angekommen und hat sich sosort in die Citadelle begeben. Die Herzogin von Berry ist wieder vollkommen wohl und wollte geste rn . 5 gewöhnlichen Spaziergaͤnge auf den allen der Citadelle beginnen. ; ö ö Die in Ham , sitzenden Ex⸗Minister Karls X. haben an den Köni5 eine Bittschrift gerichtet, worin sie um Milde— rung der lebenslaͤnglichen Gefaͤngnißstrafe in Verbannung nach— Uuchen. 3 Herr Carlier, der ehemalige Chef der hiesigen Municipal— Garde, ist im Begriff, nach London mit dem Auftrage zu gehen, die dort lebenden Mitglieder der Buonaparteschen Familie zu beobachten, welche mit der hiesigen republikanischen Partei fort⸗ dauernd in Verbindung stehen.
Großbritan ken und Irland.
London, 12. April. Es ist wieder eine Parlaments⸗Wahl zum Nachtheil der ministeriellen Partei ausgefallen, und zwar ist es nicht nur die Partei der Whigs, sondern einer der Beamten des jetzigen Ministerlums selbst, welcher bei dieser Gelegenheit eine Niederlage erlitten hat. z ) . — einer nochmaligen Wahl unterwerfen, weil er zu einem Lord der Admiralitaͤt ernannt wurde, und mußte nun dem zu einer Tory— Partei gehoͤrenden Herrn Hope weichen, der eine Majoritaͤt von jo Stimmen über ihn davontrug. Seit der Eroͤffnung der jetzigen Parlaments-Session haben die ministeriellen Kandidaten in sechs Wahlen die Minoritäͤt gehabt, in London, Dover, Ma⸗ rylebone, West / Cumberland, Sunderland und Gloucester.
Lord Althorp hat auf eine ihm von den Glasgower Kauf⸗ leuten uͤberreichte Denkschrift, worin sie um Abschaffung des Stempels auf Empfangscheine uͤber kleine Summen im Han—⸗
dels-Verkehr nachfuchen, Folgendes erwiedert: „Ich bedauere ⸗ Ausrufungen,
aufrichtig, daß ich Ihnen in diesem Augenblick keine bestimmte . Ihr Gesuch ertheilen kann. Es ist mir unmöglich, in irgend einer Abgabe vor dem Schluß des jetzigen Vierteljah⸗ res eine Herabsetzung zu versprechen; aber ich versichere den Ein⸗ sendern der Denkschrift, daß ihr Gesuch in gehörige gezogen werden soll, und daß es mir zu aufrichtigem Vergnuͤgen gereichen wird, . im Stande bin, in Zukunft ihren Wuͤnschen zu genuͤgen. C 2 . gthalt einen Artikel uͤber das 1 Ministe⸗ rium, worin sie demselben warnend Rath ertheilt. Det Albion tadelt zwar die darin ausgesprochenen Grundsaͤtze, nennt sie un⸗ vernuͤnftig, verkehrt und gefährlich; aber er betrachtet diesen Ar— kel als den besten Beweis von der Schwaͤche des Ministeriums. Die Times sagt daselbst unter Anderem von den Ministern: „Diese huͤlflofen Herren fordern, daß man Alles fuͤr sie thun soll, aber sie haben kaum einmal den Muth, einem Feinde die Stirn zu bieten, oder den Edelsinn, einem Freunde beizustehen. Was geschieht daher? Im Parlamente schmilzt ihre Majoritaäͤt von Woche zu Woche immer mehr zusammen; und außerhalb des Parlaments wurden ihre erklärten Freunde hart mitgenom— men, wo sie als Kandidaten gegen Radikale oder Tories auftraten. Wir beruͤhren diese Dinge wahrlich mehr aus Sorge und Schaam, als aus Aerger. Es sind Ungluͤcksfaͤlle, es sind Schlaͤge; moͤgen die Mitglieder der Regierung, wir beschwoͤren sie darum, sich dadurch warnen lassen. Diese Reihe von Unfaͤllen, waͤhrend
fruͤher uͤberall die Whigs siegten, muß man als ein Zeichen von einer in der Gesinnung des Landes vorgegangenen Veraͤnderung zum Nachtheil der Minister ansehen; und jeder unabhangige
Freund derselben muß es sich zur Pflicht machen, sie zu warnen, so lange es noch Zeit ist, damit sie das Volk wieder unter ihren Bannern versammeln, denn sonst werden sie nicht lange mehr im Stande seyn, die Regierung des Landes zu fuͤhren.“
In einem laͤngeren Artikel uͤber die Folgen der Reform sagt der Albion unter Anderem. „Voriges Jahr war das ganze Land, mit Ausnahme der Konservativ- Partei, wie versessen auf 'die Reform-Bill; die Resorm-Bill, die ganze Bill und nichts als die Bill ertoͤnte aus jedem Munde, nur nicht aus dem der Konservatlven. Wer sich nur ein Wort dagegen erlaubte, war nicht sicher vor Beschimpfung und Schlaͤgen. Jetzt ist Niemand mehr dafuͤr eingenommen, als die Coterie der Minister; Nie— mand ist so arm, nach dem gewoͤhnlichen Sinne dieses Wortes, daß er ihr Ehrfurcht bezeigen sollte. Ja gewiß, keine Partei im ganzen Lande halt es noch mit dem Reform⸗Gesetz. Eine Par el fagt, es sey nicht umfassend genug, eine andere, es sey nur zu umfassend; aber keine sagt segnen.“ —
Die Subscriptionen zu einem Penny die Person, welche vor einiger Zeit von einer Anzahl Reformers der Stadt und Grafschast Neweastle veranstaltet wurden, um dem Grafen Grey
einen Beweis ihrer Zufriedenheit mit seinem Benehmen bei dem erhielten.
