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von dem Engltschen Parlament. Ueder die Aufhebung der Union ist noch kein Wort verlautet, auch wird, glaube ich, vor dem Auseinandergehen der Versammlung uͤber diesen Punkt keine Erklärung abgegeben werden. Nein, nein. Das Wort Repeal hat den 35 ehrenwerthen Mitgliedern seinen Dienst ge⸗ than, sie haben ihre Sitze, und im Parlament werden wir nichts mehr davon hören, wenigstens nichts von dieser Seite. Die Regierung bemuͤht sich unter der Hand, bei jeder Maßregel zur Unterbruͤckung der hiesigen Agitatoren die Sympathie der
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jenen Orten hinkommen soll. Es freut mich dies wegen, denn wenn ich gut unterrichtet bin,
es dort nicht so gut getroffen, wie wir hier.
von den Honoratioren der Stadt eingeladen.
bestndlichen Kriegskameraden ebenfalls hierher verlegt, weil die Nord⸗Armee ihre Stellung verandern und theilweise . ihret⸗ so haben sie Wir befinden uns ubrigens sehr wohl; namentlich genießt General Chassé einer guten Gesundheit, er geht haͤufig spatzieren und wird sehr oft o Unsere Soldaten sind ganz unserer Aufsicht anvertraut, so daß ich eben so wie
KRonservativen zu gewinnen; aber daraus wird nun einmal nichts; fruͤher meine Compagnie kommandire. Um 10 Uhr Vormittags
sie muß die Schlacht allein ausfechten.“
Vergangenen Montag gaben bie Offiziere des 90sten Regi, ments den Honoratioren von Dublin zur Feier des Empfangs ihrer Fahnen von Seiten des Befehlshabers der Streitkräfte ein glänzendes Fruͤhstuͤck. Abends veranstaltete Sir Hussey Vyvnan zu Ehren des Lord-Lieutenants einen Ball, zu dem ein großer Theil des Adels von Dublin und der Umgegend ein— geladen war.
Der Courier sagt, daß das Irländische Parlament, wel— ches O Connell in Dublin einberufen, mit jedem Tage mehr an Konsistenz und Einfluß gewinne, zugleich aber, daß mit der Un— terdruͤckung desselben wenig oder nichts gethan seyn wuͤrde, wenn
allen Dingen wird zu diesem Behufe empfohlen, dem Irläͤndi— schen Volke Arbeit und Unterhalt zu verschaffen, d. h. die Eng lischen Armen-Gesetze daselbst einzuführen; denn Irland befinde sich gegenwartig in einem Zustande pelitischer und socialer Bar—⸗ barei, und nur eine totale Reform seines gesellschaftlichen Zu⸗
standes vermoöge das Uebel von Grund aus zu heilen. —Die heute aus
Irland eingegangenen Nachrichten lauten wie gewohnlich, nur daß dia Banden mit jedem Tage kecker werden: so haben etwa hundert Men⸗ schen das Paketboot auf dem großen Kanal des Shannon üer fallen, und eine Ladung Waffen entwendet, welche fuͤr die Zoll⸗ wächter bestimmt war. Bei Castle⸗Bar wurde eine Anzahl Zoll ⸗ beamter von einer ungeheuren Menschenmasse mit einem Stein⸗ hagel angegriffen; man mußte Fener geßen, und drei Persanen wurden erschossen. In der Grafschaft Werford verbreiten die Weißfuͤßler überall Schrecken. Merkwürdig ist, daß sie hier, wie in Kilkenny, immer nur Waffen zu rauben suchen, sich sonst aber an dem Eigenthum nicht vergreifen. Das Linienschiff „Revenge“ ist nach Plymouth abgesegelt, um Truppen fuͤr Ir—⸗ land an Bord zu nehmen.
Die Englische Marine besteht jetzt aus 574 Kriegsschiffen, worunter 14 von 120 Kanonen, 5 von 110, 3 von 108, 12 von si, i0 von 80, 9 von 735, 6 von 76, 62 von 76, 7 von 52, 15 von 50, 67 von 46, 20 von 42 und der Rest von 36 bis 2 Kanonen, worunter 20 Dampfschiffe. Am Bord derselben be— finden sich 20,000 Matrosen und 12,0060 Marine-Soldaten.
Das Cumberland Pacquet klagt darüber, daß neulich in der Gegend von Whitehaven ein Geistlicher von der bischöf— lichen Kirche einem Dissenter gestattet habe, ein Kind auf dem Kirchhofe seines Kirchspiels zu beerdigen, und meint, dies heiße denn doch selbst in diesem liberalen Zeitalter den Liberalismus ein wenig zu weit treiben, und es werde am Ende noch dahin kommen, daß man den dissentirenden Geistlichen erlaube, die Kanzeln in den Episkopal-Kirchen zu besteigen; was aber solle dann aus der herrschenden Kirche werden.
Die Nachricht von der Niederlage der Großherrlichen Trup⸗ pen, welche vorgestern hier eingetroffen ist, giebt dem Albion ju solgenden Betrachtungen Anlaß: „Dieses große Ereigniß ist nicht nur für das Osmanische Reich, sondern uberhaupt fuͤr die politischen Verhaͤltnisse Europa's von solcher Wichtigkeit, daß man unmöglich ohne ängstliche Besorgniß an die Folgen denken
kann, die daraus entspringen möchten. Besonders sind Frankreich und Großbritanien bei dieser Frage aufs höchste interessirt. Die Vernichtung einer Macht, welche eine Zwischenmauer zwischen Rußland und den Britischen Besitzun; gen in Ostinden bildete, kann fuͤr Großbritanien nicht gleichguͤl⸗ lig seyn, während die Verbindung zwischen Frankreich und Jegypten die Interessen des ersteren Landes mit unseren Ab— sichten und Plänen in Widerspruch bringen muß. So kann aus dem möglichen Sturz des Tuͤrkischen Reichs ein Zustand der Dinge hervorgehen, der alle Großmächte Europens mit ein⸗ ander in Kollision bringen wuͤrde. Bei solchen Aussichten kön⸗ nen wir nicht ängstlich genug für das Schicksal unseres Ver— bundeten besorgt seyn, der, wie alle unsere andern Verbändeten in Europa, von unserem Ministerium ganz vergessen zu seyn scheint, und auf dessen Fall es mit Gleichgültigkeit hinbsickt.“ Die letzten hier eingegangenen Zeitungen aus NewYork enthalten eine amtliche Korrespondenz zwischen dem Schatzamt und der Bank der Vereinigten Staaten uͤber die Tilgung der offentlichen Schuld. Im Ganzen scheint daraus hervorzugehen,
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Versammlung.
staͤnden gleich alten gedienten Kriegern sich benemmen haben.“
Selg ie n.
