; uͤber die Zahl der Verwundeten auf diesem Schiffe ist nach kein Bericht eingegangen. Die Kanonenboͤte sind fast ganz unbeschaͤdigt geblieben, haben dagegen dem Feinde großen Scha— den zugefuͤgt.“ . Ein im Handelsblatt nachträglich mitgetheilter Privat— Brief aus Antwerpen vom 14. Dez., Mittags 12 Uhr, enthält Folgendes: „Seit meinem letzten Schreiben von gestern sins wir hier durch den fuͤrchterlichen Kanonendonner, der von gestern Abend an die ganze Nacht hindurch bis zu diesem Au— genblick ununterbrochen fortgedauert hat, fast ganz taub gemacht worden. Es wird mit einer Hartnaͤckigkeit und Erbitterung ge— fochten, die alle Begriffe uͤbersteigt. Naͤheres zu melden ist un— moglich, da man in einem und demselben Augenblick tausender— lei verworrene Geruͤchte durcheinander verbreiten hoͤrt. Man will wissen, die Franzosen hatten sich heute Nacht 2 Uhr, nach einem moörderischen Gefechte, in welchem sie unsaͤglichen Berlust gehabt, der Lunette St. Laurent bemeistert, und die geringe Hollaͤndische Besatzung gefangen genommen. (S. Antwerpen.)

ombe in den Saal !

Noch hat keine civili⸗ die Masse der r breit Terrain genommen, obgleich sie uns auf eine Weise bom—

empfangen. sidenzen Madiden uud Kedirie und kehrte uͤber Soerabayg nach

9 PD

Die Citadelle schäͤsse demnach jetzt die Lunette zu Truͤmmern. so daß sie den Franzosen von keinem weiteren Nutzen seyn koͤnne. Die eigentliche Belagerung der Citadelle muß nun erst anfangen, und die Franzosen koͤnnen nach den uͤbermaͤßigen Opfern an Mannschaft, welche dieser kleine unbedeutende Punkt ihnen gekostet hat, abmessen, welche Kraͤfte sie noch daranzusetzen und wie viele Tausende ihrer Leute sie noch zur Schlachtbank zu fuͤhren haben werden, bevor es ihnen gelingen kann, einen Fuß auf die Citadelle zu setzen. Die ganze Stadt ist erstaunt uͤber die heldenmuͤthige Vertheidigung der Citadelle, und man verwünscht die Belagerer, durch deren widerrechtlichen Angriff das Hollaͤndische Heldenblut dahinstromt.“

In einem aus der Citadelle von Antwerpen in Dordrecht

eingegangenen Schreiben heißt es: „In der Nacht vom Sonn—

tag auf den Montag sind hier fuͤnf Posten angekommen. Mit Todten und Verwundeten sind wir sehr gluͤcklich; wir haben de— ren nur wenige. Die Franzosen haben uns noch keinen Daum

bardiren, die in der Geschichte nicht ihres Gleichen hat; man sieht aber auch, daß man Hollaͤnder vor sich hat. Unser Zustand ist ubrigens gut und nicht sehr gefaͤhrlich; unsere Soldaten sind voll Muth und Fener. Mein Vater und ich wohnen in der Kasematte der Baͤckerei bei dem alten General Chassé.“

Aus Liefkenshoek wird geschrieben: „Vom 12. Dez. Abends. Das Feuer hat hier in der Nähe von beiden Seiten aufgehört, nur hin und wieder faͤllt noch ein Schuß. Vier-Ka— nonierboͤte fassen auf der uͤberschwemmten Gegend zwischen Lillo und der Kreuzschanze Posto. Noch heute Nacht sollen un— sere Kanoniere eine Moͤrser-Batterie errichten, um morgen Bom— ben auf die Kreuzschanze zu werfen. Am Fort Frederik Hen— drik scheinen die Franzosen nicht mehr zu arbeiten; mindestens nach unserer Seite zu ist alles stil. Am 13ten Morgens 8 Uhr. Wahrend der ganzen Nacht haben wir eine fuͤrchter— liche Kanonade gehoͤrt, die noch immer anhaͤlt. Die Flotte hat sich von der Kreuzschanze zurückgezogen. Die Kanonierboͤte, die gestern Abend auf den äberschwemmten Poldern Posto ge— faßt hatten, sind jetzt nach der Muͤndung des Durchstiches zu— ruͤckge kehrt.“

Aus Breda berichtet man unterm 12. Dez.: „Die Franzoͤ— sischen Truppen in den Graͤnz-Kantonnirungen stehen seit zwei Tagen unausgesetzt unter dem Gewehr. Wahrend die Citadelle den Belagerern alle Hände voll zu thun giebt, scheinen diksel— ben einen Einfall unserer Armee in Belgien zu besorgen. Die— ser Tage ist das erforderliche Reisholz zur Ansertigung von Schanzkoͤrben suͤr unsere Festung hier angekommen.“ ;

An der Stelle des getoͤdteten Admiral Lewe soll der Capi— tain Courier dit Dubicard zum Contre-Admiral ernannt seyn.

In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Gene— ralstaaten ist der Gesetz Entwurf in Bezug auf Entbietung des Lanosturmes mit 3 gegen 3 Stimmen angenommen worden.

