nun die große Nothwendigkeit, die Maßregel so uͤberaus rasch anzunehmen? Er hoffe, daß das Haus geneigt seyn werde, vor— läufig den verlangten kurzen Aufschub zu bewilligen. — Herr Grote (Mitglied fuͤr die City von London) erklaͤrte, daß er sich zu seinem großen Leidwesen den Maßregeln widersetzen muͤsse, velche der edle Lord selbst mit der Bemerkung vorge— egt habe, daß sie willkürlich und despotisch sey. Diese Aeuße⸗ rung und die ferneren Bemerkungen des Redners erregten den lauten Beifall des Irlaͤndischen Mitgliedes. Den ganzen uͤbri— zen Theil der Sitzung nahm eine Rede des Herrn Stanley in. Am Schlusse derselben beruͤhrte der Redner einige Aus— bracke, deren fich Herr O' Connell bei einer vor wenigen Tagen stattgefundenen Versammlung in Bezug auf die Mitglleder des Unterhauses bedient habe, und die den Unwillen des Hauses in einem hohen Grade erregten. Kaum hatte Herr Stanley seinen Platz wieder eingenommen, als von allen Seiten der Ruf nach Herrn O' Connell ertönte, der sich in Bezug auf die ihm vor⸗ geworfenen Aeußerungen folgendermaßen vernehmen ließ: „Ich habe drei verschiedene Berichte der Rede gelesen, auf die der sehr ehrenwerthe Herr angespielt hat, und nur in einem derselben ist die angeregte beleidigende Stelle besind— lich. Beim ersten Lesen jenes Berichtes kam es mir fast lacher⸗ lich vor, daß man mir solche seltsame Sachen in den Mund segte. „Oh, Oh!“ und Gelaͤchter) Ich werde dem Hause das Fak— tüm erzählen; habe ich Unrecht gethan, so verurtheile es mich, aher erst hoͤre es die Thatsache. Ich gedenke keines der Worte, die ich gesprochen habe, zu beschönigen oder zu verheimlichen. Ich wundere mich ubrigens uͤber den Irrthum nicht, den sich die Berichterstatter haben zu Schulden kommen lassen, denn ich habe genug gesagt, um e zu einem Mißverstaͤndniß zu ver— leiten. Gelaͤchter.) Ich trug die Zwangs⸗Maßregeln im Sinne, als ich bei Erörterung des allgemeinen Stinimrechtes von der Ungerechtig⸗ keit sprach, Jemanden zu besteuern, der nicht repraͤsentirt sey; ich sagte, daß der durch ein einzelnes Individuum begangene Raub durch das Gesetz bestraft werden koͤnne, daß aber eine Ungerechtigkeit des⸗ halb nicht geringer wuͤrde, weil sie von 500 Individuen began⸗ zen wurde. Wahr ist es, daß ich bei jenen Worten dieses Haus im Sinne hatte. Unter den 6oJ Individuen verstand ich aller— dings dieses Haus (hoͤrt, hoͤrt )!, dann, wie es im Reden natuͤr— lich ist, kam mir eine andere Idee in Bezug auf physische Ge⸗ walt in den Sinn. Ich sagte, daß man einem Schurken (scoundrel) durch physische Gewalt widerstehen könne, aber die— selbe reiche nicht gegen 600 aus. (Oh, Oh! hestige Zeichen des Mißfallens) Das Haus mag mich verdammen, wenn es ihm gefällt. In ruhigen Augenblicken wuͤrde ich auch wohl einen Jerthum vermeiden, den ich in der Hitze des Redens be— Zangen habe. (Oh! Oh! Ich wiederhole hier beide Dinge, velche ich in der Versammlung gesagt habe. Man kann sich einer Person widersetzen, man kann eine Person zuͤchtigen, die uns zu berauben sucht, aber eine Gesetzgebung, die uns beraubt, önnen wir weder zuͤchtigen, noch uns derselben widersetzen. (ll— gemeine Zeichen des Mißfallens.) Ich weiß nicht, ob ich nach zer Art, wie mich das Haus empfängt, meine Ausdruͤcke sehr bedauern soll. Wenn ich irgend ein Bedauern empfinde, so ist es um meiner selbst willen, denn ich wuͤrde doch sicherlich unter den 600 Mitgliedern mit eingeschlossen seyn. Uebrigens versichere ich dem Hause feierlich, daß ich nicht im entferntesten die Ab⸗ sicht hatte, mich beleidigender Ausdruͤcke gegen dasselbe zu be⸗ dienen.“ — Herr O'Connell nahm seinen Platz unter so leb⸗ haften Zeichen des Mißfallens ein, wie man, den Englischen Zei— tungen zufolge, noch niemals im Unterhause vernommen hatte. Die Debatte wurde darauf auf morgen vertagt.
— Oberhaus. Sitzung vom 28. Februar. Unter den Bittschriften, welche dem Hause heute uͤberreicht wurden, war die merkwuͤrdigste die von dem Grafen von Roden vor— gelegte, worin der jetzige Zustand der Irlaͤndischen Angelegenhei⸗ ten der katholischen Emancipations-Bill zugeschrieben und um Aufhebung berselben gebeten wurde. Die Bill uͤber fakultative Verlegung der Gerichtsbarkeiten in Irland erhielt die Zte Lesung und passirte.