Bruͤssel, 27. Jan.
ihr waͤhrend der
worden.
Der König hat der Luͤtticher musikalischen Gesellschaft eine Unterstuͤtzung von 1000 Fres, aus seiner Schatulle bewilligt,
welche zur Vertheilung von Preisen dienen soll.
indem sie die Versammlung in Masse verließ, um eine E
es sich um die Existem eines Landes eder seiner Freiheiten han— delt; aber bieten wohl die Luͤtticher Wahlen ein so wesentliches Interesse dar, wurde das Resultat der Abstimmung unsere Existenz, unsere Freiheiten so gefahrdet haben, daß die Opposition sich fuͤr strafbar zu halten glaubte, wenn sie nicht Alles aufgeboten hatte, um
gierung besteht darin, daß der Wille der Majorität das Geset macht. Das gestern von 23 Mitglievern der Kammer beobach— tete Verfahren zielt dahin, diesen Grundsatz umzustoßen, und den entgegengesetzten auszustellen. Da in der Ihen selten alle Mitglieder gegenwartig sind, und die Minoritaͤt ziemlich oft aus 20 bis 30 Mitgliedern besteht, so brauchen diese sich nur zu entfernen, um die Kundgebung des Willens der Majoritaͤt ö verhindern. Wir fragen daher jeden Unparteiischen, ob das
etragen der Mitglieder, welche gestern den Saal verlassen haben, der Belgischen Repraäͤsentanten wuͤrdig war? Ist es dazu geeignet, der Nepraäͤsentativ Negierung Achtung zu verschaffen, und der Nation zu der Art und Weise, wie ihre Angelegenheiten betrieben werden, Vertrauen einzuflöͤßen?! Nein, gewiß nicht; und wenn dergleichen Lluftritte sich erneuern sellten, s« wuͤrden wir Belgien beklagen. Opfer einer eigen— sinnigen Minorität, wuͤrde es die Debatten dem Zufall preis, . sehen, und es hat doch das Recht zu verlangen, daß ei denselben Unparteilichkeit und eine ruͤcksichtslose Unterwer⸗ fung unter den erhaltenden Grundsatz der gesellschaftlichen Ord— nung, das Betragen seiner Mandatarien leite.“ — Der Inde— pendant sagt: „Ueber ein solches Betragen ist nur Eine Be—
berathende Versammlungen möglich sind. Bei ailen Fragen wird immer eine Minorität vorhanden seyn. Was wurde dar⸗ aus werden, wenn diese Mineritaͤt sich bei jeder Debatte mit⸗ zustimmen weigerte? Eine parlamentarische Anarchie, d. h. das Schlimmste, was in einer Repraͤsentativ⸗ Regierung entstehen kann.“
Dentschland.
Leipzig, 31. Jan. Dit hiesige Zeitung enthaͤlt nach⸗ stehende Erklärung: „Da man mich in der Leipziger Zeitung ungefragt als Gaben⸗Empsanger fuͤr die eben errichtete Kranken— Anstalt, welche den Namen einer homöopatischen trägt, aufge— fuͤhrt hat, so erkläre ich, daß ich dies Geschäft Andern uͤber— lassen muß, die weniger als ich von der Last der Jahre und überhäufter Arbeit gebeugt sind. Ich werde mich freuen, wenn mein Wunsch in Erfuͤllung geht, daß diese Anstalt sich als ein Muster rein homoopatischer Heilung erwiese. Sollte sie sich aber, wevor mir aus Grunden bangt, durch irgend ein alldopatishes Verfahren an
daß die Bank, als sie mit dem Handlungshause Baring das Ab. kommen traf, die Vorzeigung eines Theilt der Certiflkate um ein Jahr zu verschieben, mehr die Bequemlichkeit der Kauf⸗ mannschaft der Vereinigten Staaten, als ihren eigenen Vortheil im Auge hatte. Schon fruher ist dargelegt worden, daß die der Bank ahseiten der Regierung anvertrauten Deposita zur Zeit nicht so bedeutend seyen, um das Schatzamt in dieser Hinsicht einer Gefahr auszusetzen.
Niederlande.
Aus dem Haag, 28. Jan. Von Seiten unserer Regie⸗ rung ist vorgestern wieder ein Courier mit Depeschen nach Lon don gesandt worden.
Das Handelsblad bemerkt, daß England und Frankreich eben so wie fruͤher die Räumung der Citadelle, jetzt die Wieder⸗ eröffnung der Schelde als Couditio sine qua non aufstellten, bevor irgend eine weitere Unterhandlung stattfinden koͤnne, Un⸗ sere Regierung soll auch bereit seyn, die Schelde allen Flaggen ieder zu öffaen, jedoch der Englischen und Französischen erst dann, wenn das Embargo auf unsere Schiffe aufgehoben wor— = Die Belaische Flagge soll in der Niederlaͤndischen Antwort ar nicht erwähnt werden.
In dem Schreiben eines Hollandischen Kriegsgefangenen arc St. Omer vom 16. Jan heißt es. „Ein Solbat vom Hollärdischen 10ten Infanterie⸗Regiment hat wenige Tage, be— dor wir die Citadelle verließen, einem Franzoͤsischen Hau pimann 2s eben gerettet, indem er diesem, der vom Walle ins Wasser anfallen war, nachsprang und ihn mit eigener Lebenggefahr wle— der ans Land brachte. Dieser Soldat ist nun auf dem Marsche terer, an Namen des Koͤnigs der Franzosen, mit dem Ritter— ute dekerirt worden. — Seit meinem letzten Schreiben hat Sin unserem Zustande nichts geaͤndert, doch haben bie Mann- waften jetzt ein besseres Unterkommen erhalten. Wir Hauptleute ziehen außer 18 Fr. Servis, 50 Fr. monatlich, womst wir na, ätlich keine großen Sxpruͤnge machen konnen. Das Beste ist ech, daß wir mit den Französischen Offizieren der Besatzung in ü besten Eintracht leben und öfter von ihnen eingeladen wer,
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Wie ich höre, werden unsere in Aire, Bethune und Hesdie!
