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schen Leser, dle Quiutessenz der tollen Arbeit gelle sert. Aus dem Banzen ergiebt sich, unseres Beduͤnkens, eine nicht unwichtige Schluß folg. — Die radikale Partei scheint selbst an dem stillen Gedeihen ihrer Plane zu zweiseln, sonst wuͤrde ste dieselben nicht laut und oͤffentlich aussprechen. Indem sie dies thut, leistet sie den Freunden der gesetzlichen Ordnung einen wesentlichen Dienst, und diese sind nirgends in groͤßerer Zahl, als eben im Deutschen Volke zu sinden!“
Italien.
Turin, 24. Dez. Das Sardinische Geschwader, welches das neuvermaͤhlte Königspaar von Genug nach Neapel begleitet hat, ist mit der Kommission, welche den Auftrag hatte, die Junge Königin Maria Christine zu geleiten, in den Hafen von Genua zuruͤckgekehrt.
Neapel, 20. Dez. Auch der Vesuv hat nun angefangen sich zu regen. Am 15ten d. Abends erbebte der Vulkan heftig in seinem Innern, so daß der Stoß in der Umgegend fuͤhlbar wurde. Im Innern des kleinen Kegels, der sich bei dem Aus— bruche des Augusts d. J. gebildet hat, entstanden drei neue kleine Krater, deren jeder etwa 50 Fuß im Umfang hat. Die ganze Nacht hindurch ertoͤnten aus dem Berge starke Detonationen, 6 rend aus den neuen drei Kratern in Zwischenraͤumen von drei Minuten Saͤulen von Rauch, Feuer und Steinen emporstiegen; die ausgeworfenen vulkanischen Stoffe fielen in der Richtung von Torre del Greco nieder. Schon vor zehn Tagen hatte man in dem ganzen inneren Theile des alten Kraters viele neue Risse von 30 bis 460 Fuß Breite und 165 bis 20 Fuß Tiefe wahrge⸗ nommen, aus denen starker Rauch mit vulkanischen Substanzen emporstieg, die einen scharfen Schwefelgeruch von sich gaben. Am 16ten floß aus diesen Rissen des alten Kraters eine Lava hervor, die nach dem sogenannten Krater del Franzese ihre Rich⸗ tung nahm und uͤber die alten Laven von 1820 und i822 bis
an den Fuß des Berges gelangte. Dieser nicht sehr bedeutende
Ausbruch war von Schneegestöber, Wind und Regen begleitet und die herabstroͤmende Lava glich sowohl durch die Schnellig⸗ keit des Falles als durch ihren Lauf uͤber die Zacken der alten Lava einem schoͤnen Wasserfalle.
Spanien.
Madrid, 20. 3 Die Hof-Zeitung meldet: „Vor—⸗ gestern bekleidete der Konig eigenhaͤndig den Premier-Minister Francisco de Zea Bermudez mit den Insignien des Großkreuzes des Ordens Karl's III. und gestern mit denen des Großkreuzes des Isabellen⸗Ordens. Diese Decorationen hatte Se. Majestaͤt demselben vor einiger Zeit zur Belohnung der von ihm, dem Staate geleisteten, ausgezeichneten Dienste verliehen. Eine Stunde vorher wohnten Se. Majestäͤt der Ueberreichung des Kardinals— n. an den Paͤpstlichen Nuntius am hiesigen Hofe, Monsignor
iberini, bei. Bei allen diesen Ceremonieen zeigte der Koͤnig die groͤßte Freundlichkeit und empfand auch nicht die mindeste Be⸗ schwerde, woraus erhellt, daß sein Befinden sich um Vieles ge⸗ bessert hat.“ .
Barcelona, 21. Dez. Gestern hielt der neue General⸗ Capitain von Catalonien, General ⸗Lieutenant Llauder, unter dem Jubel⸗Ruf der hiesigen Einwohnerschaft, seinen Einzug; eine Menge Volks war ihm vor die Stadt entgegengegangen. Abends war die Stadt erleuchtet und in dem festlich dekorirten Theater wurde eine in Bezug auf dies Ereigniß gedichtete Hymne ge⸗ sungen. Noch an demselben Tage erließ der General eine Pro⸗ clamation an die Catalonier, die er darin zur Ruhe und Eintracht auffordert. Der 26 General ⸗Capitain, Graf Espanna, hat sich in die Citadelle zuruͤckgezogen, die er erst bei seiner Ab⸗ reise wieder verlassen wird; als er seinem Nachfolger einen Be⸗ such abstatten wollte, umringte das Volk unter drohendem Ge⸗ schrei seinen Wagen und bedeckte denselben mit einem Steinhagel. Die Familie des Grafen hat sich bereits nach Maporka ein⸗
geschifft. Türkei.
Konstantinopel, 8. Dez. Vorgestern Abend traf ein Kabinets-Courier bei der hiesigen Englischen Gesandtschaft ein, der nach Persien bestimmt war und am folgenden Tage sogleich seine Reise weiter fortsetzte.