2 Unterhaus-Sitzung vom 28. Febr. Der erste Red— ner, der sich heute uͤber die Bill zur Unterdruͤckung der Unku— hen in Irland vernehmen ließ, war Herr Sheil, der es sich besonders angelegen seyn ließ, die gestrige Rede des Hrn. Stan⸗ ley zu widerlegen, und das Haus dringend aufforderte, es sich wohl zu überlegen, ehe es die eingebrachte Bill annehme, denn der Schlag, mit dem man die Irlaͤndischen Freiheiten vernich— len wolse, könne leicht selbstmordend auf England zuruͤckfallen. Herr Macauley, Lord Mahon und Lord ö inkegn spra⸗ chen noch im Laufe der Sitzung fuͤr, Herr F. O Connor, Herr Clay und der Major Beauctlerkgegen die Maßregel, ohne daß jedoch die Debatte um Schluß gebracht wurde. Das Haus vertagte sie auf den folgenden Tag. = — Unterhaus. Sitzüng vom J. Marz. In der heu— tigen Vormlttags⸗Sitzung uͤberreichte Herr Hill mehrere Bitt— schriften, worin um strengere Beobachtung des Sonntags gebe⸗ ten wurde, und fuͤgte hinzu, daß er sehnlich wuͤnsche, bald eine Bill eingebracht zu sehen, welche zur Abhuͤlfe der in dieser Be⸗ ziehung von so vielen Seiten eingehenden Beschwerden dienen könne. Herr Cobbett bemerkte, daß man kuͤrzlich viel von Emancipalion der Juden gesprochen habe. Wenn man nun aber ein Gefetz zur strengeren Beobachtung des Sonntags einbringeé, so glaube er, daß man auch einige Bestimmungen hinsichtlich ber Juden treffen muͤsse; denn diese oder die Christen mußten ihre Religion aͤndern, wenn man die Emancipgtion ge— statte. — Herr M. D. Hill uͤberreichte einer Gesellschaft Unitanier, worin um die Aufhebung aller Gesetze wegen Beschränkungen aus religiosen Ruͤcksichten gebeten wurde, und suͤgte hinzu, daß er keinen Grund einsaͤhe, warum das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Oloham, wenn den Juden die bärgerlichen Rechte zugestanden wuͤrden, seine Religion aͤn— dern zu muͤssen glaubte. Die Zulassung der Juden zu den buͤr— gerlichen Rechten in England wuͤrde das — Mitglied ir Sldham eben so wenig zwingen, zum Judenthum uͤberzuge⸗ hen, als die Zulassung desselben zu den gar gerlchen Rechten in zer Turkei den Divan zur Annahme des Christenthums zwin— gen wuͤrde. — Herr Cobbett sagte, daß die eben eingebrachte Bittscheift eine Bittschrift zur Abschaffung des Christenthumes in England sey. Es sey bekannt, * die Juden Freiheit genug hatten. ¶ Helaͤchter. Sie haͤtten die Freiheit, mehr Geld zu ver— bienen, als andere Leute. (Gelaͤchter. Das Haus koͤnne ünmög⸗ lich Gotteslästerern von Profession den Eintritt in's Parlament gestatten. Was solle daraus werden, wenn ein Jude auf ber Richterbank saͤße, vor welcher ein Gotteslaͤsterer verhoͤrt wuͤrde? (Hört, hört!) Er halte es ubrigens fuͤr unmoglich, daß bie Anträge zu Gunsten der Juden in diesem Hause durch- gehen koͤnnten; denn wozu waͤren alsdann Pfarrer. Vischofe Und Sie ganze Kirchen⸗Cinrichtung? — Herr C. O Dw her sagte, daß er einer Klasse von Unterthanen angehoͤre, die noch bis vor kurzer Zelt gleich den Juden des Glaubens halber ihrer
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272 buͤrgerlichen Rechte beraubt gewesen ware, und er koͤnne des— halb nicht umhin, gegen die Ansichten des ehrenwerthen Mit⸗ gliedes für Oldham zu protestiren. So sehr er sonst mit den politischen Ansichten des ehrenwerthen Mitgliedes uͤbereinstimme, fo sehr bedaure er, daß dasselbe sein großes Talent und seinen maͤchtigen Einfluß zum Nachtheil der ,, und der Gerech— tigkeit anwende. — In der Nachmittags-Sitzung wurde die
BDebatte über die Irlänzische Bill. wieder aufgenommen und.
dauerte bei Abgang der Post noch fort.
London, 1. Maͤrz. Se. Majestaͤt gaben gestern Abend ein Diner im St. James-Palast, wozu unter Anderen die Herzoge von Wellington, Richmond und Argyll und Lord Mel⸗ boutnéè eingeladen waren. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin beehrte gestern Abend das Coventgarden-Theater mit ihrer Gegenwart, wo die Oper „Fra Diavolo“ aufgefuͤhrt wurde.
Als Fürst Talleyrand vorigen Sonntag vom Grafen Stan— hope wegging und die Treppe hinunterstieg, glitt er mit dem Fuß aus, fühlte aber im ersten Augenblick keine uͤble Folge von die— sem Zufall, bis er im Travellers-Klub anlangte; hier spuͤrte er, daß er sich den Knöchel uͤbertreten hatte, und daß der Fuß be— deutend angeschwollen war. Jetzt ist der Fuͤrst jedoch schon der vollkommenen Wiedergenesung nahe.
Der Sprecher des Unterhauses wird morgen sein drittes parlamentarisches Diner gehen, zu welchem eine Menge von Ultra-⸗Reform-Mitgliedern, unter Anderen die Herren Hume, O'Connell und Masor Beauclerk eingeladen sind. Wie verlau— tet, haben Herr Cobbett und sein Kollege Herr W. Fielden die an sie ebenfalls ergangene Einladung abgelehnt.
