Großbritanien und Irland.
London, 13. Marz. Die Einwohner von Grange Gor— man in Irland hatten dem Grafen von Shrewsbury durch Herrn M Donald eine Peustion zustellen lassen, worin sie den⸗ selben ersuchten, die Aufhebung der Union und die gaͤnzliche Ab— schaffung der Zehnten zu unterstuͤtzen. Lord Shrewsbury hat ihnen hierauf Folgendes erwiedert: „Da ich mich naͤchste Woche nach London begebe, so werde ich diese Gelegenheit benutzen, um die Petition dem Hause vorzulegen. Ich werde auch Anlaß nehmen, gegen die jetzt dem Parlamente vorliegenden Maßregeln zu protestiren, da ich es fuͤr ungerecht und willkuͤrlich halte, po⸗ litische Vereine, deren einziger Zweck die Abhuͤlfe von Be— schwerden ist, zu unterdruͤcken. Aber ich muß auch zugleich mein vollkommenes Vertrauen aussprechen, daß die jetzt beabsich⸗ tigten Abhuͤlfs-Maßregeln und andere, die nothwendig darauf
folgen muͤssen, in kurzer Zeit eine Aufhebung der Union fuͤr das
Volk von Irland nicht länger als das Ziel seiner Wuͤnsche wer— den erscheinen lassen. Unterdessen moͤchte es jedoch noͤthig seyn, gewisse Zwangs-Maßregeln zur Unterdruͤckung von Verbrechen und Graäuelthaten durchzusetzen; da inzwischen die politischen Vereine sich niemals solcher Verbrechen schuldig gemacht haben, so halte ich es fuͤr einen direkten Eingriff in die Rechte und Freiheiten des Volks, diese Vereine in den Wirkungskreis jener Maßregeln einzuschließen.“
Eine vom 7. Februar 1833 datirte Koͤnigliche Verordnung in Bezug auf die Verabschiedung und Pensionirung der Solda— ten ist auf Befehl des Unterhauses gedruckt worden. Es wird darin festgesetzt, daß ein auf unbestimmte Zeit angeworbener Soldat von Rechts wegen seinen Abschied nicht verlangen kann, weder mit noch ohne Pension. Der Abschied wird indessen zu bewilligen seyn: 1) Wenn Unfaͤhigkeit zu irgend einem ferne⸗ ren Dienst vorhanden ist; 2) wenn uͤberhaupt Neductionen in der Armee stattfinden sollen; und 3) als eine Verguͤn— stigung unter gewissen Bedingungen. Die Pensionen zer— fallen in drei Grade. In dem ersten Grade befinden sich diejenigen Leute, welche, obgleich durch ihre Wunden im Felde zum Soldaten-Dienste untauglich gemacht, doch noch ihren Lebensunterhalt erwerben konnen; der Gemeine enthaͤlt in diesem Falle 6 bis g D.; der Korporal 9 D. bis 1 Shill.; der Ser⸗ geant 1 bis 11 Shill. Zum zweiten Grade gehoͤren die Leute, welche durch ihre Wunden unfaͤhig gemacht worden sind, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber doch des Beistandes einer fremden Person nicht beduͤrfen; der Gemeine enthaͤlt in diesem Falle 1 Shill.; der Korporal 1 Shill. 4 D.; der Sergeant 1Shill. 10 D. Der dritte Grad besteht aus den Leuten, welche beide Beine oder beide Augen verloren haben, oder sonst auf eine Weise verwundet worden sind, daß sie sich außer Stande befinden, ihren Lebensunterhalt zu verdie— nen, und des Beistandes oder der Pflege einer fremden Person beduͤrfen. In diesem Grade erhalt der Gemeine 14 bis 2 Shill.; der Korporal 1 Shill. 10 D. bis 2 Shill. 4 D.; der Sergeant 2 bis 3 Shill. — Ein Soldat verliert alle Anspruͤche auf Pen⸗ sion, wenn er durch ein Kriegs-Gericht des Verbrechens der De— sertion uͤberfuͤhrt worden ist; wenn er sich selbst verstuͤmmelt, oder sich durch eine unmaͤßige Lebensweise zum Dienst untaug— lich gemacht hat, und wenn er durch ein Kriegs-Gericht oder durch ein Civil⸗Tribunal irgend eines lasterhaften oder schänden⸗ den Vergehens uͤberfuͤhrt worden ist.
Vorgestern Abend fand eine Versammlung von Waͤhlern des Londoner Kirchspiels Marylebone statt, um die Gruͤnde zu
vernehmen, womit Herr Charles Murray, der sich zu dem durch
die Resignation des Herr Portman erledigten Parlaments⸗Sitz ge⸗ meldet hat, seine Anspruͤche rechtfertigen wollte. Dieser sagte unter Anderem, er sey ein Freund einer wohlfeilen, aber wirk— samen Regierung, einer Reduction der Steuer von Malz, Seife und anderen Artikeln, ein Feind der direkten Steuern und uͤber⸗ haupt aller Abgaben, die auf dem gewerbfleißigen Theil der Be⸗ völkerung lasteten; er sey entschlossen, nicht fuͤr die Vernichtung, aber wohl fuͤr Verbesserung der Kirche zu stimmen, auch nicht fuͤr Beraubung des zu religiöͤsen Zwecken bestimmten Eigen— thums, aber wohl fuͤr die Erledigung der Zehnten-Frage nach einem Plan, der sich so viel als moͤglich dem in Schottland eingefuͤhrten System nahere, welches am besten sowohh den Wuͤnschen der Geistlichen als denen ihrer Pfarrkinder entspreche; ferner sey ein allgemeiner Bildungplan einer der Zwecke, die er mit allen Kraͤften unterstuͤtzen wolle, und er wuͤnsche, daß vernuͤnftige politische Kenntnisse unter dem Volk verbreitet wuͤrden, wozu eine Reduction der auf geistigen Produkten lastenden Abgaben noͤthig sey; je gebildeter das Volk würde, um desto mehr werde es gemeine und schlechte Publica— tionen verschmaͤhen; was die siebenjaͤhrigen Parlamente betreffe, so wolle er zwar fuͤr Abschaffung dieser Zeitdauer stimmen, halte jedoch diesen Gegenstand nicht fuͤr so wichtig, da bis jetzt die Parlamente im Durchschnitt nie langer als vier Jahre gedauert; er beklage auch die in Bezug auf Irland angenommenen Maß— regeln, finde sie jedoch durch den Zustand jenes Landes gerecht— fertigt, und hoffe, daß ihre bloße Existenz eine Anwendung der— selben unnsthig machen werde. Der Redner erhielt lauten Bei—⸗ fall, außer bei der letzten Stelle in Betreff der Zwangs⸗Maßre⸗ geln, wodurch er Zeichen von Unzufriedenheit unter der Ver— sammlung hervorrief.
