1833 / 82 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Berliner Börse. Den 21. März 1833.

Amtl. Fonds und Geld. Cours - Zettel. (Preussa:. Cour.)

F 7 4 Q10

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St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Er. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Ohl. 30. Prim. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Oblig. Königsh. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

/ Wechsel- Cours. Amsterdam dito Hamburg

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Urossliz. Pos. do. Ostpr. Plandbr.

Pomm. Pfandhr.

Kur. u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K. u. N. X. Sch. d. K- n. N.

Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd' or.. 13

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Auswärtige Börsen. Amsterdam., 16 Märęg.

Niederl. zirkl. Schuld 473. 53 do. 87. Ausgesetzte Schuld Kanz - Bill 215. 656 1015. Russ. (v. 1828) 99. (v 18534) 89. Preuss. Prämien-Scheine 94. COesterr. 897i. 33 Span. 451. 53 653.

Hamhurg. 19. Mär.

Oraterr. 53 Met. 935. 43 do. 833. Bank-Actien 1256. Russ. Engl. 111. Russ Iloll. (v. 1828, 913. da (v. 18531) . Preuss. Prämien - Scheine 1085. Poln. 112. Dun. 713.

St. Petershurg. 13 Mirz. llamburg 3 Mon. IJ. . Sillier ubel 3626 Kop. Warschau. 17. Närz. Pfundbr. S93. 90. Part - Ohl. 354 360 Wien. 16. Näræ. 3 do. S213. 183 d. 214 Pari. Obl. 135. Bunk -

53 Met. 923. Actien 122 .

Königliche Schauspiele.

Freitag, 22. März. Im Opernhause, auf Begehren: Die Stumme von Porttei, große Oper in 5 àbtheilungen, mit Bal— lets; Musik von Auber.

Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛe.

Im Schauspielhause: 1) La reprise de: La Lune de Miel, vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) Robert le dia- ble, à propos-Saudeville en 1 acte

Sonnabend, 23. Maͤrz. chen von Heilbronn, großes Ritterschauspiel in 5 Abtheilungen, mit einem Vorspiele.

König städtisches Theater. Freitag, 22. März. Eigensinn aus Liebe, Lustspiel in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen, von Kurlaͤnder. Hierauf: Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten.

Prin

rarische Werke 300 000 Fr. Im Schauspielhause: Das Kaͤth⸗

hatte.) Fuͤr die Gestüte 1,560,000 Fr. klagte bei dieser Gelegenheit im Allgemeinen uͤber den schlechten

Zustand der Pferdezucht in Frankreich, wonach die Regierung sich genoͤthigt sehe, fur die Remonte jahrlich etwa A0 0 Pferde Der Handels-⸗Minister bemerkte

im Auslande zu kaufen. ter dagegen, daß das jetzt befolgte System ohne Zweisel eine Ver—

338 Berichtigung. In der Beilage zur Staats-Zeitung Nr. 78, S. 325, Sp. 1, Z. 15 v. u. statt „Beet⸗-Koͤrner“ J. „Oel-Körner“ und S. 326, Sp. 2, Z. 45 statt „Seiden Waaren“ l. „Strick-Waaren“. = —— . /

Neueste Nachrichten.

Paris, 15. Maͤrz. Der Herzog von Nemours und der

von Joinville reisten gestern Nachmittag von hier nach

Bruͤssel ab, um Ihre Majestät die Koͤnigin dort abzuholen. In der Deputirten-Kammer war gestern der Kommis—

sions⸗Bericht uͤber den Gesetz-Entwurf wegen eines außerordent⸗ lichen Kredits von 1,500,006 Fr. zu geheimen Ausgaben an der Tagesordnung. Der Berichterstatter, Herr Cunin-Gridaine, trug darauf an, diesen Kredit auf 1,200,000 Fr. zu beschraͤnken, wobei er bemerkte, daß die Regierung, in dem Interesse der Steuer⸗ TF, em, pflichtigen, zu dieser Reduction bereits ihre Zustimmung gegeben v habe. Nachdem die Berathung hieruͤber gleich nach dem Budget , n, angesetzt worden, berichtete Herr Gillon uͤber das Budget des Ministeriums des offentlichen Unterrichts, bei welchem derselbe nur auf einige unbedeutende Ersparnisse antrug. nahm darauf ihre, Tages zuvor abgebrochene Debatte uͤber das Budget des Handels-Ministeriums wieder auf. Unterhaltung der dem Staate zugehörigen Gebäude der Haupt— stadt wurden 506,900 Fr., und fuͤr den Bau des Saales Das naͤchstfol⸗

Die Kammer

Fuͤr die

der Deputirten⸗ Kammer 500,000 Fr. bewilligt. gende Kapitel enthält eine Summe von 1,625,900 Fr. zur Voll— endung der in der Hauptstadt begonnenen Denkmaͤler und oͤffent— lichen Gebaͤude. Nach einer unerheblichen Debatte zwischen dem Handels-Mintster, dem Grafen Delaborde und Herrn Arago wurde dieses Kapitel, auf den Antrag der Kommission, um 150,000 Fr. verkuͤrzt, und darauf die Diskussion durch den Bericht des Herrn Duchätel uͤber den Gesetz-Entwurf wegen Forterhebung der Steuern bis zum 1. Juli unterbro— chen. Herr Duchätel stimmte fur die Annahme des Entwurfs und gab zugleich die Zufriedenheit der Kommisston uͤber die Ab— sicht der Regierung zu erkennen, auf die gegenwärtige Session, deren Schluß im Laufe des April zu gewartigen sey, un mittelbar die von 1334 folgen zu lassen, indem dies das ein— zige Mittel sey, einem Provisorium ein Ende zu machen, d ssen Folgen fuͤr das Land so nachiheilig waren. Die Berachung