Es sind Java-Zeitungen eingegangen, die bis zum 11. August reichen und uͤber die Reise unseres General-Gouverneurs durch Java einige nicht uninteressante Details enthalten. Der Gene— ral⸗ Gouverneur ward unter Anderem in Soerakarte von dem dor— tigen Kaiser mit großer Freundlichkeit und mehreren Zeichen der Anhaͤnglichkeit dieses Fuͤrsten an die Niederlaͤndische Regierung Von da besuchte der General-Gouverneur die Re—

Samarang zuruck, von wo aus derselbe sich auf dem Dampf— boote „van der Capellen“ nach Batavia zuruͤckbegab, wo er am

6. August eintraf. Die beabsichtigte Ausdehnung der Reise bis

nach den Residenzen Bageleer und Banjoemans war wegen Un— päßlichkeit des General-Gouverneurs unterblieben. Amsterdam, 15. Dez. Die Course der Staats-Papiere

seligkeiten gekommen; auch hatte dieselbe unter der Citadelle von haben sich waͤhrend diefer Woche um etwas gebessert, wofuüͤr kein

anderer Grund angegeben werden kann, als die von Paris und London eingegangenen höheren Notirungen; das Uebergewicht, wel⸗ ches die Minister in den Kammern auf den ersten Platz haben, scheint auf den dortigen Fonds-Markt eine gunstige Wirkung zu uͤben, und durfte im Auslande mehr Vertrauen auf Frankreichs Handlungen erwecken; man hatte an jenem Platz auch Geruͤchte von der Uebergabe der Citadelle von Antwerpen, vielleicht haben diese ebenfalbs u dem besseren Stand mitgewirkt, doch sind solche unbestatigt geblieben, da die Garnison jener Feste sich fortwährend aufs ruͤhmlichste und kraͤftigste vertheidigt und, laut den letzten di rekten Nachrichten, die Citadelle eigentlich noch gar keinen Schaden in den Vertheidigungsmitteln erlitten hat. Fur Spanische Fonds, vorzüglich 5⸗ und zproc. perpetuelle Renten, haben sich in den letz⸗ ten Tagen viele Kaͤufer gefunden, welche deren Cours in die Hohe brachten; proc blieben gestern 503 pCt. und 3prot. 31 vCt Die am verwichenen Montag erdffnete Subseriptton fuͤr die diesseitige neue Anleihe scheint, nach dem etwas gewichenen Cours der gegen eine foreirte Geld- Erhebung schuͤtzenden Renversale (von 114 auf 10 pCt.) zu urtheilen, bis jetzt guͤnstigen Erfolg zu haben; Se. Majestat der Konig ließ in selbiger fuͤr eigene Rechnung 700 An⸗ theile, jeden zu 3050 Fl, einschrelben. Der Geld -Cours steht fuͤr

rolongations- Geschaͤfte auf 33 3 35 pCt., Leihungen 4 pCt. unz Diskonto 2 pCt., welches wegen des nahen Fahresschlusses aͤußerst niedrig ist Am Getreide Markt war es in dieser Woche nicht lebhaft, da nur Verbraucher sich als Kaͤufer zeigten, die fuͤr Weizen und Roggen ungefaͤhr die letzten Course anlegten; Gerste und Ha— fer wurden eben so wenig mit Eifer gesucht und fand deshalb kei⸗ nen erheblichen Umsatz. Gestern ist gezahlt: fuͤr 126pfuͤnd schoͤnen bunten Polnischen Weizen 305 Fl., für 126pfuͤnd bunten dito 295 Fl, für 132pfuͤnd nicht schoͤnen Kubanka⸗Weizen 260 Fl., fuͤr 117pfuͤnd. Preußischen Roggen 197 Fl., fuͤr 102pfuͤnd. neue Sommer-Gerste 139 Fl, fr 95. Npfuͤnd. Winter-Gerste 119. 120 Fl., fuͤr 83. 86— pfuͤnd. dicken Hafer 1094. 110 Fl., für 74pfuͤnd. schwarzen Futter— hafer 387 Fl.

Belgien.

Bruͤssel, 14. Dez. Der Moniteur enthaͤlt nachste— hendes neunte Buͤlletin der Belagerungs-Armee: ö „Antwerpen, 13. Dez. Mittags. Waͤhrend der vergangenen Nacht hat man von dem vordersten Waffenplatz aus nach dem bedeckten Weg der Bastion No. 2 zu ge arbeitet. Der linke Zweig allein ist auf eine Laͤnge von ungefahr 6 Metres von dem hervorspringenden Winkel gekroͤnt worden. Die Arbeit ist ohne Verlust zu erleiden bewerkstelligt. In der kuͤnf⸗ tigen Nacht wird man in der Kröͤnung selbst eine Batterie gegen die linke Seite der Bastion Ne 3 errichte, Eine der Kanonen die⸗ ser Seite schießt nicht mehr; eine steht noch in dem einwaͤrts gehen⸗ den Winkel. Die Bastion Nr. 2 hat bie ganze Nacht hindurch nicht geschossen. Gestern wurden einige Schüsse aus Feldstuͤcken aus dein Halbmonde abgefeuert. Dle Citadelle wirft noch immer viel Bomben gegen die Batterie Montebello und gegen den bedeck⸗ ten Weg der Contre⸗Garde. Die Battericen, welche man sehr bald in dem bedeckten Weg der Festungswerke errichten wird, wer⸗ den Contre-Batterieen gegen die Flanken und Bresche⸗Batterieen seyn. Der Gang der Gir erm üg wird durch den direkten Angriff auf das Hauptwerk der Festung eine neue Gestalt gewinnen.“ Der Politique giebt folgende Nachrichten aus Berchem vom 13. Dez. Abends: „Die Kanonade von der Nieder, Schelde her ist nicht bedeutend. Die Kandnenschuͤsse, welche man hoͤrt, werden fast alle von den Hollaͤndischen Forts und Fahr— zeugen abgefeuert; sie richten aber wenig Schaden an. Der Ge—

ö .

neral Lawoestine, Commandeur der leichten Kavallerie⸗Brü ist nach dem Hauptquartier gekommen; sein Verwandter, von Laigle, Bataillons Chef und Adjutant des Marschalls, sich die Ehre ausgebeten, ihm als Fuͤhrer in dem Labyrinth Parallelen, der Wege und der Laufgraͤben der Tranch ée zu dig und ihn in die Geheimnisse des Angriffs einzuweihen. Das leichte Regiment hat in der vergangenen Nacht 3099 mit e nen gefuͤllte Faschinen, welche zum Ausfuͤllen des Grabens nen sollen, nach dem bedeckten Weg der Lunette St. Laurent gebn Man hat die Kaltbluͤtigkeit und Unerschrockenheit des Train Belgischen Artillerie bewundert, welcher ,, eine . M Schanzkoͤrbe mitten im feindlichen Feuer nach demselben va ssi 9 . . . hat. B von Antwerpen . 1 ane sgr s mn , . hatten, nunmehr . m er erf nut noch? fen nizu fr cher dee n feommen werden sey. Zuvoͤrderst hatten sie unter einem

