1833 / 93 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 03 Apr 1833 18:00:01 GMT) scan diff

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Berlin, J. April. Aus Stettin meldet man unterm gestrigen Datum: „Heute wurde das dem Andenken des verstorbenen Wirkli⸗ chen Geheimen Raths und Ober - Praͤsidenten von Pommern, Herrn Ihr. Sack, von der hiesigen Kaufmannschaft gewidmete Denkmal sei— ner Bekleidung enthuͤllt. Dasselbe befindet sich auf einem klei— nen, ziemlich weitschauenden, unweit der Oder, am oͤstlichen Ende der Park-Anlage zwischen dem Anklammer und dem Frauen-Thore belegenen Hügel, besteht in einer, nach einer Zeichnung des Herrn Geheimen Ober-Bauraths Schinckel, durch die Eisengießerei von Woderb und Egells zu Berlin in Eisen höchst zierlich gegossenen kleinen gothischen Kapelle mit gruͤnem Tronce-A Anstriche, steht auf einem Postamente von Gra— nit, zu dem einige Stufen hinanfuͤhren und trägt auf den beiden Hauptseiten vergoldete Inschriften, namlich auf der ostlichen „Dem Köͤntgl. Wirklichen Geheimen Rathe, Ober-Praͤsidenten

van Pommern, Rittet des großen Rothen Adler Ordens

und des eisernen Kreuzes, mr J g,, geboren zu Kleve am 7. Oktober 1764, gestorben zu Stettin am 28. Juni 1821. und auf der westlichen: „Denkmal der Dankbarkeit und Verehrung von der Kaufmannschaft zu Stettin ; 1631. Ueber jeder Inschrift schwebt ein Seraph mit sich sanft heben⸗ den Flügeln und in jeder der gesenkten Hande einen Lorbeerkranz! tragend. Das Denkmal ist in 3 Fuß Entfernung von einer Granitplinte umgeben, auf welcher sich ein gruͤngestrichenes Ei⸗ sengitter befindet Ueber die Enthuͤllung des Denkmals ent— hält die hiesige Zeitung folgende Bekanntmachung:

„Nachdem Se. Majestt der König auf die unterthänigste Bitte der hiesigen Kaufmannschaft die huldreiche Erlaubniß er— theilt haben, dem um dieselbe und die ganze Provinz Pommern hochverdienten Ober⸗Praͤsidenten Sack ein Denkmal in der, un⸗ ier seiner Mitwirkung so herrlich gediehenen Plantage errichten zu durfen, wurde der heutige Tag der Feier gewählt, welche je— des Preußen Herz freudig schlagen macht, um das Andenken an einen Mann zu ehren, der ganz fur LZiebe zum Vaterlande gluͤhte und dessen segenreiches Wirken eines allgemeinen Anerkenminisses se würdig ist Getreu dem bescheidenen Sinne, mit welchem die hiesige Kaufmannschaft die hohe Verdienstlichkeit des Ver— storbenen verehrt, ist heute das demselben gewidmete Denkmal in der Stille und mit der Ueberzeugung enthüllt, daß Stettins Einwohner mit Theilnahme diesen kleinen Zoll der Dankbar. keit gegen einen Mann betrachten werden, dessen hoher Werth so allgemein gefühlt und von seinem Koͤnige so gnaͤdig aner— kannt wurde. Stettin, den 31. Maͤrz 1833.

Die Bevölkerung des Regierungs⸗Bezttks Köln be— trug am Schlusse des Jahres 1tzs auf einem Flaͤchen⸗Inhalt von circa 69 [] Meilen 392,315 Seelen (mithin im Durch, schnitt 5685 Menschen auf die Meile), worunter 335. 8ß6 Ka— tholiken, 52, 195 Evangelische, S Menoniten und (248 Juden. Der Stadt⸗-Kreis Köln zahlt 23,905 maͤnnliche, It, 516 weibliche, Überhaupt 60, 49 Einwohner. Die 349. der Geburten belief sich im Jahr 1832 auf 14,391, jene der Sterbefälle auf 11, 25, folglich sind mehr geboren als gestorben 32663. Unter den Ge— burten sind 151 Zwillings- Geburten und 4 Drillings-Gebur— ten. Todtgeboren sind 371 Knaben und 334 Madchen. Getraut wurden 3330 Paare. Die Bevdͤlkerung des Regierungs- Be⸗ zirks bestand am Schlusse des Jahres 1831 in S8, 38 Ein— wohnern und ist daher pro 1832 um 3377 Personen gestiegen.

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Die oͤffentlichen Blaͤtter haben bereits angekuͤndigt, daß der Königl. Hof⸗Komponist Herr Carl Blum mit Allerhoͤchster Bewilligung im Saale des Koͤniglichen Schauspielhauses ein Konzert zum Besten verarmter Familien in Halle, se wie zur Bekleidung hiesiger armer Schulkinder veranstalten will. Nach einer Anzeige der hiesigen Armen-Direktion sind zu diesem Konzerte, wozu der Tag noch naher bekannt gemacht werden wird, Billets à 1 Rthlr. an folgenden Orten zu haben

1) Im Comtoir der Herren Kaufleute Mundt und Comp.

am Alexanber⸗Platz Nr. 1.

2) Bei dem Herrn Kaufmann Rosenberg, am Schloß—

Platz Nr. 7.

3) Bei dem Herrn Kaufmann P fähler, Krausenstr. Nr. 33. 4 Bei dem Herrn Juwelier Krüger, Unter den Linden

Nr. 54. 55. 5) Bei dem Herrn Apotheker Rose, Spandauer ⸗Straße Nr. 77. 65 Bei dem Kastellan des Koͤnigl. Schauspielhauses Herrn

Adler.

