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Berliner Börse. Den 14. Februar 1823.
Amtl. Fonds. und Geld - Gours - Fettel. (Preussds. Cour.)
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I. ref. Geld. II. Brief. Celd. St. Schuld- Sch. I 4 I 946 I S3. Grosshz. Bos. do. 4 s 9597 s 85 . Er. Engl. An]. 183 5 — 1635 Ostpr. Pfandhr. 4 * 31 Pr. Eng]. Anl. 22.5 — . i903 omm. Plandbr. 4 i005 — Pr. Engl. Ob. 390. 4 89 S8] (Kur- u. Neum. do. 4 1053 — Prim. Sch. d. Sceh — 533 525 ZSehlesische de 4 — 11053 Kurm. Obk. m. I. C. 4 92 921 Rkst. C. q. K. u. N — — 577 Nenm Int. Sch. da. 4 922 — 2. Sch. d. K- u N. — — 159 Berl. Stadt-Oblig., 4 955 -— —— Känigsh. do. 4 927 921 loll. voll. Duk. — 185 — LEll,inger do. 44 — Q — Neue do. — 19 ö. Manz. do. in Ih. — 1 355 — Friedrichsd'or.,. — 135 131 Weslpr. Pfandhr! 4 6 975 977 IDiscont . . . . . — 354 * —
Wechsel- Cours. k Brief. Geld. — * 0 rm mr m re e, mere n=, n mme men. . ;
. 250 EI. Kurz — 146 J i ,,, — 14145 Namlurg z 1525 — JJ 300 Mk. 2 Mt. 52] — Lond ii 1 LSt. 3 lt. 6 285 — ,,, J So0 Fr. 2 Mt. SIiy — Wien in gh Re, ,, . 150 PFI. 2 It. 103573 1033 an bn, 16 t. 10353 1931
mne nn, ö — Q 9874 JJ 109 Thl. 8s Tage — 1021 J 150 El. 2 Mi. 1035 — 2 100 Rhl. 3 Woch. — 30 — z b0o0 FI. Kurz — —
A us wärtig e Börsen. Amsterdam. 9. HFehruar. Niellarl. Wirkl. Schhid 443. 53 nene do. Sd. Kanz - Bill. 174 63 993. Russ (v. 1828) 97 (v. 1831) 87. Preuss. Prüm. Sch. —
Oesterr. S7 35 Span. 35. 33 do. 614. 5 — IfÆöélgendermazen: ‚ Ware der Tit.
lIlambarg. 12. Fehrnar. GCezlerr. 53 Mel. gi5 48 do. SI. Bank-Actien 1197. 9975 Kuss. ilasll (v. 1831) dd Krauss. Prüm. Seh. 1041 Lan 7167 ;
46 * Russ Engl holn 117.
L. G . 8 Heliruar * * 3 1 2 — P 33 Cous. 874 1. Belg 83. Mn. Id. ort. 51. Russ. 104.
St. Petersburg, 6. Februar. Hamburg 3 Man 9. Silher- Rubel sb4. Kop. 58 Inseript. (v. 1834) 89. do. (v. 1832) 88
Warschau, 10. Februar. Psandhr. S883. S9. Pari-(Obl. 365. Russ. Assign. 183.
Königliche Schau spiele.
Freitag, 15. Febr. Im Opernhause. Letztes Auftreten der Dlles. Elsler in: Blaubart, großes romantisch-pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Fanny Elsler: Ismela. Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen.“ Hierauf: Demoiselle Bock, Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand.
Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorstellung.
Sonnabend, 16. Febr. Im Schauspielhause: Die Helden, Lustspiel in 1 Akt, von W. Marsano. (Fraͤul. v. Hagn: Julie.) Hierauf: Die Indianer in England, Lustspiel in 3 Abtheilun— gen, von Kotzebüe. (Fraͤul. v. Hagn: Gurly, als Gastrolle.)
Im Konzertsaale des Schauspielhauses: Subscriptions-Ball.
Sonntag, 17. Febr. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Boheldieu. (Dlle. Gruͤnbaum: Anna.)
Im Schauspielhause: Herrmann und Dorothea, idyllisches
190
Dr. C. Toͤpfer. (Fraͤul. v. Hagn: Dorothea.) Hierauf: Mi— randolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum. Fraͤul. v. Hagn: Mirandolina, als Gastrolle)
Montag, 18. Febr. Im Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen von Th. Hell; Musik von J. Meyerbeer.; Ballets von Ph. Taglioni. (Dlle. Maschinka Schneider: Alice, als Gastrolle.)
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königstädtisches Theater.
Freitag, 15. Febr. Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Hierauf: Die Nasen-Harmonika. Dann folgt: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr. Zum Beschluß: Die Belagerung der Citadelle von Antwerpen, großes Tableau, ar-. rangirt von Hrn. Roller.
Neue
Paris, 8. Februar. Der gestrige Hofball hat bis heute morgen um 3! Uhr gedauert. Heute Vormittag hatte der Mar— schall Gérard eine Audienz beim Koͤnige.
