1833 / 103 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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senes Recht, eine wahrhafte Reform in der Volks KReyraͤsentation, zu Theil geworden ist, kann ich da wohl, ich frage Sie, meinen mich umgebenden Freunden nicht mehr so genehm seyn, wie fruͤher Doch mich tröͤstet das Bewußtseyn, daß die groß Mehrheit der Waͤhler von Westminster mein Benehmen mit Beifall aufgenommen haben, und ich bin stolz darauf, daß ich mir im Ganzen die Zufriedenheit der Waͤhler erworben habe. (Beifall.) Diese Wahl ohne Widerspruch fehr ich nicht nur fuͤr mich persoͤnlich, sondern auch fuͤr die Regie⸗ rung, zu welcher ich gehöre, als eine außerordentliche Genugthunng an. (Beifall und Murren.) Ich freue mich, zu sehen, daß hier in Westminster die ersten Thaten dieser Regierung nunmehr der Probe unterworfen und daß ihre Handlungen gebilligt werden. (Einige rufen: „Nein, nein.“ Ich sage: Ja, ja, daß ihr Verfahren von der großen und aufgeklärten Koͤrperschaft der Waͤhler von West⸗ minster, daß es von denjenigen gebilligt worden ist, die so faͤ⸗ hig sind, ein Urtheil daruͤber zu faͤllen, wie irgend ein Theil des Englischen Volkes. Ich sehe Jemand in der Menge seine Fgust gegen mich emporheben. Nun muß ich aber diesem gütigen Freunde sagen, daß mit der Faust drohen kein Argument ist, sondern im Gegentheil eine memmenhafte, unmaäͤnnliche und er⸗ baͤrmliche Art, eine Behauptung zu beweisen. (Beifall) Wenn jener Feigherzige, der seine Opposition auf eine solche Weise aus—⸗ druckt,; zu mir auf das Wahl- Geruͤst kommen und mir sagen will, was er an mir auszustellen hat, so werde ich seine Vorwuͤrfe zu widerlegen suchen. Wenn der Waͤhler, statt mir mit der Faust zu drohen, die Guͤte haben will, mir jede beliebige Frage vor⸗ zulegen, so werde ich mich bemuͤhen, ihm die Vorürtheile, welche er vielleicht gegen mich gefaßt hat, zu benehmen.“ Da der Mann in der Menge fortwährend mit seiner Faust drohte, so e ihn Sir J. Hobhoufe, ob er ein Waͤhler von Westminster ware? Jener antwortet in Irlaͤndischem Dialekt. „„Das bin ich nicht, aber bereit bin ich, für meinen Konig und mein Vaterland zu fechten.““ Sir J. Hobhouse „Sie sind ein Irlaͤnder?““ Der Mann erwiederte? Ja; und der Redner fuhr fort. „Das dachte ich mir. Nun, ich will dem Individuum, wel= ches seine Opposition gegen mich auf eine so ungestuͤme Weise geaͤußert hat, ohne Bedenken sagen, daß, wenn es nach Verlauf von brei Monaten seine Meinung nicht andert und mein Verfahren billigt, von dem es jetzt ein so heftiger Gegner ist, ich mich in der That in argem Irrthum befinden mußte. Beifall.) Man wird gewiß fin⸗ den, daß ich mich bemühen werde, meine Pflicht reolich und gewissenhaft zu erfuͤllen, obgleich ich das wichtige Amt, zu welchem ich ernannt worden, eben nicht mit sehr erfreulichen Aussichten überkommen habe. Ich werde mich bestreben, den Frlaͤnder, der sich jetzt gegen mich gewendet hat, und alle andern rl gde, so sehr sie auch ge⸗ gen mich eingenommen seyn moͤgen, zu uͤberzeugen, daß ihre Vor⸗ urtheile grundlos und unrecht waren, und ich hoffe, daß Sie mir wenigstens freien Spielraum lassen werden. (Beifall) Ich hoffe, daß die Landsleute jenes Individuums mir freies Spiel lassen wer—⸗ bein, und wenn sie es thun, so werde ich ihnen durch eine rechtliche, unabhängige und gerade Handlungspeise zeigen, daß die Wohlfahrt ihres ungluͤcklichen Landes mein einziger Zweck ist. (Beifall. Ich kann diesem und jedem anderen hier etwa noch anwesenden Irlaͤnder versichern, daß ich nach Irland gehe, um die mir auferlegte große Aufgabe mit dem festen Entschluß zu erfuͤllen, Alles aufzübieten, um den Ruhm, das Gluͤck, die Wohl⸗ fahrt und den Verband der beiden Lander zu befestigen. (Beifall.) Ich werde mich bemuͤhen, so zu handeln, daß wo möglich alle Par⸗ teien damit zufrieden seyn koͤnnen; ich werde mich bemuͤhen, wenig- stens den Beweis zu fuͤhren, daß ich durch Befoͤrderung der Inter⸗ essen Englands auch die Interessen Irlands befoͤrdere; und Alles, was ich verlange, ist ein unbefangenes ,, und das Vertrauen, welches mir die Waͤhler von Westminster gewiß nicht ver— weigern werden, daß ich die aufrichtige Absicht habe, die mir auferlegten Pflichten redlich zu erfuͤllen. Ich kann Ihnen versichern, daß ich nicht aus zu großem Selbstvertrauen dem besten Erfolg entgegensehe, sondern aus Vertrauen darauf, daß das Volk, wie ich es bisher immer erprobt habe, endlich doch zu einer gesun— den und vernünftigen Einsicht gelangen wird. (Beifall. Das Ir⸗ jaͤndische Volk kann eben so wenig wie das Englische ein Interesse an der Unordnung haben (Beifall; es kann die Anarchie nicht um der Anarchie willen lieben (Nein, nein!): es liebt den Despotismus nicht, es wird ihn und darf ihn nicht dulden; und diese Hand we⸗ nigsiens soll sich nie zum Werkzeug desselben machen. (Großer Beifall.!) sch bin überzeugt, daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo das Irlaͤndische Volk, fo sehr es auch jetz tirregeleitet ist, einsehen wird, daß seine theuersten Interessen an dielenigen dleses Landes fest geknüpft sind, und daß Irland nur aus der Wohlfahrt und Sicherheit des ganzen Reichs Für sich selbst dauerndes Gluͤck und Wohlstand erwarten kann. Beifall. Was das Peitschen der Soldaten betrifft, so thut es mir fein, daß sich in dieser Hinsicht irrige Vorstellungen verbreitet ha— ben. (Beifall und Zischen. Gut Unterrichtete wissen sehr wohl, daß, wenn ein Mann und ich kann die Minister des Königs hier—⸗ bei zu Zeugen aufrufen mehr als der andere sich bestrebt hat, diese ich will nicht sagen ungehbrige, doch unpolitische Strafe ab⸗ zuschaffen, eine Strafe, von der ich stets gesagt, daß sie dem beab⸗ sichtigten Zweck nicht entspreche, Ihr Repraͤsentant dieser Mann ge⸗ wesen ist. (Beifall. Ich berufe mich auf diejenigen, welche am been darum wissen konnen, und auf ihr Zeugniß will ich meinen Ruf bauen. Aus diesen Gruͤnden, weil ich mich stets bemüht, zu erfüllen, was ich versprochen hatte, habe ich an die rechtlichen und aufrichtigen Gesinnungen der Wähler von Westminster appellirt, unb fo wie Sie mir bei dieser Gelegenheit haben Gerechtigkeit wi⸗ derfahren lassen, so, hofft ich werden Sie es auch ferner thun, wenn Sie fehen werden, welchen Weg ich bei der Erfuͤllung der mir uͤber⸗ tragenen schwierigen Pflichten einschlage. Beifall.) Ich habe Ih⸗ nen für Ihr heutiges Benehmen gegen mich, meinen innigsten Dank zu sagen? Was die unbedeutenden Unterbrechungen anbetrifft, welche vorgefallen sind, so fehlen dergleichen bei Wahlen niemals und gehören eigentlich gewissermaßen zu den Tages Gebraͤuchen. (Ge—⸗ laͤchter. Sie haben Ihre Pflicht gegen mich erfuͤllt, und ich hoffe fest, daß Sie mir in Bezug auf Sie dasselbe Zeugniß geben.“

