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SBranzen und Bedingungen des Bundes-Vertrages zu untersuchen, nicht um die Verfassung unseres Staates zu revidiren, sondern um Aber die wichtigen Fragen der Souverainetaͤt zu entscheiden. Die ümstäͤnde, unter denen wir hier versammelt sind, zeugen davon, wie herrlich und sicher unsere Verfassung und Regierungs- Form ist. Waͤren wir in anderen Laͤndern auf eine solche Weise zusam⸗ mengetreten, so wuͤrden wir eines Versuches zur Veranderung der Regierungs⸗Elemente und zum Umsturze des gesellschaftlichen Systems angeklagt worden seyn. Bei uns aber giebt eine solche Versammlung 9 keiner Besorgniß Anlaß. Hier geht Alles so ruhig seinen Gang ort, wie die Harmonie der Sphären. zum Schluß gestatten Sie mir nech die Aufforderung, daß Ihre Berathungen darauf gerichtet seyn mögen, unsere eigene Freiheit zu begründen, die Rechte und Privilegien unserer eigenen Bevölkerung zu behaupten und zugleich die Union zu befestigen, kurz, uns, unseren Altaͤren und Heerden jene Eintracht wieder zu erringen, aus der die Union hervorging, und die ihre kraͤftigste Stuͤtze ist.“
Am 26. November wurde die gesetzgebende Versammlung von Suͤd⸗Karolina eroͤffnet.
3 n 2.
Berlin, 11. Januar. Aus Bernau meldet man unterm gten d. M.: „Des Koͤnigs Majestaͤt haben, aus Allerhoͤchsteige⸗ ner Bewegung“, mittelst an den hiesigen Magistrat gerichteter Allerhoͤchster Kabinets⸗-Ordre vom 28. Dezember v. J., der Stadt Bernau das von dem Geschichtsmaler Herrn Stuͤrmer gemalte Bild, — die, zwischen dem Markgrafen Friedrich dem Ersten und den Hussiten, am 23. April 1432 unter ihren Mauern statt⸗ gehabte Schlacht, die das Verderben der Hussiten herbeifuͤhrte, darstellend, — als einen Beweis Allerhoͤchstihrer Gnade und Theilnahme zum Andenken zu bestimmen geruht. Das Bild ist im Rathhause aufgestellt worden, und es wird die Anschauung desselben die Bewohner der Stadt, bis auf die spaͤtesten Nach— kommen hinaus, unzweifelhaft anfeuern, fuͤr das geliebte Fuͤr⸗ stenhaus der Hohenzollern und das theure Vaterland eben so
ern Gut und Leben zu allen Zeiten zu opfern, wie ihre hoch— an Vorältern an jenem wichtigen Schlachttage freudig be— reit waren, dem Ersten der Regenten aus dieser Dynastie als Kaͤmpfer im blutigen Schlachtgewuͤhle sich zu gestellen.“
— Die Koͤnigl. Car der err, gef af ahl zu Arnsberg hat eine Remuneration von vier Pistolen in Gold fuͤr denjeni— gen praktischen Pomologen ausgesetzt, der die Kern-Obstsorten, welche sich fuͤr den gebirgigen Theil des dortigen Regierungs— Bezirks am Besten eignen und sich durch ihre Brauchbarkeit fuͤr * und Wirthschaft vorzuͤglich zur Kultur empfehlen, deutlich bezeichnet und die beste Kultur⸗-Art derselben faßlich beschreibt. Die konkurrirenden Abhandlungen muͤssen bis zum 1. Okt. d. J. bei der gedachten Gesellschaft portofrei eingesandt werden.
— In dem Dorfe Friedrichslohra bei Nordhausen leb— ten bereits seit langer Zeit die das Derf bewohnenden Zigeuner ohne allen Unterricht und ohne Erziehung. Zum Besten der k hat der Naumburger Missions⸗Verein eine Huͤlfs⸗
nstalt oder ein Schul- und Erziehungshaus daselbst gegruͤndet und dasselbe am 26. Nov. v. J. feierlich eingeweiht. Es waren wohl 5 — 600 Menschen bei diesem Anlasse versammelt. Der Superintendent Hahn aus Bleicherode hielt die Weihe⸗Rede, und der Pastor Blau aus Nordhausen die Lichrgie in dem mit Laub— . und Gemaͤlden festlich geschmuͤckten Versammlungs—⸗ okale, wo sich mit den Kindern auch die alten Zigeuner befan— den. Den Chor der Liturgie bildeten eine Anzahl Schullehrer aus der Umgegend, die sich mit vieler Bereitwilligkeit hierzu angeboten hatten, wie uͤberhaupt diese Feier mit großer Theil— nahme von Seiten aller Anwesenden, unter denen sich auch der an von Arnstedt aus Nordhausen befand, begangen wor— den ist.
— Die am 6. November v. J. zu Luͤtzen stattgefundene weite Saäͤkular-Feier des Todes Gustav Adelphs (man s. die
taats⸗Zeit. vom v. J. Nr. 314) ist in einem besondern, zu Luͤtzen gedruckten, Schriftchen beschrieben worden. Der Ertrag desselben ist zur Bildung eines Fonds bestimmt, dessen Zinsen zur Belohnung fleißiger und gutgearteter Schulkinder dienen sollen.
— Auch bei Koblenz wurde am äten d. M. die Rhein⸗ Bruͤcke abgefahren. Rhein und Mosel trieben Eis und die Lahn war bereits zugefroren.
