1833 / 4 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

In der Morning-Post liest man: „Es ist unmoͤglich, die kurzlich publicirte Korrespondenz zwischen dem Grafen Grey nd dein Baron vom Zuylen von Nyevelt zu lesen, ohne voll— toannen überzeugt zu seyn, daß vor dem Beginn der Feindselig— keiten, um noch zur gehoͤrigen Zeit dieselben zu vermeiden, Holland sich zu Konzessionen erboten hat, die den Werth der nech zwischen Belgien und Holland streitigen Fragen so gering

machen, daß man unvermeidlich zu der Folgerung gefuͤhrt wird,

ie Erledigung jener Fragen sey nicht der wirkliche Zweck der engreisenden Macht, und daß, wenn die letztere nicht durch blo— en Durst nach Blutvergießen und Zerstorung geleitet wird, ir— gend ein unbekannter Zweck des Vortheils oder des Ehrgeizes bei der Expedition zu Grunde gelegen haben muß. Von Blutdurst, so wie von jedem Zwecke des Interesses oder des Ehrgeizes sprechen wir die Britische Regierung vollkommen fret; und wir halten es fuͤr einen Kluͤcklichen Umnstand fuͤr die Ehre des Landes, daß man in späterer Zeit die unzweifelhaften Beweise finden wird, daß die Britisché Regierung nur blind, nur unfähig, nur dienstbar war. Denn Thatsache ist es, daß Frankrrich einen Krieg haben uußte, und daß die Britische Regierung versprach, denselben * ordern. Nachstehendes ist der iwahre und einzig verstaͤndliche Sinn von Allem, was Graf Grey in seiner Korrespondenz sagt: „Ihre Konzessionen wuͤrden vor einiger Zeit eine Wahrschein⸗ lichkeit des Friedens gewahrt haben. Aber Sie sehen, daß es setzt zu spat ist. Wir haben uns verpflichtet, den Marsch einer jroßen Franzoͤsischen Armee nach Belgien gutzuheißen, und jeder Versuch, sie jetzt aufzuhalten, wurde der Französischen Regie⸗ rung unangenehm seyn. Gebet Antwerpen auf, und dann wollen wir sehen, was zu thun ist.““

Die sind voll von Beschwerden gegen Dom Pedro's Agenten, beson— ders von Seiten solcher Leute, die in England angeworben, nach Porto eingeschifft, von dort wegen Blokade der Muͤndung des Duero zu? ückgetommen und dann in einem vollkommen huͤlf⸗ sosen Zustande an der Kuüͤste ans Land gesetzt sind. ben waren nach Kondon gekommen, um von Dom Pedro's Agenten Unterstuͤtzung zu erhalten, die sich aber auf nichts ein⸗ lassen wollten. Unter Andern kommt auch dabei die einiger— maßen abenteuerliche Geschichte eines Zimmermalers vor, der zuerst nach Terceira geschickt wurde, um eine Dom Pedro ge— hörige Yacht auszumalen, wofuͤr man ihm monatlich 2 Pf. 5 Sh. versprochen hatte. Er wurde auch dazu wirklich eine Zeit lang verwendet, ohne jedoch jemals irgend Bezahlung zu erhalten. Nach seiner Ankunst in Porto, scheint es, diente er als Soldat; wenigstens befand er sich bald wegen einer schweren Verwundung im Spital, wo er aber auch nicht lange blieb, weil eine Bombe durch die Decke des Krankenzimmers schlug, und zwei neben ihm liegende Portugiesen töͤdtete. Das Spital ging in Flammen auf, und er rettete sich mit genauer Noth an Bord des Schooners „Eugenia“, auf welchem naͤmlichen Schiffe er sich von England nach Terceira eingeschifft hatte. Kurz nachher rebellirte die Schiffsmannschaft mitten in der Nacht, wahrschein— lich weil ihr der Dienst nicht laͤnger gefiel, zwang den Capitain, auf der Stelle den Duero zu verlassen Und nach Dover zu steuern, von wo die meisten Matrosen am Bord der „Eugenia“ gebürtig waren. Der Maler wollte mit dieser Sache nichts zu thun haben, und behauptete, die Matrosen haͤtten ihm, obwohl er sich durchaus neutral gehalten, gedroht, ihn uͤber Bord zu werfen. Als das Schiff in Dover anlangte, entließ der Capi— tain die gesammten Matrosen, ohne daß sie wegen der Meuterei bestraft worden waren. Der Maler beklagte sich aber nun, daß man ihn, obwohl an allem unschuldig, ebenfalls ohne Bezahlung fortschickte, und sich weigerte, seinen ruͤckstaͤndigen Sold, der 22 Pfd. Sterl. betrage, zu berichtigen.

Herr Watts, der letzte Englische Konsul in Karthagena, von we er verwiesen wurbe, weil er das Britische Interesse zu schuͤtzen suchte, hat den Befehl erhalten, unverzuͤglich nach sei— nem Konsulate zurückzukehren; und im Fall die Columbier ir⸗ gend eine Schwierigteit machen sollten, ihn aufzunehmen, hat er zu erklären, daß man zu Zwangs⸗Maßregeln schreiten werde.

Die Berichte aus Jamaika melden, daß verschiedene von den, durch die Rebellion zu Grunde gerichteten, Eigenthuͤmern der Insel Bütschriften an die gesetzgebende Versammlung ent— werfen, worin sie darauf antragen, daß ein Theil der dieser Insel bewilligten 200,900 Pfd. Sterl. dazu bestimmt wurde, in den Vereinigten Staaten Ländereien anzukaufen, welche den Namen Jamaika erhalten sollten. Die Jamaika-Courant spricht sich sehr entschieden gegen diesen Plan aus, und erklaͤrt denselben loyaler Unterthanen unwuͤrdig.

Niederlande.

Aus dem Haag, 29. Dez. Die Staats-CTourant meldet: „Aus Berichten von Bergen-op'Zoem und von unserer Flotte auf der Schelde erhellt, daß alle unsere bei der Verthei— digung der Citadelle von Antwerpen verwundeten Landsleute bereits in der genannten vaterländischen Festung angekommen sind oder in dem Militair-Lazareth der Stadt Antwerpen unter dem Schutze der Franzosen eine menschenfreundliche Pflege genießen. Von den 46 Verwundeten, die auf der Citadelle eine Amputation erlitten haben, oder deren Wunden einen weiteren

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Transport nicht gestatteten, waren am 2tsten d. noch 31 am!

