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GSreßbritanien und Rrland. London, 9. Februar.
am Tage vorher eine Einladung hatte ergehen lassen.
ben, daß der Minister dieser Deputation angekuͤndigt habe, die Regierung werde dem Parlament keine Maßregel in Bezug auf
die Neger⸗Emancipirung vorlegen, bevor sie den Westindischen Kaufleuten eine detaillirte Mittheilung daruͤber gemacht haben wuͤrde. Die Times will sogar wissen, daß die Minister es ganz aufgegeben hatten, in dieser Gache die Initiative zu er— reifen, und daß sie dieselbe dem Parlament uͤberlassen wollten. Dem Vernehmen nach, wird Lord St. Vincent dem Marquis von Chandos in der Stelle eines Praͤsidenten der Westindischen Corporation folgen. Der Graf von Airlie, einer der neu gewahlten Schottischen Nepraͤsentativ-⸗Pairs, sagte hei einem Diner, welches ihm vorige Woche zu Kirriemuir gegeben wurde, unter Anderem: „IJ stehe mit keiner Partei in Verbindung und hoffe daher, daß ich mich jeder Ersrterung irgend einer offentlichen Maßregel ohne Vorurtheil werde unterziehen koͤnnen. Ich werde keine Maßre— gel deshalb unterstuͤtzen, weil sie von den Ministern ausgeht, eben so wenig aber werde ich mich ihr aus diesem Grunde wi— dersetzen. Ich will die Maßregeln pruͤfen und nur meiner Ueber⸗ zeugung folgen.“ Der Globe behauptet, daß dem Kenservativ⸗Kandidaten fuͤr East⸗Somerset, Herrn Miles, seine Wahl 50,000 Pfund geko— stet haben solle.
Der Hampshire Telegraph sagt: „Eine der ersten Reform- Maßregeln wird gleichmäßige Feststellung der Art und Weise seyn, wie die richterliche Gewalt ins künftige von allen Corporationen ausgeuͤbt werden soll. Die Regierung hat an die verschiedenen Corporationen deshalb gedruckte Cirkulare umher— gesandt. Es soll die Absicht der Regierung seyn, allen Orten, welche Mitglieder in den Senat senden, eine richterliche Gewalt, oder, mit anderen Worten, eine Corporation zu verleihen; fer⸗ ner sollen die Magistrats-Personen dieser Orte von denselben Personen und in derselben Weise, wie sie ihre Parlaments⸗Re⸗ präsentanten wählen, durch Wahl ernannt werden, mit dem Un— terschied jedoch, daß sie lebenslaͤnglich im Amte bleiben wuͤrden, wenn sie sich nicht ein amtswidriges Verfahren zu Schulden kom⸗ men lassen.“
In einem Privatschreiben aus Dublin vom 2ten d. M. heißt es: „Der heute hier eingegangene Globe äußert bei Er— wähnung der Mission des Herrn Steele in die aufruͤhrerischen Distrikte die Hoffnung, das die Ruhe gewiß wieder hergestellt werden würde, und ich kann Ihnen zu meiner Freude heut mel— den, daß die aus der Grafschaft Kilkenny so eben angelangten Nachrichten allen Grund zu der Hoffnung geben, daß die irre— geleiteten Uebelthäter, die jenen Distrikt an den Nand des Ver— derbens gebracht haben, endlich im Begriff sind, von ihren furchtbaren Greuelthaten abzulassen. 36 Schreckens ⸗ Sy⸗ stem hatte sich selbst bis in die Vorstäͤdte von Kilkenny verbreitet und ein Theil derselben, das Kirchspiel St John, befand sich in vollem Aufruhr. Der Kirchspiels-Pfarrer Herr Mullins war unermuͤdlich in seinen Ermahnungen an die ihm anvertraute Heerde, und brachte es dahin, daß eine bedeutende Anzahl von Einwohnern bereits die Feuergewehre, welche sie durch Pluͤnderung und Einschuͤchterung erbeuteten, wieder ausgeliefert hat. Dies geschah schon vor der Ankunft des Herrn Steele, der in großem Ansehen unter dem Landvolk stehen soll; und da er eine so guͤnstige Stimmung vor— findet, wird es ihm wahrscheinlich leicht seyn, die Ordnung schnell wieder zurückzuführen. Heute will Herr Steele die zum Markt in Kilkenny versammelten Landleute anreden und morgen sich nach mehreren Land⸗Kapellen begeben. Er kam Freitag Abends in Kilkenny an. Auf seiner Reise von hier aus vertheilte er in den Marktflecken und Doͤrfern eine gedruckte Adresse des Herrn O'Connell, worin das Volk aufgefordert wird, von seinen unge⸗ setzlichen Zusammenrottungen abzustehen. Man glaubt hier all= gemein, die Regierung bereite einen Plan fuͤr die Armen,Ge— setze in Irland und eine Maßregel vor, wonach die katholische Geistlichkeit vom Staate besoldet werden wurde.“
Dem Globe zufolge, wuͤrde das erledigte Bisthum von Waterford in Irland so lange dem Bischof von Ferns anvertraut werden, bis die Frage uͤber die Kirchen⸗Reform auf irgend eine Weise von der Regierung erledigt seyn werde.
Zu Leeds fand vor einigen Tagen eine Versammlung von Abgeordneten der verschiedenen Spinnereien und Manufakturen dieser Stadt und der Umgegend statt, in welcher der ausdruͤck— liche Beschluß gefaßt wurde, bei Unterstuͤtzung einer Zehnstun—⸗ den-Bill, d. h. eines Gesetzes, wonach die Kinder in den Fabri— fen nur 10 Stunden lang des Tages arbeiten sollen, zu behar—⸗ ren. Zugleich wurde eine Adresse an die Fabrik Eigenthuͤmer erlassen, üm sie vor den angeblichen Freunden des Restrictions⸗ Systems, die auf 11 Stunden Arbeit Hestehen, zu warnen.
