1833 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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werden mußte. Wir sagen, daß dies der einzige Vortheil seyn wuͤrde; denn welches auch die Nachfolger der jetzigen Minister seyn duͤrften, so genuͤgt doch wohl der gewoͤhnlichste Menschen⸗ Verstand, um einzusehen, daß eine Ministerial⸗Veraͤnderung in Belgien den Gang der Politik Englands und Frankreichs nicht beschleunigen wird. Diese beiden Machte werden Alles thun,

was wir von ihnen zu erwarten berechtigt sind, das glauben wir scher Beruf jetzt von der ferneren Theilnahme an den Staͤnde⸗

Versammlungen abrief, eine Anrede an die Kammer, der er sich hei,

zuversichtlich; aber eben so glauben wir, daß sie nur billigen For— derungen entsprechen, und daß die Rodomontaden einiger Per— sonen in Belgien sie nicht von dem vorsichtigen und zugleich ener— gischen Wege ablenken werden, den sie sich vorgezeichnet haben.“

Madame Adelaide, die Tante der Königin der Belgier, wird zum 13ten d. M. in Bruͤssel erwartet.

Polen.

War schau, 6. April. Der General⸗Adjutant Fuͤrst Gort⸗ schakoff, Chef des Stabes der aktiven Armee, ist in diesen Ta— gen aus St. Petersburg wieder hierher zuruͤckgekehrt.

Die Direction des landschaftlichen Kredit-Vereins bringt zur oͤffentlichen Kenntniß, daß am 1. und 2. April in Gegen“ wart der abgeordneten Mitglieder des Comité's dieses Vereins und der Pfandbrief⸗Eigenthuͤmer die Verloosung der Pfandbriefe stattgefunden hat, welche aus dem Tilgungs⸗Fonds des laufenden Semesters realisitt werden sollen. Es wurden im Ganzen ge— zogen: 3763 Stuͤck Pfandbriefe zum Betrage von 4,840, 8i0 Fl. Der Tilgungs-Fonds fuͤr das laufende Semester betrug 4,341, 03213 Fl.; hiervon ging die Summe von 26213 Fl. ab, als der dem Eigenthuͤmer des im vorigen Semester zuletzt ver— loosten Pfandbriefes Lit. G. Nr. 117,547 noch gebuͤhrende Rest; es blieb also ein Tilgungs-Fonds von 4,340,780 Fl.; demnach fehlten auf den zuletzt verloosten Pfandbrief Lit. C. Nr. 65, 485 noch 20 Fl., welche aus dem Tilgungs-Fonds des naͤchsten Se⸗ mesters nachgezahlt werden sollen.

Freie Stadt Krakau.

Krakau, 5. April. Der Praͤsident des dirigirenden Se⸗ nats, Herr Wieloglowski, hat an die Burger und Einwohner der freien Stadt Krakau und ihres Umkreises folgende Procla— mation erlassen:

Durch die von dem dirigirenden Senat bekannt gemachte Ver⸗ fuͤgung der aus den würdigen Bevollmaͤchtigten der drei Erlauchten beschüͤtzenden Hoͤfe bestehenden außerordenflichen Kommission habt Ihr, achtbare Krakauer, erfahren, daß die auf dieselbe Weise, wie sruͤher, nur mit einem theilweisen Personen-Wechsel, zusammenge⸗ setzte Regierung meiner Leitung anvertraut worden ist. Der her⸗ gebrachten Ordnung, oder vielmehr meinen Gefuͤhlen gemaͤß, bin ich nach Allg ung meines Amts Eides und nachdem ich geschwo⸗ ren, Eure heiligen Freiheiten zu bewahren, fuͤr meine Person ver⸗ pflichtet, mich mit der Euch wohl bekannten und aus der Tiefe ei⸗ nes Euch gewidmeten Herzens dringenden Stimme an Euch zu wen⸗ den. Von Alter gebeugt, von Arbeiten uͤbersaͤttigt, nur nach Ruhe mich sehnend, hatte ich ausruhen sollen. Aber der hohe Wille der beschuͤtzenden Monarchen, durch ihre würdigen Bevollmaͤchtigten kundgegeben, welcher mich zu diesem Amte berief, und die mit mei⸗ nem innersten Leben verschmolzene, durch Dankbarkeit seit meiner ersten hiesigen Amtsfuͤhrung begruͤndete und waͤhrend der ganzen Zeit meiner Entfernung heilig bewahrte Anhaͤnglichkeit an die Re⸗ sidenz gebot mir, meine Augen gegen jedes Hinderniß zu verschlie⸗ ßen und den Rest meiner moöralischen Kraͤfte, o mochte es doch zum Wohl und Gedeihen des Landes gereichen, Eurem Dienst zu wid⸗ men. Also beginnend im Namen des Herrn uͤber alle Herren, ohne dessen mächtige Rechte nichts Nützliches ausgefuhrt werden kann, und nachdem ich von den constitutionnellen Behdrden dieses Landes die Versicherung erhalten, daß sie mich in meinen Arbeiten unterstüͤtzen und eifrig zum allgemeinen Wohle mit⸗ wirken wollen, bedarf ich nur noch Eures Vertrauens, und bitte Euch, daß Ihr es gegen das meinige austauschen mö⸗ get. Indem ich es verdienen und Eure Herzen mir gewin⸗ nien will, was ich nicht nur wuͤnsche und wuͤnschen muß, son— dern was ich auch als eine Bedingung ansehe, ohne welche das be— absichtigte Ziel nicht erreicht werden koͤnnte und jede Arbeit um—= sonst wäre, habe ich, achtbare Buͤrger, beschlossen und thue es Euch hiermit kund, daß ein Jeder, der irgend eine Vorstellung, sie moge sich auf das Gemeinwohl oder auf Privat⸗ Angelegenheit beziehen, an die Regierung zu machen oder mich von seinem Verlangen zu unterrichten hat, mich stets von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nach⸗ mittags in dem Berathungs-Saal des dirigirenden Senats, ausgenommen an den Möntagen, Mittwochen und Freita⸗ gen, wo die Berathungen des Senats stattfinden, aber gußer⸗ zem auch immer von 7 bis 9 Uhr fruͤh in meiner bisheri⸗ gen Wohnung ihn zu hoͤren bereit finden wird. Und um selbst der Schwierigkeit in der Auffindung von Schreibern oder der Unmoͤglichkeit, sie zu honoriren, unter der niederen Einwohner⸗ Klasse zu begegnen, weil dadurch ein Verzug in der Ausuͤbung der den Gesuchen gebuͤhrenden Gerechtigkeit veranlaßt werden foͤnnte, ist in dem Generagl⸗Sekretariat des Senats ein Bureau eingerichtet worden, wo ein Jeder, nachdem er zum Besten der Einkünfte des öffentlichen Schatzes einen Stempelbogen niedergelegt hat, dessen Werth sich nach der Behoͤrde richtet, an die geschrieben wird, sein FHesuch muͤndlich auseinandersetzen kann, worauf seine Angele⸗