Sie wursen am SZosten daten auf Tragbahren nach den Militair-Lazarethen ven Antwerpen acbracht und genießen dort unter der Aufsicht ver Niederlaͤndischen Gesundheits-Beamten, die der Fran— zoͤsische WMarschall, eben so wie die Verwundeten, unter bie Kriegsgefangenen einbegriffen hat, der besten Behandlung. Am Morgen des genannten Tages wurden die noch auf der Titadelle befindlichen transportabeln Verwundeten auf fuͤnf Fahrzeugen unter Niederlaͤndischer oder weißer Flagge einge—⸗ schifft; dies? Fahrzeuge steuerten zungchst nach der Tete de Flandres, um dit fruͤher dorthin gebrachten Verwundeten einzu— nehmen. Hier sand bei ihrer Antunft ein , Schau⸗ spiel statt; .

und Matrosen umringt, die verwundeten Krieger mit einem lauten Hurrah, welcher Nuf von den Leichtverwundeten, die auf einen Augenblick ihre Wunden vergaßen, herzlich beantwor— tet wurde. Sogleich stimmte der Oherst Koopman das Volks Lied an: „Wien Neerlandsch hloed door de ad'ren vloeil! Wem Niederländisch Blut in den Adern fließt! Er entblößte dabei sein Haupt, und nicht nur alle Offiziere, Matrosen und Leichtverwundete folgten seinem Beispiel, satn⸗ dert? auch die Unsrigen begleitenden Franzoͤsischen Offiziere blieben bis zum Schlusse des feierlich abgesungenen Limdes mit unbedecktem Haupte stehen, zun Beweise, daß sie das patrioti— sche Gefuͤhl zu würdiqen wissen. Nachdem die Verwundeten eingeschifft worden, stietzen nach einem beiderseitigen herzlichen Lebewehl vier von den Schiffen, auf denen sich, außer einigen Franz? sischen Offizieren, auch der Premier, Lieutenant Kerkhof Und der Marine Lieutenant Gevers befanden, vem Ufer

geben. von Franzossischen Sol—

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in den hiesigen Zeitungen enthaltenen Polizei-Berichte

Veele dersel⸗

der Oberst Koopman empfing, von seinen Offizieren

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ab. Am Nord- Fort wurden von den dort stehenden Belgischen Schildwachen einige Flintenschuͤsse auf die vier Schiffe gerichtet, die Franzosen hinderten aber sogleich eine Wiederhoiung dieser höchst befremdenden Feindseligkeit. Am etßssten um 1 Uhr Mittags kamen die vier Transpert-Schiffe bei der unter dem Capitain Lukas stehenden Schelde-Flotte an, und dieser gab sogleich Besehl, sie durch das Dampfboot den Strom hinunter schleppen zu lassen. Noch diesen Abend kamen die beiden ersten und am folgenden Morgen die beiden anderen Schiffe mit Verwundeten zu Bergen-op-Zeom an, wo man alles Moͤgliche thut, um das Loos dieser Tapferen zu erleichtern. Am 2ßsten Abends sind auch noch außerdem einige leichtverwun— dete Offiziere in dieser Festung angekommen.

Wir theilen noch Rachstehendes aus dem (gestern erwähn⸗ ten) in der Staats-Courant enthaltenen offiziellen Berichte über den Ausfall aus Lieftenshoek und die Unternehmung gegen den Doel mit: „Der Ausfall aus Liefkenshoek war gegen das kleine Dorf het Geslecht, welches auf einer, uͤher die Uxrhberschwemmungen zwischen Liefkenshoek und dem Polder von Doel hervorragenden Anhoͤhe liegt, gerichtet. Das Doͤrschen be⸗ steht bloß aus wenigen Wohnhaͤusern und einer massiven Muhle; doch hatte sich in der letzten Zeit eine Abtheilung Franzosen darin festgesetzt, welche der Ober-Befehlshaber der Forts Lillo und Lieftenshoek, Oberst-Lieutenant Bate, daraus zu vertreiben suͤr wichtig hielt. Demzufolge zogen am 21. Dez. Nachnuttags 21 Unteroffiziere und Gemeine, die sich sammt und sonders zu dieser Expedition freiwillig gemeldet hatten, unter Befehl des Pre⸗ mier Licutenants vom 9. Infanterie⸗ Regiment, Wiegmans, aus Lief— kenshoek, und begaben sich in drei keinen Fahrzeugen nach jenem Doͤrf⸗ chen. Diese Mannschafien varjagten einen feindlichen Vorposten; al⸗ lein alsbald erschienen 360 Mann Französscher Truppen; und so mußte denn unser kleines Detaschement, nachdem es ubrigens zu— vor das Doͤrfchen in Brand gesteckt, und dadurch den Haupt— zweck der Unternehmung erreicht hatte, sich längsam zursickziehen. Die massive Mühle trotzte allein der Verwüͤstung der Flammen. Durch das heftige Kleingewehrfeuer, welches die Franzosen auf die Unsrigen richteten, wurden 3 Mann verwundet, nämlich der Sergeant Temps und der Korporal Beaurin, beide im Arm und der Fuͤselier Vruch, im Bein. Der Letztere wurde eine Zeitlang von seinen Kameraden getragen; jedoch der morastige Boden, in den man bis zu den Knieen versank, und das mit jedem Augen⸗ blicke heftiger werdende feindliche Feuer machten es unmoglich, diesen Verwundeten bis an das Boot zu bringen. Man mußte ihn also zuruͤcklassen, und da später beim Anbruch der Dunkel— heit der Sergeant Soeters nach der Stelle, wo man ihn hatte liegen lassen, hinruderte, fand er ihn nicht mehr, so daß er wahr— scheinlich gefangen genominen worden ist.“

