chen, ohne daß der Gläubiger zu feinem Gelde gelangen kann? Es giebt in unserer gesellschaftlichen Ordnung schon zu viel Mittel, fich uͤber das wahre Vermsgen derer, die zum Borgen Ihre Zuflucht nehmen, zu taäuschen, als daß wir die Liste dieser Mitte durch die Majorats-Stiftungen noch vergroͤßern sollten. Jetzt bliebe mir noch übrig, meine Preposition aus dem fin an— ziellen Gesichtspunkte zu betrachten. Durch Majorats— Stiftungen werden gewisse Guͤter fuͤr immer dem Handel ent— zogen. Verkäuse oder Schenkungen fallen fort und mit ihnen zugleich die davon zu erhebenden Abgaben, während dasselbe Eigenthum, insefern es kein Majorat ware, entweder aus Noth oder nach dem freien Willen des Vesitzers, mehrmals in andere Hände uͤbergehen und die auf diesem Wechsel' lastende Abgabe erhozen werden könnte. In einer Zeit, wo einerselts die Ab— schaff ing aller unmoralischen oder besonders fuͤr die niedere Klasse druckenden Steuern verlangt wird, andererseits aber die Aus— dehnung, die man dem Elementar-Unterrichte geben will, so wie die Anlegung neuer Straßen, betraͤchtliche Ausgaben erheischen, moͤchte es wohl angemessen seyn, auf Mittel zu sinnen, den hierbhurch entstehenden Ausfall anderweitig zu decken. Man räume die Hindernisse hinweg, die sich dem Verkaufe gewisser Guter entgegenstellen und die Einnahme wird sich gleich ver— mehren. Bedenken Sie, m. H., daß die Theilung des Grund⸗ Besltes der allgemeinen Wohlfahrt nur gunstig ist, daß sie dem Handel und Gewerbfleiße from nt und den Wohlstand vermehrt. Aus allen diesen Grunden wuͤnsche ich, daß Sie meine Proposition der Beruͤcksichtig ng werth finden moͤgen.“ Der Graf Jaubert unterstuͤtzte den Antrag, indem er erklaͤrte, daß er im Begriff ge— wesen sey, mit einem ähnlichen hervorzutreten. Indessen glaubte er, daß die vorgeschlagene Maßregel nur allmaͤlig ins Leben tre— ten und daß zu Gunsten gewisser Majorate eine Ausnahme ge— macht werden muͤsse. Die Versammlung beschloß darauf mit starker Stimmenmehrheit, die Proposition des Herrn Parant in Erwägung zu ziehen. — Hert Portalis verlas hiernaͤchst seinen (bereits gestern erwähnten) Antrag, die Gerichtshöͤfe dahin anzuweisen, daß sie kuͤnftig keine andere Hinderungs-Gruͤnde zur Schließung von Ehen gelten lassen, als diejenigen, die im Civil-Gesetzbuche unter dem Titel „Ehe“ nament— lich aufgefuͤhrt sind. — Herr Parant wurde darauf zum weitenmale auß die Rednerbuͤhne berufen, um eine andere roposition zu entwickeln. Nach dem Inhalte derselben sollte namlich die Abstynmung der Kammer von Gultigkeit seyn, wenn auch nur der dritte Theil saͤmmtlicher Mitglieder dabei zugegen gewesen. Bekanntlich bedarf es in diesem Augenblick hierzu mindestens der Hälfte. Herr Parant stuͤtzte seinen Antrag dar— auf, daß die Dey ntirten sich tinmer so spät einfaͤnden, daß, um die Berathungen beginnen zu konnen, oftmals halbe Stunden lang gewartet werden muͤsse und daruͤber eine kostbare Zett ver⸗ loren gehe. Die Proposition wurde inzwischen, da sie mit der Charte, nach deren 16ten Artikel jedes Gesetz von der Majori— tät der Kammer eroͤrtert und bewilligt werden muß, im offenen Widerspruche steht, durch die vorlaͤufige Frage beseitigt. — An der Tagesordnung waren jetzt die Berathungen uͤber den Rechnungt— Abschluß von 13830. Herr Roger tadelte vornehmlich die Ausga— ben des See⸗Ministerlums, das allein noch bei seiner fruuͤhern Ver— . beharre, wahrend alle uͤbrigen Ministerien ein Sp— stem der d e, w,, ,n. haͤtten. Der Graf von Rigny wies in wenigen Worten die seinem Ministerium gemachten Vor— wuͤrfe zuruͤck, und behielt sich eine ausfuͤhrlichee Antwort bis zur Erörterung der einzelnen Artikel seines Budgets von 1830 vor. Nach ciner kurzen Entgegnung von Seiten des Herrn Roger bestieg Herr Laffitte die Rednerbuͤhne. Sofort trat die tiesste Stille ein. „Meine Herren,“ begann er, „ich komme nicht, um den Bericht Ihrer Kommission, insoweit er mich be— trifft, zu bekaͤmpfen, und noch weniger, um mich gegen die uͤbel— wollenden Folgerungen zu vertheidigen, die man vielleicht daraus ziehen mochte; denn meine Gesinnungen sind noch mehr, als meine Handlungen, angegriffen worden. Ich habe schon gefaͤhrlichere Pruͤfuagen, als die gegenwartige, bestanden, ohne meine An⸗ spruͤche auf die oͤffentliche Achtung zu verlieren; ich weiß, daß es Zeiten giebt, wo man sich in der Entsagung uͤben muß und in