genheit den Behoͤrden zu weiterer Beruͤcksichtigung zugefertigt

werden soll. Ja, achtbare und von den Tugenden Eurer Vor⸗ fahren nicht entartete Krakauer, durch die That sich außernde Dankbarkeit gegen die Monarchen, welche diesem Lande seine Frei= heiten verliehen haben, Bewahrung der persdnlichen Freiheit, Be⸗ foͤrderung Alles dessen, was die Wohlfahrt des Einzelnen erhöht, Einfuhrung einer Ordnung, welche einem Jeden Ruhe sichert, und Ablegung des Beweises vor den Augen der Welt und der benach

barten Lander,

Zwecks, nach denen meine und meiner Amtsgenossen Hingebung zielt. Aber was koͤnnte ich vollbringen ohne Euch“ Ihr also

werdet, von den durch die erlauchten Beschuͤtzer Euch verliehenen

Freiheiten Nutzen ziehend, dieses Geschenks Euch mit ruhiger Maͤ—⸗

gung bedienen, um Euͤch dieses schuͤtzende Schild zu erhalten und

es dem dirigirenden Sengt moglich zu machen, so oft es die Noth= wendigkeit erheischt, bei den erlauchten Protektoren fuͤr das Wohl des Landes sprechen zu können. Wenn Ihr daher mit Vertrauen Eure Beduͤrfnisse darthun, wenn Ihr mit bruͤderlicher Liebe auf wahrgenommene Irrungen der Behörde oder eines einzelnen Mitgliedes aufmerksam machen, wenn Ihr in den Versamm⸗= fungen bei dem Genuß,. Eurrer Nechte den. guten Willen ehren und ben Irrthum mit Milde berichtigen wollt, so werden die eifrigen emühnngen der ebbrden, dugch die Gesetzgebung erleuch⸗ tet und unterstüͤtzt, die Regierung befestigen und deutlich beweisen, daß Einwohner unter einer Nepräsentativ Regierung glücklich seyn können. Mochte nur der Allmaͤchtige seine wohlthüende und gnaͤ⸗ dige Rechte von uns Allen nicht abwenden und jenes Band, auf welcheimn alles Andere beruht, immer mehr befestigen; dies wollen

leser D ) , sie ihre Bitten mit den unsrigen und mit denen des Volkes vereinigen.“

Deutschlan d.

Hannover, 8. April. Ihre Köoͤnigl., Hoheit die Herzo— gin on Cambridge ist gestern von Rumpenheim hier wieder ein⸗

getroffen.

daß Einigkeit und gemeinsame Arbeitslust glie der 3! tenen

Ordnung im Wege stehende Hemmungen und Wirren zu beseitigen,

i. Hinderniffe zu überwinden vermag, dies sind die großen . ; ; ; Alle, Hin dern ss zu 9 M. e. befindenden Einwehner Frankfurts, welche als thaͤtig bei der An—

zettelung der Verschwoͤrung

ir f offen, unterstuͤtzt von Deinem Flehen, ehrwuͤrdiger Hirt i . und durch die Gebete der ein lichkeit die wir bit⸗

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Dresden, 4. April. In ihrer vorgestrigen Sitzung fuhr bie erste Kammer in der Berathung uͤber den Gesetz-Entwurf, die Kompetenz⸗Verhaͤltnisse zwischen den Justiz- und Verwal— tungs⸗Behoͤrden betreffend, fort. Die 5§9§. 38, 4, 5, 6 und 7 wur⸗ den theils unveraͤndert, theils mit Modificationen angenommen. In der darauf folgenden Sitzung vom 3. April nahm zuerst der Professor Krug das Wort, und hielt, da ihn sein akademi—

seinem Ausscheiden empfahl. Der Präsident erwiederte ihm mit einigen verbindlichen Aeußerungen, denen sich der Minister v. Zezschwitz Namens der übrigen Minister und Königlichen Kemmissarien anschloß. Es kam darauf aus der Registrande eine Anzeige der wegen des Gesetz⸗Entwurfs uͤber Erfuͤllung der Militairpflicht ernannten Deputation zur Mittheilung, welche ihre erfolgte Konstituirung anmeldete. Zum Vorstand derselben ist das Mitglied v. Ein fiedel, zum Secretair der Buͤrgermei—⸗ ster Ritterstädt, zum Referenten der Dr. Crusius ernannt. Man fuhr sodann, der Tagesordnung zufolge, mit der ferne⸗ ren Berathung uͤber den die Kompetenz- Verhaͤltnisse zwischen Justiz- und Verwaltungs⸗-Behoͤrden betreffenden Gesetz⸗Entwurf fort.

Wiesbaden, 6. April. Am Gruͤnen Donnerstage Vor— mittags erfolgte in der Hof-Kapelle zu Bibexich die kirchliche Confirmation des Erbprinzen Adolph von Nassau. Außer der Herzogl. Familie waren auch Deputationen aus beiden Staͤnde⸗ Kammern, umgeben von Beamten aller Art, zugegen.

Der Nassauische Landtag ist bereits beendet. Die Steuern wurden mit 4 Simpeln einstimmig bewilligt.

Frankfurt a. M., 6. April. Der Koͤnigl. Baperische Bun⸗ destags⸗Gesandte, Freiherr v. Lerchenfeld, ist von hier nach Muͤn⸗ chen abgereist. Der Koͤnigl. Saͤchsische Gesandte, Freiherr von Manteuffel, hat das Praäͤsidium der Bundes-Versammlung, die am 4ten d. zu außerordentlicher Sitzung zusammengetreten ist, uͤbernommen.

Dem Vernehmen nach (sagt die Ober-Post-⸗Amts- Zeitung), ist bereits eine Untersuchung daruͤber eingeleitet wor— den, wie es den Meuterern gelingen konnte, sich der beiden Wachen zu bemeistern, obwohl dieselben vorher verstärkt wor— den waren. Gluͤcklicherweise waren in der Kaserne die noöͤthigen

Vorbereitungen getroffen, das Bataillon stand bereit, und so

gelang es der Entschlossenheit des Linien-Militairs, so schnell die beiden Wachen wieder zu besetzen. Daß die Insti— gation zu dem Unternehmen von Frantreich, oder vielmehr von der liberalen Propaganda, die darch die Deutschen und Pol— nischen Fluͤchtlinge zahlreich rekrutirt worden, ausgegangen, scheint, nach Briefen, außer allem Zweifel zu seyn. Eben so sagt man, daß Rauschenplatt von Straßburg aus hier zugegen gewesen sey. Die Studenten, welche Nachts den Domthurm stuͤrmten, hatten Morgens die Kirche und den Thurm, anscheinend um die Merkwuͤrdigkeiten des Gebaͤudes in Augenschein zu nehmen, besucht und sich das Lokal gemerkt, um demnaͤchst ihre Absichten verwirklichen zu können. Fortwaäͤh— rend werden Arrestanten hier eingebracht. Es ergiebt sich nunmehr, daß auch viele Heidelberger Studenten an der Meu— terei Theil genommen haben; uͤberhaupt waren Badenser, selbst Burger aus Karlsruhe, dabei. Man ersieht daraus, daß das Ganze einem uͤber Suͤd-Deutschland weit verzweigten Revolu— tions-Projekt diente. Die gefallenen Soldaten werden neben einander beerdigt. Die Leichen dieser unschuldigen Schlachtopfer bieten einen herzzerreißenden Anblick dar.