Die Spanischen und Portugiesischen Angelegenheiten ver— anlassen den Morning Herald unter Anderem zu solgenden Aeußerungen: „Es verdient, bemerkt zu werden, daß, wenn von einer Zusammenberufung der Cortes in Madrid, als einer sehr populatren Maßregel, die Rede ist, damit nicht die constitution⸗ nellen Cortes geméint sind, die im Gegentheil von dem Spani— schen Volk als eine revolutionnaire Neuerung wuͤrden angesehen werden. Vielmehr handelt es sich hier um jene alte kirchliche und aristokratische Institution, die sogenannten Cortes por esta— mentos, welche aus der Geistlichkeit, dem Adel und gewissen Beamten der Munizipal-Corporationen bestthen. Da jedoch auch diese Versammlung in ihrem Namen und den sich daran knuͤpfenden historischen Erinnerungen noch etwas Constitution— nelles an sich traͤgt, so zog es die Königin auf den Rath des Herren Zea Bermudez vor, sich auf jenes in dem Supplement der Madrider Hof-Zeitung publizirte Aktenstück aus dem Jahre 1789 zu berufen. (Vergl. Spanien.) Es giebt, wie es scheint, in Spanien eine zahlreiche Partei von Gemäßigten, welche zwischen den Anhaͤngern des Apostolischen Absolnlttsmus und den Freunden demokratischer Institutionen nitten inne stehen. Unseren ministeriellen Blattern zu— folge, bestand der Zweck der Mission des Sir Stratford Can⸗ ning nach Madrid darin, die Einwilligung des Spanischen Ka— binsts zu einem Arrangement zu erlangen, wodurch dem Buͤr⸗ gerkeiege in Portugal ein Ende gemacht, und die Thronsolge in diesem Lande zu Gunsten der Donna Maria, die wir bereits als Königin de jure anerkannt haben, festgestellt werden sollte, ob mit Annahme einer constitutionnellen Re— gierungsform, oder nicht, wurde nicht gesagt. Dieser Ver— uch, die Portugiesischen Angelegenheiten zu erledigen, ist eben so gescheitert, wie unsere Dazwischenkunft zur Aus—
; Graf Grey empfing vorigen Mon— tag eine Deputation der Westindischen Corporation, an 4 ) ᷣ ie Morning Post will aus glaubwürdiger Quelle erfahren ha—
ging, wie hier.
plomatische Konferen Wenn England dur
wird, so waͤre es schoͤn und gut.
zu rächen! Durch die Anglo⸗Gallische Convention, vermoͤge de— ren England und Frankreich sich vereinigten, um das kleine Koͤ—
diktirten Maßregeln zu noͤthigen, und mit der sie scheiterten, ist die Bevoͤlkerung dieses Landes beschaͤmt werden. Wir hoffen daher, daß unsere Minister die gemachte Erfahrung nicht ganz
Blaͤttern angedeutet worden, thoͤrichter Weise in eine neue An— glo-Gallische Convention einlassen werden, in der Absicht, die Portugiesischen oder Spanischen Angelegenheiten zu ordnen, oder zu welchem sonstigen Zweck es seyn möchte, selbst nicht in Bezug auf die Turkei, wo England allein handeln muß, wie es seine eigenen Interessen erheischen, kurz in keiner Hinsicht.“ Den letzten Nachrichten aus Buenos Ayres zufolge, soll das dortige Handels Tribunal befohlen haben, den Nord-A1Ame— rikanischen Schooner „Harriet“, der im vorigen Jahre wegen einer Verletzung des Gesetzes in Bezug auf die Falklands-Inseln in Beschlag genommen wurde und seitdem in dem Hafen von
tion der Regierung zu stellen. — Der beruͤhmte Naturforscher Herr Bonpland verließ Buenos ⸗Ayreg, am 1. Oktober und kehrte in das Gebiet der Misstonen zuruck, wo er einige Zeit zu blei— ben gedenkt, um seine naturhistorischen Sammlungen zu ver— vollständigen und ein Ackerbau, Etablissement zu begruͤnden. In Montevideo hatte der Praͤsident Rivera wieder seine Autori—
Letzterer war
valleja an ihrer Spitze, hatte sich ganz zerstreut. Eine kleine
am 5. November zu Buenos-Ayres angelangt.
blieben zu seyn. Getreide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche. Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll. 53 Shill. 3 P. 52 Shill. 11 P. 34 Shill. ö J . . 1 ö 31 ö , 3 l
Nieder lande.
Aus dem Haag, 12. Febr. Wie man vernimmt, sind gestern wieder Depeschen von unserm Bevollmaͤchtigten in Lon— don hier angekommen, von deren Inhalt man aber noch nichts mit einiger Bestimmtheit erfahren hat.
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Hafer Roggen 35 . 8
Bohnen 30 Erbsen 36
Briefen aus St. Omer zufolge, ist das Schicksal der Hollaͤndischen Kriegsgefangenen durch die ihnen von allen Sei— ten zukommenden Unterstuͤtzungen jetzt weit erträglicher gewor— den; auch dient die Bestimmung der Regierung, welche den ge— fangenen Soldaten und Unteroffizieren Portofreiheit gestattet, sehr dazu, ihnen in ihrer dermaligen Lage durch oͤftere Nach— richten von ihren Familien Trost zu verschaffen.
Aus Dordrecht wird vom 11ten d. gemeldet, daß, dem Vernehmen nach, im kuͤnftigen Fruͤhjahr zwei Divisionen der Armee ein Lager bei Oirschot bezlehen sollen, und der Anfang mit dem Abstecken des Lagers sogleich gemacht werden soll. Von der Schelde meldet man unterm 10ten d. M.:
Schiffe dicht an den Hollaͤndischen Kuͤsten kreuzen. Eine An— zahl Kauffahrteischiffe unter neutraler Flagge ist in See gesehen worden, doch scheinen dieselben mit dem Beschluß unserer Re— gierung in Bezug auf die freie Schifffahrt auf der Schelde noch unbekannt, indem dieselben alle ihren Lauf nach Ostende nahmen.“
Gesundheit seiner Gemahlin ist es ihm erlaubt worden, seine Reise uber Groß-Zundert zu nehmen.
