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e n, der Verhandlungen bis zum naͤchsten Tage verschieben muͤsse.
Das Memorial bordelais, ein ministerielles Blatt, vom 1. März verlangt, daß man die Thore der Citadelle von Blaye allen Anhaͤngern der Legitimität oͤffne. Außer dem Tages zuvor nach Blaye abgegangenen Doktor Gintrac waren noch drei an— dete Aerzte aus Bordeaux nach der Citadelle gerufen worden.
Herr v. Brissac wird unverzuͤglich aus Blaye hier erwartet.
Der Courrier de l'Europe sagt: „Wir erhalten die traurigsten Nachrichten aus Bordeaux; die Herzogin von Berry soll, als sie ihre geheime Ehe im Moniteur bekannt gemacht ah, in einen beklagenswerthen, unbeschreiblichen Zustand verfal⸗ len seyn; beim Abgange des Couriers hatte sich das Geruͤcht verbreitet, daß wenig Hoffnung vorhanden sey, das Leben der Herzogin zu retten.“
Das General⸗-Conseil des Ackerbaus hat seinen Praͤsidenten, den Herzog Decazes, aufgefordert, eine Kommission zu ernennen,
elche Vorschläge fuͤr die Anfertigung einer guten Statistik Frankreichs mache. Zu den Mitgliedern dieser Kommission ge— hören die Herren von Lasteyrie, Buch, Mirbel, von Drée und Texier, Mitglieder des Instituts.
Herr Caussin de Perceval, Mitglied des Instituts, hat sei⸗ nen Abschied als Professor der Arabischen Sprache am College de France genommen.
Marschall Clauzel wird, dem Vernehmen nach, wieder das Ober-Kommando in Algier uͤbernehmen, da sich gegen die Ver— , . des General Savary zahlreiche Beschwerden erhoben haben. Aus Algier wird vom 17. Februar gemeldet: „Am 11ten d. M. wurden hier zwei Araber enthauptet, welche als Naͤdels⸗ fuͤhrer des Ausstandes in Belida angeklagt waren. Vorgestern würde ein Soldat von der Fremden-Legion, der im Dezember v. J. einen Beduinen beraubt hat, vom Kriegs-Gericht zum Tode verurtheilt.“
Großbritanien und Irland.
London, 5. Maͤrz. Der Geburtstag der Herzogin von Cumberland wurde vorigen Sonnabend zu Hastings gefeiert, wo Ihre Koͤnigliche Hoheit gegenwärtig wohnt. Abends gaben Ihre Koͤnigl. Hoheit ein Diner, zu welchem unter Anderen der Hänndversche Gesandte eingeladen war.
Der Graf Pozzo di Borgo war gestern den ganzen Tag mit Abschieds⸗Besuchen beschaͤftigt; gegen Mittag hatte der Graf eine lange Konferenz mit Lord Grey.
Die Zahl der dem Parlament in dieser Session eingereich— ten Bittschriften in Privat-Angelegenheiten beläuft sich bereits auf 172, davon beziehen sich 75 auf neue Straßen, 13 auf Ei— senbahnen, 6 auf Regulirungen in Bezug auf Kirch spiels⸗Arme und die ubrigen auf Kanaͤle, Wasserbauten, Markte und dergleichen.
Die Times aͤußert sich uͤber die Irlaͤndischen Angele— genheiten in folgender Weise; „Es kann nicht oft genug wie— erholt werden, daß die Minister, wenn sie ihren Freunden im Unterhause nur einen Zoll breit Boden lassen wollen, um bei der Unterstutzung der Bill zur Unterdruͤckung der Irlaͤndischen Unruhen darauf zu fußen, diesen Freunden vor allen Dingen bie Frage beantworten muͤssen, welche Abhuͤlfe sie fuͤr die Leiden des Irländischen Landmannes im Sinn haben. Der unmorali— sche Zustand von Irland hat durchaus nichts Wunderbares oder Gehrlmnißvolles an sich. Die Masse des Volks ist daselbst stets bedrückt worden, und gewisse Klassen wurden in den letzten Jah⸗ ren durch diesen Druck in ein solches Elend gestuͤrzt, wie sie es früher noch nie erduldet hatten. Die Gesetze werden daher in Irland nicht als ein Schutz, sondern als eine Verfolgung angesehen, und jede Verletzung derselben wird als ein offener Angriff gegen den gemeinsamen Feind betrachtet, als der Ausfall einer Garni⸗ son gegen eine feindliche Armee, als das einzige Mittel, sich zu richen und zu retten, das dem blokirten und bedrängten Volke übrig bleibt. Ein halb barbarisches und zerruͤttetes Land ist na⸗ tuͤtlich kein lockender Aufenthalt. Eine zähllose Menge von Ir— landischen Land⸗-Eigenthuͤmern hat sich daher aus dem Lande ent⸗ fernt; und diejenigen, welche auch in England Guͤter besitzen, ziehen es natuͤrlich vor, in dem eivilisirten Lande in hem Verhaͤltniß als Grundherren zu den Pächtern zu leben. Haͤufige oder gar bestaͤndige Trennung aber schmaͤ— sert oder vernichtet die Sympathie eines Edelmanns fuͤr seine Pächter, die ihn, wenn er nicht ganz herzlos ist, bewegen wärde, einen Theil seiner eigenen Vortheile fur deren Wohl— fahrt zu opfern. Der große Irlaͤndische Grundherr, der aus bein Lande abwesend ist, und nach seinem Beispiele dann auch der anwesende, sehen daher in ihren 500 Morgen Landes und deren Bewohnern nichts als die Werkzeuge und Mittel, um sich Geld zu verschaffen.“ 67)
Am vergangenen Sonnabend fand in der Kron- und Anker⸗ Taverne eine Versammlung der politischen National⸗Union statt, um die Wirkungen zu erortern, welche die dem Parlamente vorliegenden Zwangs⸗Maßregeln auf Irland hervorbringen durs— ten. Hert O Connell, der mit den lebhaftesten Beifalls⸗Ve⸗ zeigungen empfangen wurde, ließ sich bei dieser Gelegenheit fol— gendermaßen vernehmen: —