— In Pillau sind im vorigen Jahre 703 Schiffe mit 446,725 Last ein- und 696 Schiffe mit 44,999 Last von dort aus⸗ gelaufen. Unter den ersteren befanden sich 279 Niederlaͤndische, 183 Preußische, 716 Daͤnische, 646 Englische, 37
8
Luͤbecker, 2 Oldenburger, 2 Hamburger und 2 Bremer. Von diesen Schiffen sind 576 nach Königsberg eingekommen. Ausge— gangen sind von Koͤnigsberg 513 beladene und 28 beballastete Schiffe. Unter den ausgefuͤhrten Gegenstaͤnden befanden sich 7928 Last Weizen, 12,266 Last Roggen, 616 Last Gerste und 1401 Last Hafer. An Flachs wurden 37, 286 und an Hanf 11,633 Centner ausgefuͤhrt. Unter den seewaͤrts eingefuͤhrten Artikeln waren 129 Centner rohe Baumwolle, 10, 436 Centner Kaffee, 28, 0468 Centner roher Zucker, 43,483 Tonnen Heringe, 37,526 Centner Steinkohlen u. s. w. .
— Das Abbrennen der am Luͤtzower Wege unfern der Potsdamer Chaussee befindlich gewesenen Bock-⸗Windmuͤhle war Schuld daran, daß in der verflossenen Nacht die Ruhe der Haupt— stadt durch Feuerlaͤrm gestoͤrt wurde. Die Entstehung des Feuers ist bis jetzt noch nicht zu ermitteln gewesen.
Meteorologische Beobachtung. 1833 Morgen Nachmitt. Abends Nach einmaliger 10. Januar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
6 343. o Par. 342.6 Par 6a s.⸗ 242 PQueliwarme 6,“ R. uftwäͤrme — 3,3 * R. — 3, 9 R. — 6,1 R. ( Thaupunkt — 3,4 5 R. — 3, ** R. — 6, 9 R. Flußwärme 0, R. Dunstsaͤttg. 99 vt. ß pCt. 97 pCt. Bodenwarme O,“ * R. Wetter truͤbe. truͤbe. heiter. Ilutbanst. , oa“ sg.
— Miederschlag 0.
Wind .... NDO. O .
Wolkentunn! — — —
l . Den 11. Januar 1833. Anitl. Fonds- und Geld- Cours - Zettel. (Preusos. Cour.)
Erosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandhr. Pomm. Pfandbn. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K. u. X. L. Sch. d. K- u. N.
Holl. vollw. Duk. Neue do.
Friedrichsd'or..
Disconto
r mr ct 2c . St. Sc̃huld - Sch. Er. Engl. Anl. 18. Er. Engl. Anl. 22. Pr. Engl Ohl. 30. Präm Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. I. C. Neum. Int. Sch do. Berl. Stadt- Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Dantz. do. in Th. Westpr. Pfandhr.
5
6 0
Aus wärtige Börse Hamburg., 9. Januar. Oest. 53 Met. S83. 43 do. I6z. Bank-Actien 1163. 974. Russ. Holl. (v. 1831) S635. Preuss. Präm. Sch. 1021.
Russ. Enęl. Poln. 1153.
Königliche Schau spiele.
Sonnabend, 12. Jan. Im Schauspielhause: Das Kaͤth— chen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abtheilun— gen, nebst einem Vorspiele: Das heimliche Gericht, in 1 Akt, von H. v. Kleist. (Fräulein v. Hagn, vom Königl. Bayerischen Hof ⸗Theater zu Muͤnchen: Kaͤthchen, als erste Gastrolle.)
Sonntag, 13. Jan. Im Opernhause: Der Freischuͤtz, Oper 9 J Musik von C. M. v. Weber. (Dlle. Lentz:
gathe.
Im Schauspielhause: Christinens Liebe und Entsagung, Drama in?2 Abtheilungen, von Th. Hell. (Fräulein v. Hagn: Christine, als Gastrolle) Hierauf: Der Jurist und der Bauer, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Rautenstrauch. (Fraͤulein v. Hagn: Rosine)
Montag. 14. Jan. Im Opernhause: Die Erholungszreise, Posse in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Ottavio Pinelli, gro— ßes pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Therese Elsler: Giulietta. Dlle. Fanny Elsler: Amalie.) ;
6 [n . 8 . ö ,
ster Herrn Leon de Saint Lubin. Ungluͤcksvogel, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Nasen⸗Harmonika, eine komisch⸗musikalische Scene; Musikt Beyer. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verh'ͤt mische Scene, arrangirt von Hrn. Beckmann. (Zu dieser ;
stellung werden auch Parterre- und Gallerie-Billets im R
Verkaufs⸗Bureau ausgegeben.)
Montag, 14 Jan. Der Kreuzritter in Aegypten, z heroische Oper in 4 Aufzügen, nach dem Italianischen Crociato in Egitto; Musik vom Koöͤnigl. Hof⸗Kapellm Meerbeer.
Netze ste N ch rt ch ten.
Paris, 5. Januar. Der Konig wird in Begleitung Herzoge von Orleans und von Nemours heute fruͤh um 11 nach dem Departement des Nordens reisen, um die R Armee die Revue passiren zu lassen. Prinzessinnen werden in drei bis vier Tagen nach Lille na gen. kehren.
