1833 / 109 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Land ohne Noth verlassen haͤtten;“ er behauptete, das Ministe— rium habe diesen Befehl nicht reiflich genug uͤberlegt, dessen Folgen fuͤr die Fluͤchtlinge so hart und zugleich so unpolitisch seyn wurden. Der Redner ging nunmehr zu den Amnestieen uͤber, und fand die Maßregeln, welche das Ministerium in dieser Beziehung getroffen, auf die Fluͤchtlinße im Allgemeinen anwendbar, nur nicht auf die Polen. Auch von den Letztern sey, dem Befehle des Ministers des Innern zufolge, verlangt worden, zu beweisen, daß die von der Russischen Regierung erlassene Am— nestie auf sie nicht anwendbar sey; die Mehrzahl derselben habe

geantwortet, daß sie allerdings in diese Amnestie mit einbegriffen

wären, dieselbe aber nicht annehmen konnten. Die Polnischen Fluͤchtlinge dennoch zwingen wollen, sich der Amnestie der Rus— sischen Regierung zu unterwerfen, wuͤrde hart und ungerecht seyn. (!) Allerdings muͤsse man, um dem Staatsschatze Erleichte— rung zu verschaffen, die Ausgaben fuͤr die politischen Fluͤchtlinge so viel wie moͤglich zu beschraͤnken suchen. Fuͤr diesen Zweck gebe es aber geeignetere Mittel, als die vom Ministerium vor— geschlagenen; statt die Fluͤchtlinge in Massen von fuͤnf bis sechs hundert in eine Stadt nnn. möge man ihnen lieber gestatten, sich nach ihrer Wahl in den Departements niederzu— lassen; alsdaun werde sich Jeder von ihnen eine Existenz zu bil— den und Unterhalt zu verschaffen suchen. Indem der Redner schließlich fuͤr den Gesetz-Entwurf stimmte, sprach er die Hoff— nung aus, daß das Ministerium die Polnischen Fluͤchtlinge von

den Bestimmungen des Rundschreibens vom 19. März aus-

nehmen werde. Der Minister des Innern ließ sich zur Vertheidigung der von der Regierung getroffenen Maßregeln in

folgender Weise vernehmen: ; J ]

„Die Gefuͤhle der Menschenliehe werden in dieser Versamm⸗ lung gewiß immer Anklang finden; sie muͤssen aber nicht ausschließ⸗ lich auf einen Gegenstand gerichtet seyn. Man muß die Freigebig⸗ keit mit dem Zustande unserer Finanzen und, dem Interesse der Steuerpflichtigen zu vereinigen suchen. Die Fluͤchtlinge sind aller= dings fehr unglücklich, es giebt auch viele nothleidende Franzolen, welche dringend der Unterstuͤtzung beduͤrfen. Erinnern Sie sich, m. H., daß zur Unterstuͤtzung unferer Armen in dem Budget des Handels-Ministeriums nur 196,006 Fr. ausgesetzt sind, wahrend wir für die auslaͤndischen Fluͤchtlinge seit drittehalb Jahren schon 10,500,900 Fr. ausgegeben haben. (Sensation.“ Sowohl in dem diesaͤhrigen als in dem vorjaͤhrigen Budget haben Sie bedeutende Abzuͤge von den Gehalten der Ersten prallen General Proku⸗ ratoren, so wie von denen der kommandirenden General-Lieutenants und General⸗Majore gemacht; Sie haben die General⸗-Sekretariate bei den Praͤfekturen ganz abgeschafft und durch diese Abzüge, welche zwar von den Umstaͤnden erheischt wurden, fuͤr den Geschaͤfts⸗ gang aber sehr nachtheilig waren, eine Ersparniß von anderthalb Millionen erreicht, wahrend die Regierung andererseits vier Millio= nen fär die Fluͤchtlinge von Ihnen verlangt. Aber auch diese vier Millionen würden nicht hinreichen, wenn man der unterstuͤtzung nicht die Untersuchung vorangehen ließe, ob und wer einen Anspruch darauf hat. Im vorigen Jahre sind 4,300,000 Fr. fuͤr die Fluͤcht⸗ linge ausgegeben worden, ünd wenn nicht zwei tausend Spanier in ä der von der Spanischen Regierung erlassenen Amnestie in ihr Vaterland zuruͤckgekehrt waͤren, so wurden wir von Ihnen noch außerdem 1,200, 60 Fr. nachsuchen muͤssen. Wenn endlich noch mehr Auswanderer aus Savoyen, Deutschland, Polen, Italien und anderen Landern bei uns ankommen sollten, so wuͤr— den die vier Millionen auf sechs, vielleicht sogar auf sie⸗ ben Millionen erhoht werden mussen. Aus diesen Gruͤnden habe ich die Zulassung der Fluͤchtlinge gewissen Bedingungen unterworfen. Die erste dieser Bedingungen ist, daß. man von ihnen den Beweis verlangt, daß sie poljtische Flüchtlinge sind, denn es hat sich bei einigen derselben ergeben, daß sie keines⸗ weges aus politischen Gruͤnden, sondern wegen gemeiner Verbrechen uh Vergehen, ja sogar, um sich ihren Gläubigern zu entziehen, aus ihrem Vaterlande entflohen und nach Frankreich gekommen sind.

Die zweite Bedingung ist, daß sie den Beweis fuhren, daß keine

Amnestte auf sie anwendbar ist. Von 28009 Spanischen Fluͤchtlingen sind 2204 nach Spanien zuruͤckgekehrt. Viele von ihnen thaten es aber mit Widerstreben und Mehrere verlangen jetzt, aus Spanien nach Frankreich zuruͤckkehren zu durfen. Die Regierung gestattet ihnen dies sehr gern, kann ihnen aber nicht aufs Neue eine Geld=

die Polen anlangt, so giebt es deren in Frankreich eine große An⸗ zahl, welche Unterstuͤtungen erhalten, und dennoch in die von dem

Raifer von Rußland erlassenen Amnestieen einbegriffen sind; wenn aber die Kammern uns keinen unbeschraͤnkten Kredit bewilligen wol⸗ len, so müssen wir jenen, um noch ferner einer Unterstuͤtz ung theil⸗ haftig zu werden, die Bedingung stellen, zu beweisen, daß die Amnestieen keine Anwendung auf sie finden. Was die Bemerkung des Baron

n anbetrifft, daß es unangemessen sey, die Fluͤchtlinge in gro '. . 46. 4. . Wiän en ante tft i , n. ) Verleumdung Gelegenheit gegeben, Angriffe genen mich zu rich—

Massen zu konzentriren, so erwiedere ich, daß sie auf einem 98 . en, 2h . feng ] ; ten, gegen die ich unmoglich gleichgauͤltig bleiben konnte. Dennoch

Die Flüchtlinge sind in eine Menge von Städten in Trupps von je 35, 40, 75 u, s f. nach Maßgabe der Oertlichkeiten vertheilt; die Polnischen Fluͤchtlinge selbst haben aber verlangt, massenweise in sechs Haupt⸗-Depots, Bourges, Naney,, Ins l Yolig! 2. unterhalten. zu werden. So oft Polnische Fluͤchtlinge in einer anderen Stadt, , ren gewohnt zu seyn. muß, reden, um meine Freunde zu beruhigen und meine Feinde Indem ich meine personli⸗ ; ausschließlich schon dadurch mein

faktischen Irrthume beruht.

