1833 / 8 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wendigkeit dessen, was es sowohl ju Aufrechthaltung des Frieden als fuͤr die Ehre und Sicherheit Spaniens that, einjusehen. Diese aufrichtige und vollstaͤndige Erläuterung konnte nicht ermangeln, das Londoner Kabinet zu befriedigen, das bei diesem Anlasse so wie bei so manchem anderen im Laufe dieser peinlichen Erßrterung der Rechtlichkeit des Spanischen Hofs seine Huldigung zollte, und die Englische Regierung bestaͤtigte hierauf nicht nur ihre früheren Ver⸗ sprechungen, sonderñß gab auch spaͤterhin sowohl mündlich als schrift⸗ lich neue, höchst feierliche Versicherungen von der größten Bestimmtheit „aufs redlichste eine genaue und unbedingte Neutralität“ unter der einzigen Bedingung zu beobachten, daß die andern Maͤchte von Eu⸗ ropa, und namentlich Spanien, eben so wenig bei diesem Streite interveniren wurden. Dies war neuerdings in Bezug auf diese Frage die gengue und bestimmte Erklaͤrung, die im Namen Sr. Britischen Masestaͤt durch Ihren Gesandten in Madrid in einer Note voin 3. Juni d. J. gemacht wurde, und die Antwort, die er von Sr. Ex⸗ eellenz dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Katholi⸗ schen Majestaͤt am 41ten desselben Menats erhielt, ist ein auffallen⸗ der Beweis der Deferenz Sr. Majestdt fuͤr England, und des leb= haften Wunsches, die Achtung und das Vertrauen dieser Macht durch ihre Aufrichtigkeit zu verdienen, womit sie ohne umschweife die Be⸗ weggrůünde und den eigen Zweck der neuen Ents n n, Spaniens entwickelt hatte, Entschließungen einer weisen Voraussicht, die ihrem Wesen nach friedlich, und zurch die unerwarteten Maßregeln, welche die Englische Regierung selbst ergriffen hatte, unerlaͤßlich geworden sind. Der Unterzeichnete hat gewiß nicht nöthig, hier die , Genguigkeit hervorzuheben, mit welcher Se. Katholische Majestaͤt die Neütralitaͤt Spaniens unter den mit England ausgemachten Bedingungen und Ausdrücken beobachtet hat, ünd durch ihre ün⸗ terthanen beobachten ließ. Es duͤrfte hinreichend seyn zu bemerken, daß das Betragen der Spanischen Regierung in dieser Hinsicht die Lobspruͤche der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt verdient hat, und daß man ihr nicht die geringste direkte oder indirekte Verletzung vorwerfen kann, und dies srotz des Umstandes, daß die Feinde der Portugiesischen Regierung Spanien mehrmals, sowohl zu Porto als auf dem Meere, gerechte und ernste Beweggruͤnde an die Hand gegeben hatten, das Recht der Repressalien gegen sie zu gebrauchen, wovon Se. Katholische Majestaͤt in ihrer ausneh⸗ menden Mäßigung und in dem Vertrauen sich enthalten hat, daß England, bei der Wirklichkeit und der so auffallenden Große dieser Beschwerden, seiner Ankündigung zufolge, fuͤr Mittel, den⸗ selben zu steuern, sorgen wuͤrde. Spanien hatöe zum Lohne für eine so getreue Erfuͤllung seiner Verpflichtungen vollen Grund zu glau⸗ ben, daß das Londoner Kabinet die von ihm eingegangenen Ver⸗ pflichtungen nicht mißkennen wurde. Es erwartete, daß die Briti⸗ sche Reglerung durch Erfahrung über die Kunstgriffe belehrt und enttaͤuscht, zu welchen die Agenten Dom Pedro's im November des vorigen Jahres ihre Zuflucht genommen, um trotz der Protestation des General⸗Konsuls von Portugal, auf eine in voller Kraft vestehende Varlgments . Alte gestuͤtzt, den peremtorischen Befehl der Lords der Schatzkammer ausfertigen zu lassen, die Schiffe in Freiheit zu setz en, welche gegenwartig die Hauptmacht des besagten Prinzen ausmachen, sich endlich, wie Spanien so oft nachgesucht hat, bereit gezeigt hatte, die Englischen Gesetze anzuwenden und wirksam zu machen, welche die Equipirung und Ausrüstung von Kriegsschiffen, so wie jede Rekrutirung oder Anwerbung in dem vereinigten Königreiche, mit der Bestimmung zur Begehung von , n, . gegen ein mit Sr. Britischen Majestaͤt im Frieden besndliches fremdes Land, streng verbieten. Inzwischen hat Se, katholische Majestaͤt mit Bedauern vernommen, daß man seither nicht aufgehört hat, aus London, und selbst aus mehreren militairischen Hafen von Großbritanien, unter den Augen der Behörden, Verstärkungen an bffentlich angeworbenen O fijieren, Unter⸗Offizieren, Soldaten und Matrosen, an Pferden, Wassen und Munition aller Art, die ebenfalls bei hellem Tage ein⸗ geschifft wurden, und kurzlich noch ein großes fuͤr den Krieg ausge— ruͤstetes Schiff, nach Porto ohne die geringste Abhaltung adbzuschik⸗ ken, so daß nicht nur die Unterthanen Sr, Britischen Maj. bereits die Reihen einer der kaͤmpfenden Parteien in Portugel, zum großen Nachtheil der andern bedeutend verstaͤrken, sondern es ist auch die Seemacht Dom Pedro's der Wirklichkeit nach, sowohl in dem Material als in dem Personal der Ausruͤstung aller Schiffe, ohne Ausnahme so jusammengesetzt, daß sie nur als Englische Scemacht betrachtet werden kann. Diese von einer s⸗ e. Zahl von Eng⸗ lischen Unterthanen gegen die Neutralitaͤt ihres Landes veruͤbten Verletzungen sind so wirklich bestehend, si andauernd und so faktisch bestimmt, daß sie keiner andern Beweise beduͤrfen, als derjenigen ihrer nur alzu offenbaren Notoritaͤt; und so groß auch der Draͤng und das Vestreben Sr. Katholischen Majestaͤt seyn mögen, dahin elangen, die Beweggruͤnde der Abwesenheit jeder Regierungshand⸗ ung Sr. Britischen Majestaͤt 6. Verhinderung dieses Verfahrens ju durchschanen und sich zu erklaren, kann fic doch dieselben nicht begreifen. Sie wuͤnscht gleichwohl lebhaft hieruͤber belehrt zu werden, um so mehr, als die Regierung Sr. Britischen Majestaͤt einsehen muß, daß der offenbgre Widerspruch, der zwischen dieser offenen Dul⸗ dung und den Verpflichtungen besteht, welche ihr deren „pünktliche und unbedingte“ und „feierlich versprochene“ Neutralitaͤt auflegt, nothwendig Lin Gefuͤhl der Besorgniß und des Kummers bei dem Spanischen Kabinette erwecken müßte. Se. Kathol. Majestaͤt hat in der That mit Schmerz gesehen, daß ihre Besorgnisse und Er⸗ mahnungen von der Regierung Sr. Britischen Majestät nicht ge⸗ würdigt wurden, und was sie am meisten bedauert hat, ist, daß der ununterbrochene Beistand, welchen die Feinde der ne, r en. Regierung von England und Frankreich erfahren, der Unternchmung des Dom irn taͤglich mehr den Charakter eines fremden Einfallt aufdruͤcke, der auf eine grausame Art die Lage der Portugiesischen Regierung erschwert, und die Nation in ihrer gesetzmaͤßigen Ver⸗ theldigung zur Erbitterung und zur Wuth der erzweiflung treibt, und der schon durch seine Natur unp die Gewalt der Dinge in Spanien eine Gaͤhrung in den Gemüuthern und ein wenigstens ent⸗ schuldigbares Gefühl des Nationgl-Mißtrauens gegen die Fremden erzeugt hat, das dahin strebt, selbst die Handlungsweise der Regie⸗ rung ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Es ist sonach unmpglich, nicht anzüerkennen, daß dieser Beistand ge nn n die einzige Ursache der Verlangerung des Buͤrgerkrieges isf, daß dle Unternehmung Dom Pedro's keine andere Bedingung der Kraft und der Dauer, feine andere Hoffnung und keine anderen selbst defensiven Mittel mehr bat, als die Unterstuͤtzung, die ihm von Außen her, in Gemaͤßheit einer dem Prinzip nach ben so ungesetzmaͤßigen, als in Portugal