Den Deputirten ist eine Uebersicht derjenigen Bittsch;
u Gunsten der Herzogin von Berry in ihre Wohnunge and, worden, woruͤber Hr. Sappey heute in der Kammer richt erstatten wird; es sind deren etwa dreißig, worunter der Herren Lefévre, von Rouville, von Toqueville und von lonne zu Paris. Mehrere Oppositions-Deputirte haben uͤbe bei dieser Gelegenheit zu befolgende System Verabredungen ter einander getroffen. Der Vorschlag einiger derselben, daß nisterium dafur, daß es die Herzogin der gewohnlichen C gebung entziehen wolle, in Anklagestand zu ö schein nen besonderen Beifall gefunden zu haben. eden falls
wird der Bericht des Herrn Sappey eine sehr stuͤrmische
batte in der Kammer veranlassen. 9
In Folge des (oben im Artikel Paris mitgetheilten) G dungs-Schreibens, versammelte sich gestern Mittag eine A junger Leute vor dem Observatorium und begab sich von da der Wohnung des Vicomte von Chateaubriand, der ihre C wuͤnsche zu seiner neuesten Broschuͤre durch eine Anredene derte, in welcher er die Hoffnung aussprach, daß die Kam sich fuͤr die Freilassung der Herzogin von Berry erklaͤren den. Bevor sie sich entfernten, gaben die jungen Leute den comte die Absicht zu erkennen, ihm zu Ehren eine Man schlagen zu lassen, auf welche die in der Broschuͤre vorko den Worte: „Ihr Sohn ist mein Koͤnig“, gravirt w ollen. ; Die Veillses Vendéennes, eine Schrift von Herrn Calvimont, wurden gestern bei mehreren hiesigen Buchhaͤn von der Polizei in Beschlag genommen. — In Monupellier die dort erscheinenden „Melanges occitaniques“, welche Ad und Protestationen zu Gunsten der Herzogin von Berry hielten, in Beschlag genommen worden.
Der bekannte Belgische General Juan van Halen, ein borner Spanier und Stiefbruder Quiroga's, ist nach M hier durchgereist, wohin er sich in Folge der von der Spans Regierung erlassenen Amnestie begiebt.
Die Zoll-Einnahmen in Havre haben im Dezember vorigen Jahres 1,1277193 Fr. (65,886 Fr. weniger als in selben Monate des Jahres 1831) eingetragen. Dag ege⸗ die Gesammt-Einnahme des Zoll-Amts in Havre die von um 4,471,000 Fr. uͤberstiegen; sie betrug nämlich 26,624
— Heute schloß 5proc. Rente pr. gompt. 100. —. fin 100. 35. 3proc. pr. compt. 71. 20. sin cour. 71. 45. Neap. pr. compi. 84. 10. sin eour. S4. 40. 5proc. Rente perp. 58!‘ proc. dito 3473. 5proc. Belg. Anl. 78. Roͤm. 89. Neues Anlehn von 1832 100. 30.
Frankfurt a. M., 8. Jan. Desterr. 5proc. Metall. 8813. 4proc. 773. 771. 2Iproc. 45. Iproc. 195. Br. Actien 1399. 1396. Part.» Obl. 1291. 1293. Loose zu 100 Fl. 1907. Holl. proc. Obl. v. 1832 78. G. Poln. Loose 583. 5
Redaeteur Cottel.
2 , ,
Gedruckt bei A. B. Hay
Dann folgt: Gluͤckskind
Allgemeine
ze Staats⸗Zeitun g.
**
Die Koͤnigin um
Se. Majestaͤt werden den 16ten 8d. M. hierher zu
28 Norwegische, 20 Schwedische,
Bekanntmachung.
Ldietgl⸗-Citation.
Der Schneidergeselle Johann Ludwig Sprockhoff aus Hohenfino w, welcher den einjaͤhrigen Krieg als Sol— dat mitmachte, und seit laͤnger als 19 Jahren verschol— len ist, so wie seine unbekannten Erben, werden hier—⸗ mit aufgefordert, sich binnen 9 Monate und spaͤte⸗ stens in dem, auß
den 138 Juli künftigen Jahres, Vörmittags 11 Uhr, hierselbst anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls er fuͤr todt erklaͤrt, und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwor⸗ tet werden soll.
Neustadt⸗Eberzwalde, den 29. August 1832.
Freiherrlich von Vernezobresches Gericht über Hohenfinow.
Schäffer.
Literarische Anzeigen.
Einladung zur Suhseription auf die achte Auflage des
Conversations⸗-Lexikons in 24 Liestrungen, 20 sar.
Der Werth vorstehenden Werkes ist ju allgemein anerkannt, als daß ich noͤthig haͤtte, hier auch nur dat Geringste jum Lobe desselben zu sagen. Nichts desto weniger aber möchten folgende Bemerkungen am rech⸗ ten Orte stehen: .