; ö ; . . i Mauern zu unterminiren ) ö ; „ecregen es dahin gebracht, zwei M 3 zirer fallen, indessen ware es doch gut, wenn sie immer auf ihrer; rennächst zu sprengen, und nachdem sis sich auf diese

blieben; denn es ist zu vermuthen, daß die Zahl der Ku e n, , - und Vomben, welche in das Viertel der Esplanade schlagen, se den 26 e, 9 6. 1M , . in die . 3 reicher seyn wird, wenn der Augenblick der Bresche gekomn n ng ,, , ,, ö e seyn wird. Ihnen noch immer von der wahrscheinlichen ü fur Hollan gische 6ffi 36 . . enn, a ., nahme der Lunette St. Laurent reden, heißt nur dieselbe En Hei ol 1 8 3

ede) und 6 Mann wurden zu Gefangenen gemacht, die

ngabe der Franzöͤstschen offiziellen Blatter, der Verlust der Dsen bis zum 19ten d. betrage nur 187 Mann, wohl eben zr unter der Wahrheit, als die Behauptung Einiger, daß f auf 2000 Mann belaufe, uͤbertrieben sey. Antwerpen, 14. * Abends g Uhr. Gestern gegen 10 Uhr verbreitete sich allgemein das Geruͤcht, daß nn der Nacht einen wiederholten und entscheidenden An— uuf die Lunette St. Laurent machen wolle. So hoͤrte man auch während der Nacht eine furchtbare Kanonade und 6 Gewehrfeuer; gegen Morgen erfuhr man, daß dieses vischen 3 und 4 Uhr Morgens durch die Fraͤnzosen, welche

Abends: li Eintritt des Herrn Lebeau als Justiz-Minister, des Hen )

wiederholen; aber ich hoffe, daß es bereits geschehen seyn n ; . . wenn sie dieses Schreiben erhalten. Alles ist 4 3. an nschaf . 6 , . noch gluͤcklich die wartet nur den Befehl. Der General Rumigny loͤst den özell arr. . . K . i . . ö. , neral Demaincourt, und das 65ste Regiment das 6iste in Freiwi . nn,, 663 sie 9 en sich bra 6 Tranchée ab. Die Generale haben sich gegen Mittag gui gvoll vertheidigt. Heute Morgens hat hass ein Jo 6. theils zum Marschall Gerard begeben. Der General Deo Me Fruer Chin wan e u nicht 96 . Citadelle gehört besindet sich eben daselbst.“ ð gtgen . n,, , n, ,

Der König ist gestern Abend nach Antwerpen abgereis Knsen . i, ) ̃ n n, fr . .

Die Emancipation sagt: „Herr Nothomb ist nich, mp ö. 9 mit ö. ö . . ĩ . . man gemeldet hat, nach London gegangen. Der König han, „is aus . 1. d . d K . i beaufüragt, sich nach Bruͤgge zu Herrn von Meulenacre nm mung, die Ho n * . f. sit . 9 ken 6. , n geben, den Se. Maj. ermächtigte, ein neues Ministerium z i. 6 ma h . ,. . den, indem er ihm voͤllige Freiheit ließ, das alte Minisen die Deemacht der Hollaäner, in der Gegend von Lillo ge— ganz oder theilweise zu behalten, oder das Kabinet ganz nan rn; sammen zu setzen. Herr Nothomb ist gestern zuruͤckgt Wir zeigen mit Bedauern an, daß Herr von Meulenatth glaubt hat, daß die besondere Lage, in der sich Flandern of det, ihm nicht erlaube, sein Gouvernement zu verlassen. M diesem letzten Versuch ist es wahrscheinlich, daß der Klyß n Entlassung seiner letzten Minister nicht annehmen wird, in sie ihre Functionen wieder antreten werden.“ Der liheng giebt folgende, vom Palitique bestaͤtigte Nachricht vm j ic „Man zeigt so eben als ganz bestimmt den Wan

Beim Franzoͤsischen General-Stabe ist heute Nachmit⸗ eine große Bewegung vorwärts gemacht haben, worauf sich h das 5te Franzoͤsische Husaren-Regiment nach der Graͤnze

en. Nachschrift. Die Kanenen krachen wieder links rechtz; doch scheint diesmal der Angriff von der Citadelle ugehen. n, 15. Dez. Das hiesige Journal giebt fol— lde Nachrichten aus dem Franzoͤsischen Hauptquartier nt4. Dez. 3 Uhr Nachmittags: „Seit gestern Abend ist das er von beiden Seiten sehr lebhaft gewesen. Ein heftiges uchrftuer wurde mit der Garnison der Lunette St. Laurent Felten, und als Alles zum Sturm bereit war, zuͤndete man a Nacht um 3 Uhr die Mine an. Die Wirkung derselben chu die Bresche praktikabel, und unsere Tapferen stuͤrmten einer Lebhaftigkeit, die dem Feinde fast nicht erlaubte, Wi— sand zu leisten. Wir haben ihnen 65 Gefangene abgenom— worunter ein Lieutenant und ein Unteroffizier; sie haben Berwundete, welche nach dem Berchemer Hospital gebracht, und dort theils nach Antwerpen, theils nach Mecheln geschafft wor— sind. Einem derselben sind beide Arme abgeschossen. Wir en den Verlust des Herrn Masey, Lieutenant im 3ten Ba—