Dem hiesigen Journal zufolge, sind heute Nachmittags in 43 Wagen mehrere von den Studirenden, welche an den hier stattgefundenen beklagenswerthen Excessen Theil genommen haben, unter der Bedeckung einer Großherzoglich Hessischen Militair— Eskorte, hier eingebracht worden.

Frankfurt a. M., 7. April. (Ober⸗Post⸗Amts⸗Zei⸗ tung.) Die Plane der Meuterer, welche den Handstreich vom 3. April hier vollfuͤhrten, treten allmälig ans Tageslicht. Es geziemt sich nicht, der gerichtlichen Untersuchung vorgreifend, hier in Details einzugehen; nur so viel koͤnnen wir bemerken, daß sich aus diesen Vorfällen mit der Zeit ein Bild herausstellen wird, dem nichts als die Verwirklichung fehlte, um an die gräß— lichsten Revolutions⸗-Greuel zu erinnern, da Brand, Mord, Pluͤn⸗ derung, Umsturz alles Bestehenden und eine Deutsche Republik als Schluß der Barrikaden ⸗Scenen intentirt waren. Waͤhrend des ganzen gestrigen Tages bis in die Nacht hinein wurden Gefangene eingebracht. Die meisten sind von den Großherzogl. Hessischen und Herzoglich Nassaui— schen Behoͤrden ausgeliefert worden. Erstere sandten allein vier Wagen mit Studenten unter starker Militair⸗Bedeckung her. Die Wachen sind fortwährend verdoppelt. Einer der Anfuͤh—⸗ rer beim Angriff auf die Wache, Namens Zwick (fruͤher beim Militair, dann Skribent beim Dr. Neuhof und zugleich derje⸗

nige, der gemeinsame Fecht⸗Uebungen veranlaßte), ist gestern an seinen Wunden gestorben. In Mainz ist Alles bereit, um im schlimmsten Falle, was Gott verhuͤte, der Stadt Frankfurt mili— tairische Huͤlfe zu leisten.

Auf der Landstraße zwischen hier sind Relais von Kavallerie angebracht, um so— orgaͤnge aufs Schnellste nach Mainz berichten Schon um 6 Uhr Nachmittags war am 3. April ein Theil der Besatzung von Mainz nebst Kanonen bereit, noͤ— thigen Falls nach Frankfurt aufzubrechen. Derjenigen sich hier

und Main fort alle

und bei den Thaten am 3. April bezeichnet sind, hat die Behoͤrde sich schon versichert. Viele der Tumultuanten waren unter falschen Namen hier. Unter den arretirten Studenten befindet sich ein Herr v. Reizenstein.

Die Ober Post⸗Amts-⸗Zeitung schreibt von der Rhein⸗ Hessischen Gränze: „Der Frankfurter Vorfall scheint eine tiefere und ernstere Bedeutung zu haben, als noch zur Zeit die offentlichen Blatter angeben koͤnnen. Die Franzoͤsischen Propa— gandisten sollen auf der Graͤnze dicht gedraͤngt warten, bis die Scenen sich wiederholen. Der ruhige Bäaͤrger hofft also, alle Deutschen Regierungen werden solche Maßregeln ergreifen, daß Leben und Eigenthum geschuͤtzt bleiben. Bei uns und im be— nachbarten Nassau ist Alles ruͤhig, aber die Behoͤrden sind auf⸗ merksam. Stuͤndlich werden von den versprengten Meuterern einzelne gefangen genommen.“

Oe ster reich.

Wien, 7. April. Allerlei Geruͤchte, die in Bezug auf die Angelegenheiten im Orient beim Handelsstande verbreitet wa— ren, haben den Cours der beiden gangbarsten Effekten, der Fprocent. Metalliques und der Bank⸗Actien, bedeutend gedruͤckt. Erstere sind von 927 auf 914 und letztere von 1201 auf 1190 gewichen.

Sch welz.

Suüͤddeutsche Blatter enthalten folgende Nach aus der Schweiz: „Die Konferenz in Schwyz hat, dem nehmen nach, saͤmmtliche Staͤnde zur Theilnahme an ihren, handlungen einzuladen beschlossen. Zunaͤchst hofft sie den barten Kanton Zug in ihr Interesse zu ziehen. Vielfach wirkungen haben in diesem Sinne stattgefunden, und min sichert, der auf den 27sten einberufene dreifache Landrath) die Gesandtschaft von der Tagsatzung abrufen. Sollte An das nämliche thun, so waͤre die nach reglementarischer Vm zu einer guͤltigen Verhandlung erforderliche Zahl von 15 den nicht mehr vorhanden, und in diesem Falle koͤnnte an Gesandtschaft von Graubuͤndten an den Verhandlungen weiter Theil nehmen. Auch die Instruction von Freibn von solchem Inhalte seyn, daß, wenn die Berathung ih Bundes⸗Entwurf eine die Ansichten und Interessen dieseg des allzu wenig schonende Wendung naͤhme, die G schaft sich der weiteren Theilnahme an den Verhandlung halten muͤßte. Von der andern Seite treiben die schen Vereine das Spiel der Adressen mit neuer tigkeit. Was fur ein Gewicht auf die Tausende von Untn ten zu legen sey, wodurch man die Tagsatzung im Sinn Partei zu lenken sucht, mag daraus hervorgehen, daß G den genannt werden, wo der Gemeinde⸗Rath den Buͤrgern fuͤr Haus „im Namen der Regierung“ den Befehl ließ, „dieses Ding zu unterschreiben, damit der Bund h Stande kommen.“ Man braucht auch nur die Zahl der schriften aus einzelnen Gemeinden mit der wissenschn Sprache dieser Adressen zusammenzuhalten, um sich zu ih gen, daß die große Mehrzahl der Ünterzeichner den Inhq ser Eingaben nicht verstehen konnte. Und dennoch soll z satzung, nach der Meinung gewisser Blaͤtter, auf diese Sy aus dem Volke nicht weniger achten, als auf die Instrugh der großen Raͤthe! Die bemerkenswertheste dieser Erscht gen ist die von Dr. L. Snell verfaßte „Adresse freier En zer Buͤrger.“ Diese erblickt „in der Centralisathh materiellen Seite des Volkslebens, und, mit Au einiger Punkte, in der Aufstellung der Bundes -G ten die Haupt⸗Vorzuͤge des Entwurfes,“ dagegen eingh ner größten Gebrechen darin, daß nicht die Grundstz Rechtsgleichheit, der Volls-Souverainetaͤt und der Freihg Presse die Sanction des Bundes empfangen, und daß do Entwurf, wieder auf die Kantons-Souwperainetät gebar