Wir haben jetzt Zeitungen aus Java bis zum 6. Okt. v. J. erhalten, welche uͤber den Erfolg einer (bereits kurz erwaͤhn— ten) im Anfang des vorigen Jahres gegen das Königreich Lintu an der West-Küste von Sumatra unternommenen Expedition fol— gende Details geben: „Die zur Unternehmung bestimmten Streitkräfte sammelten sich zu Padang, unter dem Befehle des Oberst⸗Lieutenants Elout, Militair⸗Kommandanten der West⸗Kuste von Sumatra. Sie bestanden aus 5 Compagnieen Europaͤischen Fußvolkes, nebst einer Anzahl undisciplinirter Malaischer Haͤlfs— Truppen. Am 22. Juli traf dieses Corps auf die feindliche Linie, und wurde, ehe noch die Kolonnen der Hollaͤnder Zeit hatten, sich zu entwickeln, durch den Ungestuͤm der eingeborenen Huͤlfs⸗ Trußpen dem Angriffe der Feinde preisgegeben. Trotz dieser Uebereilung gelang es indeß bald dem Vortrab der Holländer, durch Huͤlse ihres Geschuͤtzes, den linken Fluͤgel der Feinde zu werfen und zu umgehen, worauf denn auch der übrige Theil des Expeditions-Corps ins Gefecht kam, und die Feinde ganzlich geschlagen wurden. Nach der Einnahme der feindlichen Linien
Die Mission nach Madrid wurde, dem An— schein nach, unternommen, ohne daß. wir uns dabei in eine di— mit anderen Maͤchten eingelassen haͤtten. seine Dienste dem Unheil und Blutver— gießen ein Ende machen konnte, welches durch den unnatuͤrlichen Kampf zwischen den beiden Bruͤdern in Portugal veranlaßt Wo nicht, nun was gehen uns dann die Zwistigkeiten anderer Volker an, namentlich da England in den letzten Jahren wiederholentlich bewies, daß es weder Last noch Kraft hat, um Beleidigungen zu ahnden und seine verletzte Ehre
nigreich Holland durch Einschuͤchterung zur Annahme der ihm
aus den Augen setzen und daß sie sich nicht, wie in Franzoͤsischen“
Buenos Ahres lag, zu verkausen und den Ertrag zur Disposi
taͤt erlangt, und die revolutlonnaire Partei, den General La⸗
Bande von Insurgenten, etwa 200 an der Zahl, scheint jedoch in dem Departement von Paysandu noch unter den Waffen ge⸗
Die Regierung soll beabsichtigen, den Vertheidigern der Citadelle von Antwerpen ein besonderes Ehrenzeichen zu verleihen.
Aus . See vernimmt man, daß mehrere Englische und Franzoͤsische
Vorgestern ist der Franzoͤsische Konsul in Rotterdam, Herr, Laurence, nach Paris gereist. Aus besonderer Ruͤcksicht fuͤr die
Berichten bestimmt war, erhielt unerwartet einiges Leben eine Aufforderung des Herrn Osy an die Minister, si
zu erklaͤren. g ken: „Sie erinnern sich, m. H., daß ich vor 8 Tage Minister um einige Aufklaͤrungen uͤber unsere ausshz Angelegenheiten bat. Er konnte oder wollte mir damalz antworten. ganze Aufmerksamkeit verdient, und die uns Alle h machen muß. Es ist meine Pflicht, Sie sowohl, als o gierung, davon in Kenntniß zu setzen, damit dieselh nothwendigen Maßregeln ergreifen koͤnne. Gestern en wir bereits durch einige Journale, daß der Schifffahrt q Schelde Hindernisse in den Weg gelegt worden waͤren. habe ich nun von Vliessingen einen Brief erhalten, wor angezeigt wird, daß, in Folge einer Koͤniglichen Verfuͤgun Schiffe nicht allein durch die Douane, sondern auch du Marine visitirt werden sollen, und die Schelde weder noch hinunter fahren konnen, ohne bis Lillo convoyirt den, und die in See gehenden sollen bis zur See ch werden. Und, was noch mehr ist, die Schiffe sollen si warten, bis eine gewisse Anzehl beisammen ist. Au ßer)n jede Art von Waare einem Zoll unterworfen werden (s. so daß man zur Verifizirung der Waaren vielleicht gen seyn wird, auszuladen. Mit Recht durch diese Nachricht ersg habe ich es fuͤr meine Pflicht gehalten, dieselbe der Kamm der Regierung mitzutheilen, damit die noͤthigen Mittel an det werden konnen, um sich einer solchen Maßregel zu wa zen.“ — Der Minister der auswärtigen Angele heiten bestieg sogleich die Rednerbuͤhne und sagte: „N gierung kann dem ehrenwerthen Herrn Osy für die eben theilte Nachricht nur danken. Diese Nachricht, m. H., wa bis jetzt weder auf offizielle noch auf dienstwillige Weise zugeky aber die Kammer kann versichert seyn, daß, wenn die Thatsache, i so eben angeführt hat, wahr ist, die Regierung sich, je grö Schwierigkeiten waäͤren, die man ihr in den Weg zu legen um so eiftiger bemuͤhen wird, denselben ein Ende zu m — Herr Gendebien fand es unverantwortlich, daß dit! rung, bei den schweren Kosten, welche die Diplomatie vern dergleichen wichtige Nachrichten von Mitgliedern der K erfahren muͤsse. Er spottete uͤber die Freundschaft mit E und Frankreich, wenn sie nicht dazu dienen konne, u chen verderblichen Maßregeln von Seiten Hollands zu zen, und schloß mit folgenden Worten: „Glauben nur, meine Herren, daß dieser Zustand der Dinge dauern kann; besonders wenn man nicht den Muth hat, s serer Armee zu bedienen. Wenn wir uns wirklich in ein chen Zustand der Schwaͤche besinden, daß wir uns keiner pressalien bedienen können, um uns selbst Gerechtigkeit schaffen, so sind wir zu bedauern, und muͤssen das Mile Welt erregen. Aber wenn eine Nation von 4 Mill. Musf eine Armte von 130,600 Mann besitzt, so sollte sie kein leid, sondern ein ganz anderes Gefühl einfloͤßen. Nun mi Jetzt, wo man die Nation beschimpfen laßt, wage man et sie durch einen Staatsstreich wieder zu Ehren zu bringen; wir sind dermaßen durch Frankreich und England gefessel, wir nur durch einen Staatsstreich zum Selbsthandeln gt koͤnnen. Wenn es wahr ist, daß Belgisches Blut in n Adern fließt, wie wir so pomphast im Kongreß verkuͤndenn laßt uns von uhseren Huͤlssmitteln Gebrauch machen. Nation ist ermuͤdet; die Armee demoralisirt sich taͤglich Sie hat seit 18 Monaten vergeblich das Zeichen verlam Schmach des Monats August abzuwaschen, eine Schmach, che auf diesenigen zuruͤckfallen wird, welche sie herbeigefuhr ben.“ — Herr Dumortier aͤußerte sich in demselben h schaftlichen Tone, und sagte, daß die kurze und fast ir Antwort des Ministers auf eine so wichtige Mittheilung Vaterlandafreund mit tiefem Unwillen erfüllen muͤsse. G unerhoͤrt, daß man eine Armee bezahle, und sie bei solchen laͤssen nicht gebrauchen zu wollen scheine. Er frage die! ster, was sie unter den gegenwartigen Umstaänden zu thu dachten? eben so voreilig sey, wie die große Heftigkeit, nät der miö sen Gegenstand auffasse. Vor allen Dingen muͤsse man di warten, ob die Sache sich wirklich so verhielte, wie Hern berichtet worden sey. Es haͤtten schon so viel unwahre Ce uͤber Hemmungen auf der Schelde cirkulirt, daß man bilt
richt Glauben schenke. Negierung noch keine bestimmte Erklärungen daruͤ·ber ven was sie in jenem Falle zu thun entschlessen sey.
