1833 / 72 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wolkenzug

Kammern, und Ihr Alle, Mexikaner, wisset, daß ein furchtbarer

Plan geschmiedet wurde, um die

er Herrschaft der Verfassung die dᷣffentlichen Angelegenheiten erdr= tern sollen. Mexikaner, ich bin im Begriff,

eidenschaft hervorgerufen, zu bestehen haben. Mir werden un⸗ versoͤhnliche Feinde zu bestegen seyn; aber da „Frieden und Ein⸗ tracht“ mein Wahlspruch ist, so verzweifle ich nicht daran, sie Alle besaͤnftigen zu koͤnnen.“

Aus Gugatimala wird gemeldet: „Das feste Schloß von

Omoa, welches von ungefähr 1200 Insurgenten besetzt war, ist

in die Gewalt des Generals Augustin Guzman gefallen, der den Oberbefehl uͤber die Nord-Armee fuͤhrt. Die unterlegene Partei war, allem Anschein nach, Spanien ergeben, und suchte

die Autorität des Königs Ferdinand wiederherzustellen Der

General Augustin Guzman hat 2 Spanische Fahnen, 2990 Flin—

ten, eine Menge Pistslen und 200 Säbel in dem Schloß vor-

gefunden. Dieses gluͤckliche Ereigniß giebt der Republik den

Frieden wieder, denn schon sind auch die Aufruͤhrer in dem aus

anderen Grunden von der Union abgefallenen Staate San Salvador, durch die vereinten Streitkraͤste von Guatimala,

Honduras und Nicaragua, geschlagen und zur verfassungsmaͤßi⸗

gen Ordnung zurückzukehren genoͤthigt worden.“

,,, .

Berlin, 11. März. In den Plenar-Sitzungen der Koͤhigl. Akademie der Wissenschaften sind in den Monaten Januar und Februar d. J. solgende Abhandlungen gelesen worden: .

Am 109. Januar: Herr C. Ritter, uͤber das historische Element in den geographischen Wissenschaften.

gen der Zend⸗-Sprache. Am 31. Januar: Herr Oltmanns, uͤber die geographische Lage von Tombuktu.

Am 7. Februar: Herr Encke, uͤber den Kometen von Pons,

Zte Abhandlung.

Am 14. Februar: Herr Dirksen, uͤber die Anwendung der Analysis auf die Rectification der Kurven, die Quadratur der Flächen und die Kubatur der Korper.

Am 21. Februar: Herr Poselger, uͤber Orts-Entfernun— gen auf dem Erd-⸗Sphaͤroid.

Am 28. Februar: Herr v. Raumer, Kaiser Karl V. und der Waffenstillstand von Nizza 1538.

Der Kreis -Physikus Dr. Thomas zu

Anarchie wieder zuruͤckzufuͤhren. Man will, indem man Abneigung unter den Patrioten naͤhrt, die Wahlen hemmen, die Regierung allein lassen und der Republik die

esetzgebenden Versammlungen rauben, die nach dem 1. April unter

die Praͤsidentschaft zu übernehmen; drei Monate lang erfuͤllte ich bereits die hohen

Functionen derselben. Shne Zweifel werde ich Angriffe, durch die I. h Pr. Engl. Ob. 3h.

A z . * ö lotti, Trauerspiel in 5 Abthenungen, von G. Am 17. Januar: Herr Bopp, uͤber die Zahlen⸗Benennun⸗ lotti, Tranersr hetiurgen, vo

als Anerkenntniß seiner Verdienste um die Schutzblattern⸗Im⸗ pfung, welchem Geschäfte er bereits seit einer Reihe von Jah⸗

ren in seinem Kreise ganz vorzuͤgliche Sorgfalt gewidmet hat, die silberne Impf⸗Medaille erhalten.

———

Kunst⸗ und Gewerbe -Verein in Königsberg in Pr.

Die dritte Ausstellung wird in diesem Fahre am 1. Mat erdsf⸗

net u föedern geneigt sind, werden gebeten, pie zur Ausstellung be—

stimmten Werke dem Herrn Rietz, Kastellan der Äkademie der Künste,ů

zu übergeben, so daß dieselben spätestens den 26. April hier eintref⸗ fen konnen. . j Königsberg, den 2. Marz 183353. Der Vorstand Stadtrath Degen. Professor Hagen. C. M. Friedmann.

Meteorologische Beobachtung. . Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger tz Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

833.

10. Marz.

Luftdruck. . 336. 3 Var. 335, s 9 Par 336, o har Queuwarme tz,» Y R. Luftwcrme 2, 9 R. 4 0,89 R. 1,352 R. sHlugwärme 1,29 R. Thaupunkt 3,79 R. 1,5 9 R. 3, R. Bodenwarme 2,9 0 R. Dunstsctig. 87 vCt. vCt. S3 pCt. ust unst. ,o Rh. Wetter. . . . truͤbe. truͤbe. . Niederschlag 0, o 12 Rh. mind.... N. ND. OND. ö sparsame Schneefloden.

Berichtigung. In den Neuesten Nachrichten zum ge— strigen Blatte der Staats-Zeitung lese man im Artikel Paris Zeile 22 statt „Marie Louise“: „Marie Karoline“.

Die geehrten Kuünstler in Berlin, welche unser Unternehmen

296

8er lẽ ; n er B 6 r s e.