uͤber diesen Gegenstand wurde bereins auf den nacksten Sonn-

Handels-Ministeriums wieder aufgenommen. Fur den Bau und die Erhaltung der Central-Zucht- und Besserungs-Haͤuser wur— den 660 0900 Fr. bewilligt. Auf die Bemerkung des Hrn. De stutt— de-Trach, daß die Straf-Anstalten in Frantreich wesentlicher Verbesserungen fahig wären, erwiederte der Handels- Mi— nister, daß die Regierung sich mit diesem wichtigen Gegen— stande unausgesetzt beschaͤftig und daß ein besseres System ohne Zweifel binnen kurzem in Anwendung ko]mmen werde. Die nachstehenden Kapitel gaben zu keiner erheblichen Debatte Anlaß:

Zu gemeinnuͤtzigen Bauten in den Departements 300, 000 Fr.; fuͤr Kunst- und wissenschaftliche Anstalten 383,000 Fr.; zu Aufmun⸗ terungen der Schriftsteller und zu Subscriptionen auf lite— (Hier bewilligte die Kammer auf

den Antrag des Heeren Vatout einen Zuschuß von 66,00) Franken, da die Regierung nur 234,9 Franken verlangt

———

del und Manufakturen 380,000 Fr. bewilligt.

Herr von Harcourt d 3 2 ö Actien 1510 1518

G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 88. 87.

besserung der Ragen zur Folge haben werde; an Zugpfen fehle es nicht, dagegen seyen die Reitpferde bisher immer n als wenig brauchbar fuͤr den Dienst der Kavallerie befun worden. Herr von Ludre verlangte, daß man die Ges kuͤnftig zu dem Ressort des Kriegs-Ministeriums schlage,

cher Vorschlag indeß, als ungehoͤrig, vorlaufig nicht weiter

ruͤcksichtizt wurde. Nachdem noch der Marquis von M mier sehr ausfuͤhrliche Betrachtungen uͤber diesen Gegensz

angngestellt hatte, wurde das betreffende Kapitel angenommen. die Thier⸗Arznei⸗Schulen und zu Aufmunterungen fuͤr den

kerbau wurden im folgenden Kapitel 410,000 Fr.nnd fuͤr Der Schluß Debatte uͤber das Budget des Handels-Ministeriums mi da es bereits 6 Uhr war, auf den folgenden Tag versch— werden.

Der Moniteur zeigt an, daß die gestrige Nummer Tribune wegen Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen Regierung in Beschlag genommen, und daß die Geschaäͤftsft

des National, des Temps und des Charivari, wegen ungen

und heleidigender Relation der Verhandlungen des Prtj

uͤber das gegen den Koͤnig verübte Attentat, auf den 18ten?d,

vor den hiesigen Assisenhof geladen worden seyen. Das gestern fortgesetzte Zeugen,Verhoͤr in dem Pu wegen des Attentats vom 19. November war von keinem a

lichen Interesst; mehrere Aussagen hatten die Tendenz, dien

tige Aussage Jeanety's zu emkräften. In der Quotidienne liest man: Herr Persil eine Audienz bei dem ie Barche und Montalivet waren zugegen. Man sprach von der uͤblen Wendung, welche die Prozeß-Verhandlw vor dem hiesigen Assisenhofe fuͤr das oͤffentliche Mn rium genommen haben. Auch soll von Gesetzen g die Zügeilosißteit dir Presse und der Karrikaturen die! gewefen seyn.“ Ein anderes Blatt erzählt, Oberst Raff zu dem Marschall Sonlt gerufen worden, wo sich die Gin Pajol, Dumas und Delessert befunden; hier seyen ihn leh Vorwürfe wegen seiner Aussage vor dein Assisenhofe gen worden, in der es heiße, daß man bereits im voraus in den lerieen davon gewaßt habe, daß auf ven König geschossen werden Wah schein ich in Folge dieser Unterredung hat Oberst; diesen Morgen in die France nouvelle ein Schreiben

„Gestern Abend Koͤnige; die Ho

rruͤcken lassen, worin er seine Aussagen zu erläutern such abend angesetzt Und darauf die Di kassion über dar Buoger des versichert, 3 he e h ! k,, erfahren, daß von dem, was vorfallen werde, Kenntniß gehabt habe.

Der Indicateur de Bordeaux enthaͤlt ein vom s d. M. dattrtes und von dem Doktor Meniere unterzitzü Bulletin uͤber das Befinden der Herzogin von Berey, t die Prinzessin sich in den letzten beiden Tagen sehr wohl hf den hat.

Herr Chauvin-Beillard, der Redacteur des Court l'Europe, ward vorgestern in Folge der vor kurzem gegen ausgesprochenen Verurtheilung zu 4ämonatlichem Gefaͤngniß haftet und nach Sainte Pelagie gebracht.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 161. 9 cour. 1061. 45. Iproc. pr. compt. . 78 10. fin cour I 5proc. Neap. yr. Compt. 90 30. sin cour 90 40 6 Span. perp. 69 Z3proc. 437 5proc. Belg. Anl. 9g07 Frankfurt a. M, 18 Marz. Oesterr. 5proc. Metall.

proc. S5ß 3654. 24proc. 503. Iproc. 22 G ] Part. Obl. 1363 G Loose zu 10 gh Poln. Loose 60. G Redacteur Cottel. ** ma

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Bekanntmachungen.

wegen des aufgehohenen Termins rür Ver—

pachtung des ö Domainen⸗Amtes eubus

Da uͤber die ander weit ge Verpachtung des Koͤnigl.