7) In der Buchhandlung der Herren Cosmar und Krause,

Schloß⸗Platz und Breite Straßen Ecke. /

s) In der Buchhandlung des Herrn Schlesinger, Unter

den Linden Nr. Z5. ; 9) In der Haupt-ArmenKasse, in⸗ Deutschen Dom am

Gensd armes Markt.

Metreorologische Seobächtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

J

ar auen warme 6,0 e R. ' IJFTlußwäarme 3,59 R. BVodenwärme 4, R. Ausdünst. ), 1 Rh. Niederschlag , Oo 00 Rh. Nachmittagt; 57 uhr etwas Regen

1833. 31. Marz.

guftdruck. a3. Par. 34.3. Var. Luftwaͤrme 4 2,52 R - 56,0 60 R. Thauvunkt 4 6, R. 4 1,77 R. 4 Dunstsaͤttg. Si pCt. 0 pCt. ̃ Retter... halbhester, halbhelter. halbheiter. Wind W. W. W. KBolkenzug WN W.

B ö rg e. ril 1833

Berl i n e r Den 1. Ap

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auf: Bettelstab und Lorbeerbaum, oder: Zwanzig Jahre nach dem Tode, Nachspiel in 1 Akt, von K. v. Holtei. (Hr. v. Hol⸗ tei, im ersten Stuͤcke:

Amtl. Fonds- und Geld Cours Zettel. (Preuisss. Cod.)

ß LIGrosshr. Pas. do. stpr. Pfandbr. Pomm. Plandhr. Kur. u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K- u. N. E- Sch. d. . a. N.

Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichad'or..

Sr. Schuld - Sch. Pre. Engl. Au]. 18. Pr. EngI. Anl. 22. Pr. Engl. Ob. X. prim. Seh. d. Seh. EKurm. Obl. m. I. C. eum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Oblig. Königah. do. bine do.

anz, do. in Th. . Pfendbr. Pisconto 2 Auswärtige Börsen.

Amsterdam., 27. Mär.

Niederl. virkl. Schuld 45. 53 do. S6. Ausgesetzte Schuld

ee

—— Q

M. Kanz-Bill. 193. 63 1011. Rust. y. 1828) 291. (v. 1831) 88. Hrzurs Hrn mien. Scheine 363. Oesterr, Ss. 33 Span. 435. 53 64a.

4* 384 Hamburg. 30. März.

Oesterr. 53 Met. 923. 43 da. 835. Bank-Actien 239. Russ. Engl. 1613. do. in Cert. 95. Russ. Holl. (66. 1828) 90. Preuss. Prämien. Scheine 10635. Polu. 1153. Dan it.

Lond nn. 26. Märx.

38 Cons. zuf Arechn. 873. Belg. 83. Hän. 74.

Niederl. 474. Port. 513. Russ. 103. Spam. 201. Wien. 27. März.

53 Met. 923. 48 0. S3z. 13 do. —.

Ohl. I3iJ. Bank- Actien 1212.

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Griech. 383.

Loose zu FI. 1337. Part.

Königliche Schausptele.

Dienstag, 2. April. Im Opernhause: Die Zauberfloͤte, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart.

Im Schauspielhanse: 1) Une monomanie, vaudeville har Seribe. 2) La se0coude representation de: Cue houne for tune, vaudoville nouveau par Mr, Baxyurd. 3) L 30urd. piece gomiqne en 1 acte.

g 5ntgstädtisches Theater. Olenstag, 3. April. Lorbeerbaum und Bettelstah, oder: Drei Wintet eines Deutschen Dichters, Schauspiel mit Gesang

in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik von Julius Rietz. Hier—

Heinrich; im zweiten: den verruͤckten Bettler, als Gastrolle.)

Mittwoch, 3. Aprtl. Letzte Kunst-Vorstellungen des ersten Athleten und Herkules, Herrn Karl Rapps, in 3 Äbtheilungen. Vorher: Die Wittwe von achtzehn Jahren, Lustspiel in 1 Akt.

R 6e Rg hrt chten. Paris, 25. Marz. Der Staatsrath Nau de Champlouis ist statt des Herrn Fumeron d Ardeuil zum Praͤfckten des De

partements des Pas-de-Calais ernannt worden. In der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer trug zue,

nöaͤchst der Graf Chollet auf die Annahme des Gesetz⸗Entwur⸗

fes an, wonach die Organisation der National-Garde in den Städten Corte „Korsika), Arles und Tarascon (Rhone⸗-Muͤndun— gen) noch auf ein Jahr suspendirt bleiben sell. Der Graf von Germiny berichtete sodann uͤber zwei Gesetz'⸗Entwürfe von oͤrtlichem Interesse, und Herr Besson uͤber die beiden Gesetze wegen der Pensionirung der Wittwen und Waisen der Juli⸗ Kämpfer und wegen der Entschaäͤdigung derjenigen Gränd-Eigen— thuͤmer, die wahrend der letzten Revolution an ihrem Grund-Ei— genthume gelitten. Hiernaͤchst hatte der Graf Roy das Wort, um über den definitiven Rechnungs-Abschluß von 1830 zu berich- ten. Nach einigen sehr ausfuͤhrlichen Betrachtungen uͤber die dem Handelsstande im Jahre 1830 vorgeschossenen Summen, tam der Redner auf die Zahlungen zu sprechen, die an den Ta— gen des 27., 28. und 29. Juli auf die Anweisung des Herrn