Den 11. März 1833. Amtl. Fonds. und Geld- Cours Bettel. (Preuss. Cour)

Larabit, ] „der wichtigste hielt, indem ein in der Charte gegehenes Versprechen dadurch

I. Tri. Geld.]

St. Schuld- Sch. 4 96 952 ͤ 1

Grolshz Pos. do. 4 w Ostpr. Pfandhr. 4 991 . ä homm. Plandbr. 4 1095 3 92 Kur. u. Neum. do., 4

537 Sehlesiseche

Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Enz. Anl. 22.

Prim. Geh. d. Sꝛeh Kurm. Obl. m. i. C6. Neunm. Int. Schi. d. Berl. Stadl-Oblig. Königsb. do. . : Elbinger do. r Neue Danz, do., in Th. 353 3 Friedl riehsd? Ves tur. Hfandhr ; Discanto.

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A us wärtisg d n star darm.

Niederl. vöirkl. Sehunld 457 63 191. Rnss. (v. 1828) 989. (v. 18 Gesterr. 89 449. 53 do. 66 ii a in burg. 9.1

Gesterr. 53 Met. 933 43 do. 3. 101 Runs. Holl. (v. 1831) 9073. Preuss. Dän. Iz.

32 8 rp 5 nnn.

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Dienstag, 12. März. Im Schauspielhause: Emilia Ga—

E. Lessing. (Dlle. Hirschmann: Emilia, als Gastrolle. Mad. Crelinger wird in der Rolle der Gräfin Orsina wieder auftreten.)

Mittwoch, 13. Marz. Im Hpernhause: Aleidor, Zauber⸗ Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Sponiini.

Koͤnigstädtisches Theater.

Dienstag, 12. Maͤrz. Lorbeerbaum und Bettelstäh, oder: Drei Winter eines Deutschen Dichters, Schauspiel mit Gesang in 3 Akten, von K. v. Holtei; Mustk von Julius Rietz. Hier— auf: Bettelstab und Lorbeerbaum, oder: Zwanzig Jahre nach

dem Tode, Nachspiel in 1 Akt, von K. v. Holtes. (Hr. v. Hol—

tei, im ersten Stucke: Heinrich; im zweiten: den verruͤckten

zastrolle. Schlave hat, . ge le ,

Nene ste M achrichte Paris, 5. Marz. aus

bis zu Ende zu hoͤren.

möglichst bald zum Schlusse zu gelangen, worauf die Kammer die Berathung Über diesen Gegenstand unmittelbar nach der An⸗ nahme des Budgets des Handels-Ministeriums zu eroͤffnen be⸗ uͤber

den Gesetz⸗Entwurf wegen des Elementar-Unterrichts ab. Herr der dieses Gesetz fur eins der wichtigsten von allen

schloß. Einen zweiten Bericht stattete Herr Renouard

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erfüllt werden solle, verlangte, daß man sich mit demselben un—

mittelbar nach der Erledigung des obgedachten uͤber die Ausfuhr⸗

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Vor⸗ u. Nachm. abwechs. P zu besteigen .

. * 2 ö * W Angriffe, die der Red—

Prämien vom Zucker beschaͤftige. Einige Re ner sich, in Bezug auf das Unterri auf die Negie—⸗ rung erlaubte, veranlaßte Herrn rizot, di Nednerbühne ĩr um namentlich den Vorwurf zuruck daß das Ministerium fur den Elementar-ttnterricht bisher wenig gethan habe. Es sey, behauptete er, seit der

in dieser Beziehung mehr geschehen, als in de 1 jaͤhrigen Regierungs-Periode der vorigen Dynostie⸗ Nachdem sich noch über denselben Gegenstand sechs andere Redner hatten

37 254 * —— 9 et dk; 1. 1

D, re,, Gela. /

Der Graf Pozzo di Borgo wird heute

Herausgeber, Herrn Aubry Foucauld. R ö. ; Di s 8 5atte 59 9 Plaidoyer wurde die Fortsetzung der Debatte auf den sohge

Juli⸗Revolution r ganzen sunfzehn⸗

vernehmen lassen, wurde die Berathung uͤber diesen Gegensn bis nach der Annahme des ganzen Einnahme- und Ausgg

Budgets verlegt, so daß derselbe in der gegenwartigen Ses schwerlich noch zur Sprache kommen moͤchte. An der An Ordnung war darauf die Fortsetzung der Diskussion uͤber

Budget des Finanz-⸗Ministeriums, dessen Kapitel uͤber die Fu Verwaltung nicht das letzte war (wie solches im vorgestt Blatte der Staats-Zeitung irrthuüͤmlich gemeldet worden).