Besan gon, Lons-le-Saulnier, Poligny und Chateaurour, verlegt

ja selbst in einem anderen Departement zu wohnen wuͤnschten, ist

ihnen dies niemals verweigert worden, wenn nicht politische Gegen⸗ ruͤnde vorhanden waren. Außerdem hat die Regierung die Ab⸗ sicht, die Anzahl der Fluͤchtlinge in jedem Devot zu verringern und dagegen die Zahl der Depots zu vermehren, ohne dabei die

Ersteren nach ihren Wuͤnschen zu fragen; denn es hat sich gezeigt, haben mich bald zu einem nach heiligen Abschluß

daß es mit großen Uebelstaͤnden verbunden ist, wenn man eine zu große Anzahl von Polen in einem und demselben Depot anhaͤuft.“

Herr von Tracy ruͤgte zuvoͤrderst den von dem Bericht⸗ erstatter gebrauchten Ausdruck, daß die Frage in Bezug auf die

politischen Fluͤchtlinge eine Frage des offentlichen Mitleidens sey, und fuhr dann also fort: „Dem Kommissions-Berichte zufolge wuͤrde man den Fluͤchtlingen nur bei ihrem Uebertritte auf un— ser Gebiet den Beweis abfordern, daß sie politische Fluͤchtlinge sind; wenn ich aber gut unterrichtet bin, so wird jetzt in den Depots eine General-Revision vorgenommen; es sind Kommis— sionen zur Pruͤfung der Unterstuͤtzungs⸗Anspruͤche ernannt und in Paris ist eine Central⸗Kommission niedergesetzt, welche aus Beam⸗ ten besteht, die ihre Erkundigungen uͤber die Fluͤchtlinge nur bei Ausländern von einer, ihnen , . politischen Meinung einziehen, was zu Ungerechtigkeiten fuͤhren muß. Ich bitte den Minister, mir uͤber diesen Punkt Auskunft zu ge— ben.“ Der Minister des Innern, der N. aber⸗ mals die Rednerbuͤhne bestieg, gab die verlangte Auskunft, indem er sagte: „Ich habe der Kammer bereits mitgetheilt, daß ich eine allgemeine Revision aller, den fremden Fluͤchtlingen bewil— ligten Unterstuͤtzungen angeordnet habe, um diejenigen von den Depots auszuschließen, welche keine politischen Fluͤchtlinge sind; ein zweiter Zweck dabei ist, die militairischen Grade der ver— schiedenen Flüchtlinge festzustellen. In der Uebereilung des er— sten Augenblicks ist es vielen unter ihnen gelungen, sich höhere Grade, als die sie wirklich besaßen, beizulegen, um eine desto großere Unterstuͤtzung zu erhalten. Ueberhaupt war eine allge⸗ meine Zählung nothwendig, und es ist daher eine Kommission ernannt worden, welche ganz aus Franzoͤsischen Beamten besteht, denen die Befugniß ertheilt ist, bei den angesehensten Fluͤchtlin⸗ gen über Jeden, der eine Unterstuͤtzung nachsucht, Erkundigun— gen einzusehen. So hat die Kommission 4. B. uͤber die Lage

452 der Polen des Depots in Avignon den General Chodzko und den Fuͤrsten Czartoryski befragt. Mehrere Fluͤchtltüige be— schweren sich daruͤber, daß man ihr Signalement aufgenom— men. Diese Empfindlichkeit ist aber unpassend; jene Vorsicht ist nothwendig, damit Niemand auf den Namen eines Anderen reise, und wenn wit einen Paß verlangen, so wird ebenfalls un— ser Signalement genommen. Was das Benehmen mehrerer dieser Fluͤchtlinge betrifft, so bedauere ich, ihnen kein guͤnstiges Zeugniß ertheilen zu koͤnnen. Das unbeschränkte Los, welches ihnen manchmal gezollt worden ist, hat kein anderes Resultat gehabt, als sie zu tadelnswerthen Handlungen anzufeuern. In einigen Depots sind große Verstoͤße gegen die gute Ordnung begangen worden.“ Der Minister theilte nun zum Schlusse die (gestern bereits gemeldeten) Berichte aus den Depots uͤber das Entweichen der Polen und uͤber die von ihnen begangenen Excesse mit. Der General Lafayette verlangte, daß man es dem Urtheile der Fluͤchilinge uͤberlasse, ob sie von den A nestieen Gebrauch machen wollten, und daß man denen, die sich dessen weigerten, deshalb die ihnen bewilligte Um terstuͤtzung nicht ent— ziehe; auch stimmte er der von Herrn v. Tracey ausgesprochenen Ansicht bei, daß zu der niedergesetzten Kommission Fluͤchtlinge von allen Meinungs⸗Nuͤancen zugezogen werden müßten. Dieser Vor— trag des General ubrigens durch zweierlei