von Montbel den Truppen geleistet worden und die sich auf

etwa 371,000 Fr. belaufen. Der Berichterstatter hob das Ge— setzwidrige dieser Zahlungen heraus, denen nicht einmal eine Verordnung des Kriegs-Ministers, geschweige denn eine Kredit— Bewilligung der Kammern vorausgegangen sey. Er theilte bei dieser Gelegenheit die Note mit, die Herr von Montbel unterm 18. Februar d. J. aus Wien an den Praͤsidenten der Deputir— ten⸗Kammer erlassen hatte, die indessen erst in Paris eingegan. en 96 1830 bereits angenommen hatte, weshalb selbige der mit der Pruͤfung dieses Gesetzes beauftragten Kommission der Pairs Kammer uͤberwiesen wurde. 8 ? darin bemerklich, daß, nachdem der Marschall Marmont dem Koͤnige Karl X., der sich damals in Saint-Cloud besunden, an— gezeigt, daß es an den bendͤthigten Fonds zur Bezahlung und Üaterhaltung der Truppen fehle, der Monarch besohlen habe, unter die Truppen eine Gratification im Betrage ihres 11monatlichen Solides zu vertheilen. Der Marschall habe därauf von ihm (Montbel), der damals Finanz- Minister gewe— sen, den Betrag dieser Gratisication verlangt, und er J solche um so weniger vorenthalten konnen, als sich die Haupt⸗ stadt im Belagerungs Zustand befunden und der Marschall mithin unumschrankte Vollmacht gehabt habe. Ungeachtet dieses

Sachverhältnisses war der Berichterstatter der Meinung, daß

die Verantwortlichkeit für jene Zahlungen nichtsdestoweni— ger den Minister teeffe, auf dessen Unterschrift sie stattge— funden. Den zweiten interessonten Punke, den der Graf Roy in seinem Berichte berührte, betraf die von Herin Laffiite, zu der Zeit, als derselbe Fmnanz-Minister gewesen, den Kontrahen⸗ ten der Haitischen Anleihe gezahlte Summe von 4 8ig, 769 Fr.; er stimmte fuͤr die Anerkennung dieser Zahlung, wenn gleich sich nicht in Abrede stellen lasse, daß Herr Lafsitte nicht foͤrmlich dazu autorisirt gewesen sey. Dagegen trug er auf die Verwerfung einer von der Deputirten-Kammer in den Gesetz-Entwurf ein⸗ geschalteten Bestimmung an, wonach in Fällen, wo eine im Budget nicht bewilligt gewesene Ausgabe bestritten worden, der Minister, der solche verfügt, dafür sosort mit seinem Ge⸗ halte und seinem Privat-Vermoögen in Anspruch genommen und ihm uͤberlassen werden sollte, sich seinerseits an denjenigen zu halten, zu dessen Gunsten die Ausgabe stattgefunden. Der Berichterstatter war der Meinung, daß die Fuge, wie in solchen Fällen der Staats— schatz gedeckt werden Anne, ohne daß man sofort den betreffenden Minister in Anklagestand versetze, nur durch ein allgemeines Gesetz uͤber die Verantwortlichkeit der Minister, wozu gegen—

waͤrtig der Deputirten-Kammer zwei Entwurfe vorlägen, ent—

schieden werden koͤnne. Wollte man die obige Bestimmung anneh—

men, so wuͤrde man die Deputirten⸗Kammer zur Richterin uͤber

die Minister machen, wahrend sie doch bloß befugt sey, als Klaͤ⸗ gerin gegen dieselben aufzutreten. Mit den uͤbrigen Amendements der Deputirten⸗Kammer erklärte der Graf Roy sich einverstanden. Nach Beendigung dieses Berichts legte der Marschall Soult den Gesetz⸗-Entwurf uͤber die Aushebung der S0, 030 Mann von der Klasse von 1832 vor. Die Kammer genehmigte so— dann, ohne irgend eine Berathung und mit 116 Stimmen gegen

1, die Proposltion des Herrn Lefebvre wegen der Publication

der Statuten der Handels-Gesellschaften, und mit 114 Stim— men gegen 1 den Gesetz⸗-Entwurf, wonach der Rest der zur Bekämpfung der Cholera bewilligten 2 Millionen, auch ferner ausschließlich diese Bestimmung haben soll.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer stattete Herr Tail landler den Kommissions-Bericht uͤber den Gesetz⸗ Entwurf in Betreff der Konzession des Verbindungs Kanals zwischen der i ) desselben an. Die Berathung uber diesen Gegenstand wurde auf den naͤchsten Sonnabend anberaumt. Da die Kammer noch nicht vollzählig war, so schritt einer der Secretaire zum Namens Aufruf und notirte die abwesenden Mitglieder. Hierauf berich— tete Herr Pirunelsle uͤber den Munizipal-Gesetz Entwurf, je—

abnehmen, daß die Kommission eine

schlag gebracht, welche eb

nisterium des oͤffentlichen Unterrichts zu schlagen. ; der abgesetzte General Studien-Inspektor, beschwerte sich uber, daß man die Vertheilung der Pensionen unter de glieder des Instituts den einzelnen Atademieen

war, nachdem diese Kammer den Rechnungs-Abschluß

Herr von Montbel macht

habe ihm

Sambre und Oise ab und trug auf die Annahme

doch mit so leiser Stimme, daß die Versammlung wenig

nichts davon vernehmen konnte, und legte darauf seinen Ven

im Allgemeinen ließ sich aus demsch Menge von Amendemg vorschlaͤgt. Die Kammer setzte die Berathung uͤber diesen Ge Entwurf nach der Annahme des ganzen Budgets an. der Tagesordnung war nunmehr die Eroͤffnung der Debatte i das Budget des Ministeriums des offentlichen Unterrichts.

auf das Bureau nieder;

erste Redner, welcher die allgemeine Diekussion eröffnete, war Glais⸗Bizoin, der zu beweisen unternahm, daß ein solches

nisterium fur Frankreich ganz uͤberfluͤssig sey. Hr. Aug u is fam unangemessen, daß mehrere nothwendig zum Ressort des ofen chen Unterrichts gehörige Anstalten, von demselben abgeznm und zu anderen Ministerien geschlagen worden seyen, wie die polytechnische Schule, die bekanntlich vsn dem Kriegs sterinm ressortirt. Herr Coulmann verlangte das Worh die allgemeine Diskussion, die Kammer beschloß indessen, si fort mit den ein elnen Kapiteln des Budgets zu beschaͤstz Das erste Kapitel (Kosten ber Central⸗ Verwaltung 35, 0 b

ward nach einem Vortrage des Hrn. Guizot, worin oieser die h oflichtung uͤbernahm, keine einzige Verheißung der Charte in * auf die Beförderung des öffentlichen Uäterrichts unerfuͤllt zu ö. angenommen.