gier als Minister des Innern, und des Herrn Goblet a nister des Auswärtigen an.“

Antwerpen, 14. Dez. In der vergangenen Nacht s den Franzosen gelungen, sich der Lunette St. Laurent zu bem tigen. Die hie sigen Blätter berichten uͤber dieses Cre in folgender Weise. Der Phare sagt: „Um halb 5 Morgens haben die Franzosen die Lunette St. Laurent ange fen. Zwei Voltigeurs- und zwei Grenadier-Compagnierh 65sten Regimentes haben nebst den Minirern den Angrif« gefuͤhrt. Die Letzteren ließen eine Mine springen, wodurch Sturm erleichtert wurde. Die Citadelle warf Bomben, un Lunette zu unterstuͤtzen. Um halb 7 Uhr befand sich Letzten Besitz der Franzosen. Es war ein Mineur, der zuerst anf Bresche stieg, das Gewehr auf dem Ruͤcken und die Han der Hand; er bemächtigte sich der ersten Kanonen. Man 56 bis 60 Gefangene und einige Todte und Verwundete; n der in die Luft Gesprengten kennt man nicht genau. Der Genn Franzoͤsischen Genie-Corps war beim Angriff zugegen. Ein zoͤsischer Lieutenant ist getoͤdtet und zwei Soldaten sind ven det worden. Die Holläͤndischen Gefangenen waren um 16 bei der Berchemer Kirche, um 2 Uhr sollten sie nach Me abgehen. Um 1 Uhr befanden sich die Franzosen in dem en ten Fort schon geschuͤtzt, man bringt eine Menge großer Sch koͤrbe dorthin.“ Das Journal d'Anvers sagt: „G gegen Mittag ließ das Feuer der Belagerten nach; abo h Abend und in der Nacht war das Feuer von beiden Cin lebhaft, daß die Umgegend erzitterte. Heute Morgen un Ih ließ man den Ofen der Mine spielen, welche an der Uh St. Laurent angelegt war. Die Explosion oͤffnete eine Bu und eine Grenadier-Compagnie des 6östen Regiments i binein, und bemaͤchtigte sich des Forts ohne ligt Widerstand. 82 Hollander, worunter 2 Offiziere, ng fangenen gemacht worden, und nach dem Berchemer abgeführt worden. Ungefähr 10 Verwundete wurden nth Franzoͤsischen Lazareth gebracht; die Anzahl der Todtrnh man noch nicht. Man ist mit dem Aufraͤumen der TVshn beschaͤftigt, und die Lunette wird zum Hauptangriff dienen, jetzt durch die Arbeiten des Genie's bewerkstelligt wird. * Bresche-Batterieen werden nun errichtet werden; dies s6 gefährlichste Theil der Belagerung, weil die Arheiten än ben? Mauern der Citadelle ausgefüuͤhrt werden miss indem diese Batterieen ungefaͤhr 59 Mötres von Fronte errichtet werden. Die Apotheke der Cltidel durch das Feuer der Belagerer gaͤnzlich zerstort won n. ist verbrannt, Arzneien und Bandagen; die Verwundeten deshalb nach der Tete de Flandres geschafft werden. Arbeiten, welche mit Ausdauer fortgesetzt werden, na ; ihrem Ende.“ Das hiesige Journal du Somm richtet in nachstehender Weise: „Heute Morgen gegen verbreitete sich die Nachricht, die sich spaͤter bestoͤtigte, Lunette St. Laurent genommen worden sey. Man kennt nen genau alle Details diefes Ereignisses. Es cirkuliren, wie mans denken kann, tausend uͤbertriebene und sich widersprechende Nachstehendes haben wir als das Zuverlassigste gesammel, einer anhaltenden Kanonade von beiden Seiten und ug lich moͤrderischen Gewehrfeuer von Seiten der Delg lang es den Franzosen, zwei Minen am Fuße der, 66. Forts zu beendigen; sie zuͤndeten dieselben zwischen 3 un toten 11Iten Morgens an; die Wirkung war fuͤrchterlich und ie ee iten - 12ten 789 465 86 133 der Mauer stuͤrjten ein. Sogleich stürmten die ö. dr „Abends. Seit drei Stunden ist das Feuer von bei= Lunette, welche von 2090 Hollaͤndern benetzt war. ; h Seiten außerordentlich lebhaft.“ kurzen Widerstand uͤberließen die Belagerten den genf Der Politique enthaͤlt nachstehendes Privat-Schreiben Besitz des Forts. Hundert und einige Mann bahnten, g ntwerzen vom läten b. Die Einttahnnt de. erden Weg nach der Citadelle, die sie auch erreichten; aber ö mn Laurent ist von großem Vortheil für die Belagexer. Sie mit 61 Unteroffizieren und Soldaten sind zu Gefen te durch ihre Lage! einen größen Theil de Hauptwerfes macht und nach Berchem gefuͤhrt worden, wohin zie en Eütadelle von der Seite, wo sie ange griff cd 9 , die Frans Nindischen Tiraill. : gegriffen wird, und die rige eilen, um sie zu sehen. Man sagt, daß nden ndischen Tirailleurs beunruhigten von dort aus die Arbei— For l bemächtigt haben, nicht besetzen, sonden ind hinderten sie in i n rbei⸗ Fort, dessen sie sich bemächtigt haben, , ger Ein sie in ihren Operationen. Jetzt konnen die darauf beschraͤnken werden, es zu schleifen. Trot 8 wer vier Batterien, welche bestaͤndig auf die Lunette feuer,

