2 ö
indessen das minus nur auf einer, üͤberdem durch fruͤchten beruht.
Nuͤtzlich kann es
Transits, wie
fremd geblieben ist.
Tran fit des 2,367,063 Centner. 1,412, Hag Scheffel.
92, 076 Stuͤck.
2,296 Klafter.
19,280 Schiffs⸗Lasten.
47, 125 Tonnen.
Es wird hier das kleine minus bei Tonnen durch Schiffs⸗Lasten betrifft, bei weitem uͤberwogen.
nachstehende Zahlen erweisen,
2,954,640 Centner. 2,955,588 Scheffel. S4 „692 Stuͤck. S835 Klafter. 25,599 Schiffs⸗Lasten. 39,899 Tonnen.
besonders
Entscheidend fuͤr schen Handels, Auslande, den Preußtschen Messen beigebrachten Zahlen. im Jahr 1819 im Jahr 1828 28,753 Centner, 565,719 Centner,
und auf der Naumburger Sommer⸗-Messe im Jahr 1819 im Jahr 1828 6446 Centner. 19,ů 124 Centner.
Nachdem sodann der Verfasser noch über eine bedeutend handeltreibender Per⸗ geht er uͤber zur Eroͤrterung verschiedener in Preußen stets progressiv gehandhabter Foͤrderungs- Mittel ihrer Progression in Es fehlte hierzu in Bezug auf Kunst-Straßen, Kanal⸗Bau, Hafen⸗Bau, Schiffbarmachung von Binnenwässern, Postwesen, Handels ⸗Gesellschaf⸗ Wir werden Gelegenheit finden, auf einige dieser Gegen⸗
stattgefundene Vermehrung der Zahl sonen sich geaͤußert,
des Handels, und sucht Art und Maße Zahlen oder sonst thatsaͤchlich nachzuweisen. nicht am Materialien
Damn fschissf hre Boͤrsenwesen, Rhederei,
staͤnde unten noch einmal zurückzukommen.
Nach Widerlegung einiger dem Preußischen Handel un⸗ und Ersoͤrterung der Verhaͤltnisse welche gegen Deutschland und England als in der Besserung beschließt eine kurze Recapitulation
gruͤndlich gemachten Vorwuͤrfe, des Preußischen Wechsel-Kurses, Frankreich als vortheilhaft, gegen begriffen dargestellt werden, das erste Heft. J
Schwerlich wird ein unbefangener Leser dasselbe aus der empfangen zu haben, daß ͤ Staat kraͤftige Vorschritte zuruͤckgelegt hatte zur Entwickelung aller in ihm liegenden Ele⸗ t und daß seine weise und wohl— gehandhabte Gesetzgebung das wesentliche Fundament jener Vor⸗ 9 ͤ wird derselbe Leser gar leicht zu der Frage sich veranlaßt finden, ob, was solchergestalt begon⸗ mehr oder weniger unabhangig von in ruhiger, gewohnlicher, weder durch phy⸗ Uebel außerordentlich bewegter Zeit, — ob
Hand legen, ohne Gewißheit daraus schon im Jahre 1828 der Preußische
mente des National⸗Wohlstandes,
schritte gewesen war. Indessen nen war im eigenen Lande, fremder Einwirkung, sische noch moralische es sich behauptet und fortgesetzt haben werde unter
1 ganz andern Umstaͤnden,
wie sie die naͤchsten drei Jahre herbeifuͤhrten durch
engen Zusammenhang mit Bundesgenossen, wie durch Kampf
mit feindseligen Meinungen und Stoͤrungs⸗-Versuchen, durch Ein— fluͤsse pestartiger Krankheit, politischer Voͤlker-erruͤttung, allge— meinen Mißtrauens, drohender Kriegs-Gefahr, ungewöhnlicher Ausgaben. Diese Frage beantwortet das zweite Heft der vor— liegenden Beitrage. Der Verfasser hat darin dieselbe Ordnung seines Vortrags beibehalten; und wir werden in gedraͤngter Ana— lyse des wesentlichsten Inhalts auf demselben Wege wie bisher ihm zu folgen suchen.
Erstlich also: Wie gestalteten sich die speziellen Verhaͤlt= nisse der oben einzeln eroͤrterten Preußischen Erzeugnisse oder Handels-Artikel, in dem neuen dreijaͤhrigen Zeit-Abschnitte von 1829—317 Wir fanden sie bluͤhend und vorschreitend nachge⸗/ wiesen am Ende des naͤchst vorhergehenden Jahres: haben sie sich ferner noch günstig entwickelt? oder ist Stillstand eingetre— ten, vielleicht gar Ruͤckgang?
Getreide (S. 29). Der durchschnittliche Jahres-Gewinn des Preußischen Ackerbaues vom Auslande in dieser juͤngsten Periode wird auf 8,438,145 Rthlr. berechnet (dazu noch der Werth eines Ausfuhr-Ueberschusses von beinahe 160,000 Ctnr. Muͤhlen-Fabrikate aller Art mit wenigstens 1 Million Thaler). Unstreitig beurkunden diese Zahlen eine Erhebung der Agrikultur— Industrie uͤber ihren fuͤr das Jahr 1828 nachgewiesenen Standpunkt.
Vieh (S. 137). Das durchschnittliche Jahres-plus der Einfuhr war diesmal nur — 173,434 Stuͤck, alfo 79,8750 Stuͤck weniger, als im Jahre 1828. Zugleich ward fuͤr die Jahre 1829 bis 1831 der heimische Viehstand (ausschließlich der Schafe) um 137,189 Stuͤck vermehrt nachgewiesen. Verbesserung ist auch hier augenscheinlich.
Taback (S. 121). Der inlaͤndische Tabacks-Bau hatte in einigen Distrikten sich zwar vermehrt, in andern aber und auch im Ganzen sich vermindert, zugleich sich mehr ostwaͤrts gezogen: die freigewordene Konkurrenz des vorzuͤglicheren Darmstaͤdter Produkts mag das veranlaßt haben. Hingegen war die Preu— ßische Tabacks-Fabrication im Jahre 1831 unstreitig gestiegen gegen ihren fuͤr 1527 nachgewiesenen Betrag. Eine genaue . tal⸗Summe kann nicht angegeben werden, weil Amtliche Nachwei— sung des inländischen Blaͤtter⸗Produkts fuͤr 1831 noch fehlte. Aber die zur Bearbeitung im Lande verbliebenen fremden Blaͤt—⸗ ter betrugen im Triennium 1829 — 1831 durchschnittlich auf jedes Jahr 43,000 Etr. mehr als im Triennium 1825 — 1827, und dieses bedeutende plus wird durch ein etwaniges, jedenfalls un— bedeutendes minuz der inlaͤndischen Blaͤtter⸗Production des Jah— res 1831 zuverlaͤssig nicht absorbirt.