Die Herzoge von Orleans und von Nemours wohnten ge— stern einem großen Diner bei, das der Praͤsident der Deputir— ten ⸗ Kammer den bei der Nord-Armee angestellt gewesenen Ge⸗ neralen gab.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer be— richtete Herr von Saint-Aignan uͤber das Budget des Mi— nisteriums der auswärtigen Angelegenheiten. Die Kosten der Central⸗Verwaltung sind in demselben mit 726,709 Fr. in An— sotz gebracht, worunter das Gehalt des Ministers mit 100,609) Fr. und 20,000 Fr. zu den Rpraͤsentations-Kosten. Der Be— richterstatter trug darauf an, der Gleichfoͤrmigkeit wegen das Gehalt des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wie das der uͤbrigen Minister, auf 8,90 Fr. festzujtéellen, und dagegen 8 den i , , , Ah,His r. Ft. z bewilligen. Für die Besoldu ng der dip onmgtischen i, , g 'n: sind 4,279, 000 Fr. ange sr tz. ,, sich über diesen Punkt
— eines Bpischafters bloß eine Fkostspielige Forn⸗Sache, so wurde Ihre Koͤmmission den Wunsch gausgedruͤckt haben, daß man diesen Titel als uͤberfluͤssig ganzlich abschaffe; sie hat aber gefühlt, daß der Rang eines Botschafters
bei vielen aus wärtigen Höfen ein Mittel sey, unseren Einfluß zu erhoͤhen, und daß man sonach auf. denselben nicht wuͤrde verzichten knnen, ohne jenen Einfluß zu
schwchen. In der That repraäsentirt der Botschafter allein die Person des Souverains, und er hat daher bei diplomatischen Ünterhandlungen bei weitem mehr Gewicht, als ein bloßer Ge— sandter. Ein zweiter Vortheil, den er genießt, und der in ge— wissen Ländern seinen großen Nutzen hat, ist der freie Zatritt zu der Person des Souverains, bei dem er akkrediart ist. Dieses Vorrecht der Botschafter bietet ihnen eine Gelegenheit, Intriguen zu vereiteln, geheime Feindseligkeiten zu neutralisiren und sich eine raschere Genugthuung zu verschaffen. Nachdem also der Nutzen der Botschafter anerkannt worden, fruͤge es sich nur noch, in welchen Ländern Frankreich dergleichen Agenten
Diese Lander sind natuͤrlich dieje—
tikel fort.
Famillen⸗Geihkälde in 4 Abtheilungen, nach Goͤthe's Gedicht, von
rr m, e.
Bekanntmachung. 1 G tec hkrief.
Der Kaufmann Louis Friedeberg ist heute Morgen 6] Uhr in seiner Wohnung, Spandauerstraße Nr. 49, ermordet gefunden worden. Seinen Barbier George Neuendorff, welcher unmittelbar nach dem Morde sich entfernt hat, muß man, nach den vorlaͤufigen Er⸗ mittelungen, fuͤr den Thaͤter halten. Wir ersuchen alle offentlichen Behoͤrden des In⸗ und Auslandes
Allgemeiner An etget, ür dit Pren
Mancherlei Gedanken, und meiussammlang der Naturforscher und Aerzte. — Biblio— Freund Leßmann, von Keratry. — Lettonne, uͤher das graphische Mittheilungen in 2 Nummern. Denkmal des Osimandyas in Theben. — Charakter des vierzehnten und funssehnten Jahrhunderts, insbe— sondere in Frankreich. Von Capefigue. — Der Her⸗ jog vpn Reichstadt. Neue Bruchstuͤcke aus dem unter diesem Titel erschienenen Werke des Herrn v. Mont— bel. — Chateaubriand und seine Werte. sche Analyse. — Die literarischen Frauen, ein Ta⸗ schenbuch. — Napoleon im Staatsrathe.
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por n.
— Bibliographische Mittheilungen. k
Aus dem Last-India sketch- book.
8 na,.
Eine kriti⸗
Von Cor⸗
ergebenst, auf den unten naher signalisirten Reuendorff menin. — Napoleons Küche auf St. Heleng. — He- Von Dr. B. Schott,
ein besonderes Augenmerk zu richten, ihn im Betre⸗ mit den bei ihm etwa vorgefundenen Geldern und
Wir versichern die ungesaͤumte Kunst und Poesie
abliefern zu lassen. Mittheilungen in
Erstattung aller Kosten, insbesondere den verehrlichen Behoͤrden des Auslandes die Erwiederung gleicher rechtlicher Gegendienste.
Berlin, den 14. Februar 1833. derselben. — Die
Die Kriminal-Deputation des Königlichen graphische Mittheilungen in 3 Nummern.
Stadtgericht s. Per sons⸗Beschreibung.
Der Barbier George Neuenzorff ist 35 Jahr alt, aus Gramzow bei Prenzlau gebürtig, ungefahr 5 Fuß 8 Zoll groß, schlanker Statur, hat schwarze Haare, braune und ihre Leser Augen, kleine spitze Nase, gesunde Gesichtsfarbe. Auf Mackintosh. der linken Backe hat er jwei kleine Warzen. Bei feiner Entfernung war er bekleidet mit einem brau⸗ nen Flaus⸗Rock mit uͤberzogenen Knopfen, mit blauen Tuchhosen, Stiefeln, mit schwarzem seidenem Hals—
Byron uber Liebe
matze mit hellem Pelie besetzt.
Literarische Anzeigen. ö für die Literatur des Auslandes.
Inhalts-Verzeichniß der im Monat Januar von die⸗ ser Zeitschrift gelieserten Artikel:
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Jultz Janin und das Prinzip der neuesten Franzö⸗
; schichte der Restauration und der Uisachen, welche tungsfalle verhaften, und ihn unter sicherem Geleit den Sturz des aͤlteren Zweiges der Bourbenen her— . in beigeführt. Ven einem Siaatsmanne. — Jules Ja—= Sachen an die Gefaͤngniß⸗Expebition der Stadtvoigtei nin s Urtheil über den gegenwaͤrtigen Zustand von
Die Improvisir-Kunst und die groͤßten Meister in
Englische moderne Romanen-Literatur. — Lord Graͤfin von Blessington. — Die Englischen Journalt
Eine biogrophische Skizze. — Die geo⸗ araphische Gesellschaft in London. ( ournal os the Royal Geozraphical SꝑlmræBty. — Leake uͤber den Quorra und Nigakr. — Hilihouse üter die Anthropophagen am Essegnibo. — Mooreroft's Notizen uber Kaschmir. — täache, schwarzer Tuchweste und mit einer grünen Tuch Coulthurst's und, Tyrwhitt's Reise nach Afrika — Ein Schreiben des Sir Hudson Lowe. — Ein Eng— laͤnder in Malta. — Die in London im J 1831 vor— gekommenen Diebstaͤhle. — Bibliographische Mitthei— lungen in 8 Nummern. Dä nem ark. Rasmus Christian Rask. Eine biographische Skißze. — er nn dne, Mittheilungen.