. nien der Lunette hat das Feuer der Citadelle heute den nm hre Schuͤsse gegen die Eitadeile feln r', d es lebhaft nysch Ihnen genauere Details . . 5

gen nicht nachgelassen, und seit Mittag ist ; n, . Chasss ein 7 uhr Kurde ein Lehr lebhafrü Gewehrfeuer in der Um— Der Marschall Gérard soll dem General . . Lunette eroͤffnet; es geschah dies ohne Zwelfel staͤndige Feld Apotheke angeboten haben, und ö Wüen*lufmmeeksamkeit der Garnison zu beschaftigen, und ineurs freies Feld zu lasfen. Wahrend Ide ganzen

etztern mit Dank angenommen worden seyn. met / ͤ Das Journalldu Commerce d' Rnvers be ner dieses Gewehrfeuers? hörten die Däaltenngen nicht auf,

wurde, und einige Verwundete zu bedauern. Die Hollan hen Gefangenen wurden nach Berchem gesüͤhrt und ich erhrl Erlaubniß, den Unteroffizier, der in der Kaiserlichen Garde dient hat und drei Orden tragt, zu befragen. Von ihm erfuhr daß die Garnison der Lunette in dem Augenblick des An— fs as 124 Mann bestand, worunter 20 Artilleristen; wurden von einem Capitain kommandirt, der gestern end um 9 Uhr zwei Wunden erhalten hatte und nach der adele gebracht worden war. Der Lieutenant, der zum Ge— genen gemacht worden ist, hatte das Kommando uͤbernommen. hzleich die Mine nur einen Winkel der Lunette gesprengt nue, so befuͤrchteten doch Einige in dem Augenblick der Explo— fa, das Fort mit Sturm genommen werden wuͤrde, klet— ten lber die Pallissaden und retteten sich nach der Citadelle.

h sich ein Seconde-Lieutenant.

pfern durch einen besondern Umstand einen Augenblick aufge— en worden wären. Ehe man die Mine anzuͤndete, hatte man posion die Faͤhre beschaͤdigt hatte, so mußle man die— wiederherstellen, bevor zum Sturm geschritten wer— konnte. Die erste Grenadier-Compagnie des 6östen Regi— nuts drang durch die Bresche, die erste Voltigeur- Compagnie ch die Kehle ein, und die Zte Compagnie des 2ten Bataillons itsten Ingenieur-Regimentes uͤberstieg die Mauer auf Lei— mn und befand sich mit der Infanterie zu gleicher Zeit in der wem,. Man hat in diesem Fort 2 sechspfuͤndige Feldstuͤcke, 2 uthansche Mörser und eine Haubitze gefunden. Morgen wird Un nit Errichtung der Batterieen beginnen, welche Brische gesen sollen. Der Marschall Gérard hat neuerdings einen mes, Befehl verlesen lassen, worin er den Arbeiten des Genie— dent, so wie dem Muth und der Unerschrockenheit aller Trup: ssdie größten Lobspruͤche ertheilt, und mehrere Offiziere und adaten wegen abgelegter Beweise von Tapferkeit nam— ß macht. Der gefangene Hollandische Lienrehunt ist nach cu tzugrtier gebracht worden, hat sich aber geweigert, auf n, , öragen . antworten. 7 nn. ist eine em 8ten d. gegen die Cit euerte 6 geg itadelle abgefeuerten 2äpfuͤndige 16pfuͤndige Kugeln. Kugeln. 707 813 538 756 347 h12 1601 835

Granaten. Bomben. 774 661 1023 985

Sten zum gten gten⸗ 190 ten

, ,

men von der Seite des Platzes, die dem Feuer der e n

nit Nachricht eingelaufen, daß die Hollander in ihrer Ar-

fen hat, um allda die Bewegungen der Hollaͤnder zu beob⸗

lon des 18ten Linien Regiments, der durch den Kopf geschos⸗

n den 59, denen es auf diese Weise gelang, zu entkommen,! Wir wurden die ganze

E Garnison gefangen genommen haben, wenn nicht unsere itragl. l len und der gaͤnzlichen Befreiung des Bodens von den der besseren

Kultur in dem größeren Theile des Landez noch immer entgegenstehenden Graben mit Faschinen und Erdsaͤcken angefuͤllt; da aber die

2 2 . 2 69 . . 5 * wei Haͤuser sind zu Alt Llell' in Flammen aufgegan, male Alierhdchst. Fhre getreäen 13 erf. ; 8 , . 56 segan, iger Mech. T und Pflichten einberufen, und mir Ehrfurcht sind

, , nn,, ,,, . 1 air . m.

5.

zu schießen. Man hat gezaͤhlt, daß in einer Zeit von dem sehnlichen Wunsche Aller, und insbesondere der Ufer-Bewoh—

weniger als einer halben Stunde mehr als 100 Bomben und Granaten in die Citadelle gefallen sind. Die Hollaͤnder ant— worteten kraͤftig aus der Lunette. Was die Citadelle selbst be— trifft, so schoß sie nur wenig mit Kanonen; einige Schuͤsse ka—

weniger ausgesetzt ist. Einige Bomben wurden aus dem Mit— telpunkt der Citadelle und aus den Batterieen des Forts Kiel geworfen, diese letzteren bestrichen auch die Boomer Chaussee. Die Bastionen Toledo und Pacietto schwiegen. Man schließt daraus, daß die Batterieen, welche diesen Theil der Ei— tadelle armirten, ganzlich zerstoͤrt worden sind. Ge⸗ gen ng Uhr Abends machte die Citadelle Signale; eins der Hollaͤndischen Fahrzeuge, welche beit Burght liegen, zuͤndete ein großes Feuer an, welches einen Theil der Schelde erleuchtete; dieses Signal wurde in der Gegend von Lillo wie— derholt, und man sah es dann auf der Schelde wieder erscheinen, so weit der Blick reichte. Man hat in der Lunette St. Lau— rent ein kleines Feldgeschuͤtz, eine Haubitze und zwei Coehornsche Moͤrser, aber keine Wall-Flinte gefunden; die Haubitze war gelaben und wurde sogleich gegen die Citadelle abgefeuert. Es ist sehr wahr, daß in der Citadelle sammtliche Charpie ver— brannt ist. Chassé hat sich welche von der Stadt erbeten, und auch das Gesuch an den Marschall Gerard gerichtet, seine Ver— wundeten sortschaffen zu duͤrfen. Man glaubt, daß der Mar— schall die verlangte Erlaubniz bewilligen wird.