Dasselbe geschah mit dem Kapitel 2, m „H ä0, (00 Fr. fuͤr die Koͤniglichen Gymnasien, die Stipemm und die Schullehrer-Seminarien angesetzt waren, so wir dem Kapitel 3, in welchem 1,660,600 Fr. fuͤr die Bes rung des Elementar-Unterrichts verlangt werden; hei letzn hatte die Konmission eine Erhohung von 500,000 Fr. in enfalls von der Kammer bewilligt wy Im Kapitel R waren fuͤr die wissenscha stlichen Anstalten 1,5, Fr. angesetzt, worunter 139,909 Fr. fuͤr das Collége de Fin Herr Taillandier stellte einige Betrachtun zen üͤber Anstalt an, deren Nützlichkeit er zwar nicht bestritt, die er dem Ressort des Ministerinms des oͤffentlichen Unterrichtzt zogen wossen wollte. Herr Auguis behauptete, das Ci de France sey in seiner jetzigen Organisation uͤberfluͤssiz, verlangte entweder eine Veränderung in der letztern oder Aufloͤsung der ganzen Anstaält, woßurch eine Ersparniß ! 139,000 Fr. erzielt werden wurde. Die Herren Prunk und v. Laborde bekämpften diese Ansicht. Herr von Tn sprach sich uͤberhaupt gegen das Studium der alten Spf aus und trug darauf an, die polytechnische Schule zu deyj]

Hr. Dult

selb st slberla woher es komme, daß manche Mitglieder nur 600 gr. hielten, waͤhrend andere 2 bis 30600 bezogen. Herr 6 zot erwiederte, er habe sich mit dieser Angelegenheit reits beschaͤstigt, der von dem vorigen Redner augeda Mißbrauch sey aber so alt, daß eine ploͤtzliche Aenden nicht thunlich sey. Nachdem sowohl dieses Kapitel mit n von der Kommission vorgeschlagenen Erhohung von 3tz, O als das Kapitel 5 mit 195, 0 Fr. zur Ermunterung füt wissenschaftlichen Anstalten angenommen worden, wurde Budget der Universitaäͤt uͤbergegangen. Herr Coulmaun, cher die Diskussion unterbrach, um zu fragen, ob Graf Sebastiani als Minister ohne Portefeui ein halt beziehe, erhielt von den Ministern keine Agsmwort. Joufftrohy brachte die Rede auf die Absetzun des Dubois und gab dadurch dem Minister des oͤffentli Unterrichts Veranlassune, diese Maßregel nochmals und; aus andern Gruͤnden zu vertheidtgen, als dies das erste schehen; er machte namlich ein solchen Vergehen, welche die Unipersitats-Deamten sich als! rer, und solchen, welche sie sich als Verwalt ugs Beam Schulden kommen liesen; uͤber die ersteren Vergehen koͤnne Minister nur mit Zuziehung des Koͤnigl. Unterrichts Conseils rich über die letzteren hingegen, welche in das Gebiet der Politik f stehe dem genannten Constil kein Uccheil zu, wohl müsse man dem Minister uͤberlassen, dergleichen Verl durch Absetzung der jchuldigen Beamten zu strafen, wenn! die ganze Verwaltung des offentlichen Unterrichts unmoglich macht werden solte. Nachdem Herr Hdilon-Barrot Unterscheidung bekämpft und deren Unhaltbarteit Larzathun sucht hatte, ward die Fortsetzung der Berathung uͤder das ?d get der Universität auf den folgenden Tag verlegt.

Die Gazette de France fahrt fort, in einem mit ah

Trauetrrande eingefaßten Artitel die Theilnahme der Regitz fuͤr die Herzogin von Beriy zu erwecken und sie zur Feeilss

derselben zu bewegen. Die bis zum 2sten d. M. reich Nachrichten aus Blaye lauten uber das Befinden der Prin noch immer unguͤnstig.

Dem Journal des Débats zufolge, war der eintritt des Grafen Sebastiani in das Kabinet eine bercih

der Bildung des jetzigen Ministertums verabredete Sache,

Die erste Liste, welche der Indicateur de Bordeaux sir Laffittesche Subseription bekannt macht, beträgt 1666 5. Unter den Mitgliedern der Deputirten-Kammer sollen biß 6009 Fr. zusammengekommen seyn.

Das Journal des Dabats enthält ein Schreibe Herrn Viennet, welches dieser an die Redaction des Con tionnel gerichtet hat, das aber von derselben zuruͤckgewiesen den ist. Herr Viennet sucht sich darin gegen die von dem stitutionnek und andern Blättern ihm gemachten Vorwuͤms

vertheidigen, und fordert jene auf, ihm in seiner am vo Sonnabend gehaltenen Rede die Stelle zu zeigen, wo tt Ausnahme-Gesetze antrage.

Der Baron Dupuytren ist von hier nach Marseille g um den General Savary, der zu diesem Zwecke aus?! nach Frankreich zuruͤckgekehrt ist, am Schlunde zu operiren

Ein Capltain der National-Garde von Saint Leonard, Nicard, der in der dortigen Zeitung ein Schreiben alt publikaner unterzeichnet hat, ist mittelst Koͤnigl. Verordnung 10ten d. M. die ses Postens entsetzt worden.

Heute schloß 5proc. Rente hr. compt. 160. 6j cour. 1060 65. Iproc. pr. eéompt. 77. 30. sin cour 7 5yroc. Neap. pr. comhpt. —. —. sin our. 90. 90. Span. perp. 761. Zpröc. 44 5proc. Belg. Anl. 89. Roͤm. Anl. 873.