Wein (S. 117). Der Verbrauch fremder Weine hatte sich im Vergleich zu 1828 etwa um 12,000 Ctr. wieder höher gestellt — wahrscheinlich Folge prophylaktischer Cholera, Diaͤt. Die Preußischen Weinberge vermehrten sich von 50,265 Mor- gen im Jahre 1827, auf 546,97 Morgen im Jahre 1831. Nichtsdestoweniger war das durchschnittliche Jahres-Produkt — nach schlechterer Beschaffenheit der Herbste — im letzten Trien⸗ nium um 59,002 Eimer geringer als im vorletzten; daraus aber auch ein minus von etwa 106 Ctrn. in der letztjaͤhrigen Ausfuhr inlaͤndischer Weine uͤberfluͤssig erklaͤrbar. Auch konnen die in freiere Konkurrenz getretenen Darmstädtischen Weine eingewirkt haben.
Branntwein (S. 169). Preußen producirte im Jahr
. . an sich unerheblichen und Zufall veranlaßten Minder⸗ Einfuhr von Suͤd⸗
. seyn, zu bemerken, daß dieser allgemeinen Berkehrs, Steigerung auch namentlich bie spezielle Rubrit des keinesweges
Jahres 1825. Transit des Jahres 1828.
Stuͤck⸗Zahl, Klaftern und das bedeutende plus bei Centnern, Scheffeln und zuverlaͤssig, so viel den Werth des Transtto-Guts Man darf daher eine unzwei— Felhafte Progression auch des Preußischen Transito⸗Verkehrs solchen Lesern zur Beherzigung empfehlen, welche in Vorurtheilen gegen Vereinbarkeit eines blühenden Zwischen⸗Han⸗ dels mit kräftigen und konsequenten Zoll-Systemen befangen find. den Beweis der Fortschritte des Preußi— ls, und namentlich seines Zusammenhanges mit dem sind auch die uͤber Verkehrs-Progression auf den bei— . Es betrug naͤm— lich der Waaren-Verkehr auf der Frankfurter Margarethen ⸗Messe
Danach kann jedoch in der neuesten Periode nicht der Umfang
gazine zu arbeiten schuß 1,906,459 Ctr,, also 1,07, 656 Ctr. mehr, als i. J. 1828.
aͤnderten sich nicht wesentlich gegen ihren Standpunkt des Jahres 1828. Daß der mittlere Ausfuhr-Ueberschuß in Eisen⸗Wagren nur 66,901 Ctr. betrug, wahrend er 72,68 Ctr. betragen hatte fuͤr die Periode von 1525 — i828, mag vorübergehende Zufaͤllig⸗ keit seyn, nicht Ruͤckschritt; denn bei letzteren wuͤrde die gleich, zeitig so bedeutend gebliebene, Zufuhr alles rohen Materials dieser Fabrication kaum erklärbar
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vermehrten inneren Consumtion geistiger Getraͤnke beruhen.
Essig (S. 113) stand unguͤnstiger als im Jahr 1828. Statt der damaligen Mehr-Ausfuhr von 537 Ctr. war eine Mehr-Ein fuhr von 63 Ctr. bemerkbar. Vermuthlich Wirkung erhoͤheter Hospital⸗Beduͤrfnissen in der Cholera Zeit. — Im
Oel (S. 114) blieb die Bilanz allerdings noch gegen Preu⸗ ßen, doch abermals mit unverkennbarer Besserung. Die inlaͤn⸗ dischen Oelmuͤhlen hatten sich gegen ihre fuͤr das Jahr 1825 nachgewiesene Zahl wieder um 166 vermehrt. — Im Artikel
Lichte (S. 57) eroberte Preußen die Bilanz. Das im Jahre 1828 noch bestandene Ein fuhr-plus von 363 Ctr. ward 1 6 1831 durch ein Aus fuhr-⸗plus von 282 Ctr. ersetzt. —
ei der j
Wolle (S. gi) ist Folgendes zu bemerken: 1) Die Preußische Schaf⸗Zahl im Jahre 1831 betrug 11,751,603 Stuͤck, worunter 2.397, 176 Merinos, und 5,301,385 Halb⸗ veredelte. Es hatte also seit 1828 die Total-Zahl zwar nur wenig zugenommen, sehr bedeutend aber das Uebergewicht edler und veredelter Race. Im Triennium 1829 — 31. war der jährliche Durchschnitts— Betrag selbst erzeugter Preußischer Wolle — 235,032 Ctr., im Werth von 19,033, 39s Rthlr. In demselben Triennium betrug die durchschnittliche Jahres— Quantitaͤt der im Lande verarbeiteten eigenen und fremden Wolle — 177,062 Ctr. ) Der im gedachten Triennium stattgefundene Ausfuhr-Ueber—
schuß von Wollen⸗Waaren konnte nicht in genauen Zahlen nach—
gewiesen werden; hingegen wird hoͤchst wahrscheinlich gemacht, daß er in der Quantitaͤt wenigstens stationair blieb, und in der Qualitat, also auch im Geld⸗Werthe, sich nicht unbedeu, tend erhoͤhte. 5) Endlich mag auch aus der seit 1828. um mehrere tausend
Ctr. vermehrten Einfuhr fremder Karden und Weber⸗-Di—
steln eine der fortschreitenden Entwickelung Preußischer Woll—
Fabrication guͤnstige Praͤsumtion geschoͤpft werden.