„Ihr koͤnnt mit sicherlich und zuverlaͤssig glauben, daß wenige Personen so viel gelitten haben, als ich in der vergangenen Woche. Nicht genug an der Betruͤbniß über den Empfang derer, welche ich für meine Freunde hielt, fuͤhlte ich auch zie Qualen und den Wahn⸗ finn der Sklaverei über mich kommen. Ich habe den kaltsinnigen Hohn manches falschen Freundes, und nur wenige herzliche Begruͤ⸗ Fungen erfahren, Wo ich auch meine Schritte hinwendete, trat mir kälte in den Weg. Ich habe gelitten, aber endlich wird mir ein Trost. Dieser üßerfuüͤllte Saal, diese ungeheure Versammlung mit shrer enthustastischen Aufnahme und ihrem herzlichen Beifall tröͤsten nich für die in der vergangenen Woche zmpfundenen Leiden. (Lau⸗ ter Beifall, Nun, wollen wir zu den Geschaͤften übergehen. Ich habe Mäuigkeiten für Euch! wahre, wahre, dffentliche und interessante Neuigkeitei. Die Whigs und Torigs haben sich verbůndet. (Lautes Gezisch.) Es ist keine Erfindung; sie haben sich verbuͤndet, und es giebt nicht länger zwei Parteien im Lande. Doch halt = ich irre mich — boch es giebt noch zwei Parteien. die Whigs und die Tories auf der einen, pas Volk auf der anderen Seite. (Beifall) Sie haben sich ver⸗ bündet; aber diefe unngtuͤrliche Verbindung, ist nicht daburch zu Stande gekommen, daß die Tories zu den Whigs uͤbergegangen sind. Ich glaubte, daß die Reform dies bewirken würde; um die Torn= Partei zu entthronen, kaͤmpfte ich für die Reform. Ich hegte keine ersönllche Fesndschäft gegen irgend Jemanden; ich würde bein Wort, keinen Hauch ver chwendet haben, um einen Peel oder einen BHelington aus dem Amte zu vertreiben. Ich kaͤmpfte fuͤr den Un⸗ tergang einer Faction, die schwer auf dem Wohlstand und auf der Frethelt des Landes lastete; ich kaͤmpfte fur die Vernichtung des sstokratischen Grundsatzes und fuͤr Feststellung der reinen Grund« satze der Demokratie, Beifall) Dafür kaͤmpfte ich. Und Ihr etwa nicht auch? (Ja, ia l“) Ich glaubte, daß die Reform die Tories zu Whigs machen wärde; äker man denke sich mein Erstgunen, als sch nicht allein die Whigs zu den Tories uͤbergehen, sondern sie in den Angriffen auf die Freiheit noch übertreffen sah. Nein, niemals e, arannki-der - Tories den Grausamkeiten der Bill gleich, *r em, mm,, /
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Erwägung ziehen will.
welche ich hier in der Hand halte. Wann machten die Tories je⸗ mals den Versuͤch, die Geschwornen⸗ Gerichte zu suspendiren? („Niemals niemals!“ ). Ich soll meine Ansichten uͤber die muth—⸗ maßlichen . der Bill aussprechen; ich bin kein Prophet; ich kann falsche Vermuthungen aufstellen; aber meine Gedanken will ich mittheilen, welche Gefahr auch, daraus fuͤr mich entstehen möge. Sie moͤgen, und wahrscheinlich werden sie mich in ihre Gefaͤngnisse . Immerhin. Das schweigende Maͤrtirerthum einer solchen Gefangenschaft wurde mit Posaunentbnen zum Volke sprechen, und wurde die Todten-Uhr fuͤr diejenigen seyn, welche es wagen sollten, Hand an mich zu legen. Beifall) w sich erinnern, daß ich in meinem Vaterlande nicht fuͤr ein sektire— risches nebergewicht, sondern fuͤr den Grundsatz der Gewissens= Freiheit gefochten habe. Als Beweis dafuͤr bemerke ich nur, daß diese meine rechte Hand die kraͤftigsten und am , unter⸗ zeichneten Bittschriften der protestantischen Dissenters entworfen hat. In der Reform-Schlacht habe ich die Minister nicht allein in der St. Stephans-Kapelle, sondern noch weit wirksamer bei Euch, in Euren öffentlichen Versammlungen unterstuͤtzt. Ich un⸗ terstutzte sie, weil ich fuͤrchtete, daß man sie aus dem Amte verdraͤngen wuͤrde. (Eine Stimme: „Schade, daß es nicht
geschah.“) Damals würde es allerdings Schade gewesen seyn; aber
fetzt freillch nicht; Ihr mögt sie sturzen, so bald es Euch gefaͤllt, und je fruͤher, je besser. (Gelaͤchter nd Beifall.) Damals waren sie uͤber meinen Beistand fehr erfreut; mit Vergnügen sahen sie meine Anstrengungen, das Land zu Gunsten der Reform aufzuregen. Ich unterstuͤtzte sie damals, wie gesagt, weil ich hoffte, daß wir durch ihre gemäßigte Reforin-⸗Maßregel endlich zu etwas Besserem gelangen wurden. Sind aber unsere Erwartungen in Erfüllung gegangen? Wir sind in die Lage des Maeheath in der Bettler⸗ Oper versetzt worden, der in Ketten aufs Theater gefuͤhrt wird und nach der Pfeife tanzen muß. Das Volk mag jetzt in seinen Ketten tanzen, Die Reform⸗Bill ist eine Null, so lange nicht allgemeines Stimmrecht eingeführt, und so lange nicht die Freiheit der Wahlen durch die Kugel⸗-Abstimmung geschuͤtzt wird. (Beifall Die Verkuͤndung die⸗ ser Wahrheiten hat mir die Whigs und Tories zu Feinden gemacht. Beide Parteien haben sich gegen mich und mein Vaterland verei⸗ nigt, ünd beide Parteien wollen sich von dem Blute des Volkes nähren. Kennt Ihr auch die ganze Beschaffenheit der so oft bespro⸗ chenen Bill? Erst nimint sie die Wohlthat der Habeas Corpus⸗ Akte hinweg; und dann bestimmt sie, daß jedes menschliche Wesen in Irland eingekerkert werden kann, nicht etwa wegen eines uͤher⸗ wiesenen Verbrechens, sondern nur weil es Jemandem so gefaͤllt. Dies ist die erste Maßregel Eurer