eroberten die Hollaͤnder noch an demselben Tage Kampong-Kawe, und nahmen am 24sten Besitz von Tanjong-Bani und Batoe— boclet, welche beiben Orte von den Eingebornen gaͤnzlich verlas— sen worden waren. Die Malaischen Huͤlfs-Truppen verbrannten, trotz der strengsten Maßregeln, die man ergriffen hatte, mehrere Wohnungen, doch gelang es, einen Theil von Batochöelet zu ret— ten. — Nach diesen Erfolgen blieb nur noch die Unterwersung des Distriktes von Bockiet⸗Kaman uͤbrig, welcher sich nicht in Unter— handlungen einlassen wollte, und von dem man noch weitere Nach ⸗ richten erwartet. — Der bei dieser Expedition betheiligten Os⸗ fiziere und Soldaten wird mit den groͤßten Lobes-Erhebungen gedacht. Der Verlust der Truppen war unbedeutend. — Aus Socrakarte wird noch gemeldet, daß bei Gelegenheit der Feier des Geburtstags Sr. Mas. des Koͤnigs der Niederlande die feierliche Eröffnung einer fast gaͤnzlich auf Kosten der Einwoh— ner erbauten, prachtvollen Kirche stattgefunden habe. Der Prediger Busch hatte die Einweihungs-⸗Rede vor einem sehr zahl— reichen Auditorium gehalten, unter welchem sich sehr viele Ja— vanesische Fuͤrsten befanden.“
Belgien.
gleichung der Hollaͤndisch-Belgischen Streitigkeiten, obgleich die Regierung dort nicht ganz so ungeschickt zu Werke
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Bruͤssel, 12. Febr. Die gestrige Sitzung der Repraͤ— sentanten⸗Kammer, welche zu Anhoͤrung von Bittschrifts—
offizielle Bestaͤtigung abwarten müͤsse, ehe man jener
Bis dahin duͤrse man auch ng „Was n auswaͤrtige Politik betrifft“, fuͤgte der Minister hinzu, „y len wir eine Eroͤrterung nicht wieder beginnen, die scht zum Ueberdruß erschoͤpft ist. Sie kennen unsere Prihh Die Regierung hat mit Zustimmung der National In sentation Verpflichtungen uͤbernommen, und wird ih Sinne derselben handeln. Wenn das Ministerin Najoritaͤt nicht gefällt, so welß sie, was ste hi hat; sie mache von ihren Rechten Gebrauch. Won seren persoͤnlichen Muth betrifft, so glauben wir Mm den ein Recht gegeben zu haben, denselben zu bes feln. Will man von unserem politischen Muth un so muß man sich erst uͤber diesen Ausdruck verstän Wir wissen nicht, ob das Muth heißt, ein nch erobertes Land auf einen Wurf zu setzen.“ — Hr. von Riu küre berührte demnächst noch mehrere andere Gegenstaͤnde, uͤber die Kammer Aufklärung zu verlangen habe, und wort bei Eroͤrterung des Budgets zurückkommen werde. Namth gedachte er des kuͤrzlich durch die Zeitungen gemeldeten An
der Hollaͤndischen Gendarmen auf zwei Belgische Offiziere,
fortgesetzten gerichtlichen Untersuchungen im Luxemburgischen gen politischer Vergehen u. s. w., woruͤber die Minister spin wenn offizielle Berichte eingegangen seyn wuͤrden, was bit noch nicht der Fall waͤre, naͤhere Aufklärung zu geben ver chen. Die Debatte wurde darauf ohne ein weileres Rest geschlossen, und die Kammer ging in großer Aufregung i einander.
Das Journal d' Anvers giebt in Bezug auf die Vliessingen eingegangenen Anzeigen ganz dieselbe Nacht welche Herr Osy heute der Repraäͤsentanten-Kammer mitgelh hat, und fuͤgt den Tarif hinzu, der von der Hollaͤndischen⸗ gierung fuͤr die verschiedenen Waaren sestgesetzt seyn soll. . genannte Blatt glaubt in die Richtigkeit der Mittheilung le Zweifel setzen zu durfen, und druͤckt die Hoffnung aus, dan Regierung energische Maßregeln ergreifen werde, um sich st⸗ Beschraͤnkungen zu widersetzen. Die V
; Verordnung des Kon von Holland soll sich auf die Verordnungen vom 14. Dez. 25. Maͤrz 1814, und auf die Bestimmungen einer Verorduu vom Jahre 1810 beziehen. z
Das Journal d' Arlon meldet, daß die Luxembut
—
einen, die Schifffahrt auf der Schelde betreffenden, Gegen Das genannte Mitglied aäͤußerte sich folgend
Heute erhalte ich aber eine Nachricht, die In
Der Justiz⸗Minister bemerkte, daß diese
Widneten in dieser Sache fuͤr und wider das Wort genommen,
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sen den General ⸗Prokurator in Neuf⸗ Chateau, Herrn Roth, zen politischer Vergehen in contumaciam zum Tode verur⸗ t haben.