Die Staats-Einnahme Großbritaniens hat sich in dem gestern abgelaufenen Rehnungs-Jahre auf 3,286, 99g Pfd. Sterl. belaufen, 236,339 Pfd. mehr als im Jahre zuvor. Bie Zoll-Einkuͤnfte betrugen 137, (00 Pfd. mehr, dagegen die Accise 183,900 Pfd. weniger. Das letzte Quartal hat, vergli—⸗ chen mit dem des vorigen Jahrs, 92,420 Pfd. weniger ein— getragen. ; . U

Major Hill, der nach der Entlassung des Admiral Sartorius ebenfalls seinen Abschied nahm, ist von Porto nach England zu— ruͤckgekehrt. ; .

Eine zum Besten der Irländischen Heistlichkeit eröffnete Subscription hat bereits uͤber 6,607) Pfd. Sterl eingetragen.

Dieser Tage wurde ein Apotheker-Gehülfe, welcher aus Versehen einer Medizin Blausäure beigemischt und dadurch den Tod des Patienten verursacht hatte, vom Tedten-Gerichte der Tsödtung schuldig erkannt.

Niederlande.

Aus dem Haag, . April. Da auch heute kein Bulletin aber das Befinden des Königs ausgegeben worden, so läßt sich mit Sicherheit annehmen, daß das Unwohlseyn St. Majestät burchzus von keiner Bedeutung ist und nicht die mindeste Be— oranis einzuflsßen braucht. Dem Vernehmen nach, haben Se. Meret eine sehr ruhige Nacht zugebracht. Bei dem hetligen Abend mahle, das heute die ganze Königl. Familie in der Gro—

dern dem Erforderniß, die Pfandbriefe zu verifiziren und die falschen

eine solche Höhe erreicht, daß man vor ernstlichen Folgen taͤglich besorgt ist. Bestaͤndig hoͤrt man von Zwisten, Zweikaͤmpfen und toͤdtlichen Verwundungen. Mehr als 12 Stabs-Offiziere von roßem Verdienst und drei Generale haben ihren Abschied ver⸗ angt, falls nicht die bei der Belgischen Armee angestellten Fran⸗ zoͤsischen Offiziere entlassen wuͤrden.“

Ein in Rotterdam eingegangenes Handelsschreiben aus Smyrna vom ten d. M. ertheilt die Versicherung, daß, nach—⸗ dem der fruͤhere Gouverneur des Großherrn wieder seine Func— tionen angetreten, die groͤßte Ruhe und Ordnung in Smyrna

geherrscht habe.

ginn

Bruüssel, 7. April. Es werden vier Lager errichtet wer— den, um einen Theil der Armee aufzunehmen. Die gelagerten Truppen werden haufig große Mandver ausfuͤhren und in be— staͤndiger Thaͤtigkeit gehalten werden. Man wird diese Lager aufschlagen: bei Ravelle (Provinz Limburg), bei West-Capelle (West⸗Flandern), bei West-Wezel (Provinz Antwerpen) und bei Waterloo (Brabant).

Im Antwerpener Journal du Commerce llest man: „Auf Privat-Wegen erfahren wir, daß Frankreich und England beschlossen haben, das auf Hollaͤndische Schiffe gelegte Embargo sehr bald aufzuheben. Wir sind geneigt, diese Mittheilung fuͤr richtig zu halten, weil sie uns nicht allein von sehr glaubwuͤrdi— gen Personen zugekommen ist, sondern auch, weil wir wissen, daß England und Frankreich eingesehen haben, daß, vermoͤge der See⸗-Assekuranzen, die Maßregeln gegen die Schifffahrt Hollands ihren eigenen Unterthanen weit nachtheiliger sind, als dem Nie— derlaͤndischen Handel.“

Wie man vernimmt, wird der Baron von Loe binnen Kur— zem von Wien in Bruͤssel zuruͤckerwartet.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 4. April. Se. Koͤnigliche Hoheit der Kron— prinz verließ gestern die Hauptstadt, um der großen Wolfs-Jagd auf den Revieren von Rydboholm beizuwohnen.

Am vorigen Sonntage beehrte der Kronprinz die Jahres— feier der Akademie der Wissenschaften, welche im großen Boͤr— sen⸗Saale begangen wurde.

Morgen, am Charfreitage, wird hier unter der Leitung des Hof-Kapellmeisters Berwald Beethovens Oratorium Jesus auf dem Oelberge aufgefuͤhrt werden.

Zufolge einer bei der Regierung eingegangenen amtlichen

Anzeige sind im Jahre 1831 folgende Raub- und andere Thiere 137 Baͤren, 545 Wolfe, 227 Luchse, 8183 Fuͤchse, 0 Biber, 130 Wiesel, 4 Iltisse, 55 Viel⸗

in Schweden getoͤdtet worden:

sraße, 323 Ottern, 437 Marder, 163 Hermeline, 1361 Robben, 218 Adler, 50 Uhus, 1281 Habichte und Eulen und 111 Falken.