patriotischen Repraͤsentanten; dies ist Lords Greys Gesetz. Und doch hatte Lord Grey nicht eine Woche im Amte bleiben konnen, wenn er nicht die Neform⸗ Bill eingebracht haͤtte. Deshalb allein erhielt ihn das Volk im Amte. Zu der Zeit, als er die Zuͤgel der Regterung uͤbernahm, hat⸗ ten die Tories Alles zu ihren Gunsten; mit Hulfe der politischen Unionen wendete sich das Blatt. Wenn Lord Grey nicht die Re⸗ form -Bill eingebracht haͤtte, so wuͤrde sein Schwager jetzt nicht Bischof von Derry, und seine Verwandte wurden nicht im Besitz der schbnen Stellen seyn, in denen sie so viel von den oͤffentlichen Geldern verzehren. So helfe mir der Himmel — denn ich will nicht schwoͤren — als ich innig uͤberzeugt bin, daß die Whigs jetzt das Durchgehen der Reform - Bill bedauern. Ich wuͤnsche das Volk gegen jene verhaßten Zwangs-Maß⸗ regeln aufzuregen; und ich bin uͤberzeugt, daß es die Factionen besiegen wird, fo eng sie auch verbunden seyn inbgen. Ich wuͤnsche keine andere Revolutlon, als eine solche, die ohne Blutvergießen be⸗ werkstelligt werden kann. England hatte eine Revolution, in wel⸗ cher Blut vergossen, der despotische Stuart vom Throne gestoßen, und auf das Schaffott gefuͤhrt wurde. Darin ging man, meiner Ansicht nach, zu weit; Verbannung wurde eine hinreichende Strafe gewesen seyn. Die Bill ist nicht allein fuͤr mein Va—⸗ terland, sie ist auch fuͤr England gefährlich. So mogen sich denn England und Irland in ciner Sache begegnen, fest an einander halten, und ihre Repraͤsentanten zum Widerstand aufmuntern. Was auch das Schicksal meines Vaterlandes seyn moge, so wird doch mein eifrigstes Bestreben dahin gerichtet seyn, der geringsten Eurer Beschwerden abzuhelfen. Ich wuͤnsche haͤus⸗ lichen Wohlstand und haͤusliches Gluͤck; aber ich hasse Despotismus, von welcher Seite er auch kommen moͤge; und jeder Tyrann ist mein Feind. Mit diesen Gefühlen in nieiner Brust — mit diesem Haß gegen unterdrückung — mit dieser Liebe fuͤr die Freiheit — flehe ich nur, daß mich nicht weibische Schwäche anwandeln, daß ich nicht weinen moͤge, wenn ich sehe, wie sie mein Vaterland in Fesseln schmieden.“ (Stuͤrmischer und lange anhaltender Beifall.)
Der Atlas sagt: „Fuͤr eine Natiosal-Gallerie ist im vo— rigen Jahre die ärmliche Summe von 50,060 Pfund bewilligt worden. Ist das Publikum so blind, daß es nicht die Noth⸗ wendigkeit weit bedeutenderer Bewilligungen zu diesem Zweck einsieht? Kann es sich nicht denken, daß eine National-Galle— rie, die nicht mehr als 50,000 Pfund kostete, — eine Summe, die ein Privatmann auf den Bau eines Wehnhauses verwen— det — dem Land zum Schimpf gereichen muͤßte? Wenn man nicht mehr eruͤbrigen kann, so ware es viel besser, zu warten, bis das Land so viel aufbringen kann, als noöͤthig ist, um ein Gebaͤude zu errichten, das der Nation . Ehre gereicht.“
In mehreren Gegenden von Wiltshire haben die Menschen⸗ pocken große Verwuͤstüngen angerichtet, was man hauptsaͤchlich dem Hängen an alten Vorurtheilen zuschreibt, wodurch die Im— pfung unter den niedern Volksklassen sehr erschwert wird.
In Bezug auf die von der Vrasilianischen Regierung beabsschtigte Reform in dem Muͤnz-System heißt es im Courier: „Unserer Meinung nach, hat die Regentschast sehr weise daran gethan, daß sie diesen Gegenstand in gehörige Was die Muͤnz-A1 ngelegenheit betrisst, so konnen wir in England aus Erfahrung daruͤber sprechen. Möge die Regentschaft versichert seyn, daß in den jetzigen Zeiten bei einem so ausgedehnten Handel und bei so kuͤnstlichen Mit— teln des Austausches, das Medium des Verkehrs die Angel ist, um welche sich das Wohl eines Staates dreht. Es giebt jetzt ein maͤchtigeres Ding, als Regierungen, Armeen und Parla— mente, und das ist der Einfluß des zirkulirenden Verkehrmittels. Das Gedeihen des Staatskörpers hangt davon ab, ob der Reich— thum der Nation durch alle Verzweigungen des Gemeinwesens ungehemmt zu zirkuliren vermag. Das Verkehrmittel ist das Herzblut der Nation; man heimme seinen Umlauf, und man wird augenblicklich jene gesellschaftlichen Lähmungen hervorbrin— gen, an denen England noch immer leidet.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 7. Maͤrz. Die Verstaͤrkungen an der Landseite der am Ufer der Schelze gelegenen Festungen und Forts werden mit dem größten Eifer fortgesetzt. Dem Verneh⸗ men nach wird auch Seelaͤndisch-Flandern durch ein neues Trup— pen⸗Corps verstaͤrkt werden. Das Dampfboot „Surinam“, wel—⸗ ches jetzt auf der Rhede von Bliessingen liegt, ist dazu bestimmt, die von Sr. Masjestät ernannte neue Gesandischaft nach London hinuͤber zu fahren, wahrend die Korvette „Pollux“ die Position auf der Schelde einnehmen soll. .
Die Belgier scheinen sich ebenfalls an der Flandrischen Gränze sehr zu verstaͤrken und in Vertheidigungs-Fustand zu setzen, was fast so aussieht, als besorgten sie doͤot einen Angriff von unserer Seite. Unter ihren Truppen sindet ubrigens immer noch eine
starke Desertion statt; die diesseirts ankommenden Ueberlaͤufer wer⸗
den dem Corps des Obersten Cleerens einverleibt.