k Darmstadt, 14. Dez. Nachstehendes ist ein Auszug aus

der (gestern erwahnten) sehr ausführlichen Adresse der zweiten

Kammer der Siaͤnde⸗-Versammlung:

„Ew. Koͤnigl. Hoheit“, heißt es zunaͤchst, „haben Jlaͤnde zur Uebung verfassungsmaͤ⸗

wir, die zweite Kanimer, dem Throne genaht. Fuͤr Ew. Königl. Hoheit war es ein Beodurfniß dez Herzens, die Gefuͤhle der Ver⸗— chrung und Dankbarkeit dffemlich auszusprechen, welche Aller⸗ hoͤchst Sie, als Sohn dem verewigten Vater, als Regent dem Anden— ken eines ausgezeichneten Fuͤrsten und Vorgängers in der Regierung weihen.“ Es wird hierauf in dankbarer Erinnerung des verewig⸗ ten Großherzogs Ludwig 14 als Verleihers der Hessischen Verfassung edacht, und mit heißem Danke anerkannt, daß die Vorsehung dem ande aufs neue einen so milden wohlwollenden Regenten geschenkt. Die Versicherung Sr. Koͤnigl, Hoheit, daß jene Verfassüng auch serner der Regierung zur Richtschnur dienen wuͤrde, ist tren als ein Unterpfand fuͤr die Zukunft aufgenommen worden. Es hat innige Theilnahme erregt, daß die Regierung, so kurz ihre bisherige Dauer war, nicht frei von Sorgen und betruͤben⸗ den Exreignissen geblieben ist, indem gleich in den ersten Monaten derselben die oͤffentliche Ruhe in einem kleinen Theile der Provinz Ober⸗-Hessen durch tumultugrische Auftritte gestoͤrt wurde. Es gereichte indessen zu einiger Beruhigung, daß kieses Ereigniß, welches in die Zeit großer und weitverbreiteter Aufregung gefallen, von Sr. Koͤniglichen Hoheit nur erwaͤhnt worden, um die Ueberzeu— gung auszusprechen, daß dasselbe vorzuͤglich fremder Verfuͤhrung und augenblicklicher Ureberclung zuzuschteiben sey. In Bezug auf eine andere Stelle der Thron-Rede heißt es dann: „Es ist nicht zu verkennen, daß die hoͤheren Fruchtpreise, bei guten Ernten in dem großeren und vroduktiveren Theile des Landes, im Allgemeinen den Wohlstand gefordert haben; und wenn auch die Provinz Ober⸗ Hessen mehr oder weniger durch Mißiahre heimgesucht wurde, und

auf einem graßen Theile dieser Provinz der Druck der Zeiten em—

pfindlich lastet, so ist es doch der weisen und dankbar erkannten Füͤr⸗ so ge Ew. K. Hoh. gelungen, den nachtheiligen Einfluͤssen jener Mißjahre auf kuͤnftige Ernten vorzubeugen, wie sie sich in dem laufenden Jahre i1ss2, in welchem das ganze Land mit einer reichlichen Ernte gesegnet wurde, bewahrt hat. Ew. Koͤnigl. Hoheit erwähnten auch, daß die Privat-Mildthaͤtigkeit uberall mit den Be—

höͤrden gewetteifert habe, den Druck empfindlichen Mangels ertraͤg⸗

lich zu machen. Da diese Tugend der Privat-Nildthaͤtigkeit so hervorleuchtend auf dem Throne glaͤnzt, so konnte sie ohne Einfluß und Nacheifer nicht bleiben. Allerdings wuͤrde es ein Irrthum seyn, in den Auswanderungen der neuesten Zeit einen Beweis finden zu wollen, daß das Land fortwährend Ruckschritte in seinem Wohl— stande mache. Auch wir'sind der Ansicht, daß diese Auswanderun⸗ gen hauptsaͤchlich Folge der rasch anwachsenden Bevdlkerung zu ei⸗ ner Zeit sind, in der sich die fruͤheren Ruͤckschritte in dem Wohl— stande des Landes noch nicht wieder ausgeglichen haben, und unter Umstaͤnden, die einer einträglicheren Benutzung der Nahrungsquel—