Die neueste Nummer des von Herrn Cobbett herausgegebe— nen Register enthalt einen Artikel, worin er sich in seiner eigenthümlichen Weise gegen die Stempel⸗ und Auctions⸗-Gebuͤh⸗ ren ausspricht. Er rechtfertigt sich zuvorderst gegen seine Leser, daß er vor der Hand nur diesen einen Zweig der oͤffentlichen Abgaben zum Gegenstand seiner Angriffe mache, und bemerkt, daß Lord Althorp ihm im Parlament auch schon den Vorwurf gemacht habe, daß er mit allzugroßer Hartnäckigkeit immer nur auf diesen einen Gegenstand zuruͤckkomme. „Dabei“, sagt Herr Cobbett, „fallt mir folgender Vorfall ein. Ich war einst zuge— gen, als an einem Dieb die ihm zuerkannte Strafe von 40 Peit— schenhleben vollzogen werden sollte. Wie die Dellquenten bei sol— chen Gelegenheiten selten ganz nach Wunsch bedient werden, so rief auch dieser aus, als er den ersten Schlag empfangen hatte: „„Schlag' etwas hoͤher!““ — „„Oh, oh! warte nur““,
antwortete der Scherge, „„ich werde bald weiter hinauf kom— men.““ — So möge sich auch nur Lord Althorp gedulden; wenn ich auch niedrig genug bei den Stempel- und Auctions, Gebühren angefangen habe, ich werde bald weiter hinauf kom men! Alles zu seiner Zeit und an seinem Orte. Ich werde nicht ruhen, bis ich dem so arbeitsamen und gewerbfleißi— gen Englischen Volke gezeigt habe wie es zugeht, daß es, trotz aller seiner Anstrengungen, seiner Muhen und seiner Maͤßigkeit, arm geworden ist ünd in der Armuth erhalten wird. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich dem liebenswuͤrdigen Staatsmann, Sir Robert Peel, das politische Phaäͤnomen gelbst habe, welches er so sehr bedauert, daß namlich der Wohlstand des Landes sich in so wenigen Haͤnden konzentrirt hat. Um aber
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diesen Zweck zu erreichen, duͤrfen nicht alle Gegenstaͤnde unter einander gemischt werden, sondern es muß eine besondere Untersuchung uͤber jeden einzelnen Zweig der oͤffentlichen Abga—⸗ ben stattfinden. Ich bin immer der Meinung gewesen, daß es die erste Pflicht eines Mitgliedes des Unterhauses ist, nicht so⸗ wohl die schon gemachten Ausgaben des Geldes zu kontrolliren, als zu verhindern, daß es nicht auf ungebuͤhrliche Weise erpreßt werde. Das Unterhaus wird der Huͤter der Geldboͤrse des Pu— blikums genannt; man sagt, daß es die Schnuͤre dieser Boͤrse in seinen Händen halte. Und dies ist auch sein eigentliches Geschaͤft; sie duͤrfen die Boͤrse nicht offen hinhalten, die Diener des Gouvernements herausnehmen lassen, so viel ihnen gefaͤllt, und dann mit Geschrei hinter ihnen her laufen, um zu erfahren, was sie mit dem Gelde gemacht ha⸗ ben. Ich bin immer gegen dieses Jagen nach dem Gelde gewe— sen; wenn man es einmal aus dem Beutel hat entschluͤpfen las⸗— sen, was nicht um ein Haar weniger laͤcherlich ist, als mein Be— tragen, da ich, ein kleiner Knabe, meine Amsel aus dem Kaͤfig ließ, und dann laut weinend meine Großmutter zu Huͤlfe rief, um ihn von dem Apfelbaum herunter zu locken. Wie damals meine gute Großmutter laͤchelnd den Kopf schuͤttelte, so wuͤrde sie es jetzt thun, wenn sie saͤhe, wie wir Parlaments⸗-Mitglie— der dem schon ausgegebenen Gelde nachjagen und nachheu— len. — Lord King sagte einst bei einer Grafschafts-Versamm— lung in Epsom: ster wirklich zur Sparsamkeit zwingen wollen, so muͤssen
„„Wenn Sie, meine Herren, die Mini⸗
Sie von Ihren Vertretern verlangen, daß 'sie ihnen nicht zu viel Gelder bewilligen; denn, obgleich ich nicht viel von ihnen weiß, so weiß ich doch so viel ganz gewiß, daß sie das Geld,
was man ihnen bewilligt, auf eine oder die andere Weise aus- nisse unseres Vaterlandes (mit Schweden) waren so neu,
geben.“““ Diese Bemerkung des Lord King gefiel mir sehr; sie. legt den Grundsatz dar, nach dem ich zu handeln entschlossen bin. Ich habe mir vorgenommen, folgenden Weg einzuschlagen: 1) Die verschiedenen Zweige der Abgaben einzeln vorzunehmen und bei jedem derselben zu zeigen, wie die arbeitenden Klassen durch die betreffenden Parlaͤments⸗Akte behandelt worden sind; 2) die verschiedenen Kapitel der Ausgabe ebenfalls einzeln vor— zunehmen, und bei jedem gleichfalls auf die foͤrmlichste Weise zu zeigen, welcher Theil der Ausgaben in die Taschen der Aristo— kratie fließt, und welcher Theil wirklich fuͤr den Dienst des Staa— tes und des Landes verwendet wird. Die Ausfuͤhrung dieses
Planes erfordert allerdings viel Arbeit, aber wenig Ausschluͤsse,
die ich nicht bereits besaͤße.“
Der Bildhauer Thomas Ritchie zu Edinburg hat eine Statue Walter Scotts fast vollendet, die allgemeine Bewunde— rung erregt. Sir Walter ist in der Advokaten-Nobe mit einer Papierrolle in der Hand dargestellt. Die Zuͤge des Antlitzes sind sprechend ähnlich. Es ist dies das erste Werk des oben genannten Kuͤnstlers.
Es ist wieder die Rede davon, daß eine tagliche Post-Ver— bindung zwischen London und Paris zu Stande kommen soll. Mehrere hiesige Blatter halten sich sehr daruͤber auf, daß eine solche Angelegenheit, die zwei Kaufleute in einer halben
Stunde zu Stande bringen wurden, angeblich so viele Schwie⸗
rigkeiten finde, und sind der Meinung, daß die Haupt-Schwie— riagkeit wohl darin liege, daß viele Post-Beamten bei der gegen— wärtigen Einrichtung aus dem Extra-Versenden der Briefe und Zeitungen Emolumente zogen, die aufhören wuͤrden, sobald eine tägliche Post-Verbindung stattfände. Man erwartet, daß dieser Gegenstand nächstens im Parlamente zur Sprache gebracht wer— den wird.