273. Januar ein starkes Militair⸗ Kommando unter n .
und alle meine Kräfte geweihet hatte, so werde ich die Welt vor ihr kraͤftig zu warnen nicht unterlassen. Köthen, den 27. Januar 1833. Samuel Hahnemann.“
Weimar, 30. Jan. Die hiesige Zeitung giebt uͤber die (in Nr. 31 der St. Zeit. gemeldeten) Vorgange in Jena den nachstehenden Bericht: „In den letzten Wochen sind auf der Universitat Jena recht bedauerliche Excesst vorgefallen. Die Reihe
derselben begann in der Nacht vom 22. zum 23. Dez. v. J. mit einem Angriffe auf die Pedelle; in der Neujahrsnacht, in
welcher viele der anwesenden Studirenden, nach dazu erhaltener Erlaubniß, die Stunde des Jahreswechsels auf dem Marktplatze
ruhig und anstandig gefeiert hatten, folgte spaͤter von einem an— deren, kleinen Haufen ein Angriff auf die Polizeidiener.
rend die akademischen Behörden mit der Unsersuchung dieser Ungebührnisse beschäftigt waren und nach dem Beschlusse einiger Straf⸗-Erkenntnisse, wurde der Unfug an mehreren Abenden in mannichfacher Weise erneuert, auch hat sich an dem schwarzen Brette eine schrifiliche Androhung noch schlimmerer Dinge vor, gefunden. Wiewohl die Sache nur von Wenigen ausging, nahm sie endlich in der Nacht vom 22. zum 23. Januar doch einen so ernsthaften Charakter an, daß die ganze Stadt in große Unruhe versetzt wurde. Von jeher hat das Regi— ment auf der Universitaͤt Jena fast lediglich durch moralische Mittel geführt werden konnen. Aber traten bisweilen Zeitpunkte ein, wo eine andere Huͤlfe und Unterstuͤtzung des obrigkeitlichen Ansehens sich als nothwendig darstellte, so wurde auf auheror— dentliche Maßregeln Bedacht genommen. Go auch jetzt. Die Hrerstellung der Ruhe, die Enideckung der Schuldigen, die Be— strafung derselben ist zwar den akademischen Behörden, dem Uni— versitats Ante und dem Senate unter sonst schon geordneter Mit— wirkung des Kurators und außerordentlichen Regierungs⸗Bevoll— mächtigten überlassen geblieben, aber zur Unterstüͤtzung dieser Behsrhen, besonders bei Vollstreckung ihrer Beschlüsse, ist am
eines Stabg-Offiziers in Jeng eingerückt. Die Ruhe ist herge— stellt, die Untersuchungen gehen ihren gesetzlichen Gang sort, selbst die Vorlesungen sind nicht unterbrochen worden, sondern werben ungestort gehalten und, wie immer, flelßig besucht, da
In der Emancipation liest man: „Wit wissen ganz bestimmt, daß die Französische Regierung alle ; elagerung der Citadelle gemachten Lieferungen man nicht die ürsachen alles Unheilt hinwegrdumen wollte; vor bezahlt hat; und vaß ein rückstaͤndig gebliebener Saldo auf Re— elamation des Belgischen Kriegs ⸗Ministers unverzuͤglich berichtigt
Ueber das Benehmen der Opposition am Schluß der gestri⸗ gen Sitzung äußert sich der Belge folgendermaßen: „Hat nicht die Minoritaͤt einen Beweis von zu viel uͤbler Laune e r,
nt schei dung zu verhindern? Man begreift ein solches Werfahren, wenn
wird Appell gehalten und auch Nachmittags oft Compagnie⸗ . Die Kost der Leute ist nicht die beste, und wir hoffen, daß sich General Chassé, auf unser Ersuchen, bald in den Stand gesetzt sehen wird, die Lage unserer Kampfgenossen zu verbessern, die, ich darf es wohl sagen, saͤmmtlich, wiewohl viele Neulinge unter ihnen waren, unter den schwierigen Um—⸗
merkung zu machen; daß naͤmlich bei solchem Verfahren keine
den Kranken und an unserer ho⸗ möopatischen Heilkunst versuͤndigen, der ich mein ganzes Leben
Waͤh⸗
die Majorität am Rande des Abgrundes aufzuhalten? Sicherlich wird Niemand dies behaupten wollen. — Dit Union bemerkt uͤber denselben Gegenstand: „Der Grundsatz der Repraͤsentativ⸗Re⸗
saͤndigere Anwendung und Entwickelung diesen Bestimmunga
die bet weitem großere Mehrzahl der Studtrenden fich von
je nen Vorfaͤllen ganzlich fern gehalten hat.“ Stuttgart, 77. Jan. Se. Majestaät haben gestern
mittags Uhr einer Deputation der Kammer der Abgeord
Diese Adresse, welche der Alters-Praͤsident der zweiten mer, Ober⸗-Justizrath Elsaßer, zu verlesen die Ehre hatte folgenden Inhalts:
durch eine Rede vom Thron eröffnen lassen, welche eben sp durch den Ausdruck Königl. Huld uns zum ehrfurchtsvollsten verpflichtet, als die Wichtigkeit der darin berührten Gegens unsere ernste und pflichtgetreue Beachtung in Anspruch nimm
vorbereitet wurden, kommen laͤngst gefühlten Beduͤrfnissen g gen. Namentlich ist dies der Fall mit dem Entwurf eines S
Gesetzbuchs, wodurch an die , und schwer zug ĩ
licher Rechtsquellen, so wie des unsicheren Gerichtsgebrauchz zusammenbängende und klare Gesetz gebung treten, wodurch mm Mißklang zwischen dem Geiste der Verfassung und dem der esetze sehr nothwendig Ausgleichung erlangen soll. — Die volle Wirksgh eines in diesem Sinne bearbeiteten Gesetz buchs wird von der gleichze
rechtlichen Verfahrens abhaͤngen. — Von dem uns jugesagten Enn einer Landwehr Ordnung boffen wir den Volljug der Verfast Bestimmungen über das staatsbuͤrgerliche Recht der Wehrhafh und uͤber die allgemeine Verbindlichkeit zum Waffendienste. It
Verfassungs- Urkunde gegeben wird, um so eher durfen wir,“
ten Herabstimmung tines Ber belastetsten Etatssaͤtze entgegensehä Die angekuͤndigte Möglichkeit der Ermäßigung des Saljpreise der Notariats-Sperteln haben wir um so erfreuter vernommen, wir darin die Buͤrgschaft einer auf diesem 36 fortschreitt
Erleichterung des Volkes erkennen. — Die auf ereinfachung Minderung der Grund⸗Abgaben gerichteten Gesetzes⸗Entwürfe den in unserer Kammer das bereiteste Entgegenkommen finden,
ern werden wir zu diesem wie jzu andern gleich gemeinnüäh
wecken die Ueberschüsse darbringen, welche sich in den Einngh der verflossenen Etats - Periode ergeben haben. — Mit besongt Eifer werden wir dahin trachten, daß — der Achtung fuͤr begrün Rechtsverhaltniss⸗ unbeschadet — einer durch Arbeitsamkelt gn jeichneten Volksklasse die Fruͤchte ihres Fleißes stetg unverkuͤm ter zu Theil werden. — Die angestrengten Bemuhungen, m Eure Majestdt seit einer Reihe von Jahren dem Zwecke eines s ren Handels⸗-Verkehrs gewidmet haben, und welche theilweis ,. Erfolgen belobnt worden sind, haben stets die danhh Anerkennung der Stände gefunden, und lassen nur den Wr übrig, daß mit Erweiterung dieses Verkehrs die Nachtheile mi beseitigt werden konnen, welche immer mehr als Folge des besteh Zoll⸗Systems fühlbar werden. Mit regem Interesse sehen w verfassungsmäßigen Mittheilungen entgegen, die uns in Betre jenigen Unterhandlungen zugehen werden, zu deren Ergebns abgétretene Kammer im vergus ihre Zustimmung erlheilt Wenn letztere gleich in keinem Falle über die Dauer abgelaufenen standischen . hinaus auf neue Vertrags⸗Abschl verfassungtn mäßig sich erstrecken kann, so werden doch auch wir jenigen Handel ⸗Vertraͤgen bereitwillig beistinmen, von deren rechten und für daß Wohl des Landes förderlichen Grundsaͤtzen r er Ueberjeugung verschasst seyn wird. — Wir theilen
aͤhrung, womit Ew. Königl. Majestt auf den Gang einer lItziäährigen Regierungszeit zusückblicken, innerhalb welcher der Wille ünd die unermüdete Sorgfalt des Regenten mit den auß tigsten Beweisen der i, n, und Treue von Seiten des V erwiedert wurden. Wohl hat kein Regent sich die Bahn seines
kens nach Innen und Außen würdiger und weiser vorgezeichmnm.