Baumwolle (S. 6). Im Jahre 1831 betrug das von Preußen verarbeitete rohe und halbveredelte Material S 152,154 Ctr., also 16,864 Ctr. mehr, als im Jahre 1828; der Gesammt, werth Preußischer Baumwollen⸗-Fabrication im Jahre 1851 wird auf 29 Millionen Rthlr. geschaͤtzt, also 4 Millionen hoͤher, als im Jahre 1828. Um eine Kleinigkeit vermindert hatte sich — als Folge geschärfter Russischer Prohibitiv-Maßregeln — die Ausfuhr der Elberfelder Garne; hingegen war der mittlere Aus— fuhr⸗Betrag des letzten Trienniums in Stuhl- und Seiden⸗Waa⸗ . gegen das vorletzte Triennium im Verhaͤltniß von 18: 17 gestiegen. Seide (S. 74). Die mittlere Jahres-Quantitaͤt des von 1829 — 31 in Preußen verarbeiteten rohen Materials betrug 5728 Ctr., und der mittlere Exportations-Ueberschuß Preußischer Seiden, und Halbseiden⸗Waaren derselben Periode 5085 Eir. Wenn hiernach die Preußische Seiden⸗-Fabrication dieses Trien— niums quantitativ nicht vorgeschritten scheint gegen die des naͤchst , so mag dagegen eine sehr bedeutende qualitative Verbesserung derselben angenommen werden; denn der durchschnittliche Gewinn von Preußischen Seiden, und Halb⸗ seiden-Waaren in den Jahren 1829 — 31. wird auf 3,53 5,200 Rthlr. geschaͤtzt, wahrend er in den Jahren 1826 — 28 nur 2,069,409 Rthlr. betrug, und im einzelnen Jahre 1827 gar nur 1,906,459 Rthlr.
Leinen (S. 28 und 59). Das mittlere Einfuhr-plus fremden Flachses und Hanfes war in der Periode 1829 — 1831. um 9igs Ctr. jährlich geringer, als im näͤchst vorhergehenden Triennium. Desgleichen scheint in rohen Garnen eine Ver— minderung des jährlichen Ausfuhr-Ueberschusses um durchschnitt— lich 3328 Ctr. statt gefunden zu haben, wahrend derselbe in ge— bleichten und gefaͤrbten Garnen ungefahr stationair blieb. Der jaͤhrlich Gewinn am gesammten Leinen-Garn-Handel mit dem Auslande erschien um durchschnittlich etwa 153,146 Rihlr. ver— mindert. Auch ward der durchschnittliche Jahres-Gewinn von den ins Ausland verkauften leinenen Geweben aller Art nur auf 8, 28, 140 Rthlr. angegeben, folglich um 2,749,350 Rthlr. geringer, als im Jahre 1878. Dennoch darf man einen Ruͤckschritt dieses Fabri⸗ cations-Zweiges kaum annehmen; denn der groͤßere Theil jenes Defizits im auswärtigen Leinen⸗Handel ward zuverlaͤssig durch die in den beiden Jahren 1830 — 18331 erweislich sehr vergrößert stattgefundene innere Consumtion gedeckt. Jedenfalls aber ward wohl in Baumwolle mehr als wiedergewonnen, was etwa in Leinen verloren ging.
Leder (S. 40 und 43). Daß die inlaͤndische Gerberei der letzten Periode in steter Progression sich befand, beweist die sehr vergrößerte Einfuhr und sehr verminderte Ausfuhr roher Häute. Der mittlere Ausfuhr-Ueberschuß fabrizirter Leder und Leder- Waaren betrug indessen nur 6925 Etr., also 2449 Ctr. weniger, als im Jahre 1828. Es kann dieses minus zufällig seyn und voruͤbergehend; theilweise mag es beruhen auf der freigewordenen Konkurrenz einiger Darmstaäͤdtischer Leder-Sorten.
Papier (S. 69). In allen groben, ungeleimten, beson— ders aber in den Pack-Papieren zeigte sich bedeutende Vermehrung der ausländischen Einfuhr, woruͤber man kaum mißvergnuͤgt seyn darf; denn jede Erhoͤhung des Pack-Papier⸗-Verbrauchs deutet auf erhoͤhte Thätigkeit des Handels und der Gewerbe. In den fei nen Papieren uͤbrigens eroberte sich Preußen, waͤhrend der zwei letzten Triennien, die Bilanz. Es existirt jetzt ein Ausfuhr⸗lus in dieser Gattung, während vor 1827, auch in ihr, die Aus— fuhr von der Einfuhr überwogen ward. —
Glas (S. 37). Im geschliffenen Krystall- und Spiegel⸗ Glase blieb die Bilanz fur Preußen unguͤnstig. Dagegen betrug durchschnittlich von 1829 — 1831 der jährliche Ausfuhr⸗Ueberschuß von grunen Hohl-Gläsern 16,945 Ctr., also 4209 Etr. mehr, als im Jahre 1828; von weißen ungeschliffenen Glaäsern 2625 Ctr, also 281 Ctr. mehr, als im Jahre 1823.
Schießpulver (S. 73). Das mittlere Ausführplus be— trug 2139 Ctr., also, bis auf 97 Ctr., wie im Jahre 1828.
3)
der Fabrication beurtheilt werden, welche zuverlaͤssig sehr erwei⸗ tert war, aber vorzugsweise h die inlaͤndischen Militair⸗Ma—⸗ atte. — In
Steinkohlen (S. 80) betrug der mittlere Ausfuhr⸗-Ueber—
Eisen (S. 22). Die Verhaͤltnisse dieser Fabrication ver—
ja bedeutender noch gewordene
etwas niedriger stellte als im letztgenannten Jahre, so kann das nur auf einer durch Zeit⸗Umstaͤnde, z. B. Kriegs⸗Ruͤstung, stark
n / Kurzen Waaren (S. 57) blieb die Bilanz nur
Aus- als Einfuhr nachgewiesen.
Buchdruckereien (S. 1065). Der Preußisch besaß im Jahre 1831 von diesen Anstalten 327, wahren Jahre 1825 nur 280 besessen hatte.
Zucker (S. 132). Die durchschnittliche Jahres, von Rohzuckern im letzten Triennium betrug 544, it also 159,944 Centner mehr, als im Jahre i828. Do
zu haben, sondern auf Konjunkturen, welche die Sy der Einkaͤufer beguͤnstigten. Zwar hatte die Zahl der E. sich um 7 Stuͤck vermehrt; aber das, an sich geringe, Beduͤrfniß auslaͤndischer Raffinaden blieb bis auf wen ner dem des Jahres 1828 gleich. Jeden falls also wenn nicht sehr merkliche Progression, doch wenig Ruͤckschritt.
