1833 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dieselbe einen militairischen Despotismus erst in Irland und dann in England einfuͤhren wolle. Er argumentirte nun fuͤr diesen letztern Fall, und fuchte darzuthun, wie es der Neigung sowohl wie dem Rechte der Englischen Nation gemaͤß seyn wuͤrde, sich solchen tyrannischen Maßregeln gewaltsam zu widersetzen, und überließ es den Ministern, seine Gruͤnde und Betrachtungen uͤber die Rechtmaͤßiakeit des thaͤtigen Widerstandes auf Irland anzuwen⸗ den. Er schloß seine Rede mit folgenden Worten: „Ich beschuldige die gegenwartigen Minister nicht, daß sie von Natur Tyrannen sind; sie sind es nur halb von Natur, und halb aus Nothwen⸗ digkeit. (Frage!“ Wer ruft da: „Frage!“ Ich will daraus eine sehr lange Frage suͤr ihn herleiten, wenn ihm daran gele— gen seyn sollte. Die Regierung scheint sich alle Muͤhe zu geben, den Unwillen der Nation zu erregen, indem sie Maßregeln er— greift, deren Ungerechtigkeit einleuchten muß. Ich fordere das Volk auf, sich alle Muͤhe zu geben, das Durchgehen dieser Maßregel zu verhindern. Ich fordere das Englische Volk auf, mit dem Irlaͤndischen gemeinschaftliche Sache zu machen, um sich der Bill zu widersetzen. Ich beschwoͤre das Englische Volk, fuͤr seine eigene Sicherheit auf Maßregeln zu den ten, um eine Bill scheitern zu machen, welche ihren Ir— laͤndischen Mitbuͤrgern Ketten anlegen soll.“ Herr Attwood zeigte an, daß er darauf antragen werde, alle ferne— ren Verhanblungen uͤber die Bill zur Unterdruͤckung der Unru— hen in Irland so lange auszusetzen, bis die Maßregeln wegen der Kirchen⸗Reform in Irland, und andere auf die Verbesse⸗ rung des Zustandes in jenem Lande abzielende Maßregeln in Gesetze verwandelt worden waren. Der Tag, sagte er, wuͤrde niemals erscheinen, wo die vorliegende Bill in ihrer jetzigen Ab— fassung in ein Gesetz verwandelt werden wuͤrde. Die Minister haͤtten erklaͤrt, daß sie abdanken wuͤrden, wenn die Bill verwor— fen werden sollte. Er wuͤrde es sehr bedauern, wenn dies die Folgen der Verwerfung seyn sollten; aber trotz jener Drohung könne er einer Maßregel nicht seine Zustimmung geben, die das Irlaͤndische Volk einer Militair-Herrschaft un— terwerfen solle. Beabsichtigten etwa die Minister erst das Land durch ihre Maßregeln in einen Zustand des Wider— standes zu versetzen, und dann f Gunsten ihrer Vorgaͤnger ab⸗ zudanken? Es wuͤrde zur gehörigen Zeit im Ausschusse auch noch auf ein Amendement des Inhalts antragen, daß alle der Regierung durch die Bill verliehene Gewalt sich auf die Graf⸗ schaft Leinster beschränken solle. Der sehr ehrenwerthe Secre— tair habe gesagt, daß alle Unruhen, mit sehr wenigen Ausnah⸗ men, sich auf die Grafschaft Leinster beschrankten; als Freund der Integrität des Koͤnigreiches und als Feind der Aufloͤsung der Union, halte er es daher fuͤr hoͤchst wuͤnschenswerth, das Irlaͤndische Volk dadurch nicht zur Verzweiflung zu treiben, daß man wegen der Unruhen in einer einzigen Grafschaft eine so despotische Maßregel auf das ganze Land in An wendung bringe. Das Haus bildete hierauf einen Aus— schuß, und begann die Berathung uͤber die äte Klausel, zu der Herr Lambert mehrere Amendements in Antrag brachte. Das erste bestand darin, daß die Bill nicht dazu benutzt werden sollte, die Zahlung der Zehnten in Irland gewalisam einzutreiben. Lord Althorp bemerkte, daß dieses Amendement unnuͤtz sey, weil die Regierung eine Maßregel vorlegen werde, welche, waͤhrend sie die Rechte der Geistlichkeit sichere, doch die Irlaͤndische Ne— zierung der Nothwendigkeit uͤberheben werde, Gewalt in Be— zug auf die Zehnten anzuwenden. Herr O'Connell druckte den Wunsch aus, daß dann auch die Regierung schon jetzt die Einmi— schung der Polizei in Zehnten⸗Angelegenheiten untersagen moͤchte, in⸗ dem daraus am haͤufigsten Anlaß zu Gewaltthaͤtigkeiten und Unruhen genommen würde. Lord Althorp erwiederte, daß dies unmoglich sey, da man noch nicht wissen koͤnne, ob das Haus die von der Regierung beabsichtigte Maßregel annehmen würde, oder nicht. Nachdem das Amendement noch zu vielem Hin, und Herreden Anlaß gegeben und der Praͤsident des Ausschusses daran erin⸗ nert hatte, daß nun bis jetzt noch nicht ein Schritt zur Foͤrde⸗ rung der Bill gethan worden sey, nahm Herr Lambert das— selbe zuruͤck, schlug aber dagegen ein anderes vor: daß der ke, , Tan gesetzlich nicht das Recht haben solle, die Bill auf irgend eine Grafschaft oder einen Distrikt bloß des— halb anzuwenden, weil in demselben die Zehnten nicht be— zahlt wurden, und daß auch die Bill uͤberhaupt nicht zur Erhebung der Zehnten oder zur gewaltsamen Eintreibung derfelben angewendet werden solle. Lord Althorp sagte, daß er sich dem ersten Theile des Amendements nicht wi— dersetzen wolle; die zweite Hälfte desselben aber, die so ziemlich das fruͤhere Amendement wiederhole, koͤnne er nicht gutheißen, da sonst unter dem Vorwande, sich der Zahlung der Zehnten zu widersetzen, jede Art von Gewaltthaͤtigkeit veruͤbt werden koͤnne. Herr Shaw bekämpfte ebenfalls das Amendement, indem sonst, wie er sagte, Jedermann in Irland glauben wuͤrde, daß er ein foͤrmliches Recht habe, die Zahlung der Zehnten zu ver— weigern. Herr Lambert verstand sich auf die Andeutung des Lord Althorp dazu, den letzten Theil des Amendements fortzu— lassen. Herr m w widersetzte sich demselben auch noch in die— ser Form, und als es zur Abstimmung kam fanden sich⸗

Fuͤr das Amendement .... ...... SI Stimmen Gegen dasselbe. ...... 284 62a. Major it.... 203 Stimmen.