Durchbringen der Reform-Bill darzubringen, wurden zum An—⸗
auf von geschmackvoll gebundenen Exemplaren von Mackenzie s Wochenlohn ebenfalls in lauter Farthing's ausgezahlt, und man erwartete in wenigen Tagen, noch eine Post solcher Muͤnze in
Geschichten von Northumberland und Nen eastle angewandt, die Herr Fife dem Premier⸗Minister mit einem Schreiben uͤber⸗ fandte, in welchem folgende Stelle vorkommt: Reform-⸗Bill uns nicht in den Stand
sentanten ; ch He e ich ell gewährt, Bestechungen und verfassungswidrigem Ein⸗
fluß in Newecastle upon Tyne und in der suͤdlichen Abtheilung Herr Buchanan, hat vorigen Sonnabend, nachdem er noch vor—
ber Grafschaft Northumberland zu widerstehen, so erkennen wir doch mit Dant die legislative Würdigung des Prinzips der Volks⸗
vertretung und die Brandmarkung der Ernennungen an, als die auf welcher wir Fuß fassen ksnnen, und
auf weitere Verbesserungen geltend zu machen. s Hollaͤndische Expedition, welche melden, daß der Radschah von
gesetzliche Grundlage, unsere Anspruͤche a e . In der festen X nn, daß man ein Mittel finden wird, um die schaͤndliche irn m die tyrannische Einschuͤchterung, deren man sich bei den
allgemein bedient, zu unterdrücken, habe ich die Ehre u. s. w.
Die Brigg „Savage“ ist mit der Lissaboner Post ange⸗= Sie verließ Lissabon am 2ten d. und war am aten d.,
vor Porto, konnte aber des ungüuͤnstigen Wetters halber mit letz ⸗ n des Vorgebirges eingetroffen, aus denen hervorgeht, daß die Lage der
kommen.
er Stadt nicht kommuntziren. . Der Albion bemerkt in Bezug auf die Ankunft der Brigg
Savage“ von Lissabon: „Als dieses Schiff am Aten d. M. . Höhe von Porto leg, kommunizirte es mit der Englis schen Brigg „Leveret“, die von Vigo angekommen war, wel,
auf der hen Srt sie am Sonntage vorher verlasfen hatie; damals be, 8 sich
ayona⸗Inseln, Dampfbootes „London
om edto — . 2 ⸗ . er noch immer entschlossen, mit der Flotte nach der
9 ; rnsey oder nach England zu gehen. Zu Lissabon deu— 3 . ö. ein baldiges Ende von Dom Pedro's Sache hin. Den“ Carlos und die anderen Königlichen Gaäste fessesten vor— sglich die Aufmerksamkeit der Einwohner. Am Aten lagen die Hlnchen Schiffe „Asia“, „Revenge“ und Caledonia / im Tajo; auch eine Franzoͤsische Fregatte befand sich in dem Flusse. Don Miguels Geschivader lag zwischen Belem und Lissabon;
Merchant“ ven Porto, um zu erfahren,
Der Capitain Berkeley mußte sich zu Gloucester
Erwägung
men, wenn die Minister es
„Obgleich die gesetzt hat, unsere Reprä⸗ frei zu waͤhlen, obgleich sie der Wählerschaft nicht die
ahlen der Parlaments Mitglieder so uͤberfallen worden wären, welche ein fuͤrchterliches Blutbad unter
ber Admiral Sgrtorius mit seiner Flotte noch bei den Der Admiral wartete auf die Ruͤckkehr des ĩ um den Handel zwischen den Vereinigten Staaten und China seinen Forderungen nachgeben wurde. Widri⸗ Amerikanischer „Peacock“ war im Begriff, nach Cochin⸗China und Siam
es bestand aus einem Linienschiffe, einer Fregatte, vier Korvet⸗ ten und vier Briggs.“
Die Lissaboner Zeitungen vom 30. Maͤrz und 1. April melden, daß Dom Miguel und seine Schwestern, die Infantin⸗ nen, sich am 28. Maͤrz noch zu Braga im besten Wohlseyn be⸗ funden haben, und daß Ihre Königliche Hoheiten Don Carlos und Don Sebastian mit ihren Familien am 29. März im Pa— laste von Ajuda eingetroffen sind und sich sogleich nach der Kirche der heiligen Maria begeben haben, um Dankgebete suͤr ihre gluͤck⸗ liche Ankunft zu verrichten. —Von der Armee nichts Neues. — Die Times meldet, daß die Ankunft einer Spanischen Fregatte in Lissabon erwartet wurde, an deren Bord sich die beiden In— fanten mit ihren Familien nach Italien einschiffen wollten. Vor⸗ her wuͤrden sie jedoch noch eine Zusammenkunft mit Dom Mi—
guel haben.
Die Times enthaͤlt folgendes Privat-Schreiben aus Paris vom 19ten d. M.: „Die Deputirten-Kammer hat nicht lange den Ton der Ruhe und Unparteilichkeit beibehalten, mit welchem sie anfaͤnglich die gegen die Tribune vorgebrachten Anklagen eroͤrtern zu wollen schien. Die starke Minorität, welche am ver— gangenen Montag fuͤr die Tagesordnung stimmte, ließ die Ur— heber des Verfahrens fast an dem Ersolge verzweifeln, und sie
sahen, daß sie nicht anders zum Ziele gelangen wuͤrden, als wenn
sie den Kunstgriff gebrauchten, den Gegenstand zu einer Partei— Frage zu machen. In der gestrigen Sitzung machten sie dieses Experiment und es gelang ihnen vollkommen. Die Mitglie— der der Opposition, unfaͤhig das Verzeichniß der gegen sie vorgebrachten Anklagen geduldig mit anzuhören, wel— ches einige Freunde des Herrn Viennet ohne viele Um— staͤnde in die Debatte verflochten, erwiederten dasselbe durch unaufhoͤrliche Unterbrechungen und durch beleidigende und es ereignete sich eine Scene des Tumultes und der Unordnung, wie sie vielleicht niemals in der Kammer gesehen worben war; aber der Zweck wurde erreicht. Die Parteien stimmten, wie sie bei allen politi— schen Fragen zu stimmen pflegen, und es ergab sich eine große Majoritaäͤt zu Gunsten des Vorschlages, daß der verantwortliche
Herausgeber der Tribune vor die Barre der Kammer geladen
werden solle. Es ist bemerkt worden, daß keiner der Minister an den Verhandlungen Theil nahm, obgleich sie sast alle, sowohl gestern als vorgestern, in der Kammer anwesend waren; und man sagt und glaubt allgemein, daß sie in Bezug auf die Anwend—
barkeit des Gesetzes selbst, als auch uͤber die Zweckmaͤßigkeit, sich desselben in dem gegenwartigen Fall zu bedienen, verschiedener den sich dabei von dem reicheren Theil der Mittelklasn
Meinung sind. Eins der ministeriellen Organe, das Journal des Débats, hat sich, wie Sie wissen, vor Kurzem sehr be— stimmt gegen ein ähnliches Verfahren hinsichtlich des Natio— nal ausgesprochen, und die anderen ministeriellen Blätter haben augenscheinlich nicht den Auftrag erhalten, die Zweck— maßigkeit des Viennet schen Vorschlages zu vertheidigen.“ Hiesige Blaͤtter geben folgenden Auszug aus der Kor- fuer Zeitung: „Als Koͤnig Otto auf seiner Reise nach Griechenland die Insel Korfu besuchte, wurde er von Lord Nugent nach verschiedenen Gegenden hin bis zu dem Paß San Pantaleone gefuͤhrt und bewunderte die Schoͤnheit der Landschaf— ten im Innern dieser Insel; bei seiner Ruͤckkehr trat er in einen Gasthof in dem Dorfe Scipero ein und verlangte in wahrhaft Spartanischer Weise etwas Brod, Käse und Wein. Da er das Landvolk sich versammeln sah, indem es Sr. Majestaäͤt seine Freude uber die dem Dorf erwiesene Ehre bezeigen wollte, be—
fahl der Koͤnig, fuͤr die sammtlichen Leute Brod und Wein herbeizu⸗
bringen, damit sie seine Gesundheit trinken moͤchten; und er selbst, von Lord Nugent unterstuͤtzt, schnitt das Brod ab, wel— ches unter die Menge vertheilt wurde.“
In diesen Tagen erschien im hiesigen Buchhandel eine von
Dr. Babington veranstaltete Uebersetzung des Deutschen Werkes „der schwarze Tod im vierzehnten Jahrhundert“ von Dr. Hecker,
Professor an der Universität zu Berlin.