aus der Idee einer National- Einheit hervorgegangen

wird daher gewuͤnscht: 1) daß der Eingang der Bug kunde den Bund als von den „freien Bürgern der Schug schen Nation“ geschlossen bezeichne. 2) Daß er festfetzt: Staatsgewalt im Umfange der Eidgenossenschaft beruht alf Souverainetaͤt des Volkes. b. Es giebt keine Unterthang! hältnisse mehr in der Schweiz, keine Vorrechte der Om, Staͤnde, der Familien und der Personen. C. die Tags kann nie die Preßfreiheit aufheben oder beschraäͤnken, Hoa Censur einfuͤhren. 3) Daß die Niedergelassenen nur, win den Armen-Anstalten zur Last fallen, in ihre Heimath s gewiesen, in Hinsicht auf Gesetzgebung und gerichtliche fahren den eigenen Angehoͤrigen gleichgehalten, und daß bannung in andere Kantone fuͤr unzulaͤssig erklart 4) Daß bei innern Unruhen die Vollziehungs-Behoͤrde Kantons nur nach Ermächtigung des großen Rathes die nn um Huͤlfe mahnen dürfe. 5) Daß, wenn moglich, die Repraͤsentation der größern Kantone auf be satzung vermehrt und dann das Recht der freien Bes nahme ausgedehnt werde. 6) Daß in der Tagsatzung enn ihr gewaͤhlter Praͤsident, nicht der Landamman, den J fuͤhre. 7) Erweiterung der Kompetenz des Bundes⸗Gen zum Schutze der Buͤrger und Constituirung desselben zun pellations- und Cassationshofe, besonders bei Anklagen politischer Vergehen und bei Beschwerden gegen die oberste ziehungs-Behoͤrde eines Kantons. 8) Daß der Kanton M burg, wenn er Glied des Bundes werden wolle, eine freie, staͤndige Verfassung erhalte. 9) Daß die Revision des nach sechs Jahren durch einen eidgenossischen Verfassungt⸗ erfolge. 10) Daß die Bundes⸗Urkunde dem Volke zur Am oder Verwerfung vorgelegt werde!“

Je glitten

Ankona, 27. Marz. (Allgemeine Zeitung.) 18ten d. faͤllte das besonders hierzu angeordnete peinliche nal das Urtheil uͤber die Individuen, welche wegen der, w der politischen Unruhen begangenen, Verbrechen angeklagt h Am TZösten wurde es bekannt gemacht. Gegen Marlano d lacqua, genannt Pappone von Ancona, und Lorenzo Tonell Fano, beschuldigt, den Gonfaloniere Bosdart am 23. Ma ermordet zu haben, war der Tod erkannt, und sie wurdenz Morgen um 8 Uhr dem Urtheile gemäß von hinten sen; sie starben, der Erste mit christlicher Ergebung, Zweite mit philosophischer Ruhe. Camillo Melont als Haupt der mobilen Kolonne und der Sekte der nari, so wie noch wegen anderer Vergehen, zu lebents cher Galeere unter strenger Aufsicht; 16 andere wegen vi dener Verbrechen zu verschiedenen Strafen verurihellt. wurden bereits nach Civita castellana abgefuͤhrt, wo ss Strafe uͤberstehen sollen. Gegen unsre Gaäͤste herrscht ein Stimmung, da man sie als die Haupt-Ursache des Unglit trachtet, das die Stadt betraf. Am 2östen kam die fi Artemise von Triest zuruͤck hier an, nahm Kranke vom M an Bord und segelte heute nach Toulon ab.

Portugal.

Die Times theilt das (gestern erwahnte) Schreibg Admirals Sartorius an Dom Pedro mit, welches foln maßen lautet:

„Am Bord der „Rainha da Portugal“, den 10

Senhor, ich bedaure, aus kuͤrzlich staͤttgehabten Vorfill sehen za miüssen, daß Ew. Majestäͤt nicht länger das Verte Aber⸗-Befehlshaber in mich setzen, zu welchem mich die Opsh ich gebracht, und die Dienste, die ich Ihrer Allergetreusten M ,, zu berechtigen schienen. Ich lenke daher Ew. laͤt Aufmerksamkeit auf folgende Umstcnde. Trotz dem, de Geschwader ohne Sold, ohne Bekleidung geblichen und säͤmm mit Vorraͤthen versehen gewesen ist, mit jzersplitterten Masth einem aufruͤhrerischen Schiffsvolke und verrathen von den ren, in die ich das meiste Vertrauen setzte, habe ich zweimal uͤberlegenen Feind geschlagen, ihn in den Hafen getrieben selbst blotirt, Ich überlasse daher meinen amtlichen Ruf los der Pruͤfung meines Vaterlandes, wo erfahrene und unpaht Richter mein Verfahren und meine Stellung am besten wi koͤnnen und wo mir am meisten daran liegk, meinen gutt men, nicht leiden zu lassen. Was meinen persbnlichn, betrifft, so berufe ich mich kühn auf die Thatsache, daß ich selbst von allen den Vortheilen ausgeschlossen habe, welche 6 meine Gefaͤhrten verlangte; daß ich mich der Gefahr aussetztt .

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off kit wird, Ew. Majestät Dienste mit dem Geschwader

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zu verlleren (was auch seitdem geschehen ist), die

ohen Ran 5: . ne in en opferte, und Jede Entschädigung fur diesen Vet⸗

lehnte, um die Gelder zu sparen, welche nur init Muͤhe zur e , einer Sache zusammengebracht wurden, welche mein

n billigte, und fuͤr welche ich die Theilnahme aller Tapferen

relen zu erlangen uͤberzeugt war. Wenn es fernerer Beweise fur die

r gel meiner Gesinnungen zu Gunsten Ihrer Sache bedarf, sid in hh

orto Portugiesen genug, welche mich und mein Betra⸗ n Lissabon gekannt haben; man möge sie fragen. Ich habe icht Ewr. Majestdt zu melden, daß, da mein Rath kaum bei einer Gelegenheit befolgt, noch meinen dringendsten Forde⸗ Gehör geschenkt worden ist, und da ich mich in einer Lage de, die ich so oft befuͤrchtete, und wogegen ich Ew. Majestaͤt aber immer vergebens, wannte, ich mich in der traurigen wendigkeit befinde, Ew. Majestät zu bengchrichtigen, daß, da ere und Leute auf mich wegen Erfuͤllung der Verbinvlich— En, ich gensthigt seyn werde, wenn die Mannschaft nicht

