1832 / 359 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bie Scheiben. Man sagt hier, daß in jenem Augenblick der General Chassé eine Mine bei dem Halbmonde habe springen lassen, welche dem Feinde großen Schaden zugefuͤgt haͤtte. Ich kann Ihnen in dieser Beziehung nichts Positives melden. Der Verlust der , in den beiden letzten Nächten wird auf mehr als 509 Mann geschaͤtzt. Die Be— richte von der Schelde her scheinen nicht sehr zufriedenstellend. Man erzählt sich hier, daß die Hollander sich vorgestern der Kreuzschanze und des Forts Perle bemächtigt haͤtten; man fuͤgt hinzu, daß der Hollaͤndische Admiral seine Gelangung zum Kom mando durch eine glaͤnzende Waffenthat habe bezeichnen wollen, und daß ihm dies vollkommen gelungen sey.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 14. Dez. Vorgestern wurde wieder ein Pro— tokoll in der Hochverraths⸗ Sache dem Publikum mitgetheilt, wel⸗ ches die Zeugnisse des Protokoll⸗Secretairs Grafen von Schwe⸗ rin, der Graͤfin Ankarkrona, des Frauleins Sandersksld und des Lieutenants Freiherrn Posse enthält Dem Grafen Schwerin hatte der Freiherr von Duͤben in einem zufälligen Gespraͤche er— zaͤhlt, daß er in Wien den Herzog von Reichstadt und den Prin— en Gustav gesehen, sie mit inander verglichen und beide als leren e ifi Prinzen geschildert habe, die mit einander be— freundet, aber verschiedener Laune gewesen wären; der Erstere sey lebhaft und munter gewesen, der Zweite hingegen still und

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ihrem Wohlbefinden bei⸗

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zu

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Erleichterung zu verschaffen, die tragen kann.

Antwerpen, 20. Dez. Das hiesige Journal sagt: „Wir haben keine neue Thatsachen zu berichten, da wir den kuͤhnen Arbeiten des Genies und der Artillerie nicht vorgreifen wollen. Ueber den Angriff auf den Halbmond erzaͤhlt man sich Folgendes: Das Hinabsteigen in den Graben war guüͤucklich bewerk— stelligt; die Arbeiten waren verborgen und sehr weit vorgescho— ben; es blieben nur noch einige Metres auszufuͤllen, als der Feind die Arbeiter entdeckte, und sein Feuer auf diesen Punkt richtete. Eine große Anzahl Mineurs wurden verwundet. Der General glaubte den Angriff einstellen zu muͤssen, trotz der Bit— ten der Grenadiere, welche bereit waren, zu stuͤrmen. Das Feuer ist von beiden Seiten anhaltend, und das der Belagerer beschaͤftigt die Belagerten fortwährend, damit die Arbeiter Operationen fortsetzen koͤnnen, von denen man ein großes und baldiges Resultat erwar— tet. Einige Journale wundern sich uͤber die lange Dauer einer Belagerung, deren Schwierigkeiten sie nicht vorhergesehen ha— ben, weil sie dieselben nicht kannten. Diese Schwierigkeiten sind ungeheuer einer Festung gegenuͤber, welche ein Meisterwerk mi— litairischer Baukunst ist. Die groͤßten Hindernisse aber legt die Jahreszeit in den Weg, und es ist ewig zu bedauern, daß die Unentschlossenheit der Diplomatie diese Expedition, wenn sie doch einmal stattfinden sollte, um einen Monat verschoben hat.

1 . an z *

John Justin Cooper, Richters am Ober-Appellationshofe, hi r i l i ten Als dem Feind, Schaden zn thun und ibm zu run, auf weiteren Befehl Sr. Majestaͤt, Herr Ec e m l, ele , m, n, de df nnn ,,,, . en, ju fate, Verlust an WMenfchen mit ich, führen fahren werde, die Pflichten eines General⸗Prokurators und Hr. Die Geldsammlungen zum Besten der Verwundete üb men en gt. darauf. Die , , . Nicholas Gustav Bestel die eines Beisitzers des obersten Ge: der Familien der Getoͤdteten in der Antwerpener Etta j , en ig ee en, n n lab dẽr fel be richtshofes auszuüͤben. Zur Feier des Geburtstages Sr. Ma, hereits zu ziemlich ansehnlichen Summen angewachsen. ; . ̃

i gen worden sey; es wuͤrde aber nur eine Abgeschmacktheit jestaͤt hatte der Gouverneur 11 Gefangenen ihre noch rückstaͤn, Aus cinem Privat-Schreiben aus Brüssel r elen anperen eyn.“ Dem Bataillons-Chef des dige Verhafts-Zeit erlassen. 5 9 r ele . ö

daß die dort wohnhaften Holländer und. andere Gleichs , ist 9 k men, , ,., 6 unter sich eine Subscription zu Gunsten der Hollaͤndi , ,, , , , Niederlande. n aus ö. ,, ler e, ünnte, und dieser würdige ffstier wird rasch wie derhergf. Aus dem Haag, 21. Dez. Auf die (im letzten Blatte z der Staats-Zeitung enthaltene) Mittheilung unsers Ministers

ĩ ; n z 5 5 * Der General St. Cyr Nugues, Chef des General⸗ diese Weise nicht weniger als 5509 Fl. zusammengehracht hel n während der ganzen Dauer des Versuches gegen den des Auswaͤrtigen hat der Prasident der zweiten Kammer der Generalstaaten, Herr Callot d'Escury, geantwortet, daß er

welche den Gefangenen bei ihrer Ankunft in Valenciennes d'an Ort und Stelle gegenwärtig. Er wurde auf dem Wege bezahlt werden sollen. Diese edlen Menschenfreunde we Tranche nach Berchem' durch das Platzen einer Bombe an u uͤberhaupt Sorge tragen, daß es den tapferen Vaterlands, iter verwundet. Durch sein Epaulette wurde der Schuß im Namen der Versammlung dem Minister seinen Dank bezeuge theidigern an nichts gebricht, was ihnen die Gefangenschaf ht und er hat nur eine ziemlich starke Kontusion erhalten. für die hoͤchst wichtigen von ihm gemachten Mittheilungen, und erleichtern im Stande seyn kann. 1. fommandirt der General Ratapel die Tranche. Die Her— ihn zugleich ersuche, auch Sr. Majestaͤt den Ausdruck ihrer Er— Auch Holländische Blätter melden jetzt, daß dem MM Orleans und Nemours sind gegen Uhr in Berchem an⸗ keuntlichkeit zu Fuͤßen zu legen. Demnachst fuͤgte der Präsident nehmen nach der Eontre-zAdmiral de Man zum BVefeh n; sie haben sich zu dem Marschall begeben, und den Ge— noch hinzu, „daß Se. Masestaͤt besonders in Augenblicken, wo