Kaffee (S. 131). Der durchschnittliche Einfißh schuß fuͤr jedes Jahr des letzten Trienniums war — 241 ner, also 28,512 Centner mehr, als im Jahre 1828.
Thee (S. 127) desgl. 1737 Ctr. — 104 Ctr. wu
Kakao (S. 129) desgl. 4670 Ctr. — 1642 Ctr.,
ö (S. 127) desgl. 28,090 Ctr. — I mehr.
Reis (S. 127) desgl. 61,814 Ctr. — 24, 451 (C,
An die Eroͤrterung einzelner Handels-Artikel reiht n auch in diesem zweiten Hefte wiederum allgemeiner tungen uͤber Preußens Gewerbe und Handel.
Der Total⸗Ertrag der Gewerb-Steuer stieg vom In bis 30 — ungeachtet bedeutender inzwischen eingetreten ßigung einzelner Positionen von — 1,935,413 auf! Rthlr. Im Jahre 1831 lieferte sie nur 2, 0ä6,4 15 Inh der kleine Ausfall steckte lediglich in den Regierungen Danzig, Posen und Achen, wo er durch Einfluͤsse di der Polnischen und der Belgischen Insurrection transin anlaßt war. — Auch diesmal zeigte sich, wie fruͤher, nicht gleiches, doch allgemeines Fortschreiten aller s und mehr als fruͤher, diesmal eine staͤrkere Theilnahm' ten Landes an der Gewerbsamkeit.
Daß aber die eigentlichen Fabriken in Preußen nit lich gepflegt werden auf Kosten der Boden-Kultur, hehe schon die oben eroͤrterten Verhaͤltnisse des Getreide⸗Hmmgh, die bisherigen Resultate der General-Kommissionel, sutz che, mittelst der von ihnen bis einschließlich des hu beendigten Gemeinheits⸗Theilungen, Regulirungen, Misu 46,694 neue freie Eigenthuͤmer geschaffen wurden, mig Morgen Land-Besitz; außerdem 413 neue Vorwerle gef 17,925 neuen Bauerhoͤfen, im Besitz von 19, 526, 657 Motgm
Den Preußischen Handel der neusten Perioden
und Markt. Hinsichtlich der ersteren erinnert er an h rasche, schon uͤber 13 Millionen Seelen hinaus gelangt kerungs⸗Progression, wie an den nachgewiesenen Ulebersc ner werthvoller Guͤter und Erzeugnisse: hinlänglichen Kay findet er durch den niedrigen Zinsfuß verbuͤrgt, wie du tigkeit des Entstehens wahrhaft nuͤtzlicher Unternehmun Anlagen; der Markt endlich scheint ihm nicht nur dur ßens eigenes Territorium und eigenen Kuͤsten⸗Besig groß sichert, sondern auch durch vertragsmaͤßige Verhaͤsenisse n Art. Unter diesen hatten die Zoll-Vertraͤge mit Deutschen ten, als der Verfasser schrieb, Preußens eigenen Markt 2300 Meilen und 7 Millionen Seelen vergroͤßert, we 9 verschiedenen Staaten jenes Areals jeder eine Markt rung empfingen — Preußens Oberflache und Seelenzahs jenigen der 8 uͤbrigen. Schließlich wird noch, in fortgesetzter Betrachtung dem Preußischen Handel dienender Einrichtungen und h durch genaue Zahlen nachgewiesen, 1) nachstehende Steigerung des gesammten Preußischen Ei und Durchfuhr-Handels in den Jahren 1829 — 1 den oben nachgewiesenen Standpunkt des Jahres fa zwar
in der Centner-Zahl mit plus 1,619, 27,
in der ScheffelZahl mit 4 186, 820
in der Klafter⸗Zahl 4 1,273
in der Tonnen-Hahl 4 70, 394 wogegen, und namentlich gegen die so sehr erhoͤhten und Tonnen⸗Zahl, ein in Stuͤck⸗ und Schiffs⸗Lasten gewisser wenig werthvoller Waaren sich ergebende kaum in Betracht kommt; auch steht die Quant Preußischen Durchgangs-Handels im Jahre 1830 wi bedeutend uͤber der des Jahres 1828; und wenn dit Jahr 1831 stark vermindert erschien, so war das aug lich nur eine transitorische Folge der Cholera⸗Spert 2) vermehrte Thaͤtigkeit des Preußischen Postwesens, dem Jahre 1823, die Einnahme an Brief Porto von? Rthlr. auf 3,386,727 Rthir. stieg, und die Einntf Personen-Fracht von 316,792 auf 769,612 Rthlr.; 3) eine im Zeitraum der letzten 6 Jahre eingetretene rung der Zahl unserer See⸗Schiffe von 576 mit 58 f auf 652 mit 76,987 Lasten; wobei zugleich aus vie Sund Listen gezeigt wird, daß diese Schiffe nicht etw im Hafen gelegen haben; . ) bedeutende Vermehrung des Besuchs Preußischer his fremde Schiffe, deren Zahl daselbst im Jahr 18281 von 685,573 Lasten betrug, worunter 5189 belahe 409,484 Lasten; im Jahr 1830 aber gäög von! Lasten, worunter 6094 beladene von 448,484 Lasten; 5) Erweiterung der Preußischen Kunst⸗-Straßen seit den 1328 von 106213 auf 128154 Meilen; 6) Steigerung des Verkehrs auf den Preußischen Messn stens der Frankfurter Magarethen. Messe des Jaht wohin 60,137 Ctr. kamen, — also 4418 Ctr. meht Jahr 1828. Vollstaͤndig in allen wesentlichen Punkten, aktenm sicher hat der Verfasser erwiesen, daß Preußen lebendig!“
diese Vorschritte durch die daselbst in Kraft bestehende
sind. Mit den genauen Zahlen dieses jede Ungewißheit über die Gruͤnde Preußischer Vorliebe
vaterlaͤndische System, und Preußischer Abneigung ga Durchloͤcherung desselben. nl Mit dem Verfasser zu rechten uͤber einzelne Ansistin weder Veranlassung, noch Raum. Jedenfalls gebührt! der Dank des Publikums fuͤr ein Werk von eminenter
1831 — 130,000,000 Quart, also 5, 000, 000 . als im Jahre 1828. Wenn dagegen dennoch der Ausfuhr⸗Ueherschuß sich jetzt
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seyn. —
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keit in der gegenwaͤrtigen, handelspolitisch so bewe n 16
diese Vermehrung nicht auf Erweiterung der Fabricatihn
tet im gewerblichen und kommerziellen Wohlstande,!
