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Jackson. Ein muthiger und thatkraͤftiger Mann in der ersten,
ein fester und kluger Staatsmann in der zweiten Periode seiner
Laufbahn, ist er gegenwartig Ünter allen Einwohnern der Ver— einigten Staaten am meisten geeignet, das große Problem der Foͤderation zu loͤfsen. Die Verhaͤltnisse sind durch die Botschaft, womit die gegenwartige Session eroͤffnet wurde, klar hingestellt worden; die vollziehende Gewalt verkuͤndet in derselben die Be— guͤnstigung eines Systems, welches, ohne die Fabrik-Interessen des Nordens offen zu verletzen, dennoch den Ackerbau, und Han— dels-Interessen des Suͤdens und Westens Erleichterung gewaͤh⸗ ren soll, zugleich aber Achtung vor dem allgemeinen Gesetz und noͤthigenfalls kräftige Maßregeln, um die Vollziehung des— selben durchzusetzen und mit Gewalt den partiellen Wi— derstand zu besiegen. Ohne uns uͤber Ereignisse, die in so weiter Ferne von uns geschehen, zu Propheten aufwer— sen zu wollen, glauben wir fuͤr jetzt an keine Trennung. Traͤte eine solche gegenwärtig ein, so wuͤrde sich das traurige Schauspiel, welches uns Suͤd-Amerika seit einigen Jahren ge— wahrt, wiederholen; sich selbst uͤberlassen, waͤren die einzelnen Staaten der Union bloße Menschenmassen, im Schoße der Ünion hingegen sind sie Staaten und sie werden also in ihr bleiben wollen. Was man auch sagen mag, es ist noch kein zweiter Mittelpunkt fuͤr eine Regierung weder im Westen noch im Suͤ⸗ den der Vereinigten Staaten vorhanden; dieser Mittelpunkt be— findet sich noch fuͤr lange Zeit in Washington.“
Der in Marseille erscheinende Garde National meldet: „Der Ex-Dey von Algier ist ploͤtzlich am Aten d. von Nizza nach Livorno abgereist. Diesen Entschluß scheint er in Folge einer Beleidigung gefaßt zu haben, die ihm von drei jungen Leuten aus den ersten Familien des Landes zugefuͤgt wurde, welche mehrere Nächte hindurch heftig an die Thüre seines Hauses pochten. Der Gouverneur von Nizza ließ die jungen Leute vor sich laden, gab ihnen einen Verweis und befahl ihnen, den Dey persoͤnlich um Entschuldigung zu bitten. Die, ser aber war so aufgebracht gegen sie, das er ihren Befuch nicht annahm.“
Großbritanien und Irland.
London, 12. Januar. Heute fand eine Versammlung mehrerer Kabinets-Minister bei dem Lord Althorp statt; Lord Palmerston wohnte derselben nicht bei.
Der Staats-Secretair fuͤr Irland, Herr Stanley, hatte gestern eine Zusammenkunft mit dem Lord Grey. — Letzterer hatte spaͤter eine Unterredung mit dem Marquis von Palmella, der sich von ihm nach dem auswaͤrtigen Amte begab.
Im Sun liest man: „Man versichert in mehreren Zir—
keln im West -Ende, daß die Minister gestern Abend der Partei des Sir Robert Peel eine Eröffnung gemacht haben, um die— selbe zu bestimmen, zu den Maßregeln mitzuwirken, welche man u . wolle, um Irland zu beruhigen. Die Antwort soll verneinend ausgefallen seyn. — Wir geben diese Nachricht, wie wir sie erhalten haben, ohne die Richtigkeit derselben verbuͤrgen zu wollen; aber wir glauben nicht, daß die Minister, so stark durch die Gerechtigkeit ihrer Sache, es fuͤr noͤthig halten, die Zustimmung der Partei des Sir Robert Peel zu erlangen, um die durch den Drang der Umstände erforderlich gemachten Maß⸗ regeln zu ergreifen. Wir wissen außerdem, daß die Minister entschlossen sind, ein immer energischeres System Irland gegen⸗ uͤber zu befolgen; und es ist wahrscheinlich, daß binnen kurzem eine Preclamation erscheinen wird, die alle freiwillige Associa—⸗ tionen, so wie alle ungesetzlich constituirten Koͤrperschaften, durch welche O Connell jenes ungluͤckliche Land aufzuregen hofft, un— terdruͤckt. Wir erfahren, daß mehrere Regimenter auf dem Marsch nach Irland sind, um durch ihre Gegenwart die Maß⸗ regeln zu unterstützen, welche die Regierung zu ergreifen fuͤr nothwendig haͤlt, bis das reformirte Parlament die wirksamsten Mittel angegeben hat, um den Mißbraͤuchen abzuhelfen, unter denen Irland seit so langer Zeit seufzt.“
Die Nachrichten aus Irland, und namentlich aus der Grafschaft Cort, lauten fortwährend im hoͤchsten Grade betruͤ— bend, Eine Corker Zeitung meldet, daß alle Englischen Land— Geistlichen sich mit ihren Familien nach den Staäbten fluͤchten, um ihr Leben in Sicherheit zu bringen. Die Kirchen bleiben wahrend ihrer Abwesenheit geschlossen. Die große Straße von Ballina nach Castebao ist an mehreren Stellen durch die Auf⸗ ruͤhrer durch große Steinmassen und andere Gegenstaͤnde ver⸗ sperrt. Man mußte Truppen herbeiholen, um die Straße zu reinigen. An Einsammlung der Zehnten ist naturlich fast nir⸗ te, i sgeeh
us Deal schreibt man vom 190ten d. M.: „Heute ist das Koͤnigl. Dampfschiff „Dee“ von Helvoetsluis zuruͤ . wo es einen Lieutenant mit Depeschen ans Land setzte, der aber, wie es heißt, von den Hollaͤndern angehalten worden seyn soll.
Man hat Nachrichten aus Porto bis zum sten d. M. er— halten. Der General Solignae war am 1sten daselbst ange— kommen, und zum Major général der Armee ernannt worden. In Privat⸗Briefen wird gesagt, daß er, sobald er sich von dem Zustand der Armee gehoͤrig in Kenntniß gesetzt habe, die Offen⸗ sive Tre fr er. .