blieben naͤmlich noch folgende Kapitel im Ruͤckstande, die jetzt ohn gend eine erhebliche Debatte und mit Beseitigung aller Reduent Vorschlaͤge angenommen wurden: Zu wieder eintreiblichen] schuͤssen 506,00 Fr.; Kosten bei dem Verkaufe der Staats dungen 150,000 Fr.; fuͤr die Zoll-Verwaltung 23,1 93,69 j für die Verwaltung der indirekten Steuern 19,53 500) Fr. die Pulver-Fabrication 2,200,190 Fr.; fuͤr die Tabacks/j 2l, 8i3, 000 Fr.; fuͤr die Post-Verwaltung 5, 076,375 Fr. die Beföoͤrderung der amtlichen Korrespondenz mittelst der S, 992,245 Fr.; fuͤr die Befoͤrderung der Briefe auf dem fin Lande 4,965,900 Fr.; fuͤr die Lotterie 1821, 7909 Fr. Schlusse der Sitzulig gab nech das Kapitel über die Saling einer Debatte zwischen dem Finanz-⸗Minister und dem fen von Mosbourg Anlaß, die am folgenden Tage fortz werden sollte. ö Dei der zweiten Abstimmung des Wahl-Kollegium Rouen (S. oben den AÄArtikil Paris) hat der Kandidat Opposition, Herr Desjobert, den Sieg davon getragen; von Stimmen erhielt er 303, und Herr von Germiny 285 die gen 11 verblleben dein dritten Kandidaten. Der ministertelle Nouvelliste enthält in seinem neu Blatte einen halbamtlichen Artikel hinsichtlich der Einwit Frankreichs auf die Angelegenheiten im Orient. Nach! Bercheidigung des von dein Franzoͤsischen Geschaͤftsträgn Konstantinopel befolgten Verfahrens, heißt es am Schluss Auffatzes: „Im Uebrigen muß der neue Franzoͤsische Bo ter, Admiral Roussin, in diesem Augenblicke in Konstann eingetroffen seyn. Seine Gegenwart wird natuͤrlich unserern

plonnatie einen entschiedenern Charakter bei der Beendigum ser wichtigen Angelegenheit leihen, in welcher wir, wie sih selbst versteht, im vollkommensten Einverstaͤndnisse mit En handeln.“

Der diesseitige Gesandte in Bruͤssel, Graf von kn Mauhbourg, ist gestern hier eingetroffen. . Der Pair und General-Lieutenant Graf de la Rehotz

am 1sten d. M. hierselbst mit Tode abgegangen; er wine

stern auf dem oͤstlichen Kirchhofe zur Erde vestattet. Gruft hielten die General-Lieutenants Grafen Beckn id!

Ris Stand-Reden.

Gestern begannen vor dem hiesigen Assisenhofe die Kut, chen Verhandlungen in dem Prozesse der Gazette de Frine Anlaß eines in der Nummer dieses Blattes vom 16. v. J unter der Ueberschrift „Logik der Gazette“ enihth Artikels. Der General-Abvokat Partarieux / Lafosse behnn die Anklage, und Herr Berryer vertheidigte den verantwornh Nach einem zweistuͤn

Tag verschoben.

Auf der hiesigen Präfektur wurden gestern die eingeg nen Suhbmissionen fuͤr den Bau eines in der Hauptstadt richtenden Waaren-Entrepots eröffnet. Es waren deren , sich auf die nachstehenden 4 Terrains bezogen: die Schw Insel, Tivoli, die Place des Marais und das Vienmy/ M irre. Zwei derselben wurden sogleich beseitigt, da die S mittenten nicht zuvor die verlangte Caution von 1 Million gestellt hatten. Es fragt sich jetzt, ob und welchem der, bei andern Vorschlaͤge der Stadt-Rath den Vorzug geben wird.

„Heute sahldß „ros. Rente wr. unt. 16. ü. 65 lin 104. 80. 3proc. pr. pt. 78. 65. fin, our. 78. 80. in Nes r. compt. 91. 30. fin earn gl. 40. 5pr oc. Shan

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3899 Fyrer. ** Holl. Hproc. Gâl.

Redacteur Cottel.

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Gedruckt bei A. W. Hayn

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Allgemeine

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taants-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 13ti Marz

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1833.

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Ee. Maj staͤt der Koͤnig haben dem Hauptmann Freiherrn Sell, Gouverneur des Prinzen Friedrich von Mecklen— Schwerin Hoheit, den St. Johanniter-Orden zu verleihen

t. Des Koͤnigs Majestät haben den hisherigen Direktor des und Stadtgerichts zu Braunsberg, Fischer, zum Rath m Ober-Landesgerichte in Koͤnigsberg zu ernennen geruht. Des Königs Masestaͤt haben geruht, den Kammergerichts— or und Justiz-Kommissarius Buddee zum Nath bei dem Landesgericht zu Glogau zu ernennen.

Bekanntmachung.

Fwischen Dusseldorf und Muͤnster werden vom 14. April ab wöchentlich drei Personen Schnell⸗Posten bestehen Und zn Schnell, und Reit-Posten zwischen Muͤnster und Ham,

in genaue Verbindung treten, so

baß hierdurch nicht nur

wichentlich dreimalige Reise-Gelegenheit, sondern auch eine he ununterbrochene Brief⸗-Be förderung zwischen

Rhein- Previnzen und Muͤnster, Osnabrück, Bremen und bug erreicht wird.

