Kr.
.
nn,, . 6 63 2 * dan, . 4
. x M 66
,
wendigkeit dessen, was es sowohl zu Aufrechthaltung des Frieden, als fuͤr die Ehre und Sicherheit Spaniens that, einzuseben. Diese aufrichtige und vollstaͤndige Erläuterung konnte nicht ermangeln, das Londoner Kabinet zu befriedigen, das bei diesem Anlasse so wie bei so manchem anderen im Laufe dieser peinlichen Erßrterung der Rechtlichkeit des Spanischen Hofs seine Huldigung zollte, und die Englische Regierung bestäͤtigte hierauf nicht nur ihre früheren Ver⸗ sprechungen, sondern gab auch spaͤterhin sowohl mündlich als schrift⸗ lich neue, höͤchst feierliche Versicherungen von der groͤßten Bestimmtheit „aufs redlichste eine genaue und unbedingte Neutralität“ unter der einzigen Bedingung zu beobachten, daß die andern Maͤchte von Eu⸗ ropg, und namentlich Spanien, eben so wenig bei diesem Streite interveniren wurden. Dies war neuerdings in Bezug auf diese Frage die gengue und bestimmte Erklaͤrung, die im Namen S. Britischen Masestaͤt durch Ihren Gesandten in Madrid in einer Note vom 3. Juni d. J. gemacht wurde, und die Antwort, die er von Sr. Ex⸗ cellenz dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Katholi⸗ schen Majestaͤt am 41ten desselben Monats erhielt, ist ein auffallen⸗ der Beweis der Deferenz Sr. Majestdt fuͤr England, und des leb= haften Wunsches, die Achtung und das Vertrauen dieser Macht durch ihre Aufrichtigkeit zu verdienen, womit sie ohne Umschweife die Be⸗ weggründe und den . Zweck der neuen Entschließungen Spaniens entwickelt hatte, Entschließungen einer weisen Voraussicht, die ihrem Wesen nach friedlich, und zurch die unerwarteten Maßregeln, welche die anglische Regierung selbst ergriffen hatte, nnerlaͤßlich geworden sind. — Der unterzeichnete hat gewiß nicht nöthig, hier die ,, Genguigkeit hervorzuheben, mit welcher Se. Katholische Majestat die Neutralitaͤt Spaniens unter den mit England ausgemachten Bedingungen und Ausdrücken beobachtet hat, ünd durch ihre ün⸗ terthanen beobachten ließ. Es durfte hinreichend seyn zu bemerken, daß das Betragen der Spanischen Regierung in dieser Hinsicht die Lobspruͤche der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt verdient hat, und daß man ihr nicht die geringste direkte oder indirekte Verletzung vorwerfen kann, und dies rotz des Umstandes, daß die Feinde der Portugiesischen Regierung Spanien mehrmals, sowohl zu Porto als auf dem Meere, gerechte und ernste Beweggründe an die Hand gegeben haͤtten, das Recht der Repressalien gegen sie zu gebrauchen, wovon Se. Katholische Majestaͤt in ihrer ausneh⸗ menden Mäßigung und in dem Vertrauen sich enthalten hat, daß England, bei der Wirklichkeit und der so auffallenden Größe dieser Beschwerden, seiner Ankündigung zufolge, fuͤr Mittel, den⸗ selben zu steuern, sorgen wurde. Spanien hatte zum Lohne fur eine so getreue Erfuͤllung seiner Verpflichtungen vollen Grund zu glau⸗ ben, daß das Londoner Kabinet die von ihm eingegangenen Ver⸗ pflichtungen nicht mißkennen wurde. Es erwartete, daß die Briti⸗ sche Regierung — durch Erfahrung uber die Kunstgriffe belehrt und enttaäuscht, zu welchen die Agenten Dom Pedro's im November des vorigen Jahres ihre zufiucht genommen, um trotz der Protestation des General⸗Konsuls von Portugal, auf eine in voller Kraft vestehende Parlaments-Akte gestuͤtzt, den peremtorischen Befehl der Lords der Schatzkammer ausfertigen zu lassen, die Schiffe in Freiheit zu setzen, welche gegenwartig die Hauptmacht des besagten Prinzen ausmachen, — sich endlich, wie Spanien so oft nachgesucht hat, bereit gezeigt hatte, die Englischen Gesetze anzuwenden und wirksam zu machen, welche die Equivirung und Ausruͤstung von Kriegsschiffen, so wie jede Rekrutirung oder Anwerbung in dem vereinigten Königreiche, mit der Bestimmung zur Begehung von Feindseligkeiten gegen ein mit Sr. Britischen Majestaͤt im Frieden besindliches fren des Land, streng verbieten. Inzwischen hat Se, kathvlische Majestaͤt mit Bedauern vernommen, daß man seither nicht aufgehört hat, aus London, und selbst aus mehreren militaicischen Häfen von Großbritanien, unter den Augen der Beborden, Verstaärkungen an bͤffentlich angeworbenen O fizieren, Unter⸗-Offizieren, Soldaten und Matrosen, an Pferden, Waffen und Munition aller Art, die ebenfalls bei hellem Tage ein⸗ geschifft wurden, und kurzlich noch ein großes fuͤr den Krieg ausge— ruͤstetes Schiff, nach Porto ohne die geringste Abhaltung abzuschit⸗ ken, so daß nicht nur die Unterthanen Sr. Britischen Maj. bereits die Reihen einer der kaͤmpfenden Parteien in Portugel, zum großen Nachtheil der andern bedeutend verstaͤrken, sondern es ist auch die Scemacht Dom Pedro's der Wirklichkeit nach, sowohl in dem Material als in dem Personal der Ausruͤstung aller Schiffe, ohne Ausnahme so jusammengesetzt, daß sie nur als Englische Scemacht betrachtet werden kann. Diese von einer so großen Zahl von Eng— lisch'n Unterthanen gegen die Neutralitaͤt ihres Landes veruͤbten Verletzungen sind so wirklich bestehend, so andauernd und so faktisch bestimmt, daß sie keiner andern Beweise beduͤrfen, als derjenigen ihrer nur allzu offenbaren Notoritaͤt; und so groß auch der Drang und das Bestreben Sr. Katholischen Majestaͤt seyn mogen, dahin zü gelangen, die Beweggründe der Abwesenheit jeder Regierungshand⸗ lung