Frankfurt a. M., 29. Maͤrz. Hesterr. 5proc. Metall. g3 n. proc. 844. 8a. 2Iproc. 501. 1proc. 229 G. Actien 1183 1486. Part.“ bl. 1361. 1361. Loose zu 10 FJ ̃B. Holl. Zproc. Obl. v. 1832 871. 871. Poln. Lobse 58. 6

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Redgeteur Cotteæl.

6 n

Gedruckt hei A. W. Hatt

en wesentlichen Unterschied zwisl

prenßische Staats-Zeitm

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Masestaͤt der König haben dem Herrn Fuͤrsten zu hölt⸗Köthen-Pleß den Rothen e nnn . pestihen geruht.

Der bisherige Stadtrichter zu Schlawa, Ja kos Werner, jun Justiz- Kommissarius bet dem Ober Landesgerichte zu zgau und Notarius in dessen Departement bestellt worden. Abgerelst: Se Excellenz der Erb⸗Hofmeister der Kurmark mmdenburg, Graf von Königsmark, nach Kertzendorff. Der General⸗Major und Commandeur der gten Kavallerie gde, von Zastrow, nach Glogau.

1 n a8 7 ungs 2 11

Ausland.

Frankreich.

paris, 2s. Maͤrz. Herr Guizot suchte in der Debatte, sich gestern uͤber die Absetzung des General-Inspektors Du— in der Deputirten-Kammer erhob, diese Mäßregel auf fol— ze Veise zu rechtfertigen: „M. H., bereits bei der. fruͤheren mussion uber diesen Gegenstand habe ich anerkannt, daß die hiieder der Universität unverletzliche Rechte besitzen, die ihnen die Statuten der Ugiversität verbuͤrgt sind; sobald also

Nitglied sich in seinen Rechten gekränkt fuͤhlt, ist es befugt, . . Der jegende Fall ist aber ein anderer, und ich muß, um ihn ins

zen auf dem gesetzlichen Wege Einspruch zu thun. e zu stellen, auf einige Details eingehen. In den Gesetzen Univerfitaͤtů wird ein Unterschtes zwischen den admi⸗ atien und den Lehr- Aemtern gemacht; zu den er— n gehoͤren der Großmeister, der Schatzmeister, die Raͤthe, eral⸗Inspektoren, Rektoren, Censoren ö m., zu den Letz— die Professoren bei den Fakultäten und Gymnasien, die nkten u. s. w. Handelt es sich um ein Vergehen, welches

ein Mitglied der Universitäͤt, dasselbe mag nun uͤbrigens in Klasse der Verwaltungs oder der Unterrichts-Beamten gehö⸗

bei Ausntzung seines oͤffentlichen Lehr-Amts hat zu Schul— fommen lassen, so sind die Formen, in denen der Beamte em Unterrichts- Conseil zu suspendiren oder gar abzusetzen urch das Organisations-Dekret der Universitaͤt festgestellt. lie Handlungen aber, die ein Mitglied der Universitaͤt als sutirter oder in einer anderen politischen Stellung begeht, kann das

trichts⸗Conseil nicht kompetent seyn, sendern die Universitaͤts Se⸗

n überhaupt und die Verwaltungs-Beamten ins besondere sind in g auf alle Handlungen, welche politischer Art sind und mit dem trichte nichts zu thun haben, von dem Minister abhaͤngig. stüheren Absetzungen von Universttaͤts Beamten unter méi Vorgängern waren ebenfalls durch politische Vergehen nlaßt. (Stimmen der Hpposition: „Wie? Sie nennen es ergehen, wenn ein Deputirter seine unabhangige Ansicht ausspricht?“) Ich nehme den Ausdruck „Vergehen“ zu⸗ er war faisch, ich wollte „politische Handlung“ sagen. ist nicht immer uͤber den Ausdruck Herr; so sind mir neu— in der Lebhaftigkeit der Improvisation die Worte „stilles um“ entschluͤpft, welche meine Gedanken durchaus nicht aus— ten, und die ich hiermit ebenfalls zuruͤcknehme. um zur he zuruͤckzukehren, so kann ein Minister unmoglich fuͤr die dlungen der unter ihm stehenden Beamten verantwortlich

wenn er gegen dieselben nichts vermag, und sie weder

endiren noch absetzen darf. Wenn von Handlungen die ist, die nur den Lehrer betreffen, so ist allerdings das Uni— ts Conseil die kompetente Behörde. Dasselbe ist bei dem Ministerium der Fall; fuͤr die Urtheile der Gerichtshoͤfe er Großsiegelbewahrer nicht verantwortlich; darum sind die ter unabsetzbar; suͤr die Justiz⸗ Verwaltung hingegen ist der ster verantwortlich und darum sind die Beamten des Par— absetzbar. Diesen wesentlichen Unterschied bitte ich die Kam— jumal in Zeiten, wie dte jetzigen, zu beachten; der Mini— muß eine Autoritit uͤber seine Azenten haben und ihre po— en Handlungen bewachen. Wollte man ein entgegengesetztes in aufstellen, so wurde nicht nur die Verantworilichkeit des sters fur seine Beamten wegfallen, sondern die ganze Ver— ung des öͤffentlichen Unterrichts unmöglich werden.“ Herr son⸗-Bar rot entgegnete dem Minister im Wesentlichen fol— * „Der Minister des öͤffentlichen Unterrichts hat durch Ubsetzunz des Herrn Dubois eine doppelte Buͤrgschaft ver— namlich diejenige, welche die Verfassung, und diejenige, as Universitäcs-Gesetz demselben gab. Der erstere Punkt kteits so gruͤndlich besprochen worden, daß ich ihn nicht E beruͤhre; was aber den zweiten Punkt betrifft, so s sich der Minister auf den Unterschied zwischen den Ver— igs- und den Unterrichts-Beamten der Universitaͤt; dieser ischied betrifft aber nur den Rang, keineswegs aber die Ge— kbarkeit, welche fuͤr beide Klassen der Beamten dieselbe ist. so imaginair ist der Unterschied, den der Minister zwischen Amts, und den politischen Vergehen macht. Es kann dem lster nicht verstattet seyn, einen Inspettor oder einen Pro— ahzusetzen, weil dieser bas Unglück hat, daß seine politische ung dem Minister mißfallt; denn dann wäre der Univer—