Niederlande.
— — Amsterdam, 16. März. Es sind am hiesigen Fonds⸗ Markt waͤhrend der beendigten Woche viele und bedeutende Ge⸗ schaͤfte in Staats-Papieren gemacht worden, wodurch dieselben fast allgemein einen erhöhten Stand eingenommen haben.
ten Stand ein nen h Bei einigen, worunter besonders die wirkliche Schuld, Syndikat⸗Bons und Nus⸗ sische Inseriptionen, ruͤhrt die Preis-Verbesserung unstreitig von der
sich fortwaͤhrend guͤnstiger zeigenden Aussicht auf baldige Ausglei⸗
chung der Differenzen mit Belgien ohne Zweifel her; andere da⸗ gegen, wie Kanz-Billets, Restanten ausgeßellter Schuld, Obligatio⸗ nen von Columbien, Mexiko und Peru, sind wegen ihres niedrigen
Standes hei den Spekulanten beliebt geworden und wurden dadurch Berichtigung entdeckter Mangel ohne Anstoß vorzubringen Obligationen war starkes Begehr, wodurch dieselben um 1 pCt. hoͤher deren guͤnstige Aufnahme zu erwarten, ohne unerfreuliche
taglich hoͤher getrieben. Franzoͤsische und Spanische Renten haben diesen Aufschwung nicht getheilt; doch nach Spanischen Cortes⸗
gingen. Man hat bemerkt, daß sowohl fuͤr Englische als fuͤr Deut⸗
sche Rechnung ansehnliche Einkaͤufe geschehen sind. Das Geld bleibt
uͤberflüͤssig und der niedrige Zinsfuß draͤngt manche Spekulanten 1 genheiten Norwegens
Markt behielt seine flaue Haltung, da fast durchgaͤngig nur Ver⸗ und die der gemeinschaftlichen auswaͤrtigen Angelegenheiten
braucher sich zum Einkaufen meldeten, und also nur kleine Geschaͤfte Theilnahme eines Norwegischen verantwortlichen Ministers Staats-Rathes; 2) die Bestellung von Konsuln an auswäͤn
zum Anlegen ihrer Kapitalien in Staats-Papiere. — Der Getreide—
gemacht wurden. Gestern erhielten sich die meisten Sorten Weizen preishaltend bei geringem Absatz; von getrocknetem Roggen gingen einige kleine Paärtieen ab; in Preußischem war beinahe gar kein Handel. Bezahlt wurde für 1275fuͤnd. weißbunten Polnischen Weizen 270. 275 Fl.; fuͤr 123pfuͤnd. bunten 235 Fl., fuͤr 127. 129pfuͤnd, neuen
116pfünd Preußischen Roggen 174 Fliz fuͤr 120pfuͤnd. Rigaer Roggen 170 Fl. Bei einzelnen Lasten fur ipfuͤnd alten feinen Hafer 10951. fuͤr Spfuͤnd. neuen dito 95 Fl.; für 72pfuͤnd. Futter⸗-Hafer 69 Fl.
S e n.
Bruͤssel, 16. Marz. Der Independant enthaͤlt Fol— gendes: „Wir haben ein Schreiben aus London erhalten, worin
uns gemeldet wird, daß zwei reich beladene Schiffe auf ihrer Reise von Ostindien nach Holland von dem Blokade-Geschwader aufgebracht und nach England gefuͤhrt worden sind. In dem—
selben Schreiben wird angezeigt, daß in einigen unter Embargo
liegenden Schiffen der in denfelben befindliche Zucker burch das
Eindringen des Wassers zu verderben anfaͤngt. Man habe des— halb von der Britischen Regierung die Erlaubniß zur Ausla— dung verlangt, welche aber verweigert worden sey. Endlich mel— det man, daß, um den Widerstand Hollands zu besiegen, die Hollaͤndischen Kuͤsten enger blokirt werden sollen.“
Der Lynx enthält folgende Betrachtungen: „Es ist ein von gewissen Journalen tausendmal wiederholtes, und auf alle moͤgliche Weise erläͤutertes Thema: daß der Koͤnig Wilhelm allein sich durch seine zoͤgernde Politik dem Abschlusse unserer Angele— genheiten widersetze, daß Frankreich und England diese bestaͤndi— gen Verzoͤgerungen nicht länger dulden wuͤrden, und daß die fuͤnf Maͤchte uͤbereinstimmend entschlossen waren, denselben ein Ende zu machen. Dann folgen die gewohnlichen Tiraden uͤber den Koͤnig Wilhelm, der durch seine Hartnaͤckig⸗ keit in Geltendmachung unzulaͤssiger Anspruͤche in einem rein persoͤnlichen Interesse den Genuß der Wohlthaten des ruhmvollen Friedens verschiebe, den man sich bemuͤhe, uns zu verschaffen. Man muß indessen den Unter— handlungen nicht sehr genau gefolgt seyn, wenn man nicht bemerkt hat, daß dieselben mehreremale ihre ganze Gestalt geaͤn⸗
dert haben, und immer zum Nachtheil der Sache, welche man die des Königs Wilhelm nennt. Nun koͤnnte man allerdings
fragen, welches Interesse der Koͤnig Wilhelm dabei solchen Zustand der Dinge zu verlaͤngern? Wenn man
annehmen wollte, daß er durch die Zoöͤgerungen hoffte, die) theile wieder zu gewinnen, welche er nach und nach y
ren habe, so entsteht dann die Frage, ob die Hinaut
bung in seiner Macht stand? Und das muß man dings verneinend beantworten, wenn man bedenkt, daß! land und Frankreich versichert haben, daß sie ver die ganze Europaͤische Politik zu leiten im Stande ma Frankreich und England konnten also in Gemaäͤßheit ihrer wiegenden Stellung die Unterhandlungen verlaͤngern oder brechen. Daß ersteres in ihrem Interesse liegt, ist leicht ĩ weisen. Frankreich zieht mindestens eben so viel BVorchis der Besorgniß, welche es einfloͤßt, so lange es mit Anspm auf seine naturlichen Gränzen drohen kann, als aus dem wollen der anderen Europäischen Staaten, wenn diese Anspy durch einen Traktat einmal definitiv beseitigt seyn werden. land aber gefaͤllt sich darin, der Mittelpunkt und das Her Europaͤischen Politik zu seyn, und weiß, daß dieser ung und unerledigte Zustand unseren Handel und unsere Ing immer mehr und mehr, und zwar zu seinem Vorthels, Grunde richtet.“
Der Herzog von Orleans wird zum kuͤnftigen Son wieder in Bruͤssel erwartet.