Im Aeußern wird diese achte Auflage mit der siebenten ubereinstimmen, aber durch eine besondere Einrichtung wird es möglich gemacht, den Dru de ganjen Werkes gleich scharf herzustellen; das Payier soll noch weißer und gleichmäßiger, der Druck noch ,
Hiernach darf ich in dieser Auflage ein mehrfach bereichertes, überall verbessertes und vervollstaͤndigtes
*
Druckapier fuͤr 15 Thaler zu liefern. Indeß war die⸗ ser Preis trotz seiner Billigkeit fuͤr Viele zu hoch, da er auf einmal entrichtet werden mußte; ich daher den Wuͤnschen eines großen Theils des deutschen
24 Lieferungen, deren 2 einen Band bilden,
l
Der Preis des Conversations-Lexikons hat stets fur beispiellos billig gegolten, und nur die starlen Auflagen machten ei möglich, gegen 709 Bogen auf weißem
glaube
Publikums zu entsprechen, wenn ich die Erscheinung der achten Auflage in
und wovon jede beim Empfang zu bezahlen ist, an— kundige. Jede Lieferung kostet: auf weißem Druckpapier 2b sar. auf gutem Schreibpapier 1 Thlr. auf extra feinem Velinpapier 1 Thlr. 15 shr. und da jede vier bis sechs Wochen bestimmt eine Lie, ferung erscheint, so vertheilt sich die Ausgabe für das gane Werf auf jwei Jahre und wird daher auch den Minderbegüterten nicht schwer fallen Die erste Lieferung erscheint im Februar. Leipzig, im Januar 1833. U FJ. A. Brockhaus. In Berlin nehmen Subseription an — Bechtold und Hartje, Jaͤgerstraße Nr. 274.
Freußische
Volks⸗Schul⸗Zeitung. Von dieser Zeitschrift soll wöchentlich ein Quart⸗ begen in monatlichen Lieserungen ausgegeben werden. — Die Lieserungen werden nach Wunsche entweder in einzelnen Nummern oder in Heften versendet Letzteres mzchte vielleicht solchen Heistlichen und Schul⸗ lehrern wüunschengwerth seyn, die sich monatlich ju Konferenzen versammeln. Dort könnten die Lieserun⸗ gen mitgetheilt und bei dieser Gelegenheit darin be rührte Gegenstaͤnde gleich besprochen und zur weitern Prüfung gegeben werden.
Der viertelsahrige Präͤnumerations⸗ Preis betraͤgt
— 282 e — —
Bestellungen nehmen saͤmmtliche Postanstalten und alle soliden Buchhandlungen ohne Preiserhöhung an, so wie die Verlagshandlung von
L. W. Krause. Adler⸗Straße Nr. 6 in Berlin.
Deren nen
Musikalische Zeitunß. Die Berliner musikaliache Zeitung eracheint vom 4. Januar 18353 wöchentlich in zei Lieferungen, an jedem Mittwoch und Sonnabend ein kalber Bogen in erol— Quart. — Der Pränumerations- Preis für den gangen Jahrtzang iet auf 3 Thlr. Cour, und süär den halben Jahrgang mit 15 Thlr. Cour. seatgesetut, .
Man pränumeriri in Berlin bei dem Verleger L. VW. Krause, Adler-Sirasse Nr. B, 30 wie in allen Buch- und Musikhandlungen in und ausserhalb Berlin; uch nehmen sämmtliche Portanatalten Bectellungen hier-
auf an. —. Kraugce echt Buchhandlung.
Serli ner
, oder hier findet Jeder seine Nahrung! Ein Lokalblatt für Berlin und die Umgegend, in einem
ironisch, komischen und ernsten Gewande.
Von dieser neuen Wochenschrift erscheint vom 1. Januar 1833 an jedem Sonnabend, und wird h, vorher ausgegeben, ein gamer Bogen groß Oktav, un auch wohl noch eine Beilage ohne Preiserhöhung, wie es die Wichtigkeit und Anhdufungen der Sachen er⸗ beischen. Zum Stralauer Fischjuge noch obenein ein lithograpbirtes Blatt gratis. Prein für das Hier te jahr oder 13 Nummern 43 sar., ein einjelnes Stuͤck 14 sgr.
Alles was in der Woche in hiesigen Residenzien und der Umgegend vorfaͤlt — in so weit es in dem Kreist der Möglichkeit liegt — soll der Berliner Neuigkeiti= bote getreu mittheilen, als ba sind; .
Warnungen. — Kleinere Lolalsachen, in doten eingekleidet. — Tagetangelegenheiten tische — Ereignisse der Stadt und Um tragische ze. — Vermischtes ꝛe . Der Preis des Viertel-Jahrganges oder 13 6 ist, wie oben erwahnt, 15 sar. fuͤr Berlin in
Auswärtige N] sgr, ein einzelnes Stuͤck kostet Man abonnirt in Berlin in der unterzeichnete ⸗ lagshandlung, so wie in allen soliden Buchhand des In- und Auslandes.
faͤlligst an ihre resp. Postaͤmter wenden. Abonnenten zahlen fuͤr die verlangte Zusendun
Auswaͤrtige wollen Die
teljaͤhrig 27 sgr ae nr rf Buchhar Adler⸗ Straße Nr. 6 in
Der Berliner Figar—
wird lustig und wohlgemuth am 2. Januar 15 vierjaͤhrige Erscheinung fortsetzen, und so wie und nach einer noch einschmeichelndern Tend Gunst der schoͤneren Haͤlfte unseres Geschlechte⸗ werben streben. Momus wird seine launige n verlarvte Gott der Satyre seine scharfe Geißel en. kur, es wird nichts verabsaͤumt werde
cherj und Ernst mit einander auf eine gemi Weise zu vereinigen. Die Tendeni des Jourm wie dessen aͤußere Ausstattung wird nicht nur)! vorjdhrigen Jahrgaͤnge gleichkommen, sondern d kreben wird dabin gerichtet seyn, die frühen ubertre fen. . ;
Es erscheint, so wie bisher, mit Autznahn Sonn⸗ und Feleriage, ein halber Bogen taͤgli vierteljlhrige Praͤnumerations Preis von 12h! and 36 Augtragelohn wird beibehalten. tige praͤnumeriren bei allen resp. Poßlãmstern d und Auslandes, mit Hinzufuͤgung eines mäßigen beitrags, so wie bei allen soliden Buchhandlung
Die Verlagshandlung von L. W. Kr
llgemein interessirende Lokalsachen. — M
Werk versprechen.
für Berlin 15 sgr, für Auswärtige 173 syr.