Die Waͤringer. Eine historische Untersuchung von K. Cronholm. — Magnus v. Pontin's Bemerkungen über Natur, Kunst und Wissenschaft, auf einer Reise über Berlin und den Harz nach Hamburg jur Ver—
Aegypten. in Frankreich. — Bibliographische 10 Nummern.
Jes lü en. graphische Mittheilungen.
r 8 e n. Rache im Valcavargna. — Biblio—⸗ England. in 2 Nummern. und Ehe. Aus dem Tagebuche der
Drei Tage in Lima — Sit James Jaͤhrlicher Ertrag des Bodens in
Flotte. — Der Palmbaum. — Das
ch weden.
chen Staaten. Die Entstehung der romantishen Poesie in Polen.
Der gesollschaftliche Zustand im Britischen Indien.
Ueber die naturhistorischen Leistungen der Chinesen.
Morgenlaͤndische Literatur. Emerina im Innern von Madagaska
Ueher das Osymandyaͤum zu Theben. 7 Nor ?⸗Amer ik a. . Miß Kemble und ihr Vater in Amerika. — Biblio—
Die Ur Einwohner Brasiliens. — De, Einwohner von Rio-Janeiro. — Bibliographische Mittheilungen
Deutsche Literatut im Auslande. Deutsche Lyriker, beurtheilt in der Ebinburgh⸗Review. Mannigfaltige s.
— Sparhanken. — Die Abtei bei Southampton. — Das Leuker Bad in den Alpen. — Die Russische heutige Schott⸗ land. — Byron uͤber Furcht und Traͤume. — Der Verstorbene in Frankreich. — Der Herzog von Reich⸗ stadt und der Persische Gesandte. — Italiaͤnische Ge— sellschaft im Vergleiche mit der Enalischen. — Zur Geschichte des Kriegs-Reglements in England. — Der Kampf mit dem Serkalb. — Der Butterbaum. — Luftbetten. — Irische Logik. — Zeit-Ersparniß in England. — Weihnachtsfeier — Tuͤrkische Justiz. — Die Memoiren Ludwigs XVIII. — Literatur und Theater in Kopenhagen. — Turkische Art, einen Gast zu ehren. — Diseiplin in der Tuͤrkischen Mirine. — Einfsͤß der Methodisten bei den Negern in, Westin— dien. — Ein Schmuggler-Schiff. — Byron uͤher Na— poleon. — Napoleon bei den Vorposten von Bautzen. — Julia's Sarg, Napolcon und Hr. von Tolstoy. —
Einfluß im Auslande zu bewahren, als unter der vorigen. Au allen diesen Gruͤnden stimmt die Kommission fuͤr die Beibeha tung der Botschafter, und damit dieselben ihre hohe Stellun wuͤrdig behaupten können, schlaͤgt sie vor, den Botschastern London, Petersburg, Wien, Rom und Madrid ihre fruher Gehalte zuruͤckzugeben; dagegen traͤgt sie auf die Beibehaltun der im vorigen Jahre eingefuͤhrten Ersparnisse bei dem Bo schafter⸗Posten in Bern, wie bei den Gesandtschafts⸗Posten kissabon, Florenz, Hannover und Rio⸗Janeiro an, und schlaͤgt zj
Allgemeine
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Prenßische Staats⸗-Zeitung.
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gleich zwei neue Reductionen, eine jede von 5000 Fr., bei den g. sidentuͤren in Hamburg und Darmstadt vor.“ Hinsichtlich h * Botschafts- und Gesandtschafts-Secretaire sprach der Berih 47.
erstatter die Meinung aus, daß zwar das denselben bewillg .
Einkommen im Allgemeinen nicht zu stark, daß aber die eee
Berlin, Sonnabend den 16ten Februar
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der Secretaire selbst, die fast uͤberall mit den Geschaͤften in — *
nem Verhaͤltnisse stehe, zu ermaͤßigen seyn moͤchte, wodurch
eine Ersparniß von 5h — 60,000 Fr. erzielen lassen wuͤrde. H j . Amtliche Nachrichten.
Kron des Tages.
von St. Aig nan sprach bei dieser Gelegenheit den Wu
aus, daß man diejenigen jungen Leute, die kuͤnftig die diplom
tische Laufbahn einschlagen wollten, einem Examen unterwen
und die Bedingungen zu ihrem Eintritte durch eine besond⸗ ge. Königliche Majestat haben den Landschafts-Syndikus Keltsch, bei der Breslau-Briegschen Fuͤrstenthums⸗Land— st, desgleichen den Landschafts, Syndikus Stu ppe, bei der
sweidnitz-Jauerschen Fuͤrstenthums Landschaft, zu Justiz⸗
Koͤnigl. Verordnung feststelle. Er kam demnächst auf die K sulate zu sprechen. Frankreich, bemerkte er, halte in diesem!