; Schweden und Norwegen.
Christianiag, 7. Marz. Ein von dem Advokaten H am 19. Februar im Storthing gemachter Antrag in g auf die selbststaͤndigere Leitung der auswaͤrtigen Angelegenh Norwegens hat folgende Einleitung: „Die unionellen Va
Erfahrungen aus den Zeiten der Kalmarschen Union zum! durch Mitwirkung der Politik so ganz aus der Erinnerum schwunden, die Institutionen dieser r! aus neuerer Zei uns so fremd geblieben, die Umstaͤnde, unter welchen die n abgeschlossen wurde, waren so schwierig und dringender Ar, das Interesse der verschiedenen Parteien ist dabei so abwelh daß man sich bei genauerer und ruhiger Untersuchung! daruͤber wundern darf, die Union selbst hoͤchst mangelhaß struirt, und zum Theil dutch Mißverstaͤndnisse und U samkeit, zum Theil auch wohl aus anderen Ursachen, das h selbst nicht Mangelhafte fehlerhaft angewandt zu finden. in wie weit und wann den eigenen Maͤngeln der Union
helfen steht, laßt sich kaum berechnen, da dieses vermn
nicht anders als durch äußerliche und zufaͤllige Umstaͤm anlaßt werden wird, die spaͤt oder früh die Nothwenditt von lehren werden, falls wir nicht entweder aufs neue sp
an sittlichem Werthe sinken, daß wir uns der politischen CM
staͤndigkkit unwerth machen und sie daher verlieren, oder dem entgegenstehenden Wege eine Verbindung, welche und Politik hervorriefen, durch einen hohen Grad von Un heit auf der einen Seite oder auf beiden aufgeloͤst wird. viel ist gewiß, daß die Nothwendigkeit und folglich die zu einer solchen Radikal-Reform — so vortheilhaft, sih ünd wunschenswerth sie auch fuͤr die vereinigten Koͤnigt seyn mochte — nicht vorhanden ist. Dagegen war zur Al von Maͤngeln in den Bedingungen der Union, Maͤngeln in Aufrechthaltung unserer grundgesetzmaͤßigen Rechte als ein s staͤndiges Volk, die Zeit gekommen, sobald Norweger Schweden sich gegenseitig uͤberzeugt hatten, daß weder eine Volk nach Aufloͤsung des geschlossenen Bundes, noch andere Volk nach Unterdruͤckung und Vernichtung der Natio Rechte des Mitverbuͤndeten trachtete, — sobald wir unserers uns uͤberzeugt hatten, daß unser Konig nicht die verhaßten stitutions-; und unionswidrigen Amalgamations-Ideen h die wir, vielleicht mit Unrecht, in vielen, unsere Nationalität scheinend kraͤnkenden Verfügungen zu bemerken glaubten, der Konig seinerseits auch nicht Mißtrauen in die Redl unserer unionistischen Gesinnung setzte, sobald wir die Ueh& gung gewonnen hatten, daß strenge Aufrechthaltung unsererg gesetzlichen Institutionen wirklich der ernstliche Wille unseret nigs war. Das gegenseitige Vertrauen, welches diese Ueb gungen erwecken mußten, machte es moͤglich, Vorstellungen
sionen befuͤrchten zu durfen.“ — Der Antragsteller fuhr fort, indem er zunäͤchst die Aufmerksamkeit auf zwei Um lenkte: 1) die bisherige Verwaltung der auswaͤrtigen An durch einen Schwedischen Min
vereinigten Koͤnigreiche durch Schwedische Minister allein,
Orten als gemeinschaftlich Norwegische und Schwedische! ein ausschließlich Schwedisches Regierungs-Kollegium und
Mäͤrkischen 28. 215 Fl.; für 131pfüͤnd. Kubanka 24 Fl; füͤr Beobachtung der grundgesetzlichen Vorschriften fuͤr die Anstt
Norwegischer Beamten. „Das erstere“, sagt der Antragst „ist schon fruͤher und vornehmlich auf dem fuͤnften ordenth Storthing zur Verhandlung gekommen. Auf Veranlassum damals dem Storthing vorgelegten Traktaten, so wie der ren Erfahrung, wie wenig Norwegen damit gedient seyn
seine auswaͤrtigen Angelegenheiten durch einen fremden Min
den es nicht zur Verantwortung ziehen kann, verwaltet zu s erging der Wunsch zur Abhuͤlfe hierin an Se. Masestaͤt eine Adresse vom 27. Juli 1827. — Vielleicht irre ich, wem glaube, daß diese Adresse sich mit einer so uͤbertriebenen und dies nur von ferne beruͤhrenden Vorsichtigkeit ausdruͤckte, daß Zweck leicht mißverstanden werden konnte.“ — Nachdem der ner mehrere Paragraphen des Norwegischen Grund-⸗Gesektt Unterstuͤtzung seiner Ansichten citirt hatte, trug er zunaͤchh auf an: „Se. Maj. durch unterthaͤnige Adresse darauf auf sam zu machen: 1) Daß Norwegens diplomatische Sachen,
Minister vorbereitet, verhandelt, vorgetragen und expedirt den konnen, sondern allein durch den verantwortlichen Na schen Minister auf die durch §. 15 des Grund-Gesetzes besit Weise, und daß gemeinschaftliche diplomatische Sachen in mäßheit dieses und des §. 38, so wie des 5ten der Reicht zu behandeln sind. 2) Daß Norwegische Konsuln, wenn si zugleich Schwedische Konsuln und nicht eingeborne Normtf Bürger sind, doch gemaͤß der §5. 21, 22 und 92 des 6 Gesetzes im Norwegischen Staats⸗Rathe ernannt werden m abgesehen von der Ernennung, die ihnen als Schwedische suln ertheilt wird, so daß sie noͤthigenfalls als Norwegischt amte zur Verantwortung gezogen werden konnen. Und d Maj. aus diesem Grunde angegangen werden, auf die Au haltung des Grund-Gesetzes, der grundgesetzmaͤßigen Re Nation und der Wuͤrde des Koͤnigreiches in diesen . in
zu halten.“
habe, /
Grund⸗Gesetze Norwegens gemaͤß, nicht durch einen Schwen
echt
Deutschlan d.