Lissaboner Hof-Zeitung bis zum 26sten v. M. enthalt keinen offiziellen Bericht uͤber die ,,. 26 . Briefe aus Vallonga melden, daß Dom Miguel die 2te Divi— 6. 8 habe, und daß bei Besichtigung der
eine Frau ĩ n ĩ = de, . 9. au dicht hinter ihm durch einen Schuß ge⸗ E. Es ist ein ⁊ nicht allzemein bekannter Umstand, daß die i Jahre 1826 creirten proc. Stocks im . nr hn verfallen; 8. h. daß die Regierung das Recht hat, diefelben als— dann zWurückzubezahlen, wozu aller Anschein vorhanden ist, da diese Stocks beinahe 4 pCt'“ uber Pari stehen. 2 ganze Ve⸗ ö derselben beläust sich auf 11. bis 12 Böillionen Pfünnb 8e, ann , fe ge en hh ce andere Verschreibungen die h . öden, wird. Man glaubt allgemein, daß 3 oder 33proct. e iner Ver anti 6 5 e, ,. mit einer Verguͤtigung dagegen angebo⸗
ih tzigen Hohe n deutende Ersparniß fuͤr den 863 . , n . Lord Goderich hat den Gouverneur en.
. c. I nnn zen Kron Ländereien es a 8 . wirkt werde, sebeid sie duich Leben . J .
Nieder lande.
Aus dom Haag, 16. Ja S ;
Prinz von Oranien i „Jahr, Se,. Königliche Hoheit der me, ,,, t gestern Abend in der hiestze Residenz estern ist hier der Kabinets Königs, Dr. Groen van , ern er gn gsestt des zu den graͤßten Hoffnungen berechti elehrter, der
en w uf jeden n , allzufreudigen Hoffnungen des Courriers betrachtet werden Tourse sich auf ihrer je eden Fall wird dadurch, wenn die *
der Repraͤsentanten⸗Kammer bestimmt; da sich jedoch nur 16 Mitglieder eingefunden hatten, so vertagte sich die Versamm⸗ lung auf heute.
seiner Ernennung zum Ritter des Leopold-OIrdens, einer neüen Wahl unterwerfen mußte, ist von der Stadt Bruͤssel durch 296 Stimmen unter 321 wleder zum Mitgliede der Repraͤsentanten— Kammer erwaͤhlt worden.
der Kriegs⸗-Minister der Belgischen Armee an, der Koͤnig bemerkt, daß die Infanterie Kolonnen so sehr viel Nachzuͤgler zuruͤckließen, und daß Se. Majestaͤt ihn deshalb beauftragt habe,
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erwählt und von Sr. Majestaͤt dem Könige bestaͤtigt worden.
Antwerpen, so ist
niger bekannte Personen.“
zu fuͤrchten brauchen.“
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Bruͤssel, 16. Jan. Aus Lille wird unterm 14ten d. ge— meldet: „Da Ihre Majestäten beschlossen haben, noch einen Tag laͤnger hier zu bleiben, so ist die Revue uͤber die Division Achard und uͤber die Avantgarde-Brigade auf morgen verlegt worden. Diesen Abend wird der von der Stadt angebotene Ball statt— finden, zu welchem ungeheure Anstalten gemacht werden. Die Zahl der sich hier aufhaltenden Fremden ist sehr betraͤchtlich, und das Leben daher hoͤchst kostspielig.“
Der Independant, ein ministerielles Blatt, laͤßt sich heute auf eine Eroͤrterung der Gegenvorschlaͤge des Koͤnigs von Holland ein, wie solche durch das Amsterdamer Handels— blad zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht worden sind, und aͤu— ßert sich unter Anderem in folgender Weise: „Wenn man dem Handelsblad glauben darf, so soll die Frage wegen Luxemburg unentschieden bleiben, und den Gegenstand eines fernerweitigen Traktats zwischen dem Deutschen Bunde und den Mächten bilden. — Was die Schuld betrifft, so versichert uns das Hollandische Journal, daß das Haager Kabmnet sich darauf beschränken wuͤrde, die Rente von 8,400,009 Fl. vom 1. Januar 1833 an zu verlangen, indem die Zahlung der Ruͤckstaͤnde später geordnet werden solle. Es ist wahrscheinlich, daß diese Ruͤckstäͤnde sich stillschweigend mit dem kompensiren sollen, was Belgien noch aus der Aktiv-Masse des Amortissement-Syndikats erhalten wuͤrde. — Drittens soll die Freiheit der Schifffahrt auf der Schelde gegen ein sehr mäßiges Tonnengeld bewilligt werden. Es wuͤrde daher nicht genuͤgen, daß das Tonnengeld sehr mäßig waͤre, sondern auch die Art der Erhebung desselben muͤßte ge— ordnet werden. Die Schiffe, welche sich nach Antwerpen bege— ben, duͤrften keiner Visitation unterworfen, und nicht gezwungen werden, bei Vliessingen oder Batz anzuhalten, uin daselbst den Zoll zu entrichten; diese Erhebung muͤßte in Antwer— pen selbst, durch eine Kommission oder durch den Hollaͤndi— schen Konsul, geschehen. Die Frage wegen des Ortes der Zoll⸗Erhebung ist von großer Wichtigkeit, und wir lenken die ganze oͤffentliche Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. — Endlich viertens soll, dem Amsterdamer Journal zufolze, der Transit durch Limburg nach Deutschland einem Zoll unterworfen werden, der Ein Prozent nicht uuͤbersteigen durfte. Wir verlangen einen freien Durchgang, d. h. von jedem Zoll, außer dem Thaussée— gelde, befreit, das ist eine condisio sine qua non fuͤr jedes Ar— rangement. Die Durchfuhr nach Deutschland ist kein Recht, welches wir erst zu erlangen brauchten; es ist ein Recht, wel— ches wir behalten, indem wir in die Abtretung des rechten Ufers der Maas willigen, welches uns zum groͤßten Theil ge— hoͤrt. Wir befinden uns in dieser Beziehung in der Lage eines Grundeigenthuͤmers, der beim Verkauf eines Theils seiner Laͤn— dereien sich das Recht der Durchfuhr vorbehaͤlt, ein Servitut, welches eine Bedingung des Verkaufs wird. — Wir haßen nun die vier Hauptpunkte