In Glatgow ist mit einemmale eine große Menge neuer Kupfer⸗Muͤnze zum Vorschein gekommen, und es fand sich, daß dieselbe die Reise von England uber das Atlantische Meer und
wieder zuruͤck gemacht hatte; sie war naͤmlich zuerst nach Halifax
geschickt worden, um die dortigen Truppen damit zu bezahlen,
und dann hatte man sie wieder eingeschifft und als Rimesse suͤr Waaren, die vor Kurzem nach Neu- Schottland versendet wor— den, nach Greenock zuruͤckgeschickt. Die ganze Sendung bestand
aus 10 Fässern und einer Kiste Penny 's, Halfpenny's und Far⸗ thing's; eines der Faässer, 36 Pfd. Sterl. haltend, empfing ein
Pfeifen⸗Fabrikant zu Glascock als Zahlung. In Greenock wurden mehrere Händler und Arbeiter in große Verlegenheit versetzt, indem sie
ihre Rechnungen und ihren Lohn in dieser Muͤnze ausgezahlt
in Farthing's; in einer Wassermuͤhle bekamen die Arbeiter ihren
Umlauf kommen zu sehen. Der Grund zu der Einfuhr dieser Muͤnze soll daher ruͤhren, daß die Wechsel . zum Nachtheil von Neu— Schottland standen, so daß man es fur vortheilhafter hielt, die Transport⸗Kosten fuͤr das Kupfer-Geld mit 1 pCtr. zu tragen. Der General-Agent fuͤr die nach Canada Auswandernden,
her im Kolonial⸗Amt gearbeitet, London verlassen, um nach Ca— nada zurückzukehren. ⸗
Es sind Singapore Zeitungen bis zum 20. Dez. ein gegangen.
Menangkabu Nachricht erhalten habe, daß die Hollaͤndischen Truppen von einer ungeheuren Menge Eingeborner bei Nacht ihnen angerichtet hätten. Es sollen nicht weniger als 3000 Mann geblieben seyn.
Gestern sind hier Nachrichten von den Inseln des gruͤnen
dortigen Einwohner sich sehr verbessert hat. Die Lebensmittel, welche man ihnen hat zukommen lassen, haben Tausenden und vielleicht der 6. Bevölkerung das Leben gerettet. Die Hun— gersnoth hatte bei Abgang der letzten Nachrichten ganz auf— ehoͤrt. 2 Den neuesten hier eingegangenen Nachrichten aus Canton zufolge, haben die Amerikaner energische Maßregeln ergriffen,
auszudehnen. Es waren dort eine ungewöhnlich große Anzahl Schiffe, und das Amerikanische Kriegsschiff abzugehen, um Unterhandlungen wegen Ausdehnung des Handels zu eroͤffnen. Das Chinesische Reich befand sich, denselben Nachrichten zufolge, in einem sehr aufgeregten Zustande; es waren neue Rebellionen ausgebrochen, und man glaubte nicht, daß die kürzlich zur Ruhe gebrachten Re— bellen sich lange den Gesetzen fuͤgen würden. In Lin⸗-Schu wa—
worden. ö. pfangenen Warnungen nicht uͤbersehen kann, schnell zu ein
Ein Krämer empsing 5 Pfund, ein anderer 4 Pfund
Sie enthalten Berichte aus Siae in Bezug auf die e abzusehen
ren die Forts der Regierung durch die Hochlunder ze den. In Canton war der Befehl . worden, uh um 109 Uhr Abends zu schließen, da in der letzten den Einbruͤche begangen worden waren.