„Was dle Unternehmung gegen den Doel betrifft, so wird berichtet, daß das Marsch-Bataillon aus dem Fort Baih, un— ter Befehl des Majors Boelen, dazu ausersehen worden; waͤh⸗ rend zu der naͤmlichen Zeit aus dem Fort Lieftenshoek in zwei Richtungen ein Ausfall gemacht werden sollte. Auch die See— macht sollte zu der Unternehmung mitwirken, und die Königl. Fregatte „Euridice“ legte sich demzufolge am 23sten d. fruͤh Morgens etwa auf dem halben Wege zwischen Lieftenshoek und dem Doel vor Anker, während die Königl. Korvette der „Komet“ vor diesem Dorfe Posto faßte, und auf beiden Seiten Kanonier⸗ bote, so nahe wie moͤglich am Ufer, die Anker warfen. Das Marsch-Bataillon wurde sehr fruͤh am Morgen in vier Dampfbdoͤ⸗ ten eingeschifft und den Fluß hinaufgefahren, so daß um 9e Uhr diese Fahrzeuge nahe genug gekommen waren, um die Trup⸗ pen zwischen der „Euridice“ und dem „Komet“ in Schalup— pen und Barkassen ans Land zu setzen. Die Bewegungen die— ser Fahrzeuge wurden ohne einige Verwirrung und mit der größ⸗ ten Praäciston ausgefuͤhrt. Etwa um diese Zeit gab der Oberst Lucas das bestimmte Zeichen, und aus den beiden zu dem Aus— fall bestimmten Detaschements ruͤckte unter Befehl des Premier— Lieutenant L. H. Paravicini di Capelli eins, vom 9. Infanterie— Regiment, aus Liefkenshoek uͤber eine von Stricken zusammenge— setzte Bruͤcke, welche uͤber das Flußbette der Nord⸗Schleuse ge⸗ schlagen worden war, vor. Kurz darauf sandte der Oberst Lucas ein Detaschement von 46 Seesoldaten und Matrosen an das Land, um sich mit dem aus Lieftenshock zu vereinigen, sodann die Franzoͤsischen Vorposten auf dem Deich zuruͤckzutreiben und dort Posto zu fassen. Einige und zwanzig enischlossene Krieger aus beiden Detaschemenis, unter Befehl des Premier-Lieutenants von der Marine 's Jacob und des Unter-Lieutenants van Ger— ven, vom gten Regiment welche beide Offiziere sich bei die— ser Gelegenheit auf eine ausgezeichnete Weise verhalten haben und von denen der Erstere verwundet worden ist griffen un— ter einem lauten Hurtah die Franzoͤsischen Vorposten an und trieben dieselben in die Flucht. Einige Franzosen wurden getodtet, andere verwandet, und die Unsrigen versolgten sie mit einem solchen Eifer, daß sie einige beim Kragen packten und ein Matrose ei⸗ nem der Fluͤchtlinge mit seinem krummen Messer die Feldflasche abschnitt. Die Franzosen suchten eine Schutzwehr in zwei, auf beiden Seiten des Deiches stehenden Wohnhaͤusern, und man wollte sie auch hieraus vertreiben, als plötzlich hinter diesen und andern Häusern eine ansehnliche Verstaͤrkung Franzoͤsischer Trup— pen sich blicken ließ. Mittlerweile hatten die Franzosen gleich anfangs von der Binnen⸗-Seite des Schelde-Deichs aus, auf un sere Landungsböte ein lebhaftes Mueketenfeuer gerichtet, welches nach dem Eintressen frischer Mannschaften, die aus dem Dorfe Doel zu kommen schienen, immer heftiger wurde. Durch die⸗ ses Musketenfeuer wurden einige Soldaten des Marsch-Batail⸗ lons toͤdtlich, andere leicht verwundet, bevor sie ans Land hatten kommen können. Besonders in Folge dieses Umstandes hatte,

trotz den Bemühungen des tapferen Majors Boelen und meh

rerer seiner Ofsiziere, die Landung nicht mehr in der Ordnung

statt, welche fur eine Unternehmung dieser Art durchaus noth⸗

wendig war. Es wurde dadurch die kostbare Zeit verloren, die der Feind durch Aufstellung einer bedeutenden Macht, selbst durch Aufstellung von Kavallerie benutzte. Der tapfere Major Beelen, der seine Mannschaft mit gefaͤlltem Bajonett vorruͤcken lassen wollte, erhielt bei dieser Gelegenheit eine schwere Wunde in der Schulter. Außerdem wurde sein Adjutant, der Premier-Lieute— nant Menso, getödtet; und diese unglücklichen Vorfälle waren die Veranlassung, daß der Anfangs erlangte Vortheil nicht weiter verfolgt werden konnte. Auch der Premier⸗Lieuteng at Paravicini, der das vorgeruͤckte Detaschement aufuüͤhrte und sich dadurch ei— nem lebhaften Kleingewehrseuer blosstellte, hatte bereits früh den Heldentod gefunden. Obgleich nun auch der Oberst, Lieutenant Bake zur ÜUnterstuͤtzung des Ausfalls eine kleine Reserve unter dem Premier- Leutenant Wiegmans aus Lieftenshoek ausrücken ließ, und der Oberst Lucas personlich an's Land kam, um die Trup— pen anzufeuern, mußte dieser Oberst dennoch, da die Franzosen in stets großeren Massen heranruͤckten, endlich den Vesehl zum Rückzuge geben. Das Marsch⸗Bataillon kam Nachmittags auf dem Brückenkopf von Liefkenshoeß an und wurde sodann in den Dampfboͤten wieder nach dem Fort Bath gebracht. Cin aus dem Fort Lille abgesand—

tes Detaschement von 159 Mann, unter den Befehlen des H Bei dem allgemeinen Interesse, welches die Belagerung der

manns van Baerle, konnte nicht zeitig genug das entgegengelltadelle erregt hat, werden einige noch darauf bezuͤgliche zu ver, Schelde-Ufer erreichen, um an der Unternehmung selbst Anssige Details unsern Lesern nicht unwillkommen seyn. Als zu nehmen; indessen hat es den Rückzug decken helfen. seneral Chaffés am 23sten d. den Augenblick einer ehrenvollen eine Stunde vor dem aus Liefkenshoek nach dem Doel wrapitulation gekommen glaubte und unsere Parlamentaire im nommenen Ausfall war der Premier-Lientenant Krythé mit franzoͤsischen Hauptquartier angelommen waren, verstand es sich Uüter,Lieutenant Beelaerts van Blockland und 50 Mann son selbst, daß man auf jener Seite mehr denn auf der unse— falls aus dem Fort und zwar längs dem Zulderkiel gerückt. gen in dem Falle war, V ses Detaschement, dessen Demonstrationen sehr gluͤcklich rtheilen. In dem Maße, als das Feuer der f fährt worden sind, solgtẽ dein Schelde, Deiche nd würd Batterien nachließ nahm auch das unserige a6 und weit der Wind solches zuließ, durch drel Kanonierböͤte n sah Franzoͤsische Soldaten, die es wagten, sich mit stuͤtzt. Der Feind fchoß aus oer Kreuzschanze unter an em Leibe uͤber den Battelieen zu zeigen und den auch mit Kongreveschen Raketen, wogegen von der Bomballhsrigen in gebrochenem Hollaͤndisch zuzurufen; „Schießt nicht, Korvette „Medusa“ und aus dem Fort Lieftkenshoeb aufchleßt nicht, brave Hollaͤnder, es ist vorbei!“ Etwas spaͤter Schanze Bomben geworfen wurden. Das Detaschement kat ein Franzoͤsischer Subaltern⸗ Offizier aus einer Batterie hervor finen feindlichen Vorposten zuruck und rückte bis dicht and rief einem der Unsrigzh, der auf, det Srustwehr stand, Fort Perle vor, worauf es, der fruͤher genommenen Aßhrec icht weniger lebhaft zu: Monsiem Mausieur, Capitaine on maß, Unter fortwährendem Feuern sich zuruͤckzog. Der nüientenant c'est gal. Ven er due e Vous enihrass CCG—ragenx Lieutenant Beelaerts van Bloöckland, der bei der Unternehnekre d'armes', woraus], der Unsrige ihn grüßle und verwundert einen hohen Grad von Muth und Tapferkeit an den Tarug: „Pourquoi gela?“ Der Franzoͤsische Offizier erwiederte; legt hatte, wurde auf diesem Ruͤckzuge durch eine Granate Puisque vous êtes de si braves Pourquoi wundet.“ one venir nous attaquer“ ö. lautete zweite Frage