en zu ernennen und die darüber ausgefertigten Bestallungen thoͤchstselbst zu vollziehen geruht
genblicke 1h General- Konsuls, 47 Konsuls und 16 Vice⸗Kn suls; es scheine nicht, daß diese Zahlen vermindert wer koͤnnten, vielmehr müsse man es bei den gegenwaͤrth Ereignissen in Klein-Asten aufrichtig bedauern, daß vor zu Jahren die Konsulate von Aleppo und Tiflis, so wie das Vh Kousulat zu Tripoli in Syrien, aufgehoben worden seyen; auß diesen Kensulaten muͤßten auch noch diejenigen zu Rotterdam i Liverpool, so wie die Vice-Konsulate zu Gihraltar, Savann und Smyrna wiederhergestellt werden; eben so erheische auch! Rhein-Schifffahrt die Errichtung eines Konsulats zu Mainz. N Kommission stimme hiernach fuͤr die Bemilligung des, von mn Minister der auswärtigen Angelegenheiten verlangten Zuschus von gs, 000 Fr. zur Wiederherstellung jener Konsular-Posten, n nach die Kosten ir diesen Berwaltungs-Zweig sich von 1,618ss Fr. auf 1,716,000 Fr. erhoͤhen wurden. Das ganze Bun des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, so sch Herr von St. Aignan, habe pro 1832 6,939,700 Fe. betragn pro 1843 verlange das Ministerium 7.365, 700 Fr., also enn Zuschuß von 426,060 Fr.; die Kommisston stimme aber nur bie Bewilligung von 7, 267,700 Fr. — Nach Beendigung dit Berichts nahm die Versammlung wieder ihre Debatte uͤber! Exmittirungs Gesetz auf, und setzte dieselbe bis zum 57sten Es bleiben jetzt noch 10 Artikel und etwa eben, viel Amendements zu eroͤrtern.
Der Adsutant des Königs, General von Rumigny, han durch die Ernennung des Generals Bugeaud zum Komm mum, ten der Citadelle von Blaye erledigte Kommando einer Isn lerie⸗Brigade erhalten. .
Der Spanische Geschäftstraͤger, Graf von Colombi, ih
reichte gestern dem Herzoge von Broglie das Notifications-Sch ben Sr. Katholischen Majestaͤt wegen der Abberufung des G fen von Ofalia von seinem bisherigen Boischafter, Posten Paris. Das gte Wahl-Kollegium des Departements der Nied Seine ist auf den 1. Marz in Neuchatel zusammenberufen n den, um statt des verstorbenen Barons Heély d'Oissel einen dern Deputirten zu wahlen.
— Heute schloß 5proc. Rente hr. gompt. 103 25. sin M 163. 50. 3proc. pr. caimpt. 77. 25. sin cour 77. 50 pyro Neap. pr. couißp't. 88. 29. sin our. 88. 40. 5proc. Span. pen 631. Z3Zproc. 38. 5proc. Belg. Anl. Sa 5proc. Rom. 85.
Frankfurt a. M., 11. Febr. Desterr. proc. Metall. h gl. 4proc. 80. 80 er. 2l proc. 48. proc. 2143. Br. Ba Actien 1357. 1454. Part.“ Obl. 1323 G. Loose zu 109 FI. 19h B. Holl. proc. Obl. v. 1832 853. Sai.
Se. Koͤnigl. Hoheit der regierende Herzog von Lucea on Dresden hier eingetroffen.
Der Buͤrgermeister Weidinger zu Reichenbach ist wegen r gegen ihn verfügten Kriminal-Untersuchung ins Ausland bichen und in Folge dessen in den Listen des Rothen Adler— sens vierter Klasse gestrichen worden. Solches wird auf den nd der Allerhoͤchsten Kabinets-Ordre vom hten d. M. hier— ch zur offentlichen Kenntniß gebracht.
Berlin, den 15. Februar 1833.
Königl. General-Ordens-Kommission.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts-Referendarius von So- n ist zum Justiz⸗-Kommissarius bei dem Land- und Stadt⸗ chte zu Heiligenstadt bestellt worden.
Zeitungs-Nachrichten.
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nr .
Paris, 8. Febr. Gestern gingen zwei Agenten des Mi⸗ eis des Innern mit Depeschen fuͤr den Praͤfekten des Rhone— dartements nach Loon ab. Jene Depeschen sollen Verhal—⸗ zs-Befehle in Bezug auf die Duelle enthalten, die man nun— r in den Departements befuͤrchtet.
Der Constitutionnel klagt über die Ausschweifungen, che sich heimliche Karlistische Pressen, die sowohl in mehreren dten der Departements, als vornehmlich in Paris vorhanden erlauben und aus denen fortwährend aufruͤhrerische Libelle in die jetzige Dynastie hervorgingen; so sey z. D, vorgestern gestern eine periodische Schrift, Esperance betitelt, in henden von Exemplaren in die Läden, unter die Thuͤren und bie Werkstäͤtten der Handwerker geworfen worden, deren eck es sey, bein Volke Theilnahme fuͤr die Herzogin von krry zu erwecken. Der Verfasser beklage sich darin uͤber die leumdungen, welche sich einige schaͤndliche, den Gewalthabern don gd, kaufte Blätter gegen die Herzogin von Berry erlaubt haͤtten Poln. Loose 59 50 fuͤge hinzu, der Redacte ir des „Corsaire“ habe vom „Re— mant“ und einigen Tapfern die verdiente Zurechtweisung er— galten.