— — London, 12. April. Vor Kurzem mußte 7 derland der ministerielle Kandidat einem Tory weichen, eben ist auch der Capitain Berkeley, welcher in Folge sen nahme einer Stelle als Lord der Admiralität seinen Sihn terhause aufgeben mußte, in der Stadt Gloucester, in ln her seine Familie einen uͤberwiegenden Einfluß gehabt, un welche er bei der allgemeinen Wahl gewählt worden wa worfen, und dagegen Herr Hope, ein Ultra-Tory, uͤben bei jener Wahl ohne Muͤhe obgesiegt hatte, erwaͤhlt Dies war nun beinahe bei jeder Wahl, welche seit der C des Parlaments stattfand, der Fall; in allen Fällen naͤm ein Gegen-Kandidat mit einem ministeriellen auftrat, s zu Gunsten des Tory oder des Radikalen verworfen! Kommt noch dabei in Betracht, daß im Parlamente sells che, die die Minister im Anfange unterstuͤtzt, sie in ihrn pfen mit den Radikalen entweder im Stiche gelassen, g gegen sie gestimmt haben, so wagt man wohl nicht zu ys, man behgüptet, daß sie, ohne eine entschtedenere Politit, ganze Nation, und mit ihr das Parlament gegen s werden. Die Gruͤnde zu dieser Veraͤnderung sind kia Auf einer Seite sehen sich die Handwerker und Kraͤmn rem Vertrauen auf die Whigs getaäuscht, da sie gefundg trotz dem reformirten Parlamente, das Ministerium suj ] nige Verbesserungs-Maßregeln verkuͤndigt hat, und nur Durchsetzung der Zwangs-Maßregeln gegen Irland benich wenige Gute, welches es zu thun angekuͤndigt, ohne allen stand verschieben und zurücksetzen ließ. Jene Leute wisa immer nicht, welche Verbesserungen im Kirchenwesen werden sollen, ob man ihnen irgend eine von den hen druckenden Steuern erlassen wird: was mit den Wessh
Sklaven geschehen soll, deren Schicksal ihnen nun einm
am Herzen liegt; kurz alle große und bedeutende Fragen
den Hintergrund geschoben und in ein unerfreuliches
gehuͤllt worden, und die Minister neigen sich hin und ht moͤchten bald den Liberalen, bald den Tories gefallen, gefallen h manden. Die Tories, welche nun eingesehen, daß die Refotng
steokratischen Einfluß bei Weitem nicht so sehr geschmaͤleng
Anfangs geglaubt, bemuͤhen sich mit erneuertem Eßg, Steuerruder wieder in ihre eigene Haͤnde zu bekommenn
stuͤtzt, welchem die Whigs, bei seiner Liebe zur Ruhe, neuerungssuͤchtig sind, und der nun um so mehr Mus seinen alten Freunden, den Tories, wieder aufzuhelfen, du beralen und die Volksmasse, wo sie nicht Einen von ihrn nen Gesinnungsweise ins Parlament bringen kann, setzt nem Tory, als einem Whig hilft. Freilich konnten di bei dem resormirten Parlamente die alten Ansichten nich durchfuhren, aber die Geschicktesten von ihnen haben q sehen lernen, daß manche ihrer Ansichten veraltet sind, n deswegen nicht ungeneigt, sich mit den Gemäßigts ter den Whigs zu vereinigen, wenn es zur Aufüoͤsu jetzigen Ministeriums kommen sollte. anche hatu hofft, Sir Robert Peel duͤrfte seiner Partei abtruͤnnig und sich sogleich mit dem jetzigen Ministerium vereinigen, sen gänzliches Sinken zu verhindern; und manche Be ten in den letzten Tagen vor dem Anfange der Ferien darauf hinzuweisen; aber dieses ist jetzt wieder hoͤchst zweifel Indessen muß sich das Ministerium, welches
schiedenen Verfahrungsweise entschließen, sonst scheint es n
Niederlande.
Aus dem Haag, 12. April. In Folge der aus! eingegangenen Depeschen, die gestern in einem Kabinetf⸗ dem auch Se. Maj. der König beiwohnten, erwogen! herrscht jetzt bei einigen unserer Ministerien eine ganz ba Thätigkeit. In London wird, dem Vernehmen nach, s rend auf den Abschluß eines Deflnitiv-⸗Traktates gedrung̃
Der General-Lieutenant van Geen, Ober-Befehlshég ersten Division, ist von seiner Inspections⸗Reise vorgesten Breda zuruͤckgekehrt.
Aus Sumatra sind Nachrichten bis zum Monat er ber eingegangen, denen zufolge der Oberst- Lieutenant Clan mals einen Sieg uͤber die Padries davon getragen und d derlaͤndischen Regierung einen neuen Distrikt unterworfgh
Belgien.
Bruͤssel, 12. April. Der hiesige Courrter h seinem gestrigen Blatte behauptet, daß jetzt allgemein Kl
uͤber gefuͤhrt werde, wie schwierig es sey, eine Audienz ba
nige zu erlangen. Auf diese Bemerkung erwiedert der teur heute im Wesentlichen Folgendes: „Alle an den direkt oder durch Vermittelung seiner Umgebung an ihn teten Gesuche um Audienzen, werden auf ein dazu eingen Register mit Angabe des Grundes, wenn er ausgesprochn den ist, eingetragen. Dieses Register wird dem Koͤnige
dem Dienstage vorgelegt, und die bewilligten Audienzen!
gewohnlich auf den Mittwoch festgesetzt. Ein Gesuch n Audienz beim Koͤnige wird immer bewilligt, wenn itzt Nutzen entweder fuͤr den Bitesteller oder fuͤr das M ist, und die Zulassungen finden ohne
einen Unterschied statt. An dem Tagt selbst, wo der An dem Courrier erschien, ertheilte der Konig zehn Person vat⸗Audienzen. — Wenn ein Audienz⸗Gesuch nicht bewill den kann, so erhält der, welcher es eingereicht hat, eine M worin er in der Regel aufgefordert wird, schriftlich die anzugeben, welche ihm eine Unterredung mit dem Kong schenswerth machen. Der Redacteur des Courrier kann, er es fuͤr gut findet, sich von der Richtigkeit obiger Anga von der Regelmäßigkeit, mit welcher jener Dienst besorg uͤberzeugen; und er wird dann auch einsehen, mit wel
verzeihlichen Leichtfertigkeit er sich in dem erwähnten Atmt⸗ gesprochen hat.“
Der Independant enthalt solgenden Artikel: „Du gische Courrier behauptet, daß wir seit vier Tagen?“ selnd verkuͤnden, daß die Minister 6 zuruͤckziehen und! bleiben werden. Wir fordern den Courriet auf, unn! seren Kolumnen eine einzige Zeile zu zeigen, welche bestmn Weg anzeigt, den die Minister einschlagen werden. Glen anderen Brüsseler Journalen haben wir die Thatsachen ke tirt, welche sich in der Sitzung vom Zten d. M. zutrugen ., uns Muthmaßungen überlassen, wir haben den ; Rathschlaͤge ertheilt, wir haben ausgesprochen, was wir min und was wir fürchteten; aber in allen unseren Artikeln? sich kein Wort, welches positiv ihr Bleiben oder ihr Abtreten anf
Ceutrier nimmt sodann das auf, was wir über die er arten Feinde gesagt haben, welche in den jetzigen . den nistern nicht fehlten, und ruft aus: „„Wie! Has jetzige jaisterium hat erbitterte Feinde, und man weiß, wie sehr dilese Inde des Ministeriums zu allen Zeiten fuͤr die Unabhaͤngig⸗ und das Gluͤck des Landes beseelt waren! Wie! Das jetzige snisterium hat nur zweideutige, furchtsame oder feige Freunde Borte des Independant), und doch soll es das einzige seyn, ches das Vertrauen des Landes besitzt!““ — Ja, wir haben gesagt, und werden es wiederholen, so oft man es verlangt: Minister haben erbitterte Feinde, zuvörderst in den Reihen Orangisten, dann in den Reihen der sogenannten Patrioten,
che es ihnen nicht verzeihen konnen, daß sie den jetzigen Zu⸗ d der Dinge herbeigeführt und den friedlichen Weg gewaͤhlt en, um die Unabhaͤngigkeit Belgiens zu sichern. — Was die
haben, betraͤgt fuͤr das laufende Jahr ungefähr 0, ho Fl.