S ü nem gart.

Kopenhagen, 6. April. Das Post-Schiff von Island ist angekommen, ohne bedeutende Neuigkeiten von da mitgebracht zu haben. im Ganzen milde gewesen.

Die „Galathea“, die einen Kreuzzug im Mittelländischen Meere unternehmen soll, ist unter den Befehl des Capitain Krieger gestellt; der Naͤchstkommandirende ist der Capitain-Lieu— tenant Kjerulff. Unter den Werken Thorwaldsens, die sie mit— bringen soll, werden genannt, eine Christus-Statue, ein mar— morner Tauf-Altar, ferner fuͤr die Metropolitan-Kirche der schoͤne aus 14 Figuren bestehende Fronton in Terracotta und fuͤr das Christiansburger Schloß der beruͤhmte Fries: Alexan— ders Triumphzug.

Polen.

Warschau, 9. April. Die Direction des landschaftlichen Kredit⸗Vereins hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Nach den Verfuͤgungen der General-Direction, welche den Besitzern von Pfandbriefen unterm 5. Maͤrz d. J. durch die oͤffentlichen Blatter bekannt gemacht wurden, h die Beifuͤgung der auf die folgenden 7 Jahre lautenden Coupons zu den bisher in Cours gesetzten Pfandbriefen erst mit dem 15. Juli d. J. beginnen, und werden zur Bescheinigung der Beifuͤgung dieser neuen Cou—

pons die Pfandbriefe mit einem besondern, diese Beifuͤgung an⸗

deutenden Stempel bezeichnet seyn. Da nun fuͤr die vom 1. April dieses Jahres an zu bewilligenden Darlehen die Pfandbriefe nur mit Coupons, die im Dezember dieses Jahres fällig sind, ausgegeben werden konnen, so folgt daraus, daß diesen Pfandbriefen neue Coupons fuͤr die folgen den 7 Jahre hinzuzufuͤgen sind, und die Pfandbriefe selbst wer— den daher mit demselben Zeichen versehen seyn, welches den fruͤ— her ausgegebenen bei dem mit dem 15. Juli d. J. zu beginnenden Austausch der Coupons beigegeben ist. Damit also fruͤher im Umlauf erblickte Pfandbriefe mit einem solchen Zeichen und sie—⸗

benjaͤhrigen Coupons nicht zu der Meinung Anlaß geben, als ob die Behoͤrden des Vereins vor dem Termin des 15. Juli d. J. irgend Jemanden neue Coupons zu anderen Pfandbriefen,

als zu den nach dem 1. April d. J. ausgegebenen, ertheilt haͤt—

ten, beschloß die General-Direction, diese Erläuterung zur oͤffent⸗ schwoͤrung sich uber mehrere Universitaͤten und einen Thi

lichen Kenntniß zu bringen.“ Ferner macht die genannte Direction unter demselben Da— tum, dem 5ten d. M., Folgendes bekannt:

9 erfuͤllen, zur offentlichen Kenntniß brachte, erinnerte sie die esitzer von Pfandbriefen daran, daß die neuen Coupons nur den Vorzeigern dieser Pfandbriefe von der General-Direction oder von den Spezial-Directionen, je nachdem es gewuͤnscht wird, zugefertigt werden sollen. In Folge dessen hat bei einigen Be⸗ sitzern von Pfandbriefen, die mit dem Buchstaben des Gesetzes weniger vertraut sind, namentlich bei den im Auslande lebenden, die Meinung Eingang gefunden, als ob die Nothwendigkeit, daß die Pfandbriefe den Behoͤrden des Vereins vorgezeigt werden muͤssen, nicht sowohl einer aus dem Gesetz herfließenden Verpflichtung, son—

von den achten zu unterscheiden, zuzuschreiben sey. Eine so ir— rige Ansicht, die leicht einen schäblichen Einfluß auf den Cours dieser Papiere ausüben könnte, macht es der General-Direction zur Pflicht, oͤffentlich zu erklaren, daß seit dem Bestehen der Pfannbriefe des Kredit-Vereins in Polen bis auf diesen Augen— blick kein falscher Pfandbrief zum Vorschein gekommen ist, und

daß also jene Besorgniß auch nicht den geringsten Grund hat.“

. .

ßen Kircke aus den Händen des Lr. Dermouth empfangen hat,

t mirscben der König nicht zugegen gewesen. 2 NMirdelburger Zeitung sagt: „Nachrichten aus Flandern Jfafelge, hat das Mißvergnilgen beim Belgischen Heere

Um seden Zweifel zu beseitigen, bringt die General-Direction sobann bas Verzeichniß dersenigen Psandhriefe zur öffentlichen Kenntnitz, welche bisher, entweder weil sie verbrannten, oder gestohlen wurden, oder verloren gingen, oder aus irgend einer anberen Ursache amorttsirt worden sind, und bemerkt, daß nur auf diese die Vorschrist des 1275sten Gesetz-⸗Artikels anwendbar

Es ist viel Sturm auf der Insel, doch der Winter

„Indem die Di⸗ rection am 5. Maͤrz d. J. die bei dem Austausch der Coupons fuͤr die folgenden 7 Jahre 1835 zu beobachtende Verfahrungs⸗ weise, ihrer Pflicht gemäß, um die gesetzlichen Vorschriften streng

ist, naͤmlich daß dergleichen Pfandbriefe, wenn sich Jemand Austausch der Coupons damit meldet, zuruͤckbehalten, ein Re dafuͤr ausgestellt, die betheiligten Parteien aber wegen Feststesn des Eigenthums-Rechtes vor die Gerichte verwiesen wen sollen, wogegen man die Coupons zu allen anderen nicht in nem Verzeichniß enthaltenen Pfandbriefen nach desfallsiger dung sogleich ausfertigen werde.

Deutschlan d.

Gotha, 10. April. Gestern ist Se. Königl. Hoheit Großherzog von Sachsen,Weimar zu einem Besuche beim sigen Herzoglichen Hofe hier eingetroffen.

Frankfurt a. M., 9. April. Hier ist folgende Puh tion erschienen: .

„Der Senat der freien Stadt Frankfurt an 1861. R er- und Einwohnerschaft.