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Das Volk wird
Das Handels bad theilt einen Schifffahrts, und hn Traktat mit, den die Schweiz mit der Republik Mexh geschlossen hat, und fuͤgt hinzu, daß, nachdem bereits ein e fahrts⸗Vertrag 3 , England und der freien Stadt furt bestaͤnde, Riemand daruber verwundert seyn dürfe, nunmehr auch die Flagge von Uri nicht bloß auf den beschtj Fluͤßchen und Land⸗-Seen der Schweiz, sondern auch! Nordsee und im Mexikanischen Meerbusen wehen wolle.
Belg len.
Bruͤssel, 7. März. Die Repräsentanten⸗Kan hat heute eine Sitzung im geheimen Comité gehalten, un ihr eigenes Budget zu berathschlagen.
Die Koͤnigin der Franzosen wird während ihres Aufen in Belgien Antwerpen besuchen.
In der Union liest man: „Aus London wird ung det, daß Lord Grey fest entschlossen ist, sich lieber zuruͤckzu als die Belgisch⸗Holländischen Angelegenheiten nicht schleun beendigen. Wenn Belgien zur Unthaͤtigkeit verurtheilth sollte, so waͤre es sehr zu wuͤnschen, daß die beiden Maͤchh Zwangs-Maßregeln nur zur See anwendeten. Ein neun marsch der Franzoͤsischen Armee in Belgien wuͤrde uns 4 traurigste Mittel erscheinen. Das Ministertum darf ung ner Bedingung darein willigen.“
Aus Cambrai wird gemeldet, daß der General⸗Lñymnn St. Cyr Nugues, Chef des Generalstabes der Nord⸗Armh, neuem die Wohnung habe miethen lassen, welche er ha fruͤheren Einmarsch der Franzosen inne gehabt haͤtte.
Durch eine Königl. Verordnung vom 5ten d. M. Belagerungs-Zustand in der Stadt Gent aufgehoben won
Polen.
Warschau, 8. Marz. Der Statthalter des Koͤnsgn Fuͤrst Paskewirsch von Warschau, ist vorgestern von hin St. Petersburg abgereist und hat dem Kriegs-Gouvernen, neral Witt, einstweilen den Ober-Befehl uͤber die Arm die Verwaltung des Koͤnigreichs Polen uͤbertragen.
Der Administrations-⸗Rath des Koͤnigreichs hat den rath und Präsident der Polnischen Bank, Joseph Lubm zum Präsidenten des Ober-Inspections-Raths der wohhhsh Institute in Polen ernannt.
Deutschland.
Kassel, 9. März. Nachdem die Mitglieder da Ch Versammlung auf den Sten Morgens eingeladen worden st Kurfuͤrstlichen Palais zur Eroͤffnüng des Landtages zu ng meln, und die Mitglieder sich im Versammlungs⸗Saalt ein den hatten, wurden sie vom Ober-Ceremonienmeister i Thron⸗-Saal eingefuhrt, woselbst Se. Hoh. der Kurpringh gent, auf dem Throne sitzend und umgeben von den Min Ministerial-⸗Vorstaͤnden, Raͤthen und Referenten, den Lan Kommissarien, der Adjutantur, dem Hofstaate ꝛc. nachst Rede hielt:
„Meine Herren Stände!“
„Ich habe Sie um Mich versammelt, damit unter Ihte fassungsmaͤßigen Mitwirkung zunaͤchst die der letzten Stande— sammlung zur Bearbeitung uͤbergebenen Angelegenheiten zu gedeihlichen Ziele gefuͤhrt werden moͤgen. — Daß dit Au welche dem ersten Landtage durch den juͤngsten Landtags- gestellt worden, nicht durchgaͤngig gelͤst werden köͤnnc, zan beh. dete Anerkennung gefunden; und schon im Laufe diests Jahres n verfassungsmaͤßig eine zweite Zusanimenkunft der Staͤnde stetthh Ich kann aus diesen Ruͤcksichten zuversichtlich auf Ihrt Be mung rechnen, wenn Ich Ihre Thaͤtigkeit vorzugsweise auf di! friedigung dringender Beduͤrfnisse des Landes lenke, — alle an Gegenstände, die jetzt von geringerer Wichtigkeit sind, dem fi den Landtage vorbehaltend. — erf wdr n Gesetzen, durch n theils allgemeine Interessen geordnet und gesichert, theils besoh Zustaͤnde verbessert oder besondere Beschwerden abgestellt ng sollen, sieht eine allgemeine Erwartung entgegen. Diese Meinen geliebten Ünterthanen unverzuͤglich zu Theil n zu lassen, ist Mein landesvaͤterlicher Wille, und Ich h auf Ihre sich hiermit vereinende Bemühungen, um z Erfolg bald herbeizuführen. — Alz nicht minder dth stellen sich Ihnen diejenigen Geschaͤfte dar, welche cu Regelung des unter den schwierigsten Verhaͤltnissen bisher g ten Staats-Haushaltes — dieser Grundlage eines geordneten 6 der Staats⸗Verwaltung — Bezug haben; und gat hierbei jede liche Ersparniß Meinen Absichten entspricht, habe Ich dur noch im verflossenen Jahre von Mir getroffenen Einrichtung Armee⸗Corps bethaͤtigt. Sie werden a4 aufgefordert fuͤhlc Vollendung der von der letzten Stände Versammlung hinst des Staats-Grund⸗Etats begonnenen Arbeiten Ihre angelege Sorge zu widmen. — Der aufrichtige Wunsch, das wahre ö Meiner geliebten Unterthanen auf eine dauerhafte Weise nach ten zu befördern, so wie das ernste Bestreben, die Vorschristh serer Landes -Verfassung und die Verpflichtungen gegen den schen Bund gewissenhaft zu erfuͤllen, werden stets die Schritte ner Regierung leiten; von gleichen Gesinnungen sind auch Meine Herren, beseelt, und so darf Ich denn hoffen, unter den stande Gottes bald ein, allen billigen Erwartungen entsprech Ergebnsß dieses Landtags Meinem Volke verkündigen zu köm Ich erkläre Ihre Versammlung fuͤr erdffnet und lade Sie ein mehr den verfassungsmaͤßigen Eid abzulegen.“ .