zu dem Ende wird von gedachtem Termine an *) die Sch n ell Po st

Diseldorf abgehen: Montag, Donnerstag, Sonnabend 5 Uhr

Nachmittags (nach Ankunft der Schnell⸗

Posten aus Achen, Frankreich ꝛc.) wuͤnster cintreffen: Hi . . Morgens, gonabruͤck hremen Morgens, und amburg = Donnerstag, Sonntag, Dien stag fruͤh. Die am Montag, Mittwoch, Sonnabend 5 Uhr Nachmit— zus Hamburg abgehende Schnell-Post us Bremen weiner: Dienstag, Donnerstag, Sonntag 5 Uhr Nachmittags, Mittwoch, Freitag, Montag 9 Uhr Morgens, an denselben Tagen 5 Uhr 25 Minuten Abends, und Donnerstag, Sonnabend, Dienstag 10 Uhr Vormittags, l'chluß an die Schnell-⸗Post nach Ächen, Frankreich ꝛc. gu dieser, durch Conducteure begleiteten, Schnell⸗Post kom— schen Duͤsseldorf und Osnabruͤck durchlaufende Wagen wendung, welche im Innern Raum fuͤr 6 Personen uͤnd thib zwei Platze faͤr den mn. l

n Detref des Personen-Geldes und des Frei-Gepaͤcks . im Preußischen die bisherigen Bestimmungen unver—

in Osnabruͤck ein: WMuͤnster Dusseldorf⸗

Darsten steht diese Schnell-Post mit einer zu à Perso— eingerichteten Schnell ⸗Post nach und von Vesel in genauer

bindung.

b) Die Reit ⸗Post ten Duͤssldorf und Hamburg erhält von demselben Termine blzenden G 9 1. Sang: ing aus Dasseldorf: Sonntag, Dienstag, Mittwoch, Freltag Uhr Abends (nach Ankunft der Brief— Mosts [ee T* ö 4 24 . . Posten aus Achen, Frankreich ꝛc), nst in Muͤnster:

Dienstag, Freitag, Sonntag 9 Uhr an denselben Tagen 6 Uhr 5 Minuten

Mittwoch, Sonnabend, Montag 10 Uhr

hM auf eine verbesserte Kessel-Feuerung und e) auf einen Kochheerd, insofern diese als neu und eigenthuͤmlich aner— kannt worden sind, ohne Jemand zu behindern, die darin enthaltenen, bekannten Constrüctionen auszu fahren, guͤltig auf fuͤnf hintereinander folgende Jahre, vom Ausferti— gungstage an gerechnet, und für den ganzen Umfang der west— lichen Monarchie, ertheilt worden.

Abgereist: Der General-Major und Kommandant von Breslau, von Strantz, nach Breslau.

Zeitungs-⸗Nachrichten.

n n d. Fran ert ch. Paris, 5. Maͤrz. Die Königl. Famille wird, wie es heißt,

im April eine Reise nach dem Schlosse Eu unternehmen.

Der Abbé Tresillace, Groß-Vikar des Erzbischofs von Bor— deaux, ist vom Könige zum Bischofe von Montauban ernannt

worden.

Der Graf v. Rambutegn hatte vorgestern eine Privat— Audienz beim Könige; mehrere Blätter bezeichnen diesen Depu— tirten, der eines der einflußreichsten Mitglieder des Centrums ist, als Kandidgten zu dem Portefeuille des Grafen v. Argout, von dessen Austritte aus dein Kabinette die Rede seyn soll, oder wenigzstens als Mlibewerber un die Praͤsidenten-Würde in der Deprtirten Kammer fuͤr die nächste Session. Die Koeommission der Depütirten-Kammer für die Gesetz—⸗ Entwürfe wegen Ankaufs der Bibliotheken Cuviers und Cham— pollions, und wegen der ihren Wittwen, so wäie denen einiger andern Gelehrten zu ertheilenden Pensionen, besteht bis jetzt aus den Herren Remusat, Duchatel, Cornudet und Pairhans. In den Bureaus haben sich viele Stimmen gegen die Bewilligung von Pensionen an die Wittwen von Abel Remusat, Chezy und St. Martin ausgesprochen, und mehrere Bureaus sind der An— sicht, daß der Ankauf der Bibliotheken der beiden erstgenanuten Gelehrten ihren Wittwen hinreichenden Unterhalt verschaffe. Der Deputirte, Herr Mercier, hat eine Proposition auf das Bureau der Kammer niedergelegt, welcher zufolge das Rech- nungs⸗Jahr künftig mit dem April und Mai beginnen soll, um der Unregelmaͤßigkeit der provisorischen Kredite ein Ende zu machen. Mehrere Deputirte, z. B. die Herren Etienne, Du—

2 ! Conducteur und fuͤr den Postil⸗ In erforderlichen Fallen werden Bei-Chaisen

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung, wegen Verpachtung des Königl. Domainen-⸗ Amts Unislaw. Die Pachtstuͤcke des Domainen⸗-Amts Unislaw im Kulmer Kreise, und jwar: die Vorwerke Unislaw und Grzybno, bie Benutzung der Fischerei in den zur Amts⸗ pacht gehbrigen Sten und Gewaäͤssern, so wie die in Unislaw befindliche Propinarions-Anstalt, sollen Be⸗ hufs der Sicherstellung der aufgelaufenen Pachtreste far den Zeitraum vom 15. April 1833 bis zum 15. April 1835 mit dem vorhandenen Inventario und der bestellten Wintersaat, im Wege der Exekution an den Meisthietenden verpnchtet werden. Der Termin zur Lizitation ist auf den 26. März d. J., Vormittags 11 uhr, in dem Konferenj⸗Gehdude der unterzeichneten Königl. Regierung anberaumt. Die naͤheren Bedingungen der Verpachtang, so wie der General⸗-Pacht-Kontraet vom 24. April 1826 über das Domainen-Amt Unislaw, dessen Bestimmungen der gegenwartigen Verpachtung zum Grunde gelegt werden sollen, koͤnnen in unserer Domainen-Registratur und in dem landraͤthlichen Büreau ju Culm eingesehen werden. Diejenigen, welche auf dieses Geschaͤft einzugehen beabsichtigen, muͤssen in dem Lizitations -Termine eine Caution von „Zwei Tausend und Fuͤnfhundert Thalern“ in Staatsschuldscheinen oder Westpreußischen Pfandbriefen, mit den dazu gehörigen Coupons depo⸗ niren, und sich außerdem noch über den Besitz eines Vermögens von wenigsteng 6000 Thlr. so wie uͤber ihre persoͤnliche Qualifikation zur Uebernahme einer Königl. Domainen⸗Pachtung, naher ausweisen. Marien werder, den 2. Maͤrz 1833. Königl. Preuß. Regierung. Abtheilung für directe Steuern, Do mainen und Forsten.