„Welche verbrecherische That vor einigen Tagen in hi Stadt veruͤbt worden, ruht noch in dem Andenken des gesg ten Publikums. Durch den Schutz der Vorsehung, welchᷣ Jahrhunderten so sichtbar uͤber diese Stadt gewacht hat, h groͤßeres ungluͤck verhütet. Je mehr die Wohlfahrt hiesiger e durch eine etwanige Erneuerung eines solchen Vorfalls gesh wird, desto heiligere Pflicht ist es, daß saͤmmtliche Buͤrger und wohner mit den Behörden alle Kraͤfte aufbieten, und vereint h wirken, daß jeder Angriff auf die Ruhe und Erhaltung unserz meinwesens vereitelt werde. Das bereitwillige Wirken der en wehr und das muthige Benehmen des Linien-Militairs, welch. auch bei diesem Anlasse wieder bethaͤtigt haben, gewaͤhren die s Bürgschaft, daß die oͤffentliche Ordnung ferner werde aufrechl halten werden; und in dieser festen Zuversicht auf den auch ruͤhmlich erprobten Sinn der hiesigen Angehbrigen und auf n standhafte Ausdauer sieht der Senat vertrauensvoll der 9.

entgegen.

Yefch lossen in unserer Großen Raths ⸗Versan lung, den 8. April 1833.“

Im heutigen Amtsblatte befindet sich folgende Auss derung:

„Da sich aus der s ither uͤber die bedauerlichen Vorflle Abend des Zten d. M. gefuhrten Untersuchung die Wahrschess keit herausstellt, daß Verwundete dahier beherbergt und ven werden, so werden alle hiesigen Einwohner, bei welchen na deren Behausung sich Verwundete befinden, und Alle, welche von Kenntniß haben, an ihre Pflichten erinnert, und aufgeshn unverweilt und laͤngstens binnen 21 Stunden die Anzeige 6 unterzeichneter Stelle zu machen, um so unfehlbarer, da dutg)h heimlichung sich die Betheiligten schwerer Verantwortlichtän setzen. Frankfurt, den 8. April 1853. .

Polizei⸗Am⸗

Hamburger Blättern zufolge, hat die Hohe Dul Bundes-Versammlung einen zufriedenstellenden Bericht Buͤrgermeisters von Frankfurt entgegengenommen.

Die Hannoversche Zeitung Ferichtet in h Schreiben aus Frankfurt a. M. vom 6. April: „Au halboffiziellen Artikeln der hiesigen Zeitung werden Sie da gefaͤhren Verlauf des Ereignisses ersehen haben, dessen ẃi staunte Zeugen waren. Die Angabe, daß in hiesiger Stab dumpfe Bestuͤrzung herrsche, ist indessen in eben dem G uͤbertrieben, als der Ausdruck Ruhestoͤrer fuͤr so verruchte der zu mild ist. Gewissermaßen war das Ereigniß in m Stadt-Anzeigen vorher verkuͤndigt. In dem Blatte vn April stand wortlich Folgendes:

„Zweites und Ein diesem Jahre) letztes Anerbieten. dent. Wunsche mehrerer Herren, welche Privat-Unterrich!

Infanterie-Exerciren bei mir nehmen wollen, zu entspg

bringe ich hiermit zur Kenntniß derer, welche noch gesonne

moͤchten, ein Gleiches zu thun, daß ich gleich nach Ostern! beginne, indem saͤmmiliche Herren noch vor Ende diesei nats ein Examen zu bestehen haben u. s. w. Ein Jeder diesem Anerbieten noch Gebrauch Machende beliebe sich im? dieser Woche u. s. w. bei mir zu melden und Sorge zu tu daß sein in Gebrauch zu nehmendes Gewehr zur Zeit gan lerfrei ist. H. Zwick! Dieser Mann, fruͤher beim hiesigen Linien Militair ange und dermalen Skribent, wurde am folgenden Tage an der e eines von ihm gefuͤhrten Haufens erschossen. Bestim Anzeigen waren zeitig genug an die hlesigen Behoͤrden ge welche sich dadurch veranlaßt sahen, die Besatzung auf der Wache zu verstaͤrken und das Linien-Militair in der Kasen reit zu halten. Erstere Maßregel hatte leider keinen 6 weil es den Verschworenen gelang, nach Toͤdtung des P die vor der Wachtstube befindlichen Gewehre hinwegzunehmen durch die Mannschaft, deren Sergeant noch außerdem im Augenblick erschossen wurde, verhindert war, sich zu widern Heftiger war der Kampf an der Konstabler⸗Wache, welche sa Ende der Zeil befindet. Hier entschied die Uebermacht der schworenen. Vom ersten Ausbruch an, bis unser braves k Militair die beiden Posten wieder genommen und dem Laͤum Sturmglocke ein Ende gemacht hatte, vergingen ungefaͤhr drei WM stunden. Raͤthselhaft ist es noch, wie es den Verschworeng lingen konnte, ihre zahlreichen Verwundeten hinwegzuben Der Student Rupner hatte sich auf der Haupt⸗Wache bein schlagen der Gefängnißthuͤren verspaͤtet, und wurde deshä! fangen genommen. So viel ist jetzt schon offenbar, daß du

serer Umgegend verbreitete. Die Ausfuͤhrung selbst kam von Hiesigen geleitet gewesen seyn, wie denn die Beherbe und Bewaffnung von mehr als 50 Menschen und deren weises Entkommen, ein nicht allzubeschraͤnktes Einverstk voraussetzt. Dem Vernehmen nach trugen alle Theilm schwarz roth und gelbe Binden. Ihr Geschrei war: Es Freiheit! Im Namen derselben boten sie der herbeieilenden Gewehre und Patronen an. Jedoch fanden sie durchaus! Anklang. So lange man die Plaͤne der Verschworenen nes bestimmter kennt, wird es schwer seyn, zu sagen, ob ihr nehmen mehr an dieser Theilnahmlosigkeit der hiesigen ner, eder an dem kräftigen Einschreiten unseres Linlen⸗M oder an dem Ausbleiben der von Außen gehofften Zuzüͤe— terte und gleich in seinem Beginn mißlang. So vie

ganz gewiß, daß es dabei auf unsere besonderen stämn Verhaͤltnisse gar nicht abgesehen war, sondern daß die! viel weiter gingen. Der Terrorismus, welchen ein oͤftersten geradezu aufrührerische Presse ungestraft be öffentliche Meinungs-Aeußerung in einem großen Theil, Deutschland ausübte, scheint die Verschworenen uͤber diele liche Meinung selbst getäuscht zu haben. Nur auf

fanden sie großeren dr,, . ih erschreckend ist der * daß sich unter den Zöͤglingen unserer Universitäͤten un, sinden konnten, die nicht verzagten, ohne allen Streit unt irgend eine Veranlassung pflichttreue Männer so kuh!

meuchlerisch zu ermorden. Welche Freiheit sollte au. Wege gewonnen werden“! Gott gebe, daß die Lage des landes gesicherter sey, als der Abgrund, der hier sich zeit

ten laßt. Pieser Vorsall berührt nicht bloß Frankfurt, n

Halle benachbarte Bundes-Staaten und das ganze suͤbliche lschland mit. . wurde uͤbrigens die Ruhe sofort auf's stommenste wieder ergestellt.“