DOer Courrier frangais bemerkt:. „Das Ministerium st Besorgniß und diese ist vornehmlich durch die Wendung anlaßt, welche die finanziellen Diskussionen bei Gelegenheit Budgets nehmen. Der Hauptplan, auf welchen das Mini— ium seine Zukunft gruͤndete, beruhte darauf, schnell ein dop— es Budget bewilligt zu erhalten, um alsdann desto freiere nd zu haben. Wie will man aber jetzt ein doppeltes Bud— erlangen, da der in das Detail eingehende Geist der Kam— die Berathungen uͤber das Budget langwierig machen wird; ist nicht ein Mal ganz sicher, ein Votum des Vertrauens e Garantie von der Kammer zu erlangen. Mehrere Mini— haben diese Besorgnisse einigen einflußreichen Pairs ver— uu. Nach Bewilligung des doppelten Budgets sollte das Mi— rium umgeschmolzen werden und das neue die Kammer auf⸗ nund neue Wahlen anordnen. Der letzte Kampf zwischen Legitimisten und den Patrioten durchkreuzt ebenfalls diese ne und man sieht sich fast gezwungen, auf einige Pairs zu ichten, welche in das neue Ministerium eintreten sollten. der Pairs⸗Kammer herrscht große Entmuthigung; viele Baͤnke dleer; mehrere Pairs sind auf Reisen oder auf ihren Land⸗ en, und der Präͤsident, Baron Pasquier, verspricht und hofft 4 mehr, da alle seine Voraussetzungen bisher getaͤuscht wor— ind.“
Der Temps aͤußert: „Die Englische Thron-Rede enthaͤlt e wichtige Lehre fuͤr das Franzoͤsische Kabinet. Ungeachtet iger vorher nicht berechneten Ausruͤstungen zur See und der sschaffung einiger Steuern haben dennoch die gewoͤhnlichen nnahmen hingereicht, um die Ausgaben zu bestreiten, und die egierung hat nicht noͤthig gehabt, ihre Zuflucht zu Anleihen nehmen. Bei uns gehen die Sachen anders; man verlangt dentliche und außerordentliche Kredite, man eroͤffnet eine An— he, und diese Anleihe ist noch nicht ganz untergebracht, als n schon eine neue kontrahiren moͤchte.“
Im Temps liest man: „Der Messager hat vierzehn Tage ng seden Abend einen Ministerwechsel gemeldet; vorgestern war r noch ein Portefeuille zu vergeben uͤbrig, der Messager hatte ben Minister gefunden und zweifelte nicht, daß der achte noch demselben Abend ernannt werden wuͤrde. Heute meldet nun iselbe Blatt, die Sache sey wieder beigelegt und von keiner Rinisterial⸗Veraͤnderung mehr die Rede. Dies erinnert ns daran, daß , ,, , , . eiriałei Ker scksũs⸗ mm (one, umstin Mann, der unter der Restauration mehrere Jahre lang Minister , . aller Lokal⸗ ums andern neee nahe, Bigctes Fenn end g'betemhatn
Anwendbarkeit der aus vielse ͤ 9 tigen eigenen und fremden E fahrungen geiogenn n wöchentlich nur dreimal zum Praͤsidenten des Minister-Raths Regeln, und, wie in einem Repertorium, in bestimm
machen.“ sen geördneten Fächern sindet der Leser das Fett M Herr Sapey wird in der naͤchsten Bittschriften⸗Sitzung den sammengestellt, was er fur seine Localitaͤt sucht. ommissions-Bericht uͤber mehrere Petitionen der wegen politi— cher Vergehen im Gefaͤngnisse sitzenden Personen abstatten. Der zum Kommandanten der Citadelle von Blaye ernannte Beneral Bugeaud ist am Zten d. dort angekommen und, wie die
Redacteur Cottaæl.
Hayn.
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Gedruckt bei A. W.
Takt ist die erste aller Eigenschaften. — Jagd anf Rhinoceros. — Naturwunder. — Konservatorium Musik und der Schauspielkunst in Madrid. — Um irdishes Getoͤse zu Natuhs. — Augralis hes Min — Wle man in England reist. — Ein Spiegel, seine Ruͤckseite reslektirt. Von ditser Zeitschrift erscheinen wöchentlich ) Nummern in klein Folio, zum viertesjaͤhrlichen n numeratlons-Preise von 1 Thlr., wofür sie in Kin durch die Expedition der Allzem. Preuß. Staattzh tung, (Mohrenstraße Nr. 4) und in der Provinz h alle Koͤnigl. Preuß. Post! Aemter zu beziehen sst J. sind nur noch einige volistaͤndige Exemplare vom 1M 26d. J. ab, vorraͤthig. Von A. Hirt.
Verlag der Gebr. Borntraͤger in Königin vorraͤthig in der Stuhr' schen Buchhandläng Berlin, Schloßplatz Nr. 2: ̃
Kreyß ig, W. A., der Futterbau in seillhß
ganzen Umfange auf Feldern und Wu sen im mittlern und noͤrdlichen Euroh oder Beschreibung und Abbildung der dan hörigen Pflan en, nebst den naturgemaͤßen Regh ihres Anbaues auf den verschiedenen Bodenamh und Angabe ihrer Wirkungen auf die Hauithin und ihre Produkte. Mit 48 Steintafeln? Gt. Sr 4 Thlr. 20 syr. 4 In diesem Werke entwickelt der Verfasser diz Titel benannten Gegenstaͤnde mit genauer Berit tigung der Verschledenheilen des Bodens und? Flimag für den Feldbau Deutschlands un der nh, lichen Kästenlaänder, mit desonderer Rücksicht auf! Verwendung des Futters zu den verschiedenen 3ue der Hausthserzucht, wobei die beigefügten sehr gelth genen Abbildungen von Futterpflanzen sich auf dit. nigen erstrecken, die von den Landwirthen nicht olls⸗ mein gekannt sind. Mögliche Vermeidung allet Elf
Großbritannien.
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zung vom 7. Februar.
Blaͤtter melden, von der Herzogin von Berry mit großer Kalte empfangen worden.
Das Laͤngen-Bureau hat statt des mit Tode abgegangenen Legendre Herrn von Prony zu seinem Geometer gewahlt und diese Wahl hat die Koͤnigl. 9 66 erhalten.