Die in Belgischen Zeitungen enthaltene Nachricht, daß ses Hollaͤnders, welche der Franzmann mit. . am 77sten d. M. in der Gegend von Lillo und Liefkenshoehkung beantwortete, daß es ihm und seinen Kameraden leid Kandnade gehört habe, wird von Hollaͤndischen Blattern fühsenuig gethan, gegen die Hellaͤnder kämpfen zu tätissen, zumal gegründet erklart. a sie gesehen, daß dies allein den Veigischen Jesuiten zum

Einem Schüeiben aus Lillo vom 25sten d. zufolge, iss sheil gertiche. Mannigsach waren de Veweiss der Th'l— bei der Expedition anf dem Doel getoͤdtere Hollaͤndische Adna me und Achtung, welche die tepsere Gzarntson bei dem Be— Menso Ton den Franzosen mit inükliairischen Ehren zur! warden von der Cin tellngg, der, Feinkseligkeiten von den hestattet worden; fanf oder sechs Verwundete, die daselßtahlosen ermpfing.! Vrödt, Wein und Schnens ward ihren, „hte Hände füelen, wurden mit großer Auufmerksamkeft behasah bevor das Feuer anf allen, Puntt: n zufgehnrk, hes, enter Uebrigens singen die Franzosen auf der Rieder-Schelde anlobsprüchen und Freundscha fes Hezeugungen uͤber die Wälle ge— Hrand⸗Raketen auf die Unsrigen zu schießen. eicht Der General Chassé ist im Namen Marschall

In der Hredaschen Courant liest man: „Was vo

gens.“

Die

e *

zusehen war, ist eingetroffen. Die Citadelle von Antwerpdertheidigung der Citadelle bekoinplimentirt worden und bei die— gefallen! Es war so klar, daß es so kommen mußte, daf r Gelegenhent hat der Er tere dem Letzteren mitt Offenheit gelagt, mand, der nur ein wenig' mit der Lage der Dinge bekannt der Marschall bei ,. Uebermacht und mit solchen Mit— daran ernstlich zweifeln konnte. Nichtsdestoweniger stand zelt „wee me zu seiner Verfügung gestan den, wohl nicht noͤthig warten, daß die Nachricht von diesem Eceigniß, so fehr abt haͤtte sich zuletzt noch des großen Luͤtticher Moͤrsers zu auch vorhersah, uͤberall einige Besturzung erregen würde, enen. General Nümighh mfinte, es sey bloß zeschehrn, leicht ist Mancher mehr darüber erschkocken, als er es sich our faire plaisir au lioi Leaholdl- worauf der, General mit gedacht hatte. Abgesehen von den psychologischen Gründen hem Nachdruck antwortete, daß dem Prinzen Leopold, wenn denen sich dies erklären läßt, ist es einersells auch dem Umst solche Versuche machen wollte, suͤglicher hätte gestattet wer— zuzuschreiben, daß man noch immer die schwache Hoffnung nien sollen, die Citadelle selbst n,. Mit großer Ver. unsere Armee werde vorruͤcken, um den Platz zu entsetzen fung sprechen 6 Franzosen von den Belgiern, die sie auf jedoch fowohl in milttairischer' alz politischer Hinsicht ein Le mögliche Weise ver potten und als die, Helden der zlntzber gefahrliches Unternehmen gewesen wäre), andererseits kalcner Thuͤrme . ,, i, daher, daß die heldenmüärhige Vertheididung der Garnisonkn - sie⸗ um ö , . rt Citadelle auszukund liches glauben ließ und nach und nach die aͤberlegenen C sten, und zum Dan! für die Schonung, Lie tir der kräfte, mit denen ste es zu ihun hatte, vergessen machte. Wndt Antwerpen ö ließen, durch Signale mit Flag— Nachrichten in den Blaͤttern der Franzoösischen Partei trugen! Den Belagerern , zu. g! pen, ö Belagerten zu letzterem Grunde bei, und wir erstaunten, daß einige un eben beschaͤftigt hiesten, ihre beschaͤdigten Verschanzungen Zeitungen diese mit so großer Kunst abgefaßten Berichte nd d , e. die Pallisadirungen wiederherzustellen. Gegen k ö 2. ö ö ) h ; ode . F * ĩ 2s 9 . f flaͤblich' und ohne weitere Anmerkungen abdrucken. Man siiche, Puntte, wurde dnn Puch Las, Fetter mit besondeter Hef. barin mit hoher Emphase von dem Üngluͤck, welches die sch eit eroffnet, wie dies auch aus dem Tagebuche des Generals k ; 56 j ; ö sss vom 23sten hervorgeht, wonach unsere Leute zu wieder— Jahreszeit den Franzosen zugefügt habe, huͤtete sich aber zihi , , , ,. .

dagegen auch die Vortheile außzuzählen, welche ihre Lag enmalen gen thigt waren, ihre Arbeiten einzustellen,

nen gewährte. Es wurde uͤbergangen, daß fie sich in? Ie. . , ,, 16 8 ,, ol Ant re befreündeten Lande befanden, wo man sich beeiferte, ihnen Berge 23 . ; ö . erhe , daß der mogliche Unterstützung zukommen zu lassen, und dessen Gh ang vo 5. gierigen nach der Ciggdelle sehr groß war, doch durch eine ausdruͤcklich dazu abgeordnete Armee gedeckt w wman dabei wahr, daß die Franzoͤsischen Schilzwachen aller— Man gedachte dessen nicht, daß der Transport des Gesch , ,, an die sich auf den Werken zeigen— z . ʒ . ru i. ier richteten.