Stuttgart, t. April. (Ober-Post-Amts-Zeitungh).

c hier hat das so empoͤrende, als hirnlose Attentat von Frank⸗

ungemeines Aufsehen gemacht. Viele Personen zwar, welche die Physiognomie der Zeit wie der Individuen sich etwas ehen, erwarteten seit Langerm wieder irgend eine neue Aus— des finstern Geistes, der einen Theil unseres Volkslebens z Jahren unaufhöͤrlich unterwuͤhlt ünd zerstoͤrt, oder doch zlscht und vergiftet. Man sah seit mehreren Monaten ein un— zhnliches Summen und Draͤngen von gewissen geschaͤftigen ten der Unordnung, ein geheimnißvolles Hin- und Herrei— einen besonders lebhaften Brief⸗Verkehr, wie vor der glorrei⸗ Hambacher Feierlichkeit. Von Straßburg und Paris aus, ne noch immer sehnsuͤchtig geblickt wird und von wo aus uUnterlaß Worte des Trostes ertoͤnen, wurde frisch gearbei⸗ trotz des Schisma's, welches sich inz vischen unter den po— hen Fluͤchtlingen in beiden Staͤdten gezeigt‘); und es „daß der naͤchste Zweck der revolutionnairen Propaganda

gehe, um jeden Preis irgend einen Skandal im Nachbar— hervorzurufen, damit fuͤr Einmischung in Deutsche Ange— shelten ein bequemer Vorwand sich ergebe. Es heißt, Rau— hatt und Herold seyen, von Straßburg ausgewiesen, gerade r Richtung nach Frankfurt gesehen worden. In Franken— sollen bisweilen Zusammenkuͤnfte zwischen uͤberspannten Maͤn⸗ mehrerer constitutionneller Staaten stattgefunden haben und stattfinden. Obschon man die Resultate der Tuͤbinger Un— chung zu bemaänteln sich die Muͤhe nahm, so ist man doch igstens auf mehrere höchst wichtige Fakta, dem Vernehmen , bereits gekommen. Dieses ewige Zumarkttragen allgemeiner hreme, deren Anwendung die verschiedenartigsten Modulatio⸗ erleidet, dieses affektirte Jammer⸗-Geschrei uͤber Verfassungs—⸗ letzungen und Rechtswidrigkeiten, über freiheitmoͤrderische zenzen und aristokratische Verschwoͤrungen ist es, was Leidenschaftlichkeit und Gahrung unter der Masse unterhalt namentlich die leichtentzuͤndliche, und des Urtheils uͤber die sten Staats-⸗Fragen noch unfaͤhige Jugend, auf Kosten ihrer en Entwickelung in einem Zustande von Spannung erhaͤlt, zu politischen Zwecken ehrgeiziger Einzelnen und Klubs hraucht. Die Theilnahme so vieler Studirenden am Ham— er Feste hat zuerst diese Seite in ihrem betruͤbendsten und sten Lichte gezeigt, und die fruͤheren Beschuldigungen il— aler Verleumdung gegen die uͤbertriebene Nachaäͤffung der Begeisterung verstummen machen. Das Frankfurter gniß, wie aus Allem hervorzugehen scheint, hauptsaͤchlich s fanatisirte Studirende veranlaßt, hat das tief versteckte noch deutlicher sehen lassen, und erregt den sehnlichsten sch nach einer radikalen Umgestaltung des akademischen Le— einer noch großeren Kontrolle desselben, als es bisher der war, und nach Verlegung so vieler Universitäten, als r moglich, und mit den Privat Rechten in Uebereinstim— g zu bringen ist, von den kleineren Staͤdten, meistentheils n obscuren Treibens, kleingeistiger Gesinnung und blinder vsition gegen Alles von oben, nach den Hauptstaͤdten. Bei im Wuͤrttembergischen wird denn auch in neuester Zeit er mehr als je von der Dislocation Tuͤbingen's mit Aus— e des Konviktes, und von einer Entschäͤdigung jener Stadt

ein Regiment und einen Regierungs-Sitz, gesprochen; ein nstand, welcher schon bei mehrern Anlässen lebhaft eroͤrtert en, und wobei namentlich die Opposition, aus Gruͤnden, ehr erklaͤrlich sind, ihre Stimme im verneinenden Sinne

Döruͤcklich hat ertönen lassen. .

Am Zten d. starb der Königl. Wuͤrttembergische Erb-Reichs—⸗ n J. A. Fuͤrst von Waldburg zu Wolfegg⸗ ee.

Spanien.

Madrid, 28. März. Am 2tsten d. M. ertheilte Se. Ma— der Koͤnig dem Großbritanischen Gesandten, Herrn Ad— on, und gestern dem Apostolischen Pronuntius, Kardinal 1 e n ltr en, iner Verordnung des hiesigen General-Capitains zufolge sich alle Milttalr⸗Personen, die weder in der n. „Kastilien ansaͤssig, noch mit einer besonderen Koͤnigl. Er versehen sind, binnen vierundzwanzig Stunden aus der ptstadt zu entfernen. 3 Die Hof-Zeitung enihaält fortwährend Gluͤckwunsch- und kAdressen, welche an den Konig wegen Bekanntmachung der andlungen der Cortes von 1789 gerichtet worden sind. Den bit zum 20sten d. M. reichenden Nachrichten aus und Ferrol zufolge, hat sich an der ganzen dortigen Kuͤste aus kein Cholera⸗-Fall gezeigt.

Griechenland.

Unterm 11. Februar erließ Koͤnig Otto eine Proclamatlon, n alle Griechen, die das gesetzliche Alter erreicht haben, auf— dert werden, dem Koͤnig Otto den Eid der Treue in vorge— bener Form zu leisten.

China.