Sr. Britischen Majestaͤt zur Vertzinderung dieses Verfahrens zu durchschanen und sich zu erklären, so kann fis doch dieselben nicht begreifen. Sie wuͤnscht gleichwohl lebhaft hieruͤber belehrt zu werden, um so mehr, als die Regierung Sr. Britischen Majestaͤt einsehen muß, daß der offenbare Widerspruch, der zwischen dieser offenen Dul⸗ dung und den Verpflichtungen besteht, welche ihr deren „pünktliche und unbedingte“ und „feierlich versprochene“ Neutralität auflegt, nothwendig ein Gefuͤhl der Besorgniß und des Kummers bei dem Spanischen Kahinette erwecken müßte. Se. Kathol. Majestaͤt hat in der That mit Schmerz gesehen, daß ihre Besorgnisse und Er⸗ mahnungen von der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt nicht ge⸗ würdigt wurden, und was sie am meisten bedauert hat, ist, daß der ununterbrochene Beistand, welchen die Feinde der Portugiesischen Regierung von England und Frankreich erf a, der Unternehmung des Dom Pedro taglich mehr den Charakter eines fremden Einfallt aufdruͤcke, der auf eine grausame Art die Lage der Portugiesischen Regierung erschwert, und die Nation in ihrer gesetzmaͤßigen Ver⸗ theidigung zur Erbitterung und zur Wuth der Verzweiflung treibt, und der schon durch seine Natur und die Gewalt der Dinge in Spanien eine Gaͤhrung in den Gemuͤthern und ein wenigstens ent⸗ schuldigbares Gefühl des National-Mißtrauens gegen die Fremden erzeug? hat, das dahin strebt, selbst die Handlungsweise der Regie⸗ rung ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Es ist sonach unmzglich, nicht anzuerkennen, daß dieser Beistand en rt die einzige Ursache der Verlaͤngerung des Buͤrgerkrieges ist, daß die Unternehmung Dom Pedro's keine andere Bedingung der Krast und der Dauer, feine andere Hoffnung und keine anderen selbst defensiven Mittel mehr bat, als die Unterstüͤtzung, die ihm von Außen her, in Gemaͤßheit einer dem Prinzip nach (ben so ungesetzmaͤßigen, als in Portugal im höchsten Grade gehaͤssigen und unpopulairen Allianz mit einigen aufbrausenden und ehrgeizigen Fremden, zukommt, die durch den
*
bloßen Umstand, daß sie an diesem Streite Theil nehmen, nur das
erreichen, daß sie die Fahne, welche sie umgeben, und die Sache,
welche sie aufrecht zu erhalten und zu befestigen vorgeben, den Por⸗ tugiesen immer verhaßter machen, und zu großem Blutvergseßen Anlaß geben. Sollte sich wohl England immer unempfindlich bei einem so schauderhaften Zustande der Dinge jeigen, woraus noth⸗ wendig eine ,, n, . Billigung von feiner Seite hervorginge? Kann es den einstimm gen Ruf einer ganzen Nation nicht hoͤren wol⸗ len, die mit lauter Stimme verlangt, daß man ihre Rechte, ihre Unabhängigkeit und den Koͤnig einer Wahl nach den Grundgefetzen des Königreichs achte? Hat nicht die Englische Regierung felbst, vor wenigen Mongten, in einer ihrer Mittheilungen an das Spanische Minssterium feierlich folgende merkwürdige Aeußerung gemacht: „Daß die Unabhaͤngigkeit Portugals ein Wort ohne Sinn werden würde, wenn der Souvergin dieses Landes seinen Thron nicht sciner Geburt, nicht der unterstuͤtzung der Nation, sondern fremden Ba⸗ jonnetten verdanken sollte?“ HDiese Acußerung ist, man muß es ge⸗ stehen, voll Vernunft und Wahrheit; damit sie nun aber in ihrer Anwendung auf Portugal irgend eine Bedeutung und einen wirk- lichen Werth erhalte, so ist wesentlich nöͤthig, daß England eben so wie Spanien gewissenhaft und redlich die Grundsäͤtzt und Folgt⸗ rungen aus derselben als gleichfsrmige und unveraͤnderliche Vör= schrift seines Betragens gegen die beiden streitenden Parteien an— nehme. Ein entgegengesetzter Gang von Seiten einer der beiden
neutralen Maͤchte wuͤrde aus dem Gebiete des Nechts und der Un⸗ parteilichkeit heraustreten, um unter die Herrschaft der Laune und der Tyrannei zu fallen, welche, indem sie die andere Macht von ih⸗ rer einfachen und regelmaͤßigen Richtung abbraͤchte, sie vielleicht jwaͤnge, in Betracht ihrer inneren Lage Einfluͤssen zu gehorchen, die aufs höchste im Widerspruche staͤnden mit ihren Wuͤnschen sowohl als mit dem Zwecke, an dessen Erreichung allen Maͤchten, und beson⸗ ders Spanien und England, so aͤußerst viel gelegen ist — naͤmlich Portugal eine wirkliche und dguernde Ruhe, so wie den friedlichen Vollgenuß seiner Rechte zu fichern, indem man diesem Königreiche die Stelle wieder einraͤumt, die ihm in dem Systeme des Europaͤi⸗ schen Gleichgewichts gebuͤhrt, — einem Systeme, das gegruͤndet und garantirt wurde durch die diplomatischen Akte, an denen es in Ge— meinschaft mit den andern Maͤchten als unabhaͤngiger Staat Theil nahm, nach dem es mit ihnen glorreich dazu beigetragen hatte, den Kontinent von der schauderhaftesten militairischen Unterdruͤckung zu befreien. Die Berichte, welche der Regierung Sr. Großbritanischen Majestaͤt ohne Zweifel durch ihre Kommissarien in Portugal erstattet wurden, mußten dieselbe in Stand setzen, alle Nachtheile der schwer e definirenden Lage zu erkennen, in welcher sich gegenwaͤrtig Eng⸗ and seinem aͤltesten Verbündeten gegenuber befindet. Ein schlaͤgendes Beispiel davon findet Se. Kathol. Maijestaͤt in der Thatsache der neu— lichen ploͤtzlichen Wiedereinfahrt der Britischen Escadre in den Tajo, ungeachtet des Belagerungsstandes von Lissabon, und ungeachtet die Englische Regierung nach ihrem foͤrmlichen