1832 / 359 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die letztere hat in der Nacht ihr Feuer begonnen, und hoͤrt sei dem nicht auf, zu schießen. Die Citadelle hat fast alle ih Stücke gegen diese Batterie gerichtet, welche durch die Mas von Wurfgeschossen bereits bedeutend gelitten hat. (Vergl. d Privatschreiben aus Antwerpen vom 18ten Abends.) Tre des sehr schlechten Wetters hat das Genie-Corps seine Arbeit die ganze Nacht hindurch fortgesetzt, und alles noͤthige Materi zum Hinabsteigen in die Tranchse ist durch die Soldaten d igten Regimentes, welches den Dienst in der Tranchée hatt herangebracht worden. Das Feuer der Citadelle, welches se zwei Tagen schwächer geworden war, ist in der vergangene Nacht wieder sehr wohl genährt gewesen; wir haben seit gester Abend ungefähr 20 Todte und Verwundete.“

i Rom, 8. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Unsere Nach richten aus Sicilien reichen bis zum 22. November,. Vor tzten an minderte sich die Angst der Umwohner des Aetna't Nichts kann entsetzlicher seyn, als die fruͤheren Erscheinungen

n . K e

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Ein sich in verschiedene Zweige theilender Lavastrom, in seine!

Kruͤmmungen 18 Miglien lang, 1 Miglie breit, 30 Fuß hoch ruͤckte gegen das wehrlose Land. Vom sten an stroͤmte di Lava auch gegen die Meeresseite. Die Furcht, die Feuermass konnte sich in den Fluß Simeto stuͤrzen, und so auch eine Ueber

Preise der vier H in den fur die Preußische Monarchie bedeutendsten Mar Durchschnitte in Preußischen Sil

Namen der Städte.

Weizen Roggen Gerste

Koͤnigsberg 8m Memel 53 n) Tilsit 60 Insterburg Rastenburg Neidenburg Danzig Elbing Konitz Graudenz Thorn

H N

8.

r rr 8181

Bromberg Fraustadt Rawitsch Kempen Berlin ; Brandenburg

Kottbus

1 Landsberg a. d. W. . . .. Stettin

Stralsund

Kolberg

Stolpe Breslau Gruͤnberg Glogau Liegnitz Goͤrlitz. Hirschberg Schweidnitz Glatz Neiße Leobschuͤtz

Mete orologtsche Beobachtang.

Morgens Nachmitt. Abends. Nach einmaliger J Beobachtung.

Lu tdruck 357, Par. 337, Par 333, Par. Quellwarme 8,2 * R Luftwͤͤrme 1, RN. 2,9 9 R. 2 ö .

Thaupunkt 1,1 0 R. 4 65,90 R.] 5,7. R Fluwaͤrme. 25, R Dunstsaͤttg. S4 ö. 82 pCt. 80 pCt. Bodenwärme 2, R etter. doͤlkt. . iter. 1

W bewdͤͤlkt heiter halb beiter wusdunst. O, o m Niederschlag 9.

1832 23. Dezbr.

ö, . O. Wolkenzuhß SW. SW. .

.

Den 24. Dezember 1832. Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preusss6. Cour.)

i . I. rie Geld. ö 4 93 924 IJ Grolshz. Pos. do. 981

3 SOstpr. Pfandhr. ö Pon. Pfandbr. 1043 104 Kur- u. Neum. do. 1051 Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. L. - Sch. d. R- u. N.

Holl. vollw. Duk. Neue do.

Friedrichsd'or..

Disconio

1 St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl 30. Präm Sch.id. Seeh. Kurm. Ohl. m. I. C. Neum.lnt. Sch do. Berl. Stadt-Oblig. Königsh. do.

Elbinger do.

anz. do. in Th. VWestpr. Pfandhr.

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104

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Dezemher. Niederl. wirkl. Sch. 393. 58 neue do. 75. Kanz- Bill. 145. 63 Russ. (v. 1828) 933. (v. 1831) Sz. Oest. S25. 32 Spau. 313.