Beamte, welcher Waͤhler oder Deputirter ist, in steter Gefahr,

3 zu verlieren. Was soll aus den Garantieen werden, welche versst ate Geseße gewähren? Gerade bei politischen Handlun⸗ edarf der Beamte des Schutzes dieser Buͤrgschaften am meisten, 19 am meisten Willtuͤr gegen ihn geuͤbt werden kann; ur liches Amts-Vergehen aber kann ihm nicht Schuld gege— werden, wenn er es nicht begangen hat. Man achte also erworbene Rechte und greife nicht in die Befugnisse des

meine Anklaͤger.

Universitats Raths ein.“ Herr Dubois, der hierauf selbst da Wort ergriff, aͤußerte sich folgendermaßen: 36 ,, , . schwiegen, und würde auch heute noch schweigen, wenn nicht der von dem Minister aufgestellte Unterschted die Unabhaͤngig⸗ keit des Universitaͤts⸗ Personais mehr denn je gefährdete. Auch bin ich es mir selber schuldig, gegen die Gesetzlichkeit der Maß regel, die mich getroffen hat, so wie gegen die aufgestellte Theorie auf das Nachdrücklichste zu protestiren. Das Prinzip der politischen Verantwortlichkeit erkenne ich in seiner ganzen Ausdehnung an; die Anwendung aber, die man davon macht, scheint mir eine durchaus falsche zu seyn. Haͤtte ich in Aus— übung meines Amtes aufruͤhrerische Reden gehalten, so ware der Minister allerdings berechtigt gewesen, mich abzusetzen. Kann nan aber in der Ansicht, die ich als Deputirter auf dieser Rednerbuͤhne ausgesprochen, nur irgend etwas Ta— dens werthes finden? Hier in dieser Versammlung bin ich, so lange ich mich in den Graͤnzen der Verfassung halte, unum—

schränkt, und meine Ansicht, so wie mein Votum haͤngen von

keiner andern Autoritaͤt der Welt ab, als von der oͤffentlichen

Meinung und von den Waͤhlern, die mir das Mandat, das sie mir verliehen, auch entziehen koͤnnen.“ Hiermit schloß diese De— batte, ohne daß dieselbe eine weitere Folge hatte.

Auf die Anfrage der Grafen Gaetan v. Larochefoucauld in

der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer, erklärte der Her⸗

zog von Broglie, daß der Graf Sebastiani als Minister ohn Portefeuille kein Gehalt beziehe und fuͤgte hinzu: , hir 1

und ich insbesondere freuen uns daruͤber, daß dieser Minister in

das Conseil eingetreten ist; Niemand hat dies wiederholter und

dringender verlangt, als ich.“

Folgendes ist das (gestern erwahnte) Schreiben des Herrn BViennet an die Redaction des Constitutionnel, welchem diese die Insertion verweigert hatte und das nunmehr von dem Journal des Débats und der Framre nouvelle mitgetheilt wird:

Paris, 25. Maͤrz. M. H.! Sie werden einem von Ihnen

verleumdeten rechtlichen Manne gestatten, die falsche Auslegung, die Sie seinen Worten geben, zurückzuweisen.

Ich fordere Sie aüf, in

Ich

meiner Rede den Antrag auf Ausnahme-Gefetze nachzuweisen.

habe gesagt, die gegenwartige Gesetzgebung bringe uns den Tod;

ich verlangte also eine andere Gesetzgebung, aber keine, die mit der Charte, auf welche ich den Eid geleistet, im Widerspruche staͤnde. Es wuͤrde aber keine Verletzung der Charte seyn, wenn man die Jury in die Schranken ihrer fruheren Einrichtung zuruͤckfüͤhrte und die Unabhängigkeit der Geschwornen durch geheime Abstimmung sicherte; es ist. eben so wenig eine Verletzung der Charte, für ge fse politische Verbrechen Kriegs- Gerichte zu verlangen; denn in letzterem Falle wuͤrden Sie selbst sich dieser Verlez— zung schuldig gemacht haben, als Sie dringend verlangten, daß die Vendée in Belagerungs⸗Zustand versetzt werde. Die Frage beschraͤnkt sich darauf, ob Aufrübrer, die sich bewaffnen, organisiren, anerkannte Anfuͤhrer haben und auf die Truppen schießen, nicht eben dadurch zu Soldaten werden und den Militair - Gesetzen an— heimfallen. Ich beantworte diese Frage bejahend und glaube den⸗ noch die Charte nicht zu uͤbertreten, an der ich fester halte, als l Was aber die bloßen politischen Vergehen begrifft, so haben die Kriegs- Gerichte nichts damit zu schaffen. Sie haben Unrecht gethan, mir diese Abgeschmacktheit zu unterlegen; Sie ken⸗ nen meine Ansicht uber die periodische Presse, der ich gewiß kein Hinderniß in den Weg legen will. Man braucht die Presse nur gewähren zu lassen; sie wird sich durch ihre Heftigkeit selbst vernichten. Gerichtliche Verfolgungen verlaͤngern aber bloß die Herrschaft der— selben. Sie erzaͤhlen eine ergotzliche Anekdote, in welche Sie Hrn. Laffitte mischen; nur waltet ein kleiner Irrthum bei Ihrem Scherz ob, naͤmlich der, daß ich nie eine Rede uͤder den Tilgungs-Fonds ge— halten habe. Dennoch ist die Aeußerung des Hrn. Laffitte wahr; Sie haben aber vergessen, meine Antwort hinzuzufuͤgen; diese lautete:; „„Viele Dichter sind Staatsmaͤnner gewesen. Solon, Eaͤsar und Friedrich der Große uͤderheben mich der Muͤhe, deren noch andere zu zitiren; ich kenne aber nur einen einzigen Banquier, der sich in die Politik mischte, es war Law; die Folgerung mogen Sie selbst daraus zie= ben.“ Es hat sich das Gerücht verbreitet (und auch Sie spielen darauf an), daß ich vorher mit den Ministerium eine Verabredung getroffen gehabt; dies ist aber durchaus ungegruͤndet; kein Minister wußte vorher ctwas von mciner Rede; ich hatte nur cinen Theil derselben einem der ersten Redner der Kammer mitgetheilt, den ich nicht nennen will und den Sie schwerlich wagen würden, anzugrei⸗ fen. Steht es Ihnen zu, Zweifel uͤber meine ungbhaͤngigkeit zu er⸗ heben Sie kennen dieselbe und wissen, daß sie sich von Ministern, Kaͤhlern und Journalen niemals hat beschraͤnken lassen. Moͤgen Ihre Freunde dasselbe von sich behaupten können. Sie fordern die Waͤhler von Bezlers auf, mir mein Deputirten⸗Mandat zu entzie⸗ hen; dieses Recht steht denselben zu, und wie auch ihre Entscheidung ausfallen möge, ich werde sie deshalb nicht tadeln; sie werden ge— wissenhaft ihre Pflicht erfuͤllen, ich habe die meinige erfullt. (Gez. Viennet.“