es von Ew. Majestaͤt geschehen ist, indem Höchstdieselben scch ibzem biedern Volke jzü einem geordneten Verfgssungs⸗Zustande
zi haben. Wenn auch in dleser bewegten Zeit — wie En nigl. Majestät selyst das ehrende Z3eugniß aussprechen — der
borsam gegen die Gesetze in Wuͤrttemèberg stets unverruͤckt gebl ist, so mögen Ew. Majestaͤt eben bierin die e ,,. Frucht von Höchstdenselben herbeigefübrten Rechtsjustandes erkennen wie auch die ungekräankte Wahrung dieses Zustandes die sich
Büuürgschaft fuͤr die Fortdauer jener gesetzlichen Ruhe und 4
nung seyn wird. Umm so mehr ist es auch uns beilige Pf
jede Hemmung ver freien Bewegung des constitutionnellen
. nach allen Bestimmungen der Verfassung der gem aftesten Erwägung zu unterstellen. Zu dem Kiönige, der so Volke jum freien Verfassungs-Vertrag bochherzig die Hand boten bat, sieht dieses Velk mit vertrauensvoller Erwartung en l dem Schirmer und Schützer ves Grundgesetzes: Ihm wi ch zu so erhabenem Zwecke mit all. der Kraft und Innigken schließen, die einem gesunden und freisinnigen Volkistamme« sind. Nicht umsonst sollen Eure Majestaͤt uns auf die gespe Aufmerksamkeit dieses Volks bingewiesen baben, dessen then eilig und materielle Interessen, in denen wir zugleich die wo standenen Interessen der Regierung erkennen, unserer Vertre anvertraut find. Nicht vergeblich soll uns die erhabene Mah erklungen seyn, daß die Blicke des gesammten Deutschen Vat des unseren Verhandlungen folgen. Mige sich Württemberg wie zu anderer Zeit im treuen Bunde des Königs und des als eine feste Burg des Rechts und der gesetzlichen Freiben währen. — In tiesster Ehrfurcht verbarren wir Eurer Fönig Majestdt treugehorsamste Kammer der Abgeordneten. Stuttgart, den A4 Januar 1833.“
Se. Königl. Majestaͤt erwiederten nach Anhörung ? Abresse Folgendes:
„Meine Herren Abgeordnete! Indem Ich in Meiner Th Rede Meine chesinnungen vertrauensvoll und fest gegen Mein ausgesprochen, habe Ich auch mit Rührung vernommen, daß Worte von Meinen Ünterthanen mit treuer Dankbarkeit aufge⸗ men worden sind. Wenn die Kammer der Abgeordneten . sinnungen in ihrer heutigen Adresse theilt, so sebe Ich darin neue Bürgschaft, daß sie, im Ruͤckblick auf Meine bisberige & rung, auf die Verhältnisst der Zeit, im treuen Bund mit in feoͤnig und unserer Verfassung, ihrer Bestimmung mit pflicht ger Treue und Mäßigung nachkommen wird.“
Frankfurt a. M., 29. Jan. Die Oder Po st⸗Am— Zeitung meldet, daß in Mannheim, wo der zum Bil meister erwählte Obergerichts Advokat Gerbel von der Grof e, f. Negierung nicht bestätigt wurde, seitdem der Kausn ludriano zum Buͤrgermeister ernannt worden sep.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
rm, . 20. Dez. Aus Süd Karolina wird meldet: nats-Kammer gegangen, und man hofft, daß sie sich noch ven vertagen wird. elamation des Präͤsidenten bringen, welche die Gestalt der wesentlich verändern durfte. Die Antritts⸗ Rede des neuen 8 verneurs Hayne ist ein vollkommenes Settenstüͤck zu den G— nungen des Generals Hamilton. Er spricht dar
schluß aug, die Gesetze des einzelnen Staates wider die der einigten Staaten * u halten. An die Stelle des G rals Hayne ist der Hr Brin Calhoun in den Senat Vereinigten Staaten gewählt worden; eü steht dahin, ob er solche Wahl annehmen darf, hevor er sein bitheriges Amt
eine Audienz zu ertheilen geruht, um die von der Kammen schlossene Dank / Adresse auf die Königliche Thron-Rede ber öffnung der gegenwaͤrtigen Staͤnde⸗Versammlung zu empfan
„Eure Königl. Majestdt haben die Versammlung der St
Die Gesetzes⸗ Entwürfe, welche nach dem Befehl Eurer Mo
Einführung einet auf den Grundsatz der Oeffentlichkeit gebauten;
innerhalb der vundesmäßigen Verpflichtungen, der allgemein er
„Die Annullirungs Akte ist noch nicht durch die?
Wenige Tage Aufschub werden ihnen die
n seinen
egt hat. Zum Kellvertretenden Gouverneur fuͤr Sd, Ka— 4 Herr Pinkney ernannt. Die Partei der Union in Staate hielt am 11ten d. M. eine Zusammentunft, in nestheils beschlossen ward, sich militairisch zu organisiren, ntheils den Beistand der allgemeinen Regierung anzurufen, ie Gesetze der Vereinigten Staaten gegen die abseiten des ents ihnen gedrohten Gewaltthaten zu vertheidigen. In waͤhnten Antritts-Rede des neuen Gouverneurs heißt es ch unter Anderem: .