Anerkenntnisse durchaus kein Recht hat, gegen den Willen der bestehenden Regierung daselbst ihre Stemacht aufgestellt zu lassen. Der Unterzeichnete kann Sr. Excellenz dem Herrn Prinzipal-Staats⸗-Seeretair nicht verhehlen, daß seine Regierung schmerzlich betroffen war, als sie dieses Ereig⸗ niß vernahm, gegen das der Unterzeichnete, seiner Pflicht gemaͤß, hier eine foͤrmliche Protestation im Namen des Koͤnigs, seines Herrn, aussprechen muß, um so mehr, als nach der Ansicht des Kabinets von Madrid diese militairische Demonstration durch Motive veran— laßt ward, die, weit entfernt, den Charakter eines wahren Klaggrun⸗ des der Britischen Regierung gegen die Portugiesische darzubieten, vielmehr Sr. Kath. Majestaͤt das Recht gaͤben, daruͤber Erlaͤuterun⸗ gen vor dem Lissaboner Hofe zu fordern, weil der gewaltsame Tod eines Spanischen Unterthanen — der keinesweges im ausschließlichen persßnlichen Dienste irgend eines Englischen Unterthanen stand — die einzige Ursache ist, die zur Rechtfertigung der Nuͤckkehr der Britischen Escadre in den Tajo angegeben wurde. So sehr aber Se. Kath. Maj. diesen traurigen Vorfall beklagt, so kann der König, mein Herr, doch nicht umhin, guf die Umstaͤnde zu! Gunsten der Portugiesischen Re⸗ gierung Ruͤcksicht zu nehmen, besonders zu einer Zeit, welche von den jenes Land beunruhigenden, von außen hereingebrachten politi⸗ schen Bewegungen in so heftiger. Gaͤhrung sich befindet. Ueberdies kann Se. Katholische Majestaͤt nicht aus dem Auge verlieren, und der Unterzeichnete kann es nicht oft genug wiederholen, daß die end— lose Fortdauer des Buͤrgerkrieges in einem benachbarten, in so vie⸗ len Ruͤcksichten mit Spanien verbuͤndeten Königreiche eine jener ern⸗ sten Fragen ist, deren Gefahren die ganze Spanische Nation voraus⸗ ehen und berechnen kann, so daß man, ihnen bei Zeiten begegnend, im Interesse der Menschlichkeit selbst vermeiden muß, die Reizbarkeit der Massen dadurch aufzuregen. Aus diesen Gruͤnden glaubt die Regierung Sr. Katholischen Majestaͤt noch einmal eine Appellation an die Rechtlichkeit und die Freundschaft der Regierung S. Groß⸗ britanischen Majestaͤt machen und sie beschwöoͤren zu muͤssen, endlich mit ihr gemeinsam die Mittel an die Hand zu geben, um den Leien ein Ziel zu stecken, welche ein verabscheu⸗ ungswerther Angriff mit seinem traurigen Gewichte auf dem ungluͤcklichen Portugal lasten laͤßt, woraus noch so viele peinliche Verwickelungen und Diskussionen sich ergeben koͤnnen. Se. Kathoö⸗ lische Majestaͤt hegt die Hoffnung, daß die Regierung Se. Groß⸗ britanischen Majestat sich nicht unempfaänglich für ihre so offen und freimuüthig ausgedruckten Wuͤnsche zeigen wird. Se. Majestaͤt setzt den höchsten Werth darauf, das Vertrauen und die Ächtung ihres Erlaguchten Alltirten, des Koͤnigs von Großbritanien, so wie die engste Vereinigung zwischen den beiden Regierangen zu erhalten. Alle Bemuhungen der Spanischen Regierung werden dahin gerich— tet seyn, jenes Vertrauen einzufloͤßen ünd jene Vereinigung zu be⸗ festigen. Möchten diese Hoffnungen sich auf eine gluͤckliche und fuͤr die beiden Regierungen befriedigende Weise . und mochte der Gang, den die Regierung Sr. Großbritanischen Majestaͤt ein⸗ schlagen wird, es dem Unterzeichneten bald moglich machen, sich dem Posten, auf den das hohe Vertrauen seines Erlauchten Sou⸗ verains ihn eben erst berief, mit der Gewißheit zu widmen, die Bande der Freundschaft zwischen den beiden Monarchieen noch en⸗ ger zu knuͤpfen. Einer seiner heißesten Wuͤnsche wird erfuͤllt seyn, wenn er dieses mit den Intentionen Sr. Katholischen Majestaͤt und mit den Interessen seines Vaterlandes so sehr im Einklange stehende Ziel n n, erreichen kann. Indem der Unterzeichnete die ge— enwaͤrtige offizielle Mittheilung an den Herrn Viscount Palmer⸗ on, Staats⸗Sexcretair Sr. Großbeitanischen Majestaͤt im Departe⸗ ment der auswaͤrtigen Angelegenheiten richtet, erfullt er die ihm von der Regierung Sr. Katholischen Majestaͤt auferlegten Pflichten und ergreift ꝛc. London, 7. Nov. 1832. Zea⸗Bermudez.“
Ein Korrespondent des Courier, der sich J. C. S. unter— schreibt, versichert auf die entschiedenste Weife, das Ministerium habe nunmehr die Einfuhrung der geheimen Abstimmungs⸗-Weise bei den Parlaments-Wahlen beschlossen, und Lord John Russell werde diese Maßregel zu Anfange der neuen Session in Antrag bringen, indem diejenigen Faͤlle, wo die ministeriellen Kandidaten bei den jetzigen Wahlen den Tories haͤtten unterliegen muͤssen, lediglich der Bestechung zuzuschreiben seyen. Zu bemerken ist auch, daß der Globe und die Times, welche Blatter gegen— waͤrtig am haͤufigsten Mittheilungen von der Regierung erhalten, sich weder der geheimen Abstimmung, noch den dreijährigen Par— lamenten abgeneigt zeigen, und ersterer noch uͤberdies darauf hin— weiset, es lasse sich unter den gegenwartigen Umstaͤnden nicht vermuthen, daß ein Parlament seine ganze siebenjaͤhrige Dauer zuruͤcklegen werde.
Als ein Beispiel von der jetzigen Schnelligkeit des Reisens in England erzaͤhlt der Globe, daß Lerd Londonderry waͤhrend der letzten Parlaments⸗Session eines Abends noch im Oberhause gesprochen und am naäͤchsten Abende sich schon an der Schwelle seines Wohnsitzes in der Grafschaft Durham, 250 Englische Mei— len von London, befunden habe.