die Hanölungen fuͤr sich spraͤchen, der Ueberzeugung seyn köonn—

ten, daß, wenn die immer ruhelosen Franzosen sich fortwährend

er S ö = r ,, ha it Cyr-Nugues besucht; um 2 Uhr sind sie wieder nach der Schelde⸗Flotte ernannt worden sey; der Eapitain Lucag [. abgereist . Der Eseadrons⸗-Ehef Lafontaine, Adjutant als die aͤchten Nachkommen jener Gallier zeigten, welche die ganze Welt beunruhigten, die unter der Regierung des Königs

jedoch den Befehl uͤber die „Eurydice“ behalten. alls, ist heute Morgen nach Antwerpen zum Könige ge— In Helvoetscluis sind am 19ten d. zwei Hollaͤndische § en, = Das 15uc J Regiment verläßt morgen das

lebenden Voͤlker sich dagegen auch immer zu erinnern wissen

wuͤrden, daß sie die Nachkommen der alten Bataver und Friesen

ö. In Bayonne haben am 7. d. M. Abends im dortigen Theater unruhige Auftritte stattgefunden. Es wurde das Stuͤck es Chansons de Béranger' aufgefuͤhrt; als die Goͤttin der Freiheit, mit einer rothen Muͤtze, auf der Buͤhne erschien, wur— den ihr einige Blumenkraͤnze mit einem Zettel zugeworfen, wel—⸗ chen ein Theil der Zuschauer vorgelesen haben wollte. Der Po⸗ lizei-Commissair widersetzte sich diesem Begehren und die Vor— stellung mußte eine Stunde lang suspendirt werden. Dem Temps zufolge, werden hier fortdauernd Unterhand⸗ lungen wegen einer neuen 3procentigen Spanischen Anleihe ge— pflogen. Die einzige Schwierigkeit, um die es sich noch handle, ey er Betrag der Cortes-Bons, welche die Spanische Regierung an Zahlungs-Statt annehmen soll. Die Anleihe Dom Mi⸗ guels ist, wie dasselbe Blatt wissen will, definitiv abgeschlossen. Herr Achill von Jouffroy, der bereits bei der sogenannten Güeh, hardschen Anleihe den Unterhändler machte, soll auch diese An— leihe abgeschlossen und dabei 900, 000 Fr. gewonnen haben. Das Mémorial des Pyren éeg meldet von der Spani— schen Graͤnze, daß die Spanier ihren Ganitäts-Kordon von den Höhen der Pyrenaͤen, die bereits mit Schnee bedeckt sind, tiefer hinunter verlegt haben, doch dauern die Sanitaͤts⸗Maßregeln in ihrer ganzen Strenge fort; die Quarantaine in dem Lazarethe von Irun besteht noch immer fuͤr vierzehn Tage, und da diese Anstalt nur wenige Personen aufnehmen kann, so wird dadurch

fahrteischiffe eingelaufen, die nicht allein von keinem Bla [ Berchem, um sich nach seinen Kantonnirungen in der Um Geschwader belaͤstigt, sondern auch noch von einem Engl bon Oeurne und Borgerhout zu begeben; es scheint, daß Kriegsschiffe konvohirt worden seyn sollen. Es heißt jedoc, Fatt durch eine Brigade der Reserve-Division, durch das eines dieser Schiffe 15600 Gulden Konvoyirungs-Gelder ) hen⸗Regiment abgelbst werben wird, welches in einem schau⸗

die Nuͤckkehr der Spanischen Fluͤchtlinge, welche im Vertrauen auf

die Amnestie in ihr Vaterland zuruͤckkehren, sehr verzoͤgert. Ei—

nige derselben haben nach ihrer Ankunft in ihren Wohnsitzen bei

ihren fruͤheren Mitbuͤrgern keine gute Aufnahme gefunden.

Großbrtitanten und Irland.

London, 21. Dez. Se. Majestaͤt ertheilten vorgestern in Brighton dem Herzoge von Devonshire und dem Vice,Admiral Sir R. Otway Audienzen.

Ihre Majestaäͤt die Koͤnigin hat in diesen Tagen dem be— ruͤhmten Maler Wilkie zu ihrem Portrait gesessen.

Am 18ten d. M. gab der Graf Grey ein glaͤnzendes Gast— mahl, bei welchem unter Anderen die Fürsten Talleyrand und Lieven, der Preußische Gesandte und Lord Durham gegenwaͤr⸗ tig waren.

Dem Spectator zufolge, sollen der Herzog von Welling— ton und Sir R. Peel aufgefordert worden seyn, als Patrioten ihr persoͤnliches Gefuͤhl zu opfern, und unter der Greyschen Ad— ninistration, Ersterer die Stelle als Ober-Befehlshaber der Ar— mee, und Sir R. Peel diejenige eines Secretairs der Kolonieen zu ubernehmen, damit dem Wohle des Landes durch die Oppo— sition ihrer Partei nicht geschadet werde. Beide sollen dies aus— geschlagen und der Herzog von Wellington hinzugefuͤgt haben, daß, wenn gleich er f dem gegenwaͤrtigen Kabinette nicht anschließen koͤnne, er mit Vergnuͤgen ein Mitglied eines neuen seyn wuͤrde.

MNamik Pascha ist auf einer Spezial-Mission der Pforte, nebst Gefolge, hier eingetroffen und in Grillions Hotel abgetre— ten. Seine Mission hat sowohl auf den Zustand von Aegypten, * auf ein schließliches Arrangement hinsichtlich Griechenlands Bezug. *

Vorgestern kam der Erzbischof von Canterbury von seinem Landsitz zu Addington nach der Stadt und hatte im Schatz-Amte eine y Unterredung mit dem Grafen Grey und dem Lord— Kanzler. ö Dem Vice-Prasidenten der Handels-Kammer, Herrn Pou— let Thomson, machte vorgestern in seiner Wohnung zu Somer— setplace eine Deputation von Manchester, von welcher Stadt er bekanntlich zum Parlaments-Mitglied erwählt worden, ihre Aufwartung.