beruͤhrt, aus denen der Hollaͤndische Gegen-Ent—⸗ wurf bestehen soll. Das mehrerwaͤhnte Hollaͤndische Blatt fuͤgt noch eine fuͤnfte, hoͤchst seltsame Forderung hinzu, wonach naäͤm— lich das Haager Kabinet verlange, daß Holland, eben fo wie Belgien, als neutral betrachtet werde. Wir hatten fruͤher zu behaupten gewagt, daß die Beigische Neutralität eine der schoͤnen Ideen der Konferenz sey, worauf unsere gewoͤhnlichen Gegner erwiederten, daß dieselbe ein Ungluͤck und eine Schande ware. — Wir bemerkrn schließlich noch, daß wir auf sehr unvollstaͤndige Angaben hin raisonnirt haben; wir haͤtten gern die offiziellen Aktenstuͤcke abgewartet, indessen wollten wir doch obige Bemer⸗ kungen nicht gern aufschieben, weil es uns am Herzen liegt, un⸗ sere Leser vor einem vollstaͤndigen Optimismus zu bewahren. Die aus dem Haag eingegangene Nachricht ist ohne Zweifel be⸗ ruhigend; aber weder im Guten noch im Boͤsen möchten wir gern uͤbertreiben.“ Der hiesige Courrier bemerkt uͤber denselben Gegen— stand: „Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die aus Holland eingegangenen Nachrichten. Die Vorschlaͤge des Koͤnigs Wilhelm als Antwort auf die ihm von Seiten Eng— lands und Frankreichs gemachten, sind von so unerwarteter Be— schaffenheit, daß nothwendig ein, die inneren Angelegenheiten Hollands betreffender Umstand den Konig veranlaßt hat, seine Politik zu andern. Vielleicht gewinnt die Opposition, von der uns die Rede des Herrn Sytzama bei der Erorterung uͤber das Budget eine Prohe geliefert hat, in Holland etwas an Aus deh⸗ nung, und floͤßt dem Könige Besorgnisse ein. Wie dem auch seyn moge, die Gegenvorschlaͤge find, unserer Ansicht nach, der Art, daß wir es noch nicht wagen, sie fuͤr wahr zu halten, ob— gleich sie durch das, gewohnlich sehr gut unterrichtete, Handels⸗ b lad mitgetheilt werden.“ (Der Independant giebt zu ver⸗ stehen, daß sein obenstehender Artikel als eine Antwort auf die
oͤnne.) Der gestrige Tag war zur Wieder-Eroͤffnung der Sitzungen
Der hiesige Buͤrgermeister, Herr Rouppe, der sich, wegen
Durch einen vom gten d. M. datirten Tages ⸗Befehl it abe
te Die Herren Dr. Ontyd im er, au w
die nothwendigen Maßregeln anzuordnen, um dieser Unordnung abzuhelfen.
rius fuͤr die offentlichen Arbeiten in Amsterdam, sind zu Mit— gliedern der ersten Kasse des Koͤnigl. Niederlaͤndischen Instituts
Hiesige Blatter melden: „Wie in Bruͤssel, Gent und auch in Luͤttich eine Subscription fuͤr die Hollaͤndischen Verwundeten und Gefangenen eroͤffnet worden. Unter den Gebern bemerkt man die Namen der Herren d' Hen— ricourt und Melotte d'Envoy, beides ehemalige Mitglieder der General-Staaten, ferner den Grafen von Borchgrave, mehrere Mitglieder der Familie Berlaymont und andere mehr oder we—
In einem Schreiben aus Liefkenshoek heißt es: „Wir sind hier saͤmtlich wohlauf und koͤnnen es gar nicht besser wuͤn— schen. Die Belgier arbeiten fortwaͤhrend an der Kreuzschanze und an den, laͤngs der Schelde gelegenen, Forts. Man hat hier das Geruͤcht verbreitet, daß der bekannte große Moͤrser auf der Kreuzschanze aufgestellt worden; ich wuͤßte indessen nicht, zu welchem Endzweck, denn, wie es heißt, traͤgt jenes Geschuͤtz nur 1200 Ellen weit; die Entfernung von der Kreuzschanze hierher beträgt jedoch 1500 Ellen, so daß wir dasselbe in keinem Falle
dene Anordnungen, um die Kolonnen auf dem Marsch
lichst zusammenzuhalten. — ; dan schrelbt vom Doel unterm 14ten d. „Seit h
die Armirung der Forts St. Marie und Perle zu vervo gen; in ersterm sind 2 Kanonen à la Paixhans aufgeste den. Es faͤllt auf, daß die Regierung, welche nur noch Theil des Gebiets zu beschuͤtzen hat, nicht daran denkt, die Doel und das Fort Friedrich-Heinrich zu armiren. Du waffnung dieser beiden Punkte, welche jetzt bei der Ent der Hollaͤndischen Flotte und bei dem Frost,; der den Tu der Artillerie beguͤnstigt, sehr leicht wäre, wuͤrde nicht all Dorf und der Polder vom Doel beschuͤtzt, sondern auch! bindung der Forts Lillo und Liefkenshoek mit Holland ahg ten werden.“ .
Antwerpen, 15. Jan. „Wir haben“, sagt das nal dAnvers, nach den Pariser Blattern die am 10te auf dem Franzoͤsischen Lloyd angeschlagene Nachricht h woraus hervorgehen sollte, daß das Oesterreichische Sch Rodostaw“ nur durch ein Mißverstaͤndniß in seinem La gehalten worden sey, da diese Maßregel nur auf die En und Franzoͤsischen Schiffe Anwendung finden sollte.
von einem bloßen Mißverstaͤndniß hergeruͤhrt haͤtte, maß bis diesen Augenblick weder zu Antwerpen noch zu Bruͤss erfahren, und die Blaͤtter der Regierung, die so schnell Hand sind, uns auf Hoffnungen zu betten, davon nicht hatten. Wir halten daher die Nachricht fuͤr erdichtet. haben die Kammern sich heute wieder versammelt und m hoffen daß man die Minister auffordern wird, sowohl ses Faktum, als uͤber die diplomatische Lage unserer An heiten Erklaͤrungen zu geben.“
Deutsch lan d.
Stuttgart, 15. Januar. Nachdem Se. Majesth Reskript vom 28. November v. J., nach Verfluß des di gen Zeitraums seit der letzten Staͤnde⸗Versammlung, die des Koͤnigreichs wieder auf den 15. Januar einberufen erfolgte heute die feierliche Eroͤffnung des Landtages.