im höchsten Grade gehaͤsigen und unpopulairen elllianz mit einigen

aufbrausenden und ehrgeizigen Fremden, zukommt, die durch den bloßen Umstand, 3 sie an diesem Streite Theil nehmen, nur das erreichen, daß sie die Fahne, welche sie umgeben, und die Sache,“ welche sie aufrecht zu erhalten und zu befestigen vorgeben, den Por= tugiesen immer verhaßter machen, und zu großem Blutvergseßen Anlaß geben. Sollte sich wohl England immer unempfindlich bei einem schauderhaften Zustande der Dinge zeigen, woraus noth—⸗ wendig eine inn e n. Billigung von feiner Seite hervorginge? Kann es den einstimmigen Ruf einer ganzen Natton nicht höͤren wol⸗ len, die mit lauter Stimme e . daß man ihre Rechte, ihre Unabhaͤngigkeit und den 36 einer Wahl nach den Grundgesetzen des Königreichs achte? Hat nicht die Englische Regierung 3 bst vor wenigen Mongten, in einer ihrer Mittheilungen an däs Spanische Flle f riun , , folgende merkwürdige Acußerun gemacht: „daß die unc ng Portugals ein Wort ohne Sinn werden wrde, wenn der Souvergin dieses Lgndes seinen Thron nicht sciner Geburt, nicht der Unterstuͤtzung der Nation, sondern fremden Ba⸗ joönnetten verdanken sollte?“ Diese Acußerung ist, man muß es ge⸗ stehen, voll Vernunft und Wahrheit; damit sie nun aber in ihrer Anwendung auf a n irgend eine Bedeutung und einen wirk⸗ sichen Werth erhalte, so ist wesentlich noͤthig, daß England eben 5 wie Spanien n in , und redlich die Grundsctzs und Folge= rungen aus derselben als gleichformige und unveraͤnderliche Vör= schrift seines Betragens gegen die beiden streitenden Parteien an⸗

will. Indem sie alle dahin neur auf das Angelegentlichste empfiehlt, bemerkt sie, daß es uͤbri⸗

9 . 3 mn r r , g neutralen Maͤchte wuͤrde aus dem Gebiete des Rechts und der Un⸗ parteilichkeit heraustreten, um unter die Herrschaft der Laune und der Tyrannei zu fallen, welche, indem sie die andere Macht von ih⸗ rer einfachen und regelmaͤßigen Richtung abbraͤchte, sie vielleicht jwaäͤnge, in Betracht ihrer inneren Lage Einfluͤssen zu gehorchen, die aufs höchste im Widerspruche staͤnden mit ihren Wuͤnschen sowohl als mit dem Zwecke, an dessen Erreichung . Maͤchten, und beson⸗ ders Spanien und England, so aͤußerst viel gelegen ist naͤmlich Portugal eine wirklich und dauernde Ruhe, so wie den friedlichen Vollgenuß seiner Rechte zu fichern, indem man diesem Königreiche die Stelle wieder einraͤumt, die ihm in dem Systeme des Europaͤi= schen Gleichgewichts i, . einem Sxyzsteme, das gegruͤndet und garantirt würde durch die diplomatischen Akte, an denen es in Ge— meinschaft mit den andern Maͤchten als unabhaͤngiger Staat Theil nahm, nachdem es mit ihnen glörreich dazu beigetragen hatte, den Kontinent von der schauderhaftesten militairischen Unterdrückung zu befreien. Die Berichte, welche der Regierung Sr. Großbritanischen Majestaͤt ohne Zweifel durch ihre Kommissarien in Portugal erstattet wurden, mußten dieselbe in Stand setzen, alle Nachtheile der schwer i definirenden Lage zu erkennen, in welcher sich gegenwartig Eng⸗ and seinem aͤltesten Verbuͤndeten gegenuber befindet. Ein schlägendes Beispiel davon findet Se. Kathol. Maiestaͤt in der Thatsache der neu⸗ lichen plötzlichen Wiedereinfahrt der Britischen Escadre in den Tajo, ungeachtet des Belagerungsstandes von Lissabon, und ungeachtet die Englische Regierung nach ihrem foͤrmlichen Anerkenntnisse durchaus kein Recht hat, gegen den Willen der bestehenden Regierung daselbst ihre Stemacht aufgestellt zu lassen. Der , . ann Sr. Excellenz dem Herrn Prinzipal-Staats⸗Secretalr nicht verhehlen, ö. seine Regierung schmerzlich betroffen war, als sie dieses Ereig⸗ niß vernahm, gegen das der Ünterzeichnete, sciner Pflicht gemaͤß, hier eine förmliche Protestation im Namen des Königs, seines Herrn, aussprechen muß, um so mehr, als ngch der Ansicht des Kabinets von Madrid diese militairische Demonstration durch Motive veran⸗ laßt ward, die, weit entfernt, den Charakter eines wahren Klaggrun⸗ des der Britischen Regierung gegen die Portugiesische darzubieten, vielmehr Sr. Kath. Majestaͤt das Recht gaͤben, daruͤber Erlaͤuterun⸗ gen vor dem Lissaboner Hofe zu fordern, weil der gewaltsame Tod eines Spanischen Unterthanen der keinesweges im ausschließlichen persßnlichen Dienste irgend eines Englischen Unterthanen stand = die einzige Ursache ist, die zur Rechtfertigung der Ruͤckkehr der Britischen Escadre in den Tajo angegeben wurde. So sehr aber Se. Kath. Maj. diesen traurigen Vorfall beklagt, so kann der Koͤnig, mein Herr, doch nicht umhin, güf die Umstaͤnde zu Gunsten der Portugiesischen Re⸗