Die offentlichen Blaͤtter fahren fort, die ferneren Ergebnisse der Wahlen in den verschiedenen Städten des Königreichs mit— zutheilen. Die bemerkenswerthesten unter den letzten Wahlen sind die des Sir J. Graham im stlichen Theil von Cumber— land, die des Herrn M. O Connell zu Tralee und des Herrn J. O Connell zu Joughal in Irland, der Herren O' Connell und Ruthven in der Stadt Dublin, O'Connor Don in der Graf— shaft Roscemmon, O Callaghom und Sheil in der Grafschaft Tipperary, Barrow in der Stadt Waterford, Shaw und Lefroy von der Dubliner Universitaͤt und des Lord Ashley und der Her— ren Ponsonby und Bankes in Dorsetshire.

Nachdem in einer außerordentlichen Versammlung der Cor— poration von Norwich am vorigen Sonnabend einstimmig be— schlossen worden war, dem Lord Stormont und dem Sir James Scarlett, welche beide die Stadt Norwich im Parlamente ver— treten werden, das Ehrenbuͤrgerrecht zu verleihen, wurde ihnen der gebräuchliche Eid abgenommen; zu gleicher Zeit beschloß man, daß Sir James Scarlett bei einem Gerichtshof des Mayor Amts vereidigt werden sollte.

Die Dubliner Zeitung enthaͤlt eine Proklamation, wo— durch der westliche Bezirk der Grafschaft Cork als im Aufruhr— Zustande befindlich erklaͤtt und eine außerordentliche Polizei da— selbst eingesetzt wird.

Aus Deal wird vom gestrigen Tage gemeldet: „Die Fran zoͤsische Fregatte „Melapomene“, Capitain Rabaudy, welche an den Kuͤsten von Holland gekreuzt hat, ist hier angelangt, und es liegen nun folgende Schiffe hier vor Anker: der Vice-Admi— ral Sir Pulteney Malcolm auf dem „Donegal“, dann der „Revenge“, „Talavera“, „Spartiate“, „Southampton“, „Stag“, „Castor“, „Rover“, „Dee“ und „Emerald“; der Franzoͤsische Contre-Admiral auf der „Syrene“, dann der „Suffren“, die „Medea“, „Melpomene“, „Ariane“, „Creole“ und „Bayon— naise.“

Das Koͤnigl. Schiff „Pike“ ist in viertehalb Tagen von Porto hier angekommen und bringt also Nachrichten bis zum Iten d. M. mit, die jedoch nichts von Bedeutung enthalten. Am 13ten war das Bombardement von Seiten der Batterieen Dom Miguels sehr heftig gewesen, hatte mehrere Haͤuser zer— stört und einige Burger getöͤdtet. Dom Pedro laͤßt die Ladun— gen der Schiffe, welche ihm Lebensmittel zufuuͤhren, noch immer in der Nähe von St. Jogo da Foz landen; außer dem Dampf— boot „die Stadt Edinburg“ hatten noch 4 andere Schiffe eine Nenge von Vorräthen dort ans Land gesetzt und die Blokade dadurch in gewisser Hinsicht unwirksam gemacht. Es hieß, man habe auf dem noͤrdlichen Ufer des Duero eine Batterie errichtet, welche die Batterieen Dom Miguels beherrschen sollte. Uebri— gens bedauerten es die Kaufleute in Porto sehr, daß man keine Maßregel irgend einer Art ergriff, um sie in den Stand zu setzen, durch jedes Packetboot mit ihren zahlreichen Bekannten und Freunden in England zu kommuniziren; und diesen Letzte—⸗ ren verursacht es ebenfalls große Besorgniß, daß so oft Packet⸗ ste von Porto ankommen, ohne einen einzigen Brief von dort mitzubringen.

Von der Insel Mauritius wird gemeldet, daß der Gou—

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verneur derselben am 3. September eine Proclamation erlassen

seyen, die als ein Bollwerk für Freiheit und Vaterland dagestan⸗ den und hierdurch selbst Roms maͤchtigen Alleinherrschern Ach— tung abgenoͤthigt hatten.“

Die drei Soͤhne Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Ora— nien sind nach der Hauptstadt zuruͤckgekehrt.

In Holländischen Blättern wird aus dem Franzoͤsi⸗ schen Hauptquartier Berchem vom 17. Dezember berichtet: „Das feuchte und kalte Wetter hat abermals sehr nachtheilige Folgen fuͤr die Belagerer herbeigefuͤhrt, und wir haben bereits viele derselben, die bei dieser Witterung erkrankt sind, in das Hospital bringen sehen. Auch scheint es, daß sie keine große Fortschritte in den Belagerungs-Arbeiten machen. Die zweite Parallele ist, wie ich hoͤre, noch nicht vollendet, und so geht es denn mit der Errichtung der Bresche-Batterieen nicht so sschnell, wie der Marschall Gérard geglaubt hat. Obgleich wir taglich den Donner des Geschuͤtzes hoͤren, so haͤlt es doch schwer, uͤber die Ereignisse auf dem Kriegs-Schauplatze etwas Zuverlässiges in Erfahrung zu bringen; inzwischen, nach der Zahl der Verwunde— ten zu urtheilen, die taͤglich in die Hospitaͤler gebracht werden, muͤssen die Belagerer durch das Feuer der Citadelle hart mitgenommen wer— den. Fast jeden Augenblick werden vor unseren Augen Verwundete in das hiesige Feld-Hospital getragen oder gefahren; und doch werden, wie es heißt, die am schwersten Verwundeten nach der Stadt gebracht. Ich glaube sonach, daß der Marschall Gérard der Zahl der in seinen amtlichen Berichten angegebenen Verlu— sten an Verwundeten getrost noch zwei Nullen beifuͤgen kann. Damit Sie selbst urtheilen moͤgen, wie groß der Verlust auf Seite der Franzosen seyn duͤrfte, will ich Ihnen bloß bemerken, daß sie seit einigen Tagen sich genothigt gesehen haben, Belgi⸗ sche Kanoniere bei ihren Stuͤcken anzustellen, was sie sicher nicht gethan haben würden, wenn sie noch eine hinreichende An— zahl Franzoͤsischer Artilleristen besaͤßen; denn nichts gleicht der Ver— achtung, die sie gegen unsere (die Belgischen) Truppen an den Tag legen, wahrend sie der tapfern Besatzung der Eitadelle alle Ge— rechtigkeit widerfahren lassen. „Nichts“, so hoͤrte ich vor kur— zem einen Franzoͤsischen Offizier vom Genie außern, „nichts kann verständiger, durchdachter und geschickter ausgefuͤhrt werden, als die Vertheidigung der Citadelle; denn General Chassé weiß mit wenig Mannschaft, die er zur Zeit wirksam seyn' läßt, sei— nen Feind abzumatten und k. Abbruch zu thun, waͤhrend