2. *
Begebenheiten. — Satyrische Bilder. — Nuͤgen.
Abdler⸗Straße Nr. 6.
Amtliche Nachrichten. .
Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben die bisherigen Ober-Landesge— s-Raäthe Kuͤhn in Glogau und Graf von der Schulen g in Halberstadt als Raͤthe an das Kammergericht zu ver—
eruht. . Koͤnigliche Majestät haben den Hauptmann a4. D. und ergutsbesitzer Stechern zum Landrath des Kreises Lötzen, Regierungs-Bezirk Gumbinnen, zu ernennen geruht. Se. Majestät der Konig haben dem Unteroffisier von etzko, des zweiten Uhlanen-Regiments, das Allgemeine nzeichen zu verleihen geruht.
Der bisherige Ober⸗-Landesgerichts⸗-Assessor Johann Frie— h Tamnau ist . Justiz⸗Kommissarius bei den Unter— chten, welche in Koͤnigsberg ihren Sitz haben, und zugleich Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts in Koͤ— berg bestallt worden.
Der Friedensrichter Ludwig Heusner zu Wallerfangen um Notarius im Friedensgerichts / Bezirke Perl, Landgerichts rk Trier, mit Anweisung seines Wohnortes in Perl, er— t worden.
Zeitungs⸗Nachrichten.
n 8 Ilan h.
.
Paris, 5. Jan. Der Stadt-Rath von Lille hat fuͤr die rordentlichen Ausgaben, welche der Aufenthalt des Koͤnigs
bst veranlassen wird, 8000 Fr. und außerdem 4000 Fr.
lligt, die an den waͤhrend der Anwesenheit der Koͤnigl. Fa— zu gebenden Festen unter die Armen vertheilt werden Die Stadt Valenciennes hat fuͤr dieselben Zwecke 4000 bewilliat. Mehrere Generale, Pairs und Deputirte sind zu einer Kom—
on zusammengetreten, um Beiträge zu einem Fonds zu sam⸗
„aus welchem dem Marschall Gärard ein goldener Ehren— en überreicht werden soll. Auf der einen Seite des Degens
die Worte stehen: „Die Franzosen dem Marschall Ober— hlshaber der Nord⸗Armee. Einnahme der Citadelle von Ant— en.“ Die andere Seite wird die Inschrift fuͤhren: „Ruhm Menschlichkeit.“ Bei allen Maires, Steuer-Einnehmern Notaren des Landes sind Subscriptions-Listen eröffnet; der ag ist auf 25 Centimen festgesetzt. Die Kommission besteht den Generalen Excelmans, Jacqueminot und Barrois, den
—
ks v. la Rochefoucauld und Rousseau, den Deputirten Etienne
Legrand, dem Aeltesten des hiesigen Advokatenstandes, Hrn. Juin u. a. m. Der nach dem Ankaufe des Degens uͤbrig
bende Ueberschuß soll unter die Familien der vor Antwerpen glenen Franzosen vertheilt werden.
Die Budget⸗-Kommission hat sich in funf Sectionen getheilt; serste umfaßt die Ministerien der Justiz, der auswärtigen
legenheiten und des offentlichen Unterrichts, die zweite das isterium des Innern und des Kultus und das des Handels der offentlichen Bauten, die dritte das Kriegs-Ministerium, ierte das See⸗Ministerium und die fuͤnfte das Finanz⸗Mi ium. Jede dieser Sectionen, aus sieben Kommissarien be— d, wird das Budget des ihr ,,. Ministeriums ondert pruͤfen und dann in der General-Versammlung der onen Bericht daruͤber erstatten. Der Präsident hat die issarien ernannt, indem er jedoch jedem die Wahl des ihn eisten interessirenden Theiles des Budgets uͤberließ.
Der Großsiegelbewahrer hat mit mehreren Mitgliedern der Anstalt gefuͤhrt.