„Es ist nicht wahr,“ sagt ein heutiges Abend-Blatt, „daß Lord Althorp und Herr Thoömson dem Koͤnige ihre Entlassung eingerelcht haben. So viel aber ist wahr, daß seit einiger Zeit Mißhelligkeiten im Kabinet eingetreten sind, die fast an Zwie⸗ spalt granzen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß eine theilweise Veränderung im Ministerium vorgenommen werden wird, sohald die jetzigen Maßregeln erst abgemacht sind; bis dahin werden die Sachen wohl in statu quo bleiben.“
Der Albion meldet: „Es freut uns, versichern zu koͤn— nen, daß das Konservativ-Interesse in der City von London einen großen Sieg errungen hat. Alderman Venables, der sich nach einer Niederlage zu sehnen scheint, kam heute wieder auf das Wahlgeruͤst, obgleich er schon gestern entschieden und unwiderruf— lich geschlagen worden war. Heute um 2 Uhr hatten uͤber göh0 Wähler ihre Stimmen abgegeben, und Herr Lyall hatte eine, Masjoritaͤt von 1185 uber Herrn Venables. Die Wahl konnte nur hoͤchstens noch zwei Stunden dauern. Des Alderman Venables Beharrlichkeit ist daher nichts als Verzweiflung, Gewißheit, daß Herr Lyall gewählt werden wird, hät alle han⸗ deltreibende Klassen der City mit großer Zufriedenheit erfuͤllt, da sie sich als Körperschaft bei ber vorigen Wahl gar nicht re—
praͤsentirt sahen.“ In Bezug auf die Hollaͤndisch-Belgische Angelegenheit äußert
—
der Albion: „Ungeachtet der angeblichen Drohungen, die Lord
Palmerston und Fürst Talleyrand gebraucht haben sollen, scheint doch in Belgien Niemand daran zu denken, daß England und Frankreich gegen irgend einen Theil des Holländischen Gebiets einen Angriff unternehmen würden, um die freie Schelde⸗Schiff— fahrt zu erzwingen; sondern man glaubt, es werde bei leeren Redensarten sein Bewenden haben, und man werde sich am Ende doch einem etwas veränderten Vergleich ruhig unterwerfen.“
Bei Gelegenheit der Meldung, daß der Niederlaͤndische Ge⸗ sandte in London, Baron van Zuylen van Nyevelt, durch den einer großen Kanone à la Paixhans angestellt. ten Bomben wurden ungefähr 3600 Schritte weit getwaze Der Artillerie-Oberst Rechteren, der die Schieß-Uebunnn! tete, schien mit den Resultaten sehr zufrieden zu seyn. faltete jegliche Eigenschaft, die zur Erfuͤllung der ihm von seinem Aufgabe als
Ritter Dedel ersetzt werden solle, sagt der Courier; „Wir koͤn— nen, indem wir den Namen des Barons van Zuylen nennen, nicht umhin, des edlen Charakters zu gedenken, den Sr. Excel⸗ lenz bei seinem Aufenthalt in diesem Lande gezeigt hat. Er ent⸗
Souverain anvertrauten schwierigen und zarten wesentlich noͤthig betrachtet werden kann. So sehr wir auch der
Politik des Königes, seines Herrn, entgegen waren, so koͤnnen uUnsere politischen Ansichten doch der Hochschaͤtzung des großen
Talents, des vorsichtigen Benehmens, der Hingebung fuͤr seinen
Souverain und sein Land und der Privat-Vorzuͤge des Nieder⸗
ländischen Diplomaten keinen Abbruch thun.“
BVorigen Sonnabend schifften sich ungefahr 100 Personen
an Bord des Dampfboots „Eclipse“ nach Gravesend ein, um mit dem Schiff „Manlius“, welches Truppen fuͤr Dom Pedro
ankamen, war dieses Schiff schon abgesegelt. Da das Dampf—
boot nicht Lebensmittel genug am Bord hatte, so wurde die
Mannschaft ungeduldig und mißmuthig, und als sie Sonntag Nachmittags nach dem St. Katharinen-Werft zuruͤckkehrte, for⸗ derte sie eine Entschädigung fuͤr ihren Zeitverlust. Wäre nicht die Themsen-Polizei dazwischen getreten, so hatte es wahrschein— lich einen bedeutenden Tumult gegeben.
Hinsichtlich des Freibriefs der Ostindischen Compagnie zir— .
kuliren verschiedene Geruͤchte in der City; sie laufen fast alle darauf hinaus, daß derselbe nicht erneuert werden wuͤrde, und daß die Minister, weit entfernt, dieser Corporation ausschließliche Privilegien bewilligen zu wollen, vielmehr die Absicht hatten, es
dahin zu bringen, daß nach Ablauf von orei Jahren diese Com⸗ Die Maßre⸗
pagnie als Koöͤrperschast nicht mehr bestehen solle. gel würde also eine gänzliche Umwälzung in dem Zustande der Ostindischen Angelegenheiten hervorbringen; denn nicht nur wuͤrde,
wie man allgemein verlangte und erwartete, der Handel nach
eine Bittschrift Indien und Ching geöffnet werden, sondern die 9Ostindische Com“
pagnie wuͤrde auch gar keinen Theil daran nehmen, indem sie
Alle ihre Handels- Etablissements wuͤrden eingehen, ihre Schiffe verkauft und das ihr dienende Personal, sowohl im Handels- als See-Dienst, entlassen werden. Was dite Ver— süͤgungen in Bezug auf das Gebiet betrifft, so lauten die Nach—⸗ richten daruber verschieden. Einige meinen, daß dasselbe unter der Ober-Verwaltung eines Hoses von Direktoren verbleiben, daß man jedoch deren setzige Zahl um die Halfte reduciren und dagegen ihr Gehalt und ihren Einfluß vergroͤßern werde. An— dere glauben, daß das Ganze unter die unmittelbare Verwal— tung der Handels-Kontrolle kommen werde, wenn selbst die Compagnie bestehen bliebe“ Dies wurde aber die politische Ge— walt der Ostindischen Compagnie ebenfalls ganz vernichten, und man hält es daher fuͤr wahrscheinlicher, daß man auch den Na— men nicht langer bestehen lassen wird, es ware denn um des Ein— flusses willen, den die Compagnie durch lange Gewohnheit na— tuͤrlich uͤber die Eingeborenen erlangt haben muß. Mit Hinsicht auf die Schuld glaubt man, daß dieselbe anerkannt werden wird; wenn aber der Gewinnst aufhört, aus dem die ansehnlichen Di— videnden bestritten wurden, so wuͤrde natuͤrlich auch nicht mehr als der gewöhnliche Zins darauf gezahlt werden. Obgleich nun eine so ausgedehnte Maßregel unter dem Handelsstande großen Beifall findet, so fuͤrchtet man doch, daß sie im ersten Augenblick
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unter vielen Volksklassen bedeutende Noth veranlassen win lle namentlich unter denjenigen, die bis jetzt ausschließlich im Di Diese sind q schon in Bereitschaft, so viel in ihren Kraͤften steht, gegen solche Maßregel zu protestiren. Heute fand eine zahlreiche , der in dem . 31 ö angestel eamten statt, und da dies meistentheils Personen aus ang ; ! henen n dre mn re gen Familien sind, so erwartet man s⸗Kommissionen der Provinzen Galizien, Kraftanstrengungen von ihrer Seite, um das Parlament Man spricht auch noch
der Ostindischen Compagnie beschaäftigt waren.
ihre Lage aufmerksam zu machen. anderen Versammlungen aͤhnlicher Art.