e kannt mach

Iilgemei

schen Kreise belegene Domainen⸗Vorwerk Jaedersdorff einschließlich eines zu demselben gehoͤrigen Banerhofes soll im Wege der Lieitation an den Meistbietenden veraͤußert werden.

Dasselbe enthaͤlt an Hof- und Baustelle 4 Morg. 23 Ruth, an Acker 568 Morg. 7 URuath., an Gar— tenland 153 Ruth,, an Wßurthen 10 Morg. 1 (Ruth, an Wiesen 60 Morg. 126 IRuth., an Hürungen 99 Morg 160 IRuth., an Unland 19 Morg. 36 Ruth Es soll ferner dem Acquirenten auf unbestimmte Zeit die kleine Jagd auf den Vorwerksarundstücken und das Recht mit 200 Schaafen in der Koͤnial. Wildenbrucher— Forst zu huͤten, in Zeitpacht uͤberlassen werden. Von dem Vorwerke inel. Bauerhof sind außer der Grund⸗ steuer an Abgaben an die Geistlichen 22 Scheffel 2 Metzen Roggen und 4 Thlr. 22 sgr. 6 pf. baar zu entrichten .

Das Minimum des Kaufgeldes beträgt im Falle des reinen Kaufes 3203 Thlr. 3 sor. 4 pf. und im Falle des Vorbehalts eines unveraͤnderlichen Domai— nen⸗Zinses von 120 Thlr. die Summe von 1043 Thlr. 3 sar. 4 pf.

Die naͤheren Bedingungen sind in der Registratur der unterzeichneten Koͤnigl. Regierung und des Rent— Amtes Schwedt einzusehen und werden dieselben auch im Bietungs-Termin bekannt gemacht werden. Der Bietungs⸗-Termin ist auf ]

den 12. April d. J., Vormittags 9 Uhg⸗ festgesetzt und wird derselbe von dem Regierungs Rathe Triest im hiesigen Regierungs-Lokal abgehalten werden.

Stettin, den 21. Februar 1833.

, u g g. Abtheilung für die Verwaltung der diree— ten Steuern, Domainen und Forsten.

Koͤnigliche Justi-Canzlei zu Zelle.

Alle diesenigen, welche an bas von, dem Herrn Staats, und Cabinets⸗-Minister von Meding verkaufte, in der Amts-Voigtei Winsen an der Aller belegene

ner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

haben vermeinen, sind zu deren Anmeldung und Be— scheinigung in dem auf .

H , Rai d. J.. angesetzten Termine bei Strafe des Ausschlusses zu erscheinen verabladet.

Zelle, den 28. Februar 1833.

EC biet gal Ladung. . Nachdem Fie unterm 15. d. M. versuchte guͤtliche Uebereinkunft des Kaufmanns Wüstenfeldt daher mit seinen Creditoren mitlungen und daher der foͤrmliche Toncurs über des Ersteren Vermögen erkannt worden, so hat derselhe um Anbezielung eines nochmaligen Termins zum Versuch eines gärlichen Arrangements gebeten. Diesem Antrage gemäß wird dazu aberma— liger Termin auf ; .

Freitag, den 29. März d. J, Morgens 10 Uhr, angesetzt und werden die Creditoren des Kaufmanns Wüstenfeldt aufgefordert, sich alsdann

zer die neuen Zahlungsvorschlaͤge desselben vor un— terzeichnetem Gerichte bestimmt zu erklaͤren.

Es werden aber auf den Fall der wieder fehlschla⸗ genden Güte alle diejenigen, welche aus irgend (inem Rechtsgrunde Forderungen an den Kaufmann Wusten⸗ feldt zu haben glauben, peremtorisch geladen, solche bei Strafe des AÄusschlusses von dem gesammten jetzi— gen Vermügen desselben in obbemeldetem Termine vor unterzeichuetem Gerichte entweder in Person oder durch hinlaͤnglich Bevollmächtigte anzume den und ge⸗ hoͤrig zu begründen, auch zugleich einen Guͤterpfleger, woju einstweilen der Herr Confistorialseeret air Advokat Strack hierselbst bestellt worden a zu waͤhlen.

Erk. Bückt burg, 27. Februar 1833.

Bürgermeister und Rath daselbst. Berger.

——

Bekanntmachung der Lebensversicherungs— Gesellschaft zu Leipzig.