Dom inen⸗-Amtes Leubus von Johannt 18533 ab, hoöͤhe⸗

rer Anordnung gemäß verfügt worden, so wird der

n r J. * * e 4 * * j * 6 Allgemeiner Anzeiger für die Bromberg, Marienwerder, Stargardt und Breslau, so wie der Westpreußische Jeueral-Landschafts-Agent Bekanntmachung Derr Ebers zu Berlin daruber Auskanft zu geben im Stande sind und deß der Zuschlag bei einem annehm— lichen Gebote sofort nach dem Termine bei der Königl. General-Landschafts⸗-Direktion zu Marienwerder in Antrag gebracht werden soll. Schneidemuͤhl, den 27. Februar 1333. Königl. Westpreuß. Landschafts-Direktion.

diesen heiden Plätzen malen.

kannt gemacht werden

. 9 . rer . ö . Preußischen Staaten. Cayt. Stahl, und Alexandra, Capt Diets, werden auch] in diesem Jahre ihre regelmäßigen Fahrten zwischen lige enfin mation und erste Abend mahlefeier en

Der Neolay J., Capt. Stahl, wird seine erste Fahrt von Lübeck nach St. Petersburg am 14. Mai antreten. Die ferneren Abgangztage sollen in kurzer Zeit de—

Diese; Werk hen bestimmt, den durch di

religidsen Gefuͤhlen und Gedanken junger Ch und Christinnen eine längere und festere Dan gehen. In diesem Wei geschenke finden selbigt jenige innige, sanft belehrende R de, wodurch o müͤcher der Leser angezogen und Herz und Geh weckt und erhoben wird.

dieserhalb auf den 28. d. M., angesetzte Termin zur andertwe tizen Verpachtung dieses Amts im Wege der Submission und eventuell zur weitern oͤffentlichen Licitation des gedachten Domaigen- Amtes aufgehoben; welches wir hiermit bekannt machen.

Breslau, 15. Maͤrz 18335.

Nach unterm 31sten v. M. erfol zter Eröffnung de— formellen Coneurses uͤber den Nachlaß des weiland Stadtrichters und Steuereinnehmers, Adookaten Vo! zu Roͤbel, werden auf ehrerbietigsten Antrag des h⸗

Annalen der Pre ißishen

2 Literarische Anzeigen.

Das jitzt erschienene 2. Heft der von Kamptzschen innern Staats- Ferwaltung, Jahrgang 1852, wollen die Herren Abonnenten hierselbst, in den Vormittagestanden

Die Verehrer der Kirchenmusi machen aufmerksam, veranlassst durch die am! stattsindende Aufführung, auf die bei uns erselin Grolse Passionsmusik nach dem Evi lium Matthäi von Joh. Seb. Bach.

Königliche Regierung. Abthl. für Dem ainen, Forsten und direkte Steuern.

Bekanntmachung.

Wir bringen hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, daß wir mit dem hiesigen Handlungshause Herrmann und Faͤhndrich hinsichtlich des Verkaufs des Alauns von dem Königl. Alaunwerke bei Freienwalde ein Ueber⸗ einkommen in der Aet geschlossen haben, daß dasselbe den Alaun sowohl von dem Werke als von der hiest⸗ gen Niederlage ab zu den von uns bestimmten Pprei⸗ sen verkaufen wird. Es bleibt indessen einem jeden Kaͤufer überlassen den Alaun auch unmittelbar vom Werke selbst zu beziehen.

Berlin, den 14. Marz 1533 Königl. Ober-Berg-Amt für die Branden⸗

burg. Preuß. Provinzen. Beka nntm ach un g.

Die vormals im D. Cronschen jetzt Ciarnikauschen 246 Regierungs⸗Departements Bromberg belegene, aus dem Vorwerke und Dorfe Behle, dem Vorwerke und Dorfe Lemnitz, bem Vorwerke und Dorse RNado⸗ siew, dem Vorwerke und Dorfe Putzig, aus der Stad: Radolin, aus den Doöͤrfern Stieglitz und Runow, aus den Kolonien Theresia, Radolin, Jaegersburg, Gornitz, Marienbusch, Putzig⸗Holland und gus mehreren ein⸗ jeinen an das Dominiüm zinspflichtigen Etablissements bestehende, ber unterjeichneten Landschafts-Direktion in der Subhastation ad judicirte freie Allodial⸗-Ritter⸗ güter-Herrschaft Behle, soll an den Meistbietenden verkauft werden. irn haben wir einen Termin auf

den 31. Nai d, J, Vormittags um 10 uhr, hier in unserem Geschaͤfts⸗Lolale, anaesetzt, wozu wir

vokaten von Schulz hierselbst, als actoris communis in diesem Debitwesen, alle Diejenn en, welche aut irgend einem rechtlichen Grunde Aëusyorüche und For— derungen an den Nachlaß des gedachten Stadtrühters und Steuereinnehmers, Advokaten Voß zu Roͤbel machen zu koͤnnen glauben, und an dem Concursver— fahren uͤber solchen Nachlaß Theil zu nehmen geson— nen sind, peremtorisch hiermit geladen: in dem zur Liquidation, zur Produetion der Originalien, und zur Prioritaͤtsdeduetion auf .