zerlassen, und zu den. Personen meine Zuflucht zu nehmen, he den Kontrakt mit mir eingingen, aus welchem sich die An— meiner Offiziere und Leute herschreiben, zu denen sie nach bnatlichen Anstrengungen, Beschwerden und Entbehrungen aller wohl berechtigt sind. Sollten Ew. Majestat wünschen, anderen Ober-Befehlshaber zu ernennen, so werde ich ern mein Kommando abtreten, sobald ich die An⸗ hi meiner Offiziere befriedigt und das Abkommen erfuͤllt pbonach mir mein Gehalt in Britischen Diensten zuge— wurde, falls ich meine Stellung verlieren sollte, was säcklscherweise eingetroffen ist. Ich kann dieses Schreiben nicht hie Bemerkung schließen, daß, trotz der vielen und haͤusigen nungen, die mir in Bezug auf die Undankvarkeit, welche ich in Kinn erfahren wurde, gemacht wurden, ich doch, aufrich— zesagt, niemals glaubte, daß sie in diesem Maße in Erfuͤllung mn wurden, und dies um so weniger, da es wohl bekannt war, ich beabsichtigte, nach Beendigung der Exppedition in mein Va— nd zuruͤckzukehren, ohne irgend eine andere Belohnung zu ver⸗ en, als die befriedigende Ueberzeugung, zum Erfolg einer so nwuͤrdigen Sache mitgewirkt zu haben. Ich habe die Ehre un s. w. gez.) R. G. Sartorius,

Vice⸗Admiral und Ober⸗Befehlshaber der Flotte Ih⸗

rer Allergetreuesten Majestaͤt Donna Maria II.“

Turtéei.

Der Moniteur Ottoman vom 2. Marz enthaͤlt solgen⸗ Artikel uͤber die beiden fuͤr die Pforte angluͤcklichen Feld des vorigen Jahres unter Hussein Pascha s und Reschid med Pascha's Kommando gegen die Aegyptier:

„Die ürsachen, welche die Unfaͤlle der Ottomanischen Heere en beiden letzten Feldzuͤgen herbeigefüͤhrt haben, muͤssen klar

deutlich entwickelt werden, damit die Europaͤische Meinung nicht 6 Licht geführt werden und die Folgen dieses Krieges nicht beurtheilen . Vor den wichtigen Interessen, welche mit Erdrterung verknüpft sind, muͤssen die individuellen Ruͤcksich⸗ und die Schonung der Eigenliebe, wie hoch die Personen, welche mit im Spiele sind, auch immer gestellt seyn mögen, verschwin⸗ Die gegen die Araber verlornen Schlachten, der Marsch Ibra⸗ bis ins Herz Natoliens, haben unter den Staatsmaͤnnern Europa die Geruͤchte von einer Reaction in der Mei⸗ der Nation gegen die neuen Einrichtungen, von einer pfen und allgemeinen Widersetzlichkeit gegen die Befestigung des airen Militgir⸗Systems und von stets wachsenden Hindernissen kt, welche sich der Entwickelung der Reformen, deren Grund von dem Sultan gelegt worden sind, entgegenstellen. Was ute vom Militairfache anlangt, so durften sie, wenn sie sich an die Oberflche der Thatsachen hielten, ohne deren , chen zu können, entweder an ein Gebrechen der rggnisation rmee oder an einen Mangel an gutem Willen und Muth bei Cruppen glauben. Keine von diesen Konjunkturen ist richtig; viel darän gelegen, daß dergleichen Irrthüͤmer keinen Glau⸗ gewinnen, sis mässen offenen und kategorischen Erläuterungen machen. Die Vorbereitungen zu einem Feldzuge, die zahlreichen lnheiten, welche die Concentrirung eines Kriegsheeres, das ins Feld n soll, erheischt; , aller Dienstzweige, aus welchen ein ßes Ganzes besteht, gehören zum Ressort des mit der Leitung friegs⸗Departements beauftragten Ministers. Er kann von sei—⸗ Kabinette aus diese Operationen leiten, so schwierig sie auch mögen, und ist er geschickt und scharfsichtig, so vermag er dem Grade der Regelmäßigkeit zu bringen, welcher die Sue⸗ vorbereitet. An dem Tage aber, wo sich das Heer in Marsch tritt der kommandirende Ober-General an die Stelle des Bs⸗Ministers; von ihm hangt also die Aufrechthaltung der von im eingeführten Ordnung ab, ihm liegt es ob, die Kraͤfte des Soldaten jonen, Eifer und Mannszucht unter den Truppen zu erhalten, auf rfüͤllung aller Pflichten zu dringen, wie für die Befriedigung al⸗ Bedurfnisse Sorge zu tragen, ünd endlich allen diesen verschie⸗ tigen Massen, die sich unter seinen Befehlen bewegen, die Ein⸗ ines stets festen und wachsamen Willens mitzutheilen. Die ligkeit des Ober-Befeblshabers, der Gebrauch, den er von dem te der Initiative macht, womit er bekleidet ist, sind daher fuͤr Schicksal einer Armee von entschiedenem Gewichte. Wenn er n Angesicht des Feindes befindet, dann gewinnen seine Fune⸗ nn noch einen großern Umfang; die Blicke sind noch unmittelbarer eheftet; er ist alsdann der eigentliche Brennpunkt der Besorg⸗ Hoffnung, Erwartung seiner Truppen, sammtlich Empfindungen, he vor der heranruͤckenden oder schon eingetretenen Stunde der acht so lebhaft erweckt werden. Er wird alsdann in der That Seele dieses vielfach gegliederten Koͤrpers, dessen im engsten selbezuge mit einander Theile ihre Kraft des Zusam⸗ uirkens und die Gewalt ihrer Bewegungen von ihm erwarten. gilt vorzuͤglich von einer neugeschaffenen Armee, welche nicht Zeit gehabt hat, Vertrauen zu sich selbst zu gewinnen, hingegen Noth thut, ihr ganzes Vertrauen auf einen Führer hen, der sie zu den , ,. Kampfspielen des Wahlplatzes k „Nach dem unglücklichen Feldzuge unter Hussein Pascha's Befehl ließ das Ittomanische Heer, das durch die zahllosen griffe seines Ober⸗-Befehlshabers haͤtte abgeschreckt und demora— werden konnen, dennoch den Muth nicht sinken; es wurde in em wieder organisirt; Ordnung und Zusammenhang kehrten wie— n seine Reihen zuruͤck; die Kampflust stellte sich in seiner Mitte fr ein und es brannte vor Begierde, die erlittene Scharte wieder wetzen. Der Groß⸗Wesir eilte herbei, um den Befehl uͤber die— ger zu übernehmen. Bei der Annaͤherung der Aegyptischen Trup— welche gegen Konieh heranruüͤckten, hatte Riu Pascha, welcher in enheit des Groß-Wesirs den Ober-Befehl führte, das kleine s, das in gedachter Stadt lag, den Rückzug antreten lassen, einc zahlreiche Artillerie, fo wie betrachtliche Quantitäten von göbedarf, mit hinweggefüihrt. Dieser Ruͤckzug war in bester Ord— und trotz der Angriffe bewerkstelligt worden, welche von Sei— der Aegyptischen Reiterei zu verschiek enen Malen gegen den trab des Ottomanischen Corps ausgeführt wurden; es gelang icht, demselben etwas anzuhaben, und die zur Sicherstellung ö Marsches getroffenen Disvositionen zu stoͤren. Diese, ver— nr ausgelegte, ruͤckgaͤngige Bewegung war eine kluge —asshickt ausgeführte Opekatiön, welche den Beifall und die e des Großherrn erhielt. So tz. er Greß⸗Wesir Konstantinopel verließ. Reschid. Pa—⸗ at wahrend einer langen militairischen Dienstleistung ise von Tapferkeit und persoͤnlicher Unerschrockenheit ge— „„die sich nie verleugneten, und denen die Regie EClor Allem Gerechtigkeit widerfahren läßt. Allein eben genschaften, welche iom so trefflich zu Statten gekommen lange er keine ander. als folche Feinde zu bekampfen hatte,