583 do. 50.

am burg. 22. Dezember. Oest. 53 Met. S4] 3 do. J35. Bank- Actien 1099.

ö. Russ. Engl. g5t. Preuss. Präm. Sch. g8z. Poln. 1111.

Königliche Schau spiele.

Dienstag, 25. Dez. Im Opernhause: Der Baͤr und der Bassa, Burleske in 1 Att. Hierauf: Blaubart, großes ro— mantisch-pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Ve— stris, für die hiesige Köontgl, Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von Th. und F. Elsler. (Dlle. ö Elsler: Ismela. Dlle. Therese Eller wird hierin tanzen.)

Hrn. Holzmiller, Hrn. Rader, „rü. YisqchJer, rn. Seeoach uno Hrn. Tannhof. Dann folgt: Ouverture aus der Oper: Wilhelm Tell, von Rossini. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Scene.

Donnerstag, 27. Dez. Aline, oder: Wien in einem andern Welttheile, Volks⸗Zauber⸗Oper in 3 Akten, von Baͤuerle; Musik von W. Muͤller. Hierauf: Die Nasen⸗Harmonika. Dann folgt: Ouverture aus der Oper: Wilhelm Tell, von Rossini. Zum Be— schluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr.

Neueste Nachrichten.

Paris, 18. Dez. Der Cassationshof hat gestern in ge— heimer Sitzung, dem Antrage des General-Prokurators Herrn Dupin gemaͤß, entschieden, daß Herr Baudouin, Rath am Koͤ— niglichen Gerichtshofe zu Rennes, wegen Unterzeichnung einer Adresse an die Herzogin von Berry, auf den 14. Januar vor— geladen werden soll.

Die gestrige Sitzung der Psairs⸗ Kammer glich vollkom⸗

Der Großsiegelbewahrer ist in diesem Augenblicke mit Abfassung eines neuen Gesetzes uͤber die geheimen Associalsst beschaͤftigt.

Es heißt, daß binnen kurzem eine Broschuͤre von hl Dupin uͤber die Juli-⸗Revolution im Buchhandel erscheinen wa

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 98. 80 sin en 98. 85. Zproc. pr. compt. 68. 60. sin cour. 68. 65. h, pr. compt. 80. 95. sin cour. 81. pro. S6

583. Zproc. dito 331.

Frankfurt a. Dez. Oesterr. sproc. Metalls . Aptoc. 7. wi. äproc. i. Br. & ien 1326. 1324. P 127. Loose zu 160 . n Poln. Loose 55] Ki.

85 Aet

Redacteur Cottel. e, 2

Gedruckt bel A. W. O ann

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Allgemeine

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Berlin,

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Donnerst ag den 27 sen

21

Dez mber

Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.

Bekanntmachung. Bon setzt an und bis zum Fruͤhlinge wird die bisher zwi—

sHamburg und London mittelst Damyfboots stattgefundene mülich zweimalige direkte Postverbindung nur einmal wö⸗—

sch bestehen.

Dis Dampfboot wird sowohl aus Hamburg als aus Lon

zreitag Abends abgehen.

r Beförderung mit dem Freitags abgehenden Dampfboote h'zmdon muß die Korrespondenz aus Berlin Mittwoch mut abgehen.

FHerlin, den 25. Dezember 1832.

General ⸗Post⸗Amt.

zeitungs-Nachrichten dn n d

.

odessa, 7. Dez. Die Stadt Odessa hat einen neuen Be⸗ von der Huld ihres Monarchen erhalten. Se. Maj. der ser hatte ihr 28 der in dem Tuͤrkischen Feldzuge dem Feinde sommenen Kanonen zum Geschenk gemacht, um eine Glocke ze Kathedral-Kirche daraus gießen zu lassen. Diese Glocke i000 Pfund und ist von dem Gießer Paul Bogdanoff fertigt. Am 2ten d. M., als am Jahrestage der Thronbe—

Ing Sr. Maj wurde zum erstenmal mit derselben gelaͤutet.

jm ssten d. M. traf der Graf Woronzoff von seiner Reise

f der Krimm wieder in hiesiger Stadt ein.