Heute fruͤh langte ein Brasilianisches Packet, Boot Berichten aus Rio Janeiro, die bis zum ten Januar Die Geschaͤfte lagen beim Absegeln des By von Rio daselbst sehr danieder, doch sah man einer bald
chen, hier an. Besserung entgegen. Gestern langten die treten. Berlin an.
— London, 1. Maͤrz.
sammlungen und aufregende Reden.
in den Klubs den Ruͤcken zukehrt.
gegen die Maßregeln gegen Irland vorschlugen will.
innen, um der naßkalten Witterung zu trotzen.
Ni cd eg lan d g. Aus dem Haag, 1. Maͤrz.
entgegengesehen.
Es heißt, daß die Mittheilung, welche der Minister dern waͤrtigen Angelegenheiten heute den beiden Kammern der G ralstaaten mache, von sehr befriedigender Natur sey, indem? aus hervorgehe, daß unsere Regierung neuerdings einige an In Amsterdam haben heute mit dem Haag in genauerer Verbindung stehenden Handlung
hernde Schritte gethan habe.
ser sehr bedeutende Fonds-Ankaͤufe gemacht.
Auch aus Bethune (Frankreich) sind Nachrichten th gangen, welche es bestaͤtigen, daß unsere kriegsgefangenen Lm Von dan g
Ma : e it ein ̃ i ben Mann, die an jenem Ort einquartiert sind, befinden sa0 n döiesen davon,
leute jetzt in einer bessern Lage sich befinden.
14 krank und Einer ist gestorben.
Gestern wurden zu Scheveningen Schieß-Uebumen m Die abgefelln
Belgien. Bruͤssel, 1. Maͤrz.
Deutschlan d. Darmstadt, 1. Maͤrz. In der heutigen Sitzung
zweiten Kammer kam ein Antrag des Abgeordneten Raus
die Erbauung eines Gefaͤngnisses in Lauterbach betreffend,
Mittheilung, und wurde an den dritten Ausschuß verwiesen, wie ein Antrag des Abgeordneten Kertell, hinsichtlich des P ßischen Zoll-Tarifs, an den ersten Ausschuß. Hierauf berich der Abgeordnete Hellmann, Namens des ersten Ausschu
uͤber den Antrag des Abgeordneten Hoͤpfner, die Personal⸗8 betreffend.
abzulehnen. Zuletzt erfolgten in geheimer Sitzung mehrere
stimmungen: 1) uͤber den Antrag des Abgeordneten E. E. g mann, die Ernennung eines landstaͤndischen Ausschusses bei? tagung oder Aufloͤsung eines Landtages betreffend, welcher! stimmig abgelehnt wurde; 2) uͤber den Antrag des Abgeordn Hardy, wegen wucherischer Händel, den man mit 34 Stim gegen 1 Stimme ablehnte, und 3) uͤber den Antrag desst
Abgeordneten auf eine ausgedehntere Benutzung der Wald
— r der auf dieselbe Weise abgelehnt wurde. die Konkurrenz der Privat-Kaufleute nicht aushalten koͤnnte.
Spanten. Madrid, 19. Februar.
an den Praͤsidenten der Sanitaͤts-Kommission erlassenen
wegen Einfuͤhrung von Quarantaine-⸗Maßregeln gegen die Porto und von anderen Punkten Portugals kommenden Sch „Die bereits fruͤher gefaßten Ve nisse“, heißt es darin, „über das Vorhandenseyn der Chr
Personen und Waaren.
deren Gouverneur im Ramen Sr. Großbritanischen My
Vorsichts-Maßregeln fuͤr das unter seinem Befehle stehende 6
treffen zu muͤssen geglaubt hat. Unter diesen Umstaͤnden hat
Konig in dem Wunsche, seine geliebte Unterthanen vor!
Gefahr der Ansteckung zu bewahren, folgende Bestimmunge! nehmigt: 1) Alle aus Portugal kommende Personen t nur durch die vier Quarantaine⸗ Anstalten, welche in Provinzen Galizien, Alt, Castilien, Estremadura und Andah
an den von den General⸗-Capitainen näher zu bestimmendeh
*
ten errichtet werden sollen, Eintritt in Spanien erhalten, Uebertreter dieser Vorschrift fallen den in den San ita / Cis
Dlles. Elsler aus Berlin hier an, m dem sie eine sehr ermuͤdende Reise und Ueberfahrt uͤberstan l hatten; sie werden naͤchste Woche im hiesigen Opernhause g Unsere Zeitungen kuͤndigen dieselben als erste Tanze nen der Kaiserlichen Und Koͤniglichen Theater von Wlen
— Die Parteien in Irn sind im hoͤchsten Grade thaätig gegen die Regierung, soh die Repealers, als die Ultra⸗Protestanten, und beide halten Was die groͤßte Ausm samkeit erregt, ist der eben erfolgte Beitritt des Grafen town zu dem Verein der sogenannten „Irlaͤndischen Frein gen“, welcher von O'Connell zue Bewirkung der Aufloͤsung! Union gestiftet worden, und von der Regierung fuͤr revolu nair erklaͤrt wird, ja welcher offenbar die Haupt Veranlassum den besprochenen strengen Maßregeln ist! — O' Connell sucht; hier das Volk aufzuregen; in einer Versammlung der arbeiten Klassen nannte er das Unterhaus 60) Diebe; wofuͤr er auch manchen derben Verweis hat hoͤren muͤssen, und man Montag soll er g Versammlung auf der Haide von Hampstead, ungefähr Deutsche Meile von hier, beiwohnen, wo man uin n n
um aber ist es schlechtes Wetter und das Volk nicht so hitzig
Unser neuer Gesanhg London, Herr Dedel, ist gestern Nacht, und zwar, wie man nimmt, mit sehr wichtigen Depeschen nach England abgegwy Der Ankunft des Baron van Zuylen von Nyevelt wird ih
Nont des Königs vortheilhaftere Weise beschaftigt
Die Emancipation enthielt gesn die Nachricht aus Gent, daß die Hollander am 26. Febr. Zelzaete einen Einfall auf Belgisches Gebiet gemacht, einen sten von 50 Mann der National Garde uͤberrumpelt und ges gen mit fortgefuͤhrt haͤtten. Der Moniteur meldet heute, ein Bericht des Generals Magnan vom 27. Febr. eingegam sey, der jenes Vorfalls mit keiner Sylbe gedachte, und die sicherungen des Generals enthielte, daß er vollkommen vothe tet sey, jeden etwanigen Angriff kräftig zuruͤckjzuweisen.