tigkeit Aber außer den
208 dere Interessen bedroht, und nur um ich der Kammer einige Bemerkungen vorlegen wollen. Ich bin in den Augen Ihrer Kommission zweier unregelmaͤßigen Zahlungen schuldig, einer von 3 Millionen, fuͤr die keine Be— weise vorhanden sind, und einer von beinahe 5. Millionen. Nur wenige Worte uͤher diese beiden Zahlungen; die letztere wuͤrde eine weitlaͤuftige Erörterung erfordern; ich will Ihnen aber Ihre Zeit nicht rauben und werde mich also kurz fassen. Laut einer vom Baron Louis contrasignirten Verordnung vom 1. Novem— ber 1839 sollten 3 Millionen auf meine Anweisung von dem Schatze gezahlt werden; nachdem ich Minister geworden, ließ ich jene Summe zahlen, aber nicht bloß auf meine Anweisung, sondern gegen die Quittung des wahren Schuldners. (Mehrere Stimmen: „Dieser war der Koͤnig Ludwig Philipp!“) Diese drei Millionen wurden am 24. Februar an den Schatz zurück— gezahlt; erst vor einiger Zeit erfuhr ich, daß die In— teressen für jene Summe noch nicht gezahlt worden und ich bezahlte sie aus meiner eigenen Kasse, ohne um die Ruͤckerstattung derselben im mindesten besorat zu seyn.“ Hinsichtlich der zweiten Zahlung (von 4,800,006 Fr.) ging nun der Redner in einige Details uͤßer die Haytische Anleihe ein, welche außer Herrn Lafsitte von den Herren Rothschild und den General⸗-Einnehmern kontrahirt ward, so wie uͤber die Verhand— lungen, die damals unter den verschiedenen Ministerien in Be— zug auf diese Anleihe stattfanden. Das Villelesche Ministe— rium, unter dem diese Anleihe abgeschlossen wurde, hatte den Kontrahenten die Ruͤckzahlung der von ihnen fuͤr Rechnung der Haytischen Regierung gemachten Vorschuͤsse verbürgt; der Graf Roy, Finanz-Minister unter dem Martignacschen Ministerium,
das Polignacsche, erkannte dieselbe an, vertagte aber
Buͤrgschaft ebenfalls anerkennend, beschleunigte die Auszah— lung der vorgeschossenen Summe, und glaubte dies um so mehr thun zu koͤnnen, als es sich hier fuͤr den um keinen Verlust, sondern nur um einen momentanen Vor— schuß handelte, um eine Allianz und wichtige Absatz⸗Wege fuͤr den Franzoͤsischen Handel zu gewinnen. „Ich komme nun— mehr /“, fuhr demnaͤchst Herr Laffitte fort, „auf die mich per— soͤnlich betreffenden Vorwürfe in Bezug auf die Auszahlung der 4,8 0, 909 Fr. Man ist hierin so weit gegangen, Unter⸗ schiebung falscher Papiere oder wenigstens Radirungen und Verfaͤlschungen zu argwoͤhnen. Bisher haben die Schlage des Schicksals nur mein Vermoͤgen betroffen, man scheint aber jetzt auch meine Ehre angreifen zu wollen. Jener Argwohn wurde eine große Anzahl von Mitschuldigen voraussetzen, denn ich hatte es in diesem Geschäfte mit 50 Banquier / Haͤusern, S6 Ge⸗ neral⸗Einnehmern und 250 Kommis zu thun. Auf die Gefaͤl— ligkeit und Verschwiegenheit aller dieser Personen haͤtte ich rechnen muͤssen, was zu allen Zeiten sehr schwierig gewesen seyn wuͤrde, am schwierigsten aber in der unsrigen, wo man manche wohlwollende Menschen, aber wenig verschwiegene fin⸗— det.“ Nachdem Herr Laffitte noch mehrere Beweisgründe zur Rechtfertigung der angeschuldigten Finanz⸗-Operation vorgebracht hatte, schloß er in folgender Weile: „Im Jahre 1814 ver- traute Ludwig XVlII. mir sein Vermögen an. Im Jahre 1815 setzte Napoleon mich zu seinem Testaments-Vollzieher ein, und uͤbergab mir Fonds ohne Quittung. Im Jahre 1829 wählte die Regierung mich zum Schiedsrichter; vergebens wandte ich selbst gegen diese Wahl ein, daß mein Inter— esse bei der Angelegenheit dem der Regierung entgegen— stehe; „„ein Gründ mehr, Sie zu wahlen,“ “ entgegnete mir der damalige Conseils-Praͤsident, und die Angelegenheit wurde gluͤcklich regulirt. udwig XVIII.ͥ, Napoleon und Karl X. haben mich stets als einen rechtlichen Mann betrachtet, und ich sollte es nicht mehr unter Ludwig Philipp seyn? Entscheiden Sie daruͤber, meine Herren; diese Ungewißheit kann nicht länger über meinem Haupte schweben; verwerfen Sie das
Amendement Ihrer Kommuission, oder klagen Sie mich vor dein Pairs⸗-Hofe an.“ Dieser Vortrag wurde von der Mehrzahl der Versammlung mit großem Beifall aufgenommen, doch auch ein
ihrer willen habe
trahenten der Haytischen Anleihe irgend zu nahe zu treten aber die Kommhͤssion der Meinung sey, Hr. v. Villele hab; Recht nicht gehabt, jenen Kontrahenten die Erstattung der