beutigen, furchtsamen oder feigen Freunde betrifft, so ist das,
wir von ihnen gesagt haben, leider nicht weniger wahr und Ja, die Minister, in Frankreich so, ⸗ ben sich Anspruch auf den Dank des Landes erworben.
m weniger gegruͤndet. fl, wie bei uns, haben Freunde, welche obige Bezeichnungen dienen. mn ausgesetzt gewesen, aber niemals so sehr, als jetzt. Die lader Opposition ist so leicht, und mit Huͤlfe der Fehler der sren Verwaltungen, hat man ihr einen so schoͤnen An— h zu geben gewußt, daß gewisse Leute sich fuͤr verloren en wurden, wenn sie zu oft der Meinung der Minister waͤ— wenn diese auch immer Recht hätten. Und dann hat man
bemuͤht der Benennung „ministeriell“ eine so beschimpfende
tung zu geben, daß ein gewisser Muth dazu gehoͤrt, sich da⸗ Dieser Muth fehlt aber vielen Leuten, und Zweideutige Freunde feh⸗
u bekennen. E nennen wir feige oder furchtsam. Niemandem, und die Minister sind von dieser allgemeinen hel nicht ausgenommen. Wir haben also nichts gesagt, was 6 vollkommen wahr ware, und wenn dies Jemandem nach— ig ist, so sind es nicht die Minister, sondern diejenigen, wel—
wanzigmal zu Grunde gerichtet hätten, wenn Belgien ihren hschlägen gefolgt wäre.“
Im Lynx liest man: „Man sieht seit einigen Tagen in
ssel fremde Personen, deren seltsames und zweideutiges Aeu— und Benehmen zu mehr oder weniger beunruhigenden Ge— ten Anlaß giebt. Man spricht von einer republikanischen
ichen Versuche stattfinden solle.
ahnung zu thun.“
u eschla nod.
Hannover, 12. April. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben veraͤnderte Formation der Kavallerie in vier Regimenter, in sechs Schwadronen, befohlen, und zu dem Ende be— t, daß die Garde du Corps und die drei aͤltesten Husaren⸗ menter fortbestehen, die ubrigen Kavallerie-Regimenter aber jenen vereinigt werden sollen. — Mit der Garde du Corps das erste oder Leib⸗Regiment, RKuͤrassiere, vereinigt. —
Garde⸗Husaren⸗Regimente, welches kuͤnftig nicht mehr Barde gezahlt werden kann, haben Se. Majestät der Konig, sonderer Anerkennung der ruͤhmlichst ausgezeichneten Kriegs—
des ersten Husaren-Regiments, Allerhoͤchst⸗Ihren Namen egt, und bestimmt, daß dasselbe auch ferner die ihm als de⸗ Regiment verliehenen Standarten, silbernen Pauken und peten fuͤhren soll. Das Regiment nimmt den Namen „Erstes, gs Husaren⸗Regiment“ an und behält seine bisherigen Embleme. bisherige fuͤnfte Regiment Königs-Uhlanen witd mit ihm ver— — Das ((, Königin Husaren-Regiment nimmt das rige sechste Regiment, Herzog von Cumberland Uhlanen, — dritte, Herzog von Cambridge Husaren-Regiment nimmt bisherige vierte Regiment, Kronprinz Husaren, in sich auf. . und dritte Husaren-Regiment behalten ihre bisheri— uszeichnungen. — Die Kavallerie bildet kuͤnftig eine Divi— und zwei Brigaden. Zur ersten Kavallerie-Brigade gehort Garde du Corps und das dritte, Herzog von Cambrigde aren⸗Regiment; zur zweiten Kavallerie⸗ Brigade kommt das
Königs Husaren-Regiment und das zweite, Koͤnigin Husa— segiment. — Die kuͤnsftigen Quartiere der Kavallerie sind dermaßen bestimmt: Garde du Corps: Stabs-Quartier over, detachirtes Divisions-Quartier Nordheim; Erstes, gs Husaren-Regiment: Stabs-Quartier Verden, detachir“
Divisions-Quartier Stade; Zweites, Koöͤnigin Husaren-⸗Re,
t: Stabs-Quartier Osnabruͤck, detachirtes Divisions⸗Quar⸗ lurich; Drittes, Herzog von Cambrigde Husaren-Regiment: Hs, Quartier Zellt, detachirtes Divisions- Quartier Luneburg. Dresden, 13. April. Vorgestern wurden die Sitzungen rsten Kammer, in Abwesenheit von 25 Mitgliedern, wie⸗ roffnet. Es kamen zuvorderst die auf der Registrande neu ichneten Gegenstaͤnde zur Mittheilung, darunter ein Proto— rtrakt der zweiten Kammer vom 28. Maͤrz, den Antrag des ordneten Eisen stuck auf Ueberlassung von Exemplaren der tags⸗Akten an die Bibliotheken zu Dresden und Leipzig be⸗ nd. Auf Anfragen des Secrétair Hartz genehmigte die er, weil es sich hier um ein wissenschaftliches Interesse e, einstimmig auch die Ueberlassung der IV. Abtheilung der ags-Akten an die gedachten Bibliotheken. Als hierbei der ts⸗Minister v. Carlowitz bemerkte, daß die Abgabe der dachten Abtheilung nicht sofort, sondern erst nach dem sse der Staͤnde, Versammlung stattfinden konnte, weil die ags-Ordnung die Geheimhaltung derselben faͤr eine gewisse vorschreibe, so erklärte sich die Kammer auch hiermit ein⸗ nden und man kam uͤberein, diesen Beschluß durch Pro, Extrakt an die zweite Kammer gelangen zu lassen. — Man sodann zur Tagesordnung über, auf 'welcher die Fort— ig der Berathung uͤber den Gesetz- Entwurf ruͤcksichtlich der
detenz⸗Verhaͤltnisse zwischen Justis⸗ und Verwaltungs Be. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann verlas
n stand. Reserent der Deputation die §S§. 12 — 18 des Entwurfs, die unveraͤndert, theils mit einigen Modificationen von der mmer angenommen wurden. In den Staͤdten, i, Marie von Bayern, die Braut des Prinzen Mitre, . nn, ü. Hoheit, kommen wird, trifft man Anstalten zum ö mpfange. Vom 20sten zum Atsten wird die Prin, . Zwickau, vom 2isten auf den 22sten zu Feeiberg über, ö In dieser Stadt bereitet man einen großen Berg-Auf
Se. Du ĩ z 8 i, ,,. Peter von Oldenburg ist von
eute fruh um 8 Uhr endi jaͤhri gte nach mehrjährigen Leiden ein is Kuni wer das fromme, reiche Leben der auch in der er Deutschen Literatur verdienstvoll genannten wür,
Fleiß noch vor dem Osterfeste fertig zu werden. Regierung in Antrag gebrachten Steuern haben die Stande ein.