„In dem großen Kampfe, der uns bevorsteht, verpflichte ich hie souveraine Gewalt dieses Staates stets zu behaupten und cht zu halten und seinem souverainen Willen Gehorsam zu ver⸗ n. Ich erkenne keine unterthanenpflicht, die ber der, welche Ille plesem Staate schuldig sind, staͤnde, und ich erklaͤre hier kcierlichste, daß ich mich durchaus verpflichtet balte, die Ver⸗ ingen der Convention dieses Staates, so wie jedes darauf ge zere Gesetz oder gerichtliche Urtheil ohne Weiteres zu vollstrek⸗ „— Und an einer anderen Stelle: „„Dieser Staat hatte aufs ruaͤcklichste erklärt, daß dieienigen Gesetze des Kougresses, wel⸗ zwäͤrtige Einfuhr-Arrikel vesseuerten, um inläͤndisch Manu⸗ en zu schuͤtzen, in seinen Graͤnzen keinen Eingang finden soll= Da alle Hoffnungen verschwanden, die allgemeine Regierung ligen Grundsaäͤtzen in dieser Hinsicht zu bewegen, so war Suͤd⸗ sna genztbigt, entweder seine gebührenden Rechte zu behaup⸗ her zu dem Lehnsdienst einer Kolonie hingbzusinken, und es hat Staat deshalb vor Gott und Menschen erklart, daß, wenn ihm nicht
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n aller Staaten Abhuüͤlfe wird, er seine jetzt angenommene ung behaupten werde. Er strebt ernstlich nach Erhaltung des nö; er hat keinen Wunsch nach Aufldͤsung der volitisch en he, die ihn mit den übrigen Staaten verbinden; aber, mit äs Jefferson, betrachtet er die Auflbsung dieser Bande nicht 6 gritte Uchel. Eines betrachtet er als ein groͤßeres — die arfigfeit unter eine unbeschraͤnkte Regierung. — Sollte ein hafter Versuch gewagt werden, diesen Bund durch Blut zu en, so werden wir ihn sofort als aufgeldst betrachten. Den n Boden unseres Vaterlandes soll nie der Fußtritt cines an- ben Feindes schaͤnden, und sollte das Blut seiner Kinder jum rstande gi einen solchen Feind gefordert werden, so wird seiner Sühne sich besinnen, zu seiner Vertheidigung herbei en und ihm sein Leben zum Opfer zu bringen.““
us Virginien schreibt man unterm 22. Dez. „In der gen Sitzung des Hauses der Abgeordneten ward abseiten
ben Vereinigten Staaten niedergesetzten Kommission Bericht et und darin auf eine Reihe von Beschluͤssen angetragen, Inhalt im Wesentlichen dahin geht: Daß wir mit Schmerz erfuͤllt sind, wegen der drohenden „„bei welcher einerseits die Rechte gefaͤhrdet erscheinen, die wir ßsstaͤndige Staaten nie aufgeben därsen, und durch die ande⸗ der Bund, dem wir alle innig zugethan find, erschuͤttert iönnte. — 2) Daß wir die Wohlthaten dieses Bundes, der chaltung unserer politischen Freiheit errichtet ist, anerkennen seihalb, weit entfernt, ihn schwaͤchen zu wollen, ihn vielmehr halten streben, und zwar durch das einzige Mittel, welches, un⸗ Meinung nach, seine Erhaltung sichern kann, — indem wir fachten, daß auf der einen Seite die Central⸗Regierung, die hmlich zur Bewahrung der National-Beziebungen und Inter. eingeführt worden, auf der andern Seite die Regierungen der nen Staaten, denen die Bewachung der ortlichen Angelegen—⸗ und uͤberhaupt alle jener nicht uͤbertragene Gewalten anver— sind, sich streng in den ihnen verfassungsmaßig vorgeschriebe⸗ GHranzen halten. Daß wir jede Abweichung von den ihnen viesenen Kreisen, wodurch die Eine oder die Anderen sich eine ctzzliche Gewalt anmaßen mochten, als schwaͤchend für Beide nachtheilig fur Alle betrachten; und daß wir deshalb nicht ohne sche Besorgniß und Unruhe eines Theiles auf den Versuch ei⸗ melnen Staates blicken konnen, sich Rechte anzumaßen, welche in dem politischen Vertrage, an dem er Theil genommen, be⸗ bet, welche unverträglich mit den Rechten der ubrigen Stag⸗ nd mit dem Bestehen des ganzen Bundes sind; andern Theils hie Aufstellung von Grundsaͤtzen und Anmaßung von Gewal⸗ bseiten der Central Regierung, die die Rechte der einzelnen en vernichten, die in der Verfassung nicht begründet sind, die, ließe man sich dieselben stillschweigend , zu den lichsten Folgerungen fuhren konnten. Daß die ersteren, be= e man bei ihnen, zu Äufstand und Blutvergießen fuhren, die een aber zu einem nicht minder unheilvollen Ergebnisse, absoluten Despotie, führen mußten; und ej Wr des⸗ auf beiderlei Ausgang — Anarchie auf ver einen, unbe— kte Gewalt auf der anderen Seite — mit gleicher Furcht n. — 3) . eine Bejugnahme auf frühere ahnliche Erklä⸗ n.) — 4) Daß es unfere entschiedene Ueberzeugung ist, daß die dem Namen der Tarif- Gesetze bekannten Kongreß - Akten, so sie 2 Begünstigung inlaͤndischer Manufakturch ausdrüdlich sollten, nicht nür von ungleicher Wirkung, druckend und des. unjweckmäßig sind, sondern daß sie auch dem Geiste und der en Ubsicht bes Bundes⸗Vertrages widerstreiten — 3) Daß wir lemals bei dem jetzigen Zoll- Systeme beruhigen, sondern uns pen auf jede verfassungsmäßige Weise widersetzen wollen. — Daß wir mit unseren Brüdern in Suͤd-Karélina und den zen durch jenet druckende System besonders betroffenen Staaten tuulich zusammen wirken wollen, um eine Ermadßigung dessel ben dem Punkte, den die Begründer des Bungee und die ihn sirenden Staaten im Auge hatten, zu bewirken. — 9 Daß, end wir mit unseren Brüdern von Suͤd⸗-Karolina dieses Sy⸗ tödeln, wir doch zugleich die Maßregeln, welche sie, um sol · kucheln zu begegnen, ergriffen haben, aufrichtig bedauern und ben. Befonders aber beklagen wir die Ucpereilung, mit wel= sie einen so