Dresden, 18. Maͤrz. In ihrer Sitzung vom 15. Marz die er ste Kammer zur weiteren Berathüng uͤber den Ge— Entwurf, die Verhältnisse der Civil-Staatsdiener ffend, uber. Vor Eröffnung der Diskusslon nahm Dr. von mon das Wort, um sich gegen die nach seiner Ansicht her— uhebenden Maͤngel des Entwurss noch einmal im Aligemei— nauszusprechen. Er suchte besonders die in 5. 1 desselben bene Begriffs Bestimmung des Staatsdieners als unzurei, d und schwankend zu bezeichnen, und stellte demgemaͤß den rag, daß nochmals auf die Verhandlungen uͤber die ersten agraphen zuruͤckgegangen und versucht werde, ob, wenn man n'richtigeren Begriff des Staatsdieners fesistelle, sich nicht ere Folgerungen hieraus ergeben wurden. Nach einigen von fen mehrerer Mitglieder hieruͤber gewechselten Bemerkungen, die Kammer auf den Antrag Sr. Koͤniglichen Hoheit des Inzen Johann zur Fortsetzung der speziellen Berathung „und entschied sich fuͤr eine Verbindung der Berathung des wit S. 4, welche von der Widerruflichkeit der Anstellung Staatsdiener handeln. Das von dem Referenten v. Car— verlesene. Deputations- Gutachten erkannte zuvoͤr—⸗
hie Bestimmung, daß die Anstellung der Staatsdiener der Regel wahrend der ersten drei Jahre nach dem tritt in den Staats dienst widerruflich sey, far zweckmäßig an, ich eine aͤhnliche, theilweise noch ausgedehntere Bestimmung chreren fremden Gesetzgebungen vorfinde. Es wurde jedoch eich von der Deputation angetragen, folgenden Zusatz in die— 5. aufzunehmen: „Ein Vierteljahr vor Ablauf des erwaͤhn— Feitraums hat der Diener aber auf eine definitive Anstellung stlich anzutragen, worauf die Anstellungs-Behoͤrde den Ueber— der provisorischen Bestallung in eine definitive zu beschlie⸗ oder den Beamten zu entlassen hat. Diese Resolution muß tens drei Monate nach erfolgtem Ansuchen ertheilt werden. rläßt der Beamte um definitive Anstellung nachzusuchen, so wird Dienstleistung auch noch ferner als eine nur provisorische ange— — Der Abgeordnete v. Polenz schlug vor, die drei Jahre zwei herabzusetzen, indem sich jeder Vorgesetzte innerhalb ber in Frist vollkommen von der Tüchtigkeit des Beamten unterrich⸗ nne. Dr. Deutrich bemerkte: wenn man dem Eintritte in den
tsdienst gruͤndliche Pruͤfungen, wie z. B. in Preußen, Stuck
ögehen lasse, so glaube er, daß es nur auf einen kuͤrzeren
aum ankomme, um sich von der Brauchbarkeit eines Staats⸗
rs zu uͤberzeugen. Ein Probe⸗-Jahr scheine ihm hinlaͤng— Die Entlassung nach drei Jahren muͤsse fuͤr den Entlasse— viel empfindlicher seyn. Dr. Großmann äußerte: Der schriebenen Bestimmung liege ein richtiges Gefuͤhl zum
nde, naͤmlich der Unterschied zwischen Theorie und Praxis,
chen Universitaͤts-Leben und wirklichem Leben, daher sey aller— dein Mittel⸗Zustand noͤthig, wo das Subjekt sich uͤber das Anwen⸗
sVermoͤgen seiner theoretisch erlangten Kenntnisse ausweise.
sey aber zum Theil schon abgeholfen; bei den Medizinern ihn die Famulatur; ruͤcksichtlich der Juristen koͤnne es sehr
Auskultator, dann Referendar werde, ehe er in den eigent⸗
Staatsdienst eintrete, und fuͤr die Theologen sey die Er-
ng von Prediger-Seminarien in dieser Hinsicht zu wuͤn—
Auf diese Weise erhalte man genug Gelegenheit, den igen Beamten kennen zu lernen, ohne daß es deshalb der lichen Maßregel der Widerruflichkeit beduͤrfe. Prof. Krug snte, daß ihm mehrere Umstaͤnde nicht gehörig erwogen schie,
ks sey auch zu beruͤcksichtigen, daß die Zeit der Anstellung hnlich die Zeit sey, wo die jungen angestellten Maͤnner sich
htheirathen wuͤnschten. Wolle man jene Bestimmung bes
Entwurfes annehmen, so muͤßte man zu gleicher Zeit ein
hat, Gesetz hinzufuͤgen; denn heiratheten die angehenden . pel reisen.
utzdiener und würden hernach entlassen, so wurden sie nicht f, sondern auch ihre Familien ungluͤcklich. Der Staats-Mi—
kmaßigkeit des Gesetz⸗ Entwurfes auszusprechen. sey fuͤr den Staatszweck noͤthig, aber auch fuͤr den Bethei— selbst muͤsse er sie als nuͤtzlich ansehen. eines Sporns bei der in seiner Natur vorherrschenden ung zur Indolenz. dem Staatsdienst widme, die Aussicht auf feste Stellung in lben seyn. Der Secretair Hartz aͤußerte die Ansicht, daß
Beschlͤußnahme uͤber den vorliegenden 5. den Wendepunkt
abgebe, und unstreitig der wichtigste Be⸗ ; waͤrtigen, des Kriegs, der Polizei und des Kultus.
dete auf diese Bemerkung den Antrag, die Abstimmung bis die Justiz, der Handel ꝛc. sind abgetrennt, und kommen unter einen
Man trat dieser Ansicht bei und es wurde
das ganze Gesetz sey, den die Kammer bis setzt zu fassen gehabt habe. Er
en auszusetzen. ossen, daß die einzelnen Amendements zum Behuf der kellung uͤber den Paragraphen dem Pr'uͤsidium schriftlich eben werden sollten.