Die besten Minister sind diesem Ungluͤck zu allen ine . womit ihnen die Regierung entgegengekommen ist, erwiedert; sie
Theil gehabt hätten.
durch welche Ihre Koͤnigl. Hoheit die
digen Frau Elisa von der Necke, geb. Reichsgraͤfin von Medem in ihrem bis auf wenige Wochen ,,, ehen fe
Wiesbaden, g. April. Der hiesige Landt eendet und die Stände haben im besten Einverständniß 9. ö. 66 rung die Ruͤckreise in die Heimath angetreten. Von beiden Sei—⸗ ten war in diesem Jahre das Beduͤrfniß nach neuen Gesetzen nicht gefuͤhlt worden; auch waren nur 3— 4Bittschriften minder wichtigen Inhalts bei dem Landtag eingelaufen. Die Thaäͤtigkeit
konnte daher diesmal ausschließlich auf den Finanz-Haushalt ge⸗ richtet werden, und das machte es moͤglich, hei ausdauerndem
rischen Maßregeln die Freiheit hiesiger Stadt und der gesamm— ten Buͤrger- und Einwohnerschaft in keinem Betracht gefährdet wird, wenn diese Truppen in der Stadt und zu Sachsenhau— sen nicht einquartiert werden, auch den Bewohnern der hiesigen, so wie der fremden Ortschaften, deren Lage es mit sich bringt, Truppen aufnehmen zu muͤssen, bei dem Mangel der er— forderlichen Gebaͤude zur Aufnahme der Truppen, fuͤr die bei ihnen einlogirt werdenden Soldaten billige Verguͤtung geleistet werden wird, so darf der Senat zu löͤbl. Buͤrger⸗ und Einwohnerschaft, so wie den Bewohnern der hiesigen Ortschaften mit Recht vertrauen, daß sie uͤber diese Maßregeln beruhigt seyn
Die von der
stimmig bewilligt. Die Ersparniß, welche sie durch eine äͤußerst
gruͤndliche und gewissenhafte Prüfung der Lanhes— Ausgaben bezweckt
f ; 3 Die Art überhaupt, wie sich die diesjährigen Nassauischen Landstände
benommen haben, ist der vollen Anerkennung werth, und ste ha⸗
Diesem in seinen Rechten nichts vergebend, haben sie das Vertrauen,
haben ihr Ohr den boͤsen Einfluͤsterungen, an denen es auch dies—
mal nicht gefehlt hat, verschlossen, und in einem Augenblick, wo an ndern OQten Dinge vorgehen, vor denen der Deutsche er- roͤthet, den Beweis geliesert, daß Ruhe und Ordnung erhalten
werden kann, wenn Regierung und Staͤnde wissen und wollen, was ihres Amtes ist.
Karlsruhe, 11. April. (Karlsruher Zeitung.) Wir
haben fruͤher aus einem Briefe und nachher aus der Ober / Post⸗
Amts Zeitung vom 6Kzten d. M. die Angabe aufgenommen, daß viele Heidelberger Studenten an dem Aufruhre in Frankfurt
Die Karlsruher Zeitung enthalt einen sehr heftigen Ar⸗
tikel wider die Frankfurter Ober-Post, Amts- Zeltung wegen der
von letzterer ertheilten Nachricht, daß sich ein Sohn des Praͤsi—⸗
denten des Großherzogl. Badischen Staats-Ministeriums unter
den Meuterern in Frankfurt befunden haben soll. Der Minister
v. Reizenstein ist ganz kinderlos.