Hindernissen nicht guͤnstig sind“ Hinsichtlich des von Hessen zu stellen⸗ den Bundes⸗Kontingents wird in der Adresse gesagt: „Die Regierung Ew. K. H. kann auf die Losung der Frage von Krleg oder Frieden wohl nur den Einfiuß ausuͤben, der dem Großherzogthum Hessen als Bestandtheil des großen Deutschen Bundes zukommt. Aver auch auf diesem Standpunkte, die National-Ehre für ein Gemeingut ansehend, dessen eisersuͤchtige Bewachung eben so sehr das Recht und die Pflicht des kleinsten wie des größten Bundes-Staates ist, halten wir uns berufen, die zuversichtliche Hoffnung auszusprechen, daß das Bundes Gebiet unversehrt bleiben werde. So lebhaft wir daher auch wuͤnschen und hoffen, die Segnungen des Friedens fortdauernd erhalten zu sehen, so war es doch unter den gegebenen Umstanden durch die Klugheit eben so sehr, als durch die Bundes⸗ Verhaͤltnisse geboten, daß Ew. Koͤnigl. Hoheit, wofür wir den Dank des Vaterlandes zollen, die Auzruͤstung der Landes-Truppen ver⸗ vollstaͤndigen ließen, und den moͤglichen Fall vorsahen, daß es den Hessischen Waffen beschieden seyn konne, neue Lorbeern auf dem Felde der Ehre in Vertheidigung des Vaterlandes zu brechen. Wie sich aber auch die verhaͤngnißvolle Frage des Tages loͤsen moͤge, die Erhaltung des Europaͤischen Friedens erscheint um so sicherer, je entschiedener und gesunder das Urtheil des Deutschen Volkes seine Neigung fuͤr Ordnung und Recht, seine Liebe zum Vaterlande, das wohlverdiente Vertrauen bewahrt, und durch Anerkennung und Pflege seiner verfassungsmaäßigen Rechte bethaͤtigt wird.“ Des Unterrichts⸗ wesens wird mit nachstehenden Worten gedacht: „Mit dem innigsten und aufrichtigsten Danke erkennen wir an, daß in Folge der neuen Organisa⸗ tion der Volks⸗Unterricht, diese zuverlaͤssigste Grundlage aller Buͤrger⸗ tugend und folgeweise des Gemeinwohls, noch mehr, als es durch die bisherigen unausgesetzten Bemuhungen geschehen ist, gehoben wurde. Wenn auch der Deutsche Volks-Unterricht uberhaupt einen von den andern Europaäͤischen Nationen bewunderten und beneideten Grad der Vervollkommnung erreicht hat, und wenn das Großherzogthum Hessen in diesem Zweige der Verwaltung schon lange keinem Deut⸗ schen Staate nachsteht, so muͤssen wir doch noch nach hoͤherer Voll⸗ kommenheit streben, und wir werden diesem, in Bezug auf die noch mangelhafte Ausstattung der Schulstellen von Ew. Köͤnigl. Hoheit besonders gnaäͤdigst empfohlenen Gegenstande so gerne als pflichtschuldigst unsere sorgfaͤltigste Aufmerksamkeit widmen.“ Endlich heißt es am Schlusse in Bezug auf die Handels- und Schifffahrts⸗-Verbindungen des Landes: „Ew. K. H. haben an dem Vertrage Theil genommen, welcher die Rhein-Schifffahrts-Ord⸗ nung, die so wesentliche Interessen des Vaterlandes heruͤhrt, defi⸗ nitiv festsetzt. Der desfallsigen Convention, so wie sie uns vorge⸗ legt seyn wird, werden wir nicht ermangeln, die gebuͤhrende Auf⸗ merksamkeit zu widmen. Eben so erkennen wir in den, nach Ew. K. H. gnaͤdigster Erdffnung auf das thaͤtigste betrieben werdenden Unterhandlungen, welche die Regulirung der Schifffahrts-Verhaͤlt⸗ nisse auf dem Main und Neckar zum Zwecke haben, das unausge— setzte Bestreben der Staats- Regterung fuͤr Forderung des Gemein⸗ wohls dankbar an. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß nach

um ersten⸗ * 7 . J ; ö 26 ; lichtfit an die Person unseres Allergnaͤdigsten Füͤrsten von Dank

ner jener Fluͤsse, diese Unter handlungen bald zu einem gedeihlichen Nesultate fuhren, und in dieser Beziehung die den Interessen der Vblker guͤnstigen Stipulationen der Wiener Kongreß⸗ und der Deut⸗ schen Bundes-Akte endlich zum Vollzug kommen möchten. Ein sehr erfreuliches Zeichen ist der neuerdings stattgehabte Beitritt mehrerer Deutschen Staaten und Staatsgebiete zu dem Preußisch⸗Hessischen Zoll⸗ Vereine. Das stete, von der Staats⸗Regierung unter dan kbarer Aner⸗ kennung so eifrig verfolgte Ziel unferer Wünsche'bleibt zwar die Vereini⸗ gung aller Volker Deutscher Zunge zu einem gemeinsamen Handels⸗ Verein auf der Grundlage vollkommener Handeis-Freiheit im Innern. Wenn aber der Wunsch der hohen Deutschen Bundes⸗Verfammlung, in dem gegenwartigen Augenblicke die materiellen Interessen des Deut⸗ schen Volkes zu befoͤrdern, benutzt werden wollte, um durch den Vorschlag halber Maßregeln, unter der Voraussetzung, dadurch jenem großen Ziele naher zu ruͤcken, eines Theils die Spedistons- und Kom— missions-Interessen einiger Deutschen, mit nicht Deutschen handel⸗ treibenden Völkern in enger Verbindung stehender Staaten und Staͤdte zu befoͤrdern, andern Theils ein wohlbegründetes Handels— System, und eine Handels Verbindung zu untergraben, bei welcher sich ein großer Theil von Deutschland so wohl befindet, als es die Umstaͤnde vor Exret z des *tz ten Zieles gestatten, so wird die oͤffentliche Melnung in Beutschland mit dazu beitragen, solche Be— strebungen zu v In, und nach ihrem wahren Werthe würdigen zu machen. Es wird fortwährend der von Ew. Koͤnigl Hoheit in Bezug auf die Handels-Vehhaͤltnisse eingeschlagene Weg als der voriheilhafteste und weiseste angesehen werden, uͤnter der sich von selbst verstehenden Voraussetzung gleicher Rechte der Vereinsstaaten einem der Vervollkommnung faͤhigen Handels-Systeme fich anzu⸗ schließen, welches dem fuͤr das Vereinsland inläͤndischen Gewerb— fleiß den erforderlichen Schutz gewahrt, den Erzeugnissen des Lan—⸗ des den ausgebreitetsten Markt sichert, und bei weiter zu hofender Ausbreitung kaz letzte oben angedeutete Ziel unserer Wuͤnsche im— mer naͤher ruͤckt. Beseelt von dem gluͤhendsten Eifer fuͤr Foͤrde— rung des Gemeinwohls, durchdrungen von der innigsten Anhang

erfuͤllt durch die huldvolle Versicherüng Ew. Königl. Hoh. landes⸗ herrlichen Wohlwollens, um dessen stete Fortdauer wir treu auf— richtig bitten, ersterben wir in tiefster Ehrfurcht ꝛ. c.“

Munchen, 14. Dez. In der hiesigen Zeitung liest man: „Unter anderen Unwahrheiten, welche in den neuesten Zeiten ausgestreut wurden, lief auch die Nachricht umher, es seyen auf dem Marsche bei dem zweiten Bataillon des 12ten Koͤnigl. Linien-Infanterie⸗Regiments Exzesse vorgefallen, wobei mehrere Mann verwundet worden seyen. Die amtlichen Be— richte uͤber den Marsch der nach Griechenland bestimmten Trup— pen sind aber ganz anderen Inhalts und geben die vollste Be— ruhigung uͤber solche von Uebelwollenden ausgestreute Mährchen, die sich immer zur Schande ihrer Erfinder in Nichts auflösen.“

Der Erbprinz von Sachsen-Altenburg ist nebst Gemahlin am 13ten d. von Stuttgart wieder abgereist, um sich zunächst nach Kirchheim zu einem Besuche Ihrer Hoheit der Herzo in Henriette von Württemberg zu begeben. ö.