In der nachsten Sitzung vom 16. Maͤrz las der Praͤsi— die, jenem Beschlusse gemäß, ihm uͤbergebenen schriftlichen dements zum §. 4 des Gesetz-Entwurfes in der Ordnung, e eingekommen waren, der Neihe nach vor.
mens auf das naͤchste halbe Jahr nach seiner Entlassung h auszuzahlen sey. Das Amendement des Dr. Deutrich 6. „Die Anstellung des Staatsdieners ist in der Regel d, des ersten Jahres nach dem Eintritt in den Staats widerruflich. Der Widerruf kann jedoch nur von einer
nlen Behoͤrde beschlossen werden.“ Andere Amendements
en sich mehr oder weniger abweichend von diesem aus. stand hierauf eine kurze Diskussion uͤber die Neihenfolge, scher die Abstimmungen uͤber den 8. selbst, das Deputa⸗ Gutachten und die verschiedenen Amendements vorzuneh⸗ eyn wuͤrden, und man vereinigte sich zuletzt uͤber folgende n: 1. Soll die Anstellung im Staatsdienste waͤhrend gewissen Periode widerruflich seyn? Diese Frage von der Mehrzahl bejaht. 2. Soll die Dauer
eriode der Widerruflichkeit auf die ersten drei Jahre zer Anstellung bestimmt worden? Wurde von 32 gegen nmen verneint. 3. Soll die Widerruflichkeit während sten 2 Jahre nach der Anstellung statt finden? Wurtdéè von ken 9 Stimmen bejaht. 4. Soll der Beschluß des Wi— nur von einer kollegialischen Behoͤrde gefaßt werden koͤn— Vurde von 31 Stimmen bejaht. 5. Soll diese Behoͤrde stellungs⸗Behoͤrde und, im Fall diese keine kollegialische ist, hesammt-Ministerium seyn? Einstimmig bejaht . Sol m Betheiligten die Gründe feiner Entlassung von der kog⸗ Inden Behörde schriftlich und speziell mitgetheilt werden? ä Stimmen bejaht. J. Soll dem Entlaffenen die Halfte ö. Zezogenen Jahres-Gehalts baar ausgezahlt wer— instimmig bejaht. Es kam hierauf der“ von der
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Der Mensch be⸗
der Concilien, ernannt worden ist. Dieser Fuͤrst der ein beruͤhmter Advokat in Mailand;
sein Talent ein bedeutendes Vermoͤgen und trat erst
mm ü ᷓ Das Amen⸗ t Sr. Königl. Hoh. des Prinzen Johann beantragte, inem entlasse nen Staatsdiener der Betrag seines Dienst ⸗
tion in Antrag gebrachte Zusatz zum 5. 4 (siehe zrige Sitzung) zur Berathung, der nach einer kurzen
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Diskussion mit 28 gegen 12 Stimmen abgelehnt wurde ĩ Secretair Hartz verlas nunmehr den §. 9. 3 er ,. verschiedenen Amendements lauten wurde, und wurde derselbe nunmehr in dieser Fassung einstimmig angenommen. Man ging hierauf zur Berathüng uͤber den 5. 5 über. Hinsichtlich der nach 25 Dienstjahren noch vorbehaltenen Aufkuͤndigung der Anstellung solcher Staatsdiener, zu deren Dienst⸗Verrichtungen keine hoͤhere wissenschaftliche Vorbereitung erforderlich ist, schlug der Secretair Hartz als Amendement vor, zu setzen: „nach 16 im Civil⸗Staatsdienste zurückgelegten Dienstjahren“, und wurde dasselbe mit 36 gegen 5 Stimmen angenommen. Der Re— ferent verlas nunmehr den §. 6., uͤber die Ausfertigung eines Bestallungs⸗Dekrets bei wirklicher Verleihung einer Staats Dienst⸗ Stelle, der nach kurzem Eroͤrterungen unveraͤndert und einstim⸗ mig angenommen wurde.
Frankfurt a. M., 15. März. Heute hat hier die Eroͤff⸗ nung des neuen Gebaͤudes des Staͤdel'schen Kunst⸗Instituts statt⸗ gefunden. Dem Publikum ist der Besuch dieser Gallerie gegen unentgeltliche Eintritts- Karten gestattet. ĩ Frankfurt a. M., 7. Maͤrz. Tage her zunehmend lebhaft im Effekten-Handel. richte aus
Mmstiee 9 . . Guͤnstige Be⸗ Amsterdam, Wien und Berlin brachten ein weiteres rasches
und Preußische Fonds waren begehrt ren Notirungen bezahlt. Es war ein per comptant, als auf Lieferung, in saͤmmtlichen beobachten. Mehrere unserer ersten Haͤuser traten und veranlaßten dadurch, mehr Muth faßten. Kommissisnen zum sischer F Die doppelte Konkurcenz wirkte denn auch so guͤnstig, daß im Zeit— raume von wenig Tagen die proc. Metalliques um z 1 pCt., die proc. um 11, die Partiale um 1 pCt., die Bank-Actien um 25 Fl. per Stuͤck in die Hohe gingen. Integrale stiegen von 47 auf 47 *, roc, Holl aͤndische. Obligationen von S6 auf 83. Am auffallend⸗ sten aber war die Differenz bei den Preußischen Papieren. Die aproc. Staats⸗-Schuldscheine, welche seit einigen Wochen unverändert ge⸗ standen hatten, erfuhren in zwei Tagen einen Aufschwung von 24 Wr pCt. Gleichmäßig stiegen die 4proc. ; n Obligationen. Fuͤr Lotterie⸗-Effekten war viel Kauflust: am gesuch⸗ testen waren Preußische Praͤmienscheine und Darmstaͤdtische 56 Fl. Loose, erstere besserten sich um 15 Rthlr., letztere um 2 Fl pr.
und wurden zu taglich höͤhe⸗
daß die Spekulanten aufs Steigen immer
was Minderung verspüͤren. Die Umsaͤtze waren nicht von!
: n ( . ; st von Belang; doch blieben im Ganzen die Fonds eher beliebt, als fiau. . Metalligues und Spanische Rente waren am gefragtesten. In Be— treff des Wechselhandels ist zu bemerken, daß die 1j
fanden; auch Berlin k. S. war etwas gesucht. Der Dis schwe zwis n 23 und 23 pCt. . ö Nachschrift. Heute, am Sonntag, war die Boͤrse geschlossen. Im Privat Geschaͤft war es anfangs lebhaft und die der blieben gesucht. Spaͤter zeigte sich einige Flauheit. — Doch“ notirten die couranten Effekten etwas hoͤher, als gestern proc. Metallig. 953, proc. Metalligues 86 (3 pCt. höher als zu Wien am 1t.
d rückt . Actien 1526, Integrale 48 so gestaltet werden, wie in Preußen, wo ein junger Jurist .