schaft sonach den Staat nicht binden koͤnne. Hr. Laffitt— wiederte, daß letztere um so nothwendiger gewesen sey, aß Kontrahenten sich bei der großen Entfernung des Debilorz dessen Zahlungsfaͤhigkeit unmoͤglich ein Urtheil hatten h koͤnnen. „Uebrigens wiederhole ich es“, so schloß er seine ) „daß ich die strengste Untersuchung wuͤnsche; eine Verurthij ist mir lieber, als der leiseste Verdacht. Ist daher die Kam nicht vollstaͤndig uͤberzengt, so verlange ich vor den Pairs, gestellt zu werden.“ Herr Salverte nahm sich des
Laffitte an. „In polttischer wie in finanzieller Hinsicht“, 4h er, „scheint mir das Betragen des ehemaligen Ministert wurfsfrei, und vorzuͤglich muͤssen wir seine haͤusliche Lage unsere ganze Theilnahme verdient, beruͤcksichtigen. Gluͤch Reichthum haben ihn verlassen; die oͤffentliche Achtung with nicht verlassen.“ (Beifall.) In demselben Sinne sprach stt Finanz ⸗Minister aus. Er sey uͤberzeugt, sagte er, da Beamten, die mit der in Rede stehenden Angelegenheit zu! gehabt, ihre Schuldigkeit gethan haͤtten, und daß sie nicht vor jedem Vorwurfe, sondern sogar vor jedem gerechten geschuͤtzt waͤren.“ Nach einigen Bemerkungen des Bern erstatters, der in dem vorliegenden Falle jede persoͤnliche sicht aus den Augen gesetzt wissen wollte, ließen sich noch die ren Falguerolles, Ganneron, Delaborde und N
wollte diese Buͤrgschaft nicht anerkennen, ein drittes Ministerium, olign die Zahlung, und ein viertes Ministerium, das Laffittesche, die Guͤltigkeit der
Staat . ⸗
Actien 1453. 1451. Part.„Obl. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 84
und diejenige uͤber die einzelnen Positionen des Rechnh Abschlussts auf den folgenden Tag verlegt wurde.
Der Erzbischof von Besangon, Kardinal Rohan, ist am d. De. in dem Alter von 45 Jahren an einem, hitzigen Nm fieber, welches er sich durch Halten einer Predigt im Freith gezogen, mit Tode abgegangen. Auch meldet man den in renz erfolgten Tod der Fuͤrstin von Ligne.
In der letzten Sitzung der Akademie der politischen moralischen Wissenschaften hat Herr Dupin Lord Broughamn Wahl als auswaͤrtiges Mitglied vorgeschlagen.
In Bezug auf das von der Revue de Paris gemeldete ruͤcht von der reichen Heirath, welche einer der Ministe schließen im Begriff stehe, bemerkt ein Blatt, daß damit nur Vice-Admiral von Rigny oder Herr Thiers gemeint seyn ten, indem saͤmmtliche uͤbrige Minister bereits verheirathet se
Der Assisenhof von Bordeauy hat den Verfasser eine Journal de la Guyenne enthaltenen Protestation gegen dit fangenhaltung der Herzogin von Berry, Schiffs-Capitain Mn wegen Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Neznnn zu zweimonatlichem Gefängniß und einer Geldstrafe von shß berürtheilt. Der Redacteur dieses Blattes, Herr Lecoutre, nun freigesprochen.
Der Suͤden Frankreichs wird gegenwärtig von bedeuten durch die letzten Stuͤrme verursachten, Ueberschwemmungen h gesucht; die Straße von Toulouse hierher ist durch das U treten des Aveyron auf einer langen Strecke unterbro und die Garonne hat oberhalb Bordeaux die niedrig liegen Gegenden auf beiden Ufern uͤberschwemmt, so daß mehrere pr nicht nach Bordeaux haben gelangen können.
Der ehemalige Polnische Artillerie- Hauptmann Prod hat sich in Besangon durch einen Pistolenschuß entleibt.
— Heute schloß 5proc. Rente vr. dοmpꝭt. 103. 15. sin 103. 35. Zproc. pr. eompt. 76. 25. sin cour 76. 56. 6) Neap. pr. compt. 87. S5. sin cur. Ss — 5proc. Span. pe 63. 3proc. 385. 5proc. Belg. Anl. 833. 5proc. Röm. 833.
Frankfurt a. M. 15. Febr. Oestert 5proöc. Meiall. g
proc. S0 d.. 80M. 2 proc. 473 proc. 21. Br. Su
1325. G. ELoose zu 1006 Fl. i gi Pein Lo
9iz.
Medaetenr Cee .
—
Gedruckt bel A W. Hayn.
Bekanntmachun g. abfol zt. Zu Vevollmaͤ
; Oeffentliche Vorladung. ist bei uns die Todes -Erklaͤrung der verscholle nen drei Gebrüder, Adam, Jeseph und Franz Kowalsky
Königl. Stadtge und zwar von deren Bruder, dem Mauergesellen Ignat. ö. ;
es hier an Bekanntschaft fehlt, voraeschlagen, die Her⸗ ren Justiz⸗Lommissarien Granier und Groschuff. Berlin, den 6 Januar 1832.
.
— — J
chtigt'n werden denjenigen, welchen De. P. E. St reiche r. 3 Thlr.
richt hiesiger Residenzien. Berlin, Schloßplatz Nr. 2.
Kowalsky in Antrag gebracht worden.