Herr O Connell verhinderte die Abstimmung uber die Klausel selbst noch durch ein Amendement: daß der Lord-Lieutenant 14 Tage nach der Proklamirung eines Distriktes dem Parlament einen detaillirten Bericht uͤber die Gruͤnde seines Verfahrens abstatten, im Fall das Parlament nicht versammelt waͤre, diesen Bericht in der Dubliner Zeitung abdrucken lassen solle. Lord Althorp bemerkte, daß das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied seinen Zweck, einem Mißbrauch der Gewalt vorgebeugt zu sehen, eben so gut dadurch erreichen würde, wenn er bei jedem einzel— nen Fall auf Vorlegung der Papiere antrage. dadurch sein Zweck eben so gut erreicht wurde, wollte Herr O Connell nicht einräumen, und ließ es zur Abstimmung kommen. Es er—

zaben sich: Fuͤr das Amendement .. .. 77 Stimmen. Gegen dasselbe .. ...... 235 !

Masoritaͤt 158 Stimmen. Hiernächst wurde die vierte und dann ohne weitere Debatte auch die fuͤnfte Klausel angenommen. Die sechste ließ dagegen err O'Connell nicht ohne Amendement vorüber. Er wollte nämlich, daß die Versetzung eines Distriktes in den Unruhe— Zustand in jeder protestantischen und katholischen Kieche ausge— haͤngt werden solle. Dieser Antrag wurde von Herrn Barron dahin modifizirt, daß die Erklärung in jeder Baronie bekannt gemacht werden solle, und in dieser Form angenommen. Das nächste Amendement des Herrn O Connell lautete dahin, daß nicht jeder kommandirende Offizier in Irland das Recht haben sollte, Haussuchungen anzustellen und Verhaftungen vorzuneh⸗

men. Bie Abstimmung hieruͤber ergab folgendes Resultat:

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Fuͤr das Amendement ... 40 Stimmen Gegen dasselbe ..... 205 '

Majoritaͤt 165 Stimmen.

Nach dieser Abstimmung trug Herr O Connell auf Vertagung an. Herr Devett erhob sich mit großer Heftigkeit gegen die fortwaͤhrenden Hindernisse, welche das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied den Verhandlungen in den Weg zu legen suche, und da auch Lord Althorp erklaͤrte, daß er sich dem Antrage auf Vertagung widersetzen muͤsse, so fuͤgte sich Herr O Connell und ließ die Verhandlungen fortgehen. Die 7te und Ste Klau⸗ sel wurden hierauf noch angenommen, und um 3 Uhr Morgens vertagte sich das Haus.

Oberhaus. Sitzung vom 19. Maͤrz. Der Herzog von Cumberland uͤberreichte eine Bittschrift von den Ein— wohnern von Hastings gegen die Bier-Bill. Der Marquis von Westminster uͤberreichte, seiner fruͤheren Anzeige gemaͤß, eine Bittschrift zur Abschaffung der buͤrgerlichen Unfaͤhigkeiten, welche auf den Juden lasteten. Der Redner unterstuͤtzte die Bitt⸗ schrift und legte die Hoffnung an den Tag, daß alle auf Verschiedenheit des religidsen Glaubens beruhende Ausschließungen bald nicht mehr vorhanden seyn wuͤrden. Bis zu der Zeit, wo eine dahin zie— lende Maßregel eingebracht werden wuͤrde, wolle er sich der ausfuͤhrlichen Eroͤrterung der Frage enthalten. In Bezug auf die vorliegende Bittschrift aber muͤsse er dem Hause bemerklich machen, daß sie von 15,9000 Einwohnern Londons, unter denen sich viele Geistliche befaͤnden, unterzeichnet ware. Die Bitt— schrift sey ferner nicht kolportirt worden, noch habe man sich be— muͤht, auf ungehoͤrige Weise Unterschriften fuͤr dieselbe zu er— langen; sondern jeder einzelnen Person sey vor der Unterzeich,; nung ausdruͤcklich bemerkt worden, daß die Bittschrift den Zweck habe, den Juden den Genuß aller bürgerlichen Rechte zu verschaffen. Er leugne, daß die Emancipation der Juden mit Gefahr fuͤr den Staat verbunden sey. In Daͤnemark und in Amerika wären die Ju⸗ den emancipirt, und ihm sey nicht bekannt, daß daraus ein Nach—⸗ theil oder eine Gefahr fuͤr jene Staaten hervorgegangen sey. Waͤre etwa in Frankreich oder in Holland etwas der Art bemerkt worden? Eben so wenig. Er hoffe daher, daß das aufgeklaͤrte England nicht zoͤgern werde, anderen Landern auf diesem Wege der Civilisation zu folgen. Der Redner verlas zum Schluß einige , aus einem kurzlich im Druck erschiene— nen Schreiben uͤber die Emaneipation der Juden, als dessen Verfasser er einen Professor der Hebraͤischen Spra⸗ che bei der Londoner Universität nannte. Der Bischof von London erklärte, daß er sich fuͤr jetzt ebenfalls nicht auf eine Eroͤrterung der Frage einlassen wolle. Obgleich durch die Test- und Corporations-Akte die Gesetzgebung nicht mehr eine ausschließlich bischoͤfliche, und durch die katholische Bill eine nicht mehr rein protestantische Gesetzgebung sey, so duͤrfe man doch nicht vergessen, daß die Gesetzgebung bis jetzt noch nicht aufgehoͤrt habe, wenigstens dem äußern Anschein nach, eine christ— liche zu seyn. (Hort!) Lord Suffield uͤberreichte eine aͤhnli⸗ che Blttschrift aus Manchester, welche binnen 3 Tagen von 1000 Personen unterzeichnet worden war.

London, 19. Maͤrz. Der jetzige Graf von Fitzwilliam (Lord Milton) wird, wie es heißt, zum Marquis von Rocking— ham erhoben werden, einer Wuͤrde, die bereits seinem verstor— benen Vater zugedacht war. Dem Hof-Journal zufolge, duͤrfte auch Sir Francis Burdett sehr bald zum Pair erhoben werden.