( 8 hn
4 Ankona, H. Maͤrz. (Allgemeine Zeitung.) ö , , . das ein Franzoͤsische Kriegsschiff, schickt sich auf erhaltenen Befehl zur Abfahrt nach Toulon an. Zugleich hat , . 3 das Geruͤcht erneuert, daß die Franzoͤsische Besatzung binnen kurzem Ankona, und die Oesterreichtschen Truppen die Romagna raͤumen wurden. Es soll von Paris herstammen, und wird durch die neulichen Bewegungen der Paͤpstlichen Truppen einigermaßen wahrscheinlich gemacht. Unsere Liberalen sind daruͤber sehr er— schrocken. Armee-Intendant wollen auf drei Wochen nach
— In Bezug auf die (kurzlich gemeldeten) zu Rom statt—
von Lindenau nahm darauf das Wort, um sich fuͤr die gefundenen Ministerial-Veraͤnderungen berichtet die Allgemeine
Die Maß⸗
Zeitung in einem Schreiben aus Rom vom 2. haben nun zwei Secretaite im Staate, erhalten. Die Einrichtung ist namlich folgende:
; den geistlichen Angelegen— Daß dabei dennoch der Kardinal⸗-Vikar und der Kardi⸗ nal Camerlengo in ihren Rechten bleiben, Der Kardinal Bernetti ist also nun eigentlich Minister des Aus—
n 2. Marz: „Wir gleichsan Ministerien, — der Kardinal er in Bernetti behalt den Titel eines Staats-Secretairs, beschaͤftigt Dieser solle fuͤr den jungen Mann, der sich aber ausschließlich mit den auswärtigen Angelegenheiten, dem Kriegswesen, der hohen Polizei und heiten. versteht sich von selbst.
Es war die letzten acht
und solid scheinendes Steigen hervor. Oesterreichische, Hollandische bedentender Umsatz, sowohl
Papiersorten zu als Kaͤufer auf
Ueberdem waren auch von auswärts starke
R Ankauf Oesterreichischer, Hollaͤndischer und Preu⸗ onds eingelaufen, wodurch das reelle Gesuch sich noch mehrte.
Preußisch⸗Englischen
Am Schluß der Woche ließ der Begehr nach Effekten et!
leidenreiche Hellas doch an das chselhan beme die Bevisen aif Am- . ö sterdam, Paris, Wien und Leipzig in allen Sichten bereite Käufer
* Maͤrz),
- Die ige noch in unserm Hafen liegende
Der Oberst des 66sten Regiments und der Französische
Rom und Nea⸗ 66. sein Bild in den Herzen tragen, erkannt, und wer auf der
. z
ihm nach dem Ufer und bis zur Barke unter dem lautesten
⸗
Das Innere,
Staats Secretair des Innern, zu welchem wichtigen Posten der Kar⸗ dinal Gamberini, Bischof von Orvieto, Secretair der Congregation
d ? ward von der schon unter den Franzosen sehr hoch geschaͤtzt; erwarb
ren zur Praͤlatur uͤber. ruͤstig, von unermüdlicher Thaͤtigkeit und Sudlaͤnder wunderbaren Arbeitsliebe. Nur herescht uͤber seine großen juristischen Faͤhigkeiten.
Kirche war einst J durfee Monats, ni dor 146 Jah ⸗ Jetzt ist er 73 Jahr alt, aber sehr von einer fuͤr einen eine Stimme Dieser neue
Minister des Innern und der Justiz kann daher, wenn er will,
unendlich viel Gutes bewirken.
Einrichtung.“ ,
ö. Na uplia, 31. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Am 28. Jan. Morgens gewahrte man am Eingange des Golfes von Nauplia einige Segel, welche sich bald als Vorboten der sehnlich erwarteten Flotte, die man uns von Triest angekuͤndigt hatte, zeigten. Bis Mittag zahlte man bereits 30 Schiffe, und am folgenden Tage nahte sich die ganze Flotte, 13 Segel stark, ge⸗ gen contrairen Wind lavirend, dein Hafen der Stadt, wo ssie Nachmittags vor Anker ging. Alle hier liegenden Kriegsschiffe salutirten Se. Majestaͤt den Konig von Griechenland. Ganz Nauplia stroͤmte dem Ufer zu; schon fruͤher waren alle Haͤnde beschaͤftigt gewesen, die Siadt zum Empfange des Königs zu schmuͤcken. Man gewahrte deutlich, wie die Griechen leichter athmeten, als sie der Ankunft ihres Monarchen gewiß waren, und wie sie sich der frendigen Hoffaung hingaben, daß die mit ihm beginnende neue Zeit ihren Leiden ein Ziel stecken werde. Die Flotte hatte bekanntlich schon am 5. Januar die Häfen von Triest und. Pirano verlassen, sie war aber zuerst durch anhal— tende Windstille an der Kuͤste von Dalmatien, und spater durch widrige Winde an einer schnellen Fortsetzung der Reise gehin⸗ dert worden. Beim Einlaufen in den Hafen von Korfu, wo sich Koͤnig Otto und die Regentschaft zu ihr gesellten, erfreute sich die sammtliche Bemannung der Flotte, welche nur im Hafen
von Pirano wegen der dort herrschenden ungewöhnlichen Kaͤlte einige Kranke abgegeben hatte, des besten Wohlseyns. Als sie Korfu verließ, wurde indeß die Witterung sehr stuͤrmisch; einige
Der Kardinal Bernetti verliert,
dem Wesen nach, nichts von seiner Gewalt durch diese neue und werden die Knaben die selbstgewählten Handwerke er gew⸗ rke erlernen,
Tage lang war es unmöglich, das Kap Matapan zu umsegeln und in den Golf von Nauplia einzulaufen. . n m r gi der Bemannung wurde seekrank, auch zeigten sich auf mehreren Schiffen die Pocken, welche aber so wenig boͤsartig waren, daß, als die Flotte vor Anker ging, alle Spuren derselben verschwun— den waren. Die Bayerischen Truppen, deren Ausdauer auf einem sehr beschwerlichen Landmarsche allenthalben bewundert worden, hatten also auch diese Seereise und die damit verbun— denen nicht unbedeutenden Beschwerden ertragen, ohne einen nen⸗ nenswerthen Verlust an Kranken zu erleiden. Sie befinden sich heute vierzig Tage auf den Schiffen, nachdem sie theilweise wäh— rend der strengsten Jahreszeit gegen 280 Stunden zu Fuße zu⸗ rückgelegt dies sind Anstrengungen, welche zu ertragen ein ge— sunder Korper nicht allein hinreicht, und die Behauptung scheint nicht gewagt, daß der wahrhaft militairtsche Geist, der diese wak⸗ keren Truppen beseelt, den größten Einfluß dabei ausübte, so daß es mit solchen Maͤnnern kein Unternehmen giebt, wovon man sich nicht einen gluͤcklichen Ausgang versprechen durfte. Die Ausschiffung der Truppen konnte bis jetzt noch nicht vor sich gehen, da die Franzoͤsischen Truppen die Kasernen der Ha— fen-Forts besetzt halten; der Abmarsch der Letzteren nach Nava⸗
/ Haͤuser erheben sich,
Dunstsaͤttg.