er zu einem Ausfall stets frische Truppen bei der Hand hat.“ Damit Sie diese Aeußerung um fo besser zu verstehen im Stande sind, mache ich Ihnen bemerklich, daß General Chassẽ wie hier wenigstens allgemein behauptet wird nicht mehr als den fun ften Theil der Besatzung die gewohnlichen Verthei— digungs-Arbeiten ausfuͤhren laßt. Wenn ich nicht fürchtete, daß Sie Zweifel in meine Worte setzten, oder meine Aeußerungen fur Schmeicheleien hielten, so könnte ich Ihnen eine Menge Zuͤge von Muth, Standhaftigkeit, Entschlossenheit und An— haͤnglichkeit an Konig und Vaterland die selbst bei den Franzosen von Munde zu Munde gehen von Ihren Lands— leuten erzaͤhlen. Eine Anekdote kann ich jedoch nicht umhin, Ih— nen mitzutheilen. Ein Herr, der einem der Hollaͤndischen Kriegs— gefangenen ein Glas Bier anbot und dabei zu ihm sagte: „das habt Ihr gewiß seit langer Zeit nicht so gut gehabt“ erhielt zur Antwort: „In der Citadelle gebrach es uns an nichts; und gesetzt auch, ich haͤtte dort truͤbes Wasser trinken muͤssen, so wurde es mir besser geschmeckt haben, als hier der trefflichste Wein; denn damals war ich noch ein freier Mann und konnte mein Vaterland vertheidigen helfen, wogegen ich jetzt gefangen und außer Stande bin, ihm zu dienen.“ Da, dem Verneh— men nach, der Hollaͤndische General die nach der Stadtseite zu befindlichen Batterieen der Citadelle wieder vollzäͤhlig gemacht hat, so fuͤrchten viele Bewohner Antwerpens, daß es dennoch zuletzt zu einem Bombardement kommen werde, und schicken sich demgemäß zur Flucht an.“

Mit Bezug auf die Belagerung der Citadelle äußerte das Amsterdamsche Handelsblad: „Die Belagerer hatten sich geschmeichelt, daß es hinreichend seyn wurde, sich um die Festung zu lagern und dieselbe zur Uebergabe aufzufordern; sie haben jedoch wahrscheinlich hierbei uͤbersehen, daß schon die Ehre allein uns verbot, jene Veste auf die erste Aufforderung der Gewalt des Franzoͤsischen Heeres zu uͤberliefern. Mannhaft wird die Ehre von Alt-Niederland durch die Vertheidigung von Antwer— pens Citadelle behauptet. Getreu erfuͤllt der greise Chassé die Zusage, die er dem Marschall Gérard gethan, daß er die Festung nicht raͤumen wurde, so lange seine Vertheidi— gungsmittel nicht erschoͤpft seyen. Und wenn diese Mittel endlich erschoͤpft seyn werden was dann? Was ist damit fuͤr uns verloren, was fuͤr Belgien gewonnen? Es waͤre eine uͤber— triebene Einseitigkeit, den Blick stets nur auf die Citadelle gerich— tet zu halten, als lage in der Erhaltung dieser Veste die Rettung oder im Verluste derselben der vollstaͤndige Untergang von Nieder— land. Nein! Mit der Antwerpener Citadelle verlieren wir r viel, sehr viel, aber wir haben darum nicht Alles verloren! ns bleiben noch zahlreiche Vertheidigungsmittel und der Feind hat eigentlich noch gar nichts gewonnen, wenn er endlich jenen Platz durch seine Uebermacht uns entrissen haben wird. Nie— mand wird uns auch alsdann zwingen koͤnnen, einen Trak—

; Bivouae auf dem feuchten Terrain bei Wilryck liegt. wahlen missen . gegen Mittag in der Gegend der Lunette St. Lau⸗ schterlich gewesen. Die Hollander ließen von der linten he Bastion Toledo und von dem Halbmonde eine wahre un Wurfgeschossen auf die Franzosen regnen, welche denselben

Belgien. Bruͤssel, 20. Dez. Der Monit eur enthaͤlt die m

stehenden Bulletins (das dreizehnte und das vierzehn der Belagerungs-Armee: A- „Antwerpen, den 18. Dez. Mithg Trotz des schlechten Wetters und des anhaltenden Regen den Naͤchten vom 16ten und 17ten ist man doch mit Errichtunn Bresche⸗Batterieen fertig geworden, und mit Anlegung der In rieen, welche die Seiten der Bastionen Nr. 1 und 3 beschießch len, sehr weit vorgeruͤckt. Die Armirung dleser verschun Bgtterieen muß gleichzeitig geschehen, um den Zweck, zu den bestimmt sind, zu erreichen. Eine neue Batterie ist zwischen Lunette St. Laurent und dem Halbmonde der Bastiönen M und 3 errichtet und armirt worden; nur nach unerhoͤrten Ansn gungen ist es der Artillerie gelungen, die Armirung in der zu vom (1tzten zum 17ten zu vervollstaͤndigen, und die Batten den Stand zu setzen, ihr Feuer am I7ten Morgens z ah nen. Das Logement in der Lunette St. Laurent ist behsinn und ihre Verbindung mit der dritten Parallele gesichert. auf der Contre⸗ Garde errichtete Batterie ist armirt und bereit, Feuer zu beginnen. Die Wege-⸗-Arbeiten werden kraͤftig sah setzt, und man hat sich in dem bedeckten Wege des Halbmondes gesetzt. Die mit dem großen Moöͤrser in der Ebene von schaet am 17ten d, angestellten Versuche haben die zufriedensteh sten Resultate geliefert. Keine Bombe ist in der Luft zerplatzt, allen wurde sehr richtig gezielt, und die Entfernungen, in dench niederfielen, waren den Ladungen angemessen. Beim Niedersth schlugen sie sehr tief in die Erde, und kein Gewoͤlbe wird Kraft widerstehen konnen. Daß die Bomben bei den Versuchq— Luͤttich platzten, hatte nur in dem Verfahren seinen Grund, in man sich bedient hatte, um die Leere der Kammer auszufuͤllen Dieser Moͤrser, vollstaͤndig mit Munition versehen, kann augenhh lich in Batterie gegen die Citadelle gestellt werden“ B. „Antwerpen, den 19. Dez. Mittnh Alle Bresche⸗ und Contre⸗Batterieen sind vollendet, um den in der kuͤnftigen Nacht vollstaͤndig armirt werden. Morga Tagesanbruch werden sie im Stande seyn, ihr Feuer zu erdffneß so der Moͤrser von 1999 Pfund, dessen neue Versuche disn Dienste und die große Wirkung, die man von ihm erwarm im festgestellt haben. Man hat die Arbeiten zum Hinabsteiga nm Graben der linken Seite der Bastion Nr. 2 fortgesetzt. Die dm Arbeiten sind mit Kraft betrieben worden, und man hat verschi Waffenplaͤtze fuͤr die Truppen der Infanterie errichtet. Die an Contre⸗-Garde errichtete Batterie hat die Abdaͤmmung zerstöͤrt, n das Wasser der Graͤben der Citadelle von dem des Platzes tin die Sappe ist bis zu dieser Abdaͤmmung gelangt. Der heoͤ