Gestern fand in Vauxhall e; sogenannter Oppositions-Ball statt, auf welchem mehrere Kur ⸗Gegenstaͤnde zum Besten der in Haft befindlichen Republikane verloost wurden. Der Ertrag belief sich auf 530090 Fr. Die Hesellschaft bestand aus einer Menge junger Republikaner, so wie aus mehreren Fremden und Kuͤnstlern, unter denen sich auch der geisteeiche Karrikaturen— Zeichner Philippon befand, der erst gestern fruͤh aus dem Ge— faͤngniß nach mehrmonatlicher Haft entlassen worden war. Auch verschiedene Oppositions⸗Deputirte fanden sich ein, unter ihnen die Herren Dupont von der Eure, Garnier-Pages, Cormenin, Audry de Puyraveau, Cabet, Larabit, Cordier und der General Lafayette. Als der Letztere im Ball-Saale erschien, ward er mit rauschendem Beifall begruͤßt und das Orchester mußte die Marseillaise anstimmen. .
Der Redacteur der Quotidienne, Herr von Brian, war ge—
stern wegen eines Preß-Vergehens vor den hiesigen Al en hf
geladen, erschien aber nicht, sondern ließ durch seinen Anwalt, Herrn Berryer, um Aufschub bitten, da ihm die Herausforde—⸗ rungen, welche in den letzten Tagen von Republikanern an ihn gerichtet worden, keine Zeit uͤbrig gelassen hätten, sich auf seine Vertheidigung vor Gericht vorzubereiten. Der Gerichtshof ver— tagte, diesem Antrage gemäß, den Prozeß auf die nächste
Session.
Unter dem Titel: „Ie Faubourg Saint Antoine“ ist vor einigen Tagen die erste Nummer eines neuen Oppositions-Blat— tes erschienen. ;
n Das General-Conseil des Departements des Gers hat ein— stimmig votirt, dem Marschall Lannes in seiner Vaterstadt Lec— toure ein Denkmal zu errichten.
Die Agenten Dom Pedro's haben Schiffe fuͤr den Trans— port von zweitausend Mann nach Porto gemiethet; unter diesen Truppen sollen sich 1500 Franzosen befinden.
Dem Schreiben eines Franzoͤsischen Marine-Offiziers aus Nauplia vom 2isten v. M. . scheint die baldige Ruͤck— kehr der Occupations⸗-Brigade aus Morea nach Frankreich außer Zweifel zu seyn. Der Contre-Admiral Hugon hatte Befehl er⸗ halten, alle aus Frankreich kommende Kriegsschiffe zu jenem Behufe auf der Rhede von Nauplia zuruͤckzuhalten.
Aus Algier sind Nachrichten bis zum 24. v. M. einge⸗ gangen. Der Ober⸗Befehlshaber, General Savary, hatte das erst vor kurzem mit seiner Erlaubniß eröffnete Spielhaus wie— der schließen lassen. Die Nummer des Algierschen Moniteurs vom 19. Januar ist halb in Franzoͤsischer, halb in Arabischer Sprache redigirt und enthaͤlt eine Uebersicht der Maßregeln, welche fuͤr die Verbreitung des Unterrichts in dieser Kolonie ge— troffen worden sind und noch getroffen werden sollen. Seit vo— rigem Jahre besteht dort eine Franzoͤsische Druckerei und eine Franzoͤsische Zeitung, eine Arabische Druckerei, eine Arabische Lehr⸗-Anstalt und mehrere kleine Schulen, in denen die dortigen Juden in der Franzoͤsischen Sprache unterrichtet werden. Der „Moniteur Algerien“ wird von jetzt an in beiden Sprachen erscheinen. In den dortigen Druckereien soll eine Arabisch-⸗Fran—⸗ zoͤsische Grammatik angeschafft und die zahlreich besuchte Arabi⸗ sche Lehr-Anstalt durch eine, fuͤr den Unterricht im Franzoͤsi— schen bestimmte, Schule des wechselseitigen Unterrichts bereichert werden.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ (Nachtrag.) Herrn Cobbetts gestern kurz erwähnter) Vortrag lautete im Wesentlichen fol— gendermaßen:
„Es ist wirklich seltsam, die Art und Weise zu hören wie die ehrenwerthen Mitglieder die Beschwerden der Schwester Insel zu erbrtern pflegen; man sollte glauben, sie hielten dieselben fuͤr nichts. So hat uns eben das eßrenwerthe Mitglied (Herr Tanered) sein Mittel fuͤr die Abhuͤlfe des Elends in Irland erzaͤhlt. Er nimmt an, daß in dem Maße, in dem sich Irlands Ausfuhr vermehre, auch sein Wohlstand zunehmen muͤsse, und dieser weise und un widerlegbare Ausspruch wurde von dem sehr ehrenwerthen Secretair und seinen Gehülfen sehr beifäͤllig aufgenommen. Ich bedaure die Abwesenheit meines ehrenwerthen Kollegen, der dem Hause be⸗ weisen wuͤrde, daß in demselben Maße, in dem der Handel, die Fabrik⸗Production in Manchester zugenommen, sich auch der Vor⸗ theil der Fabrikanten, der Lohn und Wohlstand der Arbeiter vermin⸗ dert hat. (Hoͤrt, hört) Mein ehrenwerther Kollege besitzt selbst große Fabriken, er ist ein praktischer Mann, und am besten im Stande seine Angaben durch Thatsachen ju unterstuͤtzen. Er wurde beweisen, und dieser Beweis wuͤrde eine heilsame Lehre fur das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Leeds (Herr Macguley) seyn, der gestern den außerordentlichen und allgemeinen Wohlstand seiner Kommitten⸗ ten so uͤber alle Maßen geruͤhmt hat. — (Herr Macauley „Ich habe kein Wort davon gesagt.