den 14. Mai d. J.. angesetzten Termine vor hiesiger Großherzoglicher Justiz⸗Kanzlei, Morgens um 10 Uhr, zu erscheinen ünd nicht allein diese ihre Forderungen und Anspruͤch— gehörig bestimmt, und zwar ub pracjudicio pro omni der Aueschließung von der Coneursmasse, anzumelden, sondern auch die darüber vorhandenen Originalien urschriftlich sub praejudicio pro omni, daß sie des aus diesen Originalien für ihre Forderungen und Anspruͤche hervorgehenden Beweises sowohl in Ansehung der Li⸗ quiditaͤt, als der Prioritaͤt fuͤr verlustig werden erklart werden, zu produciren, so wie uͤber diese ihre Forde— rungen und Anspruͤche ub praejudicio pro omni prae- clusionis protokollarisch zu verhandeln und die Erstig— keit derselben aus zuführen.

ugleich wird allen Gläubigern der gedachten Nach— laßmasse qufgegeben, binnen 4 Wochen procuratores in loso zu besfellen, ub praejudicio pro omni, daß die mit procuratoribus nicht versehenen Glaͤubiger für an die Heschlüsse der anwesenden und der mit proea— ratoribus in loco versehenen Glaͤubiger gebunden wer⸗ den erklaͤrt werden.

Gegeben Guͤstrow, den 8. Februgr 18335 Großherzogl. Mecklenburgsche zur Justiz⸗Kanzlei Aller⸗ hoͤchst verordnete Direktor, Vice⸗Direktor und Raͤthe. (L. S.) G. Brandt. W. v. Meding.

bie Kaufliebhaber mit dem Bemerlen einladen, daß der Meistbietende sofoct im Termine eine Caution von 15, 0 Thlr. in Pfandbriefen mit den dann ge⸗ hörigen noch nicht fälligen Koupons zu erlegen hat, daß die

Taxe und die Kauf⸗Bedingungen in unserer Registratur ei gesehen werden konnen, daß indessen

Dampf ⸗Schifffahrt zwischen

con 19 1 Umre bei mir gefaͤlligt in Empraüg neh— men lassen. In den Prooinz?e« n wird dassel de bin⸗ nen 8 14 Tagen zu erhal (en seyn.

Berlin, ren 22. März 1833.

Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29 ist so eben erschienen und in allen Buchhandlangen zu haben: . Ueber den Erwerb der Heimath und die solidarische Verpflichtung zur Ar⸗ menpflege. Eine Entwickelung der Grunde gegen die Haupt⸗-Prinzipien des desfalls vorgeschlagenen Ge— setzes, unter Beifüͤgung einiger fuͤr dasselbe vielleicht anwendbaren Materialien Vom Polizeirath Merker. Preis: 1 Thlr.

Als Geschenke fuͤr Konfirmanden sind folgende beide Bucher zu empfehlen, und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, Berlin durch F. Dummler, Linden Nr. 19. . Evangelische Hausypostislse, oder christliche Betrachtungen und Gesaͤnge fur haͤusliche Audacht, zur Befoͤrderung wahrer Frömmigkeit und Seelen⸗ ruhe. Von Dr. W Hülsen ann, Pfarrer und IGSchul⸗Inspekior in Elsey. Duͤsseldorf, bei J. E. Schaub. Mit einem Titelkupfer, Christus und die beiden Avostelfuͤrsten Petrus und Paulus. 2 Baͤnde gr. Sré. 2 Thlr. 10 sar. Der Werth dieses Buches ist allgemein anerkannt. Fast in allen Häͤusern, wo noch Sinn fuͤr Frommig⸗ keit und chrißtliche Erbauung herrscht, hat es Eingang

gefunden. .

Einsegnung und der ersten Abendmahlsseier gebil— deter junger Christen.

d und St. Peter s burg.

an h die Königl. Landschaf s Direftionen

zu Posen,

L ü b Die ruühmlichst bekannten Dampfschiffe Nicolay J.,

Sauher gebunden. 1 Thlr. 15 sar—

Erweckungen zur Andacht in den heiligen Tagen der

Von J. P Hundeiker.

tur 13 Thlr.; vollständiger Klavier- Auszuß Marx 73 Thlr.; Ferner auf:

Das Vater unser von L. Spohr. Partit

vollständiger Klavier- Auszug. 2 Thlr.; Sir

à Bogen 53 6gr.

Jubel- Cantate oder Ern dte - Cantatt Carl Maria v. Weber. Partitur vollständiger Klavier-Auszug. 24 Thlr.

Schlesinger sche Buch- und Musikhan Berlin, unter den Linden No. 34.

So eben ist bei mir erschienen, und in allen

handlungen Deutschlands und der Schweiz (in bei Mittler,

2936 Stechbahn Nr. 3, sowie in Handlungen zu Poscen, Bromberg und Gnesth

haben:

Arlineourt, Vieomte von, die Ecort (Menschenschinder) oder Kronenraub un Historische n neff, aus dem Jahre 1416 dem Franzossschen uͤbersetzt von Louis vol vensleben. 2 Bande in Sro. sauber Preis 2 Thlr. oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein.

Etwas zur Empfehlung dieses Werkes zu

durfte ͤberflüssig siyn, da des Verfassers Talf Erzaͤhler in Deutschland und wohl in gan

ebenso als in seinem Vaterlande anerkannt i

darf, daher auch nicht sehr auffallen, wenn von Buche in Paris in Zeit von nicht ganz 2 M vier Auflagen erschienen.

Leipzig, im Februar 1833. Bo ssange M

Unentgeldliche Musikalien⸗-Leihansi deren gedruckte Bedingungen wie derum vorrgͤih bei C W. Fröhlich & Comp, Oberwallstraße und 13, Ecke der Jaͤgerstraßt.

———

alle Arien. Recitative ete, ein

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Allgemeine

renßischt Stagts-Zeitung.