Weg des Halbmondes ist auf der linken Seite gaͤnzlich gekrönt n ; ; . die Belagerer sind in dem bedeckten Weg derselben geschiht zZ Nasselbe Blatt meldet um 9 Uhr Abends: „Das hef—

Belagerten, in der vergangenen Nacht einen Sturm auf dim Halb chießen, welches man hier (Bruͤssel) seit 5 Uhr Nachmit— fend Lefl ch lenk, haben daselbst gute Wacht gehalten und in s än, laͤßt nicht mehr zweifeln, daß die Bresche- und Con— tiges Musketen⸗Feuer entwickelt. Da der Tag und die Nacht! Darrieen ihr Feuer begonnen haben, und daß die Batte— 13ten nicht sehr regnigt waren, so sind die Wege- Arbeiten un her ersten und zweiten Parallele diesen Angriff durch ver— Arbeiten an den Batterieen mit großer Thätigkeit fortgesetzt won es Feuer auf die anderen Werke und auf das Innere der In einem aus Berchem vom 18ten d. M. datirten Kl unterstuͤtzen.“ Befehl giebt der Marschall Gérard folgende Nachrichten us Berchem vom 20. Dez. 10 Uhr Morgens meldet der die Division Sebastiani; ; . mite i'r: „Der gegen den Halbmond gerichtete Angriff hat „Die Division des linken Schelde-Ufers, welche mit e Uufmerksamkeit des Feindes auf sich gezogen, und' in der hung der fiche. Und. lber Paslaze auf der Scchtlde lauft szeugung, neuen Austrengungen nicht“ iͤiderstehen zu kön bat zu ,,,, ö. . . a nn, * er dieses Werk fast gaͤnzlich desarmirt und geräumt; des Hollaͤndischen Geschwaders züruͤckgewiesen. Trotz des mn m , . ; ; . stigen . und der Hindernisse i. Terrain der Pear n Lia dasselbe für uns nur von iner sehr untergeordneten Wich ä ist, so hat man, wie es scheint, den Vorsatz, sich desselben

unter dem Feuer des Feindes hat die Artillerie jener Dibision n nit,. ; ; der Infanterie unterstuͤtzt, die Forts ausgebessert, Batterien ernh mächtigen, verschoben. Endlich, nach einer zehnstuͤndigen, tet, und jenes Ufer in einen achtunggebietenden Vertheidigusrordentlich muͤhseligen, unter den Befehlen des Generals Zustand versetzt. Die Division Achard, welche das Üinte fe; n und des Obersten Bouteiller ausgefuͤhrten Arbeit, ist die Schelde unz die Hollaͤndische Flotte beobachtet, hat ihterset?! Batterie in der vergangenen Nacht armirt worden; die weniger, glückliche Nesultate erlangt. Die Artilleris dt Höierigen Verbindungen Und das nahe Feuer des Feindes Schanze hat nach einer lebhaften Kanonade das Hollaͤndich,. liese Operation sehr' gefährlich gemacht; 'aber sie ist been= schwader gezwungen, sich zuruͤckzuziehen. Drei Granaten sin ind morgen früh wird das Feuer bägz . die linke Seite einer Fregatte eingedrungen, haben dieselbe in d 9 as Feuer beginnen.“ . gesteckt und mehr als 35 Mann 2 verwundet. Die Dirt. Repräsentanten Kammer hat in ihrer gestrigen kastigni hat 1 Verwundete und J Todten, die Fivisson te in die Berathung uͤber das Einnahme- Budget geschlossen, die Abstimmung daruͤber auf morgen festgesetzt.

Todte.⸗“ Der Politique meldet aus Berchem vom 18ten w ; ö ö

„Das Geruͤcht von einer beabsichtigten Bewegung von Ein tr gn, 49 Dez. Ihn his tg en Jau rng ftes man:; des Prinzen von Hranien, um die Citadelle zu entstzehn ] Hin söglich, sich einen egriff von den Eichwierigteiten durchaus ungegruͤndet. Die vergangene Nacht ist ohne 8 ent en. un . sch . Belagerungs⸗ Ar⸗ rede die muͤhseligste gewesen, welche die Soldaten seit denn e n. . Das , Wetter ist der maͤchtigste der Belagerung zu ertragen gehabt haben. Das 5söste Rif . hosse der. Citadel. Der anhaltende Regen, welcher . h . de ganz aufweicht, hat die Tranchéen in wahre Kloaken undelt. Man denke sich nun die Schwlerigkeit, in diesem

hatte den Dienst in der Tranchée, und es war n,

icher ick, die eute fruͤ ihren Kanton ;

licher Anblick, die Soldaten heute fruͤh nach ihren Ke zuz von 2 Fuß Tiefe und eigentlich fast ganz ohne Grund, ndiges Geschuͤtz fortzubewegen, und dies unter einem Ha⸗

gen zuruͤckkehren zu sehen. Offiziere und k a

8 z 25 9 3 b 1 .