Es warb hierauf zur Vereidigung der Stäͤnde⸗Mitglittt schritten. Sie traten Jeder einzeln vor, legten das Geloh die Hand Sr. Hohest des Kuͤrprinz Mitregenten ab, t dasselbe vor dem Throne stehend empfing, und sprachen hit ebenfalls Jeder einzeln, den von dem Finanz-⸗Minister von ihnen vorJesagten Eid: „Ich gelobe, die Staats-VPerfassun lig zu halten und in der Staͤnde⸗Versammlung das unzen lich' Wohl des Landesfuͤrsten und des Vaterlandes, ohne! Rucksichten, nach meiner eigenen Ueberzeugung bei meinen trägen und Abstimmungen zu beachten. So wahr mit helfe!“ Nach beendigter Eidesleistung und nachdem St. der Kurprinz und Mitregent sich die einzelnen Mitgliede Staͤnde⸗Versammlung von dem Praͤsidenten derselben ve lassen und sich einige Zeit mit ihnen unterhalten, ward di zung aufgehoben.
Nachmittags versammelten Se. Hoheit der Kurt Mitregent den Praͤsidenten, Vice Präsidenten und in Mitglitder der Stände an Höchstihrer Tafel, wozu auch nister, das diplomatische Eorhs, die oberen Milttair⸗/ und Behoͤrden ꝛc. eingeladen zu seyn die Ehre hatten.
Oesterreäich. st e e i ch he
Die Debatten der Franz? sschen Deputirten⸗Kamme 9 Budget der auswärtigen Angelegenheiten veranlassen den h reichifchen Beobachter zu nachstehenden Bemt; ; Ein Beispiel von Unkenntniß der offenkundigsten Thatsacht man sie von einem parlamentarischen Redner nicht erwarten liefert General Lafayette, welcher den Minister der n. Angelegenheiten mit feierlichem Ernste auffordert, ihm
oder Nein die Frage kategorisch auf sein Ehrenwort ju
, me.
—
ob es denn wahr sey, daß die Traktate von 18146 und
hen besondern Artikel enthalten, welcher die Wiederher—
einen
der new es, wie natuͤrlich, auf den Inhalt des Traktats, der
den Druck öffentlich bekannt gemacht worden sey. Der des Haupt-Traktats vom 20. November 1815, der sich uf bezieht, lautet wie folgt: „Art. Z8. Ja Betracht, daß ztungswerke von Huͤningen zu allen Zeiten ein Gegenstand hesorgniß fuͤr die Stadt Basel gewesen sind, haben die Ho— mrrahtrenden Machte, um der Schweizerischen Eidgenossenschaft neuen Beweis Ihres Wohlwollens und Ihrer Sorgfalt zu sich dahin vereinigt, daß die Festungswerke von Huͤningen ge— werden; und die Franzoͤsische Regierung verpflichtet sich chen dem Grunde, sie zu keiner Zeit wieder herzustellen, auf eine Entfernung von weniger als 3 Meilen von der t Basel keine neuen Befestigungen anlegen zu lassen.“ achtet dieses klaren Wortlauts der Traktate lesen wir im os vom folgenden Tage: „Herr von Lafayette hatte an Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten die Frage gestellt, ankreich die Festungswerke von Hüningen wieder herstellen Die Frage war kategorisch. Die Antwort, wenn wir verstanden haben, laßt nicht den mindesten Zweisel über nterwuͤrfigkeit übrig, womit unsere Diplomatie die Besehle Rordischen Maͤchte hinnimmt. Wenn sich die heilige Allianz Recht anmaßt, auf unserm Gebiete die Polizei zu handha— so muß sie von unserer Seite auf gleiche Forderungen ge— seyn. Wir fragen, warum dem Deutschen Bunde erlaubt n sollte, elne neue Bundesfestung am Rhein zu hauen, end uns verboten wird, die Festungswerke von Huͤningen ir herzustellen?“ — Die Antwort ergiebt sich von selbst dem Art. 3 des Traktats von 1815, dessen Inhalt indessen General Lafayette und der Temps vergessen zu haben
gen.“
Vien, 3. Maͤrz. (Allgemeine Zeitung.) Der Grie— ze Patriarch von Jerusalem, Herr Arhanasius, ließ vor meh— Molhaten durch seinen hierher geschickten Archidiakonus Naj. dem Kaiser eine Bittschrist uͤberreichen, worin der— mannigfachen, das Grab Jesu Christi betroffenen miß— n Instaͤnde, wodurch die Kirche zu Jerusalem in eine uͤber— Schuldenlast gerathen ist, schildert, und um Erlaubniß bei den in den K. K. Oesterreichischen Staaten wohnen— Hriechischen Glaubens-Verwandten eine Kollekte zur Be— lung der nothwendigsten Bebuͤrfnisse und Erleichterung der nsbenlast des heiligen Grabes zu veranstalten. Se. Maj. Faiser haben diese Bittschrift des Patriarchen huldreich auf⸗— men und die Bitte desselben gewährt; wonach nun unter priesterlicher Leitung und auf Dikasterial⸗Wege zur Sicher⸗ ng der eingehenden Beitrage, zum Besten des Klosters und orthodoxen Griechischen Kirche zum heiligen Grabe, diese fie veranstaltet wird. — Die Ungluͤcksfälle, wovon hier die ist, sind wohl noch in Jedermanns Andenken, weshalb ich andeutend derselben erwähne. Die erste Veranlassung war Griechische Insurrection, seit deren Ausbruch das Kloster heiligen Grabe oͤfters fuͤr ein den Tuͤrken unguͤnstiges Er⸗ ß, durch Beraubungen, Erpressungen und Mlßhandlungen Art, von zuͤgellosen Tuͤrkischen Haufen veruͤbt, büßen mußte. darf also wohl von Herzen der eingeleiteten Kollekte, inso— se bestimmt ist, unschuldig Leidenden Huͤlfe zu bringen, den Fortgang wuͤnschen.
Italien.
Jom, 28. Febr. Se. Heiligkeit haben dem Kardinal Odes— gi jum Vice⸗Kanzler der Kirche ernannt.