am Bord hat, nach Porto abzugehen. Als sie aber zu Gravesend
Das Gutachten des Berichts ging dahin, den Am
ᷣ Die heutige Hof⸗Zeitung?! haͤlt einen von dem Minister des Innern, Grafen von Hi
in Porto haben, wenn auch nicht den Grad positiver Gew erlangt, doch eine großere Wahrscheinlichkeit in Folge der nt sten Berichte aus Portugal und der Festung Gibraltar erho
2 Die aus Porto und t
rengen Strafen anheim. adt kommenden Rei⸗
nkreise von 20 Lieues um diese Stadt haben sich einer 15taͤgigen Beaufsichtigung auf Portu⸗ n Gebiete und einer l5täͤgigen Quarantaine in Spa⸗ unterwerfen. 3) Fuͤr die von andern Punkten Portu⸗ mmenden 6 1 . erer g ,, ö,.
ine auf sechs Tage festgestellt. Die Behoͤrde i eu, h ! ; Alt⸗Castilien, „ura und Andalusien werden mit dem Beistande der be⸗ n Macht oder der Königlichen Freiwilligen den Ein⸗ im Art. 1 und 2 bezeichneten Reisenden auf andern n, als durch die angegebenen Quarantaine⸗ Lazarethe, ein. 5) Alle Reisende haben sich uͤber den Ort Por—⸗ von welchem sie kommen, durch Certifikate Spanischer ar„Agenten oder sonst in authentischer Form auszuweisen. setzt ist zu Lande aller Handel mit giftfangenden Wagren und die als Contrebande in Beschlag genommenen Waa⸗ er Art sollen verbrannt werden. 7) Die aus Ports oder bend einem anderen Punkte der Portugiesischen Kuͤste in⸗ Feiner Entfernung von 20 Lieues von dieser Stadt kom— Schiffe sollen als aus angesteckten Orten kommend be⸗ und in den Spanischen Hafen, so wie auf den benach⸗ Inseln nur zugelassen werden, nachdem sie in dem Laza⸗ z' Mahon eine strenge Quarantaine bestanden. 8) Die deren, mehr denn 20 Lieues von Porto entfernten Punk⸗ Portugtesischen Kuͤste, so wie die von Madeira und den hen Inseln kommenden Schiffe sollen zugelassen werden, reiner Beaufsichtigung von vierzehn bis zwanzig Ta—⸗ nach der Beschaffenheit der Waaren, unterworfen seyn. General- Eapttaine der an Portugal, gränzenden zen und insbesondere die von Galizien und Alt-Kastilien
bollmächtigt, wenn das positioe Vorhandenseyn der Cho— vorlaufig diejenigen Vor—
Porto sich bestaͤtigen sollte, vorlaufig saßregeln zu treffen, welche ihr Diensteifer ihnen an die giebt, haben jedoch davon Sr. Maj. Behufs der Geneh—
unverzuͤglich , . zu machen. Auf Königl. Befehl ch dies Ewr. Excelsenz zur Vollziehung und Nachachtung Madrid, den 15. Februar 1833. (gez) Graf Ofalig.“ him Königl. Dekrete gemaͤß sollen in den Städten Sara—
Swilla, Granada, Santiago, Burgos, Malaga und Gwerbe⸗Schulen angelegt werden, auf denen Arithmetik, rie, Mechanik, Chemie und Zeichnen in ihrer Anwen⸗ uf Kunst und Gewerbe die Haupt⸗Gegenstaͤnde des Unter— bilden werden.
sten st
Portugal.
ssabon, 16. Februar. Die letzten Blätter der hie sig en itung enthalten weder offizielle noch Privat⸗ Nachrichten die Operationen der Armee vor Porto. Sie geben nur Verzeichnisse von Contributionen fuͤr den Armee⸗Dienst, ilitalrischen Befoͤrderungen, Ernennungen und dergleichen. ofzeitung vom 14ten d. M. enthaͤlt zwei Königliche Schrei⸗ bas erstè ist an den General⸗-Major Augusto Pinto de s Jarmento gerichtet, der die ate Division der gegen die nin der Stadt Porto operirenden Armee befehligt; der— bird dadurch in Betracht seiner großen Verdienste, an die des General-Lieutenants Luiz Ignacio Xavier Palmerine, Souverneur der Provinz Alentejo ernannt. Das zweite ben ist an den General Palmerine adressirt und benach, daß er von dem Posten eines Gouverneurs worden, um auf eine andere fuͤr zu wer⸗ Disse beiden Schreiben sind vom 31. Januar datirt. Noch sstz daruͤber bekannt, welchen Posten der General Palme— thalten soll. Die Sanitaäͤts⸗Behörde hat die wegen der Cholera einge— n Quarantaine-Vorschriften eiwas gemildert. Folgendes di hauptsäͤchlichsten der vorgenommenen Modifizirungen: chf, Personen und Effekten von London, Plymouth, Li— E Dublin und Cork sollen erst nach einer achttäͤgigen Qua⸗ ine, wenn die Schiffsladung ansteckungsfaͤhig ist, in den von Lissabon zugelassen werden. 2) Was aus den im n Artikel nicht aufgeführten Häfen des Vereinigten König— „so wie aus den Schwedischen- und Ostsee-Haͤsen an— t, soll nach einer fuͤnftägigen Quarantaine in alle Hafen Uinigreichs zugelassen werden; wenn sich aber ansteckungs⸗ Gegenstaͤnde an Bord befinden, allein und ausschließlich Hafen von Lissabon. 3) Die von Bordeaux, aus dem en von Frankreich und aus den Niederlanden ankommen— Schiffe follen nur in den Hafen von Lissabon zugelassen und ihre respektive Quarantaine-Zeit ist nach Verhaͤlt⸗ r von ihnen vorgezeigten Gesundheits-Atteste und der letz⸗ achrichten über den Gesundheits-Zustand jener Haͤfen zu men. 4) Die aus den anderen Franzoͤsischen Haͤfen menden Schiffe sollen in alle Häfen des Koͤnigreichs assen werden, wenn ihre Ladungen nicht ansteckungsfäͤhig lhre Quarantaine⸗Zeit ist in derselben Weise wie im 3ten anzuordnen. 5) Die von New⸗HYork, Philadelphia und Orleans ankommenden Schiffe unterliegen den Bestimmun— hes Aten Artikels des Cirkulars vom letzten Sten November. öie Schiffe aus den anderen Haͤfen der Vereinigten Staa— erden unter denselben Bedingungen zugelassen, wie sie in parerwähnten 2ten Artikel festgesetzt sind. 7) Artikel 7 bis g Edikts vom 28. Februar 1832 in Betreff der Anzahl von lagen, welche erforderlich ist, um Schiffen darauf Anspruch tleihen, daß die Dauer ihrer Quarantaine abgekuͤrzt werde, Ein Betreff der Reinigung ansteckungsfaͤhiger Waaren, n in Kraft.