Schmutz von Kopf bis zu den Fuͤßen bedeckt, und n Haußckuggin! Chant hren len, Henle tene i nee, hnen sehr nahe und fast ohne Aufhoͤren geschossen wird.

man kein Murren, keine Klage. Das ,. ö. 6 immerer Fei är ls die Garnison der Citadel, ; . . schlimmerer Feind fuͤr uns, as die Garnis die Ausdauer und der eiserne Wille, welche die Arbeiten und ausfuͤhren, werden uber diese Hindernisse siegen, die

die Geschichte bietet wenig Beispiele von ,,, ich eine ĩ iel Ge Willen der W 2 sich eine Armee mit so n Schul dem dil der Jihrt und Menschen kosten, aber den Fall dieser Walle, welche unterworfen, und mit so viel Muth die i , . q arm die Jahreszeit und den Muth der Belagerten doppelt ver ‚e uUunser scheBatterieen sind noch ni 12 , n e ; ertragen haͤtte. Unsere Bresche-Batterieen si ch 1 werden, nur um einige Tage verzoͤgern koͤnnen. So

n wir unverzuͤglich die Bresche, uns Eontre-Battericen

und es waͤre unnuͤtz, daß dies geschaͤhe, bevor nicht n mond zum Schweigen gebracht ist. Die Vorbereitungen, 79 hoͤren, welche gleichzeitig feuern werden, damit der Er— uscheidend ist Man spricht davon, den großen Lurtt—

dieses Werk mit Sturm zu nehmen, werden fortgesetzt. irser in der Batterie aufzustellen; wir zweifeln noch immer

umnlich waren. Die Franzosen, welche als Tirailleurs auf hclten der Tranchée aufgestellt waren, antworteten ihnen aber sie waren den Haubitzkugeln, den Granaten und einem pon Steinen ausgesetzt, der ziemlich bedeutende Verwuͤstun⸗ sichtete. Die Mineurs haben in der vergangenen Nacht kitten; 14 derselben wurden in weniger als drei Minuten unfͤhig gemacht. Die Uebrigen setzten ihre Arbeiten mit be— würdiger Kaltbluͤtigkeit fort,. Was man guch in Ant⸗ gesagt haben mag, es ist gewiß, daß man noch nicht Bre⸗ hißt, und es ist ju vermüthen, daß die Generale des Ge= ind der Artillerie, welche fuͤr ausgezeichnet in ihrem Fach f vortreffliche Gruͤnde haben, zu handeln, wie sie es ind es ist sehr klug von ihnen, daß sie diese Grunde len Neugierigen mittheilen, die sich ins Hauptquartier dräͤn⸗= „In der vergangenen Nacht sind 43 Mann verwundet, und iht 10 getodtet worden. Dies darf nicht Wunder nehmen, man bedenkt, daß die Franzdsische Armee jetzt den moͤrderischen der Belagerung ,, Die Angreifenden sind guf mehre⸗ sunkten nur eine halbe Pistolenschußweite von den Belagerten tt, und man begreift, daß das Feuer von beiden Seiten möͤr⸗ za als jemals seyn muß. Der Koͤnig kam heute um 3 Uhr schem an, trat bei dem Marschgll Gerard ab, und kehrte eine madarauf nach Antwerpen zuruͤck.“ . slan hat heute, wie die Emancipation meldet, die Lie— sö⸗Kontrakte fuͤr die Franzoͤsischen Truppen erneuert; es ist den Unternehmern die Bedingung gestellt worden, daß sie snselben Preisen die Franzoͤsischen Truppen mit Lebensmit— zersorgen muͤssen, welche eiwa noch eintreffen koͤnnten.

Bruͤssel, . Dez. Der heutige Moniteur giebt das stehende fun fzehnte Bulletin der Belagerungs-Armee: „Antwerpen, den 20. Dez. 2 Uhr Rachmittags. ie Armirung der Bresche⸗ und Contre⸗Bgttericen ist heute gen definitiv vervollstaͤndigt worden, und sie sind bereit, ihr r zu beginnen, sobald der Befehl dazu ertheilt wird. Der ndöofuͤndige Mörser muß auch heute früh in Batterie aufgestellt Der unterirdische Weg, der dazu bestimmt ist, den Üeber⸗ get den Graben der Bestion Nr. 2 vorzubereiten, ist sehr botzeruͤckt, und im Begriff, die Contreescarpe an der Hoͤhe . zu erreichen. Alle Batterieen sind mit Muni— berschen, um ein anhaltendes Feuer beginnen zu können, so⸗ die Bresche⸗Batterieen auf die linke Selte der Bastion Nr. 2

des bedeckten Weges) entfernt sind.“

Der Moniteur enthaͤlt folgenden Bericht aus Berch vom 19ten 4 Uhr Nachmittags:

tat zu unterzeichnen, der mit den theuersten Interessen unseres Vaterlandes in Widerspruch ist.“

Nachrichten aus Flandern zufolge, fuͤhren die dasigen Bauern sehr viele Klagen daruͤber, daß sie von den Franzosen haͤufig gezwungen werden, bei der Belagerung der Citaͤdelle

Dienste zu leisten; mit der Neutralitaͤt der Belgier wird es

hatte, worin er bekannt machte, daß, in Folge des Ablebens von

uͤberhaupt nicht sehr genau genommen, und diese muͤssen bei

„Seit gestern Abend hat das Feuer nicht auf ehe inn immer sehr lebhaft gewesen. Das Gewehrfeuer besonder⸗ t

bestaͤndig. Gegen 1 uhr Morgens hatte man nahe n Halbmond, der Hülfspforte einen Graben Niebergang vorkn! man schickte sich an, diesen Theil des Platzes anzugreis il

J ; ĩ ; ö Der Polttt . ; . Absicht, den Feind herauszufordern, in dem man fuͤr einen r n fc michi Kn der über diesen Vorfall ebenfalls berichtet s. Lüttich), att

der Marschall Gerard ie si ilitai r ) ) hat dem hiesigen Militair⸗Hospital s. zustellen lassen, um ben Franzoöͤsischen Verwundeien jede

fen werden, von der sie nur 36 Métres (Breite des Grabens

Wir erfahren uͤbrigens mit Bestimmtheit, daß die Bresche-⸗Bat— terien morgen ihr Feuer beginnen werden.“

Die Zahl der Kugeln, welche in die Stadt fallen, nimmt so sehr zu, daß man Verdacht schoͤpfte, Chassé moge wohl hin und wieder nach dieser Seite zu feuern. Man hat sich aber uͤberzeugt, daß es immer nur Franzoͤsische Wurfgeschosse sind, und vermuthet, daß das weiche Terrain unter dem Geschuͤtz nach— giebt, wodurch die Kugeln eine andere Richtung nehmen.

Man unterhaͤlt sich viel von einer außerordentlichen Explo— sion, welche man gestern Abend gegen? Uhr hoͤrte; die Einen behaupten, daß ein Pulverwagen in der Citadelle in die Luft geflogen sey, waͤhrend Andere wissen wollen, daß Chassé eine vor dem Halbmonde angelegte Mine habe sprengen lassen.