rin ist aber bereits festgesetzt. Ueber die Dislocation des Bayeri—⸗ schen Militairs ist noch nichts Bestimmtes bekannt; man glaubt, sie werden einstweilen die HafenForts und Argos besetzen, und diejenigen, welche nicht untergebracht werden koͤnnen, werden ein Lager unter Zelten beziehen. Offizieren und einzelnen Ab⸗ theilungen Soldaten ist es übrigens gestattet, die Stadt zu be⸗ suchen, in der es jetzt von Uniformen aller Art wimmelt. Quar-, liere sind naturlich sehr theuer, und alle Lebensmittel um das Doppelte im Preise gestiegen. Diesem wird jedoch bald gesteuert werden, da an Lebensmitteln aller Art kein wirklicher Mangel ist. Dem an die Reinlichkeit und freundliche Bauart Deutscher Staͤdte gewoͤhnten Fremdlinge kommt Nauplia, das sich erst jetzt
wieder aus dem Schutte zu erheben anfaͤngt, wie eine furchtbare
Kloake vor; aber dies wird sich schnell umgestalten; die freilich sehr engen Straßen werden bereits gepflastert, neue gut gebaute und allenthalben sieht man das Bestreben nach Verbesserung. Man speist in Griechischen und fremden Gasthaͤusern gut und weniger theuer, als man glauben sollte; im Ganzen genommen wurde die Erwartung der billig denkenden Ankömmlinge gewiß uͤbertroffen.
Nauplia, 7. Febr. (Auszug aus dem Briefe eines in Nauplia ansäßigen Griechischen , Endlich ist das iel seiner Hoffnungen gelangt. Den 18. (30. Januar sah es seinen . 53. 36. Vauplia vor Anker gehen. Seitdem fuͤllte sich der Golf mit Schiffen, die Ebene mit Menschen, denn die Stadt war schon so voll, daß Niemand mehr Unterkommen fand, und die Unge⸗ duld wuchs mit jedem Tage, wahrend das Militair ausgeschifft wurde⸗/ während man Triumphbogen baute, die Stadt mit Moyrthen-Zweigen schmuͤckte, den Empfang vorbereitete, so gut als es bei unserer Noth und Bedraäͤngniß moͤglich war. . 25. Jan. 6. Febr.) folgte die Ausschiffung und der feierliche Einzug. Unbeschreiblich ist die Freude, welche bei diefem An— blick die Herzen aller Hellenen erfuͤllte, und der Ungestuͤm, mit welchem sie ausbrach. Nicht einmal die ganz kleinen Kinder blieben in der Stadt zuruͤck, denn ihre Muͤtter nahmen sie auf ihre Arme und trugen sie hinaus, dem Koͤnige entgegen, der ihnen eine bessere Zukunft bereiten soll. Jetzt sind alle erzen voll Freude und voll Hoffnung, und der Änblick unsers 2 unterhaͤlt jene und belebt diese; Alle flehen wir zu Gott, daß er ihn uns erhalten und ihm das äußerste Ztel' des menschli— chen Lebens schenken moͤge. Gestern Nachmittags, wo der Kö— nig ausging, inkognito, um sich auf das Englische Schiff zum Speisen zu begeben, wurde er gleich von den Hellenen, die
Straße war, und wer herbeikam, ein unermeßlicher Zug, folgte 1 eue dengeschrei; ja die Menge lagerte am Ufer, bis er spaͤt . uruckkam, und begleitete ihn mit denselben Aeußerungen der diebe und Anhaͤnglichkeit auf seinem Wege nach dem Palais zu⸗ ruͤck. Die Leutseligkeit und die einnehmende Jugend des Mo— narchen gewinnen ihm eben so die Herzen, als Alles, was man von seinen Aeußerungen, Vorsaͤtzen und Gesinnungen hört, und was von Mund zu Mund mit ausnehmender Freude wiederholt
wird.
In lan d. Berlin, 21. Maͤrz. Aus Dir schau wird gemeld
die Grippe bereits am 10ten d. 1 chahn . 24 und daß viele Personen daran erkrankt sind. Im dortigen Post⸗ hause z. B. war von 11 Personen nur eine verschont geblieben. Auch in Elbing herrscht die Krankheit schon seit der Mitte ats, indessen wird wenig daraus gemacht, da das Uebel sich nicht viel anders als ein gewohnlicher Katarrh eigt.
Die im Jahre 1832 fuͤr die Provinzial⸗Taubstummen⸗ Lehr-Anstalt zu Munster in der Provinz Westphalen abge⸗ haltene Kirchen, und Haus-Kollekte hat uberhaupt 1854 Rthĩr eingetragen. In der Anstalt zu Muͤnster sind im vorigen Jahre wieder acht Schuͤler so weit ausgebildet und vorbereitet worden daß sie zum heiligen Abendmahle zum erstenmale zugelassen wer den konnten. Sie sind darauf aus der Anstalt ausgeschieden,
die Madchen aber durch bereits erlernte weibliche H ĩ
sich ernaühren koͤnnen. An ihre Stelle sind jetzt 9 . taubstumme Zoͤglinge in die Anstalt aufgenommen worden. In den, mit den Seminarien zu Buren und Soest verbundenen Taubstummen-Lehr,Anstalten befinden sich gegenwartig, in jede
12 taubstumme Schüler, die, so weit die dazu von den ö zial-Ständen bewilligte Summe nicht ausreicht, aus der K e der Anstalt 9 Muͤnster n werden. 63
— Im Regierungs-Bezirk Mersebur ĩ
völkerung in den beiden letzten iht a e c el 2. mehrt, wovon 7,064 auf das Jahr 1831 und 3769 1 das Jahr 1832 kom]mmen. Todtgeboren wurden im vorigen Jahre gö3 und die Zahl der unehelichen Kinder zu der der har verhielt sich wie 1 zu 109. Es hatten 262 Zwillings- Geburten und 2 Drillings-Geburten stalt. Von den Gestorbenen wurden 32 Personen älter als 9) Jahre. Getraut wurden 5935 Paare.
Meteorologische Beos achtun Morgens Nachmstt. Abends ia 6 Uhr. 2 Ubr. 10 Uhr. 144
2 1 334, 1 Par. 334,96 Par. 335. 258 Par — J, 8 2 R. — 2,6 9 R. — 4, 6 9 R. . — 5,9 9 R. yt. ð9y pCt. Schnee. halbheiter. N. NW.
1833. 20. Maͤrz.
Luftdruck. . Luftwaͤrme Thaupunkt
einmaliger Beobachtung.
Quellwäͤrme 6,0 0 R. Flußwärme 1,2 2 R.
BVödenwäarme 2, 20 J. Auedünst. 0), oa 6“ Rh. Niederschlag 0, 9s 6 iz.
Wetter .... Wolkenzug