Lafayette war Umstaͤnde merkwuͤrdig, erstens dadurch, Laß seine beliebt: Redens—⸗ art: „Die glorreiche Revolution von 1789“ nicht darin vorkam und diese Jahreszahl uberhaupt gar nicht erwähnt wurde, und zweitens durch folgende Aeußerung des Generals: „Die politi— schen Fluͤchtlinge sind im Kampfe fuͤr die Freiheit minder gluͤck— lich gewesen, als wir es in Frankreich hoffentlich seyn werden,“ Worte, die, als ein Angriff auf die jetzige Ordnung der Dinge, von den Centris laut gemißbillgt wurden. Herr Garnier-Pa— ges suchte das Entweichen der Polnischen Fluͤchilinge aus den Depots dadurch zu entschuldigen, daß sie vielleicht geglaubt, man wolle sie zur Annahme der Amnestie zwingen, oder ihnen ihre Unterstuͤtzung entziehen, worauf der Minister des Innern erwiederte, daß ein solcher Irrthum von ihrer Seite unmoͤg— lich sey, da die entwichenen Fluͤchlinge saͤmmtlich Ofsiziere seyen, die von der Russischen Regierung erlasse e Am— nestie aber nur fuͤr Unterofsiziere und Gemeine gelte;

rung wolle ihnen eine fernere Unterstützung verweigern. Auf die Bemerkung des Herrn Garnier-Pagés, daß, als die Po— len in Frankreich einen Zufluchts-Ort gesucht, sie nicht anders hatten glauben koͤnnen, als daß es ihnen zu je er Zeit gestattet seyn würde, das Land wieder zu verlassen, eut egaete der Mi— nister Folgendes: „Der vorige Redner scheint u glauben, daß die Regierung die Fluͤchtlinge zurückzuhalten wücsche. Dies

Prozeß zu machen, aber das Entweichen einiger von

die Absicht zu erkennen gab, sich anderswo niederzuülassen, sofort das noͤthige Reisegeld dazu gegeben worden. Ich wiederhole es: die Fluͤchtlinge koͤnnen Frankreich verlassen, wenn sie wollen; so lange sie aber im Lande sind, durfen sie weder gegen die Ruhe im Innern, noch gegen die fremden Staaten irgend er vas un— ternehmen. Es ist nicht meine Absicht, den Polen den ihnen lediglich einen politischen Bewegarund, und ich kann

hatte Beweisen belegen, wenn man sonst deren ver—

dies mit langt.

um sich nach der Schweiz und Deutschland zu be eben, inso⸗

fern sie nach Frankreich zuruͤckkehren wollten, auss Neue Unter⸗ stuͤtzungen erhalten wurden, erwieder!e der Mnister, dieser

Fall sey in dem von ihm erlassenen Reglement vom 19. * bedacht worden.

richtet hat: „Paris, den 11. April. l ) kauf meines Hotels hat, indem er von allen Seilen Aeußerungen

des Wohlwollens, die mich tief ruͤhrten, veraniaßte, zugleich der wiederholen es zum hundertsten Male, daß Reform ohne ihre ß

wuͤrde ich ohne die dringenden Bitten meiner Freunde und mei— ner Familie geschwiegen haben, denn ich empfinde wahren Wi—

endlich , Schweigen zu bringen. chen Angelegenheiten vernachlassigte, um mich den politischen zu Vermoͤgen aufs Spiel

widmen, habe ich ͤ gesetzt, und Parteigeist und Haß

Habe ich mich uͤber meine Verlusrte beklagt? Habe ich dafuͤr man mich also fuͤr Vorwuͤrfe verantwortlich machen, die nicht von mir ausgegangen sind? Haͤlte ich mir nar einen einzigen erlaubt, so wurde ich meinen Charakter verleugnet haben, denn bei auen meinen Handlungen habe ich im ner nur das Vater— land im Sin ie. Ich habe zuviel Undankbare gemacht, um selbst ein Undankbarer zu werden; mir erwiesene Dienste verhehle ich

nicht; von denen hingegen, die ich selbst Anderen erwiesen haben

mag, schweige ich. Ich darf aber niche duiden, daß man die Thatsachen entstelle, am allerwenigsten, daß man sie auf eine be— leidigende Art schildere. Ich bin dem Könige verpslichtet; er hat mir den Breteuiler Forst abgekauft und fuͤr sechs Millionen bei der Franzoͤsischen Bank fuͤr mich gutgesagt; unberechenbare Dienste, die ich stets anerkannt habe, und so viel ich vermag, durch Dankbarkeit vergelte. Aber der König wird, ich bin davon überzeugt, nicht wollen, und ich kann nicht zugeben, daß man behaupte, er habe mir den Breteuiler Forst über den Werth bezahlt und fuͤr mich sechs Millionen in die Bank von Frankreich gethan. Der Forst ist nur nach seinem Werthe bezahlt worden; wenn man es nicht glauben will, so rache man dem Koͤnige, ihn durch Sach— verstaͤndige abschätzen zu lassen. Noch kann inan es; denn der Kauf⸗-Kontrakt ist noch nicht unterzeichnet Was die Buͤrgschaft fuͤr sechs Millionen betrifft, so verlangt die Bank, daß dieselbe regularisirt, nicht aber, daß die Summe gezahlt werde, und man wird, wie ich hoffe, dieselbe niemals zu bezahlen brauchen. Nach dieser Erklaͤrung wird man mich vergebens zu einer neuen auf— fordern. Wie groß auch meine Verluste seyn moͤgen, Niemand soll sie mit mir theilen; ich habe nur einen Glaͤubiger in der Welt, die Bank von Frankreich, und diese ist von mir mit Pfaͤndern

versehen, die meine Schuld hinreichend decken. J. Laffitte.“

unterwerfen muß.

jene haͤtten also nicht glauben konnen, die Franzoͤsische Regie⸗

ist aber ein Irrthum; vielmehr ist bisher Jedem von ihnen, der

„Auf die Frage des Herren Frauz Delessert, ob die drei bis vierhundert Polen, welche aus den Depots entwichen seyen,

Es sey oͤfter vorgekommen, daß man Fluͤcht⸗ lingen, welche Frankreich zu verlassen gewänschr, ihre Unterstuz⸗ zung fuͤr ein oder zwei Monate ausgezahlt habe, un sie in den Stand zu setzen, ihre Schulden zu bözehle und dei beab— sichtigte Reise zu machen; zugleich aber sey sestaestellt worden, Unterstützung gewähren, denn diese kann nicht ewig dauern. Was daß diejenigen Fluͤchtlinge, die, nachdem sie Frank eich verlassen, ĩ wieder zuruͤckkehrten, keine Untersiüͤtzung mehr erhalcen souten. Die Debatte wurde hierauf geschlossen.