Aus einem amtlichen Schreiben der Ostindischen Compagnie an den Gouverneur von St. Helena, Hrn. Walker, ersieht man, daß die genannte Compagnie die Befreiung der Sklaven ernstlich will. Indem sie alle dahin zielenden Maßregeln dem Gouver— neur auf das Angelegentlichste empfiehlt, bemerkt sie, daß es uͤbri⸗ gens nicht mehr als Recht sey, die Pflanzer zu entschaͤdigen. Es soll ein Ausschuß, zur Haͤlfte von der Regierung und zur Hälfte von den Pflanzern gewaͤhlt, gebildet wer— den, um den den Letzteren zu bewilligenden Schaden-Ersatz in baarem Gelde zu ermitteln. Wenn dieses geschehen, soll ein Sklave freigelassen werden, sobald er, oder ein anderer fuͤr ihn, die ihm auferlegte Summe bezahlt oder ab— arbeitet. Damit er aber letzteres konne, hoffe man, es werde ihm sein Pflanzer die dazu noͤthige Zeit bewilligen. Wenn ein Sklave nicht im Stande ist, sich freizukaufen, so wolle die Compagnie ihm Geld leihen, so wie sie auch geneigt sey, in Fallen, wo Unvermögen oder Sterbefaͤlle die Ruͤckzahlung solcher Anleihen verhindern, dergleichen Verluste des allgemeinen Besten wegen zu tragen. Die Ersparnisse der Sklaven sollen in Sparkassen verzinset werden. Nach des Gouverneurs Meinung
dem gluͤcklichsten Erfolge der men
165 Ministerium des Krieges
ö 7 7 7
. wuͤrde das Maximum des Verlustes, den die Compagnie ei könnte, die Summe von 10,000 Pfÿ. Sterl. seyn. Der &. Wahrend des Jahres 1832 sind in den Hafen von Amster— neur hatte bereits im Namen der Compagnie 5550 Pfd. Gn 2246 Schiffe eingelaufen. R
verliehen, und damit 126 Sklaven freigekauft; auf A An der heutigen Amsterdamer Boͤrse waren die Russischen
waren schon 1802 Pfd. Sterl. zuruͤck it worden, so dasnds im Allgemeinen weniger gesucht; es waren viele Verkaͤu— , ,,, . nnn. win e Russischen Anleihe von 1831 am Platze; man wollte mich wissen, daß eine neue Russische Anleihe von zwanzig
. Silber⸗Rubel am hiesigen Platze kontrahirt werden das Naͤhere daruͤber war jedoch noch nicht bekannt. (Vgl.
rt. Ham burg.)
k ruͤssel, 1. Jan. Der Kriegs-Minister, General Evain, stern Abend von hier nach Antwerpen abgereist. Der sche Oberst Cradoc ist von dort in Bruͤssel eingetroffen.
Ostindischen Compagnie mit Grund entgegensehen konm Auf Jamaika waren nach amtlichen Berichten vom Jahre an bis zum Jahre 1830 einschließlich 6779 Sklaven um diesen 3793 unentgeltlich freigelassen worden. Niederlande. Aus dem Haag, 2. Jan. Die Staats-Couran blizirt nunmehr das Gesetz vom 29. Dezember 1832, wu das Budget der Ausgaben fuͤr das Jahr 1833 festgestellt 3 sind die bewilligten Summen fuͤr die einzelnen? orgestern hat ein Theil der Division Sebastiani seine ruͤck⸗ 6 . 125 00 dJ ige Bewegung angetreten. Der Rest der Division wartete, 27) Staai s Setrẽtariat und Ober⸗Kollegien 572 Sah k n . 6 , . ö i r n J nnn n , . ; Indo des Gengral-Lieutenants Schramm wird auf ihrem Yrin terium des n ih ʒhh (! Idmarsch nach . ö . H Ministerium des reformirten Kultus. 1,330,000 — Straße . . . , . is jetz . WMinisterium des katholischen Kultus, h 0h. = se arch n, theilt pol endes Schreiben aus Antwer— 33 Ministerium der Marine 6, 00 Hoß . . D ä, , 9) Ministerium der Finanzen 21,621, 84 M om z0. Den mit. Iich , , r A , durch ganz besondere Beguͤnstigung Einlaß erhalten habe. an ge gd st ein furchtbarer Anblick. Kein Gebaͤude steht aufrecht; 9 ö as Feuer verschont hat, ist durch die Gewalt der Bomben 587.015 worden. Die Kirche, die Kasernen, die Magazine, das Zusammen . . . . 49, 385,849 Fl.
al liegen in Truͤmmern; hier sind Batterieen demontirt, wovon 2 Millionen verfuͤgbar bleiben sollen, bis durch ne zie festesten Blendungen zerschmettert worden. Bei der gislative Verfuͤgungen uͤber die Anwendung dieser Summesche, zwischen den Traversen und dem Wall, ist eine tiefe Bestimmung getroffen seyn wird. Zur Deckung der außercgshöhlung, welche die Hollander mit Wall-Geschuͤtzen, welche lichen Beduͤrfnisse, die sich im Laufe des Jahres 1833 dan den Franzosen demontirt worden waren, ausgefüllt haben. mochten, ist eine Summe von 500,009 Fl. zur Verfuͤgune Bombe war auf die Schlachterei gefallen, und der Sturz Koͤnigs gestellt worden, die von dem Ueberschuß, der von Gebaͤudes hatte drei Kuͤhe getoͤdtet; vier andere, welche noch fuͤr das Ausgabe-Budget desselben Jahres bewilligten Surn, konnten nur mit groͤßter Muͤhe gerettet werden. Ich war vielleicht uͤbrig bleiben mochte, vor allen anderen bezogen den Kasematten, welche den Soldaten waͤhrend der Belagerung den soll. Was sich auf diese Weise nicht ergiebt, soll unter die Zufluchtsort dienten; ich begreife nicht, wie die Ungluͤcklichen ben des naͤchsten Jahres mit aufgenommen werden. Zur Bestressesen Löchern, wo weder Luft noch Licht eindringt, haben der in obigem Budget enthaltenen Ausgaben sollen angewand h soͤnnen; die Luft, welche man darin einathmet, ist verpestet, den: ) die direkten Steuern, die Accise, und Einregistrirung unte es nicht laͤnger als 10 Minuten aushalten. Dann bühren und die anderen indirekten