nahen Tag ju deren erf ern n vorschrieben, vorher jedes verfassungsmaäßige Mittel erschboft, — ohne allen Dingen vorher mit den Brüder-Staaten, welche durch het Interesse, durch das Gefuüͤhl gleichen Unrechts und gleicher n aüft innigste mit ihnen verbunden sind, sich berathen zu ha⸗ — 8) Baß wir in der jängsten Proclamation des Praͤsidenten bereinigten Staaten abseiten der Bundes-Regierung Grunde aufgestellt und fn gh f angemaßt gefunden haben, welche ißbilligen und gegen welche zu protestiven wir für unsere hei licht' balten, indem wir sie als den wahren Sinn und Geist Verfassung verletzend und als unverträglich mit den von unse— Staate wiederholt behaupteten Grundsaͤtzen betrachten. Daß die ersie Botschaft des Praäsidenten an den Kongreß mit freu Bewunderung entgegen nahmen, als Vorldufer vesserer Zei= alt die Regierung zu ihrem ursprünglichen Zwecke zurüchfüh— als den Weg bahnend zur Beseitigung aller obwaltenden ltigkeiten und als eine so richtige wic geschichte Entwickelung wahren Grundsaͤtze, auf welche unser volitisches System sich n sollte. Daß wir aber jetzt uns veranlaßt fͤhlen, unsere Miß— ung der i . in der neulichen Prociamation auszuspre—
damit nicht unfer Stillschweigen falsch ausgelegt und die Billi welche Virginlen andern Maßregeln der Regierung bekannter E jollte, so gedeutet werde, als hießen wir Ansichten gut, wel on offenbar gefährlicher Tendenz sind, indem sie zu ciner Ver ung der Granzen führen, welche die einzelnen Staaten scheiden den Charakter unserer Regierung in eine Confßdergtion um— zeln. Daß, obgleich zwar bas Volk der Vereinigten Staaten estcdende Verfassung angenommen hat und durch glle ihr ge— erlassene Gesetz' gebunden ist, wir es dennoch als nicht minder thend betrachten, baß es eine CGonfbderation sey, gebildet durch ten als solche, genehniigt von Staaten als solchen, und von dit Staaten, als selbssstan dige volitische Gemeinwesen, die Mit. er inn. Paß wir niemall ung dazu verstehen können, einem
ine neue Regulirung des Tarifs, oder durch eine allgemeine Con-
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einzelnen Stagte, welcher in diese politische Verbindung freiwillig auf eine unbestimmte Zeit getreten ist, das Recht abzusprechen, fried⸗ lich wieder aus derselben zu scheiden, sobald er ursachen zu bahen glaubt, welche einen solchen Austritt nothwendig ma⸗ chen. Daß aber, während wir einen Staat fuͤr berechtigt hal= ten, aus der Unign zu treten, sobald er bloß die Wahl zwischen einem solchen Schritte und der unterwerfung unter eine unbeschraͤnkte Gewalt hat, wir zugleich der Meinung sind, es verlange die Vernunft, daß zu solchem Mittel erst in der dußersten Noth gegriffen werde, nachdem jeder andere verfassungsmaäͤßige Weg, um Abhuͤůlfe zu erlangen, vergebens versucht worden . — 5) Daß wir beide Theile dringend von der Anwendung der Waffen in diesem unglücklichen Streite abmabnen, wodurch nur Bürgerkrieg und Auf⸗ loͤsüng der Union herbeigeführt werden kann, daß wir deshalb un⸗ sere Brüder von Süd Karolina aufs Herilichste und Liebevollste bit. ten, die Vollziehung ihrer Ordonnanzen weiter hinquszuschieben und wenigstens den Abläuf des ersten Abschnittes des e fn Kongresses abzuwarten, um zu sehen, ob nicht der Kongreß, von einem verspbn⸗ lichen Geiste geleitet, durch Abschaffung des verderblichen Systemes die Eintracht wiederherstelle — ob nicht eine allgemeine Versamm⸗ lung der Staaten dem Uebel abhelfen — ob nicht eine Ver— mittelung der übrigen Staaten die Unzufriedenbeit beseitigen konne. aß wir auf der andern Seite feierlich an die allgemeine Regierung appelliren und ehrfurchtsvoll den Praͤsidenten ersuchen, daß er der bewaffneten Gewalt Einhalt thun, und daß er die ob⸗ waltenden Streitigkeiten nicht zu einem Aeußersten treiben möge, welches Alle beklagen müssen, wovon es keinen Ruückschritt giebt, und dessen Folgen unheilbar seyn würden. Daß wir ernstlich zu⸗ gleich dem Cenkral⸗Kongreß ein ungesaͤumtes Einschreiten empfehlen, daß wir an den Gerechtigkeitssinn, an die Vaterlandsliebe seiner Mit⸗ glieder, an Alles, was dem Menschen theuer ist, an ihre Achtung vor der Union und ihrer Liebe zu ihren Bruͤdern appelliren, auf daß die druckenden Verfuͤgungen des Tarif⸗Gesctzes aufgehoben und Eintracht und Gluͤck unserem geliebten Vaterlande wieder⸗ gegeben werden. — 10) Daß wir hierdurch unsere Genato⸗ ren und Abgeordneten im Kongresse anweisen und ersuchen, unge⸗ saͤumt nach einer Herabsetzung des Tarifs bis auf bloße Be- kung des Beduͤrfnisses zu streben. — 1) Daß, um die streitigen Befügnisse der allgemeinen Regierung festzusetzen, die Eintracht wie⸗ der herzustellen und obwaltende Strestigkeiten zu schlichten, es zweck maͤßig sey, falls der Kongreß sich billigen i ng hn, nicht fügt
und von dem jetzigen Zoll⸗Systeme vor Ablauf der naͤchsten Sitzung
ur Untersuchung der Verhaͤltnisse zwischen Suͤd-Karolina
nicht ablaͤßt, einen allgemeinen Staaten Konvent zu berufen. — 12 und 13 schlagen die Absendung zweier Mitglieder an die Conven⸗ tion von Suͤd Karolina zur Ueberbringung dieser Schluͤsse, den Druck dersclben, und Uebersendung an den Praͤsidenten der Vereinig⸗ ten Staaten und die Gouverneurs der einzelnen Staaten vor, um durch diese den gesetzgebenden Versammluͤngen und dem Kongres vorgelegt zu werden.“
In land.