der Munitionen, der Truppen, kurz jedes Beduͤrfnisses zu eis , ; 4 gaͤnzung des Beschaͤdigten oder Verbrauchten ohne Unterbre . ö , , , . . Verwundeten der Ci⸗ und? ungestoͤrt auf den Flüͤssen und Kanälen beschafft ww le un der Tate de Flandhes nach Bergen-op,-Zoom hat man konnte. Hierzu kommt noch, daß sie von Belgischen Kano einen Vericht von dein See, Capitain Koopman vom 25sten unterstützt wurden, daß die in den Belgischen Magazinen b z, ö, . ,. heryorge , , der elbe, s , , lichen Munitionen zu ihrer Verfugung standen, und daß sie sich n . ng, , mn m Abtheilung ran en die Ci⸗ schen vor langer Zeit won den Belglern errichteten Batterie delle Fe etzt hatte, nach der letzteren begab, daselbst von den cienten. Es ward auch nicht in Betracht gezogen, daß sie Magezine und Werkstaͤtten nach ihrer Bequemlichkeit im sicht der Belagerten errichten konnten, ohne daß diesen Let

jwickelt wurde, weil er sich mit der unter seinen Befehlen ste— nden Flottille der i. den General Chassé abgeschlossenen Ca— . ͤ 9 ' . o ige p sy⸗ 8d 190 ö gestattet war, darauf zu feuern. Man hat es unbeachtet . , 6 ,,, ö sen, daß jede Veränderung in der Jufste lung des Gesch als unter den Befehlen des General Chassé stehend anerkanzt ede Austalt zu einem Ausfall, jede Vewegung in der Cisnh ihm sein Wort darauf abgenommen, daß er vorläufig mit von den Antwerpener Thürmen und Häusern aus erspähh. Vesatzung und seiner Schiffsmannschaft als kriegsgefngen den konnte, und daß die Jahreszeit selbst die Belagernde r Fleiben 'wolle. Nach seiner Ruͤckkehr nach der ner den Stanz, setzte, ihre BVelagerun gs. Arbeiten in den lange Indres wurden die nöthigen Befehle eriheilt, dieselbe nebst den finsteren Naͤchten Mt geringerer Gefahr weiter zu fs gehörigen Forts am folgenden Tage an die Franzofen zu . ,. . Den, . 39 167 jo geben. Am Morgen des 25sten ließ der Oberst Koopman ö 1sch , . waͤre 9. an br ger gelt . Besatzung und die Schiffsmannschaft vor dem Eintreffen der rscheinung gewesen ware. Genug, man he PHanzöͤsischen Kommissarien unter die Waffen treten, machte sie um uns zu dem Glauben zu bewegen, daß der Angrsz piell wie moglich mit dem Stande der Dinge belannt, be— Kunststüͤck der ersten Art, die Vertheidigung dagegen nichtsengte ihnen seinen Dank fur ihre treue Pflichterf lung und deres, als das Werk ciner wilden regellosen Kraft sey; so zen? Matrosen insbefondere fur die puͤnktlich Ausführung der man uns vergessen laͤssen, daß gerade die Angreifenden (hnen ertheilten Befehle zur Vernichtung ihrer Fahrzeuge Und er— ren, welche ihre uͤberlegenen materiellen Streitkräfte mit ahnte sie zu fortdauerndem Gehorsam gegen bre Offiziere Wuth entwickelten, die man wohl im vollen Sinne des ne ,, . mit dem lauten Ruf: Es lebe der 4 . „brutal“ nennen kann. Denn des ungeheuren Moͤrsers scantwortet ) , , ö einmal zu gedenken, so giebt es doch in der Geschichte kein Am 3 sten d. reiste Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von spiel, wo eine Festung von so geringem Umfang mit eihranten von Tilburg noch der Gegend von . op Zoom unermeßlichen Menge von Wurfgeschuͤtz beschossen worden ind kehrte noch am felbigen Tage wieder nach * 4 Hauptauar Man harte nicht den Muth, die Citadelle nach dener zurück , e geln der Kunst zu nehmen, und suchte sie unter Kugeln, ö

ben und Granaten zum Ersticken zu bringen. Die Ruine denen man die brave Garnison fand, jedes Obdachs, sell die Verwundeten, beraubt, ohne Nahrungsmittel, „indem das letzte Vorraths⸗Magazin ein Raub der Flammen gen war“, die Schutthaufen, auf die der Sieger jetzt mit St hinblickt, werden den 4000 Tapferen zu unsterblichem Ruhr So, 000 Belagernden zu unausloͤschlicher Schande gereichen. Geschichte wird viele Fragen, die sich in diesen letzten uͤber die Ereignisse erheben, zu beantworten haben; abt goldenen Lettern wird sie Folgendes in ihren Annalen zeichnen: „„Die Vertheidiger der Citabelle von Antwerrg ben dem entnervtin Europa ein Beispiel der Treue, des thes und Gehorsams; sie kaͤmpften mit unvergleichlicher dauer, obgleich ganz auf sich allein beschränkt, ohne Hof auf Entsatz, und wohl wissend, daß der Kampf, den sie au ten, ihrem Vaterlende weder die Erhaltung des verthei Platzes, noch den Frieden, noch auch irgend. ein anderes außer einen Anspruch auf Ruhm, verschaffen koͤnne.““ damit sie kein fruchtloses Beispiel gegeben haben, so lan jede Furcht verbannen, ruhig erwägen, was unsere Feinde

Selgten. Bruͤssel, 28. Dez. In der isteriellen Blatte, liest man: „Alles deutet in diesem Augen auf eint schnelle und vollstaͤndige Räumung Belgiens Sei— der Franzoͤsischen Armee hin; dies ist die loyale Ausfuͤh— der Convention vom 22. Ott. Wir haben aber einigen nd, zu glauben, daß die der Nord⸗Armer zugegangenen Be— E eine Modification erleiben werden, sfte fuͤr den Augenblick noch in Belgien bleiben.“ Man richtet in dem hiesigen Palaste Zimmer fuͤr die Koͤ— n der Franzosen und fuͤr Madame Adelaide ein, welche en kurzem zum Besuch hier erwartet werden. Die hiesigen Blätter enthalten noch folgende Details r die Sendung der Herren von Tallenay und Possy nach

aͤnze uͤberschreiten zu durfen, gar keine Antwort. Da sie sich

en sie den Entschluß, den Adjutanten des General Chasss

dem Haag zu senden, und beauftragten ihn, die Antwort

1 911 6nd . so ? 1 . 1 I Dang 3 . 2 . 26 . 465 . ö. 64 wonnen. haben, Und, eingedenk fen daß, venn i, t Hollanbischen Regierung ohne Aufschub zu verlangen.