Das unterzeichnete Directorinm hat die Hauptrech⸗

nung fuͤr das zweite Rechnungsjahr vom 1. Januar

Montag, Mittwoch, Donnerstag, Sonn—⸗ abend 7. Morgens, J an denselben Tagen 1 Uhr 40 Minuten Nachmittage, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sonn⸗ tag 6! Uhr Morgens, Mittwoch, Freitag, Sonnabend, Mon— Oi Dien tag früh. . 9h ; a. enstag, Donnerstag und Freitag Abends aus Ham— wöhehende Korrespondenz us Vremen weiter; Montag, Mittwoch, Freitag, Sonn— not ; abend 5 Uhr Nachmittags,

nabruͤck ein: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, Sonntag 10 Uhr Morgens, an denselben Tagen 5 Uhr 5 Minuten ; ; Nachmittags, und Duͤsseldorf Müttwoch, Freltag, Sonntag, Montag gishtuß 361 9 Uhr Morgens, ; a,. Thir. 5 eng so eben Diese .. Posten nach Achen, Frankreich ꝛc. Janin, 2 vols. 1 Thlr. 26 ö ,. . Linden leticht! rungen werden hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ hantfurt a. M., den 5. März i833. Der General⸗Postmeister, Nagl err.

ist dieselbe von der, Seitens des Deputiüt; Raths der Stadt Leipzig, des Gesellschafti⸗Lust Osnabr ick: und des verpflichteten Revisor vorgenommene! . fung und Just fikation den Agenten zugeferligt a, und kann bei , in n n genommen wel Leipzig, am 6. Marz 1833. Ci inne on der Lebensversicherm fn, Der Abschluß liegt in Berlin zur Einsicht den Agenten

Bremen:

Hamburg:

Hum bert und Gaertun Bruͤderstraße Nr. )

am, - ea r re , --

m ö Literarische Anzeigen Paris ou le livre des cent 2

Den 109. Band der correcten und oplendiden ler Ausgabe à 25 sgr. Lucrèce Borgia br]

Hugo, ebenso, 2 sgr Les Ecorcheurs ier r

court 2 vols. 1 Thlr. 265 sgr. Contes nouver

Muͤnster

In wenigen Tagen i ;. y Luerèce Borgia. LTragédie en 5 2ctes pen, Hugo, 15 s8r. ; Vclin · Ruigebe 1 Thlr. (łta Pariser Ausgabe 7 Franes.) R Cas heiß 34 Beifa den diese Fast beispiellos ist der Beife ll, den J zefun den, glich wird es aufgeffhrt, und tu . näͤchsten Woche vom 18. bis 23. Maͤrz findet, dem 3 sarke Auflagen erschboft. Ferner: . 1 ilz⸗ 36 gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemäß, be, , , , , meine Zuruͤcklieserung aller entliehenen Bücher in die in 12mo. Velin. 6 25 Sgr. ö. ö BVibꝛothet statt. Es werden daher alle diejenigen, Gy eben ist ersthienen.! aao Bücher der Königlichen Bibliothek in Handen haben La révolution de Juillet 18 tchů auigefordei on . . = ) ain é. J] gr. nung ordert, dieselben an einem der genannten Tage, gin 6 captivit é de Mdme. , f von g bis 12 Uhr, zuruͤckzuliefern. Berry, par M. de Chateau zr iang g De ; w Repertoire du théätre fran *, 6 n Bastwirth August Aloys Schnorrenberg zu No 108. Toujours, du l'avenir d'un nter dem ö. Februar 1833 ein Patent.

khan 5 Schlesinger' sche Buch- und Muoi'

Koͤnigliche Bibliothek.

30 par Dᷣ

la duch esl

adelig freie und immatricnlirte Lehngut Feuerschüͤtzen⸗

B unn g. Das in der Herrschaft Schwedt im Greifenhagen⸗

bostel aus irgend einem Rechtsgrunde AÄnsprüͤche zu

bis 31. Dezember 1832 verfassungsmaͤßig abgelegt; es

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—— 4 . ö 6 3 . , mn mmm m,, n, , n, .

auf einen durch Zeichnung und Beschreibu 4 ; jn den No. 6r nen durch Zeichnung und Beschrelbung er— Berlin, unter den Linden auterten Heiz-Apparat fuͤr Zimmer in seinem gan⸗ zen Zusammenhange;

pont, Salverte, Mosbourg, Demargay und Berryer, wollen die— sen Antrag unterstuͤtzen.