ierung Ruͤcksicht zu nehmen, besonders zu einer Zeit, welche von

. jenes Land beunruhigenden, von außen hereingebrachten politi⸗ schen Bewegungen in so heftiger. Gaͤhrung sich befindet. Ueberdies kann Se. Katholische Majestaͤt nicht aus dem Auge verlieren, und der Unterzeichnete kann es nicht oft genug wiederholen, daß die end⸗ lose Fortdauer des Buͤrgerkriegez in einem benachbarten, in so vie⸗ len Ruͤcksichten mit Spanien verbuͤndeten Königreiche eine jener ern⸗ sten Fragen ist, deren Gefahren die ganze Spanische Nation voraus⸗ ‚. und berechnen kann, so daß man, ihnen bei Zeiten begegnend, m Interesse der Menschlichkeit selbst vermeiden muß, die Reizbarkeit der Massen dadurch aufzuregen. Aus diesen Gruͤnden glaubt die Regierung Sr. Katholischen Majestaͤt noch einmal eine Appellation an die Rechtlichkeit und die Freundschaft der Reglerung Sr. Groß⸗ britanischen Majestaͤt machen und sie beschwöͤren zu muͤssen, endlich mit ihr gemeinsam die Mittel an die Hand zu geben, um den Lein ein Ziel zu stecken, welche ein verabscheu⸗ ungswerther Angriff mit selnem traurigen Gewichte auf dem ungluͤcklichen Portugal lasten laͤßt, woraus noch so viele peinliche Verwickelungen und Diskussionen sich ergeben koͤnnen. Se. Kathòs⸗ lische Majestat hegt die Hoffnung, daß die Regierung Se. Groß⸗ britanischen Majestat sich nicht unempfaͤnglich fuͤr ihre so offen und freimüthig ausgedruckten Wüͤnsche zeigen wird. Se. Majestaͤt setzt den höchsten Werth darauf, das Vertrauen und die Achtung ihres Erlguchten Alliirten, des Koͤnigs von Großbritanien, so wie die engste Vereinigung zwischen den beiden Regierangen zu erhalten.

Alle Bemuhungen der Spanischen Regierung werden dahin gerich=

tet seyn, jenes Vertrauen einzuflbßen ünd jene Vereinigung zu be⸗ , . Möchten diese Hoffnungen sich auf eine glückliche und fuͤr die beiden Regierungen befriedigende Weise verwirklichen, und mochte der Gang, den die Regierung Sr. Großbritanischen Majestaͤt ein⸗ schlagen wird, es dem Unterzeichneten bald möglich machen, sich dem Posten, auf den das hohe Vertrauen seines Erlauchten Sou⸗ vergins ihn eben erst berief, mit der Gewißheit zu widmen, die Bande der Freundschaft zwischen den beiden Monarchieen noch en⸗ ger zu knuͤpfen. Einer seiner heißesten Wuͤnsche wird erfuͤllt seyn, wenn er dieses mit den Intentionen Sr. Katholischen Majestaͤt und mit den Interessen seines Vaterlandes so sehr im Einklange stehende Ziel , erreichen kann. Indem der Unterzeichnete die ge= enwaͤrtige offizielle Mittheilung an den Herrn Viscount Palmer⸗

on, Staats⸗-Seęgretair Sr. Großbeitanischen Majestaͤt im Departe⸗ ment der auswaͤrtigen Angelegenheiten richtet, erfullt er die ihm von der Regierung Sr. Katholischen Majestaͤt auferlegten Pflichten und ergreift :c.

London, 7. Nov. 1832. Zea⸗Bermudez.“

Ein Korrespondent des Courier, der sich J. C. S. unter— schreibt, versichert auf die entschiedenste Weise, das Ministerium habe nunmehr die Einfuͤuͤhrung der geheimen Abstimmungs⸗Weise bei den Parlaments Wahlen beschlossen, und Lord John Russell werde diese Maßregel zu Anfange der neuen Session in Antrag bringen, indem diejenigen Falle, wo die ministeriellen Kandidaten bei den jetzigen Wahlen den Tories haͤtten unterliegen muͤssen, lediglich der Bestechung zuzuschreiben seyen. Zu bemerken ist auch, daß der Globe und die Times, welche Blaͤtter gegen— waͤrtig am haͤufigsten Mittheilungen von der Regierung erhalten, sich weder der geheimen Abstimmung, noch den dreijährigen Par⸗ lamenten abgeneigt zeigen, und ersterer noch uͤberdies darauf hin⸗ weiset, es lasse sich unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden nicht vermuthen, daß ein Parlament seine ganze siebenjaͤhrige Dauer zuruͤcklegen werde.

Als ein Beispiel von der jetzigen Schnelligkeit des Reisens

in England erzählt der Globe, daß Lerd Londonderry waͤhrend der letzten Parlaments⸗-Session eines Abends noch im Oberhause esprochen und am naͤchsten Abende sich schon an der Schwelle eines Wohnsitzes in der Grafschaft Durham, 250 Englische Mei— len von London, befunden habe.