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1 lschncllen ihn
mos, geotdnch
den feinen gegen Preußen; bei den groben ward ein;
183.
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DM, m m, =, = em, = ,.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Bein! Majestaͤt der Koͤnig haben dem Superintendenten
Ferner zu Barth, im Negierungs-Bezirk Stralsund, den n Adler-Krden dritter Klasse zu verleihen geruht.
Justiz⸗ issarius Tie de zu Jakobshagen ist gleich— Der JustizKommissarius 1 ? n ren. im Bezirke des Koͤniglichen Ober-Landes— ts zu Stettin ernannt worden.
lbgereist: Der Fuͤrst Bernhard zu Solms-Braun—
nach Braunschweig. . Der Fuͤrt Adolph zu Hohenlohe-Ingelfingen, nach
au.
geitungs-Nachrichten. n a h d,
Frankreich.
haris, 12. Marz. Nachstehendes ist der wesentli che In⸗ bes Vortrages, den der Herzog von Broglie in der ge— Sitzung der Deputirten⸗-Kammer in Bezug aus der bei⸗ Ixpeditionen nach Belgien hielt. Der Mic ister recapiin zunaͤchst, was er bereits in der Sizung von vorigen Frei— ber die mit Belgien gepflogenen Unterhandlungen wegen der n der zweiten Expedition gesagt und, fuhr dann fort:
glehnliche Aufschluͤsse hat man über die erse Expedition ver⸗
Thatsachen
ich willfahre diesem Wunsche, indem ich die Thatsac und ich willfah s / w ne f
ile, insoweit sie zu meiner Kenntniß gelangt sind.
Verfasser nach den Momenten — Werthscha f fung, ( Hitiön war von der zweiten dedarch liter chicden, daß sie nicht r überlegt und vorbereitet war, peil sie durch
den 1
tmuthete inf ! indischen Arier in Belgien invermutheten Einfall der Holländischen Aunce in Belgie aßt wurde. Der Beistand Frankreichs ward auf telegraphi⸗ Wege nachgesucht und guf dems
2 96. 24 2. z esehle an die Truppen uͤbersandt; es sst also ganz natuͤrlich,
dem Einruͤcken der Franzoͤsischen Armee keine Unterhandlung
ĩ ssenes Üebereinkonimen voranging, wie dies bei . der Fall war. Unsere Truypen ruͤckten am 4. oder 5. ber so schleunig in Belgien ein, daß fuͤr ihren linterhalt gar Leine üen hatten getroffen werden können und daß sie die ersten Tage hem Einmärsche auf Kosten der Orischaften, durch welche sie „verpflegt werden muß ten. Nachdem in . Sept. die diessei⸗ segierung wieder den Unterhalt der Franzͤsischen Armee in zin bis züm 23sten desselben Wongts, wo die Räumung stgtt⸗ für ihre Rechnung übernommen hatte, hielt Lie Belgische Ne⸗ ng sich sogar far berechtigt, die Vergütigung der von den Ein— ern den Feanzbsischen Teuppen ageleisteten Naturalien zu ver⸗ fn; sie machte diese Anspruͤche nicht auf diplomatischem Wege , sondern wandte sich damit direkt an den Keiegs⸗Minister, sinerseits wieder, ohne die Forderung Belgiens ge ge ezu von imd zi weisen, die Kosten ür die Mobtlmachung der Armer inen Gegen-Anspruch der Französischen Negierung aufstellte. den Rescag der veiderseitigen Forterungen anlangt, so wurde loe nicht genau angegeben; die Belzische Regierung hat die den Belgischen Gem̃esnden der Franzdsischen Armee gemachten ungen in keine vest mmte Summe zusammengefaßt, und die en fuͤr die Mobilmachung Ter Franjzdͤsischen Armer werden erst dem Rechnungs- Abschluß fuͤr 131 vollslaͤndig bekannt werden. Fist der Gründ, warum die beiderseitigen Anspruͤche in dieser se mmten Form einander gegenuͤber geblieben sind und warum dylomanschem Wegen chts gescheh n ist, um dieseloen zu reguliren. Kammer wird leicht insehen, daß ich, da diese Angelegenheit Fperstnlich nicht betrifft, nicht genau wissen kann, zu wessen stheil eine Tungleichun; der beiderseitigen Anspruͤche ausfallen wer der Glatz digee des en ern wercen wücte. Die außero⸗ lichen Kosten fuͤr die e ste Expedition bleiben also, wie die fuͤr zoeite, noch zu reguliren, und müssen nezene nandergestellt we Die Belgische Regierung wisl unsere Forcerungen werter süͤr eine noch für die andere Expedition gelten lassen, und stellt ih— Gründe entgegen, die, ohne gerade Stich zu halien, sich den—⸗ hben lassen ünd in Erwägung gezogen zu werden verdienen; behauptet naͤmlich nicht, Laß diese Kosten dem Franzdͤsischen atze zur Last jallen sollten, raͤumt a er eoen so nmenig ein, daß sie Belgisgen aufgebuͤrdet werden konnten; sie bestreitet nicht, daß Fran zösische Regierung Belgien große Dienste erwiesen habe, giebt vielmehr zu, daß sie den Beisand Feankreichs in Anspruch men, aber nicht als cine Wonlthat, sondern els ein Recht; zur Zeit der ersten Expedition habe zwischen Belgien und Hol⸗ Lein Waßenstilstand bestanden, der beiden Mal ten von der aner Konferenz auferlegt gewesen sey, an welcher Jm kreich El genommen; dieser Waffenstillstand sey von den fünf Maͤchten bürgt worden, und Belgien habe kraft der Rechte, die ihm r Waffenstillstand verliehen, die Verbuͤrgung desselben von denen lingt, die ihn biese Fessein auferlegt. In Bezug auf die zweite dcdition sagt die Belgische Regierung, Fe habe siur die Vollzie— z des Traktats vom 15. Nop' verlangt, welchen Frankreich eben⸗