Der Tuͤrkische Botschafter Namik Pascha, begleitet von Herrn Maurojeni, hatte am Sonnabend Nachmittags eine Kon⸗ ferenz mit Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amt. Abends trat der Pascha mit seinem Secretair und einem Adjutanten die Ruͤck— reise nach dem Kontinent an. Herr Maurojeni, der fruͤher als der Pascha hier ankam, wird auch einstweilen noch hier bleiben.

„Seit einigen Tagen“, heißt es im Courier, „wird viel uͤber bevorstehende Veraͤnderungen im Kabinet gesprochen. Ver— Anderungen sind, unserer Meinung nach, fuͤr jetzt nicht wahr— scheinlich, wohl aber Modificationen, die in Berathung sind und die demnächst einige ungleichartige Bestandtheile unseres Kabinettes beseitigen duͤrften. Es ware vorgreifend, uͤber die Natur dieser Modificationen jetzt schon etwas aussprechen zu wollen: nur die Bemerkung sey uns gestattet, daß wir jetzt, wie es auch alle Freunde der gegenwartigen Verwaltung, so wie im Allgemeinen die Maͤnner von Vermögen und Einfluß in beiden Parlaments ⸗Haͤusern zugeben, vorzugsweise einer starken Regie⸗ rung beduͤrfen. Die der Legislatur vorliegenden großen Fragen dringen auf Entscheidung und koͤnnen nicht laͤnger hingehalten werden; es ist jetzt keine Zeit, die der Regierung gestattet, sich mit temporairen Auskunftsmitteln und mit zoͤgernden Verschie— bungen auf den naͤchsten Tag zu begnuͤgen. Es ist nothwendig, daß die Mitglieder der Verwaltung der Bewegungs-Partei des Unterhauses dreist und stark entgegentreten; aber es ist nicht min⸗ der nothwendig, daß die Regierung im Angesichte des Landes Vertrauen zu sich selbst, Einmüthigkeit in ihren Entschluͤssen und Festigkeit in ihren Handlungen zeige.“

Bei dem heutigen Schluß der Stimmen⸗Sammlung in der Parlaments-⸗Wahl fuͤr Marylebone war die Majoritaͤt auf Sei⸗ ten des reformistischen Kandidaten, Herrn Whalley; ihm zu— naͤchst stand Herr Hope.

In einer offentlichen Versammlung der Irlaͤndischen Frei— willigen wurde vor kurzem vorgeschlagen, fuͤr den Fall, daß ihr Verein in Folge der jetzt dem Parlamente vorliegenden Bill auf— gelost wuͤrde, die ganze Gewalt dieses Vereins auf Herrn O Con—⸗ nell zu uͤbertragen.

Die arbeitenden Klassen von London hielten gestern auf ei— nem oͤffentlichen Platz eine Versammlung, um uͤber die Zweck— maͤßigkeit von Petitionen gegen die Irläͤndische Aufruhr-Bill zu berathschlagen. Die Mitglieder verschiedener in den Vor— städten bestehender Vereine kamen in großen Massen herbei, mit Musik-Corps an der Spitze, und Fahnen, meistens dreifarbige, mit mancherlei Inschriften tragend. Diese Banner wurden auf den Wagen aufgepflanzt, von welchen aus die Nedner die Menge haranguirten. Schreiben von Herrn O'Connell, . Cobbett und anderen Parlaments-Mitgliedern wurden verlesen; diese ant⸗ worteten darin auf die an sie ergangene Einladung, der Ver— sammlung beizuwohnen, und bedauerten, daß sie derselben nicht Folge leisten könnten. Es wurden sodann einstimmig Beschluͤsse gegen die Irlaͤndische Bill angenommen. Gegen den Schluß entstand große Verwirrung unter der Volksmenge, weil es zwi— schen der Polizei und einem Trupp Arbeiter, die sich der Ver,

aftung eines ihrer Kameraden, der eine andere Person beschimpft atte, widersetzen wollten, zu einem Streit gekommen war. Die Versammlung ging sedoch endlich ruhig auseinanber.

Gestern fand eine Versammlung des Central-Comité's und der Abgeordneten von Selten der Londoner Kirchspiele im Bri— tischen Kaffeehause statt, um daruͤber zu berathschlagen, auf wel— che Weise man den Kanzler der Schatzkammer am besten von der Nothwendigkeit überzeugen könne, die Haus- und Fenster⸗

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Steuern abzu chaffen. Das Comitè machte heute dem Althorp seine Aufwartung und wurde von den Parlamentgz,

gliedern Dr. Lushington, Willian Brougham, Sir William und Major Beauclerk begleitet und in seiner Petition i stuͤtzt; es nahmen im Ganzen an 100 Personen an der H renz Theil, deren Resultat war, daß vor der vollstaͤndigen

digung des . nichts in dieser Sache bestimmt den koͤnne. Die

Antrag des Sir John Key auf Abschaffung der Haus, Fenster-Steuer so lange verschoben werden solle, bis Lord horp das Budget vorgelegt haben wuͤrde.

Es ist wieder ein Holländisches Fahrzeug von einem g schen Kutter aufgebracht und in den Hasen von Portsmonf

fuͤhrt worden. Das Schiff war ein Indien fahrer, der von Oranien“ genannt, und auf dem Wege von Batavia Rotterdam begriffen.

Der Merning Herald meldet: „Die zunehmende sorgniß hinsichtlich der Englisch-Franzoͤsischen Streitigkeiten Holland ist durch eine Menge aufeinander folgender Gen noch vermehrt worden; unter Anderm heißt es, daß unsere gierung die Absicht habe, gegen alle neutrale Schiffe, welch auf Hollaͤndische Fahrzeuge gelegte Embargo zu umgehen st sollten, Repressalien zu gebrauchen. Wenn diese Maßtegel lich beabsichtigt wird, so wuͤrden die schon hinlaͤnglich mit S rigkeiten uͤberhaͤuften Unterhandlungen noch verwickelter we während zu gleicher Zeit unser Land in eine Reihe poltz Kollisionen gestuͤrzt werden koͤnnte, die unsern Handel, do reits so sehr gelitten hat, noch mehr beeinträchtigen wuͤrden