Der hiesige beruͤhmte Maler Baron Camuccini hat vom e der Franzosen den Orden der Ehren-Legion erhalten.
Portugal.
die Lissaboner Zeitung vom 16. Februar enthaͤlt den n Miguels, sofort 5960 Mann fuͤr die Linien⸗Truppen eben.
Türkei.
Konstantinopel, 11. Febr. (Allgemeine Zeitung.) man gleich laͤngere Zeit hier der Meinung war, Ibrahim scha werde in Folge der eifrigen Bemühungen der hiesigen hraͤsentanten der sremden Maͤchte nicht weiter gegen die ptstadt vorruͤcken, oder auch durch die strenge Jahreszeit bie in der Schlacht bei Konieh erlittenen Verluste zu Waffenruhe gezwungen seyn, so wurde dennech die Groß— liche Regierung sowohl, als das Publikum durch die plötzlich gelaufene Nachricht in Schrecken versetzt, daß er am 20. Jan. Konieh aufgebrochen und im Vorrücken uͤber Ak-⸗Schehr nach ahia begriffen sey. Die Besorgntsse waren jedoch nicht von zer Dauer, indem Ibrahim bald nach seiner Ankunft in Kiu— von Seiten seines Vaters den Befehl erhielt, die Feinbse—⸗ ten gegen die Pforte einzustellen und seinen Marsch nicht irg sctzn, Diese 6 fe machte er sogleich der Pforte unt. Am 7. Febr. kehrte der Kaiserl. Russische General, Hr. Murawieff, welcher am 4. Jan. von hier auf einer Fregatte g Aerandrien abgegangen war, hierher zuruck und brachte hanhigende Nachricht, daß die von Seiten des Russischen so⸗ Ia des Oesterreichischen Hofes in Alexandria gemachten Vor— ungen, und die an Mehmed Ali gerichtete Aufforderung, sanem rechtmäßigen Souverain zu unterwerfen und zur ziihung des Streites mit der Pforte in friedliche Unker— düngen zu treten, den erwuͤnschten Erfolg gehabt, und Meh— „ dermocht hatten, alsbald zur Einstellung der Feindselig⸗ inen Courier an seinen Sohn abzufertigen. Mehmed k versichert, daß er der Ankunft des Pforten-Abgesand— il Rifaat Pascha entgegensehe, und bereit sey, ihn mit h hm gebuͤhrenden Auszeichnung zu empfangen. Somit ist grun dete Hoffnung vorhanden, die mit dem Wohle des . en Reiches so eng verknuͤpfte Aegyptische Frage auf eine eme Art bald gelöoͤst zu sehen, welche Ansicht auf die äetung der Hauptstadt uberhaupt, namentlich aber auf den delsstand, der durch die neuern Ereignisse ganz besonders litt, ö i gewirkt hat. Die oͤffentliche Ordnung war indessen E gig b üic gestoͤrt worden, und der Sultan besuchte die 1 . über, wie im verflossenen Jahre, beinahe täglich die 3. en Markte und Spaziergaͤnge in Begleitung weniger en von seinem Hosstaate. — Am 5. d. beging der Groß—
. tz der Hälfte des Ramazans stattfindende Fest des [und Hherif in der Moschee von Sultan Achmed und begab n. Ende feierlich aus seinem Palaste von Tschiragan ö von Konstantinopel, wo Se. Hoheit von dem ver—
m dn nisterium erwartet wurde. Der bisherige Scheichuͤ— khan aberste Mufti, welcher Alters halber der ebenerwähn⸗ dan, ö nicht beiwohnen konnte, ist seiner Wurde enthoben ne Stelle Mekklzade Assim Effendi ernannt worden,
Festungswerke von Huͤningen verbiete? — Der Mi⸗
der schon ehemals dieses Amt bekleidet hat. Der General der Großherrlichen Garde, Tethi Achmed Pascha, ist vor einiger Zeit nach Klein⸗Asien abgereist, um die zerstreuten Ueberreste der Tuͤrkischen Armee zu sammeln und nach Konstantinopel zurück— zufuͤhren. Man sieht daher nun taͤglich Abtheilungen regulagirer und irregulairer Truppen hieher zuruͤckkommen. — Die Pest— Seuche hat seit einiger Zeit in Pera und Galata ganz aufgehoͤrt; in Konstantinopel und einigen Dörfern des Kanals ereignen sich aber immer noch einzelne Falle.
nl gn d.
. Berlin, 12. März. Den neuesten Nachrichten aus Kö— nigsberg i. Pr. zufolge, ist am Sten d. M. die Grippe da—⸗ selbst ausgebrochen. Mehrere Personen waren bereits daran erkrankt. Die Aerzte schienen in ihrer Behandlung noch ungewiß zu seyn. Da die Krankheit mit Husten, Schnupfen, Hals- und Brust— schmerzen beginnt, so hatten sie vorläufig bloß Medikamente gegen Brustubel verschrieben. —R
In einem dieser Tage hier in der Ent lin schen Buchhandlung erschienenen Sendschrelben an Herrn Präsidenten Dr. Rust, em— psiehlt Herr Dr. M. H. Strahl das Ammonium carbonigum als ein gegen alle Formen und Stadien des Scharlachfiebers höͤchst wirksames Spezifieum. Dasselbe ist zuerst in Nord— Amerika versucht worden und der Verfasser des Sendschreibens versichert, es auch mit dem besten Erfolg in seinem Wirtungs— kreise angewandt zu haben.
. Der Religions- Lehrer am Königl. Gymngstum zu
Bonn, Els hoff, hat von der theologischen Fakultaͤt Wurzburg
den theologischen Doktorgrad erhalten. Gartenbau ⸗ Verein.