In Folge heftiger Stuͤrme und einer bis auf 16 Grad ge⸗ genen Kalte, hat sich die Rhede mit Eis bedeckt; dadurch sind srere beladene Fahrzeuge am Auslaufen verhindert worden; vorgestern und gestern erhob sich ein starker Ostwind und sreute das Eis, so daß gestern wieder 17 Fahrzeuge in den

Feen einlaufen konnten.

Frylankldeich

Parts, 19. Dez. Das Gesetz-Buͤlletin enthaäͤlt in 4ä3z ükeln eine Königl. Verordnung uͤber die Einrichtung der Mi— it ⸗Straf⸗Anstalten.

Die General-Lieutenants Doumerc, Vichery, Lahure und engonlt und die General-Majore Curlot, Chabert, Gressot und Tischenr sind auf Pension gesetzt worden. Der General⸗Lieu— ant Rothenbourg hat statt des General Doumerc das Kom— indo der 18ten Militair-Division erhalten.

Herr Stratford-Canning ist heute fruͤh von hier nach Ma⸗/ d ehgereist.

Ii einem Berichte des Marschall Gérard vom 15ten d.,

bun den Arbeiten die Rede ist, welche zur Errichtung der

bn ⸗-Batterie an dem Glacis der Bastion Toledo unternom— wwiorden, heißt es: „Um unsere auf der Krone des Glacis hlichen Arbeiter nicht zu behindern, haben mehrere Batterieen Fseuer einstellen muͤssen. Das Feuer der Besatzung war nich lebhaft und beständig gegen die neue Position gerichtet, en wir uns bemaͤchtigt haben. Die an die Gefangenen ge— hteten Fragen haben uns einige Angaben uͤber den inneren and der Citadelle und aͤber die Wirkung unseres Feuers schafft. Die Anzahl der bis zum 13ten d. gerödteten und wundeten Hollander wird auf 100 Mann geschäͤtzt. Um eine muthigung zu verhindern, bedienen die Offiziere der Besaz⸗ a sich ihres ganzen Einflusses auf die Truppen, welche die sffnung auf fremden Beistand, mit der man ihnen geschmei— hi hatte, täglich mehr schwinden sehen. Die Artillerie scheint mn besserem Geiste beseelt. Endungen zerstoͤrt, welche den Truppen zum Schutze unn. Der Marschall Gerard muß, den Korrespondenzen hiesiger

lter zufolge, wegen eines Gicht-Anfalls das Zimmer huͤten

äkann also die Belagerungs-Arbeiten nicht mehr wie bisher person leiten.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer, ler dem Vorsitze des Vice-Präsidenten Herrn B. Dẽlessert, rde zuvörderst zu einer zweiten Abstimmung uͤber den Gesetz— nwurf wegen der mit der Post versandten Gelder (da die des shergehenden Tages zu keinem Resultate gefuͤhrt hatte) ge— sriten und derselbe mit 174 gegen 3 Stimmen angenommen. Herr Calmon berichtete hierauf uͤber den Rechnungs- Ab— guß von 1829. nmer im November v. J. diesem Gesetze fuͤnf Artikel hinzu—

le, von denen die Pairs-Kammer drei genehmigte, die andern

den aber verwarf. In dieser Form wurde der Entwurf am 11. smnuar d. J. der Deputirten-Kammer aufs neue vorgelegt, und der Sitzung vom 4. Februar ward von den beiden in der urs-Kammer gestrichenen Artikeln der eine abermals in das Utz eingeschaltet und der andere modifizirt. In dieser gissung gelangte der Entwurf am 10. April jum zwei, . in die Pairs Kammer, die sich indessen, da, die Ses— kurz, darauf geschlossen wurde, nicht weiter mit demsel— n beschäftigen konnte. Der streitige Punkt zwischen beiden mer here hauptsächlich die von der Regierung abzuschlie⸗ [nn Lieferungs-Kontrakte. Die Deputirten⸗Kammer ver— . daß alle dergleichen Kontrakte, insofern sie eine Summe . mehr als 10,009 Fr. betrafen, auf dem Wege der oͤffent— e, abgeschlossen werden sollten, und daß man diese : . ausdruͤcklich in das obgedachte Gesetz einschalte. n Kammer dagegen war der Meinung, daß eine solche