hegung, welche gleichzeitig mit einem in Paris zu machenden Ohne Besorgnisse erregen ollen, beschränken wir uns darauf, dieser dumpfen Geruͤchte
Frankfurt a. M., 12. April. Der Schwabische Mer— kur berichtet in einem Schreiben von hier: Hin und wieder
sößt man immer noch auf Spuren, die kund geben, wie sehr Vorsicht anzuwenden ist, ahnlichen Unordnungen, wie denen am Iten d. hierselbst vorgefallenen, vorzubeugen. d. Morgens am Friedberger Thore ein Bauer, der zur Stadt
wollte, mit einem Schiebkarren angehalten. Er hatte in einer verschlossenen Schachtel, die er unter dem Arme trug, Dolche verborgen; auch fand man bei ihm ein in ein Tuch eingewickel— tes Schießgewehr und ein Pistol. — Die Zahl der wegen Ver— dachts der Theilnahme an der Meuterei zur Haft gebrachten In— dividuen läßt sich zwar nicht mit einiger Genauigkeit angeben;
dieselbe muß aber sehr betrachtlich seyn, da nicht bloß unsere ge⸗
wöhnlichen Polizei⸗Gefängnisse auf der Haupt- und auf der Kon— stabler⸗ Wache mit Verhafteten angefüllt sind, sondern, da auch derjenige Thurm, der vor einigen Monaten zu einem Verhafis— Lokale eingerichtet wurde, befetzt ist, und sogar das buͤrgerliche Gefaͤngniß über der Mehl⸗Waage, wo sich gluͤcklicherweise leere Ge— maͤcher fanden, mehrere jener Individuen hat aufnehmen mussen. Die meisten von auswaͤrts her hier eingebrachten Verhafteten lieferte Darmstadt; auch sind deren ein Paar aus dem Rassaui— schen gekommen; von unseren Kur-Hessischen Graͤnz-Nachbarn haben wir dagegen noch gar keine Zusendungen der Art erhal— ten. Man will daraus schließen, daß wenigstens der großere Theil der Fluͤchtlinge seine Richtnng nach dem Rhein zu genom— men habe, wobei freilich unbegreiflich bleibt, daß zu dem Ende nicht der geradeste und sicherste Weg über Groß-Gerau nach Oppenheim eingeschlagen wurde. — Der Haufe Landleute, der sich an den Thoren der Stadt zeigte, nachdem hier der Kampf schon been— digt war, soll, glaubwuͤrdigen Angaben zufolge, groͤßtentheils aus Bewohnern des zum Stadtgebiete von Frankfurt gehsrigen Ortes Bonames bestanden haben, wo der Vater ebendesselben Dr. Neuhof Schultheiß ist, der in Darmstaet verhastet wurde. Man theilt sich in Betreff jener Landleute und der Beweg— grunde ihrer Mitwirkung einen Umstand mit, der, sollte er ge—
hoͤrig erwiesen werden, viel Licht uͤber den Vorfall zu verbreiten
geeignet ware. Ein Privatmann ven hier, der zu Bonames wohnt, und dort eine ansehnliche Besitzung hat, begegnete zufällig dem Trupp auf seinem Zuge. Das Wort an den Fuͤhrer desselben
richtend, und ihn um die Vexranlassung des seltsamen Begin—
nens fragend, erhielt er zur Antwort: „Wir bekommen der Mann 1 Fl. 30 Kr., und dafuͤr konnen wir wohl schon so et— was thun.“ Diese Nacht nun ist eine starke Abtheilung vom
hiesigen Linien Militair nach jenem Orte hinausgezogen, um die
dort einstweilen in Haft genommenen Individuen nach der Stadt zu geleiten.
eingezogen, 11 mittlerweile Gelegenheit gefunden hatten, zu ent⸗ springen.
Das hiesige Journal berichtet, daß gestern im Zuchthause u Mannheim von den schweren Verbrechern unter dem zufe: „Freiheit oder Tod!“ ein Aufstand versucht wurde, der jedoch gluͤcklicher Weise bald gedämpft worden ist.
In Heidelberg ist saͤmmtliches beurlaubte Militair rasch einberufen worden.
— — Frankfurt a. M., 1. April. Gestern Abend er— fuhr man hier, daß das Einruͤcken Hesterreichischer und Preußi— scher Truppen in das Gebiet unserer Stadt beschlossen sey. Heute fruͤh erschien die nachstehende Bekanntmachung des hie— sigen Senats und morgen fruͤh werden die Truppen bereits er— wartet:
„Der Senat der freien Stadt Frankfurt an loͤbliche Buͤr—
ger und Einwohnerschaft und an die Bewohner der Frankfurter
Dorfschaften. — Die blutigen Auftritte, welche am Iten laufenden
Monats hier stattgefunden, haben die Hohe Deutsche Bundes, Versammlung, welche darin nicht sowohl einen Angriff auf die oͤffentliche Ruhe in hiesiger freien Stadt, als vielmehr auf den gesammten Deutschen Bund erkennt, veranlaßt, um jeden Anlaß von Außen zu verhuͤten, die Umgegend militairisch besetzen zu lassen. — Zu dem Ende wird ein aus Kaiserl. Oesterr. und Koͤnigl. Preuß. Truppen bestehendes Corps Kavallerie und Infanterie nebst
dem benoͤthigten Geschuͤtze dies- und jenseits des Mains und zwar diesseits in den Orten Roͤdelheim, Bockenheim und Bornheim, sodann jenseits in den Orten Ober- und Nieder⸗Rad aufgestellt, auch in dem Deutschen Hause und anderen oͤffentlichen Gebaͤu— den zu Sachsenhausen eine Truppen-Abtheilung gelegt werden. — Wenn durch diese voruͤbergehenden, unabwendbaren militai—
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heil Vach sorgfaltigen Erkundigungen finden 3 jedoch unter allen Namen der Betheiligten, die uns bis jetzt 6 — 1. bekannt geworden, nur zwei, die in dem Verzeichniß der 8 — 909 ihr Spstem billigen und es nicht wagen, sie zu vertheidigen, ann s , , i , . rn sie dem Geschrei einiger WMenschen vpfcrn, weicht Vel. Stutitendan, welche Heizelberg zählt, zu lesen sind.
So ward am Sten
Stadt Wie man indessen hoͤrt, so wurde diese Absicht insoweit nur unvollstäͤndig erreicht, als von den 21, die man
werden. — Eine vorzuͤgliche Sorge des Senats, ja sein einziges Bestreben wird es seyn, daß durch diese durch traurige Ereignisse herbeigerufene Maßregel, Handel und Wandel nicht gestoͤrt, die Buͤrger und Einwohner der Stadt und des Gebiets in ihren Freiheiten und Rechten nicht gefaͤhrdet, vielmehr gegen jeden An— griff gewahrt werden. — Der Senat kann diese Gelegenheit voruͤber gehen lassen, ohne gesammter loͤbl. Buͤr— ger⸗ und Einwohnerschaft festes Benehmen bei diesem Anlasse oͤffentlich zu ruͤhmen, ohne der Stadtwehr fuͤr ihr kraͤftiges Mitwirken zur Erhaltung der oͤffentlichen Ordnung und Ruhe zu danken, ohne dem Linien-Militair das
nicht
Zeugniß treuer Erkfuͤllung seiner militairischen Pflichten öffentlich abzulegen. Der Senat kann aber auch diese Gelegenheit nicht voruͤbergehen lassen, ohne loͤbliche Buͤrger, und Einwohner— schaft, die gesammte Stadtwehr und das Linien-Militair auf— zufordern, durch fernere Ausdauer in ihrem Burgersinn, durch ferneres kräftiges Auftreten suͤr Gesetz und Ordnung, durch fer— nere treue Erfuͤllung aller Pflichten des Dienstes und der Ehre, hiesige freie Stadt vor ähnlichen Auftritten und groͤ— ßerem Ungemach zu schuͤtzen, indem der bisherige Dienst durch diese militairischen Maßregeln keine Aenderung leidet. — So lange der bisher bewiesene Sinn fuͤr Recht und Ord— nung die Buͤrgerschaft beseelt, so lange Einigkeit zwischen den Behörden herrscht, so lange der innere Frieden gesichert ist, duͤr— fen äußere Ereignisse — deren wir schon so viele erlebt und mit der Huͤlfe der Vorsehung gluͤcklich uͤberstanden haben — uns nicht schrecken. Und so wollen wir vereint hoffen, daß auch gegenwaͤr— tiges Ungemach voruͤbergehen und unsere freie Stadt sich auch ferner erhalten werde. Beschlossen in Unserer großen Raths— Versammlung, den 13. April 1833.“
Diese Nachricht, so wie obige Bekanntmachung, in welcher dieselbe verkuͤndigt wird, haben hier großen Eindruck gemacht. Die Fonds⸗Course, welche heute fruͤh gestiegen waren, sind Nach⸗ mittags wieder gefallen.