dem Gottesdienste in der Stiftkirche, wobei von dem v. Haas die Landtags-Predigt gehalten wurde. Nach gung des Gottesdienstes versammelten sich die Mitglieder Kammern im Staͤndehaus, und da Se. Majestaͤt sich Unwohlseyns verhindert sahen, den Akt der Eroͤffnung de tags Hoͤchstselbst vorzunehmen: so ertheilten Hoͤchstdieselb provisorischen Chef des Departements des Innern den denselben zu vollziehen. Dieser begann, wie fruͤher, Beeidigung der erstmals eintretenden Mitglieder beide mern. Hierauf verlas der provisorische Chef des Depar des Innern die hiernach folgende Koͤnigliche Thron-Rede „Durchlauchtigste, Durchlauchtig-Hochgeborne, Hoch borne, Hochwuͤrdige, Hochzuverehrende Herren!“ h „In dem durch unsere Verfassung hiefuͤr bestimmten 34 haben Se. Maj der Koͤnig Ihre getreuen Staͤnde versamm, Der Ihrer Einberufung vorangegangene Zeit⸗Abschnitt ist werfung verschiedener Gesetze sorgfaͤltig benutzt worden, wan auf wichtige Verhaͤltnisse der Staatsgenossen beziehen und
CM
die Koͤniglichen Ministerien Ihnen mitzutheilen beauftra—
Beduͤrfniß Genuͤge, dessen Nothwendigkeit durch die fruühn fach ausgesprochenen Wuͤnsche der Staͤnde, so wie durch gerichteten Antraͤge aller Justiz-Behdrden laut anerkanm ist. — Die bei dem Koͤniglichen Heere bestehenden Ein gen, die bei ihrer Einfachheit und strengen Oekono allen Anforderungen des deutschen Bundes entsprech ben sich vorzuͤglich unter den jetzigen Verhaͤltnissen so daß keine außerordentliche Anstrengung erforderlit und alle moͤglichen Faͤlle ruhig erwartet werden konnten ruhen theilweise auf den zu Ergaͤnzung unseres Wehrstande— schiedeten Gesetzen, zu deren Vervollstaͤndigung der Entn
soll. — Zu Hoͤchstihrem wahren Vergnuͤgen finden Se. Kong
nanzen, in Folge ihrer geregelten und auf zweckmäßige n ge zielenden Verwaltung, es gestattet, eine merkliche Herabsetzn
Salzpreises und der Notarigts⸗Sporteln in Antrag zu bringen in ihren Wirkungen noch bedeutendere Erleichterung wird bein theilung verschiedener Gesetzes-Entwuͤrfe beabsichtigt, deren schaftlicher Zweck auf die Vereinfachung und Minderung da
ben von Grund und Boden gerichtet ist. Hiebei sind dien und billigen Anspruͤche der Berechtigten sorgfaͤltig im Auge ten worden, zu deren Befriedigung Ersparnisse der verz Jahre einen angemessenen Beitrag darbieten werden. — versicht sprechen Se. Koͤnigl. Maßjestaͤt die Hoffnung aus, da
die Vorsehung zu der Regierung dieses Landes berufen sind
folgen alsdann in dem Tages, Pefehle verschie,
unablaͤssigen Bemuͤhungen Hoͤchstihrer Regterung gelingen die der freieren Entwicklung unserer Handels-Verhaͤltnisse n gegenstehenden Hindernisse zu überwinden, wenn gleich solch. Maße sich mehren, in welcher der Kreis unserer Unterham sich erweitert. In den 16 Jahren, seit welchen Se. Ma
die Grundsaͤtze Ihrer Regierung, der Gang Ihrer Verwaltm gemein bekannt geworden; sre haben Höchstdenselben di bare Anerkennung Ihrer Unterthanen, wie das Vertraue rer deutschen Bundesgenossen erworben. Nichts wird sem, von Sr. Majestaͤt sich selbst vorgezeichneten Gang Hö selben jemals wankend machen. Mit Rührung haben Se. Majestaͤt in dieser bewegten Zeit von allen Staͤnden Ihres Volks mannigfache Beweise treuer Anhaͤnglichkeit an 5 Person empfangen und sich aufs Neue von dessen rechtlicheñ überzeugt, der durch unverruͤckten Gehorsam gegen die Ge ausgesprochen hat. Dieses Volk, versammelte Staͤnde des reichs, heftet jetzt auf Sie Blicke gespannter Aufmerksamken folgen die des gesammten Deutschen Vaterlandes Werda Verhandlungen durch wohlverstandenen Eifer fuͤr das V geleitet, durch treue Liebe fuͤr dasselbe beseclt, dann duͤrfen allgemeine Zustimmung, dann auf den Dank und den Beifn Negenten zaͤhlen, dessen hoͤchstes Bestreben dahin gerichtet n Vaterlande Vater zu seyn.“
Munchen, 15. Januar. Heute Vormittags nach marschirten die fuͤr den Dienst Sr. Maj. des Königs or Griechenland in hiesiger Stadt gebildeten Truppen, aus Schwadron Uhlanen, einer Grenadier⸗, Schuͤtzen⸗ und A Compagnie bestehend, von hier nach Triest ab. Sie ham vorher auf dem Wittelsbacher-Platze aufgestellt und wurde einem äußerst zahlreichen Offizier⸗orps der hiesigen Be unter Vorausschreitung der Musik-Corps des 1sten Köͤnte rassiers, und des Königl. Leib⸗Regiments, begleitet. Dies⸗ pen nehmen ihren Weg uͤber Braunau nach Triest.
„Darmstadt, 15. Jan. In der gestrigen Sihur zweiten Kammer der Landstaͤnde wurde unter Anderem de trag des Abgeordneten Grafen Lehrbach, daß auch Dans den offentlichen Sitzungen der Kammer zugelassen werd fen, in Berathung gezogen. 8
marsch der Franzosen ist man in Calloo thaͤtig damit besg
Geheime ). nun wirklich bestimmt angenommen. Schon Anfangs
etwas Außerordentliches, daß, wenn dieses Anhalten in
eierlichkeit begann, wie gewohnlich, Vormittags um 10 n . in eit un Feierlich . ö ⸗ z pachen; erst von diesem Tage an wird gewissermaßen die
eder Augenblick, den Ew. Excellenz bei uns verweilten,
ö .
mit der tiefsten Ehrerbietung zu verharren, Herr Gene—
Durch dis Vorlegung eines Krimingl-Gesetzbuchs geschieh katwort des Prasidenten auf diese Adresse lautet folgen—
Heneral⸗Versammlung die Verwirklichung meiner Hofnun⸗
a, . 9 ihr? Ordnung' Ihne 'acicnt rechen zu sehen und zu gleicher Zeit die einstimmigen Se⸗ laͤngst vorbehaltenen Landwehr- Ordnung Ihnen vorgelegt ich aller freiwilli
,, zukündigen, daß der zustand unn Beschützer zu empfangen. Seiner hohen Sorgfalt ver— sich in dem Fall, Ihnen anzukuͤndigen, daß der Zustand unf die Wallachen den Gehuß v
chte sichern, und die sie wohl zu wuͤrdigen wissen. Diefe igkeit ist schon allein das staͤrkste Zeugniß fuͤr die
freuen. Indem ich, meine. Mission in dieser Be—
mmlung die Dauer dieses Eifers und dieser Festigkeit an In, wovon sie in der Anwendung der Verwaltungs⸗Refor⸗
gelingen, innerhalb des Bereichs des Guten und der Ge⸗ die kraäͤftigsten Mittel zum Handeln zu schoͤpfen, waͤhrend
hitte ich die Versammlung, fuͤr sich den Ausdruck meines
je Verordnung mit und setzte, nachdem er eine Ueber—
g es angemessen finden mochte, See- oder Landmacht sirkung des Gehorsams dieses Staates gegen ihre Akte
sfen zu verbieten, oder diese zu blokiren. Er giebt fuͤr kschiedenen Falle Widerstandsmittel an, erklaͤrt, der Wuͤr—
Beilage zur Allgemeinen Pre
— — ie
ußischen Staats-Zeitung M 22.
11. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Seit der n, Greßherʒoglichen Ministeriums in Betreff der
ammer aufgeloͤst werden duͤrfte, so wie sie aus Veran— r uͤber die Bundes-Beschluͤsse vorliegenden Anträge der w nn. jener Erklärung im Widerspruche
eschluß fassen sollte. . 16. Jan. Oeffentlichen Blaͤttern zu— der Landstand Kindlinger von Neudorf, der Schult— ch von Neudorf und Buͤrger Schraub von Rauen—
tration vorzulegen ware,
*
ofrath Kuͤstner hat den ehrenvollen Ruf nach
serlaͤßt er Darmstadt, um die Intendanz der dortigen zu übernehmen. Die hiesigen Kunstfreünde sehen ihn Eiden, und erkennen dankbar an, daß er Alles zu lei— was hier noch unter den obwaltenden unguͤnstigen fuͤr die Kunst zu thun moͤglich war. ingen, 15. Jan. Am gestrigen Tage verlor unsere den verdienstvollen Lehrer der Philosophie, Hofrath . Schulze, Verfasser des „Aenesidemus“ und der r wissenschaftlichen Systeme unserer Zeit.“ Moldau und Wallachei.
arest, 2. Dez. Folgendes ist die (im vorgestrigen Staats⸗-Zeitung erwähnte) Adresse, welche die Gene— mlung der Wallachei dem Praͤsidenten der beiden mer, General Kisseleff, uͤberreichte: General! Es ist heute der dritte Jahres-Tag, seitdem enz in unsere Mitte kamen, um die Zuͤgel der Verwal— bernchmen. An demselben Tage und fast zu derselben ten die Geistlichkeit und der Adel des Landes die Ehre, erstenmale ihre ehrerbietigen Huldigungen darzubringen. wird jedem Wallachischen Herzen fuͤr immer theuer merdar an die unermeßlichen Wohlthaten erinnern, die nigen verdanken, den Se. Majestaͤt der Kaiser in seiner Sorgfalt zu unserem Regenerator zu waͤhlen geruhte. nr die Graͤnjscheide zwischen der Vergangenheit und
ich den Himmel um Segen uͤber Ihre Berathungen an.“
unseres Landes wieder beginnen. Die General-Versamm— eue Dolmetscherin und Organ der Gesinnungen aller Klassen, ute Ewr. Excellenz, um Ihnen die Beweise der innigsten und Erkenntlichkeit zu erneuern. Dle außerordentliche General—⸗ Versammlung hatte eben so ehrfurchtsvolle Gesinnungen nuthentischen Aktenstuͤck dargelegt. Ganz nach Ihrem richtend, und ohne uns einer Ergruͤndung der Beweg—
unterfangen, werden wir den von Ihnen bezeichneten Tag
rung jener Huldigungen erwarten; aber so sehr wir auch r theuersten Wuͤnsche erfüllt zu sehen wuͤnschen, eben so die Zeit dieser Erfuͤllung gern hinausgeschoben sehen, r uns eine Epoche der Trauer und des Schmerzes seyn r wollen uns an diesem Tage der allgemeinen Freude hraͤnken, Ew. Excellenz die bestimmtesten Versicherungen s„ daß das Echo unserer Berge und Thaͤler noch den spä⸗ Washington zu uͤberbringen. hlechtern die allgemein anerkannte Wahrheit wiederhallen De
zu Jahre langer Gluͤckseligkeit gelegt hat. Wir haben
Excellenz unterthaͤnigste und gehorsamste Diener.“
Beendigung des dreijährigen Zeitraums meiner Verwal— n Fuͤrstenthüůmern hat der General-Versammlung Ge⸗ geben, die feierliche Dolmetscherin der Gesinnungen und rer Mitbuͤrger zu werden und mir in einer Adresse den rselben darzulegen, der mich tief geruuͤhrt hat. An dem— gab ich vor drei Jahren der Versammlung der Divane ungen von dem kuͤnftigen Gluͤck des Landes zu erken— demsclben Tage fuͤhle ich mich drei Jahre spaͤter begluͤckt,
bewegen wird, in welche sie den Staat gestuͤrzt haben.
Zu Massillon in der Grafschaft Starke im
g vereinigten Einwohnerklassen fur ihren
on Institutionen, die ihnen die inneren Theile waren ziemlich muͤrbe und zerbroͤckelt.
deren sich die neuen Institutionen bereits im
on als matriell beendigt ansehe, bleibt mir nur noch uͤbrig
one Beweise ablegten. So um diese Institutfonen sich
antigen Geschlechter sicher begründen. So muß es der an Größe uͤbertroffen haben, als der Elephant den Ochsen.
B.
dieses Bereichs ihre Anstrengungen sich beengt finden wuͤr—⸗ meinen moralischen Auftrag anbelangt, so wiederhole ich derselbe keine andere Graͤnzen finden wird, als die, welche ng meinen Tagen wird setzen wollen; von Herzen und n Einwohnern dieses Landes zugethan, werde ich es mir machen, die Huldigung Ihrer Dankbarkeit zu den Füßen s Sr. Majestaͤt des Kaisers zu bringen, und ich werde ich schaͤtzen, daß ich bei Ihrem erhabenen Beschuͤtzer Ihr ürsprecher werden kann. Die öffentliche Erkenntlichkeit, n die General-Versammlung heute zu seyn sich beeifert, ) der schoͤnste Lohn, der mir, in Folge der ernsten Ber— d wichtigen Arbeiten, von denen wir uns umringt fan— eil werden konnte. Im vollen Gefuͤhl des Werths dieser
n len Berlin, 21. Jan.
genehmigen und zugleich die Dolmetscherin derselben Ge ren Mitbürgern zu werden. Es ist mir angenehm, die zu erlangen, daß sie gluͤcklich sind; es ist dies die Wir⸗ Lustausches einiger uͤbel berechneter und mißbraͤuchlicher tion zwischen beiden Ufern noch nicht unterbrochen. gegen Institutionen, die nicht nur die Sicherheit der sondern auch die Ehre und das Eigenthum garantiren. er erhabenen Fuͤrsorge, schreibe ich diesen gluͤcklichen Er— mir allein zu. Und wie ich es mir bereits zur Pflicht Gegenwart aller Körperschaften es auszusprechen, ich theile Ehre mit allen hohen Wuͤrdentraͤgern, die mit feuriger fuͤr das Gemeinwohl wetteiferten.“
ereinigte Staaten von Nord-Amerika.