Steuern, als Stempel⸗, Kan in die Kasematte hinab, welche der General Chasssé be— Hypotheken- und Erbschafts-Gebuͤhren, so wie sie jetzt e hat. Es sind drei Zimmerchen wie Keller, mit einigen und durch weitere legislative Verfuͤgungen werden geregelt suͤhlen und Tischen. In dem einen Zimmer zeigte man den, nämlich: 1) die Grundsteuer zum Haupt-Betragt den Stuhl, auf dem Chasssé zu sitzen pflegte, und die Platze, S, 26,177 Fl.; 2) die Personen⸗Steuer; 3) die Patent⸗ CM die Offiziere des Conseils eingenommen haben. Dicht ren; 4) die Accise, und 5) die Einregistrirungs-Gebuͤhren der ö. Chassé's lag ein Stuͤck von einer Bombe des die andern indirekten Steuern. b) 1) Zwanzig Zusatz⸗Cents ; Möoͤrsers; wahrscheinlich ist es dahin gebracht worden, Haupt-Summe der Grundsteuer, so wie 2 Zusatz⸗Cents zun m General von der Groͤße dieser Wurfgeschosse einen Be⸗ Ruͤckständen; 2) 75 Zusatz-Cents zu der Personen⸗Steue u machen. Ein wenig weiter von der Kasematte Chasse's, lange sie nach dem gegenwärtig bestehenden Gesetz erhoben auf demselben Bastion, befindet sich der Huͤgel, auf welchem diese Zusatz-Cents sollen auf 30 herabgesetzt werden, von die Hollaͤndische Fahne aufgepflanzt hatte. Dieser Ort ist Augenblick an, wo ein neues Gesetz hinsichilich dieser Sten Kugeln und Bomben bedeckt. Ich habe zwei Hollaͤndische Kraft treten wird; 3) 50 Zusatz-Cents zu den Patent-Gebihhiere in der Citadelle gesehen, sie haben ihre Degen behal—
mit Ausnahme derjenigen, welche von Eigenthuͤmern, Schiffsh und wenn sie voruͤber gehen, praͤsentiren die Franzoͤsischen ten das Gewehr. Sie sind noch hier geblieben, um
oder Fuͤhrern von Binnen-Fahrzeugen, Barken oder Kö — erhoben werden, und die nur um 25 Zusatz-Cents zu erh bergabe des Materials beizuwohnen. Die geblendeten sind; alle diese Zusatz- Cents sollen vom 1. Mai 1853 an, Pischen Batterien links vön der Bresche sind noch das in dieser Hinsicht gegebene Gesetz vom 16. Juni 185 Etzt geblieben. Die obere Batterie der linken Face des Kraft treten wird, auf 25 festgesetzt werden; ) 25 Zusatz l s Nr. 56, welche den Franzosen den meisten Schaden zu⸗ zu den Accisen, die Mahl-Steuer ausgenommen, und 3) M hat, war noch ganz gut erhalten; aber die untere, weiter sa-Lents zu den indirekten Steuern. c) Die Ein- Aus, ende war gänzlich zerstoͤrt, Die Bresche würde erst nach Durchfuhr Zoͤlle, das auslaͤndische Tonnengeld, die Wasser, ng der Lontreforts praktikabel gewesen senn. Vierzig und Leucht-Gelder. d) Der Zoll von Gold- und Silber- haͤtten neben einander eindringen koͤnnen. Die Descente ren und die Einkuͤnfte der Posten und der Lotterie. e) Die äbens vor der Bresche ist ein Meisterwerk; sie hat 18 kuͤnfte von den durch das Gesetz vom 25. Mai 1816 abge s drei Tage und drei Naͤchte Arbeit gekostet. Die Ar— nen Domainen Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich er Ingenieure sind in der That ungeheuer; man kann es Niederlande. f) Der Ertrag verkaͤuflicher Guͤter, außerot greifen, wie dieselben in verhaͤltnißmaßig so kurzer Zeit liche Einnahmen und saͤmmtliche zufällige Gewinnste. g) hrt worden sind. Die ganze Stadt ist heute in Bewe— von den Kolonieen dem Schatz zu leistende Wieder-Erstat 7 diese Arbeiten zu bewundern ⸗ von 14,200,600 Gulden. Vor zwanzig Jahren“, sagt ein hiesiges Blatt, „gab Aus Vliessingen schreibt man unterm 31. Dez.: „SGheich 6 Millionen aus, um die Citadelle zu befestigen, jetzt fand hier das feierliche Leichenbegaͤngniß des im Kampfe für sich die Zerstsrung derselben 12 Millionen kosten lassen⸗ nig und Vaterland ruhmvoll gefallenen Contre-Admirals Mas Material der Citadelle hat, dem aufgenommenen In— van Aduard statt, nachdem vorgestern die Leiche in einem schnölum gemäß, unter Anderem aus folgenden Gegenstaͤnden behangenen Zimmer des Arsenals auf einem mit den Orden den: 130 Kanonen, Haubitzen und Moͤrser, darunter 31 dem Wappen des Verstorbenen und mit der National z fünder, 2ls Zwöͤlfzsinder, 11 Achtzehnhfünder und 42 geschmückten Katafalt öffentlich ausgestellt worden war. Sinndzwanzighfünder; „os wierundzwanzigy füͤndige Kugeln, liche Militair- und Civil, Behörden der Festung, worunt imben, zögh geladene Granaten, 3,130. Kilogt. Pulver Vice ⸗Admiral Gobius, folgten dem Leichenwagen, neben wesfsssern, 1,209,900 Infanterie Patronen, „380 Stoppinen. vier Marine-Obersten gingen, um die Zipfel des Leichentuch om. Doel schreibt man unterm 29. Dez Nach vielen tragen; mehrere stark? Truppen-Detaschements eröffneten Missen kann Antwerpen sich freuen; allein die ö der Zug, der sich unter dem Kanonendonner der auf der Rhedlelbe werden in Trauer bleiben Die Hollaͤnder haben i. genden Schiffe und der Batterteen der Festung langsam ne Landung versucht, um alles einzuäschern und zu Über— dem Kirchhofe bewegte, wo der Admiral neben den bel dememmen. Wer wird sie in zwei Tagen zuruͤcktreien, da man
ß j 6 5 9. ̃ s. 7 heren Bombardement von Antwerpen gebliebenen Marine / Dab die Franzosen uͤbermorgen von hier abgehen sollen?