chriften⸗Kommission eine Konferenz in Bezug auf eine Pe— gehabt, worin auf eine genaue Untersuchung des nächt— „ im vorigen Jahre stattgefundenen Ereignisses auf dem d'Arcole angetragen wird, wobei, nach der Behauptung hppositions-Blaätter, mehrere junge Leute von den Stadt— eanten getoͤdtet oder doch schwer verwundet worden seyn
Alle liberalen Oppositions Blatter, die beiden gemäßigten, Temps und den Constitutiennel nicht ausgenommen, erklä—
ich gegen die Ansicht des Journal des Debats, daß die gin von Berry als eine Kriegs- Gefangene zu hetrachten und verlangen, daß dieselbe vor Gericht gestellt werde. —
inisterielle France nouvelle aͤußert uber denselben Ge Wagen Departement, dem Laboratorium und nach den Magazi— nen begleiteten; worauf das Raketen⸗Corps mehrere Congrevische
nd Folgendes: „In der heutigen Sitzung der Deputirten— er wird über einige Bittschriften zu Gunsten der Herzogin
Berry Bericht erstattet werden; diese Antuͤndigung war hin- Modell-Kammer in Augenschein genommen, und dann setz—
nd, um die ganze periodische Presse in Bewegung zu setzen eine bereits erschoͤpfte Polemik uͤber eine Frage zu veran— „die durch die Adressen der beiden Kammern bereits ent— en worden ist. e odurch die Entscheidung uber das Schicksal der Herzogin
ik eingegeben worden, und waͤre sie nicht verfassungsmäßig,
üͤrde die gesetzgebende Gewalt nicht unterlassen haben, dage⸗
u protestiren; diese hat im Gegentheil Worte des Dankes die Regierung ausgesprochen, die durch die Verhaftung erzogin dem Buͤrgerkriege ein Ende gemacht hat. Die dsition ist schwerer zu befriedigen. Was liegt ihr an der derherstellung des Friedens in der Vendée? Sie sucht das nken an einen großen, von dem Ministerium geleisteten Dienst loͤschen. Geschieht dies aus Liebe zur Gesetzlichkeit und Begeisterung fuͤr die Verfassung? Man ist versucht, daran veifeln, da die Anhaͤnger des Herzogs von Bordeaux die— Sprache fuͤhren; auch sie verlangen, daß die Herzogin
Berry vor Gericht gestellt werde und schreien uͤber Will—
, wenn man das gemeine Recht nicht auf dieselbe anwenden
stehende
b dem Mansdver der Feld⸗Artillerie beizuwohnen. Waͤre die Verordnung vom 8. Novem.
Sonntag den 13 ten
Januar
.
1833.
will. Hinter dieser scheinheiligen Liebe zur lichkeit li bei den Einen der offen ausgesprochene V,, , Mutter des Prätendenten neue Mlttel zur Storung der Ruhe des Landes an die Hand zu geben; die Anderen haben dabei die Absicht, der Regierung eine Verlegenheit zu bereiten. Die Re⸗ gierung hat allen diesen Intriguen durch' die einzige mit dem Interesse des Staats und der Ehre Frankreichs im Einklang steh Reßregel ein Ende gemacht und es wild ihr nicht schwer fallen, dieselbe zur gehörigen Zeit in den Augen aller Berstandigen zu rechtferrigen. Die Mitglieder der verbannten Familie, welche durch das Gesetz uͤber die Ausschließung des Al— teren Zweiges der Bourbonen in eine ganz besondere Stel—⸗ lung versetzt sind, konnen den Regeln des gemeinen Rech⸗ tes nicht ohne Gefahr fuͤr den Staat unterworfen werden. Diese Familie ist eine politische; ihre Verhaͤltnisse koͤnnen daher auch nur von dem politischen Gesichtspunkte aus festgestellt werden, und wes die Angelegenheit der Herzogin von Berry be— trifft, so kommt es nicht darauf an, daß sie von einem Gerichte verurtheilt, sondern daß es ihr unmoͤglich gemacht werde, zu schaben. Die Absicht des Ministeriums ist klar ausgesprochen, aber es gebt kein Mittel, der Opposition das Vergnuͤgen zu rau⸗ ben, diese Absicht zu verleumden. Wahrscheinlich werden die Anhänger der Herzögin heute auf den Bänken der linken Seite einige befreundete Stimmen und die legitimistischen Petitionen dort guͤnstige Aufnahme finden; die Kammer aber hat sich um die se kleinen Leidenschaften nicht zu kuͤmmern; sie betrachtet die Dinge von einem höheren Gesichtepunkte aus und wird diese Frage so loͤsen, wer sie bereits vom Vilkerrechte geloͤst worden ist.“
In der verwichenen Nacht wurden in mehreren Stadtvier⸗ teln verschiedene Schriften zu Gunsten der Herzogin von Berry
ausgestreut.
Von der Dupinschen Broschuͤre uͤber die Juli-Nevolution wird in einigen Tagen eine zweite, mit historischen Aktenstuͤcken bereicherte, Auflage erscheinen.
Herr Calomarde wird in der nächsten Woche hier erwartet; er ist vor einigen Tagen durch Toulouse gekommen.
Zwei Englische Kommissarien, der Doktor Bowring und Herr Villiers, sind von London hier angekommen, um wegen der Errichtung eines regelmaͤßigen Estafeiten-Dienstes zwischen
Paris und London zu unterhandeln. 5 Mic 8 39 — . Herr Victer Huge hat von dem Erkenntnisse des hiesigen
Handels-Gerichts, das sich in dem Prozesse wegen des Drama's Ae oi s amuse“ fuͤr inkompetent erklart hat, appellirt. Herr Odilon-Barrot wird das Appellations-Gesuch vor dem Königl. Gerichtshof unterstuͤtzen.
Der Assisenhof von Orleans hat a6 der Theilnahme an dem Aufstande der Vendée angeklagte Landleute und Arbeiter des Sarthe-Departements freigesprochen und nur den Anfuͤhrer ders ben, einen gewissen Robillard, auf acht Jahre unter poli— zeiliche Aufsicht gestellt.
Großbritanien und Irland.
London, 5. Jan. Der Koͤnig verlieh vorgestern in Brigh— ton dem Grafen Grey eine Audienz, die fast zwei Stunden dauerte. An demselben Tage ertheilten Se. Masestaͤt auch dem Baron Ompteda Audienz und arbeiteten dann eine Zeit lang mit Sir Herbert Taylor.