ng, welche die Zukunft angehr, in den Rechnungs—

lischluß eines herei g we den , m. verflossenen Etats- Jahres nicht eingeschal⸗

Der fetzige Bericht Erstatter, Herd Cal—⸗

mon,

Namens der

bemerkte nunmehr, gewesenen Kommission, daß

dieses Gegenstandes beauftragt

letztere der obigen Ansicht der Pairs⸗Kammer zwar nicht unbe— dingt beipflichten koͤnne, indem es der Deputirten⸗Kamme! im⸗ mer freistehen muͤsse, insofern ihr bei der Pruͤfung des Rech,

nungs-⸗Abschlusses Mißbräuche in der Verwaltung aufstießen,

selbigen durch die sofortige Einschaltung einer gesetzlichen Be, stimmung fuͤr die Folge vorzubeugen; daß sie indessen gleichwohl der Meinung sey, die obgedachte Bestimmung finde besser ihren

Platz in dem Gesetze wegen der Revision der Rechnungen. Die Berathung hieruͤber wurde auf den naͤchsten Freitag fest— .

gesetzt. Herr Harlé entwickelte jetzt seine Proposition wegen Errichtung einer Depositen-Kasse zur Empfangnahme sowohl der zu verkaufenden Staats-Papiere, als der fuͤr den Ankauf fuͤr dergleichen Papiere bestimmten

solche Zeitkaͤufe wegfielen, wo es sich bloß um die Auszahlung der Cours⸗Differenz handelt. „Ich verhehle mir nicht die Nachtheie“,

aͤußerte der Redner am Schlusse seines Vortrages, „dir aus der Annahme meines Vorschlages den Wechsel-Agenten erwach— sen werden; das Privat-Interesse muß aber dem allgemeinen

Unsere Bomben haben eine Menge

Man wird sich erinnern, daß die Dep tirten⸗

Interesse weichen.“ Der Finanz-⸗Minister aͤußerte sich über diesen wichtigen Gegenstand im Allgemeinen folgendermaßen: „Niemand von uns, meine Herren, wird dem Wucher das setzliche Uebereinkuͤnfte in Staats Fonds ganz und gar verban⸗ nen. Das System des Herrn Harls ist nicht bloß repressiv, sondern praͤventiv. der Boöͤrse immer widerrechtliche Operationen stattfinden. Die Freiheit artet zuweilen in Licenz aus; ist dies aber ein Grund, sie zu verbannen? Uebrigens darf man nicht glauben, daß alle Zeit⸗

Ministers stehen. Wie koͤnnte ich mich jemals hierzu verstehen? Wie konnte ich mich fuͤr eine Kasse verbuͤrgen, die ich nicht eigen— haͤndig verwaltete? Gleichwohl habe ich nichts dawider, daß man den Vorschlag des Herrn Harlé in Erwägung ziehe. Eine Kem— mission möge unterfuchen, ob es andere ausfuͤhrbare und wirk— same Mittel gebe, um den Mißbräuchen bei den Zeitkäͤufen vor— zubeugen; wir wollen sie gern annehmen. Was aber die Ihnen gemachte Proposition betrifft, so erkläre ich, daß ich sie nicht dem

und verfuͤgte die Ueberweisung dieses Antrags an eine beson⸗ dere Kommission zur Pruͤfung. Herr A. Portalis ent— wickelte darauf seine Proposition wegen der Abschaffung der Jahresfeier des 21sten Januar, Ludwigs XVI. Es sey ihm bei der Abfassung seines Vorschla⸗ ges niemals in den Sinn gekommen, aäußerte er unter anderm, das monarchische Prinzip der Regierung anzugreifen; die Mo⸗ narchie scheine ihm vielmehr bei einer Frage durchaus nicht betheiligt zu seyn, die sich bloß darum drehe, ob man einer That— sache, an welche ohne Zweifel ganz Frankreich nur mit Schmerz denke, die aber der Geschichte angehsre, eine polttische Dauer geben wolle; er habe nichts dawider, daß wan den 21. Januar zu einem Trauertage stemple, gleich demjenigen, an welchem Hein⸗