tenante Klinkhamer und Maas beerdigt wurde, nachdem der die Belgier an ihre Stelle treten, so muͤssen sie in gre—⸗ rine⸗Oberst Lutsenburg an dem ers eine Siandrede gehallgswahl seyn, und dann tritt ein, unmittelbarer ig 96 Am Zosten Dez? Abends ist die Leiche des Obersten M ein, denn die Hollander nähern sich auch 5 ö. 8 Gumoens vol. Antwerpen auf einem Dampfboote unter n ier Doel nicht gut vertheidigt wird, so wird er bald gäͤnz— Geleite des Marine Lieutenants Blommerstein in Bergen zerstört seyn. Wenn die Franzosen hier bleiben n o Zoom angekommen. Der Kommandant der Festung, , ungeheure Masse von Schiffen , . ei 84 een. Baron . i en traf sogleich e g. whoek in wenigen Tagen in den Grund gebohrt seyn. eerdigung dieses hochverdienten Militairs, welches au ; Morgen des Jisten mit allen militairischen Ehrenbezeugi . n s in, 1. Jan. Man 66 ö. wieder mehrere und mit großer Feierlichkeit statt fand. 4 schuͤsse in der Richtung von Li 3 geh rt. — . Unter der Urberschtift: Geschunt zu Gunsten der Arn General Daine ist heute in Antwerpen eingetroffen. liest man Folgendes in der Staats Eourant;: „Der M einer Division voraus, welche sich nach Westwezel ö Gebauer in Berlin, der sich Zuft hochherzigste fur Hie Lay gegenden begiebt, um die dort stehenden Franzosen ab— teressirt, in der sich Alt-Niederland befindet, hat Ihrer Ma der Koͤnigin der Niederlande durch Vermittelung Ihrer Kö Hoheit der Prinzessin Albrecht von Preußen 995 herrliche graphieen, die zum Subscriptions-Preise 1919 Fl. 70 Ctä Werth betragen, zu Gunsten der Huͤlfsbeduͤrftigen dieses des dargeboten. Ihre Majestät haben dies Geschenk angen men und es hierher gesandt, indem Sie zugleich den Schah ster des K. Hauses beauftragten, den err ul dieser Lithographier veranstalten und den Ertrag zu dem von Ihrer Maj; gebilligten z des Gebers zu verwenden. Der Buchhaͤndler Bakhuyzen hiesiger Residenz hat dem Debit der Lithographieen uͤbern men, die aus folgenden Stuͤcken bestehen: 1) Ehristus und Samariterin, 4 Fl. 20 Cts. 2) Eine Mutter mit ihrem S ling, g9 Cts. 3) Das Portrait Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Preußen, 1 Fl. 80 Cts. Alle gute Niederlaͤnder werden ein laden, zu diesem guten Werke beizutragen.“ —
11) Ministerium der National-Industrie und Kolonieen
heute an wird das Publikum mit Karten von der Mi— höoͤrde in die Citadelle eingelassen. s hiesige Journal enthaͤlt folgende Betrachtungen: Jahr 1833 eröffnet sich inmitten der Freude, welche ein s Ereigniß einfloͤßt. Es ist das zweitemal seit der Re— daß die Herzen sich der Hoffnung hingeben konnen. onbesteigung Leopolds wurde als der Schluß der Re— als ein Prinzip der innern Eintracht und als Pfand soͤhnung mit Europa betrachtet. Die Ruͤckkehr der mo— en Ordnung und die Raͤumung des Gebiets sind die inzigen Ereignisse, welche inmitten so vielen Ungluͤcks nds uns gewissermaßen erlaubt haben, Athem zu schoͤpfsen, die Zukunft einigen Glauben und einiges Vertrauen . — Die Ereignisse haben ein großes Problem t ö. geloͤst, daß naͤmlich e . e n, ande der Gesellschaft loͤsen, und alle Elemente Die in den Hospitäͤlern von Bergen op- Zoom befin zerstören, ö ! ch (. e gh fen Schon hatte die gewesenen Kranken sind nach noͤrdlicheren Orten Hollands te eh uns hl, nhhesthich eulen oer gun davon bracht worden, um den Verwundeten aus der Citadelle und eugt; aber die Erfahlung fehlte uns noch. Jetzt, Boͤlter der Flotts Platz zu machen. Könige, sehet und urtheilet! — Wird diese furchtbare
31
Lehre die Voͤlker uͤberfuͤhren, daß der Weg der Gewalt und der Unordnung zur Anarchie und zur Zerstoͤrung aller Elemente des öffentlichen Wohlstandes fuͤhrt? — Moͤgen die Maͤnner, welche die Wahrheit suchen, ihre Blicke auf Europa werfen, und betrach⸗ ten, was aus den Voͤlkern geworden ist, welche durch die anti— socialen Grundsaͤtze des Infurrections Rechtes und der Volks Souverainetaͤt zum Aufruhr verfuͤhrt worden sind. Diese Voͤlker quaͤlen i unter den Truͤmmern ihres Wohlstandes. Durch die Versprechungen kuͤhner Abenteurer und der Poͤbel⸗ Philosophen hintergangen, haben sie verloren, was sie besaßen, ohne das zu finden, was sie suchten, und von allen den Leuten, durch welche sie nach dem Abgrund gedraͤngt wurden, sind die meisten in der Verachtung untergegangen, waͤhrend noch Einige auf den Truͤmmern des Vaterlandes aufrecht stehen, um ein leben, diges Beispiel zu geben, daß sie, gut zum Zerstören, unfaͤhig sind, wieder aufzubauen. Das Ereigniß, in unsere Stadt sich in diesem Augenblick erfreut, ist ein auffallender Beweis jener Unfaͤhigkeit. Die Revolution war es, welche die furchtbare Herrschaft einer stets drohenden Festung erschuf. Die Revolution konnte diesen Widerstand nicht besiegen, und den Fremden verdanken wir den Ruhm un⸗ serer Befreiung. Aber troͤsten wir uns; das Lebens / Prinzip der Gesellschaft, bei uns durch Sophisten geschwaͤcht, hat tiefe Wur⸗ zeln im Boden und kann in der neuen Monarchie wieder auf— leben — Die Belgier von allen Meinungen durfen nicht aus den Augen verlieren, daß die Vergangenheit Niemanden mehr gehoͤrt; daß die neue Monarchie, wie sie konstituirt ist, in das Europäische System aufgenommen worden ist, und daß sie nicht erschuͤttert werden kann, ohne ganz Europa in Bewegung zu setzen. Frankreich ist ihr verbuͤndet durch politische Interessen und durch Familien-Bande, England durch Handels, Interessen. Das unabhaͤngige und monarchische Belgien muß daher jetzt be stehen, und alle Parteien muͤssen sich dieser Thatsache als einer Nothwendigkeit unterwerfen, sich um die Regierung sammeln, und unnuͤtzem Bedauern ein Ziel setzen. Es ist mehr als Zeit, daß die Partei-⸗Benennungen verschwinden, daß mit der Sicher— heit das Vertrauen wieder erwache, daß die Bande der Familie und der Freundschaft ihre sanfte Herrschaft wieder antreten, und daß die Menschlichkeit, welche unsere gemeinschaftliche Mutter ist, endlich unsere Wuͤnsche, unsere Pflichten und unsere Hand⸗ lungen leite.“
Der Phare sagt: „Unsere heutigen Neuigkeiten lassen sich in zwei Zeilen zusammenfassen- Die Eitadelle ist von den Bel— gischen Truppen besetzt, die Franzssische Armee setzt ihre ruͤck— gaͤngige Bewegung fort, die Schelde bleibt geschlossen und un— ser Hafen leer.“
8 1
München, 2. Januar. Hiesige Blatter zeigen die schon langer erwaͤhnte Ernennung des Appellations - Gerichts— Praͤsidenten von Schrenk zum Minister der Justiz an. Herr von Schrenk war bekanntlich in fuͤnf Staͤnde-Versammlungen erster Praͤsident der zweiten Kammer.