Ihre Majestät die Königin haben den Grafen von Denbigh an die Stelle des Lord Hove zu Ihrem Kammerherrn ernannt. Der Graf von Denbigh ist ein entschiedener Anhänger der Re— form und ein Freund der jetzigen Minister, von denen er der Königin empfohlen wurde.
Am vergangenen Donnerstag besuchten der Tuͤrkische Bot— schafter, Namik Pascha, und der Tuͤrkische außerordentliche Ge— sandte, Herr Maurojeni, in Begleitung des Obersten und des Lientenants Grey, Greenwich, Woolwich u. s. w. Die Gesell—
schast kam etwas vor 12 Uhr in dem Köoͤniglichen Hospital an,
und wurde von einigen Beamten desselben durch diese interessante Der Pascha wurde besonders durch die Schu— len und gymnngstischen Anstalten, so wie durch den Anblick der
wohlbesetzten Tafel fuͤr die Knaben und alten Seeleute autsneh⸗ mend übertascht. Durch mancherlei Fragen suchte er genau in alle De⸗
tails dieser I nstalt einzudringen, und als er eines von Englands aͤltesten und vortrefflichsten Instituten verließ, druͤckte er die Hoffnung aus, daß er etwas dem Aehnliches wohl noch in der Tuͤrkei zu sehen gedenke. Der Hauptzweck des Ausfluges war indessen das Ar— senal und andere Theile des Artillerie⸗Dienstes zu sehen, welche den Resuchenden auf Befehl des General-Feldzeugnieisters alle
offen standen. Der Boischafter wurde mit der größten Zuvor⸗ konnnenheit von dem Stabe und anderen Offizieren empfangen,
welche ihn nach der Gießerei, nach der Bohr-Maschine, dem
Naketen steigen ließ. Hierauf wurde das Repositorium und die ten sich der Pascha und seine Begleitung zu Pferde, um Die Salutirun⸗ gen, mit denen der Botschafter bei dieser Gelegenheit empfan— gen wurde, und die Zeichen der Aufmerksamkeit, welche er von
Berry den Kammern anheimgestellt wurde, nicht von einer weisen allen Seiten empfing, wurden von dem Pascha mit dem wuͤrdi⸗
gen Anstand aufgenommen, den man in der Tuͤrkei so haͤufig antrifft, und der Se. Excellenz zu einem höͤchst angenehmen und allgemein beliebten Gast machte. — Bei dem am Abend im Ar— tillerie⸗Gebaude veranstalteten Diner wurde die Gesundheit des Sultans mit vieler Ehrerbietung getrunken, welches dem Bot— schafter besondere Freude zu machen schien, der in Erwiederung die Gesundheit des Königs Wilhelm und das Gedeihen seines Volkes, des alten Verbuͤndeten der Tuͤrkei, ausbrachte. Bei der sückkehr nach der Stadt, die Ereignisse des Tages be— sprechend, stellte der Pascha eine Vergleichung der Briti⸗ schen Artillerie mit der 6 und Franzoͤsischen an. Er sagte, daß er sich bemuͤhen wurde, manche Europaͤische Ein—⸗ richtung in der Tuͤrkei einzuführen; „aber“, fuͤgte er mit sichtlich aufgeregtem Gefühl hinzu mein Senn ergik. hir in allen
seinen Plaͤnen zum Vortheil des Volkes durch auswärtige Kriege, und wenn diese beendigt sind, durch eine Reihe innerer Unruhen gestoͤrt, welche der Ehrgeiz anstiftet, ohn? den Zustonb des Volkes zu beachten, der im wörtlichen Sinne des Wortes elend gemacht wird, wie dies z. B. bei der Aegyptischen Sache der Fall ist.“ — Dem Vernehmen nach hat RNamik Pascha eine Beschreibung seiner letzten Reise von Konstantinopel über Wien und Paris geschrieben, welche er bis zu seiner Ruͤckkehr fortzu— setzen, und dann in Konstantinopel herauszugeben gedenkt.
Der Aueschuß des Unterhauses, welcher in der vorigen Par⸗— laments-Gession beauftragt wurde, den Zustand der in den Muͤh⸗ len und Faktoreien beschaͤftigten Kinder zu untersuchen, um den Betrag ihrer Arbeit und ihre nothigen Ruhestunden zu berechnen, hat nunmehr seinen Bericht beendigt. Die Untersuchung erfor⸗ derte 40 Tage Zeit, und es wurden eine sehr große Menge von Zeugen⸗Aussagen gesammelt. Die Times bemerkt, daß selbst die Aussagen derjenigen Zeugen, welchen es um die Erhaltung des jetzigen Systems zu thün ist, dem Parlamente hinlänglichen Grund zu einer sorgfaͤltigen Pruͤfung dieser Angelegenhelt und zu einer gesetzlichen Dazwischenkunft gäben; die Grausamkeit, womit man jene Kinder zwinge, uͤber ihre Krafte zu arbeilen und ihren Körper durch zu i Strapazen zu entnerven, verdiene eben so sehr wie die Regulirung der Sklaven-Arbeit in West— Indien der Beruͤcksichtigung von Seiten der Legislatur. Der Grund zur Einmischung, meint das genannte Blatt, sey in bei— den Fällen derselbe, namlich der, daß weder die Kinder in den Faktoreien noch die Sklaven in den Pflanzungen sich selbst be— schuͤtzen koͤnnten und daher durch besondere Staats⸗Gesetze be⸗ schuͤtzt werden mußten; ein Anderes waͤre es, wenn Beide als freie Menschen betrachtet wurden; in diesem Falle allein könn, ten die Kolonisten und die Fabrik⸗-Besitzer darauf Anspruch machen, daß man sie sich selbst uͤberlasse.