, York, 14. Dez. Der Gouverneur Hamilton theilte Botschaft an die gesetzzebende Versammsung von Suͤd— die durch den Konvent mit 137 gegen 27 Stimmen
lichen Gesundheit erfreuten.
und forderte, namentlich unter den Kindern, durch
Standes der Sache gegeben, den Fall, wo die Central— en und das Ein- und Auslaufen von Schiffen aus
—
allen, es sey nicht mehr Zeit, Gruͤnde fuͤr und wider
.
abzuwägen, sondern zu handeln. Als Ausgleichungsmittel jedo en Mini ᷣ welches die Zustimmung des 8er , , . . Beschluͤsse verbreitet sich ziemlich allgemein der Glaube, nen, stellt er den Gedanken auf, einen allgemeinen Kon⸗ vent der Staaten einzuberufen, dem die Sache zur Arbi—⸗ n und dessen Entscheidung Gesetz seyn solle, Inzwischen fordert er Ermaͤchtigung, alle erforder⸗ liche Militair-Maßregeln fuͤr die Sicherheit des Staates zu treffen, als die Milizen in Thätigkeit zu rufen und verschiedene h von . zu ö wovon eins von 2000
fger ann zur Bertheidigung von Charleston ur
lich ginn egen und nach Wiesbaden gebracht worden. fuͤr die der uͤbrigen 3. des ö n ,,, 5 geradezu, daß, wenn die Central-⸗Regierung zur Gewalt schritte, dies das Zeichen zur Zerreißung der Union seyn und Süd-Karo— lina in seine Rechte als souverainer, unabhaͤngiger Staat zuruͤck⸗ treten wuͤrde. Nach einigen anderen Bemerkungen uͤber die zu ergreifenden Maßregeln, um Gewalt mit Gewalt abzutreiben, schließt er mit folgenden Worten: „Ich hoffe, daß, wenn alle Staaten zur allgemeinen Versammlung einberufen werden, sie uns Huͤlfe durch ihre Einsichten nicht verweigern werden, eine Huͤlfe, die wir innigst wuͤnschen. Gleich zu Anfange zur Ge— walt greifen, dies hieße die Aufloͤsung der Union ihrer Beibe⸗ haltung vorziehen. Suͤd-Karolina hat erklart, es appellire an die Versammlung seiner Mitstaaten; uns diese Probe verwei⸗ gern, wuͤrde auf den Gedanken bringen, daß kein anderer Grundsatz als der des Schwerdtes in unserm Bunde liege. Man darf jenen Geist der Gerechtigkeitsliebe nicht fuͤr ganz er⸗ loschen halten, der bei der Gruͤndung der Union waltete, und den diese jetzt wieder ins Leben rusen kann. Allein, was si auch ereignen und wohin dieser beklagenswerthe Streit fuͤhren moge, lassen Sie uns, gewiß der Kraft und des Muthes eines biedern Volkes, stark in unzerstoͤrbarer Wahrheit und in der Gerechtigkeit unserer heiligen Sache, fest und furchtlos die Pflicht erfuͤllen, welche uns das Vaterland auferlegt. Inbruͤnstig rufe
Es sammelt sich eine verhältnißmaͤßig starke Kriegsmacht der Vereinigten Staaten in Charleston, was einige Bestuͤrzung bei der Partei, die bisher die Oberhand hat, erregte; die Freunde der Union hingegen organisirten sich mit vieler Kraft zur Unter— stuͤtzung der allgemeinen Regierung. Diese Verhaͤltnisse ins Auge fassend, hatte der Senat eine Art Erklärung in Beziehung auf die, in der Staats-Citadelle zu Charleston in Garnison liegenden Truppen der Vereinigten Staaten beschlossen, uͤber welche im Repraͤsentantenhause daselbst Herr Noble, Ramens des Aus— schusses der Bundes-Verhaͤltnisse, am 5ten Bericht erstattete—
Am 5. fand die Abstimmung der Wahlmaäͤnner Suͤd-Ka— rolina's zur Ernennung des Praͤsidenten und Vice-Praͤsiden⸗ ten der Vereinigten Staaten statt; die Mehrheit der Stimmen fiel auf den Gouverneur von Virginien, Herrn Floyd, als Praͤ— sidenten, und Herrn Lee aus Wwston als Vice-Präsidenten, und Herr Hemphill wurde ernannt, um diese Abstimmung nach
Der Charleston Courier vom 12. d., welcher der Unions, wie der Mercury der Nullifications-Partei angehoͤrt, sagt: „Die entschlossene Stellung, welche die Unions-Partei hier in der Stadt genommen hat, nebst dem kuͤhnen, männlichen Ton der Unionisten in den Gebirgs-Distrikten, haben den Reihen der Nullificirer Schrecken eingejagt, der, wie zuversichtlich zu glau— ben steht, sie zur ernstlichen Ueberlegung der gefaͤhrlichen Lage
Aus dem Kloster der Heimsuchung in Georgetown haben sich fuͤnf Nonnen in Begleitung des Geistlichen, Herrn Me. Elroy, nach der Stadt Mobile in Alabama begeben, um da— selbst, wie verlautet, eine Erziehungs-Anstalt zu gruͤnden und die Bildung der weiblichen Jugend im Suden zu befoͤrdern.