Schweden Stockholm, 8, Febr. Der. her noch mit der Verification seiner n ter nulthe, . . y,, chsten Woche stattfinden werde. ; . ,. v. M. verurtheilte das Höchste Gericht in Chri— mia den Kriegs-Commissair M. C. Hetting wegen unredlichen ö fahrlässigen Benehmens mlt dem, seiner Aufsicht anvertraut esenen Magazin-Korn zu sechsjaͤhriger Festungs-Arbeit und saz (mit Verzinsung zu 8 pCt, bis solcher stattsindet) von Sps. in Gelde und einem Quantum verschieden en Getrei⸗ jn natura nach unparteiischer Schätzung; die Lieutenants uten, Busch und Dorph Finne wegen tadelhaften Verhaltens Anlaß des Kornmessens im Magazin zu Drammen zu vier⸗ matlichem Festungs⸗Arrest im strengsten Grade; sieben benannte ufleute wegen gesetzwidrigen Getreide Handels mit Hetting zu n von resp. 300 und 100 Sps. an die Stadt-Armen und Ersatz des obigen Getreide⸗Quantums, so weit derselbe ch Hetting nicht stattfindet; won acht noch der Ersatz der Ge— sitosten über die Verurtheilten vertheilt ward. . In Helsingborg hat das Aufhören der bisherigen fuͤnftäͤgi— Zuarantaine große Freude verursacht. Die amtliche Zeitung giebt in einer Beilage eine Uebersicht dem Ausfall der letzten Ernte in den verschiedenen Provin— des Reiches. Es geht daraus hervor, daß sie nur in 2 Le— als ausgezeichnet, in 12 als l;
und Norwegen.
Der Norwegische Storthing war Vollmachten beschaͤftigt; desselben zu Ende
gut, in 4 als etwas besser als
. 5 * . ) . . 2 . ttelmaͤßig, in 3 als mittelmäßig und in 3 (Jemtland, Wester⸗ ten und' Norrbotten) völlig als Mißwachs anzusehen sey.
Deutsch lan d.
Dresden, 14. Febr. In der vorgestrigen Sitzung der en Kammer machte der Professor Krug in einem ausfuͤhr⸗ hen Vortrage, bei Gelegenheit der festzustellenden Kontrolle r die von den Landtags⸗Verhandlungen berichtenden Blatter, den Mangel eines Preß⸗Gesetzes in Sachsen ausmerksam und te demnächst den Antrag, „daß die Regierung von den Staͤn⸗ ersucht werde, denselben baldmoͤglichst nach dem Sinne des z5 der Versassungs⸗-Urkunde den Entwurf zu einem Preß⸗Ge⸗ e vorzulegen, in welches auch gesetzliche Bestimmungen wegen Reclamationen gegen die Verbreitung falscher Nachrichten er oͤffentliche Angelegenheiten, insonderheit die landständischen rhandlungen durch oͤffentliche Blatter, aufzunehmen waren.“ Gegen eine sofortige Berathung dieses Antrages, so wie gegen von der Deputation geschehenen Antrag uͤberhaupt, daß uͤber diet sitellung der oen erwähnten Kontrolle ein besonderes Gesetz erlassen rde, erklärten sich naͤchst dem Dr. Deuterich mehrere andere Mit⸗ / der. Vielmehr wurde die Frage, ob eine Mitwirkung von Seiten Stande bei der Redaction der uber Landtags Verhandlun⸗ m erscheinenden öffentlichen Blaͤtter stattfinden solle, einstimmig neint,! Auf den Antrag Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen hann beschloß man dagegen, den besondern Antrag des Prof. ug auf die Registrante zu setzen, und in der naͤchsten Sitzung entscheiden, ob er auf die Tages-Ordnung zu hringen oder por an die dritte Deputation zu verweisen sey. Den Redak— en der offentlichen Blätter wurden auf der Tribune geeignete atze angewiesen. — Bei der Frage, ob die Präsidien beider ummern eine Bekanntmachung über den nicht rn Charakter als besondere Beilage der Leipziger Zeitung erscheinenden Nach ten vom Landtage in dieselbe Zeitung einruͤcken lassen sollten? jerte Dr. Großmann, es koͤnne dem Blatte schaden, wenn man auf diese Art desavouire; man solle doch erst abwarten, bis sich mand auf den offiziellen Charakter desselben berufe. Durch nr, Dh, n von 25 gegen 13 sprach sich die Kam solche Bekanntmachung aus. — Se. Königl. ohelt der Prinz Johann stellte ferner den Antrag, besondere sätze an die Redaktoren, nur mit Vorbehalt des Widerruss
den Fall, daß dieselben wahrheitswidrige Nachrichten in ihr Rlatt aufnaͤhmen, zu ertheilen, und Herr v. Carlowitz knuͤpfte ran seinerseits den Antrag, daß in einem Falle, wo ein ra ⸗
r gegen eine
nirender Artikel eines der in Frage stehenden Blatter oder eines iblattes zu denselben die Mißbilligung der Kammer herbeifüͤhre, nso wie im Falle der Wahrheitéwidrigkeit der dem betref— den Redaecteur ertheilte besondere Platz, demselben wieder ge— mmen werde. Hierauf entgegnete r. Großmann, daß die mmer gerade hierdurch die Kontrolle, welche sie ablehnen wolle, ernehmen wuͤrde, wenn sie mit der Ertheilung einer solchen erguͤnstigung die Bedingung der Entziehung derselben in vor— nmmenden Fillen in Verbindung setze. Auch Seeretair Hartz ubte nicht, daß es wohlgethan sey, sich eine Straf⸗Besugniß r Art beizumessen; die Kammer beurtheile nur, ob der Redac⸗ r die Verhandlungen treu und richtig wiedergäbe. Kamen Aufsatz vor, der fuͤr die Kammer beleidigend sey, so ssse man den gesetzmaͤßigen Weg einschlagen und sich E Regierung wenden. Prinz Johann war der M ag, man solle uͤberhaupt einen bestimmten Fall, wo Eden Redaktoren gewordene Verguͤnstigung zuruͤckzuneh— n sey, gar nicht genau angeben, sondern sich dieses Recht fuͤr ne Fälle vorbehalten. — Hiernaͤchst wurde einstimmig beschlof⸗ n, den Widerruf des Rechts auf besondere Plaͤtze fuͤr die Re— storen sich vorzubehalten, und die Kammer war der Ansicht, ß sich durch diesen Beschluß und zugleich durch die in der heu⸗ gen Eingabe des Nedacteurs des Landtags-Blattes enthaltene tlltrung die Nothwendigkeit, die Redaktoren noch besonders t Aufnahme von Berlchtigungen zu verpflichten, erledige. zegen den Antrag der Deputatlon auf ein besonderes Gesetz pthalb, erklärte sich die Kammer mit 21 Stimmen gegen 17, doch mit dem Vorbehalt, daß ein solches Gesetz nur fuͤr jetzt nnöthig erscheine; fuͤr die Folge aber wohl Falle eintreten koͤnn—⸗ ö [n man auf einen solchen Antrag zuruͤckzukommen gendͤ— higt ware.