Berlin,

Sonnabend den 23 sten

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März

Amtliche Nachrichten. Kroni k des Tag es.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Landrath von Kroͤ—

im . Gardelegen den St. Johanniter-Orden zu ver— eruht.

265 Majestaͤt der Koͤnig haben dem Steuer-Inspektor

rn zu Gransee den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, so

dem Ackerbuͤrger Johann Pollmann zu Lenzen das All—

heine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Der Justiz-Kömmissarius und Notarius Fuchs zu Beve— gen ist, seinem Antrage gemäß, an das Land- und Stadt— scht zu Brakel versetzt worden.

nmandeur der 5ten Division, von Brause, und

Der General⸗Major und Commandeur der Hten Landwehr⸗ sage Janety's weniger verneinend ausgesprochen haben, als jetzt.“ Herr Per sil: „Sie haben also in Ihren beiden fruͤheren sagen gelogen?“

sgade, von der Groeben, von Frankfurt a. d. O. Der General⸗Major und Comme ndeur der 6ten Kavallerle⸗ gade, Freiherr von Luͤtzow J., von Torgau.

Der General⸗-Major und Commandeur der 6ten Infanterie⸗ ich habe Janety am 19. November nicht gesehen und kann in

Bezug auf Planel nur sagen, es sey möglich, daß ich ihn ge—

gade, von Gagern, von Prenzlau.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

, 6 Paris, 15. Maͤrz.

ben.

Bei der Eroͤffnung der gestrigen Sitzung des hiesigen Assi⸗— ofes fragte der Vertheidiger Bergerons, Advokat Moulin, Zeugen Janety, warum er nicht mehr bei seiner Großmut— wohne und seine Schwester, so wie seinen Onkel, nicht mehr iche? a Raumes der Wohnung; uͤbrigens habe ich nie auf— Brt, meinen Onkel zu besuchen.“ Frage: „Haben Sie t gesagt, Sie selbst hätten das Pistol abgefeuert?“ Antw. ja, weil ich eine unbesonnene Aeußerung vor meiner Schwe, gethan und sie abhalten wollte, zu plaudern, indem ich mich

st aufs starkste in ihren Augen kompromittirt hatte; ich konnte

mehr sicher seyn, sie werde schweigen, um den Bruder nicht kbefahr zu bringen.“ Fr. „Warum haben Sie Ihre Ab— s' zu dem Regimente, bei welchem Sie eintreten sollten, bis

it. Dezember, dem Tage Ihrer Vorladung, aufgeschoben, doch bereits am 7ten ein Platz fuͤr Sie auf der Personen⸗ „„Aber Planel?“ Antw. „Ja.“ Fr. „Sind Beide am 19ten zu Ihnen gekommen?“ Antw. „Planel allein.“ Fr. Sie waren nach u sehen, be⸗

st bestelt war?“ Antw. „Ich trat gegen meinen Willen auf Andringen meiner Familie in den Militair-Dienst und im Begriff, meine Freiheit auf sieben Jahre zu verlieren; ich lte mir also dieselbe noch so lange wie möglich bewahren, und schob mne Abreise bis zum letzten Augenblicke auf.“ Der Praͤsident e hierauf das Zeugen-Verhoͤr fort. Planel, Studirender Jurisprudenz, sagte aus: „Der 19. Nov. hatte nichts Merk— rdiges suͤr mich; es koͤnnen daher leicht einige Details aus nem Gedächtniß entschwunden seyn. Ich verließ um 122 Uhr ine Wohnung, um den Koͤniglichen Zug zu sehen, ging auf

Pont⸗Royal und den Quais hin und her, blieb auf dem ai d Orsay stehen, und verfuͤgte mich dann durch die Straßen C und Grenelle nach dem Palast Luxembourg, wo ich mit eini— Freunden spazieren ging; hierauf begab ich mich nach dem lais Royal, um Mittagbrod zu essen.“ Fr. „Begegneten e Janety?“ Antw. „Ich habe ihn oft gesehen, erinnere

bh aber nicht, ob ich ihn gerade diesen Nachmittag gesehen.“

„Haben Sie Bergeron vor dem Pistolenschusse gesehen?“ tw. „Nein.“ Fr. „Er hat Ihnen also sein Vorhaben, hh dem Koͤnige zu schießen, nicht mitgetheilt?“ Antw. Rein, das waͤre eine große Unbesonnenheit von seiner Seite vesen.“ Fr. „Sie haben also auch nicht zu Janety von Vorhaben Bergerons gesprochen?“ Antw. „Mein, seine gsage ist falsch ünd verleumderisch.“ Fr. „Warum nen— Sie die Freunde nicht, mit denen Sie vor dem Palast Fembourg spazieren gingen?“ Antw. „Um Niemanden zu noromittiren.“ Fr. „Sie haben in fiuͤheren Verhoͤren nicht simmt verneint, daß Sie Janety am 19. November gesehen?“ tw. „Ich kann mich auch heute nur in zweifelhafter Weise über aussprechen, weil ich, wie gesagt, Janety sehr oft sah.“ „Begegneten Sie Delaunay und Benoit?“ Antw. „Den stern habe ich nach den Juli-Ereignissen in Sainte-Pelagie nen gelernt und sah ihn seitdem manchmal, den Letzteren kenne gar nicht.“ Fr. „Sie haben fruͤher erklärt, Delaunay nicht kennen?“ Antw. „Ich wollte Niemand kompromittiren.“ Janety wurde hierauf mit Planel konfrantrirt und wieder— te in dessen Gegenwart seine gestrigen Aussagen, daß er anel nach dem Pistolenschusse begegnet sey und daß dieser er— st habe, welche fruchtlose Muͤhe er sich gegeben, um Berge⸗ von dem Attentate gegen den Konig abzuhalten. Planel sin hoͤchst gereizter Stimmung; Das ist eine schandliche Ver⸗ imdung, das Alles ist falsch.“ Bergeron: Janety hat ge⸗ in einen wichtigen Umstand, der sich in seinen schriftlichen ssagen befindet, vergessen. Nach meiner Ueberzeugung hat das Pistol abgefeuert, waͤlzt aber seine, That auf mich behauptet, ich haͤtte, nachdem ich geschossen, mich der Menge gewandt, welche gerufen habe: „Es lebe der