In der 117ten Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Koͤniglich Preußischen Stagten am 3. Marz é. referirte Herr Professor v. Schlechtendal einige interessante Auszuͤge aus den neuern Heften von Loulans Garitener's Ulaägazine und aus den Annales de la société d'horticulture de Paris über die Anwen— dung des ammoniakalischen Wassers, welches bei der Steinkohlen⸗ Gas Bereitung gewonnen wird, zur Vertilgung von Insekten und Würmern in den Gewaͤchshaͤusern; ferner die Beschreibung eines in den Ebenen am obern Missouri heimischen neuen Fruchtbaums, Lhepherdia argenten, dessen Fruͤchte die Größe der rothen Antwer⸗ pener Stachelbeere haben, aber viel wohlschmeckender, angenehm saͤuerlich, durchscheinend und von scharlaͤchrother Farbe sind. Nach⸗ richt von einer bei Petersburg mit gutem Erfolge angewendeten Methode, ein Warmhaus an die Ausduͤnstung von Vieh zu er⸗ warmen; die Beschreibung einer Maschine zur leichten Verpflanzung großer Baͤume und Straͤucher, bestehend aus zwei, an dem unteren Theile mit drei Loͤchern verschenen Eisen in Gestalt eines umge— kehrten Lateinischen I und drei durch jene Löcher zu steckenden Ei⸗ senstangen; einen Vorschlag, jede Feuerung zur Erwaͤrmung von alderen Numen, so auch don Gewächs-Häusern zu benützen; Über die Anwendung des gegossenen und geschmiedeten Eisens zu Blumenstöcken und Pfaͤhlen; Nachricht Jon der gelungenen Me— thode im botanischen Garten zu Alfort, die Thalia dealbata, Calla rihiopi ca und. Sagitteria sinensis in einem Bassin im Freien zu , uͤber die Pfropf⸗Methode, welche Greise étoaffär ou à
é(toulter genannt wird, und sowohl bei Gewaͤchsen mit immer gruͤ⸗ nen Blaͤttern, gls auch bei solchen mit abfallendem Laube, unter den gegebenen Bedingungen, erfolgreich angewendet werden kann; einen Vörschlgg zur Heil ing des Ktebses der Baume durch Ausschneiden der Wunde und Brennen mit einem glühenden Eisen, oder durch Bestreichen derselben mit Schwefessaͤure mittelst eines Amiant⸗Pin⸗ sels; die Empfehlung einer im suͤdlichen Deutschland wachsenden Salat⸗Art, Lrttuca perennis, deren Blaͤtter einen angenehmen Ge⸗ schmack haben sollen. Der Direktor des Vereins brachte unter An⸗ derem zum Vortrage: die Mittheilungen des Kammer-⸗Assessors Hrn. Schaeffer zu Pleß uͤber die von ihm geruͤhmte, doch nur bedingungs— weise mit gutem Erfolg anzuwendende, Methode des, Verpflanzens der Wildlinge im Heroste guf die bestinimte Ställe, Behufs der Ver⸗ edlung im folgenden Fruͤhjahre mittelst des Kopulirens; einige in⸗ teressante Bemerkungen des Herrn Grafen v Bruͤhl uͤber die Fort⸗ schritte der Garten-Kultur in der Schweiz, unter Vorlegung einer bequem zu suͤhrenden kleinen Gartenscheere, die zum Beschneiden von Rosen und andern stachlichten Straucheen vorzüglich brauchbar erscheint; die Resultate der von den Handelsgartnern Herren Ge⸗ bruüͤder Baumann in Bollwelller angestekten Beobachtungen uͤber die Wirkung der weißen und farbigen Spalier Wande auf die Vege⸗ tation der daran zu ziehenden Früchte, nach denen es sich bestaͤtigt, daß die schwarz gefärbten Wande vorzüglich die Warme anziehen und nachhaltig bewahren; die Mittheilungen des Kreis- Secretairs Herrn Linz zu Mayen bei Koblenz uber den vorzuͤglichen Erfolg der Düngung mit Knochenmehl beim Kartoffel und Tabacks⸗Bau; Bemerkungen des hiesigen Kunst- und Handelsgärtners Herrn Ma⸗ thien uͤber Lolium perênne ilasicum, wonach diese in dronomischer Hinsicht sehr beachtenswerthe Gras-Art keinen so schbͤnen Rasen bildet, als das gewohnliche Englische Raigras; die Mittheilungen des Thürringer Gartenbau⸗Verein; uͤher Vertilgung der Raupen an den Oobstbaͤumen, wobei der Herr Geheime Medlcinäl-Rath Peyfessor Lichtenstein Veranlassung nahm, die Versammlung aufmerksain zu machen, auf eine in den Druckschriften der Schweizerischen Gesell⸗ schaft fuͤr die Naturwissenschaften ganz neuerlich erschienene Ab⸗ handlung des Herrn Dr. Hegetschweiler bei Zurich, in welcher sehr vollstaͤndige Beobachtungen und Erfahrungen uͤber die Lebens-Art der den Obstbaͤumen schäͤdlichen Insekten und die Mittel zu ihrer Vertilgung mitgetheilt werden, woruͤber Herr Referent die ausfuͤhr⸗ lichere schriftliche Mittheilung zu dem Sitzungs⸗Protokolle sich vor⸗ behielt. Der Secketair verläz eine auf Eefahrung begründete Ab— handlung des hiesigen Kunst- und Handels Haͤrtners Heren Fuhr⸗ mann uͤber die Champignons-Treiberei. Eingesendet waren noch: von Sr. Exzellenz dem Herrn Ober -Praͤsidenten von Vincke, ein vom Fraͤulein Friedericke Ziegler in Muͤnster unter Glas und Rah⸗ men, aufgelegtes Bouquet verschiedener Sommerblumen, deren na⸗ tuͤrliche Farben nicht im mindesten veraͤndert waren; von dem Hrn. Schmiedberger, regulirten Chorherrn zu St. Florian bei Linz, der 3te Band seiner Beitrag? zur Obstbaumzucht und zur Naturgeschichte der den Obstbaͤumen schaͤßlichen Insekten, aus dem Herr Lichten⸗ stein eine ausführliche Mittheilung zur näͤchssen Versammlung sich vorbehjelt;: von den Herren Gebrüdern Baumann in Bollwéilter, die Zte Licferung ihrer herrlichen Camellien⸗ Sammlung in natur⸗ getreu kolorirten lithographirten Blattern. H —.
Wissenschaftliche Nachrichten.