Im Boͤrsen⸗Bericht des Couriers heißt es: „Das Gu von der angeblich am 6ten d. M. stattgehabten Capitulation Stadt Porto, welches seit einigen Tagen in der City zirku kann nun als durchaus ungegruͤndet angesehen werden, da Morgen das Dampfboot „Alban“ von Malta hier angekon ist, welches in Vigo anlegte und am 12ten d. M. von R segelte, ohne daß man damals irgend eine Nachricht der An Porto dort gehabt haͤtte. Es bringt den Capitain Croshiz der sein Kommando auf der Flotte des Admiral Sartoriu⸗ gegeben hat, weil er sich seit geraumer Zeit unwohl hs Die mit dem Packetboot angelangten Briefe sind noch nich gegeben, weil sie vorher eine Quarantaine bestehen muͤssen

Ueber die Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Angelegenheiten mach Courier folgende Bemerkungen: „Was die Absichta Aegyptischen Regenten anbetrifft, so glauben wir nicht, ihm jemals auch nur im entferntesten in den Sinn gebn ist, den Sultan vom Thron zu verdrängen. Mehmed 1 ein Mann von zu großer Einsicht, um nicht zu wissen, i religioͤsen Vorurtheile der Tuͤrken die Herrschaft keines amn Oberhaupts, als eines Nachkommen des Propheten, dulden den. Es waͤre von Seiten Mehmed Alis ein sehr uͤbel h neter Ehrgeiz gewesen, hätte er den gegenwärtigen sicheren sitz der fruchtbaren Gegenden Aegyptens fuͤr die schwan Stellung eines Oberhaupts des Osmanischen Reichs aust wollen. Sein Zweck war der Besitz von Syrien. Diest⸗ hat er nun erreicht. Anstatt daß die Tuͤrkei durch Abtn dieses unfruchtbaren Theils ihrer Reiche geschwaͤcht wuͤrde,

viel wahrscheinlicher, daß sie durch das Wegfallen eines AM der ihren Schatz seit so langer Zeit aussaugte, an Krast 9 Sobald der Beherrscher Aegyptens, statt der

nen wird. ein laͤstiger Vasall zu seyn, ihr als mächtiger Bundesgeno

Seite steht, wird sie sich in einer bei weitem besseren ag!

finden und eher einem Angriff von Außen widerstehen koͤnn

Die Vermuthungen von eingetretenem Zwiespalt im net und von dem Ausscheiden eines oder zweier bedeut Mitglieder aus demselben, in Verbindung mit den Nacht

vom Kontinent, hielten den heutigen Geldmarkt in einem

flauen Zustande.

Kuͤrzlich wurden hier die beruͤhmten Facsimiles des Ei lers John Andreson unter den Hammer gebracht. Lieb suchten sich bei seinem Leben Adressen an ihn zu versch um nur den merkwuͤrdigen eigenhaͤndigen lateinischen Bu sehen, den Luther an Karl V. schrieb, und der durch Schicksal aus Madrid nach London gekommen war. wurde von den Buchhaͤndlern Longmann, Rees und Com 29 Pfund. erstanden. Der zweite große Buchhändler, Murray, erstand einen Brief des Lords Byron fur 11 G zurück. Denn er war ihm von einem Dilettanten, d ö. complette Sammlung der Handschriften und Briefe ð n Murray's Besitz durchgeblättert hatte, heimlich enn und vertrodelt worden.

Am 16ten d. brach in dem Hause des verstorbenen Eldin zu Edinburg, dessen hinterlassene Gemaͤlde versteigen den, der Fußboden des Zimmers, in dem der Verkauf ging, in Folge der Baufaͤlligkeit des Gebaͤlks ein, und m Personen, unter Andern Lord Moncrieff, kamen dabei zu den; ein Banquier, Herr Alexander Smith, blieb auf dere todt, und einige Andere wurden gefaͤhrlich verwundet.

Die zwischen Bristol und Irland fahrenden Dam haben in der letzten Woche bedeutende Quantitäten Geh England nach Irland hinuͤbergebracht, um den bei den de Banken eingehenden Forderungen zu begegnen. Dem men nach, hat die Bank von England eine Viertel⸗R Sovereigns hinuͤbergesandt. In Folge dieses neuen Mit dem dle Irländischen Aufwiegler ihre Zuflucht nehmen, s Geschafte in den fuͤdlichen Grafschaften von Irland gaͤnhs Stocken gerathen.

Der Schooner „Osprey“, der vor einiger Zeit von gow nach Westport absegelte, hat bei der Torh⸗Insel Sch gelitten. Die Mannschaft desselben bestand aus 6 Pen wovon 3 ums Leben kamen. Der Capitain Robinson um Matrosen retteten sich, nach der Aussage des Ersteren, da gen Donnerstag in Londonderry ankam, auf eine wunh Weise von dem Wrack auf einen Felsen, wo sie 36 6 lang ohne Nahrung und Kleider ausharren mußten. Klippe war etwa 60 Fuß von der Insel Innismaun« von deren Bewohnern die Ungluͤcklichen am zweiten blickt und in drei kleinen Boten abgeholt wurden. Au Insel blieben sie 24 Stunden, ohne sich bewegen zu! Noch jetzt sind sie nicht ganz wieder genesen. .

Wis verlautet, soll die Insel⸗Kette von Dominica hf tola vom 1. April an nur eine einzige Statthalterschas und von einem General⸗Statthalter verwaltet werden. desselben wuͤrde zu Antigua seyn, und zu St. Christor) Dominica wurden Unter⸗Statihalter, mit einem jaͤhrlich . von 850 Pfund, residiren und die bisher den Ober

altern zugekommenen Geblhren beziehen. Dem Ven nach, würde Sir Evan Mac Gregor zum General⸗E'tth dieser Inseln ernannt werden.

Die von der Insel Grenada angelangten Nachrichten legen das Geruͤcht von einem daselbst ausgebrochenen Au es war Alles in der besten Ruhe.

eputation willigte endlich auch ein, de

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Niederlande. us dem Haag, 20. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung eiten Kammer der Generalstaaten wurde uͤber eine Bitt— Bericht erstattet, worin ein Buͤrger um die zu seiner rathung mit der Schwester seiner verstorbenen Frau noͤ— Pispensation nachsuchte; die Kammer ging zur Tagesord— ber, da um dergleichen Dispensationen nur beim Könige sten werden kann. Hierauf begannen die Berathungen sen aufs neue veraͤnderten Gesetz⸗ Entwurf in Betreff der alsteuer, uͤber welchen sechzehn Mitglieder das Wort er— Nachdem im Allgemeinen anerkannt worden, daß der ef besser sey, als das jetzt bestehende Personalsteuer⸗-Gesetz, chem der Finanz⸗Minister die einzelnen dagegen gemach— wendungen bekämpft hatte, ward der Gesetz-Entwuürf mit ken 11 Stimmen angenommen. Zum Schlusse der ward uͤber die veraͤnderte Abfassung eines Artikels des hesetzbuches Bericht erstattet.