ian Ohio wur⸗ den unläͤngst zwei ungeheure Hauer ausgegraben, von denen seder g Fuß 6 Zoll lang war und 8 Zoll im Durchmesser hatte. Zwei Männer waren erforderlich, um einen davon aufzuheben; ihre Außenseite war noch so fest und hart wie Elfenbein; aber
fand sie in einem Sumpf etwa 2 Fuß unter der Oberflache des Bodens, und sie glichen denen, die man vor einiger Zeit zu Bone Lick in Kentucky gesunden hatte. Die Große des Thieres, dem diese Zähne angehoͤrten, muß, nach den aufgefundenen Kno— chen zu urtheilen, wenigstens 60 Fuß in der Laͤnge, 22 Fuß in der Höhe uad 12 Fuß in der Breite der Huͤften betragen ha— werden die Notabeln, dieses Landes das Wohl der jetzi⸗ ben. Das Thier wuͤrde demnach den Mammuth eben so sehr
Am 15. d. M. fand zu Achen die feierliche Bestattung des Ober-Pfarrers an der Kirche zum heiligen Foilan, und Ehren-Diakonus des dortigen Kollegial— Stiftes, Herrn Schleig, statt. Nach Beendigung des feierli— chen Todten⸗Amts in der Stists-Kirche hielt der Kanonikus und Koͤnigl. Konsistorial-Rath Claessen eine Rede, in welcher er an das Leben und Wirken des Verblichenen erinnerte, worauf der ungemein zahlreiche Zug, dem sich auch der Herr Regie— rungs-Praͤsident, mehrere Regierungs-Raͤthe, der Magistrat und viele Honoratioren der Stadt angeschlossen hatten, sich nach dem Kirchhose in Bewegung setzte, wo unter den gewöhnlichen Begräbniß-Ceremonien die Leiche in die Gruft gesenkt wurde. — Nachrichten aus Wesel vom 1iten zufolge, trieb der Rhein fortwaͤhrend stark mit Eis, jedoch war die Communica—
— In der, im Dorfe Zällchow bei Stettin bestehenden Anstalt zur Besserung verwahrloseter Kinder, die allein durch freiwillige Beitraͤge unterhalten wird, besanden sich zu Ende des vorigen Jahres 25 Kinder, die in ihrer sittlichen Ausbildung sichtbare Fortschritte machten und sich zugleich der besten koͤrper—
— Nachrichten aus Marienwerder zufolge, herrschte das Scharlachfieber noch immer in dem dortigen Regierungs⸗-Bezirke, achkrank⸗ heiten manche Opfer, so daß im vorigen Monate die Sterblich— keit großer gewesen ist, als man sonst hatte erwarten duͤrfen. In einzelnen Ortschaften des Straßburger, Conitzer und Stuh— mer Kreises, so wie in Schlochau sind die naturlichen Pocken ausgebrochen. — Auch im Regierungs- Bezirk Danzig und na— mentlich in einzelnen Ortschaften des Marienburger, Stargard⸗ ter, Berendter und Danziger Landkreises haben sich die Blat— tern gezeigt, ohne sich jedoch weiter zu verbreiten. Es sind so⸗ fort die noͤthigen Sicherheits⸗Maßregeln dagegen getroffen worden.
Die Blinden,-Anstalt in Berlin.
Es scheint nicht am unrechten Orte zu seyn, in diesen Blattern einmal mit einigen Worten der seit mehr denn einem Viertel Jahrhundert hier bestehenden Anstalt fuͤr Blinde zu gedenken. Gestif⸗ tet in einer schweren, verhängnißvollen Zeit, . sie zu den vie⸗ len lebenden Zeugnissen einer erhabenen Milße, die in jedem Un⸗ glücklichen die helligen Menschenrechte ehrt. Die traurige Lage, die Hülfsbeduͤ rftigkeit des Blinden macht ihn zum Gegenstand des all= gemeinen Mitleids, aber die milde Gabe, das Almosen allein ist nicht ge gen „um ihm den Beistand zu gewaͤhren, dessen er au seinem finstern Lebenswege so sehr bedarf; denn in seiner Bru regt sich sehnsuchtsvoll der allen lebendigen Wesen eigenthuͤmliche Thaͤtigkeitstrieb, und die Nichtbefriedigung dieses angedornen Trie⸗ bes bei den vielfachen aͤußeren Hindernissen, die Geschaͤftslosigkeit ist es vorzugsweise, die dem Blinden sein Schicksal erschwert, die seine Fahigkeiten zu jener grausenvollen, inneren Leerheil gusdorrt, die ihn zu jenem dumpfen, brütenden Geschdͤpf umwandelt, dessen Anblick uns bei dem liebevollsten Mitleid doch mit einem widerwaͤr⸗ tigen, entsetzenden Schauder durchbebt.
Den Blinden die Mittel und die Gelegenheit zu geben, durch Entwickelung und Anwendung ihrer eigenen körperlichen und gei⸗ stigen Krafte sich zu beschaͤftigen und zu erhalten, das ist die Auf—= gabe, die derjenige, der fuͤr Menschenwohl, Sittlichkeit und Bil⸗ dung einen regen Sinn hegt, sich zur Loͤsung aufstellt.