Watejo entfernt
Brasilien.
Rio Janeiro, 6. Jan. Das Diario do Governo st in seinem offiziellen Theil die Bekanntmachung des Ge⸗ in Bezug auf die Finanzen des Reichs. Das Gesetz geht zße Details ein und laͤuft durch alle Nummern des Diario 18. Dez. bis zum 5. Jan., ist aber dessenungeachtet noch bollständig mitgetheilt. — In demselben Blatt befin⸗ sch eine offizielle Erwiederung auf ein Gesuch des Herrn Diego Sturtz, der die Bildung einer aus Brasilignern Ausländern bestehenden Compagnie . Schiffbarmachung Doce,Flusses vorgeschlagen hat. Er legte die großen Vor— E dar, welche ein solches Unternehmen für die reichsten Pro— n des Landes haben wuͤrde, deren werthvolle Erzeugnisse wenig einbringen, weil der Transport mit so vielen Schwie— ben verknüpft ist. Herr Sturtz hat die Erlaubniß erhalten, horgeschlagene Compagnie zu organisiren, und die Regierung ihm versichert, daß er vor allen Anderen, die vielleicht mit mn ähnlichen Plan umgehen mochten, den Vorzug erhalten
Inland.
Berlin, 6. Marz. Aus Muͤnster meldet man unterm 2Aten d. M.: Des Koͤnigs Majestaͤt haben eine Summe von 27,250 Rthlr. zur Unterstutzung der durch die furchtbaren Ha— geiwetter im vorigen Jahre hart rnitgenommenen Einwohner des hiesigen Regierungs⸗-Töezirks und des Kreises Altena, nach Maß— gabe des Bedarfs unde der vorhandenen Mittel zur Beschaffung der Saat fuͤr die Ackterbestellung und der Subsistenz-Mittel bis zur naͤchsten Ernte, Allergnaͤdigst anzuweisen gerüuht. Auch find zu diesem letzteren Zwecke 100 Tonnen Salg uͤberwiesen worden. Der durch jene Hagelwetter (am 14. Juli und 13. Aug. v. J.) verursachte Schaden ist auf einer kultivirten Flache von 55,009 Morgen mit 28,500 Seelen auf 564,150 Rthlr. ab— geschaͤtzt worden.
Die im Regi erungs-Bezirke Duͤsseldorf gehaltene Haus, und Kirchen-Koll ekte fuͤr den Reparatur-Bau des Domes zu Koͤln hat einen Ertreig von 589 Rihlr. gewahrt.
— In der bekannten Fabrikstaͤtte zu Ruhrort sind neuer— dings mehrere Bestellungen auf Dampfschiffe fuͤr Rechnung der Rheinischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft gemacht worden. Un— ter andern auch auf zwei kleinere Boͤte, die zur Beschiffung des Mainstroms bestimmt seym sollen.
In der Beilage zum heutigen Blatte der Staats-Zeitung geben wir, auf Ansuchen der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe, eine Bedanntmachung der in Wilna nieder—
gesetzten Liquidaltons⸗Korhmisst on.
Meteorslegische Seoßachtung. Morgens Nachmitt. Abends ] Nach einmaliger 6 Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
339, s8 9 Par Quellwarme 6,72 R.
4. 0, s R. sFlufwärme 2,595 R.
— 1,90 R. Bodenwarme 3, 2, R. 79 pCt. Nusdünst. O, a0 Rh. heiter. Niederschlag 0.
8 Ahends 75 Uhr feine Sd. Dünste in der ob, Luft 2 vom Mondl geröthet.
1833. 5. Maͤrz.
Luftdruck. . Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter....
heiter. S.
Wolkenzug
Auswärtige Börsen.
ö ; Amsterdam, 1. Miez. „ TNigden] wirkl SFehuld 453, 53 neue do. 34. Kanz- hill. 172 sz 3 1005. Russ (v. 1828) 98. (v. 1834) 88. Preuss. Präm. Seh. 915. Oesterr. 88. 33 Span. 403. 53 do. 621.
Hamburg, 4. Mära.
Oesterr. 53 Met. 8tz. 48 do. SI. Bank-Actien 1221. Russ. Engl. 1002 Hnss. Holl. (v. 1856) os. Preuss. Prüm. Sch. 1043. Palu. 4153. Han. 70.
; London. 1. Mär. 38 Cons. 87 5. Belę S5. Din. I33. Griech. 34. Niederl. 453. Port. 52. Russ. (ex div.) 1602.
Wien. 1. März.
58 Het. 82 43 81. 13 203. Bank-Achen 1224.
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 7. März. Im Schauspielhause: Rafaële, Trauer⸗ spiel in 5 Abtheilungen, nach einer Neu⸗Griechischen Sage, von
theater zu Dresden: Rafaäle, als Gastrolle.) Freitag, 8. Marz. Im Opernhause: Alcidor, Zauber⸗Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. Königstdtisches T
heater. Donnerstag, 7. Maͤrz.
auf: Bettelstab und Lorbeerbaum, oder: Zwanzig Jahre nach dem Tode, Nachspiel in 1 Akt, von K. v. Holtes. (Hr. v. Hol⸗ tei, im ersten Stuͤcke: Heinrich; im zweiten: den verruͤckten Bettler, als Gastrolle.)