Folgendes ist das Cgestern erwahnte) Schreiben, welches Herr Laffitte an die Redaclionen mehrerer Hyposltions, Vatter ge⸗ Men Herr! Der Ver⸗ sind wir bennht gewesen, wo wir nur immer konnten, ein

nuäicht, wie Lers Grey persöͤnlich uber diese demuͤthigenden R

genoͤthigt.

eine Enischaäͤdigung von irgend Jemand verlangt? Warum will

Der General- Lieutenant Mathieu Dumas, jetziger ht, bieser Verein unterdruͤckt werden wird.

und ehemaliges Oppositions, Mitglied der Deputirten, Ka hat unter die Pairs eine Abhandlung vertheilen lassen, h er sich fuͤr die Befestigung der Hauptstadt mittelst ein Forts ausspricht. z

Die Deputirten Odier und Karl Dupin haben, im Vj

mit den Banquiers Joseph Périer und Cottier und der daction des Journal du Commerce, eine Subseription fh dem verstoerbenen Hertn Ternaux zu errichtende Denkmal ert

Die von dem General Fabre befehligte vierte Infan Division der Nord-Armee ist in Valenciennes, wo bishen Hauptquartier derselben war, aufgeloͤst; auch ist das ges Zahlungs- und Post-Personal der Nord-Armee von dort i zuruͤckberufen worden.

Der Invalide, Namens Dunesse, welcher den Morbq auf den General Fririon unternommen hat, ist vor das hiesige Kriegs-Gericht gestellt worden.

Einem von de n General-Conseil der hiesigen Lazaress statteten Berichte zufolge, war vorgestern in den hiesigen ten kein Cholera⸗Kranker mehr vorhanden.

Großbritanien und Irland.

London, 13. Apris. Se, Masestät haben dem Vig Frederick John Goderich den Titel eines Grafen von Ryn der Grafschast Jork, mit Vererbung dieser Wuͤrde auf maͤnnlichen Nachkommen, verliehen und den Baronet Sir Ga

Fitzge ald Hill zum Statthalter der Jusel Trinidad ernann⸗

Gesiern halte er Belgische Gesandte, Herr van de W eine Unterredung mit dem Fuͤrsten Talleyrand. Der Lord;

ler, der Graf von Ripon und Lord Melbourn besuchten Grafen Grey im Sch tz-Amte.

Vorgestern fand die Ernennung des Parlaments, Kang ten suͤr die Stadt Coventry statt, woselbst Herr Ellice, p seiner Ernennung zum Kriegs-Secretair, sich einer neuen Es wurden die Herren Ellice von den nisteriellen, Thomas von den Tories und J. Cobbett von Nadikalen zu Kandidaten ernannt. Die Times glaubt, Herr Ellice wleder gewahlt werden wird.

Zu Montgomery ist der Oberst Edwards zum Parslamn Mitgliede gewählt worden.

Ein hiesiges Blatt glebt an, daß seit Eröffnung ah

jährigen Parlamentes bis zum 14. Maͤrz Herr O Comp)

Haus 13mgl angeredet habe, Herr Cobbett 6smal; Hen hu 9g8 mal, Lord Althorp 182 mal, Herr Stanley 29 mal un Sprecher ß mal.

Der Morning-Herald sagt: „Es ist nicht zu leu daß unsere auswärtige Politik niemals so schlecht geleitet wu als gegenwärtig. Wenn das Departement der auswärtigen gelegenheiten unter besserer Leitung staͤnde, so wuͤrden R

eignisse in der Turkei uns nicht so unvorbereitet gefunden s

unser Ueberg wicht zur See und unseren kommerziellen C in der Levanie zu behaupten, als wir es jetzt sind. Eügland hz

es seine Rolle els Vermitiler aufgab und ein angreifender?

wurhe, ein n Treubruch gegen Holland begangen; denn eingestin mischte sich unsere Regierung nur in den Streit zwischen Ha

und Belgien, um als Vermittlerin zu handeln; und als ses

daß sie weder durch Ueberredung noch durch gute Dienst beiden streitenden Parteien vereinigen konnte, mußte sie sie es der erfolglosen Vermittelung in den Kirchen gethan hat sich zuruͤckziehen, und den Parteien er den Streit unter sich abzum achen. Dann hätte auch Flotte, statt zur Bokade der Hollaͤndischen Kuͤsten benn werden, ünsere eigenen Interessen in jedem Theil von En wo sie gefahr et erscheinen, beschuͤtzen konnen.“

Bei Gelegenheit der letzten zum Nachtheil der Minister gefallenen Wahlen, sagt der Morning-Herald: „Wir n lagen dente; wol aber wissen wir, daß es Leute giebt durch Ersihrnng klug werden, andere dagegen, die allen

nängen zum Trotze in ihr Verderben rennen. Zu welcher gorie nah den Aosichten des Lord Grey die Nachwelt die

Jahre seiner voll schen Laufbahn zählen soll, ist uns noch klar. Aber Niemand kann sich uͤder die Folgen täͤuschen, er auf dem jetzigen Wege beharrt. Selbst Freunde der

M aister um eisri st und nach besien Kräften zu unterstuͤtzen. At

von gar keinem Werthe fuͤr das Volk seyn kann. Es m dere Seguungen, als den vloßen Namen, und wir fuͤrchten

die Veranderung in der oͤssentlichen Meinung nur in der lt derwillen, das Publikum mit meinen Privat-Angelegenheiten zu zeugung berruͤndet ist, daß Lord Greys Verwaltung vnn Ohnehin habe ich zu lange gelebt, um uicht an die Ich werde also, weil es seyn

Nolhwendigkeit jener Entwickelung der Reform nicht durch gen oder gleichguͤltig dagegen ist.“

Vorigen Mittwoch ging der General-Major Sir 6 Blakeney mit zwei Obersten von seinem Stabe, Nidde Cuyser, von Dublin nach Kilkeuny ab, um fuͤr die Vertht der in diese Grafschaft abgesandten Truppen⸗-Verstaͤrkungen zu tragen. 4

In der letzten Nersammlung der Irlaͤndischen Frein zu Dublin suͤhrte Herr Thomas Steele den Vorsitz. Es ein Schreiben aus Thrond vorgelesen, worin die Ueberhg ausgesprochen war, daß der Verein der Freiwilligen mie werde ausgehoben werden. Hierauf erhob sich Herr Banrn sagte unter Anderem: „Ich bin nicht der Meinung, daß unseren Verein aufheben wird. Als der Lord-Lieutenmn Proclamation gegen Kilkenny erließ, folgte er dem Gutach Geheim enraths; bei ihm allein aber steht es, Vereine aufn die er fur gefährlich hält. Ich werde so lange das oͤs von dem Privat⸗Benehmen des Lord⸗Lieutenants und ihn vin Helfershelfern unterscheiden, bis er eine so schmähliche Hu begeht, einen nuͤtzlichen Verein zu unterdruͤcken. Men bin ich gern geneigt, von jeder Aufregung abzustehen, dadurch manches Uebel fern gehalten wird. Solche wie dieser, ich gebe es zu, zeugen nicht von einem gesundh stande des Landes; sie sind ein bloßes Mittel; sie treten eine erbitternde Regierung und ein erbittertes Volk, und indem sie die Gemüther des Volks besaͤnftigen, die Neglthn zu bewegen, daß sie dem Volke Ger. nh del wider fahten Der Lord-Lieutenant wird daher die Freiwilligen nicht! druͤcken, die der Gesellschaft so vielen Nutzen erweisen. das neue Gesetz im Lande Ruhe stiften? Ich glauhe der Endzweck der Gesetze muß seyn, dem Volke Cen keit widerfahren zu lassen. Niemand kann ungert ohne zugleich unglücklich zu seyn, waͤhrend dersenig:, cher Andere gluͤcklich macht, sein eigenes Gluͤck von In Westindien, wo die Tyrannei aufs Höͤchste ! ist, sind Elend, Unsicherheit und Armuth die Folgen. Regierung ist in dem Verhältniß sicher, in welchem sie . tigeit ausübt, und umgekehrt. Diese Betrachtungen, den koͤnnen dem Lord Anglesey nicht entgehen, und deshah⸗