Schweden und Norwegen.

hiockh olm, 15. Maͤrz. (Hamb,. Korrespondent.) Die son der Zeitung Dagligt Allehanda pflegte jeden Dien— Freitag ein Beiblatt herauszugeben, welches aber be— ch (nicht die Zeitung selbst) wegen eines Artikels uͤber das che Militair-Wesen eingezogen und der Redacteur dessel—( Staats-Rathe fuͤr unwurdig erklaͤrt wurde, irgend eine sche Schrift herauszugeben. Die Redaction ließ hierauf ugschrift erscheinen, die, außer einer Kritik uber das Ver⸗

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des Hof-Kanzlers in dieser Sache, auch einen andern

„Die Verschwoͤrung in Iran, aus den nachgelassenen Len eines Persischen Diplomaten“, enthielt. Dieser Arti— ir eine Anspielung auf die sogenannte Verschwoͤrung der rren v. Duͤben und v. Vegesack; der Koͤnig wird in ben der alte Schah, die Staatsraͤthe dessen Wesire ge— und besonders ist der Staatsrath Lagerbjelke und dessen ren in dieser Sache mit sehr gehaäͤssigen Farben geschil— Der Kronprinz wird hingegen mit vielen Lobspruͤchen ge— ierauf wurde die weitere Herausgabe der Zeitung

st Allehanda vom Hof⸗Kanzler verboten. Die Flugschrift bie obenerwaͤhnten Artikel enthielt, ist jedoch bisher unan— geblieben.

der Freiherr v. Vegesack hat sich jetzt beim Koͤnige über ftheil des Hof-Gerichts beschwert und bei Höchstdemselben lten, Se. Majestäͤt mochten ihm aus hoher Gnade die s zur Bekenntniß-Ablegung zuerkannte Festungsstrafe er—

ie Beschwerde des Freiherrn v. Duͤben ist indessen

icht bei dem Koͤnige eingegangen. ber Klaͤger in der Rechtssache gegen den wegen Hochver— angeklagten jungen Bauer in Nerike hat jetzt, nach geen— gerichtlichen Untersuchung, auf die Bestrafung des Ange— und zwar, mit Anfuͤhrung der Gesetze wegen Masjestaäͤts— chen, auf dessen Enthauptung angetragen. Die Sache Hof-Gerichte zur Pruͤfung vorgelegt worden.

Dent f gig nd.

dassel, 21. März. In dem vom Finanz- Minister, Herrn Mot, am 15ten d. M vor der Staͤnde Versammlung ge— hen Vortrag uͤber den Voranschlag des Etats fuͤr das Jahr heißt es ünter Anderm in Bezug auf die indirekten bern: „Diese versprechen im laufenden Jahre in Verglei— nit der Einnahme vom Jahre 1832. einen hoheren Er— zn ungefahr 128,900 Rthlrn. Da diese Erscheinung haupt hh einem verbesserten Zoll-Systeme beizumessen ist, so dient gleich zum erfreulichen Beweise, wie richtig der Erfolg der Mitwirkung der vorigen Staͤnde⸗Versammlung im Jahre zu Stande gekommenen Staats-Vertraͤge berechnet war, pie sehr diese Einigung neben den befriedigendsten Resul—⸗ uber zunehmenden Handel und Verkehr zugleich dazu mit— ft hat, auch der Staats-Kasse einen bedeutenden ß zur Deckung ihrer dringendsten Beduͤrfnisse zu affen. Eine diese Verhaͤltnisse auf das Erfreulichste gende Darstellung enthält die Anlage B. Indessen E es hier nicht am unrechten Orte seyn, wenn ich ch darauf aufmerksam mache, daß, falls es den stets fort— en eifrigen Bemuͤhungen mehrerer Deutschen Regierungen, erbindung mit Kurhessen, gelingen wird, einen erweiterten Verkehr uͤber die Graͤnzen mehrerer anderer Deutschen ten hinaus noch in diesem Jahre zu erlangen wozu die ndetsten Aussichten dermalen vorhanden sind sich in der Zeit ein nicht unbedeutender Ausfall an dieser Einnahme, ders durch Einbuße an Durchgangs-Abgaben und Wasser— ergeben wird. Ein Ausfall, der indessen nach sicheren chnungen in der Zeitsolge durch den zu erwartenden beleb— Verkehr mindestens sich ausgleichen wird, und der auch in seiner ersten Erscheinung nicht beachtet zu werden ver weil Niemand den segensreichen Einfluß verkennen wird, ch bei solchergestalt erweiterter Handels⸗-Freiheit uͤber Han— Industrie und Gewerbe immer mehr ausbreiten, und so unerschoͤpfliche Quellen eines stets zunehmenden Wohlstan— roffnen muß.“

Munchen, 19. Maͤrz. Se. Königl. Hoheit der Prinz st von Preußen speiste gestern Mittag bei Hofe und be— Abends das Theater. Vor dem Gasthause (zum goldenen h), in welchem der hohe Reisende abgestiegen, ist bei seiner nft eine Compagnie als Ehrenwache aufgestellt worden. Am herstage (den 2lsten d.) will Se. Koͤnigl. Hoheit die Reise Berlin fortsetzen.