Freitag, 8. Maͤrz. Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Hierauf: Die Nasen⸗-Harmonika. Dann folgt: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Scene, ar— rangirt von Hrn. Becküann. Zum Beschluß: Die Belagerung der Citadelle von Antwerpen, großes Tableau, arrangirt von Hrn. Roller.
Neueste Nachrichten.
; Paris, 28. Februar. Der Englische Botschafter und der Marquis von Palmella hatten gestern Konferenzen mit dem Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten.
aufsichtigung des Frachtfuhrwesens warden gestern in der Pairs— Kammer fortgesetzt und beendigt. Nachdem der 37 ste und letzte Artikel angenommen worden, erfolgte die Abstimmung uͤber den ganzen Gesetz-Entwurf, der mit 113 gegen 14 Stimmen durch—⸗ ging. — Eine zweite Abstimmung mußte uͤber den Gesetz-Ent— wurf wegen des Monumentes auf dem Bastille-Platze veran— staltet werden, da die in einer der letzteren Sitzungen stattge— fundene erste Abstimmung, wegen Unzulänglichkeit der dabei ab— gegebenen Stimmen, fuͤr null und nichtig hatte erklärt werden muͤssen. Die Halfte 4 1 der gegenwartigen Pairs beträgt namlich 85; an jener ersten Abstimmung hatten aber nur 8a Pairs Theil genommen. Bei der jetzigen zweiten Abstimmung erfolgte die Annahme des betreffenden Gesetz⸗Entwurfes mit 101 Stimmen gegen 1. — Die Versammlung vertagte sich darauf bis zum naͤchsten Freitag, wo die Berathung uͤber den Gesetz— Entwurf wegen der Kolonial⸗-Gesetzgebung beginnen sollte.
Die Deputirten⸗Kammer setzte in ihrer gestrigen Siz⸗— zung die Debatte uͤber das Budget des Finanz-Ministeriums fort. Herr Laffitte ließ sich sehr ausfuhrlich uͤber den Staats— Kredit vernehmen. „Der Staats-Kredit“, äußerte er, „ist das Werk der Zeit, des Vertrauens und der Erfahrung. Es giebt verschiedene Mittel, sich denselben zu verschaffen; dasjenige aber, das von Allen mit der größten Vorsicht in Anwendung gebracht werden muß, ist das Anleihe⸗System; denn wenn der Staat allzuviele Schulden macht, so ist es um den Kredit bald ge—
schehen. Die Finanz⸗-Wissenschaft besteht in der richtigen Er— kenntniß, wie viel und welche Anleihen gemacht werden köoͤnnen,
Don . z. Lorbeerbaum und Bettelstab, oder: Drei Winter eines Deutschen Dichters, Schauspiel mit Gesang in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik von Julius Rietz. Hier⸗
J n, n Gegenwart kommen ste zu Gute.“ E. Raupach. (Dlle. Hirschmann, vom Koͤnigl. Sächsischen Hof⸗ —
ohne den Staats⸗Kredit aufs Spiel zu setzen, und wie dieser Kredit sich trotz der Anleihen aufrecht erhalten läßt. Das ge⸗ eignetste Mittel hierzu fand man in dem Tilgungs- Fonds, und der Erfolg desselben hat sich bis jetzt vollkommen bestäͤtigt. Es fragt sich nun, ob man bei diesem Systeme auch ferner beharren solle, ob dasselbe nicht vielmehr auch seine Nachthetle habe, wenn man erwägt, daß der Staat jetzt mit 10; und 105 Pro cent zuruͤckkaufen soll, was er mit 89 und 84 Procent verkauft hat?“ Der Rebner beleuchtete hierauf die ganze finan— zielle Lage des Landes; er beschwerte sich uber die Masse von Renten, die seit dem Jahre 1817 ausgegeben worden, und war der Meinung, daß man endlich auf das Anleihe-System verzich— ten muͤsse, wenn anders man nicht mit einem Bankerott enden wolle. Es sey nothwendig, daß von 1834 an die von dem Til— gungs-Fonds bereits aufgekaufte Renten-⸗Summe annullirt und dieser Fonds ausschließlich zur Einloͤsung der noch zirkultrenden Renten verwendet werde. Man pflege zwar immer zu sagen, daß der Staat dem Privatmanne gleiche, der eben so gut wie dieser bezahlen muͤsse, wenn er geborgt habe; seiner Meinung nach bestehe jedoch nicht die geringste Aehnlichkeit zwischen dem Leben eines Privatmannes und dem eines Staates. Uebrigens duͤrfe man nicht außer Acht lassen, daß es dem Kapitalisten doch stets als das Vortheilhafteste erscheinen werde, den Staat zum Schuldner zu haben, und aus diesem Ge— sichtspunkte betrachtet, sey es gar nicht absolut nothwen— dig, daß die Regierung einloͤse; es liege alsdann in dem Interesse der Kapitalisten selbst, den Cours der Rente zu halten, weil ein Sinken derselben ihnen nur nachtheilig seyn konnte. Aus allen diesen Gruͤnden glaube er, daß man in dem Interesse des. Staats-Kredits wie der Steuerpflichtigen nichts Besseres thun koͤnne, als den Tilgungs-Fonds, wenn auch nicht ganz einzuzie— hen, doch zu ermäßigen. England habe schon seit einiger Zeit auf das Tilgungs-System verzichtet, weil die dortige Regierung geglaubt, daß sie selbst kein Kapitalist seyn duͤrse, vielmehr die Kapitalien frei zirkuliren lassen muͤsse, indem selbige bei weitem mehr Nutzen brächten, wenn sie auf den Handel und Gewerb— fleiß verwendet wuͤrden. Die Franzoͤsische Regierung habe im Jahre 1817 zu 53 pCt. geborgt, d. h. sie habe nahe an 10 pCt. Zinsen gezahlt und das Doppelte des Kapitals einzuloͤsen gehabt. Nichtsdestoweniger habe die Restauration an Frankreichs Hülfs—⸗ quellen nicht verzweifelt, und man koͤnne fuͤglich die Frage stellen, ob denn die Juli-Revolution weniger Zutrauen zu ihren Mit— teln, als die Restauration habe. Die Aufhebung oder Ermäßigung des Tilgungs-Fonds koͤnne heutigen Tages, wo die oͤffentliche Ruhe gesichert und die allgemeine Entwaffnung ziemlich gewiß sey, die Huͤlfsquellen des Landes aber ergiebiger als jemals wä— ren, mit Leichtigkeit geschehen. Man habe die Umschreibung der 5 procentigen Rente als ein unfehlbares Mittel dargestellt, dee Staats⸗Schuld zu vermindern; er seinerseits glaube, daß eine solche Maßregel nur dazu dienen wuͤrde, den Cours der Rente beträcht— lich hinabzudruͤcken und den Speculationsgeist zu beguͤnstigen. Der Finanz-Minister trat sofort zur Widerlegung des Herrn Laffitte auf. „Die Frage uͤber den Tilgungs-Fonds“, so hot er
an, „wird alljährlich in dieser Versammlung aufgeworfen, und gewiß ist sie von solcher Wichtigkeit, daß man bei der Exrsrte— rung derselben nicht vorsichtig genug zu Werke gehen kann. Der Hauptzweck des Tilgungs- Fonds ist die Besreiung des Staats von den auf ihm lastenden Schulden; um die— sen Zweck zu erreichen, muß man aber dem Tilgungs— Fonds seine ganze Kraft lassen und ihn durch die Hintu— fuͤgung der zuruͤckgekauften Renten anwachsen lassen. Der zweite Zweck des Tilgungs-Fonds ist die Aufrechthaltung des Staats-Kredits; und man glaube ja nicht, daß die Wirkungen dieses Fonds sich erst in der Zukunft verspüren lassen; auch der Der Mintster fuͤhrte diesen Gedanken weiter aus, wobei er sich auf das Vertrauen stuͤtzte,
das die Heilighaltung des Tilgungs-Fonds dem Lande einfloͤße;
er bemuͤhte sich das Argument zu widerlegen, daß es laͤcherlich
sey, mit der einen Hand zu borgen und mit der andern wieder
zu bezahlen. Er habe, fuͤgte er hinzu, seine Ansicht über diese
wichtige Materie niemals geaͤndert, und wenn man ihn mit sich
selbst in Widerspruch bringen wolle, so konne es nur geschehen, indem man einzelne Sätze aus seinen fruuͤheren Reden heraus— reiße und ihnen dadurch einen andern Sinn gebe. Er stellte sodann den Satz auf, daß der Wucher, eben deshalb, weil er
die Rente hebe und halte, sein eigener ärgster Feind sey, in— dem .
allein mit
der Staats Herr
das Schwanken bringen konne.
Fonds ihm
Nuz⸗ Humann schloß
zen folgenden
Worten: „Was Sie hiernach fuͤr die Zukunft auch beschließen
moͤgen, meine Herren! so ersuchen wir Sie jedenfalls, fuͤr das laufende Jahr den Tilgungs-Fonds unangetastet zu lassen, und die Frage in der naͤchsten Session wieder zur Sprache zu brin— gen. Allein auch in dieser Sesston konnte sie nur dann auf eine fruchtbringende Weise geloͤst werden, wenn selbige bald nach dem Schlusse der jetzigen eröffnet warde. Wir rechnen dieserhalb auf Ihren Patriotiemus. Was uns betrifft, m. H., so sind wir fertig, und die Regierung ist jeden Augenblick be— reit, Ihnen die Finanz⸗-Gesetze pro 1834 vorzulegen.“ Nach einer Replik des Herrn Laffitte bestieg Heer Manguin die dednerblhne. „Es ist eine merkwürdige Erscheinung in der
Geschichte der Volker,“ begann derselbe, „daß sie sich so oft unuͤberlegter Weise zu Maßregeln verleiten lassen, die sie an
Die Berathungen uͤber den Gesetz-Entwurf wegen der Be⸗
den Abgrund des Verderbens fuͤhren. Ein neueres Beispiel der Art bietet uns England. Die Englische Regizcung glaubte mittelst des Tilgungs- Fonds eine beträchtliche Schuld eingehen zu duͤrfen; es läßt sich nicht leugnen, daß ansangs eine große finanzielle Wohlfahrt, die es England moglich machte, Frank— reich zu bekanipfen und zu besiegen, die nächste Folge davon war; im Laufe der Zeit ist aber diese Schuld auch dergestalt angewachsen, daß sie das Land leicht ins Verderben stůrzen könnte. Es fragt sich jetzt, ob wir das Beispiel Englands näch— ahmen wollen.“ Der Redner sprach sich hlernaͤchst sehr he= stimmt gegen das Anleihe / System aus und suchte durch Zahlen zu beweisen, daß die Anleihen Frankreichs steis unter sehn lästi⸗ gen Bedingungen gemacht worden seyen; namentlich tadelte ler das letzte Anlehen der 150 Millionen, bei welchem, äußerte er die Darleiher ungeheuere Vortheile gehabt haͤtten. Viel wohl feiler waͤre es gewesen, wenn man statt dessen den Tilgun e Fonds angegriffen hätte. Es sey lächerlich, daß man vor 6 solchen Maßregel eine so große Furcht hebe; die Rentiers ver— langten gar nicht die Zuruͤckzahlung ihres Kapitals und wären ganz zufrieden, wenn man ihnen ihr Geld nur regelmäßig ver⸗ zinse. Ganz ungegruͤndet sey die Besorgniß, daß man bei der en . des Tilgungs-Fonds keine Anleihen mehr warde machen können; es wuͤrden sich immer Darleiher finden, inso, fern die Regierung nur genau ihre Verpflichtungen erfülle, naͤmlich auf eine puͤnktliche Zinsen⸗Zahlung hielte. Nachdem noch Herr v. Mosbourg ganz in dem Sinne des Herrn Mau— uin gesprochen, und nach einigen Bemerkungen der Herren
astide d' Izard und Gareias, sollte zur Abstimmung uber