“) Nicht ein Wort? Hat nicht das ehrenwerthe Mitßlied erklart, daß er als Nepraͤsentant einer wohl⸗ habenden und bluͤhenden Körperschaft hier stehe? Und wenn diese Worte einen Sinn haben, drücken sie dann nicht großen Wohlstand von Seiten seiner Kommittenten aus? (Beifall. Es ist allerdings sehr bequem, zu vergessen, was man gesagt hat, wenn es sich er⸗ weist, daß es nicht ganz richtig war. (Gelaͤchter Ich erbiete mich, ' beweifen, daß nicht weniger als 106000 Menschen in jener „wohl
abenden und bluͤhenden.“ Gemeinde nicht mehr als 3 Denar taͤglich f ihrem Lebensunterhalt haben, und daß andere Tausende hei vol er Beschaͤftigung kaum Seele und Koͤrper zusammenhalten können. (Hört!) Mein ehrenwerther Kollege würde genau darthun, daß, wenn von Liverpool nach Manchester wöchentlich 60909 Ball. Baum⸗ wolle ausgeführt werden, die arbeitende Klasse sich wohl befin= det, und die Fabrikanten gute Geschaͤfte machen; daß, wenn 1,009 Ballen wöchentlich ausgeführt werden, Arbeitslehn und Verdienst. der Fabrikanten nur halb so hoch ist; und, daß, sgt jene Ausfuhr sich, wie jetzt, auf 0,090 Ballen wöchentlich be⸗ aͤuft, nicht weniger als 20, 000 Menschen in jenem Distrikt bei vol⸗ ler LÄrbeit nur 27 Denar taglich verdienen. (Hört!) Wenn dies nun in England der Fall ist, wie muß es erst in Irland seyn, wa
ment wuͤrde jene Maßregel angenommen haben; aber der
ich glaube, daß der sehr ehrenwerthe Herr
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Kirche zu beschuͤtzen, nicht bloß, weil ich der Meinung bin, daß,
man die Armen auf dem Mist faulen und sterben laßt? Hoͤrt, hört! zu einer Zeit, wo man hier im Lande fuͤr die Irländischen Armen Held sammelte, kamen in dem Londoner Hafen Schiffe mit 22,00 Quarters Hafer aus der Stadt Galway in Irland an, wo die Ar⸗ men zur selben Zeit auf der Straße starben. (Hoͤrt, hoͤrt!! Ver⸗ mehrke Ausfuhr ist also durchaus kein Beweis fur inneren Wohlstand. Was ist nun aber fuͤr Irland zu thun? Der sehr ehrenwerthe Seeretgir für Irland hat uns gestern seine Fahne, das Recht des Widerstandes entfaltet, unter der er den Ausgang zu erkaͤmpfen sich bereit erklärt hat. Solche Geluͤbde und solche Verpflichtungen find außerordentlich Unvorsichtig, Ich glaube, daß der sehr ehrenwerth Secretair damit einverstanden seyn muß; denn ich erinnere mich sehr wohl, daß ich dem sehr ehrenwerthen Herrn, als er einst eine Art von Glaubens -Bekenntniß in Bezug auf Kirchen⸗ Eigenthum ablegte, prophezeihte, daß, bevor einige Jahre ver⸗ sfrichen seyn würden, er gendöthigt seyn werde, sein Geluͤbde zu brechen, und entgegengesetzte Ansichten zu vertheidigen; und ; r mir diese Prophezeiung ' niemals vergeben hat. Ich erinnere mich, daß der sehr chren⸗ . werthe Sceretair und der Lord⸗ Kanzler es einst als ein Gefetz aufstellten, daß dieses Haus nicht, mehr Recht habe, 1 sich um Kirchen- Eigenthum, als um irgend ein anderes ö. Privat- Eigenthum zu bekuͤmmern, und doch sind die Minister
setzt im Begriff, cine Bill einzubringen, die die Kirche in
Stücke schlagen foll. Es ist jetzt ber und uͤber bewiesen worden,
daß Kirchen⸗Eigenthum öffentliches Eigenthum ist, und daß das Par⸗
lament dasselbe Recht hat, über dasselbe zu schalten, mit dem es
früher einem Herzoge von Bedford die Abteien Woburn und Tavi⸗ . stock verleihen konnte. Ich fordere Jedermann auf, ein ungerech— . teres Verfahren zu ersinnen, als das, aus Kirchen- Eigenthum eine . Rente zu Lasten der Nation und zum Vortheil einiger wenigen Fa⸗ . milien zu machen. Vierzig Familien in Irland haben unter sich * das ganze Kirchen⸗Eigenthum jenes Landes inne, und ist es wohl ö. wahrscheinlich, daß das Volk noch laͤnger fortfahren wird, die un⸗ l geheure Summe von 2 Millionen Pfund Sterling zur Unter⸗ *
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haltung von Soldaten zu bezahlen, die nur dazu bestimmt . sind, die Zehnten fuͤr jene vierzig Familien einzusammeln? ‚ Man thue die Dinge nicht halb, sondern unterdruͤcke die .