Lauf der Gerechtigkeit hemmen, am allerwenigsten aber eine Gelegenheit zu blutigen Zwistigkeiten unter den Buͤrgern bieten. „Wenn man“, fuͤgte der Redner hinzu, „die des Herzogs ven Broglie in der vorigen Sitzung der Pairs- Kammer, die trefflichste, welche noch uͤder diesen Gegenstand gehalten worden, liest, so wird man sich uͤberzeugen, daß der Herzog damals meine Proposition ledig⸗

Wort reden; um aber demselben zu steuern, darf man nicht ge⸗

kaͤufe ohne Ausnahme bloß fingirt sind. Die von dem vorigen Redner in Antrag gebrachte Kasse foll unter der Verantwortlichkeit des Finanz,

Koͤnige zur Sanctionnirung wuͤrde vorlegen konnen.“ Noch woll ten sich einige andere Deputirte wider den Antrag des Herrn! Harlsé vernehmen lassen, die Kammer schloß indessen die Debatte

als des Todestages

; mit der Pruͤfung

Gelder, damit hinfuͤhro alle wart fuͤr die öffentliche Sicherheit gefährlich scheint, aus dem

Was man auch thun moge, es werden an

. ;

—— ——

rich IV. ermordet worden; diese Trauer duͤrfe aber nicht den

Rede

Wolf sey da, bevor es noch den Schatten davon gesehen hatte; daher werde man aber auch auf sei Nothruf hören, wenn eines Tages der Wolf wirklich erscheinen sollte.

Der Courrier frangais giebt einige der Modificationen an, welche die mit ed prüfung des Gesetz Entwurfs uͤber den Belagerungs-Zustand beauftrante Kommission der Pairs-Kammer mit demselben vorgenommen dat. An die Stelle des unbestimm— ten und der Willkür weiten Spielraum lassenden Ausdrucks: „der Zustand des Aufruhrs oder der Unruhen“, bei welchem das Gesetz Anwendung finden sell, hat die Kommission gesetzt. „Zu⸗ stand des Krieges, der durch das Bestehen bewaffneter und mi— litairisch organisirter Banden konstatirt wird, welche die oͤffentli, che Macht angreifen.“ Der Artikel 5, durch den der komman— dirende General oder jeder andere von der Regierung delegirte Beamte ermächtigt wird, diejenigen Individuen, deren Gegen—

betreffenden Bezirke zu verweisen, ist wegen seiner Aehnlichkeit mit dem von dein Konvent erlassenen Gesetze gegen die Verdaäͤchti⸗ . von der Kommission gaͤnzlich gestrichen worden. Mit den andern

rtikeln sollen eben so wichtige Veranderungen vorgenommen worden seyn. Die Minister, namentlich die Herren v. Broglie und Thiers, vertheidigten in den Unterhandlungen mit der Kom— mission ihr Werk, indem sie als Grund anfuͤhrten, daß man die Regierung nicht wehrlos gegen den Aufstand lassen duͤrfe, konn⸗ ten aber die Kommission, trotz alles Aufwandes ihres rednerischen Talents, nicht zur Annahme des Entwurfs des Ministeriums be— wegen. Alles, was sie erlangen konnten, beschränkte sich darauf, daß der zum Bericht-Erstatter ernannte Staattzrath Allent seine Ausdruͤcks etwas zu mildern versprach. Die neue Umarbeitung wird bald fertig seyn, und es soll dann eine abermalige Zusam— menkunft der Mitglieder des Kabinets mit der Kommission stattfinden.