is garantirt habe; also auch hier habe sie den Beistand der letzte⸗
Macht ls ein Recht in Anspruch genominen, und wenn man Kosten ffir beide Expeditionen wichererstättet haben molle, so se man sich mit dieser Forderung au denjenigen wenden, der
ö Ieldzüge nöbthig gemacht habe, an Holland nämlich, welches rste Mal den Waffenstillstanz gebrochen und das zweite Mal
ertrag vom 15. Nov. nicht vollzogen habe. Ich will nicht 9 1. sich gegen dieses Raisonnenient nichts einwenden ließe, 0
den Schein fuͤr sich. Es handelt sich also nicht bloß
Handels, und Gemen bs Pele, Gee el üng ve enlst [. die beiderseitigen Forderungen auszugleichen und zu konsta⸗
Buͤchleins bell Ct
⸗ her der Gldubiger und wer der Schuldner sey, fondern es sind andere Schwierigkeiten zu überwinden und verschiedenartige In⸗ lerul agen, ünd ez iourde daher unbesonnen seyn, von der 1 zu verlangen, sie solle in diesem Falle mit uUebereilung ; „gehen. Belgien befindet sich gegenwärtig in einer mißli⸗= des es hat eine staͤrkere Bevdlkernnq zu unterhalten, als seine gestatten, und seine politische Stellung ist, obgleich af n , ö ga Hol⸗ ie et ist, dennoch in gewisser Hinsich wierig. nieisß tan d ies, wiegierung nunß gchlher jau hseser rler mn der Vorsicht und, Gemessenheit zu Werke gehen und ammer die Versicherung ertheilen, daß sie die Interessen
in Bezug auf
(Bewe
ben wurden von hier aus
rankreichs nie vernachlaͤssigen wird. Ich glaube, hiermit der 9 alle Aufschluͤsse en zu haben, die zu meiner Kenntniß gekommen sind die Verhaͤltnisse haben sich so gestaltet, wie ich be⸗ richtet hahe. Die Kammer wird einschen, warum ich in der vori⸗ gen Freitags-Gitzung die an mich gerichteten Fragen nicht begnt⸗ worten konnte. Da der ersten Expedition keine diplomgtischen Ver= handlungen vorangegangen waren, so konnte ich in den Archiven keine Notizen darüber finden, sondern mußte mir dieselben ander⸗ warts herbciholen.“ — Der Herzog von Broglie wollte eben die Rednerbuhne verlassen, als Herr Mäanguin sich von seinem Platz erhob und sagte: „Ich ersuche den Herrn Minister, noch einen Au⸗ genblick auf der Tribune n bleiben, da iich eine Frage an ihn zu richten habe; er hat so eben erklart, die Franzoͤsische Regierung müsse mit Vorsicht und Gemessenheit zu Werke gehen, ünd ich frage nun, ob die Regierung denigemaͤß, nachdem Belgien die Be⸗ ahlung der Kosten verweigert, sich mit ihrer Forderung an Holland oder an die fünf Maͤchte gewandt hat, in deren Namen die Expe⸗
dition, wie angenommen wird, stattgefunden hat? — Der Mini
er entgegnete; „Die Regierung kann bei ihrem Verhaͤltniß öl . keinen Schritt in dieser Sache thun. ir be⸗ finden uns zwar nicht ch ich im Kriege mit Holland ung auf der äͤußersten rechten und linken Seite) Nein, wir bestnden uns keinesweges im Kriege mit Holland, behaupten aber doch eine Stellung zu diesem Lande, wo Unterhandlungen über eine Zahlung dieser Art fur jttzt nicht angeknüpft werden koͤnnen. Erst nach Hern binn nn, der Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheit wird es möglich sehn, zu untersuchen, ob die Forderung an die Bel⸗ gische oder an die Hollaͤndische Regierung zu richten ist. Ich will jedoch damit nicht sagen, daß man sich damit an Holland, und eben so wenig, daß man sich an Belgien wenden soll, sondern bemerke nur, daß Frankreich fuͤr jetzt keine Unterhandlungen wegen Erstattung der Kosten fuͤr die beiden Expeditionen anknüpfen kann.“
Herr Manuguin, dem der Praͤsident jetzt das Wort er— theilte, bestieg nun die Rednerbuͤhne und begann in folgender Weise:
„Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten hat uns so eben
die Wahrheit der Bemerkung bewiesen, die er in einer der letzten
Sitzungen machte, daß naͤmlich die Diplomaten Leute von ganz be⸗ sonderem Schläge sind, und daß sie daher auch im Budget ein be⸗ sonderes Kapitel fuͤr sich haben inüͤssen. Diese ihre besondere Na⸗ tur besteht darin, daß sie in ihren Worten nichts von dem zu ver⸗ stehen geben, was sie denken. So laͤßt sich z. B. aus den Ausschluͤs⸗ sen, die wir jetzt vernommen haben, nicht abnehmen, ob uns Bel⸗ gien oder Holland zahlen wird, und ob die Londoner Konferenz zu den Ausgaben, die zur Vollzichung der Protokolle gemacht worden sind, beisteuern wird oder nicht. Gewiß ist, daß wir Ausgaben gemacht haben, zweifelhaft aber bleibt es, ob uns dieselben zuruͤckgezahlt werden. Indessen muͤssen wir doch wissen, wie unsere Angelegenhei⸗ ten stehen. Hat die Regierung Necht oder Unrecht gethan, auf den Frieden zu bauen, sich den Wechselfaͤllen des Krieges auszusetzen und in Belgien einzuruͤcken, um bald darauf dasselbe wieder zu raͤu⸗ men und spaͤter zum zweiten, ja vielleicht zum dritten Male wieder einzuschreiten? Diese rein politischen Fragen will ich hier nicht un⸗ tersuchen, sondern mich nur mit den materiellen Interessen beschaͤf⸗
tigen und mich uͤberzeugen, ob diese wahrgenommen worden sind.