hnig!“ und gesagt, dieser Ausruf sey schaͤndlich, Eine solche

ußerung wuͤrde mich offenbar verdächtig gemacht und in Ge— r gebracht haben, in Stuͤcken zerrissen zu werden.“ Der räafident zu Planel: „Zeuge, Ihre Aussage ist fuͤr die An⸗ lagten und' fuͤr Sie von hoher Wichtigkeit, beharren Sie bei rselben?“ Antw. „Mehr denn jemals.“ Delaunay, ehe—

sagen, ob ich mich nicht wichtiger war, als jeder andere Tag

Antwort: „Aus Familien-Gruͤnden und wegen des

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maliger Gerichtsschreiber, wird als Zeuge eingeführt und sagt aus: „Ich berufe mich auf meine fruͤhere Aussage; am 19. Nov. ging ich nach dem Pistolenschusse uͤber den Pont-Royal und sah einen Gendarm, der eben ein Pistol aufgenommen hatte.“ Fr. „Wem begegneten Sie hierauf?“ Antw. „Mehreren Per— sonen; nach vier Monaten kann man sich solcher Einzelnheiten

nicht mehr genau erinnern.“ Fr. „Begegneten Sie nicht Ja. nety?“ Antw. „Ich kenne diesen Menschen nicht.“ Fr. „Auch nicht Planel?“ Antw. „Da ich Letzteren sehr genau kenne

und mit ihm oft zusammen treffe, so kann ich nicht gewiß ihm an jenem Tage begegnet bin, des Jah⸗ res.“ Fr. „In Ihrer ersten schriftlichen Aussage haben Sie Alles geleugnet, was Janety uͤber Ihr Gespraͤch mit

Planel gesagt hat; in zwei spaͤtern Verhören haben Sie einen großen Theil davon zugegeben.“

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und

angeklagt, meiner Subsistenzmittel beraubt; um meine Haft nicht

Antw. „Die fruͤheren Aussagen haben kein Gewicht; damals war ich verhaftet und

zu verlaͤngern, mag ich mich wohl uͤber einige Punkte der Aus—

Antw. „Nein, sondern nur meine Aussage

nach meiner persoͤnlichen Lage modifizirt. Ich wiederhole es,

sehen habe.“ Jetzt entspann sich zwischen dem General⸗Pro—

kurator und den Vertheidigern der Angeklagten eine lebhafte Debatte uͤber die Frage, ob die Ueberzeugung der Geschwornen sich nur durch die muͤndlichen und offentlichen Aussagen oder auch durch die schriftlich vor dem Instructions-Richter abgege⸗

benen feststellen duͤrfe; letzteres wurde von den Vertheidigern

bestritten, von dem Kron-Anwalt hingegen behauptet. Janety Der Kardinal Isoard wird sich, dem ehmen nach, mit einem Auftrage der Regierung nach Rom ebenfalls darauf, daß er Janety gar nicht kenne und ihn im

ward mit Delaunay konfrontirt, und ,, n. seine Aussage, er sey ihm am 19. Nov. mit Planel begegnet; Delaunay bestand

Kabinet des Instructions-Richters zum ersten Male gesehen habe. Hierunter wurden mehrere Freunde Delaunay's, worunter zwei Hutmacher⸗Gesellen, vernommen, welche aussagten, daß sie die⸗ sen am 19. Nov. zwar gesprochen, daß er ihnen aber keinen der in der Janetyschen zern. enthaltenen Umstaͤnde mitgetheilt habe. Endlich erschien noch Demoiselle Delphine Gabriele Lucas, 22 Jahr alt, Rentiere und Geliebte des Angeklagten; sie schien aäͤu— ßerst verlegen und antwortete so leise, daß man sie kaum verste⸗ hen konnte. Auf die Frage des Praͤsidenten, ob sie die Ange⸗ klagten kenne, antwortete sse errsthend, sie kenne Bergeron und auch Benoit. Fr. Haben Sie am 19. Nov. Bergeron gese⸗ sehen?“ Antw. „Ja, gegen 3 oder 4 Uhr.“ Fr. „Wie war er gekleidet?“ Antw. „Im schwarzen Ueberrock.“ Fr.

„Sie haben ausgesagt, er habe manchmal einen alten gruͤnen großen Geist Eingang finden konnten.