Eine so eben erschienene, nur 30 Seiten lange anonyme Broschuͤre uͤber den gesetzlichen und politischen Charakter der Juli— Revolution wird allgemein Herrn Dupin zugeschrieben, weil sie einen Ausdruck dieses Deputirten, namlich das „quoique Bour- bon“ als Motto fuͤhrt. Der Constitutionnel, welcher diese kleine Schrift offen fuͤr das Werk des Herrn Dupin erklaͤrt, theilt einige Auszuͤge daraus mit, in denen der Gedanke, daß der Herzog von Orleans nach der Juli-Revolution zum Köoͤnige gewaͤhlt worden, nicht weil, sondern obgleich er ein Bourbon sey, weiter ausgefuͤhrt und das System der Quasi-Legitimitaͤt bekampft wird. Der Constitutionnel lobt die Schrift mit Aus— nahme des Schlusses, in welchem der Verfasser dem Mittelstande, dem er die Juli-Revolution zuschreibt, Neuerungssucht und un— ersaͤttlichen Ehrgeiz vorwirft und denselben ermahnt, an der jetzi— gen Ordnung der Dinge festzuhalten.

Von den Denkwürdigkeiten des Herrn von Mazas uͤber die Juli-Revolution ist die mit einigen Details bereicherte zweite Auflage erschienen.

Vorgestern erschien der Advokat Pelleport vor dem hiesigen Assisenhofe, weil er sich in einem Plaidoyer, das er am 30. v. M. 9. Gunsten eines Klienten hielt, folgenden Ausfall gegen die Regterung erlaubt hatte: „Vielleicht hätte ich ein Recht, die Regierung anzuklagen, deren Durst nach Rache, wie mir scheint, nicht zu stillen ist, und die dem Fasse der Danaiden gleicht, das sie mit Thränen fuͤllen mochte, da sie es mit Blut nicht fuͤllen kann.“ Der Gerichtshof beschränkte sich, obgleich er anerkannte, daß Herr Pelleport die Gränzen der Vertheidigung uͤberschritten, darauf, denselben zu ermahnen, kuͤnftig besonnener und vorsich— tiger in seinen Aeußerungem vor Zericht zu seyn. ö

Der hiesige Koͤnigl. Gerichtshof hat in dem Prozesse des

Grafen von Pfaffenhofen gegen den König Karl X. das Urtheil

lich deshalb verwarf, weil er sie als ein bloßes Gelegenheits.;

Gesetz betrachtete.

Umstaͤnde seitdem maͤchtig geändert haben; abgeschmackt waͤre

geleitet wurde. m. H., bei Ihrem vorjährigen Schlusse zu beharren, denn

mindestens verlangen, daß dasselbe mit dem schoͤnen Namen die ses Platzes im Einklauge stehe.“ Gleich nach Herrn Por⸗ talis verlangte Herr Laugier de Chartrouse, der be— kannte Legitimist, das Wort. Man rief ihm

selbst Herr Berryer auf das Wort verzichte, Er ließ sich in—

. Man muͤßte indessen vollig mit Blindheit geschlagen seyn, wenn man nicht einräumen wollte, daß sich die

es, wenn man glauben wollte, daß die Deputirten⸗ Kammer in diesem Augenblicke von irgend einer demokratischen Gesinnung Auch werden Sie keinen Anstand nehmen,

des hiesigen Tribunals erster Instanz, wodurch der Letztere zur Bezahlung der von dem Grafen an ihn gemachten Schuldforde— rungen verurtheilt wird, bestaͤtigt.