standen die Dinge,

unregelmäßige Organisation dem Ansturz einer ungestümen

. .

Tapferkeit nicht zu widerstehen vermochte, wurden ihm verderblich,

als er es mit der Macht der regelmäßigen Organifation und der

Wissenschaft der Strategie zu thun bekam. Dieser perssnliche Muth, den er im höoͤchsten Gräde besitzt, ließ ihn die fuͤr den Befehlshaber einer regelmäßigen Armee unumgaͤngliche Nothwendigkeit aus den Augen setzen, seine Staͤrke anderwaͤrts als in dem Ent⸗ schlusse zu suchen, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Der Groß⸗ Wesir hat sein Leben in den Feldlagern zugebracht; die krlegeri⸗ schen Gewohnheiten und die Thaͤtigkeit eines Kriegsmannes sind ihm allerdings eigen; da er aher ben groͤßten Theil seines militai⸗ rischen Lebens mitten unter den Truppen der alten Formation zu⸗ gebracht hat, an deren Stelle nun das regulaire Shstem getreten ist, hatte er ein großes Vertrauen auf die Anzahl und ben Unge— stüͤm der Massen behalten, dagegen wenig Werth auf die Wissen⸗ schaft der Taktik, auf die Wichtigkeit der einer Schlacht vorherge— henden Dispositionen gesetzt. Die Resultate dieser Meinung haben sich in dem Feldzuge des seiner Leitung anvertraut gewesenen Hee— res alsbald kund gegeben.“ (Schluß folgt.)

Griechenland.

In der Allgemeinen Zeitung liest man: „Man hat in mehreren Zeitungen den Kommandanten von Patras, Zavellas,

als widerspenstig gegen die Griechische Regierung dargestellt, aber durchdrungen von der Wahrheit dieser Bemerkungen und gebunden

mit Unrecht. Freilich hat er im verflossenen Jahre einer Fran— zoͤsischen Truppen-Abtheilung, welche die Festung Patras in Be— sitz nehmen wollte, den Eintritt verweigert; allein diese erschien im Namen der, nach Abreise des Grafen Augustin Capodistrias

eingedrungenen usurpatorischen Regierung, und Zavellas erklaͤrte

ihr, er werde Patras an Niemand, als an den von den drei er— habenen Schutzmaͤchten gewahlten legitimen König übergeben.

Mit welcher Wahrscheinlichkeit läßt sich wohl einem der tapferen

Vertheidiger von Missolunghi ein Verrath zutrauen! Als

man neulich dem Koͤnige Otto auf seine Frage berichtete, das beruͤhmte Missolunghi liege noch voͤllig in Ruinen, antwortete er, nach Erzaͤhlung eines Briefs: „„Eben diesen Ruinen ver⸗

dankt Griechenland seinen Ruhm.““

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗York, 9. März. Die Session des Kongresses wurde am 2ten d. M. geschlossen, und am 4ten hielt der General

. 380 . ö ; 3 21 Jackson im Repraͤsentanten-Hause seine Inaugural-Nede beim

Beginn seiner zweiten Präsidentur. Er emofishlt den Staaten vor Allem Einigkeit an und stellt ihnen die Gefahren vor Augen, denen sie sich durch Trennung uns Zwiespalt aussetzen wurden. Der Praͤsibent hatte der von Herrn Clay eingebrachten Bill in Bezug auf die öffentlichen Laͤnderelen seine Zustimmung ver— weigert, obgleich sie in beiden Häusern des Kongresses mit einer bedeutenden Majoritaͤt angenommen worden war. Die Nord Amerikanischen Zeitungen enthalten ein Gesetz in Bezug auf die Eintreibung der Zölle, welches die Zwangs-Bill heißt Und durch das widersetzliche Benehmen Suͤd-Karolina's veranlaßt wurbe. Der Praͤsident wird dadurch ermächtigt, im Fall einer Wider- setzlichkeit sich einer bewaffneten Macht zur Erreichung jenes Zweckes zu bedienen. . tungen sehr heftig angegriffen, indem sie dieselbe als eine Schmaä— lerung der Rechte jedes Amerikanischen Buͤrgers betrachten. Folgendes ist die oben erwaͤhnte Rede des Präsidenten: „Mitbuͤrger! Der Wille des Amerikanischen Volks, wie er sich durch dessen ungetruͤbte Abstimmung kundgegeben, beruft mich, den feierlichen Gebrauch vor Ihnen zu erfuͤllen, der vorangehen muß, ehe ich das Amt eines Praͤsidenten der Vereinigten Staaten zum zweitenmal uͤbernehme. Fuͤr den Beifall, den es meiner dffentlichen Handlungsweise waͤhrend eines Zeitraums, dem es an Verwickelun— gen nicht fehlte, geschenkt hat, und für die erneuerte Darlegung seines Vertrauens in meine guten Absichten weiß ich kaum den ange— messenen Ausdruck meines Dankes zu finden. Ich werde ihn, so weit es nur immer meine geringen Fahigkeiten erlauben, durch an— baltende Bemuhungen, die Reglerung so zu fuͤhren, daß die Freiheit

des Volks bewahrt und sein Wohl befördert wird, an den Tag legen. In den letzten Jahren hat sich so Manches ereignet, waz

nothwendiger Weise, zuweilen unter den peinlichsten und zartesten Herm, eine Auseinandersetzung meiner Ansichten in Bezug auf die von der Central⸗Regierung zu befolgenden polttischen Grund— saͤtze erforderte, daß ich bei dieser Gelegenheit nur auf einige damst in Verbindung stehende Betrachtungen hinzudeuten brauche Die von unserer Regierung bald nach dem Entstchen unserer jetzigen