Lanton, 17. November. Es ist hier die Nachricht einge⸗ n, daß unser neuer Statthalter Lu in Leen-chow krank ge— en ist, wohin einige Aerzte zu ihm abgegangen sind. Auch das Geruͤcht, daß unserem vorigen Statthalter Li in der hinz Keang- nan, auf dein Wege nach Peking, ein Ex— F vom Kaiser mit dem Befehl zu seiner Erdroffelung ent— gekommen sey. So soll ein Brief gemeldet haben, der n pgar Tagen hier angekommen; gewiß ist nur, daß ein Chi⸗ her Berichterstatter gemeldet, es sey allgemein behauptet en, Li sey auf dem Wege nach Pe king gestorben, und das ischeinlichste wäre, daß es auf die oben erwähnte Art ge— n. Li war etwa 72 Jahr alt. fu Peking wird gemeldet, daß der Minister und Herzog ins, der „Held von Kaschgar“, nach jener Hauptstadt . ehrt sey, na dem er sich einige Zeit in Turkestan zur . ussicht uͤber die in Folge der dortigen Empzrungen ge— J Anordnungen aufgehalten. Da er über 70 Jahr ült wurden ihm gewisse Vorrechte in seiner Audienz bei dem r r Fang ling hat in der Provinz Schan-„se, in Folge einer 11 , von Staats- Geldern durch 66 Che⸗ J il. istrikts · Magisttat, eine Untersuchung betrieben, der ; . ö U Reihe von Unter⸗Beamten bestraft; d. h.

um einen Grad w worden. Grad im Rang oder Amte herunter

Dem Vernchn

nehmen nach ist jedoch vor Kurzem ein großes Aus« n * 9 . e hen den Dissidenten, mit glücklichen Erfolgen, orden. (Anmerkung der Ober- Post. Amté zeitung.

. 6

Die Hof ⸗/Zeitung giebt Nachricht von den Gelehrten ⸗Pruͤ⸗ fungen, welche dieses Jahr in den verschiedenen Provinzen statt— gefunden. Die Zahl der gluͤcklichen Kandidaten ist, wie jedes mal, 72. Tausende von Plaͤnen und Vorsichts, Maßregeln zur Ver— huͤtung von Betrug bei Erlangung der Grade werden alempfoh— len, die aber alle zu nichts fuͤhren.

Inland.

Berlin, 13. April. Da in Schlesien hin und wieder Faͤlle vor⸗ kommen, wo bei Ausfuͤhrung von K. Bauten, welche in Entreprise gegeben waren, die kontraktmäßig bewilligten Betrage uͤberschritten worden, so hat die Koͤnigl. Regierung zu Breslau sich veran— laßt gefunden, oͤffentlich bekannt zu machen, daß, wenn Bau— Unternehmer bei in Verdung auszufuͤhrenden Königl. Bauten, Bau⸗Bwegenstaͤnde, die nicht in den, dem Bau-Entreprise⸗Kontrakt zum Grunde gelegten Kosten-Anschlaͤgen enthalten sind, ausfuͤh— ren, ohne vorher die schriftliche Genehmigung dazu eingeholt und erhalten zu haben, dieselben es sich lediglich selbst beimessen muͤs— sen, wenn ihnen der Betrag fuͤr die außer dem Kontrakte gefer— tigten Arbeiten, oder fuͤr gelleferte Bau-Materialien, nicht ver— guͤtigt wird.

„Die Vorarbeiten zum diesjaͤhrigen Nieder-Rheinischen Musik— Feste nehmen einen raschen, erfreulichen Fortgang. Von allen Seiten spricht eine bereitwillige, frohe Theilnahme sich aus, in welcher . das Gelingen des schoͤnen Festes verbuͤrgt ist. Die musikalische Leitung desselben hat der als Kuͤnstler, Kompo— nist und Dirigent beruͤhmte und bewaͤhrte Herr Felix Mendels— sohn, Bartholdy aus Berlin uͤbernommen. Er wird durch die

eintretend, ging er als‘ Offizier im Jahre 1773 zum Bayerschen Erbfolge⸗Krieg nach Sachfen und Böhsnen, kehrte jedoch nach Jah— res⸗Verlauf mit seinem Regimente zuruͤck, ward darauf Regiments— Adjutant und erhielt zu Ende des Jahres 1783 den erbetenen Ab schied. Nach wenigen Jahren, die er unter großer Thaͤtigteit in der Verwaltung des ihm zugefallenen Lehngüts Faulen verlebte, trat er zuerst als landraͤthlicher Assistent ins amtliche Geschäfts Leben ein, ward zur Errichtung der Westpreußischen Landschaft berufen und erhielt darauf das Amt als Landfchafts-Direktor des Marien— werderschen Departements. Im Jahre 1733 ward ihm als Gehei⸗ wer Rath, auch der Auftrag zur Organisation des Sstvreußischen landsch aft lichen Kredit⸗Systems. Durch die vollkommen entsprechende Löͤsung dieser Aufgaben begründete er zuerst das seitdem inner zu— nehmende Vertrauen des Königs. Nach zehnjähriger Thätigkeit in diesem Wirkungskreise ward er im Jahre 1757 zum Präsidenten der Westpreußischen Kammer zu Marienwerder und Bromberg befördert. In diesem Amte war es besonders sein hoͤchstverdiensilsches Werk, daß die Aufhebung der bis dahin noch bestehenden Schaarwerks⸗ Dienste in den Westpreußischen Aemtern einen ber alle Erwartung guten Fortgang gewann; der Konig bezeugte ihm wiederholt seine volle Zufriedenheit „mit den wirksamen und ersprießlichen Diensten“, welche hierdurch dem Lande geleistet waren, und ernannte ihn im Fahre 1802 zum Praͤsidenten der Ostpreußtschen und Litthauischen Kammer, wodurch Auerswald nach Koͤnigsberg versetzt und beinahe

. * C j 212 2. h. ö. Aus Duͤsseldorf meldet man unterm Hten d. M.: von Jahr zu Jahr zu immer groͤßern Wirkungskreifen befoͤrdert wurde.

Seine Ernennung zum Wirklichen Geheimen Ober-Finan; tiegs⸗ . n ( nen Ober-Finanz, Kriegs und Domainen⸗Rath und zum Kurator der Universitaͤt Königsberg im Jahre 1806, die Ertheilung des großen Rothen Abler-Srdens als Beweis besonderer Zufriebenheit des Königs im Jahre 1807, seine Erhebung zum General⸗Landschafts-Praͤsidenten nach dem un— ter seinem Vorsitze zu Königsberg gehaltenen Gencral-Landtage im Jahre 1898 und seine Befdͤrd zeheimen Stgatsrath und 3 S0 8, ne Beförderung zum Geheimen Staatsrath und Ober -Praͤsidenten von Ostpreußen, Westpreußen und Litthauen wa—

zugesagte Ausfuͤhrung einer eigenen großartigen Instrumental⸗

Tomposition die Feier verschoͤnön und Gelegenheit geben, den Ruf des kunstbegabten Mannes auch bei uns wuͤrdig zu begruͤn⸗