Hierarchie in Irland mit einemmale, sonst wied jenes verwuͤstete und mit Recht empoͤrte Land Frieden und Gluͤck nie kennen ler⸗ — nen. — Ein beredtes Mitglied der Verwaltung hat gesagt, daß es . nicht klug feyn würde, jetzt schon zu enthuͤllen, was man für Ir⸗ land thun wolle. Es sollte mich nicht wundern, wenn man schleu⸗ ö. nigst Maurer und Handwerker annaͤhme, um Gefaͤngnisse fur die—⸗ ; jenigen zu erbauen, deren Beschwerden man abhelfen will. Ich erinnere mich des Verfahrens der Regierung im Jahre 1317 und ich mochte fragen, ob man Irland etwa dürch Maßregeln ü la Castlereagh und Sidmouth helfen will? Man hat sehr viel von der Großmuth des Grafen Grey und der Whigs gegen die Katheliken gesprochen; ich kann aber dem Hause beweisen, daß die Whigs die katholische Frage nur als einen Vorwand benutzten, um zur Gewalt zu gelangen; denn als sie dieselbe besaßen, dachten sie ihrer Versprechungen nicht mehr. Aber die Katholiken erinnerten sie daran, und da hrachten sie im Jahre 1867 eine Bill ein, die, im Vergleich zu der im Jahre 1829 don dem Herzog von Wellington eingebrachten, sich wie eine Erbse Beifall und Grlaͤchter ) Das Parla— J din gel 4 * König sagte: „Nein“, und der Minister, der dieselbe vorher eifrig unter⸗ stuͤtzt hatte, nahm sie zuruͤck, um im Amte zu bleiben. Ich erklaͤre, daß ich fuͤr meinen Lebens- Unterhalt lieber geackert und gepfluͤgt,
zu einer Wallnüß verhalt.
als so etwas gethan haben wurde. Und das sind die Manner, von denen wir jetzt Heil fr Irland und Heil fuͤr uns selbst erwarten sollen!“
Sir Robert Peel ließ sich in nachstehender Weise ver—
nehmen:
„Da dies der dritte Abend ist, der mit Berathung der Adresse hingebracht wird, so hofe ich dem Hause jetzt zur Annaherung an das Ende der Debatte Gluͤck wuͤnschen zu koͤnnen Nein, nein, von Herrn O Connell). Wenn das ehrenwerthe Mitglied leugnet, daß wir uns dem Schlusse nähern, so behauptet er damit, daß wir Zelt toͤdten, und keine Fortschritte machen. Ich halte es fuͤr hoͤchst wich⸗ tig, daß das Haus endlich zu einer Maßregel praktischer Gesetzge⸗ bung gelange, und daß es so wenig als moͤglich Zeit mehr, mit bloßer Debatte verschwende. Wenn das Publikum, wie ehrenwerthe Herren versichern, von einem reformirten Parlamente besondere Dinge erwartet, so vermuthe ich, daß man auf etwas Besseres rechnet / als zuf lange Reden, die zu nichts fuhren. (Beifall von den ministeriellen Banken. Wenn ich dem Theil der Adresse, welcher von Maßregeln, in Bezug auf die Kirche spricht, meine Zustimmung gebe, so erklaͤre ich dabei aus⸗ druͤcklich, daß es meine Absicht ist, die Interessen der Englischen
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wenn die Rechte und Privilegien dieser Kirche gefährdet werden,
auch andere Rechte und Privilegien Gefahr laufen, sondern weil ich
glaube, daß von der Aufrechthaltung derselben weit höhere Interes⸗
sen, die Interessen wahrer Religion abhängen. (Großer Beifall.)
Was die gegen Irland verlangte groͤßere Gewalt betrifft, so
mache ich den Ministern keinen Vorwurf daraus, daß sie
nicht schon fruͤher auf Zwangs -Maßregeln angetragen haben.
Ich bin immer der Meinung gewesen, daß man immer erst die ge—
sohhnlichen Gesetze versuchen muͤsse, und daß Zwangs-⸗Maßregeln
ein großes Uebel seyen. So sehr ich nun aber gegen eine außeror—
dentliche Gewalt eingenommen bin, und so sehr ich wuͤnsche, daß
Leben und Eigenthum in Irland durch die gewöhnlichen Gesetze ge⸗
schuͤtzt werden koͤnnten, so kann ich doch nicht umhin, zu behaupten,
daß die uns vorliegenden Thatsachen mir die Vermuthung aufdrin-= ö gen, daß eine solche Gewalt fuͤr die Erhaltung des Staates noth⸗ . wendig ist. — Durch dig Adresse werde ich aufgefordert, die legis
lative Union der beiden Laͤnder zu unterstuͤtzen, d. h ich werde auf⸗ . gefordert, etwas zu unterstuͤtzen, was ich als das Grund⸗Gesetz des Ver *
einigten Koͤnigreiches betrachte, und dazu erkläre ich mich auß inni⸗ ger Ueberzeugung bereit, Ich weiß nicht, was das ehrenwerthe and gelehrte Mitglied fuͤr Dublin mit seinem Vorschlage, die Adresse vor einen Ausschuß des ganzen Hauses zu bringen, bezwecken will Die Adresse liegt jetzt dem ganzen Hause vor, und es ist nur der Unterschied, daß jetzt jedes Mitglied nur einmal sprechen darf, im Ausschusse aber reden kann, so oft es will. (Gelächter. Und ich nehme keinen Anstand zu behaupten, daß, welche andere Eigenschaf⸗ ten die Mitglieder dieses Hauses auch besitzen moͤgen, die Liebhabe—⸗ rei, Reden zu halten, alle anderen uͤberwiegt. Hort! und Gelach— ter) Ich unterstuͤtze die legislative Union nicht, weil ich sie in ei= ner Parlaments⸗Akte finde, sondern weil ich glaube, daß die Exl⸗ stenz derselben im Interesse beider Laͤnder liegt. Es kann sich bier nicht darum handeln, in welchem Zustande sich Irland vor der Unton be? fand, oder welches zu der Zeit der Charakter seiner Regierung war, sondern es frägt sich, ob gegenwartig eine Neigung von Seiten Englands vorherrscht, Irland keine Gerechtigkeit wsederfahren zu
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