Die Entlarvung der aliagtischen Cholera eine auf Erfihrung gegruͤndete Systematik von
Zu sinden in zer Stuhr'schen Buchhandlung zu
Berliner Kinder -VWaöochenhlatt. Dieses Wochenblatt, welches geit zeinem Pe einen a0 ungetheilten Beifall fand, wird auch in zem Jahre furtgesetzt werden. Dasselbe erscheint wöchentlich ein Mal mit einelb
guln vernehmen, worauf die allgemeine Berathung geschh
Mdriten und Moͤnche in dieselben send tern befinden sich gar keine Russische Mönche, In Journal de St.
ihnen gemachten Auslagen zu verbuͤrgen, und daß diese s
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Allgemeine
tant s⸗3
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titung.
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Berlin, Mittwoch den 20sten Februar
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1833
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; . Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. —
Der Justiz-Kommissarius von Höͤwel ist seinem Wunsche von Tapiau an das Land- und Stadtgericht zu Nasten⸗ zuruͤckversetzt worden.
Im Bezirk der Königl. Regierung u Achen ist die nach dem Ableben des Pfarrers und De⸗ en Horst zu Niedeggen seit dem Herbste 1831 durch den rer Joh. Peter Kempen zu Froitzheim provisorisch wahr⸗ mene Stelle eines Land⸗Dechanten im Dekanate Niedeggen elben nunmehr definitiv uͤbertragen worden.
Der nach Nr. 2 der Staats-Zeitung zum Pfarrer in Als⸗ ernannte Vikar Schroders hat, seiner Gesundheits / Umstaͤnde n, diese Stelle nicht annehmen konnen, und es ist daher
kibeit der bisherige Vikar zu Wassenberg, Johann Kay— zum Pfarrer in Alsdorff ernannt worden.
(
Zeitungs-Nachrichten. 8 ann
Rußland.
St. Petersburg, 9. Februar. . M. haben Se. Masestaͤt den General⸗Major Koͤnig II. de⸗ iw zum Direktor des 2ten Kadetten⸗Corps ernannt. / Ihre Majestaͤt die Kaiserin haben die Dedication der Rus⸗ 5 Erzäaͤhlungen von W. Karlhoff wohlwollend entgegenge⸗ men und dem Verfasser Das Isurnal des Ministeriums des Innern ent⸗ eine ebersicht uͤber die Griechischen Kloͤster, welche Ruß⸗ im Jehre 1831 zählte. Es geht daraus hervor, daß da— 356 Moͤnchs-Kloͤster, worin sich 5330 Moͤnche von allen Or ⸗ befanden, und 98 Nonnen⸗-Klöster mit 162 Nonnen vorhan⸗ waren. Die Unterhaltung der Moͤnchs⸗Kloͤster kos ne jährlich 515,349 Rubel und die der Nonnen -⸗Kloͤster 9,517 el.
chischen Kloͤster zu Taganrog, Kieff
serung nicht zu sorgen. Das erste . ß von dem Hofrath Warwazi gegruͤndet und haͤngt von hen Grabe zu Jerusalem ab; die Zinsen eines von de sier deponirten Kapitals von 60,0060 Rubel dienen zur Er— ung desselben; der Archimandrit und die Mönche dieses Klo— ß werden alle 5 Jahre von dem Patriarchen zu Jerusalem / gewählt. Die beiden anderen Kloͤster gehören kraft Stif⸗
as Urkunden aus serski auf dem Berge Athos zu, welches alle 5 in dieselben sendet. In
und Moskau, hatte die derselben ward im Jahr
he Notiz über den Tod der Saͤngerin Mara; der ersten Sängerinnen des vorigen Jahrhunderts, starb
den Jahren 1669 und 1777 dem Kloster Jahre Archi⸗ ; raästigen : fehlt, so diesen drei Sache, ein Gesetz uͤber diesen Gegenstand in die Kammern zu
bringen.
der Deputirten Kammer ist noch Einiges nachzuholen. Der Fin anz⸗ Minister beruͤhrte in seinem Vorgaͤnger, Herrn emni theilen, eine wichtigt, auf die Verantwortlichkeit der bezuͤgliche Frage: „Die ministerielle Verantwortlichkeit“, bemerkte er, „ist eine doppelte: Pairs⸗Hofe, und d antwortlichen Minister an den Staat zu zahlende Entschaͤdigung zur Folge hat.
vorangegangene Untersuchun . aner mn Kammer auf 9 Wege eines Amendements einen tats auf dem Pont⸗Royal eingeleitet worden, gegen einen der
Wie soll beiden Angeklagten ganz neue Die auf der Brücke gefundenen Pistolen sollen naͤmlich von dem
und soll die gewesenen Minister richten ilen Vie ferner ein solches Urtheil vollzogen werden Will man den Minister durch Execution zur Bezahlung der Entschädigung zwingen, zu verurtheilt worden? Naͤch meinem Dafürhalten kann diese Maßregel, die gegen die im Ruͤckstande besindlichen Steuerpflichtigen ganz ge⸗ setzlich ist, auf einen gehoͤrt vor stehen, die nur von einer politischen den koͤnnen. — r uns vorliegende, nicht anwendbar ist, wenn der Staats-Nath und die gewöhnlichen Gerichte inkompetent sind, um uͤber solche Faͤlle zu entscheiden, Durch Tagesbefehl vom Kommission das damit bezweckte kann.