.

Da uns uns keine Geschaͤfte vorliegen, so trage ich darauf. an, daß cse Versammlung zu den Oster, Ferien auf zwei Wochen Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen, und hrsammlung, die aus nicht mehr als 15 bis 20 Mitgliedern wen hatte, ging auseinander. ; bus Gugtimala sind Zeitungen hier eingegangen, die ein e des Praͤsidenten der Republik Central-Amerika, Joze Mendez, enthalten, durch welches eine fruͤhere Verord— pom letzten August, die den aus Spanischen Häfen kom— n Produkten und Waaren die Hafen dieser Nepublik ver— ieder aufgehoben wird, weil jede Handels⸗-Beschränkung fentlichen Einkuͤnften und dem Verkehr nachtheilig sey und snze Nation am Fortschreiten im Ackerbau und Gewerb— zethindere, und weil der Handel mit den Spanischen Rei— hie er durch die Verordnungen vom 12. und 29. Novem— festgestellt worden, fuͤr die Bewohner von Central⸗Ame— in so vortheilhafter sey, als der Ausdehnung ihrer Han— kabindungen auf andere Theile Europa's viele Schwierig— m Wege ständen. Es war in Guatimalg allgemein da— ze Rede, daß eine neue Abfassung der Constttution von Amerika, mit Weglassung des Artikels, durch welchen were Religion außer der Roͤmisch-Katholischen ausgeschlos— c, nächstens bekannt gemacht werden solle, und man ver— sch davon bedeutende Vortheile fuͤr den Handel der Ne— „indem man hoffte, daß dann mehr Auslaͤnder dorthin n wuͤrden. ide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche. Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll. en Shill. 10 P. 52 Shill. 10 P. 34 Shill. 8 P. . ? . 26 = , 22 ! 10 er 16 ö 10 z e 3 2 9 zen ; 146 ⸗— . 3 ⸗— ö 9 hnen 5 160 1 * . 954 ? 2 , 1 J 3 . Brüssel, 14. April. sortwaͤhrend mit Vermuthungen uͤber die Gestaltung des steriums. Die Emancipation sagt: „Es sind verschie— Geruͤchte uͤber das Ministerium in Umlauf; man spricht eñnlssionen, von theilweisen Veraͤnderungen und selbst von

b

gänzlichen Auflösung. Was wir davon wissen, ist nicht mt genug, als daß wir uns in nähere Details einlassen

. Wir begnügen uns damit, jener Geruͤchte zu erwäh— und erwarten die Ereignisse.“ In der Union heißt Man sagt, daß Herr Goblet, dessen Stillschweigen in der

g vom 3ten d. glauben ließ, daß er sich in einer von iter Kollegen verschiedenen Lage befinde, ganz besonders

eine Entlassung dringt. Er ist gestern nach Tournay ab—

s, von wo er erst in einigen Tagen zuruͤckerwartet wird.““ „Herr de Theux,

der Inde pendant enthält Folgendes: : r gleich nach Vertagung der Kammer nach seinem Land— bgereist war, ist gestern hier wieder eingetroffen. Er hatte

ng eines neuen Ministeriums beauftragt worden ist.“ ne ln d.

Dresden, 15. April. In der Sitzung der ersten Kam— hom 17en d, wurde ein an den Prasidenten gelangtes Al— hstes Handschreiben verlesen, worin von Sr. Majestät dem E den Standen die auf Bewerbung zu Munchen stattge— ne feierliche Zusage der Haud Ihrer Königl. Hoheit der esin Marie von Bayern fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit den jsen Mitregenten bekannt gemacht wird. Der Praͤsident ke darauf, daß kuͤnstige Sonniag die Stände ihre Gluͤck—⸗ he in einer besondern Cour darbringen wurden. agesordnung stand die Fortsetzung der Beraihung uͤber das hetenz⸗Gesetz. S5. 20 des Gesetz⸗ Entwurfs, wonach fleisch—

Verbrechen, Wacher, une laubte Selbsthuͤlfe und Hinter—

g der Militairpslicht von Juniz⸗Behoöͤrden zu untersuchen

zu bestrafen sind, dagegen ruͤcksichtlich unerlaubter Spiele eiBehoͤrden als kompetent gelten, gab dem Dre,. Deutrich

E eußerung Anlaß, daß in den Motiven zu dem vorlie— m5. anerkannt worden, daß mehrere von den Vergehen, E man an die Justiz-Behorde verweisen wolle, bloße Po—⸗ Vergehen wären. Es muͤsse aber einem Buͤrger sehr ndlich seyn, wenn er wegen eines bloßen Polizei— schens vor das Kriminal-Gericht gestellt werde. Es

zer Unterschied zwischen peinlichen und nicht peinlichen Diesen schied aufheben, hieße einen wahren Ruͤckschritt machen. Sprecher schlug darauf eine demgemaͤß veränderte Fassung Ihm entgegnete der Königl. Kommissar Schumann mit der Bemeikung, daß gemeine Verbrechen aus nicht vor eine Polizei⸗Behörde gehören mochten. Im nttichen gehe Dr. Deutirichs Antrag dahin, daß fuͤr die igeren Verbrechen eigene Gerichte, eben so wie eigene Gerichte

ehen schon seit Jahrhunderten anerkannt worden.