Der gestern erwähnte Artikel des Nouvelliste soll zur Widerlegung eines in der Augsburger Allgemeinen Zeitung ge— standenen Schreibens aus Konstantinopel vom 5. Februar dienen, worin es unter Anberem hieß, daß, bei der gegenwaͤrti— gen Lage der Dinge im Orient, die Franzoͤsische Politik, im Wi— derspruche mit der Englischen, die mit Rußland gemeinschaftliche Sache machen wolle, sich ganz auf die Seite Mehmed Ali's hin— neige und in ihrer Parteilichkeit so weit gehe, daß sie sogar der Pforte drohe, die Franzoͤsische Fiotte gemeinschaftlich mit der Aegyptischen agiren zu lassen. „Ohne uns weiter“, sagt der Mouvelliste, „auf eine Wurdigung dieses seltsamen Korrespon— denz-Artikels einlessen zu wollen, wird es hinreichen, die Lage der Dinge unter ihrem wahren Gesichtspunkte darzustellen. Kaum hatten die neuen Erfolge Ibrahims in Anatolien das Er— scheinen seiner Armee an den Kuͤsten des Bosporus wahrschein— lich gemacht, als der Russische Gesandte den Beistand seines Hofes und namentlich den Vorschlag, die Russische Flotte aus dem Schwarzen Meere auslaufen zu lassen, einen Vorschlag, dem sich fruͤher schon die Repraäͤsentanten Frankreichs, Englands und Hesterreichs widersetzt hatten, wiederholen zu muͤssen glaubte. Der Franzoͤsische Geschäftsträger protestirte dagegen; ja er durfte sogar dem Divan mit der gaͤnzlichen Zuruͤckziehung Frankreichs dro⸗ hen, da die Pforte durch die Annahme des Anerbietens Ruß— lands gewissermaßen die guten Dienste der uͤbrigen drei Machte stillschweigend von der Hand gewiesen haben wurde. Brachte Ibrahims siegreicher Marsch die Residenz des Sultans wirklich in Gefahr, so gab es ein einfacheres Mittel, diese Gefahr abzu— wenden, wenn namlich ein Theil der Geschwader, welche die drei Maͤchte gegenwärtig im Mittellaͤndischen Meere halten, sich den Dardanellen näherte und den Sohn des Vice-Koöͤnigs hinderte, nach Konstantinopel uͤberzuschiffen. Die Gefahr war aber nicht so dringend, als man sie daestellte. Im Uebrigen muß mittler— weile der Admiral Roussin in Konstantinopel angelangt seyn, wo seine Gegenwart unserer Diplomatie natuͤrlich einen entschiedeneren Einfluß auf die Abmachung dieser wichtigen Angelegenheit leihen wird. Wir halten es fuͤr üben fluͤssig, hinzuzufuͤgen, daß wir dabei un vollkommensten Einverständniß mit England handeln.“

Folgendes ist der wesentliche Inhalt des Plaidoyers, welches Herr Berryer gestern vor dem hiesigen Assisenhofe zu Gunsten der Gazette de France hielt: „Meine Herren! Wenn die Ga— zette in dem gegenwärtig Ihnen vorliegenden Prozesse verur— theilt wird, so ist fortan der periodischen Presse jede Erörterung, auch die ruhigste und besonnenste, politischer Theorieen untersagt. Der inkriminirte Artikel enthaͤlt keine feindselige, die That—

eine klare, ruhige Analyse der Thatsachen und ihrer Folgen. Die Gazette wendet ihren Blick auf den gegenwartigen Zustand des Landes und giebt Mittel an, welche ihr fuͤr die Heilung der Uebel, an denen dasselbe noch leidet, angemessen erscheinen. Zu— nächst hat sie untersucht, welche Elemente in unserm politischen Zustande seit 1830 vorgewaltet haben, und aufgefunden, daß drei Prinzipien bei der Begruͤndung der jetzigen Ordnung der Dinge wirksam gewesen sind: das monarchische Prinzip, das Prinzip des

National⸗ Willens und das der Insurreetion.“ Herr Berryer ging

Der Kron-⸗A Anwalt ein Recht,

Gazette hofft von der vollstaͤndigen Anwendung des

sachen entstellende Betrachtung der jetzigen Verhaͤltnisse, sondern

nun auf die Juli⸗Revoluntan und auf die Sitzung der Kammern vom 7. August 1830 zuruck und suchte darzuthun, daß in der That jedes der drei von der Gazette angegebenen Prinzipien auf die Begrundung des jetzigen Zustandes Einfluß ausgeübt habe. „Die Gazette“, fuhr er fort, „hat also, indem sie an diese drei Prinzipien erinnerte, sich nur der Befugniß bedient, die jedem Publicisten zusteht; sie hat die geschichtlichen Thatsachen, die vor unseren Augen vorgegangen, analysirt. Die Gazette hat hinzugefügt, daß, weil drei Prinzipien den jetzigen Zustand begründet, auch die neue Verfassung Spuren dieses dreifachen Einflusses an sich tragen, und sie durfte dies um so mehr sagen, als diese Wahrheit von tausend Andern ausgesprochen worden ist. Wie kann man der Gazette einen Vorwurf daraus machen, daß sie eine von aller Welt, selbst von Mitgliedern der Kam— mer, ja sogar der Regierung, anerkannte Wahrheit hervorgeho— ben hat? Mehrere andere Publteisten sind noch weiter gegan— gen, als sie, ohne gerichtlich verfolgt worden zu seyn. Herr v. Cormenin z. B., ein Mitglied der Deputirten⸗Kammer, hat, indem er in der Juli-Revolution von 1830 das Prinzip von 1830 anerkannte, unter Anderem geaͤußert: „„Die Versassung ist null und nichtig, denn man hat die Nation nicht befragt; 219 von 430 Deputirten und 90 von 250 Pairs konnten die