Verfassung angenommene und so ziemlich von allen auf einander

folgenden Verwaltungen beibehaltene auswärtige Politik ist mit ei⸗ nem fast vollstaͤndigen Erfolge gekront worden und hat unsern Cha— rakter unter den Nationen der Erde erhoben. Allen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und von Niemandem unrecht zu dulden, dies war wahrend meiner Verwaltung ihr Haupt-Grundsatz, und die Folgen davon waren so guͤnstig, daß wir uns nicht nur mit der ganzen Welt im Frieden befinden, sondern auch wenigen noch nicht erledigten Stoff zu Kontroversen haben; und auch dieser ist nur von

untergeordneter Bedeutung. In der inneren Politik dieser Re⸗

gierung sind es zwei Gegenstaͤnde, welche vor allen anderen die Auf⸗ ten rͤhmend erwähnte

merksamkeit des Volkes und seiner Revraͤsentanten verdienen, und die fortwaͤhrend und in stets erhöhtem Grade meine Sorge in An—= spruch nehmen. Sie heißen Bewahrung der Rechte der Staaten und Unversehrtheit der Union. Diese großen Gegenstaͤnde haͤngen noth— wendig zusammen und koͤnnen nur dadurch erreicht werden, daß die Be⸗ fugnisse eines jeden innerhalb derihm gebuͤhrenden Sphaͤre und in Ueber⸗ einstimmung mit dem verfassungsmäßig ausgesprochenen Volkswillen einsichtsvoll qusgeuüͤht werden. In dieser Hinsicht wird es die Pflicht Aller, sich den verfassungsmaͤßig gegebenen Gesetzen bereitwillig und patriotisch zu unterwerfen, und dadurch ein angemessenes Vertrauen in jene In⸗

Diese Maßregel wird von einigen Zet⸗

Union könnten wir sie nicht behaupten. In 24 oder auch selbst in eine geringere Zahl abgesonderter Gemeinwesen getheilt, würden wir unseren Binnen⸗Handel von zahllosen Einschrankungen und Er⸗ pressungen belaͤstigt sehen; der Verkehr zwischen entfernten Punkten und, Gegenden würde gehemmt oder abgeschnitten werden; unsere Soͤhne würden zu Soldaten gemacht werben, um die Felder, welche sie jetzt friedlich umpfluͤgen, mit Blut zu dungen; unser ganzes Volk würde durch Abgaben zur Erhaltung von Armeen und Flotten er⸗— druͤckt werden und verüärmen; und Heerführer würden sich an der Spitze ihrer siegreichen Legionen zu unseren Gesetzgebern und Rich⸗ tern machen. Der Verlüst der Freiheit, aller güten Regierungs⸗ Formen, des Friedens, Reichthums und Gluͤcks müßte einer Auflb⸗ sung der Union unvermeidlich folgen. Wenn wir sie also aufrecht erhal⸗ ten, so erhalten wir alles das guüfrecht, was dem freien Mann und dem Menschenfreunde theuer ist. Die Zeit, in der ich vor Ihnen erscheine, ist reich an Interesse Die Augen aller Nationen sind auf unse re Republik gerichtet. Nach dem Ausgange der jehigen Krisis wird sich die Ansicht der Menschen uͤber die Tanglichkeit unseres Bundes⸗ Regierungs⸗-Systems bestimmen. Eine große Aufgabe liegt uns ob, eine große Verantwortlichkeit lastet auf dem Volk der Vereinigten Staaten. Laßt uns der wichtigen Stellung, in die wir uns vor der Welt versetzt sehen, genügen; laßt uns Nächsicht mit Festigkeit ver⸗ binden; laßt uns unser Land den es umgebenden Gefahren entrei⸗— ßen und nuͤtzliche Weisheits⸗Lehren aus denselben schöpfen. Tief

durch den feierlichen Eid, den ich zu leisten im Begriff bin, werde ich fortfahren, alle meine Kraͤfte aufzubieten, um die rechtmaͤßige Gewalt der Verfassung aufrecht zu erhalten und die Segnungen unserer Bundes-Union ungeschmaͤlert den kommenden Geschlechtern zu uͤberliefern. Zu gleicher Zeit werde ich es mir zum Ziel setzen, durch mei⸗ ne offizielle Akte die Nothwendigkeit einzuschärfen, daß die Central⸗Re⸗

gierung nur diejenigen Befugnisse ausübe, welche ihr ausdruͤcklich

übertragen sind; zu Einfachheit und Sparsamkeit in den Regie⸗ rungs⸗Ausgahen aufzumuntern; und nicht mehr Geld von dem Volke zu erheben, als zu diesen Zwecken erforderlich ist, und in einer Weise, welche am besten dazu geeignet ist, die Interessen aller Klassen des Gemeinwesens und aller Theile der Union zu befsrdern. Stets ein⸗ gedenk, daß bei dem Eintritt in die Gesellschaft die Einzelnen einen Theil ihrer Freiheit aufgeben muͤssen, um das Ganze zu erhalten, werde ich immer dahin streben, meine Pflichten so zu erfüllen, daß ich bei unseren Bruͤdern in allen Theilen des Landes einen Geist freisinniger Nachgiebigkeit und Versohnlichkeit nähre, und daß ich durch Aussoͤhnung unserer Mitbürger mit jenen theilweisen Opfern, denen sie sich zur Erhaltung eines größeren Gutes unvermeidlich unterziehen muͤssen, unsere unschaͤtzbare Regierung und Union dem Vertrauen und der Liebe des Amerikanischen Volkes empfehle. Zum Schluß richte ich mein heißestes Flehen an jenes allmaͤchtige Wesen, vor dessen Antlitz ich jetzt stehe, und das uns seit der Kindheit unserer Republik bis auf den heutigen Tag auf seinen Handen getragen hat, damit es alle meine Gedanken und Handlungen so leite und die Herzen meiner Mitbuͤrger so regiere, daß wir vor Gefahren jegli⸗— cher Art bewahrt werden und immerdar ein einiges und glückliches Volk bleiben.“

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Berlin, 11. April. Nachdem gestern Abend die Leiche Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Anton Radziwill durch den Propst an der hiesigen katholischen Kirche, Domherrn Fischer, eingesegnet worden, wurde dieselbe von hier nach Posen abgefuͤhrt.