Paragraphen vor.

ge geringeren Vergehen, bestehen moͤchten, und dann waͤrer noch die polizeilichen Vergehungen uͤbrig.

h, sondern wahre Gerichte fuͤr minder wichtige Verbrechen Art. In Sachsen konne erwas Aehnliches bei Einrichtung berer Kriminal-Gerichte vielleicht eintreten, wo die geringe— dergehen wahrscheinlich an die Civil-Behoͤrden zu verweisen UÜürften. Es scheine aber bei den Bestinmungen des Gesetz—

kurs sein Verbleiben haben zu müssen, so lange keine besonde⸗

iminal⸗Gerichte beständen. Der Antrag des Dr. Deutrich fand die erforderliche Unterstuͤtzung nicht. Der Secretair von witz stellte sodann die Frage: ob hiermit auch der ganze ö auf Errichtung besonderer Gerichte fuͤr minder wichtige shen so weit als abgeworfen zu betrachten sey, daß er end des gegenwärtigen Landtags nicht wieder vorgebracht n duͤrfe? Diese Frage wurde von mehreren Seiten unter einer Zustimmung verneint, und Dr. Deu trich be— „, daß er sich vorbehalte, bei der Berathung uͤber das Ge— wegen der Administrativ-Justiz auf seinen Antrag zuruͤck— men. §. 20. wurde darauf mit 25 gegen 5 Stimmen un⸗ dert angenommen. Die folgenden §S§. 2 bis 25. des k- Entwurfs gingen ebenfalls iheils unverandert, theils mit 8 Modificationen durch. nchen, 12. April. Die hiesige Zeitung bemerkt: sinden in der Aschaffenburger Zeitung ein Schreiben aus ; urt a. M. vom Sten d. M., welches auf jeden Leser, der , T log und einige Rechts, und Ordnungsliebe besitz, * höͤchst unangenehmen Eindruck zu machen im Stande ist. dee Verfasser dieses Schreibens versichert, „die Frankfur— gh, en hätten bei ber Klugheit, die jede ihrer Operationen gte, einen nahe an der Mititair-Kaser ne zufaͤllig befindlichen

verhaftete Student, von Rochau, welcher, um größerer Sicher—

Aussitzen bereit halten. in vorletzter Nacht.

Ml 5. st * ö 4 6. 9 ) . 4 . 2 Die hiesigen Blatter beschästigen Vlerfache verstaͤrkt; nach allen Seiten hin in die Promenade

Weise uͤber die Planken stiegen, feuerten, nach vorgeblichem

Seit mehren Tagen bereits leben unsere soliden, friedlichen Bür⸗ ch eine Audienz beim Könige, welche sehr lange dauerte. ger in e Personen schließen daraus, daß Herr de Theur mit der

tentate zu Frankfurt in Verbindung stehendes revolutionnaires Beginnen werde in der Nacht vom 8. auf den g. d. M., viel—

jungen Leute, gleich Anfangs an der Ausfuͤhrung und dem Ge—

; Die Zucht⸗Poli⸗ serichte in Frankreich wären eigentlich nicht polizeiliche Be⸗

an nn egen, , wee ee, wen, det lz

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Stroh-Vorrath und einen vor derselben stehenden Wagen mit Heu leicht benutzen koͤnnen, um durch Feuersbrunst eine wirksame Di version herbeizuführen, wenn sie ihr Unternehmen mit mordbren— nerischen Schritten hätten beginnen wollen,“ so konnen wir nicht umhin zu erklaͤren, daß wir in dem ganzen Außfstande statt der hier geruͤhmten Klugheit nur einen an Wahnsinn graͤnzenden Mangel an Ueberlegung zu erblicken vermögen, und daß wir dem Grade von Ruchlosigkeit, welcher ein tolles Unternehmen mit mehreren Meuchelmorden beginnt, nicht gerade die Ruͤcksicht zutrauen mochten, vor dem Verbrechen der Brand⸗ stistung zuruͤckzuschaudern. Wenn in demselben Schreiben von den Aufruͤhrern, welche ihr ruchloses Unternehmen mit dem Leben bezahlen mußten, wie von gefallenen Helden gesprochen wird, so vermögen wir nicht, unseren gerechten Unwillen uͤber solche Aeußerungen zu verbergen. Ueber die eben so unsinnige, als in ihrer Aussührung empoͤrende Schandthat zu Frankfurt, kann bei allen rechtlichen Leuten nur ein Urtheil obwalten, und wenn wir es auch nicht fuͤr unmoͤglich gehalten hatten, daß irgend Jemand die Stirne haben könnte, sich uͤber einen empoͤrenden Vorfall so auszudrücken, wie sich der Frankfurter Korrespondent der Aschaffenburger Zeitung dessen nicht gescheut hat, so hatten wir doch kaum erwartet, daß die Redaction eines offentlichen Blattes ihre Spalten solchen Aeußerungen oͤffnen wuͤrde.“

Wie man vernimmt, bereitet Herr von Schenk auf der Negensburger Bühne eine Todten-Feier fuͤr seinen verstorbenen Freund Michael Beer vor. Sie wird aus dem Struensee, von Beer, und einem Prologe, von Schenk, zusammengesetzt seyn.

Darmstadt, 10. April. (Allgemeine Zeitung.) Vor einigen Tagen hatte sich das Gerücht verbreitet, der hier

heit willen, aus dem Hospital auf das Rheinthor-Gefaͤngniß gebracht ist, solle befreit werden. Deshalb gingen die Nacht uͤber durch die Stadt Patrouillen, die Rheinthor? Wache wurde verstärkt, und zwei Eckadrous Chevauxlegers mußten sich zum Noch sorgfaͤltigere Maßregeln traf man Dle Wache auf dem Rheinthore war ums

waren Schildwachen gestellt; vorm Kriegs-Ministerial-Gebaude standen drei statt eines Postens u. s. w. Als nun um 10 Uhr Nachts ein lauter Schuß in der Neustadt erscholl wahr scheinlich in Folge eines gelegten Kanonenschlags waren schnell Gendarmen und Polizei-Soldaten durch die Straßen hin in Bewegung. Ja, als einige aus dem Wirthshause zu spaͤt Heimkehrende in der Gegend des Rheinthors ungehöriger

mehrmaligen Anrufen, die dortigen Posten. Abermals Anlaß zu mannigfaltigen Geruͤchten, die besonders in der Umgegend der Stadt sich verbreiteten. Uebrigens wird von Rochau auch im Innern des Gebaͤudes mit der größten Sorgfalt bewacht. Seine Wunden werden geheilt werden, doch bleibt wohl seine linke Hand in Folge der Einschnitte in dieselbe lahm.