Kassel, 19. Dez. In Folge der neuen Organisation ist die Infanterie des Kurhessischen Armee-Corps um zwei Ba— taillone verringert worden.

8 w Konstantinepel, 10. Nov. Die Ernennung des ehema— ligen Feldmarschalls der Natolischen Armee, Hussein Pascha, zum Starthalter von Aegypten, Dschedda und Kreta ist vem Sultan zu ickgenommen und in dieser Hinsicht folgender eigen— händizer Besehl von demselben an den Groß-Wesir erlassen worden;

„Mein tapferer Wesir! Es ist Dir bekannt, daß ich in Folge der Empörung Mehemed Alis den Hussein Pascha zum Feldma⸗— schall ernannte und damit beauftragte, meine Armee nach Natollen zu fuhren, um das, was die Gesetze hinsichtlich des Empdrers vor— schreiben, durch , in Ausführung zu bringen. Die Statthalterschaften von Aegypten, Dschedda und Kreta wurden ihm anvertraut. Seine Operatlonen hatten einen unglücklichen Erfolg und keine derselben gelang ihm. Neue Anordnungen wurden daher noͤthig. Unterstützt von dem göttlichen Beistande, hat Deine Ge⸗ schicklichkeit die Angelegenheiten Albaniens und Bosniens beendigt; der Schutz des Hoͤchsten wird Dir bei Deiner neuen Unternehmung nicht fehlen, und ich verlasse mich hinsichtlich des Erfolgs, den ich von Deinen Anstrengungen erwarte, auf diese erhabene Hülfe. Die Ein⸗ wohner meines Reichs, meine armen Rajas, leiden durch die jetzige Lage der inge; ihre Wohlfahrt hat einen heftigen Stoß erhalten. De eifrigste meier Wuͤnsche ist, daß so bald als moglich die Ruhe wieder unter meine Unterthanen zurückkehren, die Acabische Be— voͤlkerung Frieden und Sicherheit genießen moge, und daß un— sere heillgen Gesetze wieder zu ihrem Ansehen gelangen, indem die Macht der Gerechtigkeit da wiederhergestellt wird, wo der Krieg und seine wäalltürlichen Schlaͤge sich in diesem Augenblick allein geltend machen. Wenn Du also, mit Goites Hälfe, Deinen wichtigen Auftrag erfüllt und in jenen Gegenden Acabient die Ordnung, wiederhergestellt haben wirst, so sev einge— denk, daß jede der Statthalterschaften, aus denen dieses Land bestcht, nur solchen Wesicen und Mirimirans anver— traut werden darf, welche bereits durch ihre Rechtlichkeit und ihre weise Bergutluns der Schwachen erprobt sind. Du bist beauftragt, sie zu waͤhlen, und Du wirst in einem besonderen Bericht diejenigen namhaft machen, nelche Dir am wuͤrdigsten erscheinen, diese Func= tionen zu ersuͤllen. Fuͤr den Augenblick ist der Obec-Befehl der von den Empdeern besetzten Laͤndern in Deine Haͤnde gegeben. Da also Hussein Pascha in meiner aktiven Armee keinen Posten mehr hat, so wirst Du ihm meinen Willen kund thun, daß er sich in die Haupt- stadt meines Reichs zu begeben habe. Moͤge der Allmaͤchtige Dich bewahren und Deine Unternehmungen beschuͤtzen.“

In Folge dessen sind an die Armee Fermans erlassen wor— den, worin derselben angezeigt wird, daß der Groß-Wesir zum Statthalter von Aegypten, Abyssinien und Kreta ernannt ist.

Die Ernennung des Obersten Hayreddin Pascha zum Bri— ade⸗General hat eine Menge anderer Beforderungen in der

rmee zur Folge gehabt.

Griechenland.

Nauplig, 12. Nov. Am 20. Okt. lief das Griechische Dampfboot „Hermes“, von Ankona kommend, wohin es die zur Bewillkommnung des neuen Souverains von hier aus abgesandte Kommission, bestehend aus dem Admiral Miaulis, und aus den General⸗Majors Costa Bozzaris und Plapoutas gebracht hatte, im hiesigen Hafen ein. Das unverbuͤrgte Gerücht, welches sich bald nach seiner Ankunft verbreitete, als sey die Regentschaft zur Zeit, wo obiges Schiff Ankona verlassen, in Triest noch nicht angekommen, erregte eine uͤble Stimmung im gemei— nen Volke und selbst bei einem Theile der Gehildete— ren, so daß sich bald Zweifel erhoben, ob noch vor An— beginn des Winters die Regentschaft und mit ihr die längst er— wartete Erlosung vom allgemeinen Elend in Griechenland ein— treffen wuͤrde; eine Meinung, welche auch von einer gewissen Partei Uebelgesinnter, die durch den Eintritt der neuen Ord— nung den Untergang ihres eigenen Interesses voraussehen, heimlich bestärgt und durch allerhand Intriguen genaͤhrt wurde. Durch den Abgang Der General-Majore, Costa Bozzarit und Plapoutas, nach Bayern, am 24. August (5. September),

und durch den Tod des General-Lieutenants, Demetrius Ypsi—