Der g9. April war fuͤr die Beamten der Koͤnigl. Haupt⸗ Verwaltung der Staats-Schulden ein feierlicher und freu— diger Tag. Der Rendant Herr Karl Wilhelm Ferdinand Mietag beging an demselben sein funfzigjähriges Dlenst— Jubiläum. Nachdem der Jubelgreis an dem genannten Tage des Jahres 1783 seine Dienst-Laufbahn bei dem damaligen Koöͤ— nigl. General⸗Direktorium angetreten hatte, ward er in der Folge Rendant der Haupt-Brennholz-Schifffahrts-Kasse, fungirte spaͤter bei der Tresorschein⸗Realisations⸗Kasse, und arbeitet noch jetzt mit ruͤstiger Thätigkeit bei der Staais-Schulden-Tilgungs⸗Kasse. Schon am Morgen des Tages empfing der wuͤrdige Greis, im Kreise seiner Familie, durch eine Deputation das Gratulations— Schreiben des Herrn Chef⸗Präsidenten der Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden und saäͤmmtlicher Herren Mitglieder des Kollegiums, so wie mit unverkennbarer Ruͤhrung die Versiche—⸗ rungen der Liebe und Anhaͤnglichkeit seiner Kollegen. Am Mit— tage des nämlichen Tages wurde der Jubilar durch den Herrn Chef⸗Prasidenten auf Allerhöchsten Befehl zur Anerkennung sei— ner langjährigen treugeleisteten Dienste mit den Insignien des Rothen Adler-Ordens vierter Klasse geschmuͤckt. Im Laufe des festlichen Mahles, zu welchem der Herr Chef⸗Präsident sammtliche Herren Mitglieder des Kollegiums und die Beamten der gedach— ten Königl. Behörde vereinigt hatte, brachte derselbe zunaͤchst den Toast auf das Wohl Sr. Majestäͤt des Koͤnigs aus, in den alle Anwesende mit den Gefuͤhlen innigster Verehrung einstimmten. Der zweite Toast galt dem Jubelgreise, dessen Verdienstlichkeit der Herr Chef⸗Präsident bei dieser Gelegenheit in wenigen Wor— Die Kollegen des Gefeierten nahmen hierauf Veranlassung, dem wackeren Greise einen kostbaren sil— bernen Pokal, welcher in geschmackvoller und sinniger Weise die Dienststufen, in denen der Jubilar ihätig gewesen, bezeichnete, mit dem Gluͤckwunsche zu uͤberreichen, daß er sich noch lange, ruͤsti⸗ gen Korpers und Geistes, der Segnungen erfreuen möge, welche die Gnade Sr. Majestät des Königs, die Anerkennung seiner

Vorgesetzten, die Liebe und Anhaͤnglichkeit seiner Kollegen, und

das Bewußtseyn treu erfuͤllter Pflicht, ihm in so hohem Maße

stitutio nen der einzelnen Staaten und der Vereinigten Staaten, wel che das Volk selbst, um danach regiert zu werden, eingesetzt hat, zu

befoͤrdern und zu befestigen. Menge Erfahrung in Staats -Ange⸗ . Vekann . nigs Majestäͤt haben mit Ruͤcksicht darauf, daß im 7

legenheiten und die Beobachtungen eines ziemlich vorgerückten Le⸗ bens bestaͤtigen mir die Ansicht, welche sich laͤngst in mir festsetzte, daß die Aufloͤsung unserer Staats-Regierungen oder die Vernichtung ihrer Aufsicht über die ortlichen Angelegenheiten des Volks gerades weges zu Revolution und Anarchie und endlich zu Despotismus und Militair - Herrschaft fuͤhren wuͤrden. In demselben Verhaͤltniß also, wie die Central-⸗Regierung den Rechten der Staaten Ab⸗ bruch thut, vermindert sie ihre eigene Gewalt und benimmt sich die Möglichkeit, die Zwecke, zu welchen sie gebildet ist, zu erfuͤllen. So wie ich innigst von diesen Betrachtungen durchdrungen bin, werden meine Landsleute mich stets bereit finden, meine verfassungs— mäßige Gewalt zu gebrauchen, um Maßregeln zu verhindern, wel⸗ che direkt oder indirekt den Rechten der Staaten Abbruch thun konnten, oder darauf berechnet waͤren, alle politische Gewalt in der Central-Regierung zu konzentriren. Aber von chen so großer und in der That unberechenbarer Wichtigkeit ist die Union dieser Staa— ten, und Alle haben die heilige Pflicht, durch eine freimuͤthige Un— terstuͤtzung der Central-Regierung in der Ausuͤbung ihrer gerech⸗ ten Befügnisse zur Erhaltung derselben beizutragen. Sie sind weislich gelehrt worden, sich daran zu gewöhnen, von der Union wie von dem Palladium Ihrer pöolitischen Wohlfahrt und Erhaltung zu denken und zu sprechen, mit eifersuͤchtiger Sorgfalt uͤber deren Bewahrung zu wachen, Allem Trotz zu bieten, was nur den geringsten Argwohn erregt, als konnte sie in irgend

einem Fall aufgegeben werden, und jeden Versuch einer Entfrtem—

dung irgend eines Thelles unseres Landes von den uͤbrigen oder ei⸗ ner Aufloͤsung der die verschiedenen Theile jetzt unter einander ver⸗ kettenden Bande im ersten Aufkeimen zu ersticken. Ohne die Union hatten wir nie unsere Unabhängigkeit und Freiheit erreicht; ohne die

gewähren. ö Das neueste Amtsblatt der Königl. Achen enthaͤlt solgende Bekanntmachung derselben;

Corps⸗Bezirke die ganze Kriegs -Reserve der Artillerie eingezoger gewesen uͤnd vor Kurzem erst wieder entlassen worden in.? m telst Allerhoͤchster Kabinets-Ordre vom 8Sten v. M. zu befehlen geruht, daß die Uebung der Landwehr Artilleri: pro 18 3 in genannten beiden Corps Bezirken sich auf die Uebung der Garde— Landwehr⸗-Artillerie⸗Lompagnie und auf die zu einer vier wochent⸗ lichen Uebung einkommenden Artillerie⸗Kriegs Reserve⸗Mann— schaften (sechswöͤchentliche Kriegs-Reserve⸗Rekruten n erden nach Inhalt der Allerhöoͤchsten Kabinets Ordre vom 5ten v. 9 1833 nicht eingezogen) der Provinzial Landwehr pagnieen beschränken soll. Gedachte Bestimmun gen mit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht“ z Die naturforschende Gesellschaft zu fessor an der hiesigen Universitaͤt, Pr. zu ihrem ordentlichen Mitgliede ernannt. Das kurzlich erschienene Verzeichnis Vorlesungen auf der Universität Breslau fur das Sommer Semester 183 kuͤndigt in der katholisch theologischen Fakultät 17 Vorlesungen von 4 Lehrern an, in der evangelisch-theolegischen Fakultst Vorlesungen von 6 Lehrern, in der juristischen Fakultzt 233 lesungen von 7 Lehrern, in der medizinischen Fakultät 11 8 kesungen von 16 Lehrern, in der philosophischen Fakultat Vorlesungen von 26 Lehrern. Dazu kommen 15 Vorlesungen von 6 Lektoren der morgenländischen und neueren Sprachen 86 wit die Vorträge zweier Musikiehrer. ö

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