Im Moniteur Ottoman liest man folgendes: „Einige — 26 fangen an, die Frage uͤber den jetzigen Stand der
ngelegenheiten zwischen der Pforte und dem Statthalter von Aegypten . zu untersuchen. Gern hoͤren wir jede Eroͤr— terung, bei der es um gruͤndliche Einsicht zu thun ist, weil dies erstens beweist, daß man endlich wieder einer Regierung, die in Europa stets so höoͤchst unglimpflich behandelt wurde, Gerechtig⸗ keit widerfahren laßt, und weil wir zweitens sicher seyn können, daß die oͤffentliche Meinung sich um so mehr fuͤr den Sultan erklaͤren wird, je mehr die Frage in allen ihren Verzweigungen erschoöͤpft wird. Unsere Zuversicht auf diesen Erfolg begruͤnden wir nicht nur auf alte Rechte, obgleich es immer unsittlich und gefährlich ist, dieselben leichtsinnig und aus bloßer Neue— rungssucht anzugreifen, sondern sie wurzelt vorzuͤglich in den wohlverstandenen Interessen der Politik, der Vervollkommnung, der wahrhaft fortschreitenden Civilisation. Eines jener Blatter, der Temps, sagt sehr richtig, daß Ibrahim an der Spitze der ruͤckwaͤrts arbeitenden Partei, der Vorurtheile, der Reactionen des verbannten Systems in das Herz des Osmanischen Reichs vordringe; daß der Erfolg, der ihm zu Theil wurde, ein Sieg der Restauration, der Wiedereinführung der Mißbraͤuche, des
anatismus und der Unwissenheit sey. In der That, was ist
brahim an der Spitze seiner aus Furcht und gewohntem Ge— horsam ihm folgenden Armee Anderes als der Repraͤsentant aller schlechten Leidenschaften, der Bundesgenosse eines durch seine Gegenwart wieder erwachten alten Grolls, der zersto⸗ ren, nicht aufbauen will. Der Bauherr sitzt auf dem Thron; er arbeitet daran, das Veraltete zu modifiziren und auf neuen Grundlagen umzubauen; er begreift die
orderungen der Zeit und beruͤcksichtigt sie bei seinem Werk; er at Ordnung, Gesetzlichkeit und fuͤr die Schwaͤcheren schuͤtzende
nstltutionen eingeführt, indem er mit Gefahr seiner Krone und eines Lebens ein militairisches Corps angriff, das nur die Ge— walt als Regel und Beschraͤnkung anerkennen wollte; er endlich hat sich die muͤhsame, aber große Aufgabe gestellt, nach und nach die Fehler einer , . Regierungsform auszurotten und den gesellschaftlichen Zustand seiner Völker umzubilden. Die, welche ihn bekriegen, haben wahrlich nicht denselben Sinn wie er. Was wollen sie sonst, als diese Bewegung der Wiedergeburt
emmen, wenigstens sie so lange als moͤglich aufhalten, die ab⸗
eschafften Mißbraͤuche wieder aufnehmen und mitten in dem Eee l lhaufen unter dem sie den neuen Keim zu ersticken gedenken, die persöͤnlichen Vortheile wieder finden, welche der Mangel an Gesetzen und Aufklaͤrung dem Mächtigen stets gewährt. Dieser Wiederstands⸗Geist, diese Kastenzä⸗
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higkelt slnd nicht neu; Ibrahim und sein Vater sind eben so prwwilegirte Starrköpfe, wie tausend Andere, die ihre letzten Kraͤfte aufbieten, um die Reformen zu bekaͤmpfen, in Folge
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Kehren wir noch einmal zu dem Ursprunge dieses Krieges zu— ruͤck. Die Aegyptischen Fellahs, durch das hoͤchste Uebermaß von Elend von ihrem Heerd vertrieben, wandern zu Tausenden nach Syrien und finden bei Abdullah Pascha eine Zuflucht. Mehemed Ali beschwert sich daruͤber bei der Regierung und ver⸗ langt, sie solle dem Abdullah befehlen, daß er . alle Aegypti⸗
in Syrien versperre. Der Sultan antwortete ihm mit jenen denkwuͤrdigen Worten, die sein ganzes System ent— huͤllen und dem Werk des Osmanischen Souveragins den ihm eigenthuͤmlichen Stempel aufdruͤcken: „Die Arabischen Bauern sind Unterthanen des Reichs, nicht Sklaven des Pascha; also steht es ihnen frei, sich niederzulassen, wo es ihnen ge— fallt.“ Wer vertheidigte in dieser Angelegenheit die Sache des Volks? Wer wies mit einem Regenerations-Wort die ge⸗ haäͤssige Anmaßung einer maͤchtigen Kaste zuruͤck? Hier ist Alles klar, nichts zweideutig, keine der Taͤuschungen, die bei materiel⸗ len Kaͤmpfen so haͤufig die Augen blenden und das Recht ver⸗ draͤngen. Zwei Regierungsformen stehen einander gegenuͤber; die eine, an die Vergangenheit, die Privilegien, die Unbeweg—⸗ lichkeit sich haltend, fordert ihre Sklaven zuruͤck; die andere, auf die Zukunft gerichtet, eine Freundin der Fortschritte, eine Vertheidigerin der Schwachen, macht aus jenen Sklaven Unter— thanen Eines Fuͤrsten und freie Menschen. Auf welcher Seite befin— den sich Wohlwollen, edle und kuͤhne Aufklaͤrung und Civilisation? Und doch ist dies das ganze Geheimniß dieser Empoͤrung. Me— hemed Ali wuͤrde sie nicht begonnen haben, haͤtte man ihn im Besitz seiner Leute gelassen, wie der Todtengraͤber bei Shake⸗ speare von seinen Todten spricht; haͤtte der Sultan die Ruhe dem Ruhm vorgezogen; haͤtte er eingewilligt, einige Tausende von Ungluͤcklichen, die das neue System unter die Aegide eines