Zunaͤchst glaube ich als Prinzip aufstellen zu koͤnnen, daß der Staats⸗ Schatz nie eine Ausgabe machen darf, ohne daß Frankreich dafuͤr irgend einen Vortheil, eine Leistung von gleichem Werthe mit der
ausgegebenen Summe erhalt; die Beamten werden fuͤr geleistete
und noch zu leistende Dienste, die Lieferanten fuͤr ihre Lieferungen ꝛc. bezahlt. Also darf auch fuͤr einen Nachbar⸗Staat nichts auz⸗ gegeben werden, sobald wir nicht eine angemessene Entsch aͤ⸗ kigung dafuͤr erhalten. Allerdings wurden unter der Restau⸗ ration 4m) Millionen fuͤr den Feldzug nach Spanien hingegeben, wo⸗ fuͤr Ferdinand einen, ich glaube, in dreißig Faheen zahlbaren Schuldschein von 89 Millionen aussteüte, und die Kosten fuͤr die Expedition nach Griechenland mußten ganz von Frantreich e irt werden. Allein diese Beispiele sind nicht nachahmenswerth. Wie sind andere Stagien gegen uns verfahren? Sie werden sich erin— nern, daß im Juli isst bei Erbffnung der Kammern die Thron⸗ Rede ankuͤndigte, die gegen Frankreich errichteten Festungen an der Belgischen Ganze würden geschleift werden. Deese Worte fanden n der Kammer den lebha testen Aeifall; anders war es aber im Auslande. Auf der Englischen Rednerbuͤhne ward erklart, es sey nicht wahr, daß die Belgischen Festungen geschleift werden sollten; jwar sey in einem Protokoll gesagt, dß eine Eonvention uͤber jene Festungen ersorderlich geworden, aber Frankreich sey nothwenpviger⸗ weise von derselben ausge schlossen. Der Englische Premier⸗-Minister sagte sogar, wenn ein Feanzoͤsischer Minister auf der Rednerbühne Dinge änkuͤndige, die den schriftlichen Dokumenten zuwiderliefen, so konne der Englische Minister dafür nicht verantwortlich seyn, und der Herzog von Wellington beeilte sich, hinzuzufügen, er sehe mit Vergnuͤgen, daß Frankreich von der Debatte uber die Festun⸗ gen ausgeschlossen worden. Damals rief der Belgische, Mo⸗ niteur aus. „„So wisse Frankreich denn, daß die Schleifung der Belgischen Festungen nicht beschlossen ist und daß ein solcher Beschluß,, wenn er vorhanden waͤre, unguͤltig seyn wuͤrde, da man Belgien dabei nicht befragt hat.““ Ich erinnere an diese Dinge nur, um zu beweisen, daß wir von den fremden Negierungen nicht immer mit Schonung behandelt worden sind. Bald darauf drang die Hol⸗ laͤndische Armee in Belgien ein, siegte bei Ldwen, und nur die Ge⸗ genwart unserer von Belgien zu Hülfe gerufenen Armee rettete die unabhängigkeit des Landes und Leopolds Krone. Ich frage nun in aller Welt, wer soll die Kosten fuͤr diese Expedition tragen? Etwa Frankreich, das als treuer Bundesgenosse gehandelt hat? Hat man äber jemals gesehen, daß ein Bundesgenosse von dem andern, dem er zu Huͤlse geeilt, nicht entschaͤdigt worden sey Sollen die Steuer⸗ pflichtigen Frankreichs die Ausgaben tragen, welche zum Besten der Belgier gemacht worden sind? Belgiens Anspruͤche sind also unbe⸗ gründet und es muß uns alle unsere Auslagen erstatten. Wenn es Entschaͤdigung fuͤr die unseren Truppen geleisteten Lieferungen ver langt, so ist eine solche Forderung nicht nur allen Prinzipien. der Gerechtigkeit, sondern auch denen des Völkerrechts zuwider. Vatel und die ausgezeichnetsten Publizisten haben anerkannt, daß derjenige die Kösten zahlen muß, der den Nutzen da. von tragt. Belgien hat den Nutzen gezogen, also muß es bezahlen, und unsere Minister haben gar keinen Grund, die Belgische Regierung in dieser Beziehung zu schonen. Die Re⸗ gierung hatte von Anfang an die gemachten Ausgaben von Belgien zurückverlangen sollen, und wenn dieses jetzt nicht zahlen kann so mag man ihm Termine stellen, aber die Schuld muß ez anerkennen. — shrlu wir auf eine fuͤr unsern Schatz läͤstige Weise Anleihen ma⸗ chen, mag wenigstens Velgien diese Schuld güerkennen und uns die Zinfen von unsern Vorschüssen entrichten. Alles, was ich über die erste Expedition gesagt habe, gilt auch von der zweiten; denn auch von dieser hat Pelgien allein Vortheil gejogen. Wie können also
unsere Staatsmänner fragen, warum Frankreich seine gerechten An⸗ spruͤche noch nicht geltend gemacht und keine Unterhandlungen uͤber diesen Gegenstand angeknüpft hat? Wenn ein Franzose seine Steuern nicht zahlt, so werden seine Mobilien in Beschlag genom⸗ men und verkauft; es scheint mir daher, daß Frankreich in seinem Interesse auch von Auslaͤndern die Summen, die ihm jene schulden, einfordern muß. Die Regierung ist also in dieser Sache nicht mit der noͤthigen Klugheit und noch weniger mit Vorsorglich⸗ keit fr unfern Schatz verfahren. Wenn Belgien sich wer⸗ gert, so folge man dem Kriegsgesetze und verlange die Zah⸗ lung der Kosten von Holland. Man wendet cin, daß wir uns nicht im Kriegs Zustande mit Holland befinden. Wenn man sich aber mit der Armee eines anderen Staates schlaͤgt, und wenn Ka⸗ nonenkugeln gewechselt werden, so befindet man sich allerdings im Kriege; Kanonenschuͤsse sind ein unwiderlegbares Argument des Krieges, und ich kann der Ansicht nicht beitreten, wongch unter der Restauragtion bei Navarin die Tuͤrkische Flotte vernichtet und den⸗ noch behauptet wurde, daß wir keinen Krieg mit der Pforte fuͤhrten. Daß die drei nordischen Maͤchte sich weigern, zu den Kosten beizn⸗ steuern, finde ich insofern ganz natuͤrlich, als sie sagen konnen: Bir haben Euneren Zwangs⸗Maßregeln unsere Zustimmung versagt; Ihr mbgt also auch die Kosten dafür tragen. Wie steht es aber mit Eng⸗ land? Haben England und Frankreich nicht die Unabhängigkeit des Belgischen Staates gargntirt und sind wir nicht kraft dieser Garan⸗ tie in Belgien eingerückt, Man hat aber in der Convention vom 22. Oktober unser Interesse so wenig wahrgenommen, daß Über die Kosien für die zweite Expedition gar nichts darin festgesetzt ist.