Gießen 12. April. (Ober-Post-Amts-Zeitung.)

einer stets sich mehrenden bangen Erwartung. Am

zweiten Oster-Feiertage fruͤh Morgens namlich hatte sich schon das

Geruͤcht verbreitet, ein mehr oder minder mit dem famoͤsen At—

halten, sedoch, wenn ein Feuer diesseits Frankfurt ausge⸗

brochen ist, an ihren Versammlungs-Plaͤtzen weitere Ordre

abwarten.

„, Bei ausbrechendem Feuer haben die Hornisten nicht zu blasen, sondeen es wird das Zeichen bloß mit der Trommel gegeben. Auch soll das Schießen der Schildwachen als Allarmzeichen unterbleiben.

Frankfurt a. M., den 15. April 1833.

Kriegs-Zeug-Amt.“

Hanau, 14. April. Nach einer heute hier angelangten Hoͤchsten Ordre werden 200 Mann Infanterie, 2 Eskadtrons Dragoner und ) Batterie Artillerie die Kur⸗Hessische Graͤnze gegen Frankfurt hin besetzen. ;

Oe st erte ch.

Triest, 9. April. Der hiesige Osservatore meldet: „Briefen aus Alexandrien vom Itz. März zufolge, wuͤrde

sich die Kontroverse, zu welcher die abschlaͤgige Antwort Meh—

med Alis auf die Vorschlaͤge der Pforte Anlaß giebt, der Hauptsache nach auf eine einfache Gebietsfrage beschraͤnken. Die Pforte wurde nämlich einerseits darein willi en, den Pascha von Aegypten mit den Paschaliks von Jerusalen, Akri, Bairut und Tripoli zu bekleiden, also mit denjenigen Theile Syriens, der sich vom Libanon bis zum mittellaͤndischen Meere erstreckt. Meh— med Ali verlangt hingegen auch noch den andern groͤßern Theil, der zwischen dem Libanon, der Arabischen Waͤste und dem Eu— phrat liegt, und aus den Landschaften Damaskus und Aleppo besteht. Bei dieser Stellung der Frage wuͤrden die Hoffnungen auf eine baldige friedliche Beilegung nicht fern

seyn, indessen muß die Antwort von Konstantinopel abgewartet

werden. Das ganze Tuͤrkische Asien hat einen Flaͤchen-Inhalt, der etwa das Doppelte von dem Frankreichs betraͤgt, mit 12 Millionen Einwohnern. Syrien betragt ein Siebentheil dieses Areals mit 2 Milltonen Einwohnern, Tuͤrken, Arabern, Drusen, Maroniten, Beduinen u. s. w. Die Europäische Tuͤrkel ist an Flaͤchen-Inhalt Frankreich gleich, hat aber nur g Millionen Ein⸗— wohner. Auch das Paschalik Aegypten ist so groß, hat aber nur à Millionen Einwohner.“

Sch welz. Neuchatel, 19. April. Se. Excellenz der Herr Gouver— neur v. Pfuel ist gestern aus Koͤln wieder hier eingetroffen.

Chin a.

Das nachstehende Schreiben eines Civil-Beamten in dem insurgirten Distrikte Lien⸗Schan an den Ober-Befehlshaber der

Tartarischen Truppen in Canton giebt einen Beweis von dem

ernstlichen Charakter der Rebellion. Es ist vom 22. Juni datirt und lautet folgendermaßen: „Ich habe Ew. Excellenz bereits von den Befehlen in Kenntniß gesetzt, welche der Gouverneur bald nach seiner Ankunft an die hiesigen Truppen erlassen hat, und denen zufolge sie unverzuͤglich vorruͤckten, um die rebellischen Yaou⸗

ins aufzureiben. Ich habe seitdem erfahren, daß, in Gemaͤß— heit jener Befehle, die Truppen unter dem General-Lieutenant Yustih-peaou, welche zum Angriff auf den Stamm Kiun- leaou bestimmt sind, am 20sten in das Gebirge eingeruͤckt sind. Es entstand sogleich ein Gefecht zwischen den 5 Divisionen senes Corps und den Rebellen, welche gute Vertheidigungs-An⸗

leicht aber auch erst einige Tage spaͤter, zum Ausbruch kommen. Viele mochten wohl, vertrauend auf den wackern Sinn einer großen Anzahl hiesiger Burger und das brave Benehmen vieler

lingen einer solchen Frevelihat gezweifelt und sich deshalb beruhigt

stalten getroffen und alle Engpaͤsse besetzt hatten. Da es unse— ren Truppen nach einem zwölfstuͤndigen Gefecht nicht gelungen war, nach irgend einer Richtung hin den Eingang in das Ge— birge zu erzwingen, undda sie bemerkten, daß die Rebellen durch einen andern Stamm, Yu-Sing genannt, verstaͤrkt worden wa— ren, so zogen sie sich eine halbe Stunde weit nach Ki⸗kung⸗ling

am Abende des zweiten Oster-Fecertages zu Bette gelegt haben; allein wie sehr mußten sie sich getäͤuscht fuͤhlen, als sie des

andern Morgens bei ihrem Erwachen, wenn auch nicht von Auf

einem revelutionnairen Unternehmen, doch von verschiedenen Orten stattgehabten ner empoͤrenden Schandthat unterrichtet wurden. Es wur— den nämlich zwei Polizei-Diener, Namens Keßler und Schneider, welche mehrere gegen Mitternacht auf der Straße laͤrnende, wie man sagt, trunkene Bursche zur Ruhe aufzufor— dern sich genoͤthigt sahen, von diesen gepruͤgelt, mit Messern ge— stochen und uberhaupt so graglich mißhandelt, daß der eine der— selben, Keßler, nicht von der Stelle konnte, und, von herbeieilen— den Schar-Waͤchtern nach Hause getragen, nunmehr lebensgefaͤhr— lich am Halse verwundet, darniederllegt. Moͤchten die unter—

mehreren an

suchenden Behoͤrden doch Alles aufbieten, daß solche strafbare Unternehmer sicher, und sobald als moͤglich, die volle Strenge!

des Gesetzes treffe, moͤchten sie dabei bedenken, daß Maͤnner, zu

deren Obliegenheit es gehort, die oͤffentliche Sicherheit und Ruhe zu handhaben, ganz vorzuͤglich bei Ausuͤbung ihres Amtes unter den Staats,Schutz gestellt seyn muͤssen, mochte aber auch die hoͤchste Staats-Behoͤrde durch tuͤchtige Erziehungs-Anstalten darauf hin.

wirken, daß das schaͤndliche Laster des Trunkes so viel als mög— lich unterdruͤckt und hierdurch den so haͤufig vorfallenden Excessen vorgebeugt werde!