Antwerpen, 260. Dezember. Der Angriff auf den Halbmond der Bastion Toledo in der vorgestrigen Nacht hat den Franzosen gegen 500 Mann an Todten und Verwundeten ge— kostet; ein neuer Angriff, der zur vergangenen Nacht verkuͤndet war, hat nicht stattgefunden, angeblich, weil der Besitz des Wer— kes, das von den Hollaͤndern desarmirt worden, von gar keiner Wichtigkeit fuͤr die Franzosen sey. Bei dieser Behauptung, der ubrigens das anhaltende Feuer aus dem Halbmonde theilweise entgegensteht, sieht man nur nicht recht ein, warum uͤberhaupt ein Versuch gemacht worden ist, sich dieses Werkes zu bemaͤchtigen. Es ist auch gar nicht unwahrscheinlich, daß die Franzosen das Geruͤcht, als ob sie auf die Einnahme des Halbmondes verzichte— ten, absichtlich verbreiten lassen, um die Hollaͤnder sicher zu ma— chen. Die Ausdauer der Franzoͤsischen Truppen bei den durch das Wetter so uͤberaus schwierig gemachten Belagerungs-Arbei— ten ist wahrhaft bewundernswuͤrdig, und macht dem Geiste der fast aus lauter jungen Leuten bestehenden Armee alle Ehre. Man behauptet, die Bresche⸗-Batterieen wuͤrden morgen ihr Feuer eroͤffnen; wir sind indessen schon zu oft mit dieser Anzeige ge— taͤuscht worden, als daß man ihr auch diesesmal unbedingten Glauben schenken koͤnnte. Feuern jedoch morgen diese Batterieen noch nicht, so duͤrfte man dies als eine Bestaͤtigung des Geruͤch— tes ansehen, daß dieselben von dem Hollaͤndischen Geschuͤtz wie—⸗ der demontirt seyen, wie dies unbezweifelt schon einigemale der Fall gewesen ist. Die Hollaͤnder in Nord⸗Brabant sind heute bis an die aͤußerste Graͤnze vorgeruͤckt, haben solche aber noch nicht uͤberschritten.

Luͤttich, 20. Dez. Der Politique meldet aus Ant— werpen vom 19ten d.. „Die Franzosen haben in der vergan— genen Nacht versucht, den Halbmond, der sich zwischen den Ba— stionen Toledo und Paciotto und hinter der Lunette St. Lau— rent befindet, mit Sturm zu nehmen. Unter einem sehr leb— haften Gewehrfeuer der Hollaͤnder hatten sie schon angefangen, eine Bruͤcke von Faschinen uͤber den Graben zu werfen, als das Kartaͤtschenfeuer der Citadelle sie zum Ruͤckzuge noͤthigte; sie versuchten den Angriff mehreremale, aber immer ohne Erfolg. Das Feuer der Holländer hat in diesem Gefecht etwa 55 Mann kampfunfähig gemacht. Man giebt an, daß dieser Angriff mehr zum Zweck hatte, wichtigere Operationen zu maskiren, als den Halbmond einzunehmen; wie dem auch seyn moͤge, so hofft man, daß die Franzosen sich in der kuͤnftigen Nacht im Besitz des Werkes befinden werden. Die Fahne, wel— che auf der Citadelle weht, ist durch eine Kugel herab— geschossen worden. Sie wurde gleich darauf durch eine andere von geringerm Umfange ersetzt. Das Feuer ist heute sehr lebhaft gewesen, von der Citadelle aus schießt man fast immer mit Wallflinten. Mehrere Bomben sind gestern mit— ten in der Stadt geplatzt; eine fiel in der Gegend der Place Verte nieder und toͤdtete drei Personen. Die Hollaͤndische Flotte, welche in der Gegend von Lillo liegt, hat gestern einige Kanonenschuͤsse mit den Franzoͤsischen Batterieen gewechselt.“

Der Antwerpener Korrespondent des hiesigen Journals sagt, daß die Franzosen nur deshalb von der Einnahme des Halbmondes abgestanden waren, weil sie die Unmöglichkeit ein— gesehen hatten, sich vor Tages-Anbruch in demselben festzusetzen; übrigens sey es wahrscheinlich, daß er morgen uͤber die Einnah— me des Halbmondes berichten werde.

Luͤttich, 21. Dez. Das hiesige Journal enthaͤlt fol— gendes Schreiben aus dem Franzoͤsischen Hauptquartier vom 20. Dez. 3 Uhr Nachmittags: „Ich hoffte, Sie heute von den Details der Einnahme des Halbmondes unterhalten zu konnen; da aber die Hollander unsere Anstalten zur Bemaͤchtigung dessel— ben entdeckten, so haben sie das Werk grsßtentheils geräͤumt; uns wuͤrde der Besitz desselben von keinem wesentlichen Nutzen seyn, und so scheint man den Plan, sich desselben zu bemeistern, auf— gegeben zu haben. Der Marschall Gérard hat den Truppen ein Schreiben des Praͤsidenten des Conseils vorlesen lassen, wor— in derselbe anzeigt, daß Befehl ertheilt worden sey, die bei der Belagerung verwundeten Soldaten, wenn dieselben die durch das Gesetz vorgeschriebene Bedingung erfuͤllen, d. h. wenn sie eine dem Verlust eines Gliedes gleichkommende Verwundung aufzu— weisen haben, in das Koͤnigl. Invalidenhaus aufzunehmen.“

Die Industrie meldet aus Antwerpen vom A2bsten d.:

„In den Belagerungs-Operationen hat sich seit gestern nichts

verschlossen, so daß der Freiherr daraus geschlossen habe, daß Prinz Gustav von melancholischem Gemuͤth wäre. Hierbei haͤtte der Freiherr hinzugefuͤgt: wer da glaubt, daß Prinz Gustav einige Plaͤne hege, nach Schweden zuruͤckzukommen, der kenne die richtigen Verhaäͤltnisse nicht. Bei einer andern Gele— genheit hatte der Freiherr dem Grafen zugleich ein Por— trait des Prinzen gezeigt. Auch der Graͤfin von Ankarkrona hatte der Freiherr vor mehreren Jahren ein solches Por— trait gezeigt, und dabei , . geäußert, daß der Prinz dieses Portrait von seiner Mutter, der vormaligen Koͤnigin, be— kommen, um es dem Freiherrn als ein Souvenir von ihr zu uͤberlassen. Der Freiherr von Duͤben behauptete aber, daß er nie irgend Jemandem gesagt habe, auf welche Weise er dieses Portrait bekommen. Das Fräulein Sanderskoͤld und der Frei⸗ herr Posse hatten gar keine Aufklaͤrungen in dieser Sache mit⸗ zutheilen. Der Fiskal forderte hierauf den Freiherrn von Duͤ— ben auf, zu erklaͤren, wann und wie er dieses Portrait erhalten? Der gleiher erwiederte, „daß er, als Sammler, die Portraits der gesammten Gustavischen Familie besaͤße, und daß er das er— waͤhnte Portrait entweder zum Geschenk bekommen, oder gekauft habe; er koͤnne sich aber jetzt, nach so langer Zeit, nicht erinnern, wann und an welchem Orte es in seine Haäͤnde gekommen; von dem Prin—⸗ zen Gustav ware dasselbe aber kein Geschenk, denn mit diesem Letz— tern habe er seit 1810 keine andere Gemeinschaft gehabt, als in dem Augenblicke, wo er ihm in Wien begegnet sey.“ Der Freiherr gestand, daß das Portrait noch in seinem Besitze sey, ohne jedoch anzugeben, wo er es verwahrt habe. Als das Hof— gericht dem Freiherrn hierauf gebot, zu erklaren, wo er das Portrait und wie er dasselbe erhalten habe, erwiederte der Frei⸗ herr: „er konne keine andere Aufklärung geben, als die bereits mitgetheilte; er habe es als ehrlicher Mann bekommen, könne aber den Ort nicht bestimmt angeben, wo es jetzt verwahrt werde; in Schweden sey es nicht, moͤglicherweise in Rostock oder Greifswald, wo er verschiedene Sachen zuruͤckgelassen, und vielleicht in letzterer Stadt bei dem Polizei-Direktor, Professor Schwarz; er mache sich aber, als Mann von Ehre, anheischig, wenn er aus dem Gefängnisse losgegeben werde, das Portrait herbeizuschaffen und es dem Hofgerichte zu uͤberliefern.“

Deutschland.

Weimar, 22. Dez. Nach erfolgter höoͤchster Genehmigung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs wird der Landtag seine Sitzungen vom 25sten d. M. bis zum 6. Januar k. J. aussetzen.

Kassel, 20. Dez. Se. Hoheit der Kurprinz-Mitregent ist heute von Wilhelmshöhe zuruͤck in das hiesige Residenz⸗Palais am Friedrichsplatz gezogen.

Es ist nun von dem Ministerium des Innern eine Auffor— derung an diejenigen Wahl⸗Kollegien, in welchen Justiz-Beamte zu Abgeordneten erkoren worden waren, ergangen, zu neuen Wahlen zu schreiten, indem das Justiz-Ministertum gedachten Beamten, in Beruͤcksichtigung des Interesses des ffentlichen Dienstes und der uͤberhäuften Geschäfte bei den Gerichten, die Erlaubniß zum Eintritt in die kuͤnftige Stäͤnde-Versammlung definitiv verweigert habe. In diesem Falle befinden sich die bei⸗ den Ober⸗Appellationsgerichts⸗Rathe Pfeiffer und v. Baumbach, und die Ober⸗Gerichts⸗Raͤthe Werthmuͤller, Dedolf, Schellenberg und Cnyrim.

Von Seiten unseres Ministeriums des Innern ist nachste— hende Bekanntmachung erlassen worden: „Die Asiatische Brech— ruhr, welche zu Anfang des Monats Oktober d. J. in der Re— sidenzstadt Kassel ausbrach und sich von hier nur uͤber einige Hör l! der nahen Umgegend verbreitete, wahrend sammtliche uͤbrigen Theile Kurhessens verschont blieben, hatte schon gegen die Mitte des Novembers in dem Maaße nachgelassen, daß nur noch einzelne Erkrankungsfaͤlle sporadisch vorkamen. Der letzte derselben ereignete sich in Kassel am 18ten und in der Umgegend am 25. November, und am isten d. M. wurde der letzte Cho— lerakranke als genesen aus der aͤrztlichen Behandlung entlassen. Das unterzeichnete Ministerium sieht sich demnach veranlaßt, die amtliche Versicherung zu ertheilen, daß ganz Kurhessen von der Asiatischen Brechruhr völlig frei ist. Kassel, am 1s. Dez. 1832. Kurfuͤrstlich Hessisches Ministerium des Innern. (gez. Hassenpflug.“

Muͤnchen, 19. Dez. Der Minister des Innern, Fuͤrst von Oettingen-Wallerstein, ist von einer dreiwoͤchentlichen Rund- reise am Sonnabend den ten d. M. wieder in Muͤnchen ein= getroffen. Der Fuͤrst hat sich vorzüglich in Ansbach, Nuͤrnberg, Wuͤrzburg, Bamberg, Baireuth, Regensburg und Passau ver weilt. Der Zweck dieser Reise war, dem Vernehmen nach, das hoͤhere Verwaltungs ⸗Personal persoͤnlich kennen tzu lernen, und sowohl uͤber die Verhältnisse und Bedurfnisse der Kreis-Ver— waltung, als über die offentlichen Anstalten und uͤber die gemeind— lichen Und kommerziellen Interessen einiger wichtigen Städte sich Aufschluͤsse an Ort und Stelle zu verschaffen.

Darmstadt, 18. Dez. Die erste Haͤlfte der heutigen Sitzung der zweiten Kammer suͤllte die Vorlesung der Proto— kolle von mehreren zunächst vorhergegangenen Sitzungen aus.

verandert. Die Citadelle entwickelt einen immer wachsenden Wi— derstand gegen die immer kraͤftigeren Angriffe der Belagerer. Ueber die Operationen der vergangenen Nacht sind verschiedene Geruͤchte im Umlauf. Gestern Abend zwischen 6 und 7 Uhr war das Schießen so heftig, daß die Stadt von einem Erdbeben heimgesucht schien; Thuͤren und Fenster

Der Praͤsident verlas hierguf mehrere Anträge, worunter der des Abgeordneten Grafen Lehrbach, die Zulassung der „liebens— wuͤrdigeren Haͤlfte unseres Geschlechts“ zu den oͤffentlichen Siz⸗ ungen der Kammer besonders bemerkt zu werden verdient. Der . schien keinen unguͤnstigen Eindruck auf die Kammer zu machen und wurde an den dritten Ausschuß zur Berichterstér—⸗

eine Ber gefdhrlichsten Stellungen besetzte; aber es scheint⸗ llt niger, als ein Srangistischeé? sondern ein ganz min iste⸗ einsah dei eine Operation nie sedenfalls kein anderes g

erzitterten, und in einigen Vierteln der Stadt sprangen

tung abgegeben. Auf die Anzeige des dritten Ausschusses, daß