Stuttgart, 11. Febr. In der heutigen Sitzung der ammer der Abgeordneten wurde zuerst ein Entwurf einer sdresse an den Königl. Geheimen Rath, um Anordnung neuer Dahlen fur die am gJten d. M. fuͤr nicht legitimirt erkannten Fechts-Konsulenten Tafel, Roͤdinger, Kübel und Wagner, ver— ssen und genehmigt. — Der Abgeordnete Keßler verlas sodann hn Bericht der Kommission fuͤr die Begutachtung der Motion T6 Abgeordneten Zais, Zollwesen betreffend. Beschluß:; dieselbe borgen zu berathen. — Hierauf folgte eine laͤnger⸗ Die kussion, äe Legitimation des Freiherrn v. Wangenheim als Abgeordneten bs Oberamts Ehingen betreffend. Nachdem die meisten Abge—
ieschoß die Kammer schließlich die Nichtaufnahme des Hin. . Wangenheim mit 43 gegen 37 Stimmen.
unkedeutende Fieber⸗Bewegungen, welche gegen Mitternacht ganz
und einzelne Stellen der
Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers liche Herren Gesandten
Konvolut uͤber die Cortes-Verhandlungen von 1789, in Halb⸗ franz gebunden, mit Ausschluß
die Thronfolge bezuͤglichen ; erste Aktenstuͤck ist das aus Aranjuez
durch den Praͤsidenten vorlegen lassen werde.
welchem unser Koͤnigreich so viel zu leiden hatte.
k Karlsruhe, 11. Febr. Aerztliches Bulletin: Ihre nigl. Hoheit die Frau Großherzogin empfanden gestern nur
en nn, nr m, n, ng, en mamas art.
Höͤchsidieselben eines mehrstündigen ruhigen
Die katarrhalischen Zufaͤlle sind sehr maͤßig,
Haut beginnen bereits die gewohnliche Dr. Bils. Dr. Wich.
Heute, am Allerhochsten Franz, statteten saͤmmt⸗
aufhoͤrten, worauf Schlafes genossen.
Abschuppung. Frankfurt a. M., 12. Febr.
des Hohen Bundestages, die n Bürgermeister und andere hier residirende ausgezeichnete erso⸗ nen Sr. Excellenz dem Kaiserl. Königl. Oesterreichischen Herrn Minister und Praͤsidial⸗-Gesandten des Bundestags, Grafen von Muͤnch-Bellinghausen, ihre Gluͤckwuͤnsche ab. Hierauf gaben Se. Excellenz ein glaͤnzendes Diner und. Ball, denen, außer den Herren Bundestags⸗-Gesandten, auch die Mitglieder der Militäir-Kommission und beide Herren Buͤrgermeister hiesiger Stadt beiwohnten.
t f h.
Neapel, 31. Jan. Am 258sten d. M. fand im Königl. Palaste ein aͤußerst glaͤnzender Ball statt, welchem JJ. Königl. HH. der Kronprinz von Baiern und der Prinz August von Preußen beiwohnten.
Am 196ten d. M. wurden der Hauptort der Provinz Otran— to, Lecce und ein großer Theil dieser Provinz von wiederholten Erdstößen heimgesücht, welche Gebäude, und namentlich Kirchen, bedeutend beschaͤdigten.
Spanten.
Bei der Wichtigkeit, welche die Verhandlungen der Cortes von I7S9 uͤber die Thronfolge in Spanien in Bezug auf die neuesten dortigen Ereignisse haben, duͤrfte ein das Wesentliche enthaltender Auszug aus dem Supplement der Madrider Hof— Zeitung vom 22. Januar, in welchem dieselben vor kurzem zum erstenmale bekannt gemacht worden sind, den Lesern der Staats⸗ Zeitung nicht unwillkommen seyn. Das Ganze ist in Form ei— nes Zeugnisses abgefaßt, welches der jetzige Justiz-⸗Minister del Pins uber die im Archiv seines Ministeriums vorgefundenen Akten jener Cortes-Verhandlungen ablegt. Der Minister be⸗ scheinigt zunaͤchst, daß das in seinem Archiv befindliche Akten⸗
des Titelblattes 462 Folioblaͤtter
enthalte, und theilt nun nach der Reihefolge der Geiten die auf Verhandlungen daraus mit. Das von 31. Mai 1789 datirte Königliche Ausschreiben, wodurch die Deputirten der Provinzen auf den 23. September desselben Jahres nach Madrid einberu— fen werden, um dem Sohne Karls 1V. Infanten Don Fernando, Prinzen von Asturien (dem jetzigen Könige), den Huldigung Eid zu leisten, und sich dann als Cortes-Versammlung mit den übrigen vom Koͤnige vorzuschlagenden Gegenständen zu beschaftigen. In der ersten vorbereitenden Sitzung, welche schon am 14. September stattfand, wurden die Vollmachten der Abgeordneten der 37 Städte gepruͤft, welche das Stimm⸗ recht bei den Cortes besitzen. Diese Staͤdte sind folgende; Bur— gos, Leon, Saragossa, Granada, Valencia, Palma (auf Mal⸗ sorca), Sevilla, Cordoba, Murcia, Jaen, Barcelona, Avila, Za⸗ mord, Toro, Guadalajara, Fraga, Calatayud, Cervera, Ma⸗ drid, Extremadura (repräͤsentirt durch Alcantara und Pla⸗ sencia) Soria, Tortosa, Peniscola, Palencia, Salamanea, Le⸗ rida, Segovia, Galicia, Valladolid, Gerona, Jaca, Teruel, Tar⸗ ragona, Borja, Euenca und Toledo; jede dieser Städte hatte zwei Deputirte genannt; den Vorsitz fuͤhrte der Praͤsident (80. bernador) des Conseils, Graf von Campomanes. Nachdem die Vollmachten sammtlicher Abgeordneten für richtig und vollstaͤn— dig befunden worden, begaben sich die Deputirten am 19. Sept. in Kutschen nach dem Königl. Palaste, wo der König in einer Anrede an die Versammlung die Session in eigener Person er⸗ oͤffnete, und anzeigte, daß er die Gegenstaͤnde der Berathung Demnaͤchst fand am 23. Sept. in der Kirche des heiligen Hieronymus zu Ma—
drid, in Gegenwart des ganzen Hofes, die seierliche Leistung des
Huldigungs Eides gegen den Thronsolger, Prinzen von Asturien, — gung geg ;
Nachdem in der naͤchsten Sitzung sammtlichen Deputir—
statt. iz t Alles in gegenwärtiger Ses⸗—
ten der Eid abgenommen worden,
sion zu Verhandelnde geheim zu halten, machte der Praͤsident
folgenden Antrag:
„So oft Versuche gemacht worden sind, die durch unsere Gesetze und durch uralte Sitte bestehende Thronfolge Ordnung zu verändern, waren blutige Kriege und Unruhen die Folge davon, welche diese Monarchie heimfuchten, und in denen Gott der
regelmäßigen Thronsolge⸗-Ordnung, trotz der ihr feindlichen Plaͤne,
den Sieg verlith. Um von dem jungsten uns vorliegenden Falle dieser Art zu beginnen, so wissen Alle, daß, da die Thronfolge in diesen . nach dem Tode Karls II. den Soͤhnen und Enkeln der Prinzessin Maria Theresa von Oesterreich, sei— ner Schwester und Gemahlin des großen Ludwigs XIV. von Frankreich und also ihrem Enkel Philipp V. zufiel (und zwar wegen der Unvereinbarkeit des Reiches mit der Franzoͤsischen Krone, welche seinem Vater, dem Dauphin und seinem erst— gebornen Brüder, dem Herzoge von Bourgogne, bleiben mußte) — so wissen Alle, sage ich, daß dieses offenbare Recht unter dem Vorwande der Entsagung bestritten wurde, welche von Sei—
ten der in Frankreich lebenden Infantinnen erfolgt war, woraus
im Anfange dieses Jahrhunderts der Erbfolge⸗Krieg entstand, in Dennoch ward nach vieljͤhrigen Kriegen das Recht der alteren weiblichen Linie anerkannt und Philipp V., der von ihr abstammte, auf dem Spanischen Throne befestigt. Unter der Regierung der Königin Donna Isabella der Katholischen gelang es, trotz der Kriege und Unruhen, welche die Unzufriedenen erregten, diese große Monarchie zu gruͤnden, indem durch die Verbindung mit dem Koͤnige Ferdinand dem Katholischen die Koͤnigreiche Kastilien und Aragon vereinigt wurden. Dasselbe geschah unter der Regierung der Koͤnigin Donna Berenguela, Mutter des heiligen Ferdinand, die dürch ihre Vermählung mit dem Koͤnige Don Alonso von Leon, Kastilien und Leon fuͤr immer mit ein— ander vereinigte. Kurz die Erfahrung so vieler Jahrhunderte hat gezeigt, daß unserem Lande die Beobachtung seiner alten Ge⸗ setze und der uralten Sitte, von welcher das Gesetz II., Titel 15, Theil 2 Zeugniß giebt, am angemessensten ist, indem nach der Vorschrist dieses Gesetzes die Frauen der älteren Linie zur Thronfolge fähig sind, ohne den mannlichen Nachkommen aus der entfernteren Linie nachgesetzt zu werden. Wenn im Jahre 1712 aus einigen von den damaligen Umstaͤnden abgeleiteten Gruͤnden, welche jetzt nicht mehr vorhanden sind, damit umge— gangen wurde, jene regelmäßige Thronfolge⸗Ordnung zu veraͤn⸗ dern, so laßt sich das daraus gefolgerte Resultat nicht als Grundgesetz betrachten, da es den beschworenen Gesetzen zuwider laufen wuͤrde; denn eine so wichtige Veranderung
achtet der durch das Dekret V.,
die Unterschriften saͤmmilicher
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in der Thronfolge, durch welche die naͤchste, sowohl mannliche als weibliche Linie ausgeschlossen worden wäre, war von dem Königreiche weder beantragt, noch war von diesem daruͤber ver⸗ handelt worden. Wenn nun nicht jetzt, in Zeiten der Nuhe, gegen eine solche Veranderung ein Radical? Mittel gefunden würde, fo waren große Kriege und Unruhen, wie die zu Zeiten Philipps V., fuͤr die Zukunft zu besorgen. Allem diesen kann aber vorgebeugt werden, wenn die Aufrechthaltung unserer alten Gesetze und Sitten, die mehr denn sieben Jahrhunderte hindurch in der Thronfolge beobachtet worden, aufs Neue dekretirt., wird. Der Wunsch nach einem ungestoͤrten und dauernden Frieden seiner geliebten Unterthanen bewegt das väterliche Herz des Königs zu dem Vorschlage, daß unter dem unverbruͤchlichsten Geheimniß und sonder Aufschub dieser Gegenstand verhandelt werde, zu welchem Behufe es mir als angemessen erschienen ist, dem Koͤnigreiche folgende Bittschrift vorzulegen, welche in die⸗ ser Beziehung bei Sr. Masestaͤt einzurelchen ware und die in Allem den Königl. Absichten gemäß ist.“
„Senor! In dem Gesctze II., Titel 15, Theil 2. steht die feit undenklichen Zriten in diesen Königreichen beoßachtete Thronfolge⸗Ordnung geschrieben, deren großen Nutzen die Erfah⸗ rung gezeigt hat. Denn die Koͤnigreiche Kastilien, Leon und Aragon wurden nach der, in jenem Gesetze angegebenen Thron⸗ folge⸗-Ordnung vereinigt und aus der Veraͤnderung jener Ord— nung sind Kriege und Unruhen entstanden. Aus die sen Gtuͤn⸗ den bitten die Cortes Eure Majestaͤt, daß Höchstdieselben, unge— Titel 7, Buch 5. geschehenen Neuerung, zu befehlen geruhen, daß in der Thronfolge der Mo⸗ narchie jene uralte, in dem angegebenen Gesetze enthaltene Sitte, wie dieselbe immer befolgt würde und wie ste von den Koͤnigli⸗ chen Vorfahren Ewr. Maj. beschworen worden, auf ewige Zei⸗ ten befolgt und daß eine pragmatische Sanction erlassen werde, aus welcher dieser Beschluß der Cortes und die Aufhebung des genannten Dekrets erhelle.“ 6
Diese Bittschrift ward von saͤmmtlichen Cortes-Mitgliedern bei der daruͤber gehaltenen Abstimmung angenommenen und un— terzeichnet. Am 31sten Oktober erfolgte hierauf die Koͤnigl. Resolution, welche dahin lautete, das Se. Majestät Ihrem Con⸗ seil befehlen wurden, die in solchen Faͤllen abliche pragmattsche Sanction auszufertigen. Nachdem die Versammlung sich so⸗ wohl in der Zeit zwischen der Einreichung der Bittschrift und der auf diescibe erfolgten Königl. Resolution, als nach derselben noch mit verschiedenen andern minder wichtigen Gegenstanden beschaͤftigt hatte, wurden die Cortes am dten Nov. 1789 von dem Könige in Person geschlossen. .