Freilich hat England auch einige Schiffe gesandt, die in den Hol⸗
laͤndischen Gewaͤssern spazteren fuhren; aber guch wir schickten Schiffe und in dieser Hinsicht sind also die beiderseitigen Ausgaben einander leich; aber über die Hauptsache, über die Expedition zu Lande, steht in jener Convention kein Wort, und das Englische Kabinet kann uns, wenn wir von ihm die Erstattung der Kosten verlangen, ent⸗ gegnen: „Das geht uns nichts an, wir haben den Vertrag vollzo⸗ gen; Ihr habt niehr Ausgaben 1nachen zu müssen geglaubt, sas n in Eurem Belieben.“ Wenn wir fortwaͤhrend um Vortheil anderer Staaten Geld ausgeben wollen, heute fuͤr Belgien, morgen für Griechenland, übermorgen fur die Vereinigten Staaten, kurz fur alle Laͤnder, mit Ausnahine des unsrigen, so können unsere Fi⸗ tanzen freilich auf, keinen gruͤnen Zweig kommen. Welchen Nutzen hat uns die Expedition nach Antwerpen gebracht? Man nennt uns den dabei erworbenen Ruhin, und dies klingt ganz gut. Auch ich bin ein große: Freund des Ruhmes, am liebsten aber ist er mir, wenn er etwas einbringt. Wenn wir bloß Muth haben sol⸗ len, um zu zeigen, daß wir Muth haben, so ist das eine Kinderei und man muß uns nicht wie ein kindisches Volk behandeln wollen. Wenn der Ruhm nicht von einer Gebiets⸗-Erweiterung begleitet ist, oder wenn nicht wenigstens die Kosten erstattet werden, so iß er kei⸗ nesweges wuͤnschenswerth. Die Minister sagen, wir haͤtten sehr viel bei der Expedition gewonnen, und die Einnghme der Citadelle von Antwerpen habe den Schleier eines Geheimnisses gelüfet. Nach dem, was bisher geschehen ist, scheint aber dieses Gekemmniß bloß darin zu bestehen, daß wir die Kosten aus der eignen Tesche be
stritten haben, und das einzige offenbare Resultat der Expedition ist, daß sich in unserem r che weniger Geld befindet, denn die Hollaͤndisch-Belgische Angelegenheit ist noch unerledigt, wie zuvor; sie kann auch nicht erledigt werden, bevor nicht die fur Holland und Belgien so wichtige Schelde⸗Frage es ist, und diese ist, wie See wissen, unloͤzbar. Es ist Zeit, daß bei uns etwas vorsichtiger und haushaͤlterischer umgegangen wird, und da wir Belgien gerettet haben, ohne von ihm einen gleichen Gegendienst erwarten zu durfen (denn es soll ja ein neutrales Land seyn), so koͤnnen wir och Henig enz mit vollem Rechte verlangen, daß man uns die Kosten füͤr beide Expe⸗ ditio nen erstatte.“
Herr Bignon, der hierauf das Wort ergriff, tadelte es unäcsst in Bezug auf die erste Expedition nach Belgien, daß n, damals erklärt habe, es ruͤcke in Uebereinstimmung mit der Londoner Konferenz in Belgien ein; unter diesen Um— staͤnden sey es ganz natürlich gewesen, daß die Franzoͤsische R gierung gehorcht, als die Konferenz zu ihr gesagt habe: „Ihr seyd eingeruͤckt, um ie Hollander zum RuckJluge zu zwin Euer Werk ist vollbracht, jetzt geht auch uͤber Eure Gränze zu— ruͤck.“ Der Redner erinnerte daran, daß er dies schen damals vorausgesagt und in der Kammer die Ansicht ausge surochen habe, Frankreich hätte jene Expedition auf eigene Nechnung und in seinem eigenen Namen unternehmen muͤssen, um die Juli⸗Re—⸗ volution zu vertheidigen, welche mit der Belgischen *in einer solibarischen Verbindung stehe und durch den An— griff Hollands gegen die Belgische Revolutien mit bedroht worden sey. Wäre Frankreich damals mit diesem Prinzip in Belgien eingeruͤckt, so hatee es auch sagen kannen: „Wir wollen keine Eroberungen machen, wir verlangen kein Fuß breit Landes; wir werden aber Belgien nicht eher verlassen, als bis der Friede gesichert ist.“ Daß Belgien die Kosten fuͤr die zweite Expedition nicht zahlen wolle, sey ganz naturlich; Frankreich muͤsse aber einen Schuldner haben, an den es sich mit seiner
2 — *, igen;
Forderung halten konne, und das beste Unterpsand dafür sey in der H laͤndischen Schuld an Bel) 3 . alen; er sordere daher schließ⸗ lich den Minister der ans wéerczen Angelegenheiten auf, nichts zu vernachlässigen, um bei den destet ven Abkommen zwischen Belgien und Holland die Ruckzahlun der Kosten fuͤe Frankreichs beide Expeditionen zu stipuliren. Der Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten, welcher hierauf noch einmal das Wort ergriff, faßte die von den beiden vorigen Rednern aufgestellten Ansichten zusammen und folgerte aus der Verschie— denartigkeit derselben den Beweis, daß die Frage eine hoͤchf verwickelte und schwierige sey und also reiflich erwogen werden muͤsse, worauf die Sitzung aufgehoben wurde.
Die Kommission, die mit der Pruͤfung des Gesetz-Ent— wurfs in Betreff der Griechischen Anleihe beauftragt ist, hat den Obersten Paixhans, einen ministeriellen Deputirten, zu ihrem Berichterstatter ernannt, und man glaubt daraus schließen zu koͤnnen, daß die Kommission auf Annahme des Entwurfs antra— gen werde.
Das Interessanteste in den gestrigen Verhandlungen des Prozesses wegen des Attentats vom 19. Nov., v. J. waren die Big der Angeklagten Bergeron und Benoit; der Erstere ist 21 Jahr alt und Studirender der Jurisprudenz, der Letztere 28 Jahr alt, und Doktor der Medigin; beide sind in Chauny im Departe— ment des Aisne geboren. Der Praͤsident des Assisenhofes begann das
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