Frankfurt a. M., 15. April. Nach den heutigen Jahr—

buͤchern war unsere gesetzgebende Versammlung wegen eines

Senats-Vortrags, die am Iten d. M. in unserer Stadt vor—

gefallenen Nuhestoöͤrungen betreffend, am 11ten, 12ten und 13ten M. außerordenilicher Weise zusammenberufen worden. Die

Sitzungen an dlesen drei Tagen waren Geheim-Sitzungen. Frankfurt a. M., 15. April. (Aus der Rh ein- und Main

Zeitung.) schen ruͤckten heute Morgen ein Viertel vor 11 Uhr die von

Mainz kommenden Truppen ein, stellten sich auf der Zeil auf,

und gingen von da an ihre Bestinmungs-Oerter ab. Die Oester reichische Landwehr hatte ihre Czakos mit Buxbaum-Reisern ge schmuͤckt. Mit Bewunderung betrachtete man die schoͤne Hal—

tung der Oesterreicher sowohl, als wie die der Preußen vom 35sten

Linien⸗Negiment. Die Desterreicher fuͤhrten zwei Kanonen bei sich. Die Oesterreichischen Uhlanen eroͤffneten den Einmarsch.

Frankfurt a. M., 16. April. Hier ist folgende Ordre fuͤr die

Stadtwehr erschienen: „Bei Ausbruch von Feuer oder Unruhen

ist der Sammelplatz:

1) Fuͤr die gesammte Stadtwehr-Infanterie in Frankfurt selbst ist der Platz vor dem Barfuͤßer-Kirchthurm bestimmt; wo— hingegen die in Sachsenhausen wohnende Mannschaft der Stadtwehr sich in der Schul-Straße zu Sachsenhausen u versammeln und dort weitere Ordre abzuwarten hat. * die Stadtwehr-Kavallerie ist der große Korn-Markt in der Gegend der reformirten Kirche zum Sammelplatz bestimmt.

3) Bei dem Loͤsch⸗Bataillon bleiben fuͤr die diesseits des Mains befindliche Compagnieen die bisherigen Versammlungs-⸗-Plaͤtze bestehen, wohingegen die Compagnieen, welche zu Sachsen, hausen existiren, ihre bisherigen Sammelplaͤtze ebenfalls be⸗

Schlägereien und von ei⸗

Unter einem großen Zusammenstroͤmen von Men

zuruck, in der Absicht, den Angriff in der Nacht zu erneuern. Unerwarteterweise aber drangen die Rebellen bald nach dem Be⸗ ginn der ersten Wache Lungefaͤhr 8 Uhr), wahrend General Yu— tihpegͤou und seine Offiziere von den Strapazen des Tages aus— ruhten, in das Lager ein, und zwar von einer Seite, wo kein Weg sichtbar gewesen war. Sie umzingelten darauf unsere Trup— ren und nahmen keine geringe Anzahl derselben gefangen; die

uͤbrigen retteten sich nach kurzem Widerstande durch eine schleu—

nige Flucht. General Yu⸗tih⸗peaͤou wurde schwer verwundet und ist bald darauf gestorben, und viele Offiziere sind theils getödtet, theils in Gefangenschaft gerathen. Ich habe noch von einem andern an demselben Tage stattgefundenen Gefechte gehoͤrt. Eine Truppen⸗-Abtheilung war von Ju⸗kaou⸗sin vorgeruͤckt und mit ei⸗ ner geringen Anzahl der Rebellen handgemein geworden, als ih⸗ nen plotzlich 2060 Mann in den Racken fielen, welche sie mit großem Verlust zur Flucht zwangen.“

Inland.

Berlin, 19. April. eute fand hier das Doktor-Jubi— laͤum des Geheimen K Dr. Welp . Schon am fruͤhen Morgen brachten ihm seine zahlreichen Freunde und Verehrer ihre Gluͤckwuͤnsche dar; spaͤter erschienen Deputa⸗ tionen von Seiten des Hohen Ministeriums der geistlichen, luterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten, der medizinischen Fakultät hiesiger Friedrich-Wilhelms-Universitaͤt, des Kö— niglichen. Medizinal-Kollegiums der Provinz Brandenburg, des Koͤniglichen Polizei⸗Praͤsidiums, ferner die General, Stabs. Aerzte im Namen der Aerzte der Armee, Deputationen der Aka— demie der Militalr-Aerzte und des Friedrich ⸗Wilhelms⸗Instituts, endlich des Magistrats, der Herren Stadt-Phyosiei, praktischen Aerzte und Apotheker hiesiger Koͤniglichen Residenz. Mittags

versammelte sich eine zahlreiche Gesellschaft der Amtsgenossen und Freunde des Jubilars zu einem Festinahl im Jagorschen Saale, bei welchem dem in ungeschwaͤchter Jugendkraft an⸗ wesenden Senior von dem Praͤsidenten Geheimen Ober-Medi— gzinal-Nath Dr. Rust ein Schreiben Sr. Excellenz des durch

Unwohlseyn an persoͤnlicher Theilnahme verhinderten Herrn Staats⸗Ministers Freiherrn von Alten stein überreicht wurde welches die Insignien des von Sr. Maj. dem Koͤnige dem hoch⸗ verdienten Jubilar Allergnaͤdigst verliehenen Rothen Adler? Or dens dritter Klasse enthielt. Den geruͤhrten Dank druckte derselbe durch einen Toast auf das Wohl des allverehrten Landes vaters aus, in welchen die Versammlung mit Begeisterung einstimmte. Naͤchstdem redete der Koͤnigl. Erste Leib Arzt Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Staatsrath Dr. * feland, den Gefeierten im Na— men der praktischen Aerzte Berlins an, indem er auf eine, sich inzwischen enthuͤllende, kostbare Porzellan Vase aus der hiesigen Koͤntgl. Manufaktur hiuwles, an deren Fußgestell kurze Inschriften den Sinn andeuten, in welchem kollegialische Freundschaft und Vereh⸗ rung dieses Andenken weihten. Der derzeitige Decan der me— dizinischen Fakultat hiesiger Universitaͤt, Hedge fen Dr. O sann uͤberreichte im Namen der Universtäüt Jena das Diplom, mi welchem die vor 50 Jahren dem Jubilar ertheilte hoͤchste medi⸗

zinische Wurde ihm setzt auf Neue zuerkannt wird. Die Wan“ sche aller Anwesenden sprachen sich wiederholt in der Betrach—

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