Rock getragen; was ist aus diesem geworden?“ Antw. „Ich

weiß es nicht.“ Fr. „Kennen Sie Janety?“ Antw. „Nein.“ Fr.; nicht das Gepräge wirklich gesprochener Reden. alle nach dem uͤberlegten Studium am Schreibpult und sind mit

dem Pont-Royal gegangen, um den Koͤnigl. Zug gegneten Sie dort nicht Bergeron?“ Antw. „Nein.“ Fr. „Ist Janety nicht zu Ihnen gekommen, um sich nach Bergeron zu erkundigen, und haben Sie ihm nicht gesagt, dieser habe be— reits seine Vorsichts⸗Maßregeln getroffen, seinen Rock beim Schnei⸗ der abkuͤrzen, sich die Haare abschneiden lassen, und statt der schwarzen Halsbinde, die er gewohnlich trage, eine gelbe zuge— legt?“ Antw. „Nein, mein Herr!“ Der Praͤsident las hierauf die fruͤheren Aussagen der Demoiselle Lucas vor, in de— nen dieselbe fast alle Fakta, die sie heute leugnete, zugegeben hatte. Eben so wenig wollte sie den auf dem Tische liegenden braunen Rock erkennen; dieser wurde indessen von Bergeron

selbst als der seinige anerkannt; Bergeron fuͤgte hinzu, er habe einen olivegruͤnen Rock besessen, denselben aber bereits vor sechs Monaten einem Bekannten, Namens Bastide, geschenkt. Janety len so

wurde mit Demoiselle Lucas konfrontirt und wiederholte vor ihr seine Aussage.

erzählte mir, er habe Bergeron mit eigenen Augen das Pistol abfeuern sehen; er sey der Mitschuldige und habe neben Ber— geron mit einem Pistol gestanden, um zu schießen, falls jener fehlen sollte; da ich aber meinen Bruder als einen Schwaͤtzer und Luͤgner kenne, so glaubte ich ihm nicht.“ Fr. „Haben Sie aber nicht selbst eines Tages auf dem Pont-Neuf zu Bergeron gesagt, daß er es siy, der das Pistol abgefeuert?“ Antw. „Ich aͤußerte das im Scherze; damals sagten die jungen Leute im Begegnen haufig zu einander: Also Du hast den Konig er— schießen wollen?“ Fr. „Haben Sie nicht Ihren Bruder schrift— lich aufgefordert, seine Aussage zuruck unehmen?“ Antw. „Ja, ich ihat es aus einem Reste von bruͤderlicher Freundschaft suͤr ihn.“ mehr besucht?“ fallenen Scene. Am Tage der Verhaftung Bergerons kam naͤmlich

mein aͤlterer Bruder ganz verstoͤrt zu uns und sagte, er sey verloren, er sey der Mitschuldige Bergerons, die Polizei sey ihm auf der Ferse; é ‚ssar ist, so erwiedert man darauf, daß sich unter diesen 1109 nicht

wir Alle ständen unter Aufsicht u. s. w.iqGJanety der Aeltere: „Ich

habe dies gesagt, um die Schwester vom Ausplaudern abzuhal⸗ ten.“ —der Onkel der beiden Bruͤder, Herr Garnot, der uͤber die Moralität seiner beiden Neffen befragt wurde, erklärte, er

sey mit dem Lebenswandel des juͤngern zufriedener, als mit dem

des altern, uͤber welchen eine gewisse Madame Edouard großen wird, sich ganz gleichguͤltig verhalt oder nicht fähig ist, Über

Einfluß ausuͤbe. Herr Anton Garnot, ein zweiter Onkel der beiden Bruͤder, versicherte, er halte seinen ältesten Neffen fuͤr unfaͤhig, ein falsches Zeugniß abzulegen. dame Edouard betraf ihr Verhältniß zu Janety dem

sagen sollte; sie selbst habe dem Praͤsidenten Vincent St. Laurent das Billet des juͤngern Janety uͤberreicht, worin dieser seinen Bruder aufgefordert habe, seine Aussage zuruͤckzunehmen. Zwischen

der fuͤr er habe in den Juni⸗Tagen den Konig erschleßen wollen und sey dem⸗ selben mit einem Pistol gefolgt.

us⸗

Der juͤngere Bruder Janety's, Schreiber eines Advo⸗ katen, ward jetzt vernommen; er sagte aus: „Mein älterer Bruder

Fr. „Warum hat Ihr Bruder seine Schwester nicht Antw. „Wegen einer zwischen beiden vorge-

Die Aussage der Ma eltern, der ein Ehrenmann und zu seiner Aussage nur durch loͤbliche Gründe bewogen worden sey; sie beschwerte sich daruͤber, daß der suͤngere Janety ihr gedroht habe, falls sie fuͤr Bergeron Nachtheiliges aus-

ihr und dem jungern Janety kam es hieruͤber zu langen Erörterungen, aus denen erhellte, daß Madame Edouard, wie sie selbst eingestand, jenes Billet aus Rache gegen den juͤngern Bruder, von dem sie bei seiner Familie verleumdet worden, dem Gerichte uͤber— geben habe. Die Vertheidiger der Angeklagten machten sich hin— gegen anheischig, ihr zu beweisen, daß sie geäußert habe: „Ja⸗ nety der Aeltere braucht nun nicht mehr Soldat zu werden; er wird von der Regierung eine Anstellung erhalten.“ Der letzte Zeuge, der in dieser Sitzung vernommen wurde, der ehemalige Dragoner und jetzige Munizipal⸗Gardist Cabet erzählte, Berge⸗ ron habe bei dem e,. der Reusseschen Pensions⸗Anstalt erklaͤrt,

Bergeron nannte diese Aussage abgeschmackt. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt.

Bei allen hiesigen Kupferstich-Haͤndlern sind jetzt die Por⸗ traits der beiden Angeklagten, Bergeron und Benoit, ausgehaͤngt.

Die gestrige Nummer der Tribune ist in Beschlag genom⸗ men worden. ;

Die Seidenwirker von Lyon haben eine Petition an die Deputirten⸗Kammer gerichtet, worin sie die Thuͤr- und Fenster⸗ Steuer als einen Grund ihrer steigenden Noth darstellen.