Die Allgemeine Zeitung berichtet Nachstehendes in ei— nem Schreiben aus Wien vom 27. Februar: „Die jähr— liche Versammlung Deutscher Natursorscher und Aerzte, welche im vorigen Jahre in Wien stattfand, brachte durch das vereinte Wirken ihrer achtungswerthen Mitglieder bereits so manche suͤr die Wissenschaft verlorene Bluͤthe zur reifen Frucht, und spornt die Thaͤtigkeit des Einzelnen noch nach ihrer temporairen Ausloöͤ— sung zur Ausfuhrung solcher Werke, die ohne die Existenz eines solchen geistigen Vereins vielleicht nie in das Leben getreten wäͤ— ren. Es ist bekannt, daß Herr Johann Nepomuk Hofmayr, Augen-Arzt und zugleich plastischer Kuͤnstler in Wien, nach dem einstimmigen Urtheile aller Aerzte und Kunstrichter das an und fuͤr sich wegen der auf einem kleinen Punkt zusammengedraͤng— ten Menge seiner mannigfachen uͤberaus verwickelten und zart— gebauten Theile aäͤußerst schwer kuͤnstlich nachzuahmende Auge
des Menschen, und seine Krankheiten in allen ihren Abstufun—⸗ gen, auf eine bisher unerreichbare Art naturtreu und mit sel— chen Farben plastisch in Wachs dargestellt hat, daß sit auch je— der Zerstoͤrung durch die Zeit trotzen. Um aber der Versamm— lung, als ein Mitglied derselben, Neues und Ueberraschendes zu bieten, versuchte er sein Wissen und seine Kunst auch in der Nachbildung aller aͤußerlichen und innern Krankheits-Formen und wählte zu diesem Versuche die schwierige Aufzabe: Haut-Aus— schlage und syphilitische Krankheiten darzustellen; eine Aufgabe, dte fuͤr den ersten Versuch dieser Art zu gewagt scheinen wurde, wenn nicht Herr Hofmayr hinsichtlich seiner früheren Leistung seiner eigenen Krast vertrauen durfte. Wie herrlich der Kuͤnst— ler diese Aufgabe geloͤst habe, bewiesen hinlänglich jene Anerken⸗ nung und Wüurdizung, welche seinen Versuchen von den gelehr— testen Aerzten Deutschlanos zu Theil wurben; welchen Dienst er aber dadurch der Wissenschaft geleistet hat und noch leisten wird, daruͤber haben alle Aerzte und Sachkenner bereis bei der An— schauung seiner Wachs⸗Abbildungen der vorzuͤglichsten Krankhei— ten des menschlichen Auges einstimmig geurtheilt; denn auch unter den äußerlichen Krankheits-Formen finden sich haufig sol— che, welche seltener vorkommen, und daher selbst dem Studi⸗ renden am menschlicheu Körper nicht zu seder Zeit nachgewiesen werden konnen; selbst manche von denen, welche häufiger vor— kommen, sind so geartet, daß sie ihre bestimmte Ferm unter der Anschauung verändern, oder von dem ungeübten Schuler wegen der dabei dem Kranken drohenden Gefahr nicht gehörig beobachtet werden koͤnnen. Das Urtheil so vieler Aerzte und Sachkenner, welches mehrere medizinische Zeitschristen und der Oesterreichische Beobachter uͤber Hrn. Hofmayr's Wachspraͤparate der Aügen— krankheits-Formen enthalten, spricht auch fuͤr den Werth selner neu angefertigten Praparate, welche, so wie jene, das Urtheil jedes kompetenten Richters dahin stimmen, daß es nur einem in den Geheimnissen der Heilkunde Eingeweihten und zugleich mit dem Technischen der plastischen Darstellung vollkommen vertrau— ten Manne habe gelingen konnen, eine so schwierige Aufgabe so umfassend zu loͤsen.“
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger
183 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
11. Maͤtz.
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, Den 12. März 1833. Amtl. Fonds- und Geld- Cours- eitel. (Preussᷣ. Cour.)
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Warschau, S. Nin.
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Königliche Schauspiele. Mi 5 z . 2 vm vpn ? 7 5 * Wathose, , nr, n Kerne,, Wiler, Zauber— Oper in 3 Abthetlungen, mit Ballets; Musik von Sponini. Im Schauspielhause; 1) 5 nple his loire. vaugeville en 1 acte. par Scribe. “) Taujaurs, Cn: L'avenir d'un ils, vau- deville nauvean en 2 actes, har Serihe. er Fa- . 2 * R n,. h ; Donner steg 14. Maͤrz. Im Schau sprelh use: Onkel Brand, Lustspiel in 3 Abtheilut: gen, nach dein Hranzosischen, von L. An; gel. (Hr. La Roche: Herr Brand.) Hierauf: Runnner 777 R 5 15664 83 Leh n 22 6 * 8 m . Vosse tn 1 Aet, don R e i . Hr. La Roche: Pfeffer, als Gastrolle. Hr. Gern: Notar Vortheil.) Königstädtisches Theater Mit . 2 DMäaͤr . . e , 18. Yrarz. Das. Abenteuer in der Neujahrs—⸗ nacht, Lustspiel in 3 Akten. Dierauf: Die Nasen, Har monika ! Der ce 3889p 7 826 I ; 6. . ö I Dann solgt: Der Ca ensteher Nante im Verhoͤr, komische e. arrangirt von Hrn. Beckmann. Zum Beschluß: Die Bel . der Citadelle von Antwerpen großes 2 pi, ,, e Be agerung Hrn. Roller , ablegu, artangirt von
Markt-⸗Hreise vom Getreide Zu Lande Werl ihn en ö Marz i833. ande: Weizen weiße Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf . Rthlr. 2 Sr; und 1 Neolt. n gar chr hegt 96. . „Gzr. E Pr Fo gen ibi. J ,, , de r, d. sFr, auch 21 Sgr. 11 Pf; kleine Giekstt' , Sar h hf, 21 Sar. 3 fr, Hafer 25 Sr, auch 21 Sgr. 3 f. Erbsen (schl Sorse) 1 Rthlr. 16 Sgr. 5 f. r 3 I 610) Zu Wasser: Welzen (weißer) 2 Rthlr. 2 1Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 10 Sgr.; Erosen 1 Rthlr. 15 Sgr. Das Scho nn,, den 29 Marz 1335. D Schock Stroh 6 Rthlr. 25 Sgr., quch 5 Rtbhlr. . ö ner rü ühlt Tar. ch d Gör, nuch s Rthlr.; der Cent ⸗
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