Hamburg, 5. Jan. Durch Staffette aus Amster dam vom zen d. M. ist hier die Nachricht von dem Abschluß einer neuen Russischen Anleihe daselbst eingegangen. Sie ist von den Herren Hope u. Comp. im Nominal-Belaufe von 20 Millionen Silber-Rubel, 5 pCt. Zinsen tragend, in Inscriptionen oder Certifikaten nach Wahl der Kontrahenten, uͤbernommen. Der Zinsgenuß fangt vom 1. November 1832 an, und ist weiterhin halbjährlich am 1. Mai und 1. November eines jeden Jahres faͤllig; die ersten Kontrahenten haben solchen fuͤr die ersten drei Monate vom 1. November 1833 bis 31. Januar 1833. Die Einzahlungen geschehen in drei gleichen Terminen, im Januar, Februar und Maͤrz d. J. Geschieht es im Februar, so muͤssen die Kontrahenten einmonatliche, wenn im Marz, zweimonatliche Zinsen zahlen. Die Anleihe ist in Stuͤcken von 500 Silber— Rubel eingetheilt. Der primitive Preis ist 84 pCt.
, 2
Neapel, 20. Dez. Se. Majestât der Koͤnig beider Si⸗ cilien haben nach Ihrer Rückkehr zur Feier Ihrer Vermählung den Abgabepflichtigen die ruͤckstaͤndigen Steuern, welche weniger als 20 Ducati betragen, erlassen, und die zur jährlichen Unter— stuͤtzung des Militair-Waisenhauses und Ausstattung von 300 Waisenmadchen ausgeworfene Summe von 9000 Buren auf 10,326 Ducati erhoͤht.
Ankona, 24. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Am 2sten Abends kam hier die Gattin des Generals Cubiêres mit zwei Soͤhnen aus Paris an. Gestern gab ihnen der Delegat Mon“ signor Grassellini ein Gastmahl. Die Herren Palombi und Gariboldi wurden in der Nacht vom 18ten auf den 19ten ver— haftet, auf der Post nach Osimo gebracht und gestern Abend wurden ihnen von der Delegation die Pässe nachgesendet. Die⸗ sen Morgen sind sie nach Livorno abgereist, von wo sie ihre Reise nach Marseille fortsetzen werden. Von Herrn Sesti, der gleichfalls den Befehl zur Abreise erhalten hatte, ist jetzt nicht mehr die Rede. r ist fortwährend in der Stadt, und geht ruhig seinen Geschaͤften nach. Man spricht von ei— ner Vorstellung, die von dem Offizier-Corps des 6bsten Regiments dem General gemacht worden sey, daß kuͤnftig we— der sie, noch ihre Soldaten die Executions-Truppen des Papstes seyn wollten. Viele der besagten Offiziere haben eine monatliche Unterstuͤtzung fuͤr die Familie Gariboldi's unter eicher welche aus dessen Gattin und sieben Kindern besteht. Es ist zu bemer— ken, daß die besagten Arretirungen von Karabiniers und Fran⸗ zosen ausgefuhrt wurden. In der ganzen Mark und im Her— zogthume Urbino ist das Jubilaͤum verkuͤndet worden, wonach die Theater in der Mitte Januars werden eroͤffnet werden. Es scheint, daß fuͤr Ankona noch nichts Aehnliches beschlossen ist. Die Ankunft des Ex⸗Mlnisters Sebastiani in Rom und die Ruͤckkehr des Englischen Ministers vom Florentiner Hofe eben dahin, giebt zu vielen Vermuthungen Anlaß. — Man spricht auch von einer Reduction der Gehalte aller Justiz-Beamten. Aus der Romagna wurden politische Verhaftete nach San-Leo und Civita⸗Castellana gebracht.
2 n rYCet.
Konstantinopel, 8. Dez. Das mit der Admiralität ver— bundene Sandschak von Gallipoli ist dem neuen Kapudan Pascha, der sich bereits bei der Flotte in den Dardanellen befindet, und das Sandschak Alalia dem nunmehrigen Chef der Artillerie zur Verwaltung uͤbergeben worden.
Nachdem der bisherige Chef der Artillerie, Tahir Pascha, (wie bereits gemeldet) zum Kapudan-Pascha mit dem Range eines Wesirs befoͤrdert worden, hat der Sultan dagegen den bis— herigen Ober-Befehlshaber der Flotte, Halil⸗Rifaat⸗Pascha, zum Chef der Artillerie ernannt.
Der Sultan hat nun auch die Statthalterschaft Karamanien unter die Verwaltung des zum Wesir erhobenen Pascha gestellt, der schon fruͤher, als ihm der Befehl wurde, sich zur Armee zu begeben,
die Verwaltung der mit den Sandschaks Uzeir und Beilan vereinigten Statthalterschaft Adang erhalten hatte. Dagegen ist der bishe⸗ rige Statthalter von Karamanien, Alisch Pascha, nach Gallipoli beschieden worden. Dje Statthalterschaft Tripoli in Syrien, die der Letztgenannte ebenfalls verwaltete, bleibt erledigt, fo wie auch die von Seide, Jerusalem und Nablus. Sie sind provisorisch dem Groß⸗Wesir untergeordnet. j Der Moniteur Ottoman publtzirt jetzt ebenfalls, auf eine an ihn ergangene Aufforderung, die offizielle Anzeige von Seiten der Rüssischen Regierung, wonach die im Auslande sich aufhaltenden Polen, welche an der Insurrection keinen Theil ge⸗ nommen haben, um die Erlaubniß entweder zur Verlaͤngerung ihres Aufenthalts oder zur Ruͤcklehr in das Koͤnigreich nach- suchen solleu.