den. Zur Ausfuͤhrung ist, außer den schon bekannten Tonwerken (Haͤndels Israel in Aegypten, Wolffs Kantate, Beethovens Sym— phonie aus B dur und dessen Ouvertuͤre zu Leonore), noch die Macht der Toͤne“, von Winter, gewählt. In dieser Zusammen— stellung großartiger Compositionen alter und neuer Zeit ist die Tendenz der Mustik-Feste werthvoll gefordert, und es schließt das bevorstehende Fest sich angemessen den vorhergegangenen an. Nach einer Mittheilung des Königl. Muͤnz-Rathes, Herrn G. Loos 3 Berlin, wird zur Verherrlichung des Nieder-Rheinischen Musik⸗

ereins und zur Erinnerung an das Musik-Fest 8d. J. eine Denkmuͤnze erscheinen, welche zur Heit unserer Pfingst-Feier ausgegeben werden kann. Sie deutet in allegorischer Darstel— lung auf den schoͤnen Standpunkt der Musik am Nieder⸗-Rhein, und enthalt auf dem Revers eine fuͤr das jetzige Fest bezuͤgliche, kuͤnftig zu jedem unserer Musik-Feste einzurichtende Inschrift. Herr Loos erwirbt sich durch dieses Unternehmen einen gerechten Anspruch auf den Dank der Freunde der Tonkunst am Nieder— Rhein, denen er ein so angenehmes Andenken, kunstvoll und sinnig, darbietet.“

Die 9Hbst⸗Baumzucht hat im Laufe des vorigen Jahres im Regierungs-Bezirk Duͤsseldorf die erfreulichsten Fortschritte gemacht. Es sind namlich in den 13 Baumschulen des Regie— rungs⸗Bezirks 370,398 unveredelte und 148,138 veredelte Baum— staͤmme angepflanzt, und 17,630 unveredelte, so wie 849g ver— edelte Stämme aus den Baumschulen verpflanzt worden. Bei den in den Schulen angepflanzten unveredelten Stämmen ergiebt sich gegen das Jahr 1831 ein Ausfall von etwa 14,500, der sich daraus erklart, daß in mehreren Schulen, in Folge der nassen Witterung im Fruhsahr 1832, viese Stamme abgefault sind.

Der See-Verkehr in den 3 Hafen des Regierungs-Be— Es lie⸗

zirks Köslin war im verflossenen Monat nur gering. fen 7 Schiffe und 1 Boot ein und 14 Schiffe und 14 Boͤte ver— ließen dieselben. Die Haupt-Artikel der Ausfuhr nach dem Aus— lande bestanden in 72 Klafter Brennholz und 223 Ctr. grauer Leinwand. In Folge Allerhöchster Bestimmung ist nunmehr die Uebergabe des Hafens zu Stolpmuͤnde von der Stadt-Ge— meinde zu Stolp an die Staats-Verwaltung erfolgt und zur Wie— derherstellung das Nothige eingeleitet. Der Lachs, und Haͤrings— fang am Ostsee- Strande hat begonnen, aber bisher nur geringe Ausbeute geliefert Nach eingegangenen Berichten sind im Regierungs⸗Bezirk Köslin schon beträchtliche WollAnkaͤufe fuͤr die diesjährige Schur, sowohl im Monat Maͤrz, als auch schon fruͤher, und zwar mit Vortheil gegen die vorjäͤhrigen Preise ge—

macht worden. Im Laufe des Jahres 1832 sind im dortigen

Departement uberhaupt 14 Wolfe, einschließlich zweier alter Woͤlfin⸗ nen, theils beim Treibjagen erlegt, theils aus dem Neste genom—

worden.

Die nachstehende Erklarung ist der Redaction mit dem Wunsche uͤbersandt worden, daß selbige einen Platz in der Staats, Zeitung sinden möge:

vom 23. Marz enthaltene, aus der Hannoverschen Zeitung ent— lehnte Meldung aus Berlin uber den Abbruch, der angeblich

dem hiesigen Kaufmanns-Stande durch die Unternehmungen des

Koͤnigl. Seehandlungs-Comtoirs zugefügt worden senn soll, erlegt Fer Landwirt schaff, theils aber vorzüglich

schaͤftigung mit den Erscheinungen der

uns die Pflicht auf, hiermit zu erklären: daß diese Behauptung voͤllig ungegruͤndet ist, inder die hie— sige Kaufmannschaft so wenig daruber geklagt, noch zu klagen Grund gehabt hat, daß sie durch die Geschäͤfte des Königl.

ͤ

Seehandlungs-Comtoirs in den ihrigen beeinträchtigt worden sey.

Stettin, den 3. April 1833. Die Vorsteher der Kaufmannschaft.“ —— mmm

NMetrol dog.

Das Vaterland hat abermals einen feiner wuͤrdigsten Maͤnner,

der Staat einen seiner verdienstvollsten Beamten, der Konig einen seiner treuesten Diener verloren. Am 3. April starb nach kurzem Krankenlager der Koͤnigliche Landhofmeister des Konigreichs Preu— ßen und ehemalige Ober⸗Praͤsident von Ostpreußen, Hans Jakob von Auerswald, im noch nicht ganz vollendeten 76sten Jahre seines Lebens. Die Zeit, in welche feine eigentliche amtliche Thaͤ— tigkeit faͤllt, hatte zu viele fuͤr den Staat im Ganzen und insbeson— dere auch für Preußen wichtige und entscheidende Momente, als daß ein Beamter, der auf einem solchen Posten, wie er, stand, nicht mit einflußreicher Thaͤtigkeit in den Umschwung der Verhaͤltnisse haͤtte eingreifen muͤssen. Bei einem Blicke auf sein Leben erscheinen die ersten dreißig Fabre seiner Lebens⸗-Laufbahn als eine Vorberei⸗ tungs⸗zeit fur seine nachmalige amtliche Slellung. Am 25. Juli 1757 geboren und bis zum zwölften Jahre im elterlichen Hause und dann in einer Pensions Anstalt zu Märtenwerder unterrichtet, wurde er im J. 1770 als Junker beim rothen Husaren Regiment des Generals v. Belling aufgenommen, begab sich aber bald darauf, auf Urlaub entlassen, zu seiner wissenschäftlichen Ausbildung nach Koͤnigsberg, wo er sich entschloß, zu studiren, und von seinem Regimente verab« schiedet, im April 1773 bei der Universitaͤt immatrikulirt wurde, nicht abnend, daß er einst berufen seyn sollte, als Vorstand deeser

Hochschule in alle ihre Verhaͤltnisse mit so erfolgreichem Einflusse eingreifen zu koͤnnen. Bald indessen wieder in den Militair Dienst

theilz in muͤndlicher Mittheilung, theils durch gen strebte. Er trug diesen Drang in sich bis in sein soatestes Alter 3 . nachdem er, 9 seiner Gesundheit durch die schweren 2127 und Koͤrper angreifenden Zeitverhaͤltnisse der früheren Fabre gr iq wsäch:

„Eine in der Nummer has7 der Hamburger VBöͤrsen-Halle sich in r, rm. Konig ihm diesen Wunsch durch eine hochst ehren

ren eben so lautsprechende Beweise der fortdauernden Gnade und des hohen Vertrauens des Königs, der in Auerswald immer mehr einen Mann erkannte, den Trene und Anhaäͤnglichkeit zum Throne, Eifer und rastlose Thaͤtigkeit fuͤr das Gemeinwohl des Landes und

lebendiger Patriotismus vor Vielen auszeichnete, als sie zugleich Auerswalds amtliche Wirksamkeit nicht bloß von Jahr zu Jahr er⸗

weiterten, sondern auch als Zeugnisse Königl. Husd und des auf ihn gesetzten Vertrauens ihm neuermunternde Freudigkeit fuͤr die Er⸗ fuͤllung seiner weitumfassenden Amtspflichten entgegenbrachten. Bei

der Aufhebung der Ober-Praͤsidenten-Stellen im Jahre 1219 auch

der seinigen entbunden, wurde ihm mit Beibehaltüng des Charak— ters eines Geheimen Staatsraths und Ober-Praͤsidenten die Pra⸗ sidenten⸗ Stelle der Ostpreußischen Regierung wieder übertragen, und er erhielt im Jahre darauf die Würde als Land-Hofmeister des Koͤnigreichs Preußen, mit dem Praͤdikat Excellenz. Die Jahre 1812 und 1813, mit ihren beispiellosen weltgeschichtlichen Bewegun⸗ gen und Umwaͤlzungen, waren, wie begreiflich, auch für ihn in sei⸗ ner amtlichen Stellung Zeiten voller Stürme und Verwickelungen. Sein Amt war nie mit solchen Schwierigkeiten und Muhen üͤber— laden gewesen, als damals unter so außerordentlichen Eeecignissen Es lag in der Gestaltung der Verhaͤltnisse, daß er oft die An—⸗ sprüche, die von einzelnen Seiten her an ihn ergingen, nicht erfüllen und Aller Wuͤnsche befriedigen konnte. Des Königs Er— wartungen entsprach aber auch jetzt seine amtliche Thätigkeit, wie die Verleihung des eisernen Kreuzes am weißen Bande im Jahre 1314 bewies; und nachdem er hierauf im folgenden Jahre den Auf⸗ trag des Koͤnigs zur Abnahme der Huldigung in Danzig und Thorn nach geschehener Besitz⸗ Ergreifung der wiedergewonnenen Probin— zen vollfuͤhrt, ward ihm zugleich aufs Neue die Würde eine ODoce— Praͤsidenten von Ostpreußen und Litthauen ertheilt. Zweimal in den Jahren 15ttz und 1817 zur Organisation der Regierungen sei— nes Ober Praͤsidial⸗Bezirks und ju den Berathungen des neuen Staats⸗Raths als dessen Mitglied, gleich den andern Ober-Prasi— denten, nach Berlin berufen, wurde er bald darauf bei der eintre— tenden Veraͤnderung in der Ober⸗-Aufsicht über die Universttären seines Amtes als Kurgtar der Universitat Königsberg entbunden. Sie trennte sich mit Schmerz von einem Manne, der hr als chr einstiger Zögling auf diesem Posten nicht nur zu hoher Ehre gereicht und doppelt werth und theuer geworden war, sondern auch in Ver— lauf der zwoͤlf Fahre, waͤhrend sie ihn als ihren Vorstand zu be⸗ trachten das Glück hatte, sich in der Vervielfaͤltigung des Lebrer— persengls, in der verbesserten Stellung der Universitäts- Lehrer, in der Gruͤndung der wichtigsten Universitaͤts Institute, 3 X. der Sternwarten, des botanischen, Gartens u. s w. die rußmdollsten Verdienste erworben hatte. Die Ertheilung der Doktor⸗Würde dei der Feier des Reformations-Festes im Jahre 1817 hatte die Un iver— sitaͤt als ein neues Band berrachtet, welches ihren wuͤrdigen und verdienstvollen Vorsteher noch enger mit ihr vereinigen solltée Es wurde nur zu bald aufgeldst. Er selbst hatte nicht minder auf 2. ses Verhaͤltniß immer großen Werth gelegt, denn wenn er euch schon als Mitglied der Ostvreußischen physikalisch-⸗dkonomischen, der Naͤrkischen dkonomischen, der Königl. Deutschen Gesellschaft zu Koͤnigsberg und der landwirthschaftlichen Gesellschaft zu Litthauc“ deren Protektor er zum Theil war, in manche wissenschafflich? B. ruͤhrungen kam, so blieb ihm seine amtliche Verdindung mit der

men und getoͤdtet, und dafuͤr 3 Rthlr. an Prämien gezahlt Universitäͤt um so mehr von besonderer Wichtigkeit, als ee neiost

sich den Drang nach wissenschaftlicher Bildung fuͤhlte und

Letftüre zu

sich in die Ruhe des Privatlebens zuruͤckzuziehen wünschte: und der hren volle Entlassun

von seinem Amte im April des Jahres 1-26 2rfüst'; e le,.

die ubrigen ihm noch beschiedenen Jabre auf seinem ate ar

bei Rosenberg in Westpreußen, theils in thärtger=

von Zeit zu Zeit bedeutende zusendungen Berlin kommen ließ. Den letzten Winter wegen naͤherer aͤrztlicher Huͤlfe in Kdulg?

glich sein Wohn- Zimmer mehr dem St dir

len, als dem eines von den Mähen des und Geschaͤftsmannes.

un Wenn guch die sein Leben hindurchgegangen waren r gebeugt und seine Koͤrperkraft schon me blieb der Durst seiner Seele nach den hd lichen und menschlichen Dingen dis an

mer rege; das Jenseits wird ihn befried: gehen sehen, betrauern in seinem Tode

der durch die gewissenbafteste Treue in e Buͤrger des Vaterlands und als Staats B nigst geliebten Koͤnigs boͤchst achtungswerth! voll dastand. Rube seiner Af! j

Meteorologische Beodas: Morgens Nachmitt Adends 6 uhr. 2 ubr m unr

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1833. 12. April. Luftdruck. S330, Par. Bo,. e, Var, 33, der. Luftwaͤrme 4 N K 83 R C 2 Tbauvunkt H 2 2 N. 4 0 NR R 3 Qunstsaͤttßz M EꝗGt. 30 p66t ern, Wetter.. trüb ö

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