Stuttgart, 18. Maͤrz. In Suͤd-Deutschen Blät— liest man: Vor einigen Tagen fand das Journal des ats nichts natuͤrlicher und constitutionneller, als die Absez⸗ jweier Franzoͤsischer Administrativ- Beamten (der Herren be und Dubois), weil sie als Deputirte das System der sster in der Kammer angegriffen hatten. In seiner neue— Nummer liefert dasselbe ministerielle Blatt nicht allein die andlung unserer Kammer der Abgeordneten in der Sitzung ten d. M. mit einer Ausfuͤhrlichkeit, welche es sonst den schen Angelegenheiten nicht zu widmen pflegt, sondern es t auch noch in einem ganz besondern Artikelchen die vorzüg⸗ usmerksamkeit seiner Leser fuͤr diesen Gegenstand in Ausprüch,

es in dem vorgelegten Entwurf einer Adresse an Se. Maj. König von Wuͤritemberg lediglich „die constitutionnelle Aus— 9 eines constitutionnellen Rechts“ zu erblicken vermag. Wir ben in Folge der eben angezogenen Worte, die dermalen mehr nach der Deutschen als der Franzoͤsischen constitution— h. Schule schmecken, auf einen dies, Rheinischen Ursprung Artikelchens geschlossen haben, wenn dasselbe nicht mit aͤcht dsischer Genauigkeit im prophetischen Geiste verkuͤndete, der erwahnte Entwurf von der Kammer einstimmig ange— en worden sey. Bekanntermaßen ward erst in der Sẽiz—

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ahn vom 11ten mit einer Masoritaͤt von 22 Stimmen beschlos⸗— en: die Adresse mit den getroffenen Abaͤnderungen anzunehmen, und noch spaͤter verwahrten 11 Abg. sich ausdruͤcklich im Protokoll, daß sie keinen Antheil an der Adresse haͤtten.“ Ueber denselben Gegen— stand findet sich folgende Aeußerung im Schwäbischen Merkur: „Moͤge diese Motion, welche die vereinigten Deutschen Regie— rungen im innersten Heiligthum der Ehre angreift und dadurch auch schon unwillige Aeußerungen der zunaäͤchst betheiligten un— ter diesen Regierungen veranlaßt hat, nicht Unheil aus Unheil erzeugen, moͤge es der Weisheit der Kammer gelingen, dem Brand zu wehren, den sie zu entzuͤnden droht.“ Auch die w,, , Zeitung enthält in der Beilage Nr. 74 folgende Bemerkungen uͤber die Anträge gegen die Bundes-Beschluͤsse: „Es ist hoͤchst auffallend, daß die Kommissions-Vortraͤge uͤber die Antraͤge gegen die Bundes-Beschluͤsse in den zweiten Kam— mern der Stande von Wuͤrttemberg und Großherzogthum Hessen gleichzeitig erstattet werden, waͤhrend die Antraͤge selbst nur nach einem langen Zwischenraum gestellt wurden. Offenbar ha— ben die leitenden Mitglieder der Hessischen zweiten Kammer auf ihre Mitbruͤder in Stuttgart gewartet, um sodann den Kampf. gemeinschaftlich zu beginnen. Auch haben die beiderseitigen Kommissions⸗Vortraͤge die gleiche bundeswidrige Tendenz. Ins— besondere zeichnete sich die von der Wuͤrttembergischen Staͤnde⸗ Kommissien beantragte Adresse an den Konig durch eine solche unehrerbietige Sprache aus, daß sie einer Provocation der Re— gierung gleich zu achten ist. Wenn die zweite Kammer mit der Drohung auftreten soll, sie lasse weder in ihrem Geschäͤfts— gang eine Storung eintreten, noch threm Beschlusse ein anderes Gepräge aufdringen, als das der Leidenschaftlosigkeit, und wenn sie erklären soll, daß jedes Mitglied der Kammer das Recht und die Pflicht habe, sich unumwunden auszusprechen, sobald die Verfassungen, sey es auch, von welcher Seite es wolle, gefährdet werden, so sehen wir nicht ein, was der Regierung, unter vorausgesetzter Annahme eines solchen Antrags, noch anders uͤbrig bliebe, als in vollem Ge— fuͤhle ihres Rechts und ihrer Wuͤrde von ihren verfassungs maͤ— ßigen Rechten Gebrauch zu machen, die Stande aufzulssen und es mit einer neuen Kammer zu versuchen. Waͤre die neue Kammer von demselben Geiste der Herrschsucht und der Nicht—

achtung der in anerkannter Wirksamkeit bestehenden Verfassung

Wuͤrttembergs und des Bundes beseelt, so koͤnnte freilich der Beweis als hergestellt betrachtet werden, daß in der Verfassung Wuͤrttembergs selbst ein inneres Gebrechen enthalten sey, das sie mit der Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung in Deutsch— land als unverträglich erscheinen lasse, und um hiefuͤr Abhuͤlfe zu schaffen, bietet das Deutsche Bundesstaats-Recht hinlaͤngliche und vollkommen gesetzlich begruͤndete Mittel dar. Wir wuͤrden es gleichwohl aufs innigste bedauern, wenn die zweite Kammer Wuͤrttembergs sich durch den uͤbelverstandenen Ultra-Liberalis—⸗ mus einer durch Leidenschaft befangenen Masorität zu Schritten hinreißen ließe, die in ihren Folgen weiter fuhren duͤrften, als die Souveraine Deutschlands wuͤnschen konnen.“

Karlsruhe, 20. Maͤrz. Das Regierung s-⸗-Blatt vom 18ten d. M. enthalt folgendes provisorische Gesetz:

„Leopold, von Gottes Gngden, u. s. w. Da die hestehenden Gesetze f e wh , sind, um den in einzelnen Landestheilen von Zeit zu Zeit neu erscheinenden, oder sich verbreitenden schwärmeri⸗ schen Sekten, die sich den Staats⸗Gesetzen nicht fuͤgen wollen, mit Nachdruck zu begegnen, und namentlich in neuester Zeit dringende Aufforderungen dazu eingekommen sind, so finden Wir Uns bewo⸗ gen, provisprisch Folgendes zu verordnen. 8. 1. Alle Verbindungen von Schwaͤrmern, welche a) Lehren aufstelien, vermoͤge welcher sie in irgend einer Beziehung den Gesetzen des Staats keine Folge schuldig zu seyn behaupten, und b) welche in Folge solcher Lehren die, Erfuͤllung staatsbuͤrgerlicher Verbindlichkeiten beharrlich ver⸗ weigern, sind verboten, und werden an den Stiftern und an solchen, welche Anbaͤnger werben, mit Arbeitshaus von 5 Monaten bis 2 Jahren, und an den uͤbrigen Theilnehmern mit Gefaͤngniß bis auf 2 Monate bestraft, vorbehaltlich der weiteren Strafe, welche sie etwa durch dabei konkurrirende andere bestimmte Verbrechen bewirkt haben mogen. S. 2. Diese Strafe wird von den Hof-Gerichten er⸗ kannt. Sie hat nur gegen dicienigen Statt, gegen welche vorher dit . Behörde schon zweimal polizeiliche Stra⸗ fen als Besserungs-Versuche anerkannt hat und welche des⸗ senungeachtet von ihrer Verbindung nicht abstehen, oder den Staats-Gesetzen noch fernerhin die Anerkennung und Folgeleistung versagen. Die Einleitung der gerichtlichen Untersuchung jum Zwecke der Aburtheilung durch die Hof⸗Gerichte erfolgt nur auf Reguisition der betreffenden Kreis-Regierung. 5§. 3 Bei denjenigen, welche schon vor der Verkuͤndigung dieses provisorischen Gesetz es eine, wenn auch bereits wiederholte, polizeiliche Zurechtweisung (8. 2 erhalten haben, muß gleichwohl noch ein einmaliger derarti⸗ ger Besserungs⸗Versuch voräusgehen, ehe die im 3. 1 bestimmte Strafe 6n sie ausgesprochen werden kann. 8. 4 Gegen diejeni⸗ gen, welche, nachden die im §. 1 festgesetzte Strafe schon einmal gegen sie erkannt war, sich eines Ruͤckfalls in das naͤmliche Verge⸗ hen schuldig machen, kann in einem solchen, so wie in einem wei⸗ teren Wiederholungsfalle, wenn auch nur einer der im §. 2 er⸗ waͤhnten Besserungs⸗Versuche gegen sie vorgenommen ist, die in s. I bestimmte Strafe auf das Neue erkannt und bis zum Doppel⸗ ten erhoht werden.“

Darmstadt, 21. Maͤrz. In der Sitzung der zweiten Kammer am 18. März kam ein Erlaß des Ministeriums des Innern und der Justiz, die Beschwerde der Redaction des Beobachters in Hessen und bei Rhein betreffend, zur Mittheilung. Die Staats-Regierung entsprach darin den Wuͤnschen der zwei— ten Kammer, daß alle erfolgten Eingaben bei derselben, so wie deren Verhandlungen, Stelle finden durfen. schuß verwiesen. gende ebenfalls dem dritten Ausschuß übergeben: 1) ein An— trag des Abgeordneten Diefenhach auf oͤffentliche Bekanntma— chung der Ergebnisse der Rechnungen der Gemeinden und Stif— tungen nach erfolgter Revision der Rechnungs-Kammer durch das Negierungs-Blatt; 2) ein Antrag des Abgeordneten Bansa, Aufhebung des Verbots gegen gymnastische Uebungen betreffend. Eine Beschwerde der Breda'schen Buchhandlung in Offenbach, die dem „Deutschen Volksboten“ entzogene Konzession betreffend, wurde gleicherweise an den dritten Ausschuß verwiesen. Unter den darauf stattfindenden Berathungen der Kammer, erregte die uber den Antrag des Abgeordneten Emmerling, die in der Herrschaft Breuberg noch bestehende Natural Frohnde der Esels⸗Heu⸗ Abgabe betreffend, eine lebhafte Diskussion, die sich in der zwischen den Abgeordneten Emmerling und v. Gagern entstandenen De— batte zugleich im Allgemeinen auf das Bestehen oder Nichtbeste— hen der Frohnden ausdehnte. Abstimmungen fanden statt: 1) hinsichtlich des Antrages des Abgeordneten Schad, die Steuerung des verderblichen Branntweintrinkens betreffend. Die Kammer genehmigte mit 26 gegen 14 Stimmen den Antrag des Ausschusses; 2) hinsichtlich des in der ersten Kammer gestellten Antrages des Freiherrn von Gagern (Vater) auf Vollziehung des Art. 50 der Wiener Kongreß⸗-Akte, erklaͤrte sich die . mit 38 gegen 2 Stimmen fuͤr kompetent und trat einstimmig

Dieser Erlaß wurde an den dritten Aus—

in inlaͤndischen Blaͤttern alsbald ihre

Unter den neu gestellten Anträgen wurden fol

dem Beschlusse der ersten Kammer bei, dem Antrage keine Folge zu geben; 3) hinsichtlich des Antrages des Abgeordneten E. E. Hoffmann auf Vorlegung und Muͤtheilung der am 7. Oktober 1828 zwischen dem Großherzogthum Hessen und der Krone Preußen abgeschlossenen Etappen, Convention, beschloß die Kam⸗ mer mit 31 gegen 9 Stimmen, die Staats,Regierung zu ersu— 7 den Vertrag zur Deponirung im staͤndischen Archiv mitzu⸗ eilen.

Spanien.

Madrid, J. Maͤrz. Folgendes sind die Haupt⸗Bestimmun⸗ gen der unterm 2ten v. M. erlassenen Königl. Verordnung, wo⸗ durch die seit dem Ausbruche der Cholera in Spanien angeord⸗ neten Sanitaͤts Maßregeln gemildert werden: 1) In die fuͤr den auslaͤndischen Handel geöffneten Hafen sollen künftig alle Schiffe zugelassen werden, wesche durch von Spanischen Konsular-Agen—⸗ ten ausgefertigte Sanitäaͤts, Patente nachweisen, daß sowohl der Hafen, aus welchem sie urspruͤnglich kommen, so wie die Hafen, mit denen sie auf der Fahrt kommunizirt haben, von der Cho— lera und anderen ansteckenden Krankheiten frei sind. 2) Die Schiffe, welche aus Laͤndern kommen, die fruͤher von der Cho— lera heimgesucht waren, haben, wenn sie mit Ballast oder nicht giftfangenden Waaren beladen sind, eine 14tagige, fuͤhren sie aber eine giftfangende Ladung, eine 20tägige Quarantaine zu be— stehen. 35 Die von den beiden Franzoͤsischen Kuͤsten, von Cette und Bayonne an his zur Spanischen Graͤnze gerechnet, kom— menden Schiffe haben, je nach der Beschaffenheit ihrer Ladung, eine 6 bis 19tägige Quarantaine zu bestehen. 4) Fuͤr die zu Lande aus Frankreich kommenden Reisenden höoͤrt die Obser— vations⸗Quarantaine, der ste sich bisher in Bayonne oder Per— pignan zu unterwerfen hatten, auf und sie haben nur noch in den Lazarethen von Irun oder la Junquera eine sechstägige Quarantaine auszuhalten. 5) Ausgenommen von dieser Vor— schrift sind die aus Bordeaux und einem Umkreise von 8 Stunden kommenden Reisenden; da in dieser Stadt die Cholera erst vor kurzem aufgehoͤrt hat, so muͤssen sie sich in Bayonne, Perpignat oder einem andern Punkte der Franzoͤsischen Graͤnze vorher ei— ner achttaͤgigen Beobachtung unterwerfen. 6) Das Verbot, gift— fangende Waaren zu Lande aus Frankreich einzufuͤhren, bleibt in Kraft. ) Den Franzoͤslschen, wie den Spanischen Graͤnz⸗Be⸗ wohnern, und zwar den erstern, wenn sie nicht weiter als sechs Stunden von der Graäͤnze wohnen, ist der Uebergang uͤber die Graͤnze, wenn Geschaͤfte oder Interessen der Nachbarschaft den⸗ selben motiviren, gestattet.