Ein anderes wichtiges Dokument, welches sich in dem Archive des Ministeriums der Justiz und der Gnaden vorgefunden hat, und ebenfalls in dem oben bezeichneten Supplemente der Ma⸗ drider Hof Zeitung bekannt gemacht wird, ist die Antwort, welche die Spanischen Erzbischöfe Und Bischöͤfe, die der Leistung des Huldigungs-Eides fuͤr den Prinzen von Asurien beiwohnten, dem Könige Karl IV. ertheilten, der sie in Bezug, auf obige Vitt— schrift der Cortes um Rath befragt hatte. Diese Antwort lau— et im wesentlichen folgendermaßen: Senor, der Kardinal Erz bischof von Toledo und die übrigen zur Huldigung des Prinzen von Asturien durch Koͤnigl. Befehl zusammenberufenen Praͤlaten die⸗ ses Königreiches haben uͤber den, von sämmtlichen Deputirten des Lan⸗ des in den gegenwartig versammelten Cortes bei Ew. Maj. gemachten Antrag um Wiederherstellaͤng der auen Thronfolge ⸗Ordnung nachgedacht und Rath gepfloge . In den Wunsche, in einer so wichtigen ö das Nechte zu beschließen, haben Ew. Majestaͤt uns jene Propositien mit dem dringenden Auftrage uͤbersandt, unser Gutachten daruber abzugeben, ob Ew. Majestät dem Gefuch der Cortes mit gutem Gewissen und gerechter Weise willfahren koͤnnten und darften, Nach der reiflichsten Ueberlegung sind wir, als die beim Gläcke dieses Kenigreichs am meisten Betheiligten, einstimmig der Ansicht, daß Ew. Ma— jestaͤt mit gutem Gewissen und gerechter Weise dem Gesuche der Cortes beitreten köngen und daärsen. Ew. Majestaͤt koͤnnen es, weil die souveraine gesengebende Autorität Ew. Majestaͤt außer allem Zweifel ist, zumal wenn dieselbe sich auf einen von saͤmmtlichen Abgeordneten des Königreichs gemachten Antrag gruͤndet, und Ew. Majestaͤt dürfen es mit gutem Gewissen und gerechter Weise thun, da die von den Cortes auseinandergesetzten Gründe so stark und uͤberzeugend sind. Ein Stifter neuer Majorate kann zwar die Frauen zu Gunsten der Agna— ten von der Nachfolge ausschließen, aber der Erbe eines Köͤ— nigrtichs oder eines Majorats mit regelmäßiger Erbfolge hat nicht dieselbe Gewalt, wie der Stifter. Aus demselben Grunde kann er fuͤr sich und seine Person manchmal auf das gesästete Majorat verzichten, aber in keinerlei Weise das Recht seiner Kinder und Enkel beeinträchtigen, denen die Thronfolge der Gruͤndung und uralter Sitte gernäß zusteht. Aus biesem tristä— gen Grunde konnte Donng Marig Theress zwar suüͤr sich ver⸗ zichten, durchaus aber nicht fuͤr Philipp V., ihren Enkel, da dessen Thronfolge⸗Rechte nicht ven der Großmutter, ssndern ven dem Haupte und Stifter der Thronfolze-Ordnung herstammten. Das Dekret V., Titel 7, Buch ö steht hier durchaus nicht im Wege; denn abgesehen davon, daß de Prasaten bei einer so wichtigen Veränderung nicht um Rath gefragt wurden, sondern daß das Dekret in den Certes ohne dir nörhtge Prüsung promulgirt wurde, stellen toir. folgende Alrer⸗ native auf: Entweder konnte Philipp V. mit den Cortes und ohne die Praälaten die uralte, gesetzlich so fest bescändete Thron— folge-Ordnung verandern, oder er konne es vicht. Vonnte er das ganze alte Recht und die naturliche Ordnung verandern, so koͤnnen Ew. Majestaäͤt mit viel größerem Nechte die alte uc—
sprüngliche und natürliche Thronsolge-⸗Ordnung und Sitze wie⸗ derherstellen; konnte er es aber nicht, so duͤrsen Ew. Najestaät mit gutem Gewissen und gerechter Weise dem Gesuche des Kö—⸗ nigreiches willfahren. Madrid, ten Oktober 1739. (Folgen ü Praͤlaten.)
Aegypten.
Alexandrien, 3. Jan. (Allg. Zeitung) Gestern hat Mehemed Ali die Nachricht von dem bei Konieh ersochtenen großen Siege, und der Gefangennehmung des Groß⸗Wesirs er⸗ halten. Der Pascha ist hoch ersreut und hat bereits erklart, er werde bei Ankunft des Groß-Wesirs demselben bis ans User ent⸗ gegengehen; denn, sagt er, Reschid ist ein höherer Beamter der Pforte, als ich; ich aber bin fortwährend deren treuer Vasall! — Die Aegyptische Flotte liegt gegenwärtig hier im Hafen. Alle Schiffe haben sich mit Flaggen bedeckt, und geben beinah den ganzen Tag Freuden⸗Salven, welche von den Wällen bean wortet werden. Die Feste und der Lärm werden noch einige Tage so fortdauern. Heute Abend ist wieder Feuerwerk.
Vereinigte Staaten von Nord-Amertka. Charlestown, 30. Dez. Folgendes sind die wesentlichsten
Stellen aus der Proclamatien, welche der neue Gouverneur
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