Berlin, 2. Febr. Aus Merseburg geht uns die nach— stehende Dank-Adresse zu, welche die zum vierten Saͤchsischen Provinzial ⸗Landtage daselbst versammelten Staͤnde unterm 20sten v. M. an des Königs Masjestaäͤt erlassen haben:
„Ehrfurchtsvoller Dank fuͤr die Wohlthaten einer so weisen und vaͤterlichen Regierung, tiefe, innigste Verehrung fuͤr Ew. Majestaͤt erfuͤllten zwar stets unsere Brust, so oft Allerhöchstdero Ruf uns hier versammelte, hoher aber schlagen unsere Herzen,
feuriger durchdringen uns jene Gefühle, da wir heute an dieser Stätte uns begruͤßen. Wenige Jahre nur sind seit unserer letz= ten Zusammenkunft verstrichen, aber groß, folgenreich und un— heilbringend waren die Gogebnisse, welche eine bewegte Zeit, in einem so kleinen Raume, vor unseren Augen entfaltete. Ent— fesselte Strome ergossen sich verheerend uͤber euhige Wohnungen und fruchtreiche Gefilde, eine nie gekannte Seuche durchzog, vor ihr der Schrecken, hinter ihr der Tod, unser Vaterland, festgegruͤndete Staats⸗Formen sanken in Truͤmmer unter den Streichen blutiger Revolutionen, kuͤhn durch das Beispiel, erhob rings um uns her Widersetzlichkeit und der Schwindel mißver— standener Freiheit das Haupt, gesteigert selbst bis zur tobenden Em pöͤrung, und duster thuͤrmten an unseren Graͤnzen sich die Ungewitter eines unabsehbaren Krieges. Da wandte das Volk den bangen Blick auf zu seinem König, und sein Konig war nahe . ben, dem Nothleidenden mit Hüllfe, dem Zagenden als erhabenes Vorbild des Muthes und Vertrauens, dem Irrenden mit War—⸗ nung und Gnade, dem frechen Volksverfuͤhrer mit der Strenge des Gesetzes, Allen mit dem Schutz seiner gefuͤrchteten Waffen. Tausende danken Ewr. Majestaͤt die Rettung vom Untergange, Millionen Allerhöchstihrer Unterthanen die ungestöoͤrte innere Ruhe, Europa's Völker die Erhaltung der Friedens. Preis und Heil dem Monarchen, der durch solche Bande sein Volk an sich kettet! Nie kann, nie wird es ihrer vergessen und welche Opfer auch das Geschick von ihm fordern möchte, freudig wird es — nie haben wir wahrer das allgemeine Gefuͤhl ausgesprochen — freudig wird es auch das Acußerste thun und dulden und ein— setzen fuͤr seinen König und seinen Herscherstamm. — Mit Stolz und Freude und mit allerunterthaͤnigstem Dank fuͤr die der Provinz, wahrend so viele Herrschersorgen Ew. Majestaͤt besturmten, Allergnädigst verliehene Staͤdte⸗ Ord— nung, sehen wir uns abermals berufen, uͤber die Gegenstände, welche Allerhöchstdieselben zur Forderung einer immer schoneren Bluͤthe unserer Provinz uns vorlegen zu lassen geruhen wollen, zu berathen, und unsert bescheidenen Bitten an die Stufen Aller⸗ höͤchstihres Thrones zu bringen. Nur der Eine Wunsch, das Eine Streben kann uͤns beseelen, bei Loͤsung dieser schoͤnen Auf— gabe Allerhochstdero huldvollen Absichten nach unseren besten Kraͤften zu entsprechen, dadurch des Allerhöchsten Wohlgefallens uns wuürbig zu machen, und die unerschuͤtterliche, tiefste Ehr furcht zu bethätigen, in welcher wir bis zum letzten Hauche un⸗ seres Lebens beharren, als Ew. 10. allerünterthaͤnigst treugehor⸗
samste u. s. w.“
— Die bisher von Seiten der Kaiserlich Oesterreichl— schen Gränz⸗Behorden beobachtete Vorschrift: den in die Desterreichischen Staaten einwandernden diesseitigen Handwerkt⸗ gesellen ihre Reisepässe abzunehmen, und ihnen statt ver— selben Wanderbuͤcher zu ertheilen, ist dahin abgeändert wer— den, daß kuͤnstig alle auslaäͤndische Handwerksgesellen, wenn sie mit keinem Wanderbuche versehen sind, fuͤr die Zeit ihres Auf— enthaltes in den Oesterreichischen Staaten vorschristsnräßige Wanderbuͤcher zwar lösen muͤssen, ihnen solche in Zufunst aber ohne die bisher bestandene Abnahme ihrer Reifepasse oder sonstigen heimathlichen Reise⸗ Dokumente, verabfolgt wer— den, und die Gesterreichischen Graͤnz⸗ Beamten auf den Paͤssen nur bemerken sollen, daß dieselben in den Kaiserlich Oesterreichi— schen Staaten ohne den gleichzeitigen Besitz des vorgeschrtebe— nen Wanderbuche keine Gul ke. haben.
Aus Posen meldet man unterm 29sten v. M.. Un⸗ gemeine Fortschritte macht in unserer Provinz die Kultur der söndlichen Grundstücke und der Wohlstand ihrer Vesitzer. Seit der Emantrung des Gesetzes ber die Eigenthums, - Regulirungen und Dismembrationen, also seit dem Jahre 1823, sind allein auf den DomainenAemtern des Regierungs Bezirkes Bromberg 13935 bäuerliche Wirthe vollständig regulirt und zum Besitzes,
Rechte gelangt. — Kurz vor dem Ablauf des verflossenen Jah
res wurde die neue evangelische Kirche zu Wollstein durch den Herrn Bischof Freimark feierlichst eingeweiht. Der ganze Bau hat 18,5090 Rthlr. gekostet, wozu Se. Masestaͤt der 6 g 7009 Rthlr. als ein Gnaden⸗Geschenk bewilligt haben. Der Bau ist als durchaus gelungen zu betrachten und die Gemeinde verehrt laut und dankbar die landes vaͤterliche Wohlthat, durch deren Zutritt der Aufbau dieses Gotteshauses, das zugleich eine bedeutende Zierde der Stadt Wollstein ist, möglich wurde. — Im Verlauf des Jahres 1832 sind in dem Regie⸗ rungs⸗Bezirke Bromberg 4 neue Stadt- und 12 neue Land-Schulen, zusammen 16 Schulen, gestiftet worden; und zwar 8 katholische, 6 evangelische und 2 juͤdische. Außer⸗ dem sind die Schulen zu Schocken und Chodziesen erweitert worden. Ferner wurden 12 neue Schulhäuser gebaut und 21 vollständig reparirt und ausgebaut, wozu die Staatskasse 2500 Rthlr. bewilligte. 19 zu käͤrglich dotirte Schullehrer-Stellen erhielten laufende Gehalts- Verbesserungen; 10 derselben 360 Rihlr. jährlich aus Staats- Fonds im Wege der Gnade. Die Zahl der saͤmmtlichen Volksschulen in dem genannten Regierungs⸗ Bezirke betraͤgt gegenwärtig 5iß, naͤmlich 164 katholische, 336 evangelische, 5 Simultan / ünd 13 juͤdische Schulen. Wird die Zahl der katholischen und evangelischen Schulen mit der Zahl der Einwohner beider Konfessionen verglichen, so stellt sich das Verhältniß immer noch unguͤnstig fuͤr die katholischen Schulen, denn in dem genannten Regierungs⸗Bezirk leben gegenwärtig: 119,208 Einwohner evangelischer ünd 185, 06 Einwohner katho⸗ lischer Konfession. Die Schuld davon trägt die fruͤhere Zeit, denn schon 1815 wurden fast dreimal so viel evangelische als katholische Schulen vorgefunden.“
— „In unserem Blatte“, sagt die Kölnische Zeitung, „haben wir viele Nachrichten uber die denkwürdige Macht vom Iten auf den 13. Nov. v. J. mitgetheilt, in welcher Stern⸗ schnuppen, Sternschuͤsse, Feuerkugeln und verwandte Phänomene in so großer Zahl, Auszeichnung, Dauer und Verbreitung (von Calvados bis Odessa war die Erscheinung sichtbar) auftraten, daß die Geschichte solcher Meteore fast nur noch Eine leich ee err! ähnliche Erscheinung aufzuweisen hat. Herr Prof.