allgemeinen Schutzes stellen wollte, einem Haͤuptling der Kaste seiner Gegner auszuliefern, bloß darum, weil er der Maͤch⸗ tigste von Allen war, und weil die große Entfernung seine Unter— werfung am schwierigsten machte. Wir haben es schon einmal, zur Ent⸗ gegnung auf die Begebenheiten in anderen Landern, gesagt: hier repraͤ⸗ sentirt eine Insurrection nicht den Willen einer Bevoͤlkerung, die der hoͤchsten Autorität Zugestaͤndnisse abzudringen sucht. Hier hat sie keinen anderen Grund und Zweck, als ein Privat-In— teresse, welches sich durch dieses verzweifelte Mittel der Noih— wendigkeit entziehen zu koͤnnen glaubt, die bon ihm erheischt, daß es der Pforte Rechenschaft ablege, weil diese will, daß die Unterthanen des Sultans nach Prinzipien der Gerechtigkeit und Gleichheit regiert werden sollen, und weil sie das Gegeniheil be—⸗ strafst. Man kann also mit Recht sagen, daß eine Empoͤ—⸗ rung in dem Osmanischen Reiche, seitdem der Sultan Mah— mud seine Reformen begruͤndet hat, nur die unsinnige Unterstuͤtzung ist, welche ein Theil der Bevoͤlkerung dem Beduͤrfniß eines Einzelnen leiht, der einer verdienten Zuͤchti— gung entfliehen will, wahrend die Regierung, welche ihn be— kaͤmpft, die Interessen der Gerechtigkeit, die Interessen der Be— voͤlkerung repraäͤsentirt, der sie Schutz gewähren muß, und die bei der Ungestraftheit des Empoöͤrers am meisten leiden wuͤrde. Niemals wurde diese Wahrheit in ein helleres Licht gestellt, als durch die jetzige Empoͤrung Mehemed Alis. Das Kriegsgluͤck hebt sie keinesweges auf, sondern traͤgt nur dazu bei, sie zu bestaͤ⸗ tigen; denn es beweist nur, daß das Unternehmen eines Refor— mators eine der schwierigsten Aufgaben der Menschheit ist.“
Konstantinopel, 20. Dez. (9esterreichischer Beob— achter.) Ungeachtet der von Räuff⸗Pascha gegebenen Versiche— rung, daß er die starke Positien von Konieh bis zum Eintreffen des Groß⸗Wesirs zu voertheidigen im Stande seyn werde, hat sich derselbe dennoch durch die unter den Einwohnern der Stadt sich zeigende Stimmung genoͤthigt gesehen, selbe wenige Stun⸗ den vor der Annäherung der Aegyptier zu räumen und den Ruͤckzug gegen Akschehir,) wo indessen Reschid⸗Mehmed⸗Pascha eingetroffen war, anzutreten, wobei ein bedeutender Theil der Magazine und des Gepaͤcks dem Feinde preisgegeben werden mußte. — Der Groß⸗Wesir war kaum in Akschehir angelangt, als er an der Spitze eines Corps von 10,009 Mann Ka— vallerie eine Rekognoscirung vornahm, um sich von der Stellung und Starke des Feindes Gewißheit zu verschaf— fen. Diese Rekognoseirung scheint zu keinem anderen Re⸗ sultate gefuͤhrt zu haben, als den Großwesir zu bestimmen, seine Streitkräfte in der Nahe von Akschehir zu koncentriren, um mit vereinigter Macht dem Feinde die Spitze bieten zu konnen. Indessen haben nicht nur einige seitwaͤrts und ruͤckwaͤrts der Aegyptischen Operations, Linie gelegene Staͤbte, wie Kai— ßarieh, rh und andere sich fuͤr Ibrahim erklaͤrt, son— dern es haben auch an andern Orten, wie Kastamboli, Si— nope, unruhige Bewegungen Statt gefunden, die jedoch wieder gedaͤmpft worden sind. — Die Tuͤrkische Flotte haͤlt sich fortwäh⸗ rend bei den Dardanellen, von wo Tahir Pascha naͤch— stens die einer Ausbesserung beduͤrfenden Kriegsschiffe nach dem hiesigen Arsenale ,,. wird. Die Aegyptische Flotte lag, den letzten Hafen von Suda vor Anker. — In der. die groͤßte Ruhe und Ordnung, obgleich die n Mangel mehrerer Gegenstaͤnde des Verbrauches, wie Reiß, Oel, Seife, welche sonst aus den von den Aegyptern besetzten Inseln und Provinzen bezogen wurden, einige Unzufriedenheit verur— sachte. — Der Sultan hat sich am 1sten d. M. mit seinem ganzen Hofstaate aus seinem Sommer⸗-Palaste von Beglerbei, auf der Asiatischen Kuͤste des Bosporus, nach seiner auf dem Europaͤi— schen Ufer gelegenen Winter-Residenz Tschiragan begeben. — Am Sten d. M. ist der neue Königl. Preußische Gesandte und bevollmächtigte Minister, Freiherr von Martens, aus Livorno hier eingetroffen. :
auptstadt herrscht
In lan d.
Berlin, 6. Jan. Am 1sten d. M. fand in Naumburg a. d. S. die Einfuhrung des neuen Magistrats statt, nachdem die Stadt⸗Verordneten bereits am 6. Februar v. J. eingefuͤhrt und die Schwierigkeiten beseitigt worden, welche sich durch die besonderen Verhaͤltnisse der stäͤptischen und domfreiheitischen Ge⸗ meinde dem Abschlusse dieser Angelegenheit entgegengestellt hat⸗ ten. Eine kirchliche Feier eroͤffnete am Morgen des Tages die wichtige Handlung in den beiden Hauptkirchen der Stadt. Um 11 Uhr versammelten sich die Stadt⸗-Verordneten nebst ihren Stellvertretern auf dem Rathhause, woselbst sich auch der Herr
29 atschehir, d. h. weiße Stadt, vormals Tyridum, in der Kleinasiatischen Provinz Karamanien, im Distrikte Konieh.
deren sie sich dem allgemeinen Gesetz wuͤrden unterwerfen muͤssen.
sche Fluͤchtlinge ausliefere und ihnen ins kuͤnftige den Eintritt?