1
Frankreich. Paris, 12. Febr. Aus den Verhandlungen der gestrigen Sitzung
seiner Rede, in welcher er darauf antrug, Laffitte, eine Indemnitäts-Bill zu er⸗ Minister
eine politische, welche die Anklage vor dem ͤ eine rein buͤrgerliche, welche eine von dem ver—
Kann diese letztere Verantwortlichkeit aber ohne in Anspruch genommen werden,
und verurtheilen koͤnnen?
Minister keine Anwendung finden; dieser weil seine Handlungen mit Verwaltung in Verbindung Koöͤrperschaft beurtheilt wer⸗
Wenn also die Execution auf einen Fall, wie der
ein Ausnahme⸗Gericht,
Fragen der Politik und der hoͤheren
so leuchtet es ein, daß der Antrag Ihrer Resultat nicht herbeifuͤhren
Nach unserer Ansicht steht die Entscheidung uͤber alle
nur dem Pairs-Hofe zu und wir glauben, daß dieser befugt ist,
nicht nur uber Verbrechen und einen Brillant-Ring zukommen auch zu Geld ngen . welche ein Minister dem Staatsschatze verursacht Berichterstatter, Herr Passy, gen des Ministers Folgendes: Minister aufgestellten Behauptungen sind von tigkeit, und wenn Sie denselben beitreten, so ist Staats-Rechnungswesen und alle tet der eine nen will, wird Nur fuͤr 3 Kloͤster zweiten Ranges nämlich fuͤr die sey, den Minister zur
dem Herren, daß unter den von dem kein einziger ist, der nicht auch auf die
Kommission kein Mittel an, wie man in den
Petersbourg liest man folgende h : ; ; „Madame Mara, Ruͤcksicht verzichten mußte.“ — Am Schlusse der Sitzung fuͤhrte noch
(
20. Januar in einem Alter von beinahe 8 Jahren zu Re ⸗ wo fie seit 1312 lebte, und wohin sie von ihrer letzten Reise
im Jahre 1819 wieder zuruͤck—
) Deutschland und England
tte, Sie verließ nach dem die Stadt fast gar nicht mehr, bildete daselbst einige bedeutende Talente.
am 11ten Februar 1749 zu Kassel geboren.
J
Madame Mara Zuͤgel der Regierung zu bemaͤchtigen, Ihr im Jahre stellen
fa geborener und 1898 verstorbener Gatte, Herr Johann
ara, war einer der beruͤhmtesten Violoncellisten seiner E Sängerin hatte eine Selbstbiographie angekuͤndigt, die ll beendigt ist und sich unter den von ihr hinterlassenen ken befindet. Im Jahre 1831, an ihrem Sͤsten Geburts⸗ e, wurde sie, so wie schon 60
hehe besungen, und Hummel setzte das Gedicht in Musik.
Jahre fruͤher, noch einmal von
Zeit. hatte den Staatsschatz zu ihrer Verfugung; sie war zu Ausga— zum Pa⸗ moͤzlich eine regelmäßige
Vergehen zu entscheiden, sondern verurtheilen, Der
Fälle, wo es sich um die ministerielle Verantwortlichkeit handelt
Entschädigungen fuͤr Verluste zu an at. entgegnete diesen Betrachtun⸗ „Die von dem Herrn Finanz— hoher Wich⸗ das ganze Kontrolle uͤberfluͤssig; so oft Ihrer Kommissionen eine gemachte Ausgabe nicht anerken⸗ man ihr erwiedern, daß kein Mittel vorhanden Entschaͤdigung zu zwingen und daß, da Kammer auch keine Rechte in dieser Be— Bemerken Sie ubrigens wohl, meine dem Minister ange suͤhrten Gründen von Herrn von Mont⸗ Auch hier giebt die Besitz der von ihr verworfenen Summe gelangen koͤnnte. War dies aber ihre Auf⸗ gabe und hat sie der Regierung die Mittel vorzuschreiben, welche dieser die Gefetze an die Hand geben? Wenn es der Regie, rung fuͤr solche Fälle an kräftigen Mitteln fehlt, so ist es ihre
das Ganze unnuͤtz, die ziehung auszuuͤben habe.
bel verausgabte Summe Anwendung faͤnde.
Ich beharre daher im Namen der Kommission auf meinem Antrag und wiederhole, daß dieselbe hierbei auf jede persoͤnliche Hr. Mauguin eine kleine Episode herbei. „Ich habe“, be—⸗ gann dieser, „der Kammer noch Einiges uͤber gewisse, durch die Juli ⸗ Revolution verursachte Ausgaben mitzutheilen. Sie wis⸗ fen, m. H., daß am 28. Juli von den versammelten Deputir— ten eine Behoͤrde ernannt wurde, die den Auftrag hatte, sich der die Ordnung wiederherzu— und alles zum' Wohle des Landes Noͤthige anzuordnen. Behoͤrde, welche Munizipal⸗Kommission genannt wurde,
Die se
ben genoͤthigt, uͤber welche bei dem Drange der Geschäfte un— ĩ Rechnung gefuͤhrt werden konnte; sie gab Anweisungen, uͤber deren Betrag und Anzahl sie keine ge— nauen Notizen aufnahm; ich wundere mich daher, daß bis jetzt weder die Beamten des Schatzes noch die der staͤdtischen Ver⸗
diese Verzoͤgerung sey gels an Zusammenhang, und modificirten Amendements sey. mit beschaͤftigt, Ordnung und Klarheit in bringen.