öggerath hat jetzt in dem so eben erschienenen neuesten Hefte von Schweigger⸗Seldels Journal fuͤr Chemie und Physik eine eigene Abhandlung uber diese Sternschnuppen⸗Nacht abdrucken lassen, auf welche wir um so lieber aufmerksam machen, als jene Erscheinung gerade in den Rhein- Provinzen so vielfach ein Ge⸗ genstand der Beobachtung und Besprechung gewesen ist. An⸗ fuͤhrungswerth daraus ist, daß ein eben so ausgezeichnetes Pa—⸗ rallel-⸗ Phänomen (das einzige fruͤhere, worüber wir genaue Nach⸗ richten haben) von Alex. v. Humboldt in der Nacht vom 11ten zum 12. Nob. 1799 (also eine Nacht fruͤher, wie das unsrige, ebenfalls im November Monate) in Cumang beobachtet und gleichzeitig in Portobello, Guiana, Bahama, Nain in Labrador, Lichtenau in Grönland, und in Deutschland, auf einem Raume von 921, 000 Quadratmeilen, gesehen worden ist.“
Mete orolegische Beobachtung. Morgent Nachmitt. Abends Nach elnmaliger 6 Uhr. 2 ÜUbr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck 331, Var. 332,5 war. 333. Par Quellwärme 6,“ N.
13335 1. Februar.
twaͤrme — 4,“ R — 2, R. — 3,.“* R. n , Dunstsaͤttg. SJ pCt. o pCt. 87 . oden warmt O,” M. 2 8 6 . ta uäadang. 0, e, mi. Wolkenzug — W. — Mꝛiederschlg O. Berliner Börae.
Den 2. Februar 1833.
Amtl. Fonds- und Geld- Gours - Zettel. (PreusTQa Cour.)
I Hirief. C ιμ.
Uro sahrn. Pos. de.
St. Schuld · Sch. 4 — 99 Pr. Engl. Anl. 18 6 — i938 Qetpr. landhr.“ — 98 Pr. Engl. Anl. 225 — i063 Bomm. Pfandbr. 4 = 104 Er. Engl. Obl. 20. 4 89 58 Kur. u. Neum. do. 4 1053 — Prüm. Srsn. d. Sech — 52 521 Sæhlesische de 4 — 1031 CKurm. Ob. m. J. G. 4 921 921 ikst. C. d. - n.. — 577 — Nenm Int. Sch. do., d 92 — L. Sch. d. K- u. N. — 585 653 Berl. Stadt-Oblig,. 4 — 8941 ; Königab. do. 4 923 921 Iiloll vollw. Duk— 18 — Elbinger do. 4 — — Neue do. — 18 — Hanz? do. in Th. — 35 Scę Friedriehadior.. — 13 135 Wenipr. Pfandhr]! 4 97 97 IDiecontse-— — 8361 41 mam. a s 2 ,, = —ᷣ—¶¶ — 2 — ; HEreusa. Cour. Weehneel - Cour a. Fi, ,. —— — — 1 280 FI. I RKura — 131 1 . , 250 Fl. 2 Mt. — 1145 Hambur .. 300 Mk. Kura 1523 — 11 300 Mk. 2 Mt. 1521 152 l 6 1 1L8t. 3 At. 6 285 — ö 3900 Er. 2 Mi. — 181 reer 150 HI. 2 Nt. 193 14 Augaburg. .. . 150 I. 2 At. los — Breslau. .. ... 100 Lb. 2 At. 99 * 35 Leiprig« . .. . 100 Ihl. 8 Lage — 1023 Frehkxfart a. N. WX. . ...... 150 EI. 2 Mt. 1031 93 Peterstweg. ... . 100 Rbl. 3 Woch. — 301 weren, 600 FI. Rur — 8
Auswärtige Börsen. Amaterdam. 28. Junuar. Niedeil, wirkl. Schuld 434. 33 neue da. Siss. Kang-hBill. 16. 68 999. Russ. gr. 18283) 9663. (v. 1831) 86. Preuss. Pram. Sah. v. Oerterr. Sas. 3 Span. 58. 5: do. 50k.
IIa mburs. 31. Januar. Oesterr. 5: Met. Ss. 48 do. JI73. Bank- Actien 1166 Rugs Engl. g8z. Russ. IHloll. (G. 1E3 i) Sz. Proues. Prim. Seh. 1025. Hels. 1163.
Dun. 69.
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Königliche Schausrigle.
Sonntag, 3. Febr. Im Opernhause: Nurmahal, lorisches Drama in 7 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spentint. (Die Dlles. Els ler e hierin tanzen.)
Im Schausplelhause: Christineng Liebe und in Drama in 2 Abtheilungen, nach dem Franzoslschen von To. Hell. (Fraͤulein v. Hagn: Christine, als Gastrolle) HYterauf; Die duchstäͤbliche Ausiegung der Gesetze. Und zum erstenmalt wee derholt: Mirandollna, Lustspiel' in 3 Abiheilungen, von C. Blum. (Fräulein v. Hagn: Mirandollna.)
Montag, 4. Febr. Im Schauspielhause, auf Vegehren: König Enzio, Trauerspiel in S Abthellungen, von C. Raupach.
(Fräul. v. Hagn: Lucia.)