Der Leeds Intelligencer erinnert daran, daß Herr Cobbett, als Bankerottirer, dessen Angelegenheiten noch nicht re— gulirt sind, nicht im Unterhause Sitz und Stimme haben könne.
Die Times enthaͤlt ein Privat-Schreiben aus Dublin vom 31. Dezember, worin es unter Anderem heißt: „Was glau⸗ ben Sie von den Nepealers? Wie koͤnnen dieselben es vermei— den, die Regierung in den Fragen uͤber Kirchen-Reform, Ein— schraͤnkungen und dergleichen zu unterstuͤtzen? Und dann bleibt
ihnen nichts weiter uͤbrig, als die unumwundene Frage wegen Aufloͤsung der Union. Wenn nun aber zufriedenstellende Maß— regeln durchgebracht werden, was haben sie dann noch fär einen Vorwand, die Aufhebung der Union zu Stande zu bringen? Und wenn diese Maßregeln unter solchen Umstaͤnden durchge— bracht werden, welche Aussicht haben sie dann, daß man sie anhdren wird? Schwerlich werden sie sich mit den Konservativen vereinigen, wie Hunt, um die Regierung zu behindern und in Verlegenheit zu setzen. Und meinen es denn uͤberdies sammtliche Repeolers auf⸗ richtig? Gewiß nicht. Daniel O' Connell freilich, und mit ihm noch 12 oder 15 Andere; die Uebrigen, glaube ich, werden Ver⸗ nunft annehmen. Man spricht hier davon, daß jener „Halbgott der Halbgoͤtter“, jener Daniel, und die anderen Parlaments Re⸗ praͤsentanten der Stadt und Grafschaft Dublin am Neujahrs—; tage auf Sesseln umhergetragen werden sollen. Die Bäͤnkelsän— ger verherrlichen ihn wie fruͤher in ihren Balladen. Unter all dem abscheulichen Mißbrauch, den man sich hier gegen den edelmuͤthigen Anglesey erlaubt, beharrt dieser dennoch fest bei seinem hochherzigen Benehmen; er hat einen wahr— haft edlen Charakter. Daniels Bemuhungen scheinen ssbri— gens nicht sowohl gegen ihn, als gegen den General-Anwalt Blackburne und Herrn Stanley zu zielen.“
In Brighton sind unter der Leitung einiger bekannter Perspo— nen aus London zwei Spielhaͤuser eroͤffnet worden. Die Brigh⸗ toner Hofseitung nennt sie „Hoͤllen“ und „Zufluchtsirter der Schande.“
Nieder lande.
Aus dem Haag, 7. Jan. Die heutige Staats-Cou— rant enthält das Gesetz über die Aushebung der National-Miltz im Jahre 1833.
Vachstehendes ist die zwischen dem General Chassé und dem Marschall Gérard gesuͤhrte Korrespondenz, in Bezug auf den Vorschlag des Lettern, die Garnison auf das Ehrenwort, in y. Feldzuge nich! mehr gegen Frankreich zu dienen, frei— zulassen:
„An den General der Infanterie, Baron Chassé.
„Im Hauptquartier zu Berchem, den 27. Dez. i832. „Herr General! Ich beeile mich, Ihnen anzuzeigen, daß Ich nach den Instruktionen, welche mir so eben von meiner Regie— rung zugehen, ermaͤchtigt bin, Sie, so wie alle Truppen, wesche unter Ihren Befehlen standen, nach Holland zurückzuschicken, unter der ausdrücklichen Bedingung jedoch, daß alle in die Ca— pitulation einbegriffenen Offiziere Und Soldaten und Sie sesbst die foͤrmliche Verpflichtung eingehen, die Waffen gegen Frank, reich und seine Verbundeten, und namentlich gegen Velgien nicht zu fuhren, so lange die zwischen der letztern Macht und Holland zu treffenden Arrangements noch nicht abgeschlossen wor den sind. Wenn Sie den Vorschlag annehmen, den ich die Ehre habe, Ihnen zu machen, so werde ich augenblicklich Befehle er⸗ theilen, damit Sie und Ihre Truppen ohne Verzug nach der Hollaͤndischen Graͤnze gefuͤhrt werden, wo Sie Ihre Waffen wieder erhalten sollen. Im Fall einer Weigerung muß ich ie in Kenntniß setzen, daß ich Befehl erhalten habe, Sie und Ihre Truppen nach Duͤnkirchen abfuͤhren zu lassen. Empfan⸗
gen Sie u. s. w. ö (gez. Graf Gérard.“ „An den Marschall Grafen Gérard, Oberbefehlsha⸗ per der Nord ⸗Armee. „Citadelle von Antwerpen, den 2. Dez. 1832. „Herr Marschall! In Antwort auf das Schreiben, welches Ew. Excellenz mir heute die Ehre erzeigt haben, an mich zu
richten, und welches die Bedingungen betrifft, unter denen die HR aorn an . Nal 8 7 . r