unerschutterlichen Entschluß fassen, ihnen jeden Zoll breit m anderen Tage um 4 Uhr Nachmittags käm der Adjutant

nicht anders als mit solchen Qrfern einzurauinen, dan ss Generals Chassé mit einem Adjutanten des Holländischen

das System der Gleißnerei und Pluͤnderüng, welches En iegs-⸗Ministers zuruͤck. Letzterer sogte mäöndlich zu den Herren

* ; . . * 2 23660 5 277 n . 3

Tallenay und Passy: „„Ihre Regierung verlangt die Raäu—

i , und zu vernichten droht, an der Ausdauer und

Heldenmuth ber Niederlande zertruͤmmern wird.“

Befehl zum Einstellen des Feuers feindli⸗

der Versiche⸗

Hérard vom General Rumiguy wegen seiner heldenmüthigen

will, und zwar am 8. und g. Denn auf diesen Thuͤrmen stan⸗

anzosen gefangen genommen und in einige Unannehmlichkeiten

Emancipation, einem

ein Theil der Armee

Haag: „Das Haager Kabinet ertheilte auf das Schreiben r Herren, worin dieselben um die Erlaubniß nachsuchten, die

ssen doch nicht ewig an der Gränze aufhalten konnten, so

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mung der Forts Lillo und Lieftenshoek; der Koͤnig der Nieder— . mein Herr, wird niemals darein willigen.““ Andere rolicationen fanden nicht statt; man gruͤßte sich gegenseitig und trennte sich.“ it ,,, Das zur Benutzung fuͤr die Belagerungs-Arbeiten gefaͤllte Holz, und der Schaden, welcher auf den von den Parallelen du rchschn itte nen Grundstuücken angerichtet worden ist, wird auf. 1,500,000 Frs. angeschlagen. Die Belgische Regierung denkt diese Summe zum Gegenstand einer Reelamation zu machen, . es sich spaͤter um eine Liquidation mit Holland handeln wird.

. —— 1 22 2 m, dn, nn, s. Dez. Unsere Stadt nimmt allmaͤlig ihre belebte Physiognomle wieder an. Die Menge von Fremden,

welche sich herzudraͤngen, die Gegenwart einer großen Anzahl

Franzẽsischer Offiziere, bringen Leben und Bewegung hervor. Einige Gewerbe werden aus diesen momentanen Zuwachs der Bevoikerung Nutzen ziehen. Man bemerkt i ß Depd kern g Nutzen ziehen. Man bemerkt indessen, daß noch viele Laͤden geschlossen sind, während ihnen doch diese außeror—

dentliche Bewegung so eintraͤglich seyn könnte.

Der Liberal enthalt Folgendes: „Wenn die gefangene Garnison sich durch einen Eid verpflichten will, bis zum Frie⸗ den die Waffen weder gegen Frankreich, noch gegen Belgien zu tragen, so wird sie morgen nach Holland zuruͤckkehren. Sie wird bis zur Graͤnze eskortirt werden, und dort ihre Waffen wieder erhalten. In diesem Augenblicke ist in dieser Beziehung eine Aufforderung an den General Chassé ergangen. Man glaubt allgemein, daß er den Vorschlag annehmen, und daß die Belgischke Armee morgen von der Citadelle Besitz neh— men wird. zieren, welche sich mit jenem Vorschlage zu dem General Chassé begeben haben.“

Gestern Morgen hoͤrte man eine lebhafte Gegend von Lillo, heute gegen Mittag ließ neuem vernehmen.

Das Beguinen-Thor, welches seit zwei Jahren geschlossen war, ist gestern wieder geöffnet worden, und man ist damit be— schaͤftigt, die sehr beschaͤdigte Boomer Chaussée wiederherzustellen.

Die Spritzen und Feuer-Leute, welche von verschiedenen Orten hierhergesandt worden waren, haben gestern fruͤh Ant—

Kanonade in der sich dieselbe von

werpen verlassen, um sich nach Hause zu begeben.

Luͤttich, 29. Dez. Das hiesige Journal enthalt nach— stehendes Schreiben aus Antwerpen vom 28sten d. M. 3 Uhr Nachmittagꝛs: „Man hat im Hanptquartier erfahren, daß der König der Franzosen alle Truppen die Revue passiren lassen Januar in Lille, am 11ten und 12ten in Valenciennes, und am Jäten in Douai. Zu dieser Zeit wird die ganze Armee nach Frankreich zuruͤckgekehrt seyn. Man ist jetzt mit dem Inventarium der Effekten beschaͤftigt, welche der Garnison gehören, die kriegsgefangen nach Frankreich abge⸗ fuͤhrt werden wird. Morgen Abend oder uͤbermorgen fruͤh, so— bald die Citadelle von den Hollaͤndern geraͤumt worden ist, wird dieselbe sogleich den Belgiern uͤbergeben werden. Gestern hat die Artillerie die Bresch⸗ und Contre-Batterieen desar⸗ mirt. Heute arbeitet man an der Desarmirung der Bat— terien 3, ü, 5, 7 und 8. Alles Material, welches sich vor der Citadelle befindet, sollte in Antwerpen eingeschifft wer— den, aber man hat sich von der Schwierigkeit, die Stuͤcke his nach dem Hafen zu bringen, uͤberzeugt, indem erst eine Menge Barrikaden sfortgeschafft werden mußten, und nun soll Alles in Boom eingeschifft werden. Ich habe so eben den Schiffs“ Lieutenant Hernoux gesprochen, welcher von der Tate de Flan— dres koͤmmt, und mir erzählt, daß unsere Marine-Soldaten, unter der Leitung des Herrn Zyllof damit beschaäftigt sind, die Truͤmmer der versenkten Kanonierboͤte heraufzuholen; man hat schon ein Dutzend Kähne, mehrere Anker, Tauwerk u. s. w. gefunden. Der Oberst Koopman besindet sich als Gefangener in Berchem, wo er in einem Hause von dem Gendarmerie-Lieute— nant Boutellier bewacht wird.“

K

Schwerin, 30. Dez. Hier ist folgende Allerhoͤchste Ver⸗ ordnung erschienen:

„Friedrich Franz u. s. w. u. s. w. Wir vernehmen mit Bedauern, daß die Bestrebungen des in Rhein-Bayern gestifteten Vereins zur Unterstuͤtzung der sogenannten freien Presse, sich auch in dem noͤrdlichen Deutschland zu verbreiten, in Unsern Lan— den nicht ohne allen Erfolg geblieben sind. Wenn Wir nun zwar, im Vertrauen auf den sich so oft bewährten gesunden Sinn Unserer getreuen Unterthanen, Uns der Hoffnung hinge— ben duͤrfen, daß diejenigen unter ihnen, welche die strafbaren Zwecke des genannten Vereins kennen, sich jeder Theilnahme daran von selbst enthalten werden; so erachten Wir es dennoch fuͤr Unsere landesvaterliche Pflicht, auf die verbrecherische Tendenz dieses Vereins, welcher darauf ausgehet, das Ansehen der bestehen⸗ den Gesetze und Behoͤrden zu schwaͤchen, hierdurch oͤffentlich aufmerksam zu machen, damit auch solche Landes-Einwohner, denen diese Tendenz bisher unbekannt war, sich in keiner Art zu einer Theilnahme an dem Vereine verleiten lassen moͤgen. Wir warnen daher Unsere gesammten getreuen Unterthanen vor einer solchen Theilnahme hiermit ernstlich, die allemal, auch wenn sie nur in der Verbreitung der von dem Verein oder sonst ano— uym, hiesigen Landes-Einwohnern zugesandt werdenden, politi⸗ schen Schriften bestande, eine angemessene, nachdruͤckliche Be— strafung zur Folge haben wurde. Wonach man sich zu richten. Gegeben durch Unsere Regierung. Schwerin, den 14. Dez. 1832.“

Frankfurt a. M., 30. Dez. Die Ober-Post⸗Amts—

Zeitung enthält in ihrem heutigen Blatte nachstehenden Auszug des Protokolls der äzsten Sitzung der Deut—

schen Bundes-Versammlung vom 6ten De— . zember 1932.

Aufstellung eines Koͤniglich Preußischen Truppen⸗ Corps zur Deckung der auf dem rechten Maas⸗ ufer gelegenen Graänze.

Preußen. Wie dem Durchlauchtsgsten Bunde bekannt ist, beabsichtigen Großbritanien und Frankreich, Zwangsmaßregeln ge

gen Holland eintreten zu lassen, um die in dem Londoner Traktat

vom 135ten November v. J. aufgenommenen 24 Artikel, wie solche durch spaͤtere Verhandlungen modisicirt worden sind, zur Ausfuͤh⸗ rung zu bringen.

Obwohl diese Zwangsmaßregeln, nach inem uͤber deren Mo⸗

dalilaten zwischen den genannten beiden Meaͤchten abgeschlossenen Vertrage, auf die Einnahme der Citadelle von Antwerpen sich be schranken sollen; so läßt sich dach schon ein solches Unternehmen,

im Falle des Widerstandes von Seiten Hollands, nicht ohne Krieg,

der Krieg zwischen den genannten Mächten und Holland aber, bei dem nicht vorherznsehenzen Gange der Ereignisse, kaum ohne ernst⸗

Der Oberst Buzen befindet sich unter den Offi⸗

sproch en.

Steigen aller cvuranten Jondbs war die Folge,

gleig von der Theilnahme an solchen ausgeschlossen und selbigen ie Billigung versagt haben. Da jedoch Großbritanien und Frank⸗ reich, in ihrer eigenthüͤmlichen Stellung und auch Belgien gegen⸗ über, Gründe zu finden glauben, um bei dem einmal gefaßten Vor⸗ haben zu beharren; so ist der Gesandte beauftragt worden, mit Bezug auf die schon vor einiger Zeit den verehrlichen Bundestags-Gesandt⸗ schaften vertraulich gemachte i, , hlerdurch die foͤrmliche Anzeige in das Bundestags⸗Protokoll zu legen, daß von des Königs, seines Allergnaͤdigsten Herrn, Mgiestaͤt dem bisher in ber r n Westphalen statlonirt gewesenen siebenten Armee⸗Corps der Befeh ertheilt worden ist, uͤber den Rhein zu ruͤcken und zwischen Aachen und Geldern, zur Deckung der auf dem rechten Maas- Ufer gegen Belgien und Holland gelegenen Graͤnze, eine Stellung einzunehmen, waͤhrend das am Rhein stehende achte Armerc⸗Corps befehligt wor⸗ den ist, erstgedachten Truppen zur Unterstuͤtzung zu dienen. Ueber den Zweck dieser Sicherheits Maßtegel, der dahin geht, zu verhindern, daß von Truppen derjenigen Machte, welche dec Ci⸗ tudelle von Antwerpen halher in Kampf mit einander gerathen könnten seyen es Franzbsische, Belgische oder Niederlaͤndische die Maas uüͤberschritten und deren rechtes Ufer irgendwo und ir⸗ , beruͤhrt werde, ist Königlich Preußischer Seits bereits an Hroßbritanien und Frankreich Nachricht gegeben worden.

In Folge Allerhoͤchsten Auftrages, bringt der Gesandte Vor⸗ erwaͤhntes zur Kenntniß der hohen Bundes⸗-Versammlung.

rasidium wolle über vorstehende Erdsfnung des Königlich

Preußischen Hofes die Erklaͤrungen der Bundestags -Gesandtschaften

Sesterreich. Der Kaiserl. Königl. Hof ist der Ansicht, daß der Seutsche Bund die von Sr. Majestaͤt dem Könige von Preu⸗ ßen bei den obwaltenden dringenden und Gesahr drohenden Ver⸗ hältnissen im eigenen, wie im Interesse dez gesammten Bundes ge= troffene weise und kräftige Maßregel, als aͤcht foͤderativ vorgekehrt, nur mit wahrer Genugthunng zur Nachricht zu nehmen und St. Königl. Preußischen Majestaͤt fuͤr diese zweckmaßige . den einstimmigen Dank des Bundes auszudrucken habe, zugleich aber Allerhöchstdenselben auch ferner die Wahrnehmung der Interessen des Bundes an dessen bedrohter nordwestlicher Graͤnze vertrauens⸗ voll anempfehlen möge, damit die nach Lage der Errinnisse allen⸗ falls erforderlichen verfassungsmäßigen weiteren Beschlässe des Bun— des bei Zeiten gefaßt werden konnen.

Bah ern tritt dem so wohl begründeten Antrage der sehr verehrten Kaiserl. Oesterreichischen Praͤsidxial⸗Hesandtschaft, daß Sr. Majestaͤt dem Könige von Preußen der Dank für die Sorgfalt zu erkennen gegeben werde, welche Ällerhöchstdieselbe durch Aufste lung . angegebenen Truppen fuͤr Deutschlands Sicherheit bewiesen

aben, bei. ) ;

Königreich Sach sen. Der Gesandte ist angewiesen, zu er⸗ klaͤren, daß die Königl. Preußischer Seits beschlossene Aufstellung eines Observations⸗Corps an dem rechten Mags-ufer als durch die zunehmende Verwickelung der Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheit hervorgerufen erscheine, und daß die dabei zugleich fur die Sicher⸗ heit des Bundesgebiets genommene Ruͤcksicht dankbarst anzuerken⸗ nen sey. Der Gesandte hat sich daher der Abstimmung der Kaiserl. Oesterreichischen Gesandtschaft anzuschließen.