habe die Regierung n ten, welche einige Üeberraschung veranlaßt und die sofortige Ab⸗ reife des Grafen von Flahault und Königs nach London zur Folge gehabt
daß
zu der er Eigenthuͤmer eines Schießstandes, geklagten vierzehn Tage lang vor dem Attentate vom 19. No⸗
vember taglich einige Stunden uͤbte, worden seyn.
einem seiner Mitglieder, dem Rathe t Subscription zu Gunsten eines Karlistischen Blattes, der Ga⸗ zette sey; lichen Betrages dung bedarf der
Parlaments geben den hiesigen Zeitungen Gelegenheit, i schiedenartigen Ansichten uͤber den Charakter der reformirten Le⸗ gislatur,
allen Parteien
Die Geburtsjahre und Gesurtsorte der drei abwe⸗
bildung in Steindruck oder Kupferdruck und kon
ein Berliner waltung uͤber die von der genannten Kommission auf dem Stadt—
senden Hebrüder Kowale'kg sind nicht brkannt, und nur nach ungefahrer Berechnung hat der Janatz Kowalsky herausgebracht, daß der Adam Kowalcky jetzt ungefahr (8 Jahre, der Joseph Kowalsky eirca 386 und der Fran Kowalsky 34 Jahre alt sein würde, wenn sie noch am Leben waͤren. Schon seit langer Zeit sind nicht die mindesten Nachrichten von ihnen eingegangen und zwar ven dem Adam und Joseph Kowalky seit laͤnger als 13 Jahren, von dem Franz Kowaltky aber seit noch laͤngerer Zeit nicht.
Ersterer war damals Pächter eines in der Naͤhe von Warschau helegenen Guteßs Duje prave und der Joseyh Kowalsky Chasseur im fuͤnften Polnischen Pulke, von dem Franz Kewalsky aber ist nichts weiter be⸗ kannt, als daß er Mullergeselle gewesen und im Jahre 1813 nach Rußland gewandert ist, von woher niemals die geri gs Nachricht von ihm eingegangen ist.
Der Nachlaß der hierselbst am 2. Juni 1828 ver⸗ storbenen Mutter der drei Hebruͤder Kowalsky, der Wittwe des Wirthschafts⸗Inspektors Johann Kowalsky, Marianna geborne Rognicka besteht in 65 Thlr. Gold und circa 546 Thlr. Epurant.
Der Antrag is zulätig erachtet und werden daher die vorbenaanten Individuen, oder insofern sie bereits verstorben sind, dẽren etwanige Erben hiermit vorge— laden, sich binnen 9 Monaten schriftlich oder versöͤn, lich bei uns, späte tens aber
am 13 Mai 1833, Vormittags 11 uhr, vor dem Königl. Stadt-Justijrath Herrn Bergius im weiten Stockwerke des Königl. Stadtgerichts Nr. 19, Koͤnigestraße, zu melden und die weiteren Anweisun— gen zu erwarten. Wer von den Vesschollenen sich nicht meleet wird durch Erkenntnis fuͤr tobt erklaäͤrt und sein Vermögen denjenigen, welche sich als seine Erben ausweisen, in deren Ermangelung aber der dazu berechtigten öffentlichen Behörde zugesprochen und ver⸗
Literarische Anzeigen.
schktinen im Lanse die ses Jahres auf Suhseriptioß: Theodor Körner's sammtliche Werke. Im Auftrage der Mutter des Dichters herausgegeben und mit einem Vorwort begleitet von Karl Streck— fuß. Koͤnigl. Preuß. Geh. Ober-Regierungs-Rathe. Vollstaͤndiz? Gesammt-Ausgabe in Einem Bande. (Im ent und Druck ahnlich der Ausgabe von Schiller's simmil. Werken in Einem Bände)
Die vorgengnnte Au gabe wird außer demjenigen, was bereits oͤffentlich bekannt ist, mehrere noch ungedruckte Hedichte, Novellen, beendigte dramatische Arbeiten, einige interessannte Bruchstücke, Briefe des Dichters aus den letzten Jahren bis zu seinem Tode, auch mehrere Briefe Goethe's über ihn und seine Arbeiten enthalten.
In der Hoffnung auf einen recht zahlreichen Bei— tritt zur Subscriptign, werden wir den Preis so bil— lig als moglich stellen, und wir glauben schon jötzt dersichern zu können, daß derselbe die Hoͤhe von 2 Thlr. Preuß Cour. nicht uͤbersteigen werde.
Die bis jetzt bekannt gewordenen einzelnen Schrif— ten des Dichters kosten jusimmen 43 Thlr.; es wird demnach die hier angekündigte neue Gesammt⸗ Ausgabe, bei allen innern und gußern Vorzuͤgen, noch um mehr als die Hälfte billiger seyn. Ausführliche Ankündigungen und Proben der Aus— stattung werden in Kurzem durch alle Buchhandlun— gen zu erhalten seyn. Berlin, im Februar 1833 Nleolai sche Buchhandlung.
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f letztverflossenen Jahre hatte Herr Muͤller, — mponist, zur Feier des letzten Geburtstages der Mara eine mate nach Reval eingesandt.“ J
Am 29. November v. J. wurde in der Gegend von Nisch⸗ tugilst am Ural fruͤh um 10 Uhr ein Erdbeben verspuͤrt; am ftigsten war dasselbe in der Nähe der Platina⸗Gruben, wo lautes, donneraͤhnliches, mehrere Sekunden anhaltendes Ge—⸗ se und ein heftiger Sturm dasselbe begleitete. Es schien sich nordöstlicher Richtung hinzuziehen und mit dem Haupt⸗Ge⸗ gehe des Urals parallel zu laufen.