Ge sterrelch.
— — Triest, 5. April. Ueber die Weigerung des Vice⸗ Koͤnigs von Aegypten, sich in die ihm von dem Admiral Roussin gestellten Bedingungen zu fuͤgen, sind durch ein hier eingegan— genes zuverlaͤssiges Schreiben aus Alexandrien vom 14. März noch einige naͤhere Details bekannt geworden. „Die lebhaftesten Vorstellungen“, heißt es in diesem Schreiben, „und alle in der letztern Zeit gepflogenen Unterhandlungen, so wie eine lange Un— terredung zwischen Mehmed⸗Alt und Halil-Pascha, der zu die— sem Behuse am Morgen des Sten aus Kairo hier eingetroffen war, haben keinen anderen Erfolg gehabt, als daß den drei Fran⸗ zoͤsischen und Englischen Abgeordneten in ihrer letzten Konferenz aäm Sten Abends, als Ultimatum, die bestimmte Erklärung des WVice-Königs zu Theil geworden ist, „„daß er, ungeachtet der großen Gefahr, der er sich aussetze, und des zu erwartenden Blutvergießens, doch fest entschlossen sey, eher sein Leben zu verlieren, als in seinen letzten Vorschlaͤgen, die er durch die Vermitielung Halil⸗ Paschas gemacht, auch nur eine Nadelspitze nachzugeben, wund daß er, unter Anrufung des Gottes der Heerschaaten, das Ganze der Entscheidung seines Schwerdres überlasse.““ Dieser eben so kuͤhne als unerwartete Beschluß hat hier, selbst unter den vertrauteren Rathgebern des Vice Königs, die von seinen Planen in der Regel gut unterrichtet sind, großes Auf⸗ sehen erregt. Man glaubt, daß Mehmet Ali jetzt damit um— gehe, nicht bloß in der Hauptstadt des Osmanischen Reichs, sondern zugleich auf mehreren Punkten des Landes einen allge⸗ meinen Aufstand herbeizuführen. Er hat zu diesem Behufe so— sort die noͤthigen Befehle und Instruüctionen an seinen Sohn erlassen, damit derselbe ohne Zeüverlust zugleich auf Brussa und gegen die Dardanellen vorruͤcke. Das Armee Corps Ibrahuns wird verschieden angegeben, doch ist es nicht unwahrscheinlich, daß dasselbe sich auf 6 — 79, 00 Mann belaufe.“
Prag, S8. April. (Ober-Post-Amts-Zeitung.) In der Allgemeinen Zeitung befindet sich cin Artitel, angeblich aus Prag, welcher in Bezug auf den Koͤnig Karl X. und dessen Umgebung verschiedene, fast durchaus falsche Angaben enthält. Es ist fuͤrs Erste ganz unmahr, daß die Koͤnigliche— Familie sich in der strengsten Absonderung von der Stadt und deren hoffa⸗ higen Bewohnern halte, denn ganz im Gegentheile hat sich bet weitem der größte Theil des hiesigen hohen Adels beetfert, sich derselben gleich nach deren Ankunft vorstellen zu lassen, und be— nutzt fortwährend die ? Tage in der Woche, wo die Köoͤnig— liche Familie des Nachmittags stets einige Personen einla⸗ det, um derselben ihre Verehrung zu bezeugen. Von stren— ger Hofsitte ist hierbei keine Rede. Nicht minder unrichtig ist ferner die Angabe, daß Karl X. ein Appartement von 19 Zimmern im Erdgeschosse bewohne, da derselbe statt dessen ein Appartement zwei Stiegen hoch inne hat. Eben so aus der Luft gegriffen ist di; Behauptung, viele glaubten, man habe hier absichtlich das Geruͤcht verbreitet, der Kaiser und die Kai— serin wurden im April hierherkommen, um dadurch die Dour⸗ bonische Familie zu bewegen, Prag zu verlassen und sich irgend⸗ wo in Böhmen anzutaufen. Es heißt zwar wirklich, daß der Kaiser und die Kaiserin in diesem Jahre Prag befuchen wer⸗ den, jedoch nicht im April, sondern im Laufe des Sommers Den Sommer aber hatte die Koͤnigl. Familie stets beabsichti⸗ t.
irgendwo auf dem Lande zuzubringen und sich zu diesem Ende 2 geeigneten Landsitz wo möglich zu miethen. Daß sich das Puh int un hier im Allgemeinen sehr fuͤr den jungen Herzog von Sordeaur interessirt, der allerdings viele liebenswürdige Eigenschaften ver⸗ einigt, ist gewiß; allein dieses Interesse beschraͤntl sich keines⸗ weges auf seine Person, sondern erstreckt sich auf die gesammte ungluͤckliche Familie. Die Nachricht endlich, daß Kardinal Latil dem Herzoge von Bordeaux nach jesuitischen Lehrbüchern im La tein Unterricht ertheile, ist eben so grundlos, als alle bisher wi⸗ derlegten, indem derselbe ihm gar keinen Unterricht ertheilt und überhaupt mit der Leitung seiner Erziehung nicht beauftragt ist Wenn gleich in der That zu besorgen seyn mag, daß die Konig⸗ liche Familie nicht im Ueberstusse lebt, so ist dennoch eine Ihn; sache, daß sie den hiesigen Armen nicht desto minder mit wahr⸗ haft Königl. Freigebigkeit Gutes thut. !
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