Die jetzt in den meisten Europaͤsschen Laͤndern stattfindende öffentliche Fuͤrsorge fuͤr solche Ungluͤckliche giebt den erfreulichsten Beweis steigender Humanitaͤt, und die in den letzten Jahrzehenden in Europa errichteten Erziehungs- und Bildungs⸗Anstalten fuͤr Blinde, duͤrften in seiner Kultürgeschichte einen schoͤnen Belag des Fortschrittes liefern. Wir theilen hier ohne Anspruch auf Voll⸗ staͤndigkeit in chronologischer Folge ihrer Stiftung die wichtigsten
Institute mit:
IS4 Paris 1809 Zuͤrich 1823 Warschau
1790 Liverpool 1809 Dresden. 1823 Gmuͤnd i. Wuͤrt⸗ 1800 London 1811 Kopenhagen tembergischen. 1804 Wien 1817 Stockholm 1824 Linz
1806 Berlin 1818 Breslau 1825 Pest
1807 St. Petersburg 1818 Königsberg i. Pnr. 1826 Freising i. Bayern 1808 Prag 1820 Barcelona 1828 Bruchsal i. Bad. 1808 Amsterdam 1822 Neapel J Preußen hat also drei Blinden-A fnstalten ?), und kuͤrzlich haben wir auch in diesen Blattern gelesen, daß zür Begruͤndung einer vierten Anstalt in Posen der Fonds bereits gesammelt wird. — Ueber das Zahlen⸗Verhaͤltniß der Blinden unseres Vaterlandes ge⸗
gen die anderer Staaten konnen wir gus Mangel an statistischen
Daten der Art nichts Bestimmtes feststellen; unter 12 Millionen Bewohnern hatte Preußen eine Blinden⸗Gemeinde von etwa 15,990, von denen freilich die meisten erst in reiferem Alter blind wurden und daher in die Erziehungs⸗Anstalten nicht aufgenommen werden. — Es fehlt uns uͤberhaupt noch sehr an einer vergleichenden Zusammenstellung der numerischen Verhaͤltnisse, der vorköommenden Art und Weise der Blindheit in verschiedenen Himmelsstrichen, um daraus den Einfluß, durch den diese Erscheinung in verschiedenen Lokalitäten bedingt wird, deutlich zu erkennen. Und so viel auch Fink und Schnurrer in ihren medizinischen Geographieen und andere medizinische Schrift⸗ steller, die über Endemiecn, und namentlich Militair-Aerzte und Ophthalmologen, die uͤber Augenpest, Kriegs ⸗-Augenkrankheit schrieben, geleistet haben moͤgen, es fehlt uns doch immer noch an zuverlaäͤssigen Beobachtungen und zweckmäßiger Zusammenstellung der numerischen Verhaͤltnisse dieser Ungluͤcklichen. Aus dem rein geographischen Gesichtspunkte können wir Zeune's Schrift: „Beli⸗ far“, folgende Bemerkungen entlehnen: Die Blindheit nimmt von den Wendekreisen nach den Polen hin ab; in den Tropenlaͤndern ist das Verhältniß unbekannt. Nach Alexander v. Humboldt sind die dunkeln Menschenstaͤmme, als die Neger und die kupferbraunen Suͤd⸗Amerikanischen Staͤmme, der Blindheit weniger unterworfen, als die hellen. Hiermit stimmt auch die Erfahrung bes r. v. Wol mar uͤberein, daß in Afrika bei einer gleichen Anzahl Menschen füͤnfmal mehr Blinde unter den hellern sind, als unter den schwar⸗ zen. Nach den geographischen Breiten-Graden stellt sich das Ver⸗ haͤltniß etwa also: Zwischen dem 207 — 300 noͤrdlicher Breite ist un⸗ gefaͤhr der hundertste Mensch blind; zwischen zo — 400 n. Br. un⸗ gefahr der dreihundertste, Jeddo hatte nach Golowin unter 19,600,000 Bewohnern 36,9000 Blinde, also auf 77 Sehende 1 Blinder; im mittleren Europa zwischen 40 — 50“ n. B. ist im Durchschnitt der achthundertste Mensch blind; im Kanton 3Zuͤrch waren unter 194,913 Bewohnern 264 Blinde, also Er in Danemark und Norwegen, etwa zwischen 500 709 n. B. waren unter 2 Millionen Men⸗ schen 2141 blind, also etwa ron. — So viel im Allgemeinen.
Es war im Juli des Jahres 1306, als Hauͤy, der erste Be⸗
ruͤnder der Blinden-Anstalt zu Paris, bei seiner Durchreise nach Petersburg vor dem Königlichen Hofe einige Proben seines Blin⸗ den- Unterrichts ablegte, und schon im August erhielt Zeune den Auftrag zur Anordnung einer Blinden⸗Anstalt in Berlin. Zeune, seit 13063 Lehrer am grauen Kloster, entsprach Riesem Auftrage mit dem ehren- und dankenswerthesten Eifer. Schon am 13. Oktober erdffnete er die Anstalt. Doch kaum hatte sie die ersten Wurzeln geschlagen, als sie auch schon beim Einbruch Franzdͤsischer Kriegs- heere wieder einzugehen drohte. In dieser Zeit der Noth brachte
cune den Rest seines kleinen Erbtheils aus Sachsen, um ihn frommen, menschenfreundlichen Sinnes als Opfergabe auf den heiligen Heerd des Vaterlandes zu legen, und dem Staate eine wohlthätige Anstalt zu erhalten. — Anfams waren fuͤr dieselbe 3009 Thlr. jaͤhrlich bestimmt worden, wovon so) Thlr, fuͤr die Wohnung, die gemiethet werden mußte, und fuͤr die Erhaltung der Oekonomie, 1260 Thlr. fuͤr die Verpflegung der 4 Freischuͤler, und 1009 Thlr. als Gehalt fuͤr Lehrer und Lehrerinnen angewiesen wur⸗ den. Gegenwärtig hat die Anstalt, namentlich durch die dankens⸗ werthe Verwendung des bereits verstorbenen Ober-Konsistorial⸗Raths Nolte und des Herrn Schul⸗Raths Otto Sch ulz, ein schoͤnes, auf das zweck maͤßigste ein gerichtetes zweistbckiges Haus, eine ja hr= liche Einnahme von 3925 Thlr. mit Inbegriff von 66 Thlr. Zinsen, von einem durch Schenkung gebildeten sehenden Kapital von 16356 Thlr., das nach dem Tode eines Nutz nießers sich noch um 509 Thlr. vermehrt, ferner eine Schenkung der Frau Generalin v. Schack von 56 Thlr, um von den 3insen dieses Kapitals fleißige Blinde bei ihrem Austritt aus der Ansalt zu unterstützeen.
Die 36glinge der Anstalt sind entweder Freischüler in dem Sinne, daß ste auf Königliche Kosten unterrichtet, verpflegt und er⸗ zogen werden, oder Pensionatre, die gegen eine bestimmte Verg uͤ⸗ tigung alle Vortheile der Ersteren genießen, oder , ,. die bloß den unentgeltlichen Schul⸗Unterricht haben. — Die dnigli⸗ chen Freistellen werden auf hoͤchstens 5 Jahre vergeben, und wer fi um eine solche hewirbt, muß jwischen 8 — 16 Jahre alt und gesun seyn, Zeugnisse irgend einer vesondern Fahigkeit, der Armuth u. J. w. entweder dem Direktor der Ansiglt oder dem Schul⸗Kollegium der Pro= vinz Brandenburg einreichen, worguf alsdann seine Eintragung in die Warte⸗Liste verfuͤgt und , , die Anstalt aufgenommen wird. — Gegenwaͤrtig zaͤhlt die Anstalt 12 Freischuͤler, 8 Pensionaire und 10 eingeschriebene Schulgaͤnger. Von den 8 Pensionairen werden 2 von dem menschenfreündlichen wohlwollenden Zeune fuͤr seine Kosten verpflegt und bewirthet; die Zahl der Freissellen sollte schon in den letzten Jahren vermehrt und die Anstalt selbst noch erweitert werden, aber die Stuͤrme unserer viel bewegten Zeit haben die Aus, ührung bisher verhindert. Der Schulbesuch der nicht in der n= alt lebenden Schuͤler wird leider durch mehrfache Hindernisse oft
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Die in Königsberg ist kein Eihr- und EriiahungtInstitüt, sondern metz⸗ eine Arbeits- und Verpflegungt⸗Anstalt.
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