In der Gegend von Riga fand am 28. Januar gegen bend ein Gewisller statt, das sich jedoch nur durch schwachen sonner und einige Blitze kundgab.
Pole n. Warschau, 15. Februar. Der General-Direkter der Re⸗
frungs-Kommission der Finanzen, Staats-Rath Fuhrmann, vorgestern von hier nach St. Petersburg abgereist; er wird ach Verlauf eines Monats wieder hier zuruͤck erwartet. Einst⸗
eilen vertritt der Praͤsident der General-Direction des Land⸗
6
aftlichen Kredit-Vereins, Staatsrath Morawski, seine Stelle. frieden, als 2 ñ gemachten Ausgaben auf die Rechnung der Stadt Paris gestellt
daß auf Allerhoͤchsten Befehl die herab⸗ worden seyen.
Die Wosewodschasts-Kommission von Masovien bringt zur
fentlichen Kenntniß,
setzen Zoͤlle auf Hornvieh und Pferde, die aus dem Auslande
sch dem Königreich Polen eingefuͤhrt werden, noch bis Ende es Jahres 1833 bestehen bleiben sollen. ;
Aus Krakau ging gestern die Nachricht hier ein, daß das is auf der Weichsel zu treiben begonnen hat, und daß man i dem fortwährenden? Sturm und Regen fuͤrchtet, es werde ehr großes Wasser geben. Bei Warschau stieg die Weichsel 'stenn schon um 6 Fuß 8 Zoll, und man erwartete jeden lugenblick das Aufgehen des Eises. Heute ist der Eisgang irtlich eingetreten und, ungeachtet der schnellen Vorsichtsmaß⸗ pegeln, die Bruͤcke zum Theil zerstört worden,
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7 Uhr Stadthause befanden, so ließen wir uns
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hause gemachten Ausgaben Rechnungslegung verlangt haben.
Die Kommission verfuͤgte uͤber 2 Kassen, uͤber die der Polizei⸗ Prafektur und uͤber die des Praͤfekten des Seine⸗Departe ments; aus der ersteren nahm sie 3000 Fr. fuͤr mehrere Arbeiter, die sich seit drei Tagen gegen die Königl. Truppen geschlagen hatten und fast ohne alle Nahrung waren; ich kann mich zwar nicht mehr aller Ausgaben
genau entsinnen, doch weiß ich so viel gewiß, daß sie im Ganzen nicht uͤber 60,000 Fr. betrugen. Da unsere Kommission eine permanente war und wir uns also Tag und Nacht auf dem Speisen auftragen, wo⸗ fuͤr die Kosten ebenfalls aus der Staatskasse genommen wurden; es fand dabei durchaus keine Verschleuderung statt, die Tafel bestand aus zehn Couverts, so viel ich mich erinnere, und wurde ohne Luxus servirt. (Hier gab sich in allen Theilen der Versamm⸗ lung eine lebhafte Ungeduld kund; mehrere Stimmen riefen: Genug! Genug! und Herr Laugter de Chartrouse konnte, als Herr Mauguin die Bescheidenheit der Tafel ruͤhmte, sich der scherzhaften Aeußerung nicht enthalten: „Drei Schuͤsseln nach Ausshahl, Brodt nach Belieben!“ Herr Mauguin gab sich zu⸗ Herr Bau de bemerkie, daß die auf dem Stadthause
Die mit der Pruͤfung des Gesetz-⸗Entwurfes in Betreff der Griechischen Anleihe beauftragte Kommission, in welcher die Stimmen fuͤr oder wider die Annahme desselben lange Zeit ge— theilt waren, soll sich jetzt zu Gunsten desselben entschieden ha⸗ hen. Der Oberst Paixhans, Mitglied der Kommission, von dessen Uebertritt zu der einen oder der andern Partei der Be⸗ schluß abhing, hat, wie verlautet, in Folge einer Privat ⸗ Audienz beim Könige, diese guͤnstige Entscheidung herbeigeführt. .
Mehrere Blaͤtter aͤußern ihre Verwunderung daruͤber, daß das Departemental⸗Gesetz noch nicht in der Pairs /⸗Kammer zur
eine Folge der Verwirrung und des Man⸗ der durch die Masse der angenommenen in das Gesetz gebracht worden Das Sekretariat der Kammer sey seit vierzehn Tagen da⸗ den Gesetz⸗Entwurf zu am verwichenen Sonnabend
Quotidtienne behauptet, Fuͤrsten Talleyrand erhal⸗
Depeschen vom
Die
eines anderen Vertrauten des haͤtten.
In dem Justiz-Palaste verbreitete sich heute das Geruͤcht, sich aus der neuen Untersuchung, welche wegen des Atten⸗
Verdachtsgruͤnde ergeben haͤtten. bei welchem sich einer der An⸗ auf das bestimmteste erkannt
Der Königl. Gerichtshof in Rouen hat entschieden, daß Devannes, welcher eine de la Normandie, eröffnet hatte, ein Verweis zu ertheilen mit dieser Ordnungsstrafe ist der Verlust des einmeonat⸗ des Gehalts verbunden. Eine solche Entschei⸗ Bestätigung des Großsiegelbewahrers.
Großbritan en und Irland.