Aus einem amtlichen Schreiben der Ostindischen Compagnie an den Gouverneur von St. Helena, Hrn. Walker, ersieht man, daß die genannte Compagnie die Befreiung der Sklaven ernstlich zielenden Maßregeln dem Gouver—⸗

3 nicht mehr als Recht sey, die Pflanzer zu entschaͤdigen. s soll ein Ausschuß, zur Haͤlfte von der Regierung und zur Haͤlfte von den Pflanzern gewahlt, gebildet wer— den, um den den Letzteren zu bewilligenden Schaden-Ersatz in baarem Gelde zu ermitteln. Wenn dieses geschehen, soll ein Sklave freigelassen werden, sobald er, oder ein anderer für ihn, die ihm auferlegte Summe bezahlt oder ab— arbeitet, Damit er aber letzteres konne, hoffe man, es werde ihm sein Pflanzer die dazu noͤthige Zeit bewilligen. Wenn ein Sklave nicht im Stande ist, sich freizukaufen, so wolle die Compagnie ihm Geld leihen, so wie sie' auch geneigt sey, in Fällen, wo Unvermoͤgen oder Sterbefaͤlle die Ruͤckzahlung solcher Anleihen verhindern, r n Verluste des allgemeinen Besten wegen zu tragen. Die Ersparnisse der Sklaven sollen in

nehme. Ein entgegengesetzter Gang von Seiten einer der beiden

) 4 6 e e n , dm. eee, ,

Sparkassen verzinset werden. Nach des Gouverneurs Meinung

van Aduard statt, nachdem vorgestern die Leiche in einem schm

wuͤrde das Maximum des Verlustes, den die Compagnie eil konnte, die Summe von . Sterl. seyn. Der 6 Wahrend des Jahres 1832 sind in den Hafen von Amster— neur hatte bereits im Namen der Compagnie 5550 Pfd. q 2246 Schiffe eingelaufen.

verliehen, und damit 124 Sklaven freigekauft; auf Al An der heutigen Amsterdamer Boͤrse waren die Russischen waren schon 1802 Pfd. Sterl. zuruͤckgezahlt worden, so daß ads im Allgemeinen weniger gesucht; es waren viele Verkäu— dem gluͤcklichsten Ersolg? der menschenfreundlichen Absigh her Russischen Anleihe von 1831 am Platze; man wollte Ostindischen Compagnie mit Grund entgegensehen konnsalch wissen, daß eine neue Russische Anleihe von zwanzig Auf Jamaika waren nach amtlichen Berichten vom Jahre onen Silber ⸗Rubel am hiesigen Platze kontrahirt werden an bis zum Jahre 1830 einschließlich 6779 Sklaven un) das Naͤhere daruͤber war jedoch noch nicht bekannt. (Vgl. diesen 3793 unentgeltlich freigelassen worden. . Urt. Ham burg.)

Niederlande. Aus dem Haag, 2. Jan. Die Staats-Couran blizirt nunmehr das Gesetz vom 29. Dezember 1832, wo das Budget der Ausgaben fuͤr das Jahr 1833 festgestellt Folgendes sind die bewilligten Summen fuͤr die einzelnen

Belgien.

Bruͤssel, 1. Jan. Der Kriegs-Minister, General Evain, ö stern Abend von hier nach Antwerpen abgereist. Der Ische Oberst Cradoc ist von dort in Bruͤssel eingetroffen.

Vorgestern hat ein Theil der Division Sebastiant seine ruͤck=

waltungszweige: ; Der Rest der Divi . 98 g ge Bewegung angetreten. er Rest der vision wartete, . , 3) Ministerlum d. ausw. Angelegenheiten 596, 200, Setzen . ale leutehante Echt aum bir . ĩ . Ministerium der ,,,, 1, 150,000 * e, ,,,, ; z f auf, ihrem 6 e n, n, , nn. ig, ahh; Jamarsch nach Frankreich nicht durch Bruͤssel kommen, sondern 6 Ministerium des Teformirten Kultus, 1336, 36h i nn . . Bis jetzt 75 Ministerium des katholischen Kultus. 06,000 . = is no 8 it folnendes Schreib A s Ministertum der Marin 6,560 oh, Der Moniteur theilt folgendes Schreiben aus Antwer— ,, , , n, , 5 In dom 30. Dez. mit. „Ich komme aus der Citadelle, in die Hintsterium des Rrüe . ö e, fo, 3593 l borch ganz besondere Beguͤnstigung Einlaß erhalten habe. 14 Hin wenn der Re, wn, Indüstti: Cb in färchtsagg Antlich Kein Köcbäuse stehs, zuftecht; : Koloni 587, 015 s Feuer verschont hat, ist durch die Gewalt der Bomben n n,, i worden. Die Kirche, die Kasernen, die Magazine, das

Zusammen .... 9,385,349 Fl. I wovon 2 Millionen verfuͤgbar bleiben sollen, bis durch ne gislative Verfuͤgungen uͤber die Anwendung dieser Summ Bestimmung getroffen seyn wird. Zur Deckung der außer öhlung, welche die Hollaͤnder mit Wall-Geschuͤtzen, welche

Ufluchtsort dienten; ich begreife nicht, wie die Ungluͤcklichen en Löchern, wo weder Luft noch Licht eindringt, haben önnen; die Luft, welche man darin einathmet, ist verpestet,

den: a) die direkten Steuern, die Accise, und Einregistrirung Ute es nicht laͤnger als 10 Minuten aushalten. Dann in die Kasematte hinab, welche der General Chassé be—

buͤhren und die anderen indirekten Steuern, als Stempel ⸗, Kan Es sind drei Zimmerchen wie Keller, mit einigen