Griechenland.

Der Franzoͤsische Moniteur enthaͤlt ein Privatschreiben

aus Nauplia vom 10. Februar, worin uͤber den Einzug des Königs Otto folgende Details mitgetheilt werden: „Am 6ten d. M. um 12 Ühr verließ der Koͤnig, von den Kanonen der Forts und der auf der Rhede liegenden Kriegsschiffe begrüßt, die Englische Fregatte Madagaskar und begab sich mit den Mit— gliedern der Regentschaft in einem Boote nach dem eine Meile von der Stadt entfernten Landungsplatze; ihm folgten drei an⸗ dere Bote mit dem Residenten und den Admiraͤlen und eine Menge Griechischer mit den Nationalfarben geschmuͤckter Fahr⸗ zeuge. Am Landungsplatze ward der junge Koͤnig von den Mit— gliedern der provisorischen Regierung empfangen und von dem Praͤsidenten der Verwaltungs- Kommission, der im Namen der⸗ selben seine Function feierlich niederlegte, in Griechischer Sprache haranguirt. Nachdem der Konig diese Anrede erwiedert, stieg er zu Pferde und ritt auf der Straße von Argos zwischen einen von den Baierischen Truppen gebildeten Spalier bis Nauplia; an dem Thore uͤberreichte ihm der Franzoͤsische Platz-⸗Komman— dant, Herr von Noyant, die Schluͤssel der Stadt, der Koͤnig gab sie ihm jedoch mit dem Gesuche zuruͤck, dieselben noch einige Zeit zu behalten. Nachdem Se. Maj. einem Tedeum in der St. Georgen⸗-Kirche beigewohnt und von allen in Nauplia anwe— senden Civil, und Militair⸗Beamten den Eid der Treue und des Gehorsams empfangen, begaben Sie sich zu Fuß mit Ihrem ganzen Gesolge nach dem Pallaste und zeigten sich mehrere Male auf dem Balkon. Ueberall wurde der König mit den lebhafte⸗ sten Freudens⸗Bezeugungen aufgenommen. Abends war die ganze Stadt erleuchtet; der Koͤnig ging ohne Gefolge in den Straßen mitten unter dem Volke umher, daß sich mit eben so viel Achtung als Begeisterung um ihn drängte. Die Franzoͤsischen Truppen hielten diesen ganzen Tag uͤber allein die Posten der Stadt besetzt und eine Grenadier⸗ Compagnie versah den Dienst im Schlosse. Am 7ten musterte der sunge Souverain, von den Admirälen, Residenten und Fran—⸗ zoͤsischen Generalen begleitet, die Baierischen Truppen und kehrte dann in den Pallast zuruck, wo saͤmmtliche Notabeln der Stadt ur Eidesleistung vorgelassen wurden. Am 9ten hielten Se. Masestaͤt uͤber die in Argos befindlichen 1509 Mann der Fran— zoͤsischen Occupations-Brigade Revue ab, und richtete an den General Gueheneue und die Offiziere die schmeichelhaftesten Worte uͤber die gute ien der Truppen und die von ihnen dem Lande geleisteten Dienste. Koͤnig Otto hat bereits alle Her— zen fuͤr sich gewonnen, und es ist in der That unmoglich, in so . Jugend mehr Wuͤrde und Anstand, mit Leutseligkeit ver— unden, anzutreffen; er ist von den edelsten Gesinnungen beseelt und hegt die schonsten Plaͤne f Gunsten des Volkes, uͤber wel⸗ ches er zu herrschen berufen ist.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗York, 17. Febr. Im Repraͤsentanten⸗Hause ging in den letzten Tagen des Dezembers ein Beschluß durch, wonach es den Damen erlaubt ist, nicht bloß auf der Gallerie, sondern auch unten im Hause Platz zu nehmen.

In der Rede, womit Herr Clay die Vorlegung seiner Tarif⸗Bill im Senat begleitete, sagte er unter Anderem? „Süd, Karolina hat seine Ordonnanz, der Wirkung nach, bis zum 4. Maͤrz aufgeschoben und sie noch nicht in Kraft treten lassen. Niemand kann zweifeln, wenn er dem Lauf der Eretanisse ge— folgt ist, daß es dieselbe durch fernere legislative Beschluͤsse noch weiter hinausschieben wird, wenn der Kongreß auch auseinan— dergehen sollte, ohne diese Angelegenheit erledigt zu haben. Ich moͤchte mein Leben daran setzen, daß es dieselbe noch bis auf eine spaͤtere Zeit, als den 4. Maͤrz, vertagen wird. Süd-Karo— lina muß ja wohl einsehen, in welcher Verlegenheit es sich be— findet. Es muß wuͤnschen, in der Union zu verbleiben; unna— tuͤrlich waͤre es, ihm diesen Wunsch nicht zuzutrauen. Wie! Ein Staat, dessen Helden in fruͤherer Zeit so viele ruhmvolle Schlachten in Gemeinschaft mit den andern Staaten dieser Union kaͤmpften, ein Staat, mit dem diese Confoͤderation durch so mächtige Bande vereinigt ist! Ich habe mir manchmal gedacht, was wohl sein Schicksal seyn wuͤrde, wenn er sich von der Union losrisse. Wenn seine 500,900 Einwohner mit einemmal auf ihre eigenen Huͤlfsquellen beschraͤnkt wuͤrden. Gesetzt, er ware von der Union getrennt. Was wuͤrde die Folge seyn? Er wäre elne