London, 9g. Febr. Die bisherigen Debatten des neuen ihre ver⸗
uber die einander entgegenstehenden Parteien und uͤber die hauptsachlichsten zur Berathung vorliegenden Fragen auszu⸗ sprechen, und es moͤchte nicht ohne Interesse seyn, einige dieser Betrachtungen aus den bedeutendsten Blattern zusammenzustellen. Was zunaͤchst den Globe betrifft, so laͤßt sich derselbe uber das neue Parlament unter Anderem folgendermaßen vernehmen: „Unter giebt es und wird es immer noch vielfache Mei⸗ nungsSchattirungen geben; aber zwei Parteien ragen in England vor äassen hervor, und alle andere Nuancen gehen darin auf. Die eine Partei besteht aus denen, welche bei unserer reformir⸗ ten Verfassung stehen bleiben und, bevor dieselbe vollkommen er— probt ist, jedes fernere Experimentiren daran verhindern wollen; welche die Unversehrtheit des Reichs zu erhalten und alle prak⸗ tische Reformen und Vervollkommnungen zu befördern wuͤnschen, aber zugleich die Nothwendigkeit im Auge behalten, daß man das Eigenthum achten und den Frieden erhalten muß; denn sonst wuͤrden in einem so kuͤnstlich gestalteten Lande, wie dieses, auf die vielversprechendsten Reformen nur die bittersten Leiden folgen. Die andere ist die Partei der Unruhe und Bewegung, die mit ihren Lehren in Irland bereits Proben angestellt hat, deren Erfolg von Herrn Tancred so treffend geschildert wurde. Mag nun ihre Absicht eine andere seyn, oder nicht, aber sie er⸗ schuͤttert die Sicherheit des Eigenthums, indem sie Niemandes Rechte achtet, sie gefaͤhrdet den allgemeinen Frieden, indem sie die Leidenschaften der Nothleidenden durch Uebertreibung ihres Elends aufregt und entflammt. Wenn diese Partei nur einige Kraft und Starke erhalt, so werden alle Volks⸗Klassen, mit Aus⸗ nahme der auf Staats-Unfaͤlle Spekulirenden, die nachtheiligen
Folgen davon fuͤhlen, und wir sind daher in einer angstlichen
Macht oder welche Schwächung ihr im Par— lament zu Theil werden wird. Ueber Sir Robert Peels Wie— derwählung haben wir unsere Freude nicht verhehlt, und er hat dieselbe sogleich durch seine erste Rede im Unterhause gerechtfer⸗ tigt, denn, wenn man auch in vielen Punkten anderer Meinung sehn kann, so wird doch Niemand leugnen, daß diese Rede die Gesin⸗ nungen einer ansehnlichen Partei dieses Landes ausdruͤckt, und zwar trefflich ausdruͤckt, und daß diese Partei im Parlament re⸗ praͤsentirt seyn muß, ja daß die Interessen des Reichs, wenn keine andere Wahl übrig bliebe, unter der Leitung solcher Maäͤn—
Erwartung, welche
ner sicherer seyn wuͤrden, als in den Handen der Irlaͤndischen
Repealers oder gar jener Radikalen, die sich zu Werkzeugen der Aufloͤsungs-Partei gebrauchen lassen und die schmaͤhlichen Hoff— nungen ihrer Verbündeten noch mehr anschuͤren. Herr Hume
hat sich in den ersten Parlaments-Sitzungen in seinem neuen—
Charakter gezeigt, der nicht sowohl der eines praktischen Nefor⸗ mers, als der eines Partei⸗Fuͤhrers ist. Der ehrenwerthe Herr
will nicht nur Alles, sondern Alles auf einmal thun, und dies
wenn nicht gar nichts, doch hoͤchst wenig Ver— Auch Herr Cobbett hat schon gezeigt, Parlaments Rednern er gehoͤren wird,
ist der Weg dazu, nuͤnftiges auszurichten. zu welcher Klasse von
wenn er uͤberhaupt zu einer gehoͤrt; er hat bewährt, was man
von ihm erwartete, naͤmlich die Kunst, auf ironische und sar— kastische Art die wirklichen oder angeblichen Inkonsequenzen An— derer aufzuzeigen, ohne selbst irgend einen festen Zweck oder Grund⸗ satz kundzugeben.“ — Der Times erscheint es als sehr bedenklich, daß an dem Geldmarkt nach den ersten Parlaments-Verhand— lungen kein groͤßeres Vertrauen eingekehrt ist, obgleich man auf
ein bedeutendes Steigen der Fonds gerechnet hatte; namentlich
habe sich das Publikum in seinen Hoffnungen in Bezug auf
die auswaͤrtigen Angelegenheiten getaäͤuscht, die es einer baldigen
Ausgleichung nahe geglaubt. Hauptsaͤchlich aber beschaͤftigt sich dieses Blatt mit dem Zustande Irlands und dem, was dar— uͤber im Parlament zur Sprache gekommen ist. „Nieman⸗ den“, heißt es in dieser Hinsicht, „der sich mit den bisheri— gen Parlaments-Verhandlungen uͤber diesen Gegenstand ver— traut gemacht, kann es entgehen, daß zur Versoͤhnnng des Irlaͤndischen Volks mehr gethan werden muß, als eine bloße Verwandlung des Zehnten in Grundbesitz oder Revenuen zu ausschließlichen Gunsten der bestehenden Kirche, und mehr als eine Reform der Geschwornen-Gesetze, die in ihrem jetzigen
Berathung gekommen sey. Der Ceurrter franggis meint,
Zustande einem zwar sehr ernstlichen, aber doch nur untergeord— neten Grund zu Beschwerden darbieten. Keine dieser .
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