Nation nicht repräsentiren; nan mußte sich an das Volk selbst

wenden. Die Charte hat das Prinzip der Volks-Souverainetaäͤt anerkannt; die erste Folge dieser Anerkennung hatte aber die An⸗ wendung dieses Prinzips seyn sollen.““ Dergleichen hat Herr v. Cormenin gesagt, und wir haben nicht gehoͤrt, daß er verfolgt worden. Die Gazette hat solche Dinge nicht gesagt, sondern nur erklärt, daß in der Verfassung ein Element der Volks⸗Sou⸗

verainetäͤt vorhanden sey, und daß dieses, im Konflikte mit ande⸗

ren entgegengesetzten Einfluͤssen, kaͤnftig eine Ursache von Unru— hen werden könnte, keinesweges aber hat sie die gegenwär— tige Ordnung der Dinge gewoltsam zu erschuͤttern versucht. Der Artikel der Gazerte ist die Arbeit eines Publicisten, nicht die eines Ruhestoͤrers. Während Herr von Corme— nin, von dem Prinzive der Volks-Souverainetät ausgehend, den ganzen gegenwaͤrtigen Zustand faͤr unguͤllig erklärte, traten Andere mit andern Argumenten hervor und sagten, es handle sich hier nicht um die Volks⸗Souverainetät, sondern um die Le⸗ gitimitaͤt, oder doch wenigstens um die Quasi-Legitimitaͤt. Dies ist eine Aeußerung des Herrn Guizot; nach ihm war es die Absicht der Deputirten von 1830, sich von dem alten Franzsͤsi— schen Gesetze so wenig als möglich zu entfernen, und ist der Herzog von Orleans gewählt worden, weil er der naͤchste am Throne, kurz, weil er ein Bourbon war. Ein Mitglied des ge⸗ genwaͤrtigen Kabinets hat also selbst das Prinzip der Quasi—⸗ Legitimität proklamirt und die Juli-Nevolution mit der Engli— schen von 16835 verglichen. Neben Herrn von Cormenin und Herrn Guizot tritt aber noch ein Dritter, Herr Dupin, auf und sagt: „„Ihr versteht Beide nichts von dem, was im August 1830 geschehen ist; es handelt sich hier weder um National⸗Soude⸗ rainetät, noch um Quasi⸗Legitimität, es ist vielmehr eine gewaltsame That vollbracht worden. Ich untersuche nicht, ob die Deputirten— Kammer vollzählig war, ob die Pairs-Kammer durch die Aus— schlieung von hundert ihrer Mitglieder nicht aufgeloͤst worden, sondern bleibe dabei stehen, daß eine dringende Nothwendigkeit vorhanden war; wir haben die Geburt des Herzogs von Or— leans und seine Verwandtschaft mit der Dynastie nicht beruͤck— sichtigt; er ist zum Könige ernannt worden, nicht weil, sondern obgleich er ein Bourbon war.““ Herr Dupin proklamirte also das Prinzip des Aufstandes. Indem ich an diese Aeußerungen erinnere, beschränke ich mich auf die Rolle eines Erzählers, und weiter hat die Gazette auch nichts gethan; sie hat drei Prinzi⸗ pien neben einander gestellt, zu denen sich Herr v. Cormenin und

ein Theil der Depulirten⸗Kammer, Herr Guizot und saͤmmtliche Mitglieder des Kabinets, und Herr Dupin, Praͤsident der De—

putirten⸗ Kammer, mit seinen zahlreichen Freunden bekennen. sagt, die gegenwärtige Regierung habe

sich zu schuͤgßen, und ich stimme darin im Allgemeinen vollkommen mit ihm uͤberein; er wird aber nicht behaupten wollen, man muͤsse die jetzige Ordnung der Dinge gegen das Prinzip, auf welchem sie selber beruht, beschüͤtzen. Der durch die Deputirten- Kammer ausge— sprochene Wille der Nation ist das anerkannte Prinzip der jetzi— gen Verfassung; es ware also eine Tyrannei, wenn man ein diesem Prinzipe zuwiderlaufendes Gesetz in Anwendung bringen wollte. Der Kron-Anwalt will nicht, daß man einen neuen, vollstaͤndigeren Ausdruck des Nattonal⸗Willens verlange, und auf diese Weise ist er es, der sich gegen die neue Verfassung auf— lehnt. Er hat von dem Ursprunge der neuen Regierung ge— sprochen und das alte Recht mit dem neuen verglichen; das Recht ist dasselbe, sagt er nur im Prinzipe ist eine kleine Ver— aͤnderung vorgegangen. Diese Veränderung ist aber gerade die Hauptsache. Unter der vorigen Dynastie war die erbliche Theon⸗ folge bas Prinzip der Verfassung; welches Prinzip ist jetzt das herrschende? Die Souverainetät des Volkes. Wenn man also an den Willen der Nation appellirt, so greift man in keiner— lei Weise die Rechte des Koͤnigs an, sondern beruft sich nur auf das jetzt geltende Prinzip, und eine solche Beru— fung ist eben so wenig strafbar, wie unter der Restauralion eine Berufung auf das Prinzip der erblichen Thronfolge. Die . Prinzip der Volks-Souverainetaäͤt ein Heilmittel fuͤr die Uebel, an , das Land leidet, und das Aufhören der Parteiungen; sie wuͤnscht die Veranderung des gegenwartigen Zustandes auf gesetzlichem parlamentarischem Wege und hat damit nichts Straffaͤlliges be⸗ gangen. Gewinnen die Ansichten der Gazette die Masjorität, so werden sie verwirklicht werden; ist dies nicht der Fall, so kann man glauben, sie habe sich geirrt; Niemand aber braucht des⸗ halb ins Gefängniß geworfen zu werden.“ Als Herr Berryer sich, um die Unschuld seines Klienten zu beweisen, anschickte, den inkriminirten, sehr langen Artikel der Gazette vorzulesen, erklärte der Praͤsident des Assisenhofes, daß er, das Plaidoyer dem Anscheine nach noch sehr lange dauern werde, die Fort,