Der Prozeß gegen die Passagiere des Sardinischen Dampf⸗— bootes „Carlo Alberto“, der vor dem Assisenhofe von Montbri— son verhandelt wird, war am 13ten d. M. noch nicht beendigt; die Plaidoyers der Vertheidiger und die Repliken des Kron-⸗An— walts dauerten noch fort.

Großbritanien und Irland.

London, 13. März. Der Metropolitan enthalt fol— gende Charakteristik der Londoner , n., „Der gelehrte Dr. Johnson behauptete, er sey kein Kritiker, sondern ein Bericht⸗ erstatter (reporter, so werden namentlich die Schnell⸗Schreiber genannt, welche die Parlaments-Berichte fuͤr die Zeitungen ab⸗ fassen). Wenn wir diese Angabe gelten lassen wollen, so muͤssen wir gewiß anerkennen, daß er das glaͤnzendste Licht unter allen seinen Kollegen und Nachfolgern im Fache der Berichterstattung war. Was die Ehrlichkeit betrifft, so haben sich die Repor⸗ ter eben nicht besonders des Leviathans oder Kalibans der Engli⸗ schen Literatur, wie er zuweilen genannt wurde, zu ruͤhmen, denn wenn Erasmus als der Ruhm und die Schmach des Prie⸗ sterthums bezeichnet ward, so kann man mit gleichem Recht den Dr. Johnson den Ruhm und die Schmach der Berichterstatter⸗ Zunft nennen. Das Gestaͤndniß des Doktors, daß er sich in den

Berichten uber die Parlaments-Debatten stets bemuͤhe, den schuf⸗

tigen Whigs nicht die besten Argumente in den Mund zu legen, ist zugleich ein Beweis von dem damaligen schmaͤhlichen Zustand der Presse und von der Rechtlosigkeit und Schlechtigkeit, die durch

jene entwuͤrdigenden Vorurtheile, von denen die Natur dieses

sonst so ausgezeichneten Mannes leider so sehr strotzte, in einen Seine Berichte haben wenig von dem Gesprachs⸗Styl an sich und tragen ganz und gar Sie schmecken

den unverkennbaren Merkmalen der Johnson'schen Schreibart be— zeichnet. Lord Littleton, Sir John St. Aubin, Herr Pulteney, Lord Chatham, Walpole und alle die großen Sterne jener glaͤn— zenden Aera erscheinen stets im Pomp lateinisirender Phrasen und in die weiten Falten der Toga gehuͤllt. Selbst die berühmte Rede Lord Chathams, womit er den Horaz Walpole schlug, und

die mit Recht immer so sehr gepriesen wurde und so lange dau—

ern wird, wie unsere Sprache, wurde von dem Doktor mit den gewohnlichen Eigenheiten seines Stils und Sylbenfalls ausge stattet. Selbst Johnson's Frauen, in seinen poetischen Werken, sprechen sehr akademisch; und Goldsmith sagte einst sehr witzig zu ihm, er könne kein Gespraͤch zwischen Fischen schreiben, denn er wuͤrde die Sardellen und Gruͤndlinge wie große Wallfische reden lassen. Eben so hat er alle seine Parlaments- Redner wie Wallfische und Haifische sprechen lassen, wobei er die Rol⸗— vertheilte, daß seine Freunde als die ersteren und seine Feinde als die letzteren erschienen. Uebrigens entspringen die Irrthuͤmer der Berichterstattung selten aus bösen Absichten, wenige Falle ausgenommen, wo maͤchtige National— Vorurtheile und leidenschaftliche Gefuͤhle auf die meisten Ir ländischen Berichterstatter fuͤr oder gegen Irländische Mit— lieder oder uͤber Irlaͤndische Angelegenheiten Einfluß ausüben.

ie Berichterstatter sind uͤberdies zum Aristokratismus geneigt und der Tory Politik ergeben. Gegen die radikalen Mitglieder

ist stets eine Abneigung vorhanden, weil man sie als ungebildet

und rohe Leute betrachtet. Eines unserer ersten Morgenblaͤtter ist der Meinung, daß es zu guten parlamentarischen Bericht— erstattern weder Maͤnner von Talent und Bildung, noch von feiner Erziehung beduͤrfe, und daß der einzige Unterschied zwischen den Berichterstattern in der verschiedenen Honorirung derseiben bestehr. Als Grund fuͤhrt man an, daß die Leute im Allgemeinen eine gute Verichterstattung von einer schlechten wenig zu unterscheiden wüßten. Wenn dagegen gesagt wird, daß die beiden Häuser aus 11 bis 1200 der reichsten und angesehensten Männer des Königreichs bestehen, und daß eine solche Versammlung nicht zu verachten

100 Redner befinden, und daß nicht die Hälfte von diesen 109 so ausgezeichnete Redner sind, um das Publikum zur Verglei—⸗ chung der Berichte zu reizen, und daß alle Welt, außer den persoͤnlich in einer Debatte betheiligten Mitgliedern, gegen die Art und Weise, wie uͤber die Verhandlungen Bericht erstattet

schlechte und gute Berichte zu urtheilen. Aus dieser irrigen Ansicht ruͤhrt es her, daß die Lange der parlamentarischen Be— richte, auf Kosten des Styls, der Genauigkeit und jedes wahrhaften Vorzuges, zum einzigen Probirstein ihrer Trefflich⸗ keit gemacht wird. Dem Zeitungs-Eigenthumer wird jeden Morgen ein Blatt vorgelegt, auf dem die Beitrage jedes Mit“ arbeiters mit dessen Namen unterzeichnet sind. Da nun die Eigenthuͤmer, mit sehr wenigen Ausnahmen, aͤußerst ungehildete Menschen sind, so messen sie die Berichte und erklären den

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