Herr Lehon hatte in den letzten Tagen mehrere Konferen— zen mit den Handels-Minister wegen des zwischen Frankreich und Belgien abzuschließenden Handels-Vertrages, uber dessen Be— dingungen man noch nicht einig werden kann.

Die Herren Bascans und Mie, der Erstere ehemaliger Ne— dacteur, der Letztere Drucker der Tribune, erschienen gestern vor dein hiesigen Assisenhofe unter der Anklage, in zwei Artikeln, welche die in n, , Theilnehmer an dem Juni-Auf— stande und eine frühere Verurtheilung des Herrn Bascans be— trafen, die Justiz⸗Beamten in der Erfüllung ihrer Amtspflichten beleidigt zu haben. Beide Angeklagte wurden indessen frei ge—

sprochen. Derselbe Gerichtshof verurtheilte hierauf einen gewis⸗

sen Lormier, ehemaligen Garde du ⸗Corps, weicher angeklagt war, am 24. Nov. v. J. durch Tragen einer weißen und gruͤnen Ko karde und durch aufruͤhrerische Reden zu einem Karlistischen Auf— stande aufgereizt zu haben, zu vierteijaͤhrlicher Hast und einer Geldstrafe von 160 Fr. „Hätte ich 190,006 Fr. Renten“, sagte der Verurtheilte beim Hinausgehen aus dem Sitzungs-Saale, „so ware ich frei gesprochen worden.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. unterhaus. Sitzung vom 26. Maͤrz. Die Sheriffs von London erschienen an der Barre mit einer Bittschrift von dem Lord-Mayor, den Alder—

Haus- und Fenster⸗Steuer. Nach einigen Worten der Alder⸗ men Wogd und Key wurde die Wittschrift auf die Tafel ge— legt. Demnaͤchst fand das Verhör einer Person, Namens Elisabeth Robinson, statt, welche sich geweigert hat:, dem zur Pruͤfung der Liverpooler Wahlen niedergesenten usschusse Rede zu stehen. Von dem Sprecher befragt, beharrte sie auf ihrer Weigerung, Auskunft zu geben, weil ihr Leben in Gefahr stehe, wenn sie die ihr vorgelegten Fragen beantworte. Der ESpre— cher forderte sie auf, denjenigen zu nennen, der ihr damit ge— droht habe; sie wollte sich aber auch dazu nicht verste— hen. Es wurde ihr hierauf angedeutet, daß sie morgen wieder vor dem Hause erscheinen, und die Feagen be— antworten muͤsse, widrigenfalls sie ins Gefüngüiß gesuͤhrt werden wuͤrde. Uebrigens wurde ihr der volle Schütz der Gesetze gegen jede möglichen Folgen ihrer Aus agen seierlichst zugesichert. Herr Robin son machte hierauf seaien früher an— gekuͤndigten Antrag: daß ein besonderer Ausschuz niedergesetzt werden solle, um alle jetzigen Steuern zu pruͤfen und zu revtdi— ren, und diejenigen Lasten aufzuheben, welche am; vwersten auf den arbeitenden Klassen lasteten, und an deren Stelle das Ci— genthum auf eine billige Weise zu besteuern. VWäch einer kur— zen Einleitung, in welcher er darzuthun suchte, daß der Zustand des Landes schnelle und energische Huülfs-Maßregeln vmr auge, wenn man nicht die Gesellschaft dem geößten Unheil aussetzen wolle, zußerte sich Herr Robinson uͤber die Vortheile einer Ste⸗ viston der Stenern nnter Anderen folgendermaßen:

„Im Allgemeinen muß ich die Aufänerlsankest des Hauses be⸗ sonders daranf lenken, daß in keinem g. dere in Suroya die Steuern verhaältnißmaäßig so di ekt auf dei ber JÄebeit und Gewerhthaͤtigkeit hinzie en, und daß in keinem äwvern Tanze der Welt verhalthißnnäßig so viel Personen der reic eren Klessen ihr Einkommen in Auslande verzehren. Ich weiß sehr wohl, daß man eingewendet hat, wenn ein solches Eiäsbntecn beßenc't rde, Ge⸗ fahr vorhgnzen sey, daß das Kapital ganz aus dem Lande gezogen werde. Meikße Aut hort darguf ist, erstens, deß 99 vor 109 solcher Abwesenden kene so leichte Verfägung über ie Qncse ihres Ein⸗ kommens haben; ünd zweitens, Keß die Gefahr setzt gal; anderer und drohenderer Art ist; daß nämlich die geweroslei gen Kapft alien des Landes nach fremden Landern verlegt werzen, wo dieselben siche— rere und vortheilhastere Anlegung erwartet. Der Industrie zur Huͤlfe zu konnen, ist das einzige Mütte! gegen eine

ketrifft, so glaube ich, daß der = setzen, hauptsaͤchlich in dem

men und dem Gemeinde-Rath der City von London gegen die

solche Gefahr. Eine der Cinwendunzcu, die man * gegen die direkte Besteuerung des Eigenthumes macht, besteht darin, daß es eine Maßregel sey, die wahrend eines Keieges vassend seyn möge die aber einem Zustande des Friedens nicht gema sey HSamit 9 aber gar nichts gesagt. Wa; sich unter gegebenen Üümstandene einen Zustand des Frledens oder des Krieges eignet, kann zrzcckmiä— ßig werden, wenn sene Umstan de fich ganz ich grändert eben *. rend des Krieges kann der Arbeitslohn doch, und der Jewinn aus dem Kapitale groß seyn. In Friedenseiten kann der umgekehrte Fall eint eten. Im ersteren Fall wird der Gewerbfleißz die ien auf. erlegten Abgaben leichter tragen konnen; im letzteren wird ihr Druck sehr schwer, söyn, und am Ende unertedglich werden. Ich sociß welch' schwierige Aufgahe es far die Reglerung fern iw he, selus wenn sie mit meinen AÄnsichten übereinstinmmte, dieselben in Aus fuͤh. rung zu bringen. Ich weiß, daß uns nar eine Wahl z ischen: Schlott. rigkeiten uͤbrig bieidt, und daß, jole ich ufig fig gland. der Weg, den is vorschlage, der vortheillestese für La? dan, sch durfte. Ich will das Haus nicht mit langen Hetäsls eemn , . ich kenn nic umhin, aus den dem de amente mitget tenstuͤcken einige R haisachen verautzus eben, word nz Noth der arbestengen Klassen unwi erlegbar 6 trag der Armen Steuer hat sich in vergn zu dem vor ergeh ngen um 314,34 Pb. ju einer Zeit, o die Lebens- cor. fe soohlfeilsr den fruheren Jahren. Mit der Zünag , m: * auch eine Vernichrung der Ve drcten rugelete niß der Verbrechen in Eiglano und Were ven zuin letzte. Jnyre ergiebt elne allinäligèe, ; rung. Im Jahre 1325 1821 17,944; 1823 16 z 827 3 1839 18,907; 1831 19,647, un, 1372 29,823 ei * mehrung von ungefaͤhr 3) vet. in dem ku zein' me von Jahren. Anf einen andern Bewen; von dem Tiß n ̃ eiten? den und gesoerbt atigen Llassen l cken, 1.) ine die E var⸗ Banken finde ich, Laß von 23. Faunar 1352 bis zu, rr. 18233 eine Smune von Jaͤt,233 Ff. St. in jen: Aa. ken herum r worden ist, degegen aber 264,113 Af). St eis de, eiten zursick gezogen worden sind. Diese anthentischen Nolizen sperchen bentlid genug fuͤr die Noth des Lalbes un) mahnen die (esetzgeonng . gend um Abhuͤlfe. Was die C führung einer Ve m gens Steuer weerigkeit, dieselbe ins Werk zu

; Pangel en Festi keit von Seiten der Re⸗ gierung ihren Grund fin et, und auch allerdings in der; ö. der wohlhabenden Klan en, sich eine sol en Stenerz

ber atürlich zerzeich⸗ 253 bis 8 1 eh⸗

„itz;

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mache ich aber darauf ausuerksam, daß sie n de

Plan auch einige Enisch acigungen sinden assessed laxes iind von der Abgabe auf Na]! werden. Und ist es denn nicht (ch eine cheren Klessen, wenn sie den Zustand der arbeitenden und gen erb thaͤtigen Kleassen verhessert sehen? Ist es keine Entscha r lg fr sie, wenn Nuhe und Frieden in der ganzen Ge, Üsch irt n . und wenn daz Land vol neuem Leben ünd neuer Kraft beseel . Wurden solche Rücksichten ste nicht veranlassen, einig?“ Sof bringen? Aber anch aus dem Gesichtspunkte dern er cchtig keltt . trachtet, behaupte ich, daß das Vermogen der geeignete 6 genstand sur die Besteuerung ist, und daß 9 b.. * * werbthaͤligleit nicht besteuert werden sollteh. 23 ' am. * rechnet, was cin Arbeitsmann mit Fan und Nami den Stagte bezahlt, und gefunden, daß Tes ein Yi ie fen, Einkommens beträgt; dies ist cin unbilliges und! ö erträgliches Verhältniß. Was würhe wohs ber? ichen s 36 wenn man ihm von Staatswegen ein Drittel feines * ,. abforderte! Ich warne daz Haus gegen den un sel zen Zusfand der Sicherheit, dem sich das gegenwärtige Min sserian? d st, me * die früheren (chaten. Jene Regierungen versicherten uns, allen Thatsgchen zum Trotz, daß der Zußande dez Landes fin verbesser. und diese Müchellungen wurden uilt Beifall guf cho, nnen; aber Session guf Sejsion ist voruͤbergegangen, ünd daz Siend des Vol kes hat immer mehr zugenommen. Wenn dieses reforn;iete Parla- ment nun nicht etwas Ernstes thut, um der Noth abzuhelfen, so ken die Erwartungen derer bitter taͤuschen, weiche es hergesand

werden von den , und Hopfen befreit Entschadigung fur die rei⸗

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