achrichten zufolge, fortwaͤhrend im
heurung und der
436 wn,
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Ober⸗Landesgerichts⸗Chef⸗Praͤsident, Freiherr von Slin wie die uͤbrigen eingeladenen Koͤnigl. Behoͤrden eingef
hatten. Die Mitglieder des neuen Magistrats, dieselhe schon fruͤher dies Kollegium gebildet hatten, mit einzige nahme des Ober⸗Kämmerers Thraͤnhart, eines seit 133 um die Stadt sehr verdienten Mannes, der aus demselb geschieden ist — wurden feierlich eingeholt und von dem rathe Lepsius, als Koͤnigl. Commissair, vereidigt. In der folgenden Rede zeigte letzterer, wie es fuͤr ein Magistratt gium die hoͤchste Pflicht seyn muͤsse, sich seine Selbst keit zu bewahren, und sich nicht von den Anforden Einzelner oder gar von dem Urtheile der Menge ßen zu lassen, wobei er auf das innige Verhaͤltniß
schen Magistrat und Stadt ⸗Verordneten hinwies. Dei Buͤrgermeister, bisherige Ober⸗Landesgerichts-Justiz⸗Kon Dr. Thilo, beantwortete diesen gehaltvollen Vortrag mit
passenden Worten, an die sich eine kurze Rede des Kauf Ferd. Geißler, als Vorsteher der Stadt-Verordneten, ah
— Ein im Lokale des Boͤrsensaales veranstaltetes Festmu
zahlreich besucht. Viele Trinkspruͤche wurden bei demselbe gebracht; der erste galt Sr. Majestät dem Koͤnige, dem
burg's Buͤrgerschaft es verdankt, als wuͤrdige Verte terin adt⸗Verorse
eigenen Angelegenheiten anerkannt zu seyn. nun die Wahlen des Magistrats und der in allen Städten des Herzogthums Sachsen bkendigt.
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einm 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobach
Luftdruck. zd. oo! Par. 343 3 par. 342 Pat Jauelwarme 7 Luftwaͤrme — 8, R. — 3,8 R. — 63 92 R. lugwãrme ö Thaupunkt — g,“ R. — 6.19 R. — 7, eo R. ]
Dunstsaͤttg. 94 pCt. 97 pCt. Bodenwarme Wetter.. eiter eiter.
wirr, H. ö d. Kunaut. Oo Wolkenzug — — iederschlag
1833 5. Januar.
i pCt. heiter. ONnd.
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Pteußische Staa
Berlin,
Disenstag den Sten Januar
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Amtliche Nachrichten. nil des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den General- Konsul zu goͤr, Regierungs-Rath von Forckenbeck, zum Gehei— egierungs⸗Rath zu ernennen, das daruͤber sprechende Pa— llerhoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen und denselben, an die des verstorbenen Legations-Raths von Knobelsdorff, zu
ah htm Residenten bei der freien Stadt Krakau zu er— geruht.
*
Des Königs Majestaͤt haben geruht, den Justiz-Rath
enhaupt zum Rath bei dem Ober-Landesgerichte zu
or zu ernennen.
des Koͤnigs Masjestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den bis— Staats-Prokurator Njcolovius zum Appellations—
im Appellhofe zu Koͤln zu ernennen.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Statthalter des rzogthums Posen, Fuͤrst Anton Radziwill, aus en.
Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats, ö
S. 1, Sp. 2, Z. 34 von unten, ist statt „Provinz“ zi „Regierung“.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 1. Januar.
Niederl. wirkl. Schuld 413. 38 neue do. 773. Kanz- Bil
68 9g83. Russ. (v. 1828) 951. (v. 18351) 85. Oest. 844. 38 Sp
55 553. 9 Hamburg., 4. Januar. Oest. 53 Met. 865. 48 do. J53. Bank- Actien 1134. Ru 974. Preuss. Prim. Sch. 1013. Poln. 1141.
St. Petersburg. 29. Dezember. ö
Hamburg 3 Mon. 93. Silber-Rubel 3645. Kop. 58 Inser
5
1831) 873. 88.
Königliche Schau spiele.
Montag, 7. Jan. Im Schauspielhause: Donna Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Dlle. Fournier: Donna D Hierauf: Demoiselle Bock, Lustspiel in 1 Akt, von J EJ
Dienstag, 8. Jan. Im Opernhause: Die Kirmef in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Taubert. auf: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen, fuͤr sige Koͤnigl. Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt Kaiserl. Koͤnigl. Solo⸗Tänzerinnen Therese und Fanny (Dlle. F. Elsler: Ismela. Dlle. Therese Elsler wird tanzen.)
Im Schauspielhause: 1) Tony, ou: Le canard teur, vandeville comique en 2 actes. 2) La seconde sentation de: La duchesse et le page, comédie nouys 3 actes, par Mr. Béraud.
Königstädtisches Theater. Montag, 7. Jan. Das Abentheuer in der Neujah Lustspiel in 3 Akten, nach Zschokke's Erzählung von J. Hierauf: Die Nasen⸗-Harmonika, eine komisch⸗musikalische Musik von Beyer. Zum Beschluß: Der Eckensteher N Verhoͤr, komische Scene, arrangirt von Hrn. Beckmann.
Neueste Nachrichten.
Paris, 31. Dez. Der Belgische Gesandte hatte eine Audienz beim Koͤnige. Um 2 Uhr begab er sich zum
Minister und uͤbergab demselben im Namen seines Sonne
die Insignien des Leopold⸗Ordens. Es heißt, daß die Herzoge von Orleans und Nemou
Tag fruͤher als der Koͤnig nach der noͤrdlichen Gränze
wurden, um Se. Maj. bei Ihrer Ankunft daselbst an der ihrer Regimenter zu empfangen.
Im ministeriellen Nouvelliste liest man Folgendeiss nigen Journalen hat es gefallen, das Geruͤcht zu vers
daß die Regierung auf ihre Absicht, ein Gesetz in Be
Herzogin von Berry vorzulegen, verzichtet habe, weil di 3. der großen Maͤchte ihr Vorstellungen in dieser hung gemacht hätten. Wir sind ermächtigt, diese Ange ungegruͤndet zu erklären. Die fremden Kabinette haben aus keine Reclamation dieser Art an die Regierung 9 und sie wuͤrde eine solche auch nicht angenommen haben.“
Mehrere Petitionen zu Gunsten der Herzogin von sind in den letzten Versammlungen des Bittschriften⸗-C⸗ der Deputirten⸗ Kammer eroͤrtert worden, und werden am sten Sonnabend zum Vortrage kommen. Herr Sappey! Berichterstatter ernannt worden. ᷣ
Das Wahl⸗-Kollegium zu Altkirch (Ober⸗Rhein) hat Andreas Koͤchlin zum Deputirten gewaͤhlt. In Avallon 6 ist der Ehren⸗Kavalier der Prinzessin Adelasde, Graf von stellur, zum Deputirten ernannt worden.
Einer Kaͤniglichen Verordnung zufolge, soll die Ga Enghien im Departement der Seine und Oise ihren Namen Montmorency wieder annehmen.
Frankfurt a. M., 3. Jan. Desterr. 5proc. Met
1e. 4proc. JI6 z. 763. 2 proc. 5]. 1proc. 193. Br. Actien 1393. 1390. Part. Obl. 1291. 129. Loose zu 106 7
190 . Holl. 5proc. Obl. v. 1832 73. Poln. Loose 57. G.
Redacteur Cottel.
Gedruckt bel A. B. Har
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Zeit ungs⸗Nachrichten.
A u⸗s land.
Frankreich.
baris, 31. Dez. Der Köoͤnig ertheilte gestern Herrn Dou— der im Begriff ist, eine zweite Reise nach Afrika zu un— men, eine Privat⸗-A udienz. ;
Dem Constitutionnel zufolge, ware es zwischen den ern des Handels und des Innern, Herren von Argout Thiers, im Conseil zu einem offenen Bruche gekommen, ß Beide sogar ihre Entlassung eingereicht hatten; Herr
es finde naͤmlich den Wirkungskreis seines Ministeriums zu und verlange, daß ihm der Handels-Minister die Angelegen— En der National-Garde und die administrativen Personalien, üher auch zum Ministerium des Innern gehoͤrten und erst
er Ernennung des jetzigen Kabinets davon abgezweigt wur— wieder abtrete. zwischen dem Staats-Rathe und dem Cassationshofe hat n Streit um den Vorrang entsponnen; es war naͤmlich be⸗ t worden, daß der Staats⸗Rath unmittelbar hinter der und Deputirten Kammer kommen sollte, um dem Koͤnige zum Neujahr Gluͤck zu wuͤnschen; der Cassationshof hat hen Einspruch gethan und sich auf seine hohe Wuͤrde als Gerichtshof im Staate und auf die Unabsetzbarkeit seiner ieder berufen, während der Staats-Rath zu seinen Gun⸗ en Brauch unter der Kaiserlichen Regierung geltend ma— will. Der Großsiegelbewahrer hat beide Theile dadurch glichen, daß der Staats-Rath schon heute Abend und der fionshof morgen fruͤh mit den beiden Kammern dem Köͤ— Gluͤck wuͤnschen soll.
Das Journal des Débats sucht heute seine politische jhängigkeit, die von dem National in Zweifel gestellt wird,
srrtheidigen. „Der National“, sagt dasselbe, „welcher uns den Muth zutraut, ihn ohne hoheren Befehl anzugreifen, holt mit Affectation, daß unsere Artikel gegen ihn uns hlen seyen; warum fuͤgt er nicht hinzu, daß die Sache im er-Rathe nach reiflicher Erwägung beschlossen worden sey. önnen dem National versichern, daß er der Wahrheit un— näher seyn wurde, wenn er unsere Artikel nur fuͤr das at unserer eigenen Betrachtungen hielte. Bei der Redac—
* Journals giebt es nicht so viel Geheimnisse, wie man
ähin glaubt; wenigstens ist dies bei dem unserigen nicht ail. Gewissenhafte Manner schließen sich der Redaction Blattes an, weil dieses ihnen Gelegenheit giebt, ihre An— auszusprechen, und Maͤnner von einiger Einsicht haben
thig, sich von andern lehren zu lassen, was sie sagen sol—
Denn sie wissen es selbst und sprechen, wie sie denken.
.
on ihrer eigenen . empfangen sie Befehle; die Der-Verhandlungen und die Lektuͤre der andern Zeitungen hnen den Stoff; ihr Wirken ist also das freiste und ge— hafteste von der Welt. Sie oͤffnen ihre Augen und Ohren, sehen und zu hoͤren; sie urtheilen nach ihrem eigenen de und haben vor dem Publikum nur den Vortheil, daß e, was das Publikum nur auf Augenblicke beschäftigt, oͤhnliche Arbeit ist. Sie sind nur dadurch nuͤtzlich, daß
5 Publikum repraäͤsentiren, dessen Urtheil aussprechen und Interessen vertheidigen. Je mehr man zu dem Publi— ehoͤrt, ein desto besserer Journalist ist man; dies ist we— s unsere Ansicht, die wir zu realisiren suchen. Wir sagen cht fuͤr den National, denn er weiß, daß unsere Artikel rtikel auf Kommando sind; sondern wir sagen es fuͤr Elassen von Leuten: fuͤr diejenigen, die einem Blatte große zu erzeigen meinen, wenn sie es durch fremden Ein eleitet glauben, und fur diejenigen, die das Vorurtheil ein Blatt konne die Regierung nicht unterstuͤtzen, ssich der Servilität schuldig zu machen; eine Meinung, die Oppositionsblaͤtter, obgleich sie abgeschmackt ist, nach n zu verbreiten suchen. Nach ihrer Ansicht giebt es nur Arten von Blattern: die unabhaͤngigen, naͤmlich diejenigen, die Regierung ins Blaue hinein angreifen, und die ser— Blatter, d. h. diejenigen, welche die Prinzipien der Regie— theilen und deren Maßregeln vertheidigen, wenn sie den ipien entsprechen. Sonderbar ist, daß die servilen Blaͤtter, B. das Journal des Débats, in ihrem Lobe nicht so uernd sind, wie die Oppositions-Blaͤtter in ihrem Tadel; eren tadeln manchmal trotz ihrer Servilitaͤt; so haben wir das Gesetz uͤber den Belagerungs-Zustand ganz kuͤrzlich billigt. Unser Blatt gehort, wie alle Welt weiß, nur sich
selbst an und vertheidigt in der Regierung seine Freunde und Grundsaͤtze.“ ; ? seine d Die Gazette de France giebt einige Auszuͤge aus
der neuesten Broschuͤre des Vicomte von Chateaubriand, aus de⸗ nen sich der ganze Plan der Schrift ziemlich deutlich erkennen
laͤßt. Der Verfasser entwickelt und kritisirt hinter einander die
drei Haupt⸗-Ansichten, die sich im Publikum uͤber die Lage der
Herzogin von Berry gebildet haben: Die Ansicht der Maͤnner
der richtigen Mitte, welche eine willkuͤrliche Gefangenhaltung
auf unbestimmte Zeit verlangen, die Ansicht der linken Seite,
welche will, daß die Prinzessin von einem Assisenhofe oder von
dem Pairshofe gerichtet werde, endlich die Ansicht der Ropali⸗
sten, welche die Freilassung der erg in verlangen und der Re—
gierung das Recht absprechen, die Mutter Heinrichs V. gefan—
gen zu halten; er schließt dann sein Plaidoyer zu Gunsten der
Prinzessin auf solgende Weise: „Da die Willkuͤr nach
dem ministeriellen System nur Gefahren fuͤr die Herzogin
und monstroͤse Ungesetzlichkeiten erzeugen kann; da die Ge⸗
setze, mit Ausnahme eines einzigen, des Briequevilleschen,
in dem System der Juli-Revolution gegen die Mutter Hein—
richs V. nicht in Anwendung kommen koͤnnen, ohne die Billig
keit zu verletzen und die oͤffentliche Ruhe zu gefährden; da kei—
nes dieser Gesetze, in dem Systeme der Anhaͤnger der Legitimitaͤt,
auf die 8 Anwendung finden kann, weil sie nur von ih—
rem guten Rechte Gebrauch zu machen glaubte und weil ihre
Person unverletzlich ist; — so verlange ich schließlich, daß die
Gefangene von Blaye augenblicklich in Freiheit gesetzt werde.
Seitdem ich unter dem Himmel umherirre, sind Geschlechter vor⸗
übergegangen, die ein „we, , , . haben, das sie nicht mehr hoͤren. Meine ersten Blicke trafen Washington in Amerika; dann sah ich in Europa die , Gestalten unserer Revo⸗ lution, dann Buonaparte, der alle verdunkelte. Die berühmten Krieger, Staatsmänner und Gelehrten, die diesen Mann umga— ben und das Jahrhundert der Revolution bildeten, sind vor mir in das Grab geeilt. Da ich als ein dieser großen Todten— Familie fremder Zuschauer fast allein am Rande der Gruft stand, umgaben mich ploöͤtzlich neue Truͤmmer. Der Thron von Frank— reich blieb aufrecht stehen bei diesem Einsturze; er stand leer fuͤr zwei Praͤtendenten, die durch den Glanz ihres Geschlechts wuͤr— dig waren, ihn einzunehmen. Wie aber in den Epochen der Verwandlung, wo der Weltenstrom schneller fließt, Alles sich in einem Augenblicke ändert, so starb der Herzog von Reichstadt an dem Jahres-Tage, wo er den Tod Napoleons erfuhr, schoͤn und jung; der Sohn eines Mannes, der mit seinem Ruhme die Erde erfuͤllt hatte, hauchte sein 20jähriges Leben in dem Palaste von Schönbrunn auß. Neun Jahre junger und noch naͤher dem Alter der Unschuld, als dem der Leiden⸗ schaften, schmachtet der irg von Bordeaux als Ver—⸗ bannter in einem andern Palaste Oesterreichs. Die letzten Worte des Sohnes Napoleons waren: „Meine Mutter! Meine Mutter!“ Das letzte uns zugekommene Wort des Enkels Heinrichs IV. lautete: „Meine Mutter! Meine Mutter!“ Erhabene Gefan⸗— gene von Blaye! moͤge Ihre heldenmüuͤthige Gegenwart in einem Lande, das den Heroismus zu bewundern weiß, Frankreich ver— anlassen, Ihnen zu wiederholen, was meine politische Unabhän⸗ gigkeit mich berechtigt, Ihnen zu sagen: „Ihr Sohn ist mein König!“ Wenn die Vorsehung mir noch einige Stun— den gewahrt, werde ich dann den Trost haben, Ih— rem Siege beizuwohnen, nachdem ich Ihnen im Ungluͤck treu geblieben? Werde ich diesen Lohn fuͤr meine Treue em— pfangen? Wenn Sie wieder gluͤcklich werden, will ich mit Freu⸗ den ein in der Verbannung begonnenes, fuͤr Niemand mehr nuͤtzliches Leben in der Zuruͤckgezogenheit beschließen. Ach! wie trostlos macht es mich, daß ich gegen Ihr gegenwaͤrtiges Miß— geschick nichts vermag! Meine schwache Stimme wird vergeblich an den Mauern Ihres Gefaͤngnisses verhallen; das Sausen des Windes, das Geräͤusch der Wellen und der Menschen am Fuße des einsamen Felsenschlosses wird nicht einmal diese letzten Tone einer treuen Stimme bis zu Ihnen gelangen lassen.“
Der Graf Montalivet, Her sich kuͤrzlich nach seinem Fami⸗ lienschlosse Lagrange begeben hatte, um dort die Leiche seines vor einiger Zeit in Neapel gestorbenen juͤngeren Bruders zu empfan⸗ gen, ist vorgestern wieder hierher zuruͤckgekehrt.
Wahrend in dem zweiten Buͤreau der Deputirten⸗ Kammer bei der Ernennung der Mitglieder der Budget-Kemmission der Oppositions⸗Kandidat Herr Laffitte gegen den ministeriellen Kan⸗
didaten, 84 Delaroche, durchgefallen ist, hat in dem sechsten Buͤreau
err Odilon⸗Barrot dasselbe Mißgeschick gegen den mi⸗ nisteriellen Kandidaten Herrn Ardaillon erfahren; im neunten Buͤreau hingegen sind drei Oppositions-Deputirte, die Herren von Cormenin, Dulong und Marchal, gewaͤhlt worden.
Gestern fand das feierliche Leichenbegaͤngniß des Deputirten Herrn Karl von Lameth statt; eine Menge von Deputirten, Ci⸗ vil- und Militair⸗Beamten folgten dem Sarge nach dem Kirch⸗ hofe des Pater Lachaise: an der Gruft hielt der Deputirte, Ba⸗ ron Lepelletier d Aulnay, eine Standrede.
Der Temps ist mit der Wahl der neuen sieben Mitglieder fuͤr die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften nicht ufrieden. Herr Comte und der Dr. Edwards hätten, nach der e e dieses Blattes, der erstere durch seine Arbeiten uͤber Ge—⸗ setzgebung, der andere durch sein Werk uͤber die Physiologie der Menschenracen eine solche Auszeichnung verdient, eben so * Villermé durch seine moralische Statistik. Dagegen habe Herr Broussais mehr in die Akademie der Wissenschaften, Herr Mignet mehr in die Franzoͤsische Akademie gehört, und Herr Drej, der sich nur durch die Herausgabe einer Menge von Kompendien ober die verschiedensten Wissenschaften bekannt gemacht, wuͤrde Anspruch auf eine Stelle in einer Akademie für Kompendien⸗ Schreiber haben, wenn es eine solche gaͤbe.
Großbritanien und Irland.
London, 29. Dez. Es wird fuͤr ganz gewiß gehalten, daß der Herzeg von Richmond schon zu . naͤchsten Fruͤh⸗ lings nach Irland gehen und die Stelle des Marquis von Angle⸗
ts Seitung.
Gegenwart mit einer handvoll ergebener
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sey einnehmen werde. Der Gesundheits-Zustand des jetzigen Lord-Lieutenants soll sehr leidend seyn und sich mit den schweren Pflichten seines Amtes nicht vertragen. Der Herzog von Rich mond ist mit Lord Anglesey nahe verwandt; seine Gemahlin ist naͤmlich die aälteste Tochter des Marquis aus dessen erster Ehe mit der jetzigen Herzogin von Argyll.
Der Marquis v. Palmella ist noch immer in London, und keine Aussicht da, daß er die Hauptstadt so bald verlassen werde.
Der Spanische Minister, Herr von Zea Bermudez, hat vor seiner Abreise aus London unterm 7. Nov. die ,, . auf
die Portugiesischen Angelegenheiten sich beziehende, Note an Lord
Palmerston erlassen: ,
„Note des Ritters von Zea Bermudez, außerordentli⸗
chen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minißters Sr. Ka⸗
tholischen Majestät, an Lord Palmerston, ersten Staats⸗
Seeretair Sr. . Majestat bei dem Departe⸗ . Angelegenheiten,
ment der ausw
vom J. Nov. 1852. . Sowohl vor als nach der Landung des Prinzen Dom Pedro von Braganza, der auf dem Portugiesischen Boden einen eben so blutigen, als in seinen Folgen fuͤr das Wohl dieses Landes ver⸗
haͤngnißvollen Konflikt en, . hat der Unterzeichnete, außeror⸗
dentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Katholischen Majestaͤt, die Ehre gehabt, dem ersten Staats⸗Seeretair Sr. Briti⸗ schen Majestaͤt bei dem Departement der auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten, vier amtliche Noten uͤber die Angelegenheiten Portugals vom 23. Febr., 11. April, 29. Juni und 31. Juli d. J. vorzulegen, die aber ohne Antwort geblieben sind. Es sind nun vier Monate verflossen, seit Dom Pedro in Portugal landete, und bis jetzt konnte er keine andere Vortheile gewinnen, als sich unter dem Schutz einiger Verschanzungen zu Porto, das er am ersten Tage seiner Landung besetzte, zu halten. Hatte inzwischen nicht ganz Europa in Manifesten und andern von diesem Prinzen ausgegangenen Urkunden ausrufen gehört, daß seine bloße eute hinreichen durfte, seine Unternehmung schnell zu ihrem Ziele zu füͤhren? Hörte man nicht seine Diener und Anhänger sagen, und bis zur Uebersaͤttigung durch die Journale wiederholen, das seiner einmal vor den Augen des Portugiesischen Volks entfalteten Fahne nichts widerstehen wurde, und daß sein unverzuͤglicher Triumph durch die Anhaͤnglichkeit der Nation an die Sache der Donna Maria da Gloria gesichert sey? Leugneten sie nicht keck und unerschuͤtterlich die gerade entgegenge⸗ setzte Gesinnung, welche diese Nation von dem Beginnen des Kam⸗ pfes an bisher unveraͤnderlich auf eine so allgemeine, offenkundige und bei so zahlreichen und wichtigen Anlaͤssen so energische Weise an den Tag gelegt hat? Wagten sie nicht zu behaupten, daß sie das Land und die Armee fuͤr sich und nur eine wenig zahlreiche, eben so unbarmherzige als unmaͤchtige Faction gegen sich hatten? Es ist nur allzu wahr, daß durch die Aeußerung dleser blinden Zu⸗ versicht, und durch diese bestimmten, aber eitlen Versicherungen es leider der Partei Dom e, gelungen war, die Regierung Sr Britischen Majestaͤt zu taͤuschen und sie irre zu leiten. Spanien, das lebhaft und unmittelbar fur seine eigene Sicherheit dabei interessirt ist, sich uͤber den maralischen Zustand der Gemuͤther in Portugal nicht irre leiten zu lassen, hatte anders daruͤber geurtheilt, und indem es in dieser Hinsicht eine ntgegen esetzte Ansicht mit derjenigen der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt behauptete, hat es nicht aufge⸗ hört anzukuͤndigen, daß die Ereignisse seine Vorhersehungen 232 fertigen wurden. Ueber diese g r schon seit dem Jahre 1328 durch den bereits beunruhigenden Charakter gewarnt, welchen, sei⸗ ner Ansicht nach, die Beziehungen zwischen den beiden Prinzen von Braganza darboten, wandte Se. Katholische Majestaͤt, bei dem quf⸗ richtigen Wunsche, zu der Ausgleichung ihrer Zwistigkeiten beizu⸗ tragen, mit Edelsinn die Sprache der üeberredung und ihre Ver⸗ wendung an; und der unterzeichnete kann sich nicht enthal⸗ ten, hier neuerdings daran zu erinnern, daß die Schritte Spa⸗ niens mehr Erfolg bei dem Lissaboner Hofe hatten, als die Schritte Oesterreichs und Frankreichs bei dem Hofe von Rio⸗ Janeiro, wo Dom Pedro mit einer unerklaͤrlichen Verblendung alle von diesen zwei großen Maͤchten vorgelegten Ausgleichungs⸗ wege verwarf. Die Regierung Sr. Britischen Majestaͤt weiß, daß Se. Katholische Majestaͤt sich durch diese mißlungenen Versuche nicht entmuthigen ließ, und im Gegentheil in ihren zahlreichen Communicgtionen mit dem Englischen Ministerium aufs sorgfaͤltigste sich bestrebte, eine guͤtliche, mit den wahren Interessen ihrer er⸗ lauchten Neffen und mit der dem Ansehen der abgemachten Sache, einer vollbrachten That, und der Unabhaͤngigkeit, so wie den poli⸗ tischen Rechten der Portugiesischen Nation gebührenden Achtung im Einklange stehende Ausgleichung herbei aber Die wiederholten Bemühungen Sr. Kathoͤlischen Majestaͤt waren nochmals und im⸗ mer fruchtlos, da die Regierung Sr. Britischen Maijestaͤt bestaͤndig Alles von sich ablehnte, was ihr zu diesem Ende von dem Madrider Kabinet zugestellt ward. Erst nachdem Se. Kathol. Maj, vergeblich alle Huͤlfsmittel ihrer Freundschaft und alle Combinationen ihrer wohlwollenden Politik in Bezug auf das Königliche Haus Braganza erschbpft, und alle Hoffnung verloren hatte, eine gluͤckliche Annaͤhe⸗ rung z Stande kommen zu sehen, ergriff sie, — in Erwaͤgung, daß ihre eigenen Staaten ausgesetzt seyen, den Folgen der Unfaͤlle zu erliegen, zu welchen das benachbarte Königreich offenkundig ver⸗ urtheilt ward, da sie ohne Preisgebung ihrer Grundsaͤtze und ihrer Würde und ohne ihr verpflichtetes Wort zu brechen, den ihr von der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt gemachten Erdffnungen, namlich dahin mitzuwirken, den König Dom Miguel zu überreden, von seinem Throne zu steigen, nicht beitreten konnte, und da sie endlich Portugal dem Geschicke einer duͤstern und gefährlichen Zu⸗ kunft preisgegeben sah, — die einzige ihr unter so ernsten Umstaͤn⸗ den uͤbrig gebliebene Partei, ein Beobachtungs⸗Armee⸗Corps an die Graͤnzen vorrücken zu lassen, um über die Sicherheit Spaniens zu wachen, gegen welch en gg, die sich zu einem Einfalle in Por⸗ tugal vorbereiteten, ihre feindlichen Gesinnungen und ihre Verbin⸗ dungen mit den unseligen Leuten schlecht verborgen hatten, die auf diese Unternehmung verbrecherische Hoffnungen gruͤndeten, um Un⸗ ruhen anzustiften, und Haß und Spaltungen in ihrem Vaterlande aufzufrischen. Diese dringenden und unbestreitbar höͤchst ernsten Beweg⸗ ründe hatten Spanten bestimmt, auf seiner Hut zu bleiben, ohne ich gegen die Angreifer Portugals feindselig zu zeigen. Die Re⸗ gierung Sr. Britischen Majestaͤt befahl gleichwohl ihrem Gesand⸗ ken zu Madrid, in ihrem Namen eine kategorische Erklaͤrung von der Spanischen Regierung uber die Haltung zu verlangen, die sie da— durch angenommen, daß sie ihre Trüppen in , . gesetzt hatte. Spanien antwortete sogleich mit Bestimmtheit, daß das von England vorgeschlagene und angenommene System vollkommener Neutralitaͤt auch das seinige seyn wuͤrde. Es that noch mehr. Es legte seine politischen Ansichten ganz offen dar und stellte seine Wuͤn⸗ sche und seine Absichten in das klarste Licht, um 2 und die anderen Machte in Stand zu setzen, die Gerechtiz elt und Noth⸗
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