Am 29sten v. M. brach in dem Stadtviertel von Sagrid— schihlar Feuer aus, und ungeachtet der schnell herbeigeeilten ö wurden 10 Wohnhaͤuser und 12 Buden ein Raub der
ammen.
.
Berlin, 7. Jan. n der Gitzung der geographischen Ge— sellschoft am 85. Jan. las Herr Dr. Mey en die Fortsetzung seiner Abhandlung uͤber die Hochebene im sudlichen Peru. * Herr Professor Ritter hielt einen Vortrag uͤber Moorcrofts neue Reise durch Hoch-Asien, und die dabei gemachten Entdek— kungen. — Herr Professor Zeune sprach uͤber die Ursache der Stuͤrme im Chinesischen Meere, was zu mehreren Eroͤrterungen Anlaß gab. — Herr Dr. Hörschelmann las eine Abhandlun des Oberlehrers Herrn Dr. Droysen uͤber Alexanders Zuͤge 3406 Turan vor. — Herr Professor Ritter theilte einen Auszug aus der neuesten Nachricht der Van-DiemensLand-Compagnie aber das Land und die Bestrebungen jener Gesellschaft mit und legte das Original⸗Werk zur Ansicht vor. — Herr Major von Oesfeld thellte ein lithographirtes Verzeichniß der besseren Nie derländischen Karten mit; ferner machte derselbe mit den neu erschienenen Blättern der Reimannschen Karte von Deutschland, Nr. 191, enthaltend Ratibor und Rybnick, und Nr. 130, ent- haltend Muskau und Spremberg, so wie mit den Jahrgängen der Edinburgh Review 1815 bis 1831 ein Geschenk.
— Der General der Infanterie, Freiherr von Muͤffling, ist am 1sten d. M. von Achen nach Krefeld zuruͤckgekehrt.
— In dem gegenwartigen Winter-Semester befinden sich auf der Königl. Rheinischen Friedrich⸗-Wilhelms-Universttaät zu Bonn Sos Studirende, namlich 107 evangelische Theologen (S6 Inlaͤnder und 21 Auslaͤnder); 224 katholische Theologen (211 Inländer und 13 Ausländer); 231 Juristen (207 Inlaͤn⸗ der und 2 Ausländer); 129 Mediziner [122 Inländer Und 7 Auslaͤnder); 106 Philosophen und Kameralisten (90 Inlaͤnder und 16 Auslaͤnder) und 12 nicht Immatrikulirte.
— Am 30. Dez. Abends gegen 53 Uhr wurde in Bonn am ostlichen Himmel eine Feuerkugel wahrgenommen. Mit einer scheinbaren Größe, die derjenigen des Vollmondes nahe kam, auch mit einem diesem Weltksrper ahnlichen Lichte zeigte sie sich zuerst, bewegte sich mit großer Geschwindigkeit senkrecht nieder, nahm dabei an scheinbarer Große ab, aber an Intensitaͤt des Lichtes zu, welches eine mehr gelbe Farbe bekam, und zerplatzte endlich, ehe sie dem Horizont nahe gekommen war, in Bruch, stuͤcken und Funken; ein groͤßeres Bruchstuͤck blieb im Fallen etwas hinter den kleinen Fragmenten und Funken zuruͤck. Von einer feurigen Bahn des Meteors war nichts zu sehen. Eben so wenig ward eine Detonation vernommen.
— Aus Stralsund schreibt man, daß ungeachtet in dem dortigen k in Folge des oftmaligen ploͤtzlichen Wechsels zwischen Frost und Regenwetter, so wie der dicken neblichten Luft, die Krankheitsfaͤlle sich im Laufe des v. Mts— sehr vermehrt haben, die Mortalität im Ganzen doch nicht uͤber das ge⸗ wöhnliche Maß hinausgegangen ist. Das Scharlachfieber hatte sich sehr ausgebreitet und an manchen Orten sogar einen epidemischen Charakter angenommen, jedoch nur in milden Formen. — In die Häfen von Stralsund, Greifswald und Wolgast sind im , 21 Schiffe ein, und aus den beiden letztern Hafen 5 Schiffe ausgelaufen.
Meteorologische Beobachtung.
Morgeng Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. — ebe hun,
1833 6. Januar.
Luftdruck 3420 Par. 342, par zaꝛ 6 war. Puelwarme 7,0 0 R.
— 8,9 9 R. — 4, 90 R. — 6.1 0 R. = J. 0 R T,, * e. 8 — * utmwirme. (C R. 99 pCt. 72 pCt. 89 pCt. Bodenwärme 1,0 90 R.
. 963 6 Ausdünst. 0,0 s8⸗ Rh. . — — iederschlaa 0.
Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter. Wind .... Wolkenzug
Berliner Börse. Den 7. Januar 1833.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours - Zettel. (Preusg. Cour.) dre,
Grosahz. Pos. do. 99 Ostpr. Pfandbr. 981 Pomm. Pfandbr. 1041 Kur- u. Neum. do. Schlesische do. R kst. C. d. K- u. N. L. Sch. d. K- u. N.
Holl. vollw. Duk. Neue do.
Friedrichsd'or. .
Discont o.. ...
St. Schuld- Sch. Er. Engl. Anl. 18. Er. Engl. Anl. 22 Er. Engl. Obl. 30. Prim. Sch .d. Seeh. Kurm. Obl. m. I. C. Neum. Int. Sch do. Berl. Stadt- Oblig. Königab. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.
2 0
Auswärtige Börse Ameterdam, 2. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 415. 5 z neue do. 773. Kanz-Bill. 133. 6e 983. Russ. (7. 1828) 943. (v. 1831) 843. Oest. — 33 Span. 2.
55 525. f Hamburg. 5. Januar. Oest. 5 Met. 865. 43 do. 753. Bank- Actien 1181. Rus. Engl. 971. Preuss. Prüm. Sch. 1915. Posn. 1143. Wien, 2. Januar. 53 Met. S6 . 43 752. Loose zu 100 FI. 1893. Part. Obl. 28.2. Bank- Actien 11573.
Königliche Schauspeiele. Dienstag, 8. Jan. In Opernhause: Die Kirmeß, Oper in 1 Akt, von E. Divrlent; Musik von W. Taubert. Hier—⸗ auf: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen, fuͤr die hie⸗ sige Königl. Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von den Kaiserl. Koͤnigl. Solo ⸗Tanzerinnen Therese und Fanny Elsler.
*