Hannover: wie Desterrcich.

Württemberg. Die Königl. Gesandtschaft vereinigt sich mit der Kaiserl. Königl. Oesterreichischen Abstimmung zu dankbarer An⸗ erkennung der bet den, Königl. Preußischer Seits getroffenen Vor⸗ sichts Maßregeln, zugleich dem Wohle des Bundes und der Wah⸗ rung seiner friedlichen Stellung gebracht werdenden Opfer.

Baden schlicßt sich dem Oesterreichischen Antrage an.

Kurhessen,

Großherzogthum Hessen,

Dänemark, wegen Holstein und Lauenburg, und

Niederlande, wegen des Großherzogthums Lurem— burg, gleichfalls wie Oesterreich.

Großherzoglich⸗ und Herzoglich Saͤchsische Häuser,

Braun schweig und Nassau,

Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg⸗Strelitz,

Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg,

Hohenzollern, Liechtenstein, Reuß, Lippe, Lippe und Wald eck, dann

die freien Städte, Lübeck, Frankfurt, Bremen und Hamburg;: schließen sich ebenfalls der Kaiserlich Oesterreichischen Abstimmung an.

Hiernach wurde beschlossen

Der Deutsche Bund nimmt die von Sr. Majestaͤt dem Kbnige von Preußen bei den obwaltenden dringenden und Gefahr drohen⸗ den Verhaͤltnissen in eigenem wie im Interesse des gesammten Bun⸗ des getroffene weise und kraͤftige Maßregel, als aͤcht foͤderativ vor⸗

kehrt, mit wahrer Genugthuung zur Nachricht, und indem der— elbe Sr. Koͤnigl. Preußischen Mäjestaͤt fur diese zweckmäßige Fuͤr⸗ sorge den einstimmigen Dank des Bundes ausdrückt, empfiehlt er zugleich Allerhöchstdenselben auch ferner die Wahrnehmung der In— teressen des Bundes an dessen bedrohter nordwestlicher Gräͤnze ver⸗ trauensvoll an, damit die, nach Lage der Ereignisse allenfalls erfor⸗ derlichen, verfassungsmaͤßigen weiteren Beschluͤsse des Bundes bei Zeiten gefaßt werden können.

Frankfurt a. M, 30. Dez. Die verflossene Woche war eine der merkwuͤrdigsten im Verkehr mit Staats⸗-Effekten. Die ein⸗ getretene Steigerung nach politischen Ereignissen, wie namentlich der Fall der Antwerpener Citadelle, uͤbertrafen jede Erwartung und waren von Niemanden vorgesehen. Zu Anfang der Woche (am 24. Dez.) ließ sich noch kein Anzeichen zu starken Vgriationen im Cours der Staats-Papiere bemerken. Vielmehr war die Montags⸗Boͤrse schwach und die Ausgleichungen in Betreff der ansehnlichen früͤhern Verkaufe fanden einige Schwierigkeit. Die Berichte aus Amster⸗ dam lauteien eben nicht ermunternd; die Nehmer wurden seltener und die Course der Oesterreichischen Fonds gingen etwas zuruck. Diese Flauheit war indeß nur von kurzer Dauer. Schon am fol— genden Tage wo des Festes wegen die Bdͤrse geschlossen blieh war der Handel im Privat⸗-Geschaͤft sehr belebt; die Notirungen von Wien, Berlin und Paris kamen höher; die Speculgtionslust er⸗ wachte von neuem und schien die bald eintöetende guͤnstige Kon⸗ junktur zu ahnen. Am 256. Ocz. brachte ein Courier die Nachricht von der Wendung der Dinge bei Antwerpen. Anfangs wollte man nicht recht daran glauben; als aber sofort von Seiten mehrerer namhaften Haͤuser alle Papiere am Markt eifrig wengekauft wur⸗ den, so nahm die steigende Tendenz ploͤtzlich und mit Macht die Oberhand, obschon viele Spekulanten aufs Fallen sich mit der Hoff⸗ nung hinhielten, die Uecbergabe der Citadelle werde an der zlrister⸗ damer Boͤrse einen nachtheiligen Eindruck machen. Auf diese Ver⸗ muthung hin wurden bedeutende Posten Integrale auf Ultimo ver— Die Hollaͤndische Post vom 2.7. DE. belehrie die Bais⸗ sters Über ihren irrigen Calcus. Die Kauflust erneute sich und viele Contremineurs verwandelten sich in Haussiers. Ein fortschreitendes t Vom 24. his 235. Dez. erfuhren die Zproc. Metalliques eine Bessernng von 2 pCt., die 4proc. von 2 pCt. Partiale slniegen um 21 pCt., Bant-Aktien um 62 Fl. Integrale gingen von 39 43 auf 4136, proc. Holl àn⸗= dische Obligationen von 15 auf 71, Spanische proc. Rente von IS0z auf 32, 3proc. von 31 auf 35; Preußische Praämienscheine uns Polnische Partial-Obligationen hoben sich um 2 Rihlr., Neapolita⸗ nische Falconets um 1 pCt. (von 75 auf 763) und proc. Preu⸗ sßisch⸗Englische um 2 pCt. (von 83 auf 857). Alle übrigen Pa—

vernehmen.

Sch aum bur g⸗

piere sind im Verhaͤltniß besser gegangen. Im Wechselhandel war wenig Verkehr; der größere Theil der Devisen blich ausgeboten. Augsburg, Wien und Bremen waren noch am gesuchtesten. Guses

Diskonto⸗Papier hielt sich begehrt; es wurden ansehnliche Beträge

lich Gefährdung des allgemeinen Friedens-Zustandes von Europa

denken

An Gezenvorstellungen zu Vermeidung solcher Zwangsmaßre⸗ geln gegen einen ungbhangigen Stagt, wie Holland, haben es Oester⸗ reich, Preußen und Rußland nicht fehlen lassen, indem sie sich zu⸗

zwischen 37 und 33 pCt. abgeschlossen. .

Nachschrift. Heute, am Sonntag, waren die Fonds eher ausgeboten. Die Nachricht, daß der König der Nicderlande bie be“ den Forts nicht herausgeben wolle, wirkte nachtheilig. Die N. u= rungen wichen un 1 pCt.