Die Tribune meldet: „Der Verein der Volksfreunde hielt gestern Abend eine Versammlung, in welcher man uͤber die Mit— tel berathschlagte, dem Prinzipe der Associgtion den Sieg zu verschaffen. Auch wurden e rn, n beschlossen, um die Ab⸗ schaffung oder wenigstens eine starke Herabsetzung der Salz—

und der Getraͤnk-Steuer zu erlangen, welche so schwer auf dem

wenn die Liebe zu den Kuͤnsten uns die Erhaltung des auf dem Eintrachts-Platze errichteten Denkmals gebietet, so können wir gerichtlich ausgesprochenen Auflssung des Vereins trotzt, lobt

der National das Benehmen der Jury, welche sich fuͤr das

zwar von allen Seiten zu, er moͤge sich nicht bemühen, da er ja sehe, daß

Volke lasten.“ Waͤhrend aus obigem Artikel erhellt, daß der republikanische Verein der Volksfreunde der vor einigen Tagen

Associations⸗ Recht erklärt und dadurch den Art. 291 des Straf— gesetzbuches abgeschafft habe; ein schlechtes Gesetz sey implieite durch die neue Ordnung der Dinge aufgehoben und es e, die

Sache der muthigen Burger, ein schlechtes Gesetz offen zu ver—

dessen dadurch nicht abhalten, einige mißbilligende Petrachtun⸗ gen uͤber den Antrag des Herrn Portalis anzustellen und fuͤt die Beibehaltung des Trauertages des 21. Januar zu stimmen,

wobei er die Meinung aussprach, daß dies der Wunsch des gan.

zen Landes sey.

gung zu ziehen. Herr Eschafsértaux entwickelte am Schlusse der Sitzung noch seine Proposition uͤber den Elementar- Unter— richt, die ebenfalls ohne irgend eine Widerrede in Erwägung gezogen wurde. Der Minister des Innern kuͤndigü zugleich der Versammlung an, daß der Gesetz-⸗ Entwurf der Regierung uber denselben Gegenstand in wenigen Tagen, und sobald die Gesundheit des Herrn Guizot es ihm irgend gestatten werde, sich in die Kammer zu verfuͤgen, vorgelegt werden würde.“ den beiden nächsten Tagen sollte keine öffentliche Sitzung statt—

(

finden.

Das mißbilligende Urtheil, welches das Journal des Debats haftet.

uͤber den Gesetz Entwurf in Betreff des Belagerungs-Zustandes gefallt, hatte die Oppositions-Blaätter veranlaßt, allerlei Grunde aufzufuchen, um diese Veranderung in dem Tone des ministeriel⸗ len Journals zu erklaͤren. Das Journal des Déübats er⸗ wiedert ihnen jetzt, der Grund davon liege einzig und allein in der Unabhängigkett, welche es stets behaupten werde; freilich ver—

fahre es nicht wis dis Oppesstjong- WMlütter und rufe nicht, der

.

Bei der darauf erfolgten Abstimmung beschloß die Versammlung fast einstimmig, den gedachten Antrag in Erw

letzen, bis es foͤrmlich abgeschafft werde.

Der Assisenhof von Lyon hat am 13. d. M. sammtliche der Theilnahme an den Grenobler Unruhen angeklagte Indivipuen frei gesprochen.

Der Sohn Casimir Périers, Herr Paul Peérier, ist von einer der Grenadier-Eompagnieen der ersten Legion der hiesiger National⸗Garde zum Hauptmann gewahlt worden. ö.

Die Herzogin von Berry ist, den neuesten Nachrichten von der Citadelle von Blaye zufolge, von ihrer Unpaͤßlichkeit vollkom— men wiederhergestellt. Die Bucher, welche der hiesige Buchhänd⸗ ler Bossange ihr zugesandt hat, haben ihr große Freude verur— sacht und sie veranlaßt, demselben in einem eigenhaͤndigen Schrei— ben suͤr diese Aufmerksamkeit zu danken.

Der Breton meldet, daß sich am gten d. in der Naͤhe von Nantes auf der Straße nach Paris 50 bis 69 Individuen versammelten, welche riefen: „Fort mit Ludwig Philipp! Es lebe die Herzogin von Berry!“ Drei von ihnen wurden ver—

Das Karlistische Journal Brid'oisen ist gestern von der Po— lizei in Beschlag genommen worden.

Der Handels, Minister hat die Auffuͤhrung eines neuen Drama's, „Arabella“ betitelt, auf dem Theater des Pantheon untersagt, weil darin einige Anspielungen auf den Tod des Prin⸗ zen Londé vorkemmen