Hypotheken- und Erbschafts-Gebuͤhren, so wie sie jetzt er hat. In dem einen

und durch weitere legislative Verfuͤgungen werden geregell! Uhlen und Tischen. . zeigte man ; . auf dem Chassés zu sitzen pflegte, und die Plaͤtze,

den, nämlich: 1) die Grundsteuer züm Haupt-Betragt n Stuhl, S/ 26, 177 Fl.; 2) die , , 3) die Patent vie Offiziere des Conseils eingenommen haben. Dicht

ren; 4) die Aceise, und 5) die Einregistrirungs-Gebuͤhren . Chassé's lag ein Stuͤck von einer Bombe des Möͤrsers; wahrscheinlich ist es dahin gebracht worden,

die andern indirekten Steuern. b) 1) Zwanzig Zusatz-Cents h acht

Haupt⸗Summe der Grundsteuer, so wie Zufatz-⸗ Cents zt General von der Große dieser Wurfgeschosse einen Be⸗ Ruͤckstaänden; 2) 75 Zusatz- Cents zu der Personen,Steue i machen. Ein wenig weiter von der Kasematte Chasse's, lange sie nach dem gegenwärtig bestehenden Gesetz erhoben G f demselben Bastion, befindet sich der Huͤgel, auf welchem diese Zusatz-Cents sollen auf 30 herabgesetzt werden, von die Hollaͤndische Fahne aufgepflanzt hatte. Dieser Ort ist Augenblick an, wo ein neues Gesetz hinsichtlich dieser Sten Kugeln und Bomben bedeckt. Ich habe zwet Hollaͤndische Kraft treten wird; 3) 50 Zusatz- Cents zu den Patent-Gebls re in der Citadelle gesehen, sie haben ihre Degen behal— mit Ausnahme derjenigen, welche von Eigenthuͤmern, Schiffe und wenn sie voruͤber gehen, praͤsentiren die Franzoͤsischen

oder Fuͤhrern von Binnen-Fahrzeugen, Barten oder Kis ten das Gewehr. Sie sind noch hier geblieben, um 5 ahr zeugen, ebergabe des Materials beizuwohnen. Die geblendeten

erhoben werden, und die nur um 25 Zusatz-Cents zu er eb ?

sind; alle diese Zusatz-Cents sollen vonn fi . 1853 . sdischen Batterigen links vön der Bresche sind noch das in dieser Hinsicht gegebene Gesetz vom 16. Juni 18 Et geblieben. Die obere Batterie der linken Face des Kraft treten wird, auf 25 festgesetzt werden; ) 25 Zusatz 6 Nr. 6, welche den Franzosen den meisten Schaden zu— zu den Accisen, die Mahl-⸗Steuer ausgenommen, und s) ] hat, war noch ganz gut erhalten; aber die untere, weiter satz Cents zu den indirekten Steuern. e) Die Ein, Aus, ende war gänzlich zerstoͤrt. Die Bresche würde erst nach Durchfuhr? Zoͤlle, das auslaͤndische Tonnengeld, die Wasser ng der Contreforts praktikabel gewesen seyn. Vierzig und Leucht-Gelder. d) Der Zoll von Gold- und Silber⸗ Iitten neben einander eindringen koͤnnen. Die Descente ren und die Einkuͤnfte der Posten und der Lotterie. e) Die äbens vor der Bresche ist ein Meisterwerk; sie hat 18 kuͤnfte von den durch das Gesetz vom 25. Mai 1816 abges s drei Tage und drei Nächte Arbeit gekostet. Die Ar—

nen Domainen Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich er Ingenieure sind in der That ungeheuer; man kann es 9 J 8. gl. Hoh nn J I greifen, wie dieselben in verhaltnißmaäͤßig so kurzer Zeit

Niederlande. f) Der Ertrag verkaͤuflicher Guͤter, außerorl

liche Einnahmen und saͤmmtliche zufaͤllige Si iner . er n n. ö. , ist heute in Bewe⸗ den i d zu leistende Wieder⸗-Erstat, ewundern.“

von den Kolonieen dem Schatz zu leist Ersta 11 Flftges giatt, Mt

200,0 lden. 7 von g n n, , eich 6 Millionen aus, um die Citadelle zu befestigen, jetzt

Aus Vliessingen schreibt man unterm 31. Dez.: „H ; ell fand hier das feierliche Leichenbegaͤngniß des im , fi sich die Zerstoͤrung derselben 12 Millionen kosten lassen.“

nig und Vaterland ruhmvoll gefallenen Contre-⸗Admirals Das Material der Citadelle hat, dem aufgenommenen In- ü. . , n ef j m gemaͤß, unter Anderem aus folgenden Gegenstaͤnden

en: 130 Kanonen, Haubitzen und Moͤrser, darunter 31 fuͤnder, 21 Zwoöͤlspfuͤnder, 11 Achtzehnpfuͤnder und 12 bdzwanzigpfuͤnder; 2008 vierundzwanzigpfüͤndige Kugeln, omben, 35090 geladene Granaten, 798, 190 Kilogr. Pulver rn, 1,200,000 Infanterie⸗Patronen, 67,380 Stoppinen. mm Doel schreibt man unterm 29. Dez.: „Nach vielen issen kann Antwerpen sich freuen; allein die Ufer der , in r ir, Die , . 5 . enden Schiffe und der Batterieen der Festung langsam e Lanxung versucht, um alles einzuäschern und zu Über . Kirchhofe bewegte, wo der Admiral neben . . dememnhen. Wer wird sie in zwei Tagen , . 6 heren Bombardement von Antwerpen gebliebenen Marine Naß die Franzosen übermorgen von hier abgehen 6 en tenante Klinkhamer und Maas beerdigt wurde, nachdem der Die Belgier an ihre Stelle treten, so muͤssen 6 . 96. rine⸗Oberst Lutsenburg an dem Grabe eine Siandrede gehall Hahl seyn, und dann tritt ein unmittelbarer Krie . Am 30sten Dez. Abends ist die Leiche des Obersten ein, denn die Hollander nähern sich auch zu Lande.

ĩ m er Doel nicht gut vertheidigt wird, so wird er bald gaͤnz⸗ Gumoens von Antwerpen auf einem Dampfboote unter Venn dier geen wen hren biceten Kin ch. 9

Geleite des Marine Lieutenants Blommerstein in Bergen Lerstoͤrt seyn. . Zoom angekommen. Der Kommandant 3 Festung? Genn Jiese ungeheure Masse von Schiffen zwischen Lillo und Lieutenant Baron van der Capellen, traf sogleich Anstaltenehéhoek in wenigen Tagen in den Grund gebohrt seyn.

Beerdigung dieses hochverdienten Militairs, welches auch Dtwerpen, 1. Jan. Man hat heute wieder mehrere

. ,, Ehrenbezeugusg sch aft in der Richtung ven Lills gehört.

Unter der Ueberschrift: De General Daine ist heute in Antwerpen eingetroffen. liest man Fol 6 seriß . n, n, n. ö 9 seiner Division voraus, welche sich nach Westwezel und

e r in h. 2. 6 aufs hochherzigste far die Lan] gegenden begiebt, um die dort stehenden Franzosen ab— teressirt, in der si lt⸗Niederland befindet, hat Ihrer Mass 1 . . j der Koͤnigin der Riederlande durch e , . Kin . n g n. , , Karten von der Mi⸗ Hoheit der Prinzessin Albrecht von Preußen 995 herrliche . enn 3 . J ; , , *. graphieen, die zum Subscriptions - Preise 1919 Fl. 70 Cu. h 166 za n an n. . . f, Werth betragen, zu Gunsten der Huͤlfsbeduͤrftigen dieses 3 . er, 9 Enn h, a e fein a7 e, des dargeboten. Jhre Majestät haben dies Geschent ang dei ß Einfloßt. ch 24 enn 3 5 , men und es hierher gesandt, indem Sie zugleich den Schah 8. . ehen 6 i , als . N. der Re⸗ ster des K. Hauses beauftragten, dee reren dieser Lithographie n ug . art Gintracht unh nie Pfand veranstalten und den Ertrag zu dem von Ihrer Maj. gebilligten z . ein i . her w han ehr det mo, des Gebers zu verwenden. Der Buchhaͤndler Bakhuyzen en ö dee. n . 6 Gebiets sind die hiesiger i nf hat dem Debit der Lithographieen uͤbernn , n, ; 3

behangenen Zimmer des Arsenals auf einem mit den Orden dem Wappen des Verstorbenen und mit der National⸗Fl geschmuͤckten Katafalk öffentlich ausgestellt worden war. San liche Militair- und Civil-Behoͤrden der Festung, worunter Vice⸗Admiral Gobius, folgten dem Leichenwagen, neben wel vier Marine⸗Obersten gingen, um die Zipfel des Leichentucht tragen; mehrere starke Truppen-Detaschements eroͤffneten Zug, der sich unter dem Kanonendonner der auf der Rhe

einzigen Ereignisse, welche inmitten so vielen Ungluͤcks

än ü, dg, gen, ö, eee, n ear r ö , , n,.

mg, ol rg, 3 Daz Portrést S Phase ft res e . die Zukunft einigen Glauben und einiges Vertrauen

Die Ereignisse haben ein großes Problem J !. ell x n,. 3 J werden ent und Jelsst, daß naͤmlich gewaltfame. Revolutio—⸗

Bande der Gesellschaft loͤsen, und alle Elemente

Die in den Hospitäͤlern von Bergen -op-Zoom beñn zerstören, statt f. sch 3 erschaffen. Schon hatte die gewesenen Kranken sind nach nöͤrdlicheren Orten Hollandé te es uns gelehrt, Rellgion und Moral uns davon bracht worden, um den Verwundeten aus der Citadelle und .

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t; aber die Erfahrung fehlte uns noch. Jetzt, Volker der Flott Platz zu machen. . sehet . i,. Wird diese furchtbare

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Lehre die Voͤlker uͤberfuͤhren, daß der Weg der Gewalt und der Unordnung zur Anarchie und zur ,,. aller Elemente des offentlichen Wohlstandes fuͤhrt? Mögen die Maͤnner, welche die Wahrheit suchen, ihre Blicke auf Europa werfen, und betrach⸗ ten, was aus den Voͤlkern geworden ist, welche durch die anti— socialen Grundsaͤtze des Insurrections- Rechtes und der Volks Souverainetaͤt zum Aufruhr verfuͤhrt worden sind. Diese Voͤlker quaͤlen sich unter den Trümmern ihres Wohlstandes. Durch die Versprechungen kuuͤhner Abenteurer und der Poͤbel⸗ Philosophen hintergangen, haben sie verloren, was sie besaßen, ohne das ö. finden, was sie suchten, und von allen den Leuten, durch welche sie nach dem Abgrund gedraͤngt wurden, sind die

meisten in der Verachtung untergegangen, wahrend noch Einige

auf den Truͤmmern des Vaterlandes aufrecht stehen, um ein leben⸗ diges Beispiel zu geben, daß sie, gut . Zerstoͤren, unfaͤhig sind, wieder aufzubauen. Das Ereigniß, dessen unsere Stadt sich in diesem Augenblick erfreut, ist ein auffallender Beweis jener Unfaͤhigkeit. Die Revolution war es, welche die furchtbare Herrschaft einer stets drohenden Festung erschuf. Die Revolution konnte diesen Widersiand nicht besiegen, und den Fremden verdanken wir den Ruhm un— serer Befreiung. Aber troͤsten wir uns; das Lebens⸗Prinzip der Gesellschaft, bei uns durch Sophisten geschwaͤcht, hat tiefe Wur⸗ zeln im Boden und kann in der neuen Monarchie wieder auf— leben Die Belgier von allen Meinungen dürfen nicht aus den Augen verlieren, daß die Vergangenheit Niemanden mehr gehört; daß die neue Monarchie, wie sie konstituirt ist, in das Europaͤische System aufgenemmen worden ist, und daß sie nicht erschuͤttert werden kann, ohne ganz Europa in Bewegung zu setzen. Frankreich ist ihr verbuͤndet durch politische Interessen und durch Familien⸗Bande, England durch Handels, Interessen. Das unabhaͤngige und monarchische Belgien muß daher jetzt be⸗ stehen, und alle Parteien muͤssen sich dieser Thatsache als einer Nothwendigkeit unterwerfen, sich um die Regierun sammeln, und unnüͤtzem Bedauern ein Ziel setzen. Es ist mehr als Zeit, daß die Partei⸗Benennungen verschwinden, daß mit der Sicher- heit das Vertrauen wieder erwache, daß die Bande der Familie und der Freundschaft ihre sanfte Herrschaft wieder antreten, und daß die Menschlichkeit, welche unsere gemeinschaftliche Mutter ist, endlich unsere Wuͤnsche, unsere Pflichten und unfere Hand— lungen leite.“ .

Der Phare sagt: „Unsere heutigen Neuigkeiten lassen sich in zwei Zeilen zusammenfassen: ie Citadelle ist von den Bel⸗ gischen Truppen besetzt, die Franzssische Armee setzt ihre ruͤck⸗ gaͤngige Bewegung fort, die Schelde bleibt geschlossen und un— ser Hafen leer.“

Deutschland.

Munchen, 2. Januar. Hiesige Blatter zeigen die schon laͤnger erwaͤhnte Ernennung des Appellations- Gerichts⸗ Praͤsidenten von Schrenk zum Minister der Justiz an. Herr von Schrenk war bekanntlich in fuͤnf Staͤnde⸗-Versammlungen erster Praͤsident der zweiten Kammer.

Hamburg, 5. Jan. Durch Staffette aus Amster dam vom zten d. M. ist hier die Nachricht von dem Abschluß einer . Russischen Anleihe daselbst eingegangen. Sie ist von den

erren Silber-Rubel, 5 pCt. Zinsen tragend, in Inscriptionen oder Certifikaten nach Wahl der Kontrahenten, uͤbernommen. Der Zinsgenuß fängt vom 1. November 1832 an, und ist weiterhin halbjährlich am 1. Mai und 1. November eines jeden Jahres faͤllig; die ersten Kontrahenten haben solchen fuͤr die ersten drei Monate vom 1. November 18323 bis 31. Januar 1833. Die Einzahlungen geschehen in drei gleichen Terminen, im Januar, Febtuar und Maͤrz d. J. Geschieht es im Februar, so muͤssen die Kontrahenten einmonatliche, wenn im März, zweimonatliche Zinsen zahlen. Die Anleihe ist in Stuͤcken von 500 Silber— Rubel eingetheilt. Der primitive Preis ist 8a pCt.

Italgen.

Neapel, 20. Dez. Se. Majestaͤt der Konig beider Si⸗ cilien haben nach Ihrer Ruͤckkehr zur Feier Ihrer Vermaͤhlung den Abgabepflichtigen die ruͤckstaͤndigen Steuern, welche weniger als 20 Ducati betragen, erlassen, und die zur jaͤhrlichen Unter⸗ stuͤtzung des Militair⸗Waisenhauses und Ausstattung von 300 Waisenmaͤdchen ausgeworfene Summe von 9000 Zulen auf

10,326 Ducati erhoͤht.

Ankona, 24. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Am 2sten Abends kam hier die Gattin des Generals Cubieres mit zwei Soͤhnen aus Paris an. Gestern gab ihnen der Delegat Mon signor Grassellini ein Gastmahl. Die Herren Palombi und Gariboldi wurden in der Nacht vom 18ten auf den 19ten ver⸗ haftet, auf der Post nach Osimo gebracht und gestern Abend wurden ihnen von der Delegation die Paͤsse nachgesendet. Die⸗ sen Morgen sind sie nach Livorno abgereist, von wo sie ihre Reise nach Marseille fortsetzen werden. Von Herrn Sesti, der gleichfalls den Befehl zur Abreise erhalten hatte, ist jetzt nicht mehr die Rede. r ist fortwährend in der Stadt, und geht ruhig seinen Geschäͤften nach. Man spricht von ei—

ner Vorstellung, die von dem Offizier-Corps des 6bsten

Regiments dem General gemacht worden sey, daß kuͤnftig we⸗ der sie, noch ihre Soldaten die Executions⸗Truppen des Papstes seyn wollten. Viele der besagten Offiziere haben eine monatliche Unterstuͤtzung fuͤr die Familie Gariboldi's unterzeichnet, welche aus dessen Gattin und sieben Kindern besteht. Es ist zu bemer⸗ ken, daß die besagten Arretirungen von Karabiniers und Fran⸗ zosen ausgefuͤhrt wurden. In der ganzen Mark und im Her zogthume Urbino ist das Jubilaͤum verkuͤndet worden, wonach die Theater in der Mitte Januars werden eroͤffnet werden. Es scheint, daß fuͤr Ankong noch nichts Aehnliches beschlossen ist. Die Ankunft des Ex⸗Mlnisters Sebastiani in Rom und die Ruͤckkehr des Englischen Ministers vom Florentiner Hofe eben dahin, giebt zu vielen Vermuthungen Anlaß. auch von einer Reduction der Gehalte aller Justiz-Beamten. Aus der Romagna wurden politische Verhaftete nach San-Leo und Civita⸗Castellana gebracht.

Turkei. Konstantinopel, 8. Dez. Das mit der Admiralität ver⸗

der sich bereits bei der Flotte in den Dardanellen befindet, und das Sandschak Alalia dem nunmehrigen Chef der Artillerie zur Verwaltung uͤbergeben worden.

Nachdem der bisherige Chef der Artillerie, Tahir Pascha, (wie bereits gemeldet) zum Kapudan-Pascha mit dem Range eines Wesirs befoͤrdert worden, hat der Sultan dagegen den bis herigen Ober⸗Befehlshaber der Flotte, Halil⸗Rifaat⸗Pascha, zum

Chef der Artillerie ernannt. Der Sultan hat nun auch die Statthalterschaft Karamanien unter die Verwaltung des zum Wesir erhobenen Pascha gestellt, der

schon fruͤher, als ihm der Befehl wurde, sich zur Armee zu begeben,

2. u. Comp. im Nominal⸗Belaufe von 20 Millionen

Man spricht

bundene Sandschak von Gallipoli ist dem neuen Kapudan Pascha,

die Verwaltung der mit den Sandschaks Uzeir und Beilan vereinigten Statthalterschaft Adang erhalten hatte. Dagegen ist der bishe— rige Statthalter von Karamanien, Alisch Pascha, nach Gallipoli beschieden worden. Die Statthalterschaft Tripoli in Syrien, die der Letztgenannte ebenfalls verwaltete, bleibt erledigt, so wie auch die von Seide, Jerusalem und Nablus. Sie sind provisorisch dem Groß⸗Wesir untergeordnet. ;

Der Moniteur Ottoman beg jetzt ebenfalls, auf eine an ihn ergangene Aufforderung, die offizielle Anzeige von Seiten der Russischen Regierung, wonach die im . sich aufhaltenden Polen, welche an der Insurrection keinen Theil ge⸗ nommen haben, um die Erlaubniß entweder zur Verlaͤngerung ihres Aufenthalts oder zur Ruͤcklehr in das Koͤnigreich nach⸗ suchen solleu. ö 64 f.

Am 29sten v. M. brach in dem Stadtviertel von Sagrid⸗ schihlar Feuer aus, und ungeachtet der schnell herbeigeeilten . . 10 Wohnhaͤuser und 12 Buden ein Raub der

ammen. ; .

Inland.

Berlin, J. Jan. In der Sitzung der geographischen Ge⸗ n, am S. Jan. las Herr Dr. Mey en die Fortsetzung seiner Abhandlung uͤber die Hochebene im suͤdlichen Peru. * Herr Professor Ritter hielt einen Vortrag uͤber Moorcrofts neue Reise durch Hoch⸗Asien, und die dabei gemachten Entder— kungen. Herr Professor Zeune sprach über die Ürsache ber Stuͤrme im Chinestschen Meere, was zu mehreren Erörterungen Anlaß gab. Herr Dr. Hörschelmann las eine Abhandluͤn des Oberlehrers Herrn Dr. Droysen uͤber Alexanders Zuͤge dur Turan vor. Herr Professor Ritter theilte einen Auszug aus der neuesten Nachricht der Van-DiemensLand⸗-Compagnie aber das Land und die Bestrebungen jener Gesellschaft mit und legte das Original⸗Werk zur Ansicht vor. Herr Major von Oesfeld theilte ein lithögraphirtes Verzeichniß der besseren Nie— derlaͤndischen Karten mit; ferner machte derselbe mit den neu erschienenen Blättern der Reimannschen Karte von Deutschland, Nr. 191, enthaltend Ratibor und Rybnick, und Nr. 130, ent⸗ haltend Muskau und Spremberg, so wie mit den Jahrgängen der Edinburgh Review 1815 bis 1831 ein Geschenk.

Der General der Infanterie, Freiherr von Muffling, ist am 1sten d. M. von Achen nach Krefeld zuruͤckgekehrt.

In dem gegenwartigen Winter Semester befinden sich auf der Koͤnigl. Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms-Universität zu Bonn Sog Studirende, namlich 107 evangelische Theologen (S6 Inländer und 21 Ausländer); 224 katholische Theologen (211 Inländer und 13 Ausländer); 231 Juristen 207 Inlaͤn⸗ der und 26 Auslaͤnder); 129 Mediziner 122 Inländer Und 7 Ausländer); 106 Philosophen und Kameralisten (90 Inlaͤnder und 16 Auslaͤnder) und 12 nicht Immatrikulirte.

Am 30. Dez. Abends gegen 5 Uhr wurde in Bonn am ostlichen Himmel eine Feuerkugel wahrgenommen. Mit einer scheinbaren Große, die derjenigen des Vollmondes nahe kam, auch mit einem diesem Weltksrper ähnlichen Lichte zeigte sie sich zuerst, bewegte sich mit großer Geschwindigkeit senkrecht nieder, nahm dabei an scheinbarer Große ab, aber an Intensitaͤt des Lichtes zu, welches eine mehr gelbe Farbe bekam, und zerplatzte endlich, ehe sie dem Horizont nahe gekommen war, in Bruch⸗ stuͤcken und Funken; ein groͤßeres Bruchstuͤck blieb im Fallen etwas hinter den kleinen Fragmenten und Funken zuruͤck. Von einer feurigen Bahn des Meteors war nichts zu sehen. Eben so wenig ward eine Detonation vernommen. .

Aus Stralsund schreibt man, daß ungeachtet in dem dortigen Regierungs- Bezirke, in Folge des oftmaligen plötzlichen Wechsels zwischen Frost und Regenwetter, so wie der dicken neblichten Luft, die Krankheitsfälle sich im Laufe des v. Ms. sehr vermehrt haben, die Mortalitaͤt im Ganzen doch nicht uͤber das ge⸗ wöhnliche Maß hinausgegangen ist. Das Scharlachfieber hatte sich sehr ausgebreitet und an manchen Orten sogar einen epidemischen Charakter angenommen, jedoch nur in milden Formen. In die Häfen von Stralsund, Greifswald und Wolgast sind im Dan. 21 Schiffe ein, und aus den beiden letztern Hafen

chiffe ausgelaufen.

Meteo rologische Beobachtung.

1833 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6. Januar. 6 ö 2 Uhr. 10 uhr. ] ann,, Luftdruck 342. Var pa. . * par za2. Par. Puellwarme 7,0 0 R. Luftwärme 8,9 R. 4,40 R. 6.4 96 R. ö Tbaupuntt 9,40 5. 7 ,“ JR. 8,0 i Plufwarme. (,“ R. Di ft. 99 *r 72 pẽt. 89 pCt. Bodenwaͤrme 1,0 0 R. i, s, s, där, wan Geer . Wolkenzug iederschlaa 0.

Berliner Börse. Den 7. Januar 1833.

Amtl. Fonds und Geld- Cours. Zettel. (Preussbs. Cour.)

St. · Schuld- Sch. I I 335 851 IGrosohrz. Pos. do. 41 8997 Er. Engl. Anl. 18.5 1ih3 Qetpr. Pfandbr. 4 98 973 Er. Engl. Anl. 225 103 Bomm. PEfandbr. 4 104 103 Er. Engl. Obl. 30. 4 S6 Kur u. Neum. de] 4 1055 104 Prim. Schd. See;. 515 51 Schlesische de. 4 165 Eurm. Obl m l. CG. 4 92. 915 bet. G. d. -u. N. 35 Neum . Int. Sch do. 4 91 2. Seh. d. Kru. N, 56 Berl. Stadt- Oblig. 4 294

Königab. do. I 8982 Holl, vollw. Duk. 183 Elbinger do. 4 Nene do. 19 Hanz? do. in Th. 34 Friedrichsd'or. . 1535 13 Westpr. Pfandbr. 4 97. 966 IDisconto..... 311 41

Auswärtige Börsen. Ame terdam, 2. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 415. 5z neue do. 773. Kanz-Bill. 133. 63 gs Krus (r. iss) gi. C. isi) Sor. Gebt 3 Spun. a2.

652. 222 IHamburg. 5. Januar. . Oest. 58 Met. Sz. 43 dor iz. Bank- Actien 11831. Runs. Engl. S9II. Preuss. Prim. Sch. 1915. Posn. 1141. oz Net. Ss 3 16 ie 2 * n 1899. Part. Ohl tas . 3 Met. S . 42 53. Loose zu IJ. 1893. Part. Obl. R. Bank eien 1735. ]

Königliche Schau spiele. Dienstag, 8. Jan. In Opernhause: Die Kirmeß, Oper in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Taubert. Hier— auf: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen, fuͤr die hie⸗ sige Königl. Daß eingerichtet und in Scene gesetzt von den

Kaiserl. Roͤnigl. Solo